Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Mit Anfang 20 schien Frank alles zu haben, was man sich wünschen kann: ein finanziertes Studium zum Wirtschaftsingenieur mit hervorragenden Leistungen und internationalen Karriereaussichten bei einem der anerkanntesten Verkehrsunternehmen der Welt. Von Außen betrachtet ein Leben auf der Überholspur zum gesellschaftlichen Idealbild. Innerlich eine Überholspur in die Sackgasse. Schwere Depression, Suizidversuch, geschlossene Psychiatrie und das in der Blüte des Lebens mit 23 Jahren. Dieses Buch nimmt sie mit in die innere und äußere Welt eines Menschen, der beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen, um dann zu erkennen, dass der Sinn des Lebens das Leben selbst ist. Es beschreibt sein inneres Erleben vor, während und nach seinem Suizidversuch, welches der Außenwelt verborgen geblieben ist. Gleichzeitig spiegelt es wider, dass die Depression am Ende der Schlüssel war, um in den Tiefen seines Herzens zu seinem wahren Selbst vorzudringen und schlussendlich sein Zuhause nicht mehr im Außen, sondern in sich selbst zu finden. Es zu lesen schafft wieder eine Verbindung zu unserem Herzen, zum Fühlen und zur Dankbarkeit für unser Leben sowie für jeden Menschen, dem wir darin begegnen und führt uns zu der Liebe zurück, die uns erschaffen hat.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 86
Veröffentlichungsjahr: 2022
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
In Dankbarkeit an all die Menschen, die mir täglich begegnen und ihr Leben mit mir teilen, ist dieses Buch entstanden. Danke, dass auch du gerade da bist und diese Zeilen liest.
Die Stimme deines Herzens ist die ganze Zeit bei dir.
So wie du jetzt bist, bist du vollkommen.
Einleitung
Sterben und Leben in der Psychiatrie
Der Suizidversuch
Die TCM-Psychologin
Die Gefühlspsychologin
Der nichtbehinderte Behinderte
Zu Hause angekommen
Ein Liebesbrief an mich selbst
Menschen und ihre Bücher, die mich inspirieren
Liebes Herz, was hältst du davon, ein Buch zu schreiben?
∞ Hallo Frank, schön, dich hier zu haben. Du bist schon dabei.
Wirklich? Ich dachte eher an einen Monolog über meine Erfahrungen, wie ich durch meine Depression zu meinem wahren Selbst gefunden habe.
∞ Warum nicht in einer Dialogform mit mir, der Stimme deines Herzens?
Vielleicht, weil ich Angst habe, dass die Menschen meine Geschichte nicht mehr glauben werden, dass ich ein inneres Gespräch mit meinem Herzen führe und, schlimmer noch, dass ich dadurch die wichtigsten Erfahrungen nicht mehr preisgeben kann, von denen ich fühle, dass sie viele Menschen inspirieren werden, den Mut zu finden, ihren eigenen Weg zu gehen und bedingungslos und im vollen Vertrauen ihrem Herzen zu folgen.
∞ Warum habt ihr Menschen nur Angst davor, nicht ernst genommen zu werden, wenn ihr eine direkte Verbindung zu eurem Herzen, die ihr übrigens alle habt, offen zugebt? Ist es nicht ein Wunder, dass dieses passiert, dass ihr die Möglichkeit besitzt, und damit meine ich wirklich alle, eine direkte Verbindung zu der einzig wahren Quelle zu haben? Zur einzig wahren Wahrheit, die alles enthält, die alle eure Fragen beantworten kann, da aus ihr alles entstanden ist, alles entsteht und alles entstehen wird.
Da ist noch was, wofür ich mich sogar schäme, es nur zu denken.
∞ Alles was mit Scham zu tun hat, lohnt sich immer, offen anzusprechen. Es lohnt sich übrigens immer, jedes Gefühl offen zuzugeben und es ehrlich mitzuteilen. Das schafft immer Verbindung zu dir und zu anderen Menschen. Also nur raus damit. Welche Gedanken lösen gerade Scham in dir aus?
Ich habe Angst, dass es keiner lesen wird.
∞ Was wäre denn so schlimm daran, wenn nicht alle dein Buch lesen werden oder wollen?
Eigentlich ist mir nur wichtig, dass der Mensch dieses Buch liest, der genau zu diesem Zeitpunkt die richtigen Worte und Inspirationen braucht, um sein höchstes Potential zu erreichen bzw. ein Schritt weiter dahin zu kommen.
∞ Genau dieser Mensch wird es auch lesen. Und glaube mir, dein Buch werden viele lesen. Nicht nur zur Inspiration, sondern auch um Kraft zu tanken und Mut zu schöpfen, aus sehr schwierigen Zeiten herauszukommen und aus dieser Phase des Lebens wichtige Einsichten mitzunehmen, um auch so wie du endgültig zu ihrem wahren Selbst zu finden.
Ich fühle mich gerade so müde, aber ich möchte auch nicht wieder die Verbindung zu dir verlieren!?
∞ Ich bin immer da, bin immer da gewesen und werde immer da sein, denn wir sind immer eins und niemals getrennt voneinander.
Liebes Herz, ich weiß gar nicht, wo ich am besten anfange. Wie kann ich vorangehen?
∞ Höre auf dein Gefühl. Wenn du dich von deiner Intuition leiten lässt, wirst du genau die richtigen Worte finden, die die Menschen erreichen, die gerade diese Zeilen lesen. Alles geschieht im Hier und Jetzt und du bist bereits mit allen Menschen verbunden, die dieses Buch lesen werden. Diese Verbindung ist sogar der Grund, warum dein Körper über seine Hände gerade jeden einzelnen Buchstaben auf ein weißes Blatt Papier überträgt.
Wie kann das sein? Woher wissen die Menschen bereits, dass ich dieses Buch schreibe und wie sind wir miteinander verbunden?
∞ Für jetzt reicht es aus zu wissen, dass wir alle zu jeder Zeit verbunden sind, da wir alle eins sind. Ihr Menschen denkt, dass ihr getrennt voneinander seid, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. Das ist ein großer Irrglaube. Jeder Mensch um euch herum ist auch ein Teil von dir und darüber hinaus seid ihr mit allem, was existiert, verbunden. Eurer Wachbewusstsein nimmt in den meisten Fällen diese Verbindung nur noch nicht wahr, aber euer Unterbewusstsein ist sich dieser Verbindung immer im Klaren.
Irgendwie habe ich jetzt Angst fortzufahren.
∞ Warum?
Weil ich Dinge veröffentliche, die tiefgreifende Erfahrungen in meinem persönlichen Leben wiedergeben. Erfahrungen, die meine menschliche Existenz durch einen Suizidversuch bedrohten, aber auch Erfahrungen, die weit über dieses „Menschsein“ hinausgingen.
∞ Wovor hast du noch Angst?
Dass sich Menschen, die in dieser Entwicklung eine große Rolle gespielt haben, wiederfinden und es vielleicht gar nicht wollen.
∞ Du meinst, sie wollen nicht, dass die Öffentlichkeit erfährt, dass jeder einzelne von Ihnen dir dabei geholfen hat, alle Erfahrungen zu bekommen, die am Ende dazu geführt haben, dass du nun den Weg deines Herzens gehst, welcher dir absolute Erfüllung beschert?
Okay, so habe ich es noch nicht gesehen. Aber ich werde trotzdem ihre Privatsphäre schützen und nicht die richtigen Namen nennen, sodass sie selbst entscheiden können, ob sie sich mit dem Gesagten identifizieren oder nicht.
∞ Sehr weise.
Also, wo fange ich an?
∞ Was sagt dir dein Gefühl?
Direkt in der Psychiatrie.
In der Psychiatrie habe ich beschlossen, dass ich sterben und leben möchte.
∞ Warum wolltest du denn dein Leben beenden?
Weil ich weder meine Rolle als Freund, Partner, Student, Sohn und sogar die als Patient in der offenen Psychiatrie weiter nachgehen konnte. Ich hatte das Gefühl, in allen Rollen versagt zu haben, und das mit dreiundzwanzig Jahren. Ich wusste nicht, wie ich jemals wieder eine dieser Rollen zur Zufriedenheit der anderen aufnehmen sollte.
∞ Warum hattest du das Gefühl, als Freund versagt zu haben?
Weil ich den Kontakt zu ihnen nach fast zwanzig Jahren Freundschaft (zum Teil seit dem Kindergarten) nach dem Abitur abgebrochen habe. Nicht von heute auf morgen. Schleichend. Ich bin nach und nach nicht mehr ans Telefon gegangen und habe Einladungen für Treffen zuerst abgesagt, später ignoriert und einfach gar nicht mehr geantwortet.
∞ Was hat dich dazu veranlasst?
Weil meine damalige Freundin keinen Kontakt zu ihnen wollte.
∞ War es wirklich nur wegen deiner Freundin?
Ehrlich gesagt, habe ich mich gedanklich dafür entschieden, da meine Freundin irgendwie nicht in den Freundeskreis passte und ich aber zu dem damaligen Zeitpunkt dachte, dass ich so eine großartige Frau nie wieder kennenlernen werde und die Liebe, die ich für sie empfand, nie wieder fühlen werde. Dieses Gefühl hatte mich so erfüllt, dass ich alles dafür aufgegeben hätte.
∞ Sogar dein Leben?
Am Ende sogar mein Leben, doch dazu komme ich gleich.
∞ Warum hast du als Student versagt?
Ich habe nach meinem Abitur gedacht, dass es gut ist, Ingenieur zu werden, da es mir ein sehr gutes Einkommen beschert, um mir mein Haus, zwei Kinder, zwei Autos und einmal im Jahr den Urlaub zu finanzieren. So wie ich dachte, dass dieses das höchste Ziel im Leben sei. Es hat außerdem was, in unserer Gesellschafft akademisiert zu sein. Ehrlich gesagt, wusste ich aus der Schule nur wenige Berufe und die, die am meisten bei den Lehrern und Schülern bekannt und als erstrebenswert erachtet wurden, waren entweder Arzt, Anwalt, Offizier oder Ingenieur. Also wollte ich Wirtschaftsingenieur werden. Ich dachte, eine Kombination aus Wirtschaft und Technik sei ideal, um meine Ziele zu erreichen. Um meinen Eltern auch nicht auf der Tasche zu liegen, habe ich mich um ein finanziertes Studium bemüht. Am Ende hatte ich einen sehr gut finanzierten Studienplatz, in einem der größten Verkehrsunternehmen der Welt, mit sehr guten nationalen und internationalen Karriereaussichten.
∞ Was ist passiert?
Das Studium war für mich von Anfang an eine Qual. Ich hatte wohl auf die falsche Richtung gesetzt. Gerade die technischen Fächer, deren Inhalt in kürzester Zeit vermittelt wurden, haben mich täglich überfordert. Ich hatte den Anspruch, sehr gut zu sein und dachte, dass ich dieses nur über Noten zeigen kann. Mit der Zeit wurden die Themen aber so komplex, dass ich am Ende nicht mehr für die Noten gelernt habe, sondern nur noch aus der Angst heraus, die vorgegebenen Prüfungen nicht zu bestehen. Das Irrsinnige dabei ist, dass ich am Ende des Studiums sogar zu den besten 20 % der Hochschule gehörte, ich mich aber weder darüber freuen konnte noch daraus so viel Selbstvertrauen gewann, dass ich es bei der nächsten Prüfung hätte lockerer angehen können. Also hatte ich nach außen genau das, was ich mir wünschte: sehr gute Noten, ein finanziertes Studium mit Karriereaussichten sowie durch meine Leistungen in der Firma ein sehr gutes Ansehen in der Abteilung, in der ich in meinen Praxisphasen eingesetzt wurde. Doch innerlich war ich leer und versuchte am Ende meines Studiums nur noch, mein Ansehen und die Rolle zu bewahren, die ich mir so hart aufgebaut hatte.
∞ Aber was war dein Antrieb, von Montag bis Freitag zum Teil zehn bis zwölf Stunden am Tag zu lernen und zu arbeiten, am Freitag dann noch acht Stunden zu deiner Freundin in die Heimat zu pendeln und dann am Sonntag den ganzen Weg wieder zurückzufahren? Und das alles für einen Beruf, der deiner Person nicht entsprach?
Angst! Mein Antrieb war Angst, den Erwartungen nicht gerecht zu werden, von denen ich dachte, dass andere sie von mir haben. Angst, etwas, was ich begonnen habe, nicht zu Ende zu führen und so in den Augen der anderen zu versagen. Angst, danach etwas machen zu müssen, was nicht meinem Schulabschluss entsprach oder von diesem Abschluss erwartet wurde. Angst, dass ich versage, arbeitslos werde und mich niemand mehr einstellen wird, weil ich mein Studium abgebrochen bzw. nicht geschafft habe und damit nie die Ziele erreichen könnte, die in unserer Gesellschaft so hoch angesehen sind.
∞ Wo war da die Stimme deines Herzens, deine Intuition, was gut für dich ist?
Diese innere Stimme war da, die ganze Zeit. Sie hatte meine Ziele, meine Partnerschaft, mein Verhalten meinen Freunden und meiner Familie gegenüber in Frage gestellt. Im Studium wusste ich, dass ich auf dem falschen Weg war, doch mein Verstand war so stark, dass er diese Stimme immer und immer wieder überging. Jetzt weiß ich, dass dies mein Ego, also mein falsches Selbst war, welches versucht hat, Anerkennung und Liebe von außen zu bekommen, und Angst hatte, die Kontrolle über meinen Körper komplett loszulassen und vollkommen meinem Herzen zu übergeben.
∞ Warum hast du als Sohn versagt?