Zweierlei Denken - August Büttner - E-Book

Zweierlei Denken E-Book

August Büttner

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  • Herausgeber: mehrbuch
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

Zweierlei Denken - Ein Beitrag zur Physiologie des DenkensDer Autor möchte mit dem Werk die Gegenüberstellung des vorstellenden und des begrifflichen Denkens erklären.Sie zeigt uns ein Bild, das diese beiden Formen unseres Denkens in weit verschiedeneren und markierten Umrissen erkennen lässt, dass wir mehr als gewohnt sind zu sehen. Auch nicht uninteressant zu sehen ist, wie weit die von uns stets gemeinsam gehandhabten Denkformen unter dem physiologischen Gesichtspunkt auseinanderrücken.

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Seitenzahl: 28

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Zweierlei Denken

August Büttner 

Inhaltsverzeichnis
Über den Autoren:
Zweierlei Denken.
Impressum

Über den Autoren:

B. studierte Maschinenbau an der Gewerbeakademie Berlin bei Reuleaux, wurde Assistent Gyziekas in Aachen mit der Absicht, die akademische Laufbahn einzuschlagen, gründete jedoch 1874 als Zivilingenieur die Rheinische Röhren-Dampfkesselfabrik A. B. & Cie. in Uerdingen. Hier konstruierte und baute er Wasserrohrkessel unabhängig von Walther in Kalk bei Köln und den beiden Brüdern Steinmüller in Gummersbach. Da B. die Bedeutung der Untersuchungen von Karl Meyer für die deutsche |Landwirtschaft und Zuckerindustrie erkannte, baute er den ersten brauchbaren und wirtschaftlichen Zuckerrübenschnitzeltrockner. Erst dadurch wurde die Verwendung der Schnitzel als Viehfutter möglich. B. kam hierdurch auch zum Bau von Staubsammlern und legte damit den Grund zu bedeutenden Fabrikationszweigen.

 

Zweierlei Denken.

Ein Kapitel aus der Physiologie des Denkens.

Mein Thema, das die Gegenüberstellung von zweierlei Formen des Denkens, des vorstellenden und des begrifflichen Denkens, zum Gegenstande hat, ist ein Kapitel mitten aus dem Buche einer verhältnismäßig neuen Wissenschaft, der naturwissenschaftlichen Psychologie. Deshalb ist es nötig, wenigstens in aller Kürze, vorauszuschicken, was ich als den Inhalt der vorhergehenden Kapitel, also als die Grundlage meiner Erörterungen ansehe.

Dies um so mehr, als diese Grundlagen – wie es bei einer so jungen Wissenschaft nicht anders möglich ist – noch keineswegs allgemeiner Anerkennung sich erfreuen. Und gerade unter Ihnen, meine Herren, die Sie zum Teil als Pioniere auf den Gebieten der Neurologie und Hirnanatomie die Fundamente unserer Wissenschaft legen und sich nur zu oft der noch klaffenden Lücken schmerzlich bewußt sein werden, wird gewiß mancher sein, der es für unwissenschaftlich, ja vermessen halten wird, auf einem so schwankenden Grunde ein kühnes Gebäude zu errichten. Aber mein Vorgehen widerspricht bewährten Denkgrundsätzen nicht, ist methodologisch nicht falsch! Denn so unzweckmäßig es im praktischen Leben wäre, die Tragfähigkeit eines Baugrundes daran erproben zu wollen, ob das darauf gebaute Haus einfällt – wobei ja gar leicht auch der Wißbegierige zu Schaden kommt –, so unschädlich und unentbehrlich ist dies Verfahren in der Wissenschaft: ob eine Hypothese festen Boden der Erkenntnis darstellt, wird am besten daran erprobt, ob das auf ihr errichtete Gebäude von Folgerungen nicht zusammenstürzt.

Die Grenzen, innerhalb deren sich meine Erörterungen halten sollen, fallen zusammen mit den Grenzen des physikalisch Quantitativen. Es sind lediglich energetische Prozesse, Prozesse also, die räumlich, zeitlich und kausal meßbar sind, die uns beschäftigen werden. Jenseits der Grenzen dieses Vortrages liegt das Bewußte, Qualitative, eigentlich Psychische. Zwar teile ich die fast allgemeine Ansicht nicht, daß diese Seite unseres Wesens jenseits der Grenzen der Naturwissenschaft überhaupt liegt – damit wären wir dem Dualismus trotz aller verhüllenden Worte von Identität, von äußerer und innerer Anschauung u. dgl. unrettbar verfallen –, aber jedenfalls liegt es außerhalb der Möglichkeit, sie hier nebenher zu behandeln.

Gleichwohl werde ich mir erlauben, mich der Ausdrücke der Bewußtseins-Psychologie zu bedienen, darunter aber die entsprechenden physiologischen Vorstellungen zu verstehen. Nur für die Bewußtseins-Psychologie ist ja bisher eine Terminologie ausgebildet, und es wäre sehr lästig und zeitraubend, wenn ich z. B., um das Wort »Empfindung« zu vermeiden, jedesmal das Nervengebilde beschreiben wollte, das ihr entspricht. Die Parallelismustheorie gestattet uns ja auch von vornherein ein solches allgemeines Sichentsprechen anzunehmen. Eine Unklarheit kann, bei der prinzipiellen Ausschließung des Bewußten aus unseren Erörterungen, dadurch nicht entstehen.

Das Ausgangsgebilde der seelischen Entwicklung ist der Reflex.