Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot - Ahne - E-Book

Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot E-Book

Ahne

4,7

Beschreibung

Nu is dit nu schon dit dritte Buch bereits von "Zwiegespräche mit Gott". Langsam reichts ja wohl ma, würd sich der eine oda die andire denken, aba, seid ehrlich, sind denn würklich schon alle Probleme diesa Welt jelöst? Wat is mit Gentrifizierung, mit Komasaufen, Dinosaurija, Afghanistan, mit der allgemeinen Fettleibichkeit, mit den Fundamentalisten, wo versteckt sich Osama bin Laden (würklich unter Wasser?), und is Knut Tatsache tot? Wann fährt die Berliner S-Bahn wieda mit alle Wagen? Warum heißen die Angilsachsen Angilsachsen und gibt es auch 2012 unseren schönen blauen Planeten noch? "Zwiegespräche mit Gott - Unser täglich Brot" beantwortet alles!

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Verlag Voland & Quist, Dresden und Leipzig, 2011 © by Verlag Voland & Quist – Greinus und Wolter GbR Cover: HawaiiF3, Leipzig Datenkonvertierung E-Book: Tropen Studios, Leipzig Printausgabe: ISBN 978-3-938424-82-7 Epub: ISBN 978-3-938424-94-0 PDF: ISBN 978-3-938424-95-7

Inhalt

Der Verdacht

Wer schläft, sündigt nicht

PBA

Die dumme Idee

Im Rahmen der Möglichkeiten

Auf verlorenem Posten

Im Wandel

So viel steht fest

Monetär

Die Welt der Klagen

Deutschland

Die letzte Bastion

Gefahr

Zum Dritten

Durchhalten

Kinder an der Macht

Ganz in Weiß

Der moderne Mann

Eile mit Weile

Die fünfte Jahreszeit

NC

Es ist doch nur einmal im Jahr

Die dritte Chance

Die Unendlichkeit

Der ewige Frühling

Nachrüstung

Tradition ohne Diskriminierung

Bücher

Das Defizit

Ersatzliebe

Zauberei

Es dreht sich die Welt

Reduzierte Musik

1A

Die Spaltung

Wochenendidyll

Konfliktbewältigung

Was mit Kindern

Rosen auf dem Himmelbett der Transzendenz

Der Grund

Zurückblicke und Vorausschaue

Über den Autor

Zwiegespräche mit Gott | heute:

Der Verdacht

A: Na Gott.

G: Na.

A: Na, sag ma, wie lange kenn’ wa uns jetze?

G: Noch nich lange.

A: Aba fuffzin Jahre sind’s bestümmt, oda?

G: Ein Wimpanschlach, jenau.

A: Habick dir schon azählt, dit meene Zimmapflanze jeblüht hat?

G: Nee.

A: Die hat jeblüht, Gott.

G: Nee!

A: Doch, Gott. Die hat zun ersten Ma jeblüht, zumindist von da an, seit woick sie habe.

G: Donnawetta!

A: Und ick hab sie schon fuffzin Jahre, Gott.

G: Potzblitz! Dit is ja so lange wie wir uns … ick meine, wie du mir kennst.

A: Und dit is noch nichma allit, Gott. Unsa Thermometa hat jestan +63°C anjezeigt.

G: Müssta ma wenija heizen, spaht ooch Enagie, wat sich an Ende des Jahres wiederum in’ Klingilbeutil bemerkbah macht.

A: Dit Thermometa, Gott, wat +63°C anjezeigt hat, dit is unsa Außenthermometa.

G: Denn hat da sichalich die Sonne druffjeschienen. Wenn nämich die Sonne, ja, mit volle Wucht direkt uff ein Thermometa scheint, denn kann dit durchaus schon ma 62°C anzeigen, dit Thermometa.

A: 63, Gott.

G: In Ausnahmefälle ooch ma 63, ja.

A: Dit Thermometa is aba nach ’n Hof raus. Da scheint nie, ick betone nie, die Sonne ruff. Außadem lag jestan Schnee, Gott und unsre liebe Sonne, die hat sich seit diwerse Monde schon nich mehr bei uns blicken lassen, die hat sich wahscheinlich sowieso schon längst nach Mallorka vapisst, „Arriwidertschi, ihr Flachpfeifen“. So sieht’s nämich aus.

G: Ach, so sieht dit aus. Na denn …, denn is dit wahscheinlich kaputt, eua schönit Außenthermometa.

A: Du bringstit uffin Punkt. Jenauso wie in Übrigen meene Festplatte.

G: Wat denn für’n Fest? Hast mir ja janich einjeladen.

A: Dadrüba macht man keene Witze, Gott. Da wahn alle wichtijen Daten druff. Ick wollt doch morgen oda übamorgen damit anne Öffentlichkeit jehn, mit die Daten. Brisante Daten, wenn de vastehst, wattick meine. Da wärn einije Köpfe jerollt, so viel is sicha.

G: Warum ihr imma so brutal sein müsst? Weeß janich, von wema dit übahaupt habt. Also von mir janz bestümmt nich.

A: Da wärn sümbolisch Köppe jerollt, Gott. Ick trachte doch niemand nach ’n Leben. Ick bin doch nich pervers. Da hätten einije einflussreiche Pasönlichkeiten aus Würtschaft und Politik, Wissenschaft, Kunst, Kultur und Sport und dem, wat man jemeinhin so Vamüschtit nennt, hätten da ihre Ämta valorn, ihre Positjonen, Posten, Pahkplätze.

G: Ihre … Pahkplätze?!

A: Is mir uff die Schnelle jetz keen sinnvollirit drittit Wort mit P vorne einjefallen, und du weeßt, drei Wörta müssen’s imma sein.

G: Vastehe.

A: Vastehste?!

G: Ja. Habick ja ebend jesagt.

A: Nee, Gott. Ick meine, da läuft eine janz linke Aktjon jegen mich.

G: Weil deine Blume blüht?

A: Dit is doch nur dit Zeichen, Gott. Dit Uffblühen is dit unheilvolle Zeichen jewesen. Wann bitteschön blüht ’ne Blume schonma in Dezemba? Und kurz danach jingit nämich ooch schon los, dit Thermometa, die Festplatte, denn is die eene CD plötzlich vaschwunden jewesen, von den mongolischen Obatonsänga, spurlos, und die Antenne von meen Fernseha, diesa Digitalkasten hier, der hat seinen Dienst uffjejeben, und meene Freundin, Gott, die is total komisch jeworden, die hat ma neulich doch tatsächlich jefracht, ob wa zusammen zu ’ne Lesung jehn wollen.

G: Na und? Wat is denn daran komisch?

A: Meene Freundin, Gott, hat mir jefracht, ob wir zusammen zu ’ne Lesung jehn wollen!

G: Ja! Und?!

A: Ej, ick hab den Vadacht, Gott, dit meene Freundin janich mehr meene Freundin is. Ick gloob, Gott, die wurde heimlich ausjetauscht. Ick gloob, die vasuchen da grade jemand bei mir in meine Nähe einzuschleusen, der denn allit Mögliche bei mir manipulieren kann, ohne dit ick dit mitkriejen tu.

G: Na, diesa Plan scheint uff alle Fälle gründlich misslungen.

A: Villeicht, Gott, villeicht bist du ja der letzte Mensch übahaupt, denick noch vatrauen kann.

G: Binnick nich.

A: Wieso?! Machste etwa ooch schon bei die mit?

G: Ick bin keen Mensch.

A: Ach. Na, wie dem ooch sei. Wennick jedenfalls morgen mit jepackte Koffa bei dir vor de Tür stehen sollte, denn hoffick ma stahk, ditte mir nich zurückweisen tust.

G: Platz is inne kleensten Hütte.

A: Danke, Gott.

G: Bitte, Bürschchen.

A: Tschüss Gott.

G: Tschüss Bürschchen.

A: Ach, Gott?

G: Ja, Bürschchen?

A: Du hast … noch nie zu mir „Bürschchen“ jesacht.

G: So?! Wie habick denn sonst imma zu dir jesacht?

Zwiegespräche mit Gott | heute:

Wer schläft, sündigt nicht

A: Na Gott.

G: Na.

A: Na, ick bin richtich glücklich, Gott.

G: Haste ’ne neue Freundin?

A: Nee, ick hab Fernsehn jekiekt, jestan.

G: Du meinst, du bist varückt jeworden?

A: Wie kommste jetz daruff?

G: Du hast grade zwee Sachen in einen Zusammenhang jesetzt, die nur Varückte in einen Zusammenhang setzen würden, nämich Fernsehn und Glück.

A: Ick will abnehm’, Gott.

G: Wo willst du denn abnehm’?

A: Siehste grade nich, aba ick hab so Schwümmringe anne Tallje und ’n dicken Bauch habick ooch.

G: Hmm. Vor allen aba haste nich mehr alle Latten an’ Zaun, Mann, du bist doch nich dick!

A: Na, in Vagleich zu dir villeicht nich.

G: Ick bin ooch nich dick!

A: Naja.

G: Willste etwa behaupten, dittick dick bin?!

A: Wenn de dir so wohlfühlst, Gott, issit ja okee. Muss ja nich jeda schlank sein. Wär ja traurich, wenn alle Menschen gleich aussehn würden. Die Vielfalt, die macht uns ja erst aus.

G: Euch meinste. Is übrigens mein Werk!

A: Gott?

G: Ja?

A: Ick fühl ma nich wohl mit ’n Speckbauch.

G: Komm’ ooch wieda schlechtire Zeiten.

A: Uff die kannick aba nich wahten, Gott. Ick lebe jetz und hier und da willick jefällichst ooch jetz und hier sexy aussehn, kappietsche?

G: Pass ma uff, ja. Ick will dir ma wat sagen. Die Weibas, ja, die stehn janich ma uff so ’ne Bohnenstangen, uff so ’ne Knochenjerüppe, die Weibas, ja, die hams janz jerne ma, wenn se sich an wat festhalten können.

A: An’ Speckbauch?!

G: Wat meinste, wie anjenehm dit is, wemman seinen Kopp, nach jetanen Vagnügen, schön in wat Weichit bettit.

A: Haste da Afahrungen, Gott?

G: Eure Afahrungen sind ooch meine Afahrungen.

A: In’ Fernsehn jestan jings um Diäten, Gott. Und da hat der eene Experte jemeint, dit so Diäten wohl total übaschätzt wern, und nich nur Diäten …

G: Ick weeß, Autos wern ooch übaschätzt.

A: Ja, aba bleiben wa ma bein Abnehm’, Obst würd übaschätzt, Jemüse würd übaschätzt, Abnehmpillen wern übaschätzt, Sport treiben würd übaschätzt, dit Einzije, Gott, woran der Experte nüscht auszusetzen hatte, dit Einzije, wat einen wohl definitiw unjefährlich abnehmen lässt, dit is …, na? Rate ma?

G: Heroin?

A: Nee, Schlafen, Gott. Schlaf. Schlaf is woh dit beste Mittil zun Abnehm’.

G: Wer schläft, sündicht nich.

A: Afasst. Und jetz rate doch ma, Gott, wat ick total jerne so machen tu?

G: Kiffen?

A: Nee. Ick schlaf unheimlich jerne. Ick schlaf für mein Leben jern. Ick könnte fuffzin Stunden an’ Tach schlafen, rund um die Uhr könntick schlafen. Und jetz dürfste nochma raten, Gott, warummick heute so glücklich bin?

G: Du hast … ’ne neue Freundin?

A: Nee, ick hab ’ne neue Ausrede, Gott! Wennick mir jetz nämich ins Bette leje, ja, an’ Tach, denn binnick nich etwa faul, nee, denn nehmick ab. Und für wen tuick dit? Na?

G: Für … die Statistik?

A: Für sie, Gott. Für meene Frau. Ick tu dit einzich und alleine für meene Frau. Damit sie ’n schönen Mann neben sich rumzuloofen hat. Dafür nehmick die Tortur in Kauf, dittick in’ Bett liegen tu. Kann se ja wohl kaum noch meckan denn, oda?

G: Ob se dit denn nich mehr kann, würd sich noch zeigen.

A: Wenn, Gott, wenn, ja, denn stellt se sich zumindist ’n geistijet Armutszeugnis aus. Dit is nämich awiesen, wissentschaftlich fundiert awiesen is dit.

G: Ick hab Hunga. Ick muss essen.

A: Gott?

G: Ja?

A: Tschüss Gott.

G: Tschüss du.

A: Ach, Gott?

G: Ja?

A: Wusstiste einklich, dit in einen Apfil mehr als hundat Substanzen drin sind, von denen wir bisher erst fuffzich entschlüssilt ham?

G: Der Apfel, hmm, der wah ooch nich einfach.

Zwiegespräche mit Gott | heute:

PBA

A: Na Gott.

G: Na.

A: Na, weeßte Gott, wattick neulich ma jesehn hab?

G: Einen Elefanten?

A: Nee.

G: Einen netten, dir bisher unbekannten Tüpen, in’ Bett mit deine Freundin?

A: Nee, Gott. Ick hab neulich ma jesehn, dit eena Hartz IV abjekürzt hat. Und zwah hat der Hartz IV derjestalt abjekürzt, ditta dit große H von Hartz stehnjelassen und denn die beeden römischen Ziffan für 1 und für 5 hintajekliert hat.

G: Hmm.

A: Wat heißt ’n hier hmm?! Ej, dit sah denn haarjenau so aus wie HIV. HIV-Empfänga stand denn da.

G: Hmm.

A: Ej, dit is voll diskriminierend, Gott.

G: Hmm. Aba weeßte, wat icke neulich ma jesehn hab?

A: Einen Elefanten?

G: Nee. Und, ummit abzukürzen, dit wah ooch keen netta Tüp in’ Bett mit meene Freundin, ick hab so’n Pahkraumbewürtschaftungsautomaten jesehn, und zwah direkt vor unsre Tür.

A: Nein! Is ja der pure Wahnsinn! Du hast ’ne Freundin, Gott?!

G: Darum jehts doch jetze nich.

A: Doch, darum jehts! Is ja ’n Ding! Und icke, ick bin wahscheinlich der Allahletzte, wa, der davon afährt?

G: Kann ick doch nüscht für, wenn de nich bei Feeßbuck bist.

A: Wie jetze?! Du hast ’ne neue Freundin, und du bist bei Feeßbuck?! Sag ma, ick gloobs ja nich. Ick akenn dir ja janich mehr wieda. Biste ’n andara jeworden, oda wat?

G: Ick bin Gott.

A: Jut. Dit aklärt natühlich Einijit.

G: Meinste, ick hätt’ meene Anziehungskraft behalten, wennick üba die Jahrmilljonen hinweg imma jenau so jeblieben wär, wie ick bin? Die Zeit is der Wandel und icke, ick bin die Zeit!

A: Ach, du bist dit. Ach, aba sag ma Gott? Wat bedeutit dit denn einklich, wenn wat zeitlos is?

G: Wir wahn bein Pahkraumbewürtschaftungsautomaten stehnjeblieben, Herr von Schlaumeia-Hintenrum. Ej, die ham doch diesen Pahkraumbewürtschaftungsautomaten, ja, direkt vor unsre Haustür jepflanzt. So einen riesijen, blauen Pahkraumbewürtschaftungsautomaten. Also, ick bin ja normalaweise nich so, wa, aba weeßte, wattick bei den da neulich ma jemacht hab?

A: Haste ihn etwa mit flüssijen Beton jefüllt?

G: Nee. Ick hab einfach uff den Knopp jedrückt.

A: Ach du Scheiße! Und? Wat is passiert?

G: Hat ’n Jeräusch jejeben. Hat jesurrt.

A: Und? Denn? Kam wat raus?

G: Nee. Dit hat nur jesurrt. Und danach hattit wieda uffjehört zu surrn.

A: Unheimlich.

G: Findste ooch, oda? Aba, psssst, azählit ma lieba keenen weita, hörste?

A: Bleibt unta uns. Ick hab ja aus Dresden jehört, Gott, dit se da inne Neustadt ooch so Pahkraumbewürtschaftungsautomaten uffjestellt ham und dittit aba keene 14 Tage jedauat hat und denn wahn die da alle kaputt.

G: Nein, wie traurich. Sag bloß, die jehn kaputt, wemman uff diesen Knopp drückt?

A: Entzieht sich meena Kenntnis. Ick hab aus Dresden lediglich vanommen, dit eine umtriebije Bande da wohl flüssijen Beton in die rinjekippt hat.

G: Teufil!

A: Naja. Ick bin da ’n bisschen zwiejespalten, Gott. Uff de eenen Seite findicks ja jut, wennit imma wenja von die Schrottscheesen jibt, zumindist hier inne Innenstadt, aba uff de andan Seite makicks ebend ooch nich, wenn jeda Pups jeregilt wird, wenn de für allit wat bezahlen musst, wenn keen Fleck mehr uff diesa Erde existiert, der noch nich von ’n Vabotsschüld okkupiert wurde.

G: Ziehick mir aba nich an, den Schuh, weeßte, wa? Is eua Werk.

A: Gott?

G: Ja?

A: Wie sieht se ’n einklich aus?

G: Die Erde?

A: Deine Freundin.

G: Schwierich.

A: Schwierich?

G: Ja. Ick hab ja nur een Foto von ihr. Und da sieht man ooch nur ’n janz kleenit bisschen wat von den Jesicht. Üban Rest sind so Haare drüba. Aba Chantal heißt se.

A: Und Chantal is jetz … deine Freundin?

G: Hat se mir jeschrieben zumindist, ja, uff Feeßbuck.

A: Allit klah. Tschüss Gott.

G: Tschüss du.

A: Ach, Gott?

G: Ja?

A: Wolln wa näste Woche in’ Tierpahk?

G: Elefanten ankieken? Binnick dabei.

Zwiegespräche mit Gott | heute:

Die dumme Idee

A: Na Gott.

G: Na.

A: Na, haste jesehn, unten anne Ecke vonne Chorina zur Lottumstraße, da hat eena Kunst jemacht.

G: Dit Krickelkrakel meinste? Dit anne Häusawände? Dit wat keena lesen kann?

A: Nee. Ick mein die Schuhe, Gott.

G: Schuhe?

A: Ja. Haste noch nich jesehn? Da hat eena Schuhe ranjebammilt. An dit Rohr da.

G: An welchit Rohr?

A: Na, da is doch so’n Rohr, wat über die Straße rübajebaut is, wejen die Schachtabeiten für die Häusa, da wern doch Häusa jebaut, Gott, für die Reichen, damit se ma späta unsan Stadtbezürk uffhübschen.

G: Die Reichen und Schönen, meinste.

A: Jenau. Die Reichen und Schönen, aba ooch die Klugen.

G: Und die Fitten.

A: Richtich. Für die baut man da Häusa, um die aus Sachsen hierher zu locken.

G: Aus Sachsen?

A: Sachsen is die Lokomotiwe, Gott. Da jibtit schon die blühenden Landschaften, die unsa, von dir jeschickta, Altkanzla Helmut Kohl vasprochen hat.

G: Ick hab nie jemand jeschickt.

A: Und wat is mit Jesus?

G: Wir sind bei die Sachsen stehnjeblieben.

A: Wat meinste, Gott. Da bei die, ja, da jehtit richtich uffwärts, da hamse die janzen Hürden nämich ma außen Weg jeräumt, für die, die inne Hände spucken. Für die Inwestatoren oda Inwestitöre oda wie die heißen. Da baun se ooch keene behindaten Brücken für Fröschlein, quak, quak. Nee. Da baun se richtije Brücken, Gott. Brücken für Autos. Damit der Vakehr ma brummt, damit die Würtschaft ma in Schwung kommt, vanünftich. Und dit, naja, dit trägt natühlich Früchte. Dit kannste dir ja bestümmt ooch denken.

G: Stürbt der Wald wieda?

A: Quatsch Waldsterben! Dit wah doch sowieso nur ne freche Lüge von die Ökofaschisten. Als ob dit Waldsterben wat mitte Industrie zu tun jehabt hätte. Haha, da lachen ja die Hühna, haha! Dit jab schon imma Zeiten, Gott, mit wenich Wald und Zeiten mit viel Wald.

G: Wem sachste …

A: Lass mir ma kurz ausreden, ja. Vor siebenhundatfuffzichtausend Jahren, zun Beispiel, da wah hier weit und breit keen eenzja Baum an ’n Staht, Gott. Und damals sind die ach so schlümmen Viertaktautos, ja, noch als Samenfädchen um ’m Schachtelhalm jeschwommen.

G: Zweitakta jabs ooch noch keene, damals, wa?

A: Ebend! Da jabs noch nichma Musik in Deutschland!

G: Jeschweige denn Kunst.

A: Musik is Kunst. Waldsterben, Gott, damit wolln se uns bloß Angst einjagen. Waldsterben, ja, dit is jenau so ein Humbug wie Klimawandil oda Artinsterben oda Kriegsjefahr.

G: Dit jibtit allit janich?

A: Ja. Doch. Punktuell villeicht schon. Aba dit kriegen wa in ’n Griff, Gott. So, wie wa bisher allit andire ooch in ’n Griff jekricht ham. Die Eiszeit oda die Pest, nich zu vajessen die Ölkrise.

G: Die Sonnenfinstanis.

A: Die Katoffelkäfaplage.

G: Den Meteoriteneinschlach in ’n Golf von Mexiko.

A: Den Urknall.

G: Den Meteoriteneinschlach inne Mahk Brandenburg.

A: Den Meteoriteneinschlach inne Mahk Brandenburg?!

G: Tschuldijung, der kommt ja erst noch.

A: Wat kommt erst noch?!

G: Der …, ach is ja ooch ejal, ick will dir ja nich deine jute Laune vaderben.

A: Nee, sag ma, Gott.