Zwillinge - Petra Lersch - E-Book

Zwillinge E-Book

Petra Lersch

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Zwillinge sind einzigartig! Zwillingsschwanger? Haben Sie das Gefühl, jetzt auch doppelt so viele Fragen zu haben? Auf einen Blick: Der Entwicklungskalender leitet Sie sicher von der ersten Schwangerschaftswoche bis zum ersten Geburtstag Ihrer Kinder. Genial einfach und vielfach erprobt: Der Bettlaken-Trick beim Zufüttern, kreative Lösungen bei Platzproblemen und der beste »Zwillingsrabatt«: Tipps von den beiden Expertinnen und anderen Zwillingseltern helfen Ihnen über manche Hürde hinweg. Expertenbeiträge: Welche Chancen und Risiken bietet die pränatale Diagnostik? Wie kann ich schon vor der Geburt mit meinen Zwillingen Kontakt aufnehmen? Starten Sie mit Dorothee von Haugwitz, selbst Zwilling und Zwillingshebamme, und Petra Lersch, Psychologin und Zwillingsmama, gut vorbereitet in diesen spannenden Lebensabschnitt. Genießen Sie unbeschwert das Glück im Doppelpack.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 494

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Zwillinge

Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr

Petra Lersch, Dorothee von Haugwitz

3. überarbeitete Auflage

Die Beteiligten

Katrin und Frederic haben uns schon kurz nach der Geburt einen Einblick in ihr neues Familienleben gestattet. Dafür bedanken wir uns ganz besonders! Ihre eineiigen Zwillingsmädchen haben das Leben des jungen Paares als ihre ersten Kinder natürlich umgekrempelt. Doch alle Turbulenzen wurden von beiden gemeinsam mit großer Gelassenheit gemeistert. Weder der notwendige Umzug in eine größere Wohnung kurz vor der Geburt noch die eintägige Fotosession mit vielen Menschen in den eigenen vier Wänden brachten die beiden aus dem Konzept. Wir wünschen der jungen Familie alles Gute!

Claudia und Marco haben bereits eine Tochter, für die nach sechs Jahren Einzelkinddasein ein Zwillingspärchen dazugekommen ist. Marco hat sich für einige Monate Elternzeit entschieden und genießt die gemeinsame Zeit mit den Kleinen. Die große Schwester hat uns beim Fotoshooting staunen lassen über ihren gelassenen und liebevollen Umgang mit ihren Geschwistern. Wir freuen uns auch darüber, dass sich Claudias Vater als engagierter Großvater fotografieren ließ. Danke an alle für die Unterstützung. Wir wünschen der ganzen Familie alles Gute für die Zukunft!

Anne und Andre sind stolze und glückliche Eltern von eineiigen Zwillingsmädchen. Die ganze Familie stand Modell für die Fotos der Kapitel über das zweite Halbjahr. Auch für sie sind es die ersten Kinder und die beiden haben das Leben des Paares von Grund auf verändert. Beide Großelternpaare genießen ihre Zwillingsenkelkinder und unterstützen die Familie, wann immer sie können. Wir danken Andres Eltern herzlich für ihre Unterstützung und Bereitschaft, sich für dieses Buch fotografieren zu lassen. Alles Gute und bleibt so fröhlich, wie Ihr seid!

Liebe Leserin, lieber Leser,

als Ende 1997 Petra Lersch und zwei weitere Zwillingsmütter einen Rückbildungskurs bei Dorothee von Haugwitz besuchten, wurde klar: Es müsste einen Kurs ausschließlich für werdende Zwillingseltern geben. Dorothee von Haugwitz – selbst ein Zwilling – war begeistert. Gesagt, getan: Mittlerweile haben ungefähr 900 Familien an unserer Geburtsvorbereitung »Schwanger mit Zwillingen« teilgenommen.

Die Erfahrung aus vielen Jahren der Kursarbeit haben wir in dieses Grundlagenbuch hineingelegt – es vereint das Wissen über die Zwillingsschwangerschaft mit konkreten Tipps und vor allem mit der Freude, die Zwillinge bereiten können. Beiträge von Experten und Erlebnisberichte vieler Zwillingseltern runden dieses Buch ab. Chronologisch erfahren Sie alles Wissenswerte darüber, wie sich Ihre Kinder im Mutterleib entwickeln, wie Sie mit auftretenden Beschwerden umgehen können und wie Ihre Kinder nach vielen Monaten des Reifens auf die Welt kommen. Angefangen mit der Gestaltung der Wohnumgebung bis hin zu notwendigen Formalitäten, helfen wir Ihnen mit vielen Anregungen, gut auf die Ankunft der neuen Erdenbürger vorbereitet zu sein. Unser Entwicklungskalender schließlich gibt Ihnen einen Überblick über das, was Ihre Zwillinge im ersten Lebensjahr lernen, und bietet Ideen und praxiserprobte Tipps.

Wir wünschen uns, dass Ihnen dieses Buch zu mehr Sicherheit und Gelassenheit verhilft. Wir wünschen uns auch, dass Sie häufig lächeln und Vorfreude empfinden auf Ihr Leben mit Zwillingen. Und dass Sie in Momenten der Unsischerheit hilfreiche Tipps finden. Denn wir sind der Meinung, Zwillingseltern sollten vor allem in doppelt guter Hoffnung und weniger in banger Erwartung sein! In dieser Neuauflage unseres Buches konnten wir jedes Thema weiter optimieren, aktuelle medizinische Leitlinien berücksichtigen und mit den Eltern mitgehen. Denn jede Zeit bringt auch eine ganz eigene Perspektive auf das Elternwerden und Elternsein mit sich.

Petra Lersch und Dorothee von Haugwitz

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Die Beteiligten

Liebe Leserin, lieber Leser,

Die Schwangerschaft

Zwillingsschwangerschaften sind besonders

Von null auf hundert – ein doppelt positiver Test

Der erste Gedanke …

… der werdenden Eltern

… der Familie

… wenn Sie ohne Partner Zwillinge erwarten

… von anderen Nichtbeteiligten

Ein paar Zahlen und Namen

Sie gehören dazu! Prominente Zwillingseltern und Zwillinge

Mit Zwillingen schwanger – und was nun?

Andere Rechte am Arbeitsplatz?

Tipps fürs Reisen

Mit Doppelpack in Bewegung bleiben

Sexualität genießen

Bewusst gesund durch die Zwillingsschwangerschaft

Ausgewogene Ernährung

Nichts passt mehr!

Am Anfang ein Ei – oder auch zwei …

Zweieiige Zwillinge

Eineiige Zwillinge

Kontakt zu den ungeborenen Babys

Der erste Kontakt

Moderne Technik – eine besondere Art der Verbindung

Bewegung lädt zur Kommunikation ein

Vorliebe für Stimmen und Geräusche

Mit Unterstützung eine vorgeburtliche Verbindung aufbauen

Zwillinge, eine besondere Beziehung zueinander – schon im Mutterleib

Ein Wort an den werdenden Zwillingsvater

Vater ist, was du draus machst

Zwillingsväter – auf jeden Fall mit schwanger!

Und was sagen die Geschwister?!

Betreuung einüben

Auf die Babys einstimmen

Das geht auch im Sitzen

Der Schwangerschaftskalender

1.–14. Schwangerschaftswoche

Die Entwicklung der Kinder

Wie sich Ihr Körper verändert

Die ersten Monate mit Zwillingen schwanger

Untersuchungen beim Frauenarzt oder bei Ihrer Hebamme

15.–21. Schwangerschaftswoche

Die Entwicklung der Kinder

Wie sich Ihr Körper verändert

Der Bauch wird runder

Untersuchungen beim Frauenarzt oder bei Ihrer Hebamme

Finden Sie Ihre Hebamme

22.–28. Schwangerschaftswoche

Die Entwicklung der Kinder

Wie sich Ihr Körper verändert

Beginnen Sie mit Schwangerschaftskursen!

Untersuchungen beim Frauenarzt oder bei Ihrer Hebamme

29.–35. Schwangerschaftswoche

Die Entwicklung der Kinder

Wie sich Ihr Körper verändert

Zwillinge – drunter und drüber im Bauch

Wie Sie Ihren Körper auf die Geburt vorbereiten können

Untersuchungen bei Ihrem Frauenarzt oder bei Ihrer Hebamme

Die Geburt gemeinsam planen

36.–40. Schwangerschaftswoche

Die Entwicklung der Kinder

Wie sich Ihr Körper verändert

Einstimmen auf die Ankunft der Zwillinge

Untersuchungen bei Ihrem Frauenarzt oder bei Ihrer Hebamme

Vorboten der Geburt

Besondere Vorsorge

Anzeichen einer möglichen Frühgeburt

Cervixinsuffizienz

Vorzeitige Wehen

Ein vorzeitiger Blasensprung

Sind die Kinder gut versorgt?

Schwangerschaftsdiabetes

Präeklampsie

Fetofetales Transfusionssyndrom

Besonderheiten

Gut vorbereitet

Rundum gut betreut

Welche Betreuungsmöglichkeiten gibt es?

Die Leistungen der Krankenkassen

Die ärztliche Betreuung

Die Hebammenbetreuung

Die Suche nach einem guten Kinderarzt

Formales rund um die Geburt

Beschäftigung und Mutterschutz

Das Mutterschaftsgeld

Elternzeit

Elterngeld

Kindergeld

Entbindungsgeld und Krankenversicherung

Wenn Sie ohne Partner Zwillinge erwarten …

Wie sollen unsere Kinder heißen?

Die Geburt …

Die Geburt der Zwillinge

Auswahl des Geburtsorts

Die Zwillingsgeburt in der Geburtsklinik

Die Zwillingsgeburt – immer seltener zu Hause oder im Geburtshaus

Der Geburtsbeginn

Wie kündigt sich die Geburt an?

Die Einleitung der Geburt

Aufnahme in der Geburtsklinik

Die vaginale Zwillingsgeburt

Wann können Zwillinge vaginal geboren werden?

Die Phasen der vaginalen Zwillingsgeburt

Aufmerksamkeit für die Plazenten

Was hilft bei der Wehenarbeit?

Wenn geholfen werden muss – Saugglocke und Geburtszange

Der Zwillingskaiserschnitt

Wann werden Zwillinge mit Kaiserschnitt geboren?

Wie läuft ein Kaiserschnitt ab?

Die Kaisergeburt

Wenn der Kaiserschnitt nicht geplant war …

Vater werden

Auf was Sie sich einstellen sollten

Verantwortung übernehmen

Wenn es anders kommt als geplant …

Die ersten Stunden nach der Geburt

Neu geboren – die ersten Untersuchungen der Kinder

Frisch entbunden – die erste Versorgung der Mutter

Zimmerservice zu Hause oder in der Klinik

Das Wochenbett

Die erste Zeit als Familie

Rückzug ins Familiennest

40 Tage Wochenbett

Zum Verwechseln ähnlich

»Babywatching« – Besuch im Wochenbett

Gut vorbereitet ins Wochenbett

Ihre Hebamme kommt zu Ihnen

Organisieren Sie sich Hilfen

Bonding: Aufbau der Eltern-Kind-Bindung

Re-Bonding

Veränderte Gefühlswelt

Alles ist anders

Geburtserlebnisse verarbeiten

Die Mutter im Wochenbett

Der Körper nach der Geburt

Die Rückbildung der Gebärmutter

Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Pflege

Der Beckenboden

Die Psyche nach der Geburt

Babyblues

Postpartale Depression

Der Vater im Wochenbett

Verantwortung als Partner und Vater

Die Partnerin unterstützen und verstehen

Gefühlen Raum geben

Die eigenen Bedürfnisse im Blick behalten

Die Kinder im Wochenbett

Auf und ab beim Gewicht

Umstellung des Stoffwechsels der Kinder

Besonderheiten bei Neugeborenen

Zwillingspflege

Handling – die Babys gut im Griff

Katzenwäsche und Körperpflege

Badetag

Beruhigen und Trösten

Ältere Geschwister

Aufmerksamkeit für die Geschwister

Beim Füttern mit dabei sein

Zwei hungrige Wesen

Tipps für einen guten Start ins »Milchgeschäft«

Nach Bedarf oder im festen Rhythmus?

Für »Fortgeschrittene«: das gleichzeitige Füttern

Zwillinge stillen

Die Vorteile des Stillens

Die Vorbereitung

Der Milcheinfluss

Das korrekte Anlegen

Ernährung in der Stillzeit

Frühes Abstillen – »Kolostrum-Stillen«

Zwillinge mit der Flasche füttern

Die Vorteile der Flasche

Flaschennahrung – welche Nahrung gibt es?

Das richtige Flaschenfüttern

Die richtige Zubereitung

Zwiemilch füttern

Abpumpen

Milchgewinnung von Hand und via Pumpe

Aufbewahren von abgepumpter Milch

Frühgeborene – die ersten 40 Tage

Frühchen ist nicht gleich Frühchen

Frühcheneltern sein

Die Entwicklung unterstützen

Das Wochenbett auf der Frühchenstation

Besuch auf der Frühchenstation

Mit Frühchen zu Hause ankommen

Der erste Tag zu Hause

Das Bondingbad nach Brigitte Meissner

Füttern von Frühgeborenen

So unterstützen Sie Frühchen beim Trinken

Das erste Lebensjahr – Entwicklung

Die körperliche Entwicklung

Gewicht und Größe

Individuelle Unterschiede sind kein Grund zur Sorge

Größe und Gewicht bei Frühgeborenen

Zahnen

Mögliche Anzeichen

Zahnpflege

Motorik

Von Reflexen zu gezielten Handlungen

Mobil werden: kreiseln, drehen, rollen, krabbeln

Sich aufrichten und erste Schritte

Jeder in seinem Tempo

Die geistige und soziale Entwicklung

Mit allen Sinnen

Tasten mit Mund und Fingern

Riechen und Schmecken

Sehen

Hören

Die kognitive Entwicklung

Wenn A, dann B – Verknüpfen und zielgerichtetes Handeln

Objektpermanenz: Aus den Augen ist nicht mehr aus dem Sinn

Entwicklung des Ichs

Die Welt ordnen: sortieren und kategorisieren

Die soziale Entwicklung

Die Beziehung zur Umwelt und zum Geschwister

Das Fremdeln

Eine besondere Beziehung: Zwillinge untereinander

Sprache entdecken

Sprachverständnis

Selbst sprechen

Die Entwicklung unterstützen

Fortschritte aufgreifen und ermutigen

Die Anfangsmonate

Fingerfertigkeit fördern

Mit beginnender Mobilität

Ich will mehr!

Zwillinge loben und ermutigen

Gemeinsames Tun

Gemeinsam mobil

Gemeinsam ruhiges Tun genießen

Ich auch!

Platz für Entwicklung schaffen

Spielzeug

Die Anfangsmonate

Mit beginnender Mobilität

Alles doppelt oder was?!

Halt vermitteln

Wurzeln und Sicherheit geben

Leiten – ohne Flügel zu stutzen

Der Umgang mit dem Fremdeln

Wichtige Termine: die Vorsorgeuntersuchungen

Die Vorbereitung der Untersuchungstermine

Der Ablauf der Untersuchungstermine

Die Einjahresuntersuchung U6

Familie werden – neue Rollen ausfüllen

Frau und Mutter

Das kann helfen

Mann und Vater

Das kann helfen

Eltern und Paar

Zweisam …

… im Team

Die Last mit der Lust?!

Ältere Geschwister – »Nur ich bin allein«

Das kann helfen …

Wiedereinstieg in den Beruf

Was will ich?

Die Partnermonate der Elternzeit

Das erste Lebensjahr – der Alltag

Rhythmus und Schlafen

Das Zauberwort vom Rhythmus

Weniger ist oft mehr

Schlaf ist der Taktgeber für den Tag

Hintergrundwissen zum kindlichen Schlaf

Das Schlafverhalten beeinflussen

Wie kommen Sie selbst zu genügend Schlaf?

Ein Bett oder zwei Betten?

Baby-Wiege und Baby-Bay

Alltag aktiv gestalten

Das erste Lebenshalbjahr: Ankommen

Das zweite Lebenshalbjahr: Erobern

Freiräume schaffen

Ordnung ist das halbe Leben

Hilfsmittel

Die Kunst des Abgebens

Wohnumgebung gestalten – Kindersicherheit

Gut aufgehoben

Aus Liege-Wiese wird Spiel-Platz

Laufstall: ja oder nein?

Wickel-Platz

Bade-Platz

Kinderbetreuung

Kurzzeitige Betreuungsformen

Oma und Opa kümmern sich

Unterstützung für junge Familien

Babysitter

Au-pair-Betreuung

Die beste Lösung für meine Familie

Kosten für kurzzeitige Betreuungsformen

Steuerliche Absetzbarkeit

Kindertagesbetreuung

Formen der Kindertagesbetreuung

Formen der Tagespflege

Die beste Lösung für meine Familie

Die passende Tagesbetreuung für Zwillinge

Wie vorgehen?

Kosten für Kindertagesbetreuung

Kinderbetreuung in …

Mit Zwillingen unterwegs

Raus aus dem Haus im Alltag!

Der Kinderwagen

Autokindersitze

Fahrradanhänger

Tragehilfen

Die Zeitplanung

Mobil mit mehr als zwei Kindern

Kurse und Aktivitäten

Urlaub mit Zwillingen

Mit dem Auto in den Urlaub

Flugreisen mit Zwillingen

Zugfahrten mit Zwillingen

Hotel oder Ferienhaus?

Beikost – gemeinsam am Tisch

Praktische Löffel- und Trinktipps

Der beste Platz

Das besondere Lätzchen

Ein Teller, ein Löffel

Und anschließend noch ein bisschen Milch

Die Reihenfolge der Breimahlzeiten

Tipps zur Zubereitung

Gläschen oder selbst kochen?

Tipps zur Zubereitung

Zum Brei auch immer ein Getränk

Wenn Ihre Kinder nicht essen wollen

Abstillen

Allergenarme Ernährung

Service

Still- und Fütterprotokoll

Schwangerschaft

Hilfe bei Beschwerden

Hebammenbetreuung

Formales

Pränatale Diagnostik

Pränatale Psychologie

Gestose

Geburt

Frühgeborene

Wochenbett

Stillen

Familienhilfen

Das erste Lebensjahr

Entwicklung

Schlafen

Ernährung

Impfen

Kinderbetreuung

Familie werden

Alleinerziehend

Väter

Behinderte Kinder

Zwillinge betrachtet von verschiedenen Seiten

Eine kleine Auswahl an Blogs

Ein Dank

Autorenvorstellung

Sachverzeichnis

Impressum

Simone Schneider, Stuttgart |

Die Schwangerschaft

Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger! Und damit nicht genug. Sie gehören zu den besonderen Schwangeren, die doppelten Grund zur Freude haben: Sie erwarten Zwillinge!

Zwillingsschwangerschaften sind besonders

Ein Kind zu bekommen ist eine wundervolle Erfahrung. Geschwister miteinander aufwachsen zu sehen ebenfalls. Aber mit Zwillingen schwanger zu sein ist etwas Außergewöhnliches.

Immerhin entstehen nur bei jeder 55. Schwangerschaft Zwillinge, ob zufällig und ganz natürlich oder bewusst bei einer Kinderwunschbehandlung. Das Angebot solcher »Storchensprechstunden« hat die Anzahl von Zwillingen – vor allem in Großstädten – in den letzten Jahren deutlich positiv beeinflusst und viele Mehrlinge heranwachsen lassen. Und dennoch: Wenn Sie im Moment – selbst mit Zwillingen schwanger – den Eindruck gewinnen, es wimmele nur so von Eltern, die mit Zwillingskinderwagen unterwegs sind, seien Sie gewiss: In Ihnen und mit Ihnen geschieht etwas ganz Wunderbares und Faszinierendes. Herzlichen Glückwunsch.

Von null auf hundert – ein doppelt positiver Test

Während der folgenden Monate Ihrer Schwangerschaft verwandeln sich zwei winzige Zellen in der Geborgenheit der Gebärmutter in zwei kleine Menschen, die fix und fertig auf die Welt kommen und mit allem Handwerkszeug ausgestattet sind, ein Leben auf der Welt zu meistern. Für Sie als Eltern bedeutet das vielleicht erst einmal gemischte Gefühle; Freude und Euphorie wechseln mit Angst und Unsicherheit. Das ist völlig normal. Gewöhnen Sie sich langsam an den Gedanken, mit mehreren Kindern unter einem Dach zu leben, auch wenn Sie bisher noch keine Kinder hatten.

Viele Gedanken und Fragen schwirren Ihnen durch den Kopf: Wie kann frau gleich zwei Kinder austragen und gebären? Erträgt eine Partnerschaft überhaupt Zwillinge? Wird der Platz für alle ausreichen? Brauchen wir ein neues Auto? Und in welchen Kofferraum passt denn überhaupt ein Zwillingskinderwagen? Werden es Mädchen, Jungen oder ein Pärchen? Kann ich jemals wieder arbeiten, geschweige denn, allein das Haus verlassen?

Wir haben in den folgenden Kapiteln auf viele dieser Fragen Antworten gesammelt, die Ihnen Sicherheit geben werden, das Leben mit Zwillingen richtig einschätzen, vorbereiten und meistern zu können.

Nehmen Sie sich Zeit! Die Natur ist weise und hat alles gut geregelt. Es liegen etliche Monate vor Ihnen, in denen Sie sich an die Vorstellung gewöhnen können und in denen nicht nur Ihre Kinder in Ihnen reifen, sondern auch Sie zu Eltern heranwachsen.

Miriam

Unbefangene Freude

Wir waren gemeinsam bei meinem Gynäkologen und schauten beide gespannt auf den Monitor. Als man dann zwei Fruchthöhlen sah, war uns (auch meinem medizinisch nicht erfahrenen Mann) schnell klar, es werden zwei Kinder. Mir ist das Herz in die Hose gerutscht. Ich hatte mich zwar riesig gefreut, schwanger zu sein, aber dass es dann gleich zwei werden sollten … Mein Mann hat sich vom ersten Augenblick an riesig gefreut. Sein erster Kommentar: »Das ist ja super, gleich zwei auf einen Schlag.« Mein Mann hat mich mit seiner unbefangenen Freude angesteckt, sodass aus dem anfänglichen Schrecken schnell Freude wurde.

Der erste Gedanke …

In unserem Geburtsvorbereitungskurs beginnen wir die erste Stunde in der Vorstellungsrunde mit der Frage »Was war Ihr erster Gedanke, als Sie erfuhren, es werden Zwillinge?«. Meistens ist den Eltern dieser Moment eindrücklich in Erinnerung geblieben und die frohe Kunde vom doppelten Glück wurde väterlicherseits schon mal mit einem doppelten Whiskey zur Kenntnis genommen.

… der werdenden Eltern

Vielleicht haben Sie so gar nicht mit der Schwangerschaft gerechnet und erleben bei einer der üblichen Ultraschalluntersuchungen einen eher schweigsamen Arzt, der etwas Ungewöhnliches auf dem Bildschirm entdeckt: einen ersten kleinen Fleck und einen zweiten blinkenden Punkt. Vielleicht haben Sie voller Spannung auf das Bild geblickt und sich gefragt: »Was ist das?« In der Regel denkt man nicht an Zwillinge, es sei denn, es gibt sie schon seit Generationen in der Familie. Selbst wenn Sie durch eine Kinderwunschbehandlung schwanger geworden sind und das Thema Mehrlinge bereits im Raum gestanden hat, dürfen Sie völlig überrascht sein. Das Spektrum der ersten Gedanken reicht von »Wie wundervoll!« bis hin zu »O Gott, wie schaffe ich das?«, und all dies gehört dazu. Es kann und darf Angst machen, die Verantwortung für zwei Kinder zu übernehmen, eine Schwangerschaft und eine Geburt zu erleben, die anders sind als bei der besten Freundin, die ein einzelnes Kind bekommen hat. Es kann alle bisherigen Planungen über den Haufen werfen – und gleichzeitig sind Sie froh, dass alles in Ordnung ist. Und Sie beginnen im Laufe der Zeit, sich mit dem Gedanken und der Gewissheit, in absehbarer Zeit Eltern von Zwillingen zu sein, vertraut zu machen. Zwillinge sind eine wunderbare Laune der Natur. Und Sie werden zunehmend bemerken, dass Sie Ihren Kindern von Natur aus alles bieten können, was sie zum Heranwachsen brauchen – in der Schwangerschaft genauso wie bei der Geburt und in den folgenden Jahren.

… der Familie

Der engste Familienkreis erfährt entweder sofort von der Ankunft der Zwillinge oder wenn sich die erste Aufregung gelegt hat und Sie Ihre Fassung zurückgewonnen haben. Meist spiegeln die Reaktionen Ihre eigenen Empfindungen. Ganz normal sind da die beiden Extreme von »Super, wir werden die Kinder schon schaukeln« bis zu »Um Himmels willen, die Kinder werden doch gesund sein?« Als meine Mutter damals erst wenige Tage vor der Geburt erfuhr, dass sie Zwillinge erwartete und die Meldung postwendend per Telefon an meine Großmutter weitergab, rannte diese in Panik aus dem Haus und rief in sorgenvoller Verkennung der freudigen Tatsachen: »Wir bekommen siamesische Zwillinge!« Die Zwillinge wurden zwei reizende kleine Mädchen, die »pumperlgesund« das Licht der Welt erblickten. Und meine Großmutter hat uns mit Stolz zu zweit auf dem Schoß geschaukelt und gerne von »ihren« Zwillingen erzählt.

Lassen Sie auch den werdenden Großeltern, Tanten und Onkeln Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen und in ihre neue Rolle hineinzuwachsen. Sie werden erleben, wie aus Besorgnis verhaltener Stolz und Freude werden. Zwillingsgroßeltern zu werden, bedeutet für manche einen regelrechten Imagegewinn im Großeltern-Freundeskreis. Plötzlich ruft Ihre Mutter an und schildert Ihnen ausführlich die Vor- und Nachteile eines bestimmten Kinderwagenmodells – von denen sie im Gespräch mit einer fremden Zwillingsmutter beim Einkaufen erfahren hat. Oder Sie werden mit Ratgebern überhäuft – vielleicht haben Sie auch dieses Buch geschenkt bekommen?

… wenn Sie ohne Partner Zwillinge erwarten

Sie freuen sich über die Nachricht, Zwillinge zu erwarten, aber sicher haben Sie auch Ihre Zweifel. Wie manage ich meine Finanzen? Wann werde ich wieder arbeiten? Wie wird sich das Verhältnis zum Kindsvater regeln? Muss ich den Vater überhaupt angeben? Schaffe ich das allein? Kann ich mit zwei kleinen Kindern überhaupt einen neuen Partner finden?

Wie immer hat die Sache zwei Seiten – machen Sie das Beste daraus! Sie treffen alle Entscheidungen allein nach Ihren Vorstellungen und Wünschen; das macht in mancher Hinsicht das Leben einfacher. Im Vergleich zu Alleinerziehenden mit einem Kind haben Sie z. B. den Vorteil, dass Ihre Zwillinge einander haben und sich früh aufeinander beziehen. Sie sind nicht so sehr beim Bespielen und Bespaßen Ihrer Kinder gefordert. Zudem kann ein anderes Familiengefühl entstehen, mit zwei Kindern sind Sie schon zu dritt.

Andererseits kann man nicht leugnen, dass doppelter Nachwuchs eine andere finanzielle und psychische Herausforderung darstellt als ein Kind. Organisieren Sie schon in der Schwangerschaft Unterstützung, z. B. eine Haushaltshilfe für die letzte beschwerliche Zeit der Schwangerschaft und die erste Zeit mit den Kindern, und erkundigen Sie sich nach finanziellen Hilfen bei Jugendämtern, Beratungsstellen wie Pro Familia und der Caritas und den zahlreichen Verbänden und Netzwerken alleinerziehender Eltern. Adressen haben wir im Anhang für Sie gesammelt. Unser Kapitel ▶ »Gut vorbereitet« gibt Ihnen viele Anregungen. Nicht zu vergessen Ihre Familie – ist die Meldung »Unsere Tochter erwartet Zwillinge, und zwar allein« erst einmal verdaut, finden Sie in den werdenden Großeltern womöglich tatkräftige, liebevolle Unterstützung. Und so manche/r frischgebackene Zwillingstante oder -onkel laufen mit der Aussicht auf zwei Patenkinder zu Hochform auf.

… von anderen Nichtbeteiligten

Menschen in Ihrem Umfeld fühlen sich schnell bemüßigt, einen Kommentar zu Ihrer Zwillingsschwangerschaft abzugeben. Ein reines »Herzlichen Glückwunsch«, wie es werdende Eltern von Einlingen erleben, reicht seltsamerweise in den meisten Fällen nicht aus. Kommentare wie »Wie toll, hätte ich auch immer gerne gehabt!« oder »Um Gottes willen, da kommt aber was auf euch zu« helfen Ihnen nicht sonderlich weiter. Legen Sie sich ein dickes Fell zu! Bemerkungen zur weiteren Familienplanung wie »Na ja, da habt ihr ja alles erledigt!« verbuchen Sie getrost unter Sätzen, die die Welt nicht braucht. Die meisten Menschen, die ausführlich Stellung nehmen und meist unheilvolle Szenarien malen, haben in ihrem Leben nicht viel mit Zwillingen zu tun gehabt. Da hilft nur Lächeln und Weghören!

Ein paar Zahlen und Namen

In Deutschland gab es laut Angaben des statistischen Bundesamtes im Jahr 2015 insgesamt 737 575 Geburten. Nur annähernd 1,8 Prozent davon, nämlich 13 368, waren Zwillingsgeburten. Ähnliche Prozentzahlen gelten für Österreich und die Schweiz. Auch dort sind knapp zwei Prozent aller Geburten Zwillingsgeburten. In Japan sind Zwillinge noch seltener. Nur jede 100. Geburt ist dort eine Zwillingsgeburt. Anders in Nigeria, vor allem beim Volk der Yoruba. Dort ist jede sechste Schwangerschaft eine Mehrlingsschwangerschaft.

Sie gehören dazu! Prominente Zwillingseltern und Zwillinge

Zwillinge haben oder hatten auch Johann Sebastian Bach, Beyoncé, George Bush, George Clooney, Marcia Cross, Patrick Dempsey, Celine Dion, Mia Farrow, Michael J. Fox, Susanne Holst, Kleopatra, Miroslav Klose, Jennifer Lopez, Prinzessin Mary und Prinz Frederik von Dänemark, Nena, Sarah Jessica Parker, Brad Pitt und Angelina Jolie, Ursula von der Leyen, Julia Roberts, Philipp Rösler, William Shakespeare, Margaret Thatcher.

Sogar zweimal Zwillinge haben Roger Federer und Alessandra Meyer-Wölden.

Zwillingsgeschwister waren oder sind z. B. Halil und Hamit Altintop, Gisele und Patricia Bündchen, Jenna und Barbara Bush, Aaron und Angel Charissma Carter, Vin und Mark Vincent Diesel, Maurice und Robin Gibb, Scarlett und Hunter Johansson, Lech und Jaroslaw Kaczynski, Bill und Tom Kaulitz, Alice und Ellen Kessler, Ashton und Michael Kutcher, Benji und Joel Madden, Alanis und Wade Morissette, Mary-Kate und Ashley Olsen, James und Oliver Phelps (George und Fred Weasley in »Harry Potter«), Romulus und Remus, Kiefer und Rachel Sutherland.

Mit Zwillingen schwanger – und was nun?

In den folgenden Monaten wird sich nicht nur Ihr Körper durch die Schwangerschaft verändern, auch Ihr Lebensrhythmus passt sich langsam der neuen Situation an und stellt sich auf das Elternwerden ein. Erst einmal läuft Ihr normaler Alltag weiter – mit einigen leicht zu bewerkstelligenden Tipps können Sie gut für Ihr eigenes Wohlergehen und das Ihrer Kinder sorgen. Während der gesamten Schwangerschaft gilt: Solange Sie sich wohlfühlen und Ihre Kinder sich gut entwickeln, können Sie (fast) alles machen. Hören Sie sprichwörtlich auf Ihren Bauch und seien Sie sich immer bewusst: Sie tragen zwei Kinder gleichzeitig aus – und damit sind Sie keinesfalls beiläufig schwanger! Die Zwillingsschwangerschaft darf doppelt so anstrengend sein wie die Schwangerschaft mit einem Kind, muss es aber nicht sein. Sie dürfen sich doppelt so viel ausruhen, halb so schnell sein und sich doppelt so viel freuen!

Andere Rechte am Arbeitsplatz?

Ihr regulärer Mutterschutz beginnt auch in der Zwillingsschwangerschaft erst mit der abgeschlossenen 34. Schwangerschaftswoche. Für Sie gelten dieselben Regelungen des Mutterschutzgesetzes wie für Einlingsschwangere, auch wenn Ihre Schwangerschaft selten 40 Wochen dauert. Viele Zwillinge werden zwar nur eine bis vier Wochen vor dem errechneten Termin geboren – und sind damit nicht zwangsläufig Frühgeborene. Aber planen Sie diese Zeit mit ein. Besprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Arzt und Ihrer Hebamme das eingeschränkte Beschäftigungsverbot – eine im Mutterschutzgesetz verankerte Regelung zum Schutz von Mutter und Kindern. Unter Umständen können Sie eine Vollzeittätigkeit in der Zwillingsschwangerschaft nicht bis zur 34. Schwangerschaftswoche leisten, aber stundenreduziert Ihrem Arbeitgeber erhalten bleiben. Lesen Sie mehr zu den gesetzlichen Regelungen im Kapitel ▶ »Formales rund um die Geburt«.

Tipps fürs Reisen

Die günstigste Reisezeit ist das mittlere Drittel der Schwangerschaft, die 16. bis 28. Schwangerschaftswoche. Auch wenn es Ihnen und den Kindern gut geht, sollten Sie darauf achten, dass alle notwendigen Vorsorgeuntersuchungen weiterlaufen können. In welchem Rhythmus die Vorsorgen stattfinden, entnehmen Sie dem ▶ Schwangerschaftskalender.

Beachten Sie die üblichen Empfehlungen für Auslandsreisen und schließen Sie eine entsprechende Krankenversicherung ab. Meiden Sie Länder, in denen Sie Gefahr laufen, sich mit gefährlichen Erkrankungen zu infizieren, wie zum Beispiel Malaria. Reisen Sie wegen der schlechteren Sauerstoffversorgung nicht in zu hoch gelegene Gebiete (über 2000 m). Informieren Sie sich außerdem über die medizinischen Versorgungsmöglichkeiten während der Reise und an Ihrem Zielort – für den Fall, dass eine Untersuchung nötig sein sollte. Gehen Sie kein unnötiges Risiko ein – Sie tragen immerhin zwei Kinder in Ihrem Bauch.

Autoreisen

Machen Sie regelmäßige und ausreichende Pausen. Legen Sie häufiger lange Strecken mit dem Auto zurück, lohnt sich die Anschaffung eines speziellen Schwangerschafts-Sicherheitsgurtes. Der sogenannte »Besafe-Sicherheitsgurt für Schwangere« läuft nicht direkt über den Bauch, sondern wird mit einem zusätzlichen Sitzkissen in einen Vier-Punkte-Gurt umgewandelt.

Wenn Sie beim Autofahren unsicher werden, weil der Bauch mehr und mehr im Weg ist, ein Schulterblick nicht mehr so ohne Weiteres geht und Sie Mühe haben, mit den Fußspitzen die Pedale zu erreichen, dann lassen Sie es bleiben! Steigen Sie auf öffentliche Verkehrsmittel um, lassen Sie sich mitnehmen oder fahren Sie mit dem Taxi. Sie befinden sich in bester Zwillingsschwangeren-Gesellschaft und dürfen sich ohne schlechtes Gewissen fahren lassen, transportieren Sie doch selbst schon zwei kleine Passagiere.

Fliegen

Wenn Sie fliegen möchten, bestehen die meisten Fluggesellschaften ab der 28. Schwangerschaftswoche auf einer Unbedenklichkeitsbescheinigung Ihres Frauenarztes über den tadellosen Gesundheitszustand von Mutter und Kindern. Ab der 32. Schwangerschaftswoche dürfen Sie in der Regel nicht mehr fliegen. Während eines Fluges sollten Sie unbedingt Antithrombosestrümpfe tragen, sich regelmäßig bewegen und dazu am besten einen Platz am Gang reservieren. Trinken Sie häufig kleine Schlucke Wasser, um Ihren Kreislauf zu unterstützen. Gegen Reiseübelkeit hilft, neben den durch den Frauenarzt empfohlenen schulmedizinischen Medikamenten, das homöopathische Mittel Cocculus in D12. Nehmen Sie ab Reisebeginn mehrmals alle 15, dann alle 30 Minuten jeweils fünf Globuli, bis Sie sich besser fühlen.

Mit Doppelpack in Bewegung bleiben

Ob Schwimmen oder Radfahren, hören Sie auf Ihr Körpergefühl! Wenn Sie sich zum Beispiel beim Radfahren nicht mehr sicher fühlen, weil Sie schlecht allein auf den Sattel kommen oder Sie nach Ihren üblichen 500 Metern Rückenschwimmen den restlichen Tag mit einem harten Bauch verbringen, lassen Sie es einfach bleiben. Sie werden nach der Schwangerschaft wieder Rad fahren, schwimmen oder sogar einen Marathon mitlaufen. Steigen Sie um auf Schwangerensport – es gibt viele wunderbare Angebote, mit denen Sie sich fit halten und gleichzeitig auf die Geburt vorbereiten können. Ob Schwangerschaftsgymnastik mit Musik, Aquafitness für Schwangere oder Schwangerenyoga, Sie werden bestimmt eine Möglichkeit finden, die Ihnen Spaß macht und Sie Ihrem Zustand entsprechend fordert, aber nicht überfordert. Versuchen Sie, die alltäglichen Gänge zu Fuß zu erledigen – zum Beispiel treppab den Aufzug zu meiden. Angemessene Bewegung im eigenen Tempo bringt den Kreislauf in Schwung und hält Sie sanft fit für die Geburtsarbeit.

Wenn Sie sich in Wärme gut entspannen, gönnen Sie sich ruhig einen »Wellness«-Tag mit Sauna, Dampfbad oder Whirlpool. Vermeiden Sie allerdings eine starke Überhitzung. Ihre Kinder befinden sich bereits in einer 37 °C warmen Umgebung, sodass Sie nicht in über 40 °C warmem Wasser baden sollten. Achten Sie auf Ihren Kreislauf und saunieren Sie bei milderen Temperaturen für eine kürzere Zeit. Denken Sie an ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Um sich vor Scheidenpilzinfektionen zu schützen, können Sie einen in Olivenöl getränkten Tampon tragen.

Sexualität genießen

Genießen Sie eine Zeit, in der Sie nicht verhüten müssen. Nur bei einer zu frühen Kontraktionsbereitschaft der Gebärmutter oder einer Verkürzung des Gebärmutterhalses sollten Sie Kondome benutzen, damit das im männlichen Sperma enthaltende wehenanregende Hormon Prostaglandin nicht an den Muttermund gelangt.

Manche Frauen sind durch die Schwangerschaftshormone häufiger und schneller sexuell erregbar, andere sind in der Schwangerschaft so ausgefüllt durch beide Kinder, dass sie sich nicht auf Sex mit dem Partner einlassen können. Auch der werdende Vater verzichtet zuweilen aus Sorge um die Kinder oder Staunen vor dem schwangeren Bauch lieber auf ein Schäferstündchen. Das ist völlig normal. Gehen Sie respektvoll miteinander um und setzen Sie sich nicht unter Druck. Die Schwangerschaft dauert maximal zehn Mondmonate und Sie werden sich als Paar wiederfinden.

Bewusst gesund durch die Zwillingsschwangerschaft

Nutzen Sie die Schwangerschaft, um sich ganz auf Ihre neue, körperlich herausfordernde Situation einzustellen. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für sanfte Gymnastik und Entspannungsübungen wie zum Beispiel Yoga für Schwangere. Das schafft Pausen zum Krafttanken im Alltag und stärkt das Gefühl für die Bedürfnisse des eigenen Körpers. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung gibt Ihnen die nötige Energie, um zwei Kinder auszutragen. Nehmen Sie sich auch mit Ihrem Partner Zeit, die Schwangerschaft zu genießen, den wachsenden Bauch zu beobachten und sich gemeinsam zum Beispiel durch den Verzicht auf Zigaretten und Alkohol auf eine gesündere Lebensweise umzustellen.

Für die Zeit der Schwangerschaft sind sogenannte »Freizeitdrogen« wie Alkohol und Zigaretten absolut tabu. Bleiben Sie auf der sicheren Seite. Der Genuss von Alkohol gefährdet die körperliche und geistige Entwicklung Ihrer Kinder stark. Alkohol ist ein Nervengift und leicht plazentagängig. Er wird von der noch unreifen kindlichen Leber nur schwer abgebaut, ungeborene Babys benötigen die zehnfache Zeit dazu. Würden Sie an jedem Tag der Schwangerschaft nur ein Glas Bier trinken und damit 0,2 Promille zu sich nehmen, benötigten Sie für den Abbau des Alkohols circa zwei Stunden. Ihre Babys hingegen bräuchten 20 Stunden und wären damit fast den ganzen Tag betrunken!

Rauchen Sie nicht. Ihre Kinder rauchen jede Zigarette mit. Annähernd alle schädlichen Inhaltsstoffe erreichen Ihre ungeborenen Kinder über die Plazenta. Durch die noch unreifen Organe können diese Stoffe nur zögerlich abgebaut werden und sammeln sich in höheren Konzentrationen. Das Nikotin vermindert die Durchblutung in den zarten Blutgefäßen, sodass die Sauerstoffversorgung der Babys abnimmt. Die Folge sind Verzögerungen des Wachstums und der Hirnentwicklung.

Nehmen Sie nach Möglichkeit keine Medikamente, und wenn, dann nur nach Absprache mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Arzt. Auch die Einnahme von Vitaminpräparaten zur Nahrungsergänzung, wie zum Beispiel Folsäure, sollten Sie im Vorhinein besprechen.

Ausgewogene Ernährung

Die Ernährung während der Schwangerschaft spielt eine wichtige Rolle für die gesunde Entwicklung der Babys, sie prägt das intrauterine Milieu und beeinflusst so die Gesundheit Ihrer Kinder. Das Fruchtwasser hat abhängig von Ihrer Ernährung einen individuellen Geschmack. Gewöhnen Sie Ihre Kinder also von Beginn an eine vollwertige und ausgewogene Ernährung.

Mit Zwillingen schwanger zu sein heißt zum Glück nicht, für drei essen zu müssen. Ihr Kalorienbedarf ist im Vergleich zu einer Nichtschwangeren nur leicht um etwa 250 kcal pro Tag erhöht. Das entspricht nicht einmal einer Tafel Schokolade. Ihnen hilft die Natur. Sie reagieren viel empfindlicher auf Gerüche und Geschmäcke als vor der Schwangerschaft. Sehr scharfe Speisen, Alkohol, Nikotin und Kaffee werden von vielen Schwangeren erst gar nicht vertragen. Zudem ist in den meisten Zwillingsschwangerschaften eher das Umgekehrte der Normalfall. Nach einer Zeit der Übelkeit können Sie endlich wieder einigermaßen »normal« essen. Da der Platz schnell beengt ist, passen bald nur noch kleinere Portionen zu den Kindern in den Bauch. Solange die Kinder sich gut entwickeln, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Letztlich kommt in der Ernährung Qualität vor Quantität. Mit einer ausgewogenen, vollwertigen Ernährung werden Sie etwa 15 bis 20 kg in der Zwillingsschwangerschaft zunehmen. Dabei helfen kann Ihnen die Ernährungspyramide.

Halten Sie sich an die Empfehlungen der Nahrungspyramide.

(anchin mabel, Stuttgart/Zürich)

Nichts passt mehr!

Seien Sie nicht frustriert, wenn Ihre normale Kleidung für die nächsten Monate im Schrank verschwindet. Es ist ganz normal, dass sich Ihr Bauch mit zwei Kindern deutlich früher rundet und auch für Außenstehende eher zu sehen ist als in einer Einlingsschwangerschaft – und dies erst recht, wenn die Zwillinge nicht Ihre ersten Kinder sind. Die meisten Zwillingsschwangeren tragen bereits nach drei Monaten Umstandskleidung. Mittlerweile gibt es ausgesprochen schicke und alltagstaugliche Kleidung, die Ihren Bauch je nach Wunsch kaschiert oder sehr geschmackvoll betont. Kleidung gibt es für jede Gelegenheit, ob Badeanzug, Bürodress oder Hochzeitskleid.

Jennifer

Wie fühlt es sich an, mit Zwillingen schwanger zu sein?

Die Zeit, als ich mit Lucie und Lilian schwanger war, habe ich als sehr intensiv erlebt. Zum einen war ich euphorisch und überglücklich, dass gleich zwei Babys in meinem Bauch heranwuchsen. Ich wollte schon immer mehrere Kinder und so war es ein schönes Gefühl zu wissen, dass die zwei direkt als Geschwister zusammen aufwachsen werden. Es war aufregend, im späteren Verlauf der Schwangerschaft zu merken: Rechts liegt die eine, links die andere und ständig bewegte sich etwas im Bauch. Ich konnte mir gar nicht so genau vorstellen, wie sich mein Leben mit zwei Kindern wohl verändern wird – aber es kam mir in der Schwangerschaft erst mal wie ein Wunder vor.

Zum anderen waren aber auch viele Sorgen und Ängste da. Wegen der Zwillingsschwangerschaft wurde ich direkt als »Risikoschwangere« eingestuft. So gab es mehr Vorsorgeuntersuchungen als sonst üblich und ich wusste auch um die erhöhten Risiken, z. B. für eine Frühgeburt.

Pinnwand: Fragen an die Hebamme

»Soll ich die Schwangerschaft schon bekannt geben? Man sieht doch noch gar nichts, aber ich fühle mich so elend …«

»Behalten Sie Ihre Zwillingsschwangerschaft ruhig noch für sich, solange Sie sich erst noch sortieren müssen. Ihrem Arbeitgeber müssen Sie die Schwangerschaft mitteilen, sobald diese in einem Mutterpass dokumentiert ist, damit er sich um Ihren Mutterschutz kümmern kann. Bei Freunden, Bekannten und Familie sollten Sie gut überlegen, wer Ihnen in den ersten Wochen unterstützend zur Seite steht. Der Bauch wird bald runder werden und Ihre Zwillingsschwangerschaft damit ohnehin nicht lange im Verborgenen bleiben.«

»Was passiert mit meiner Brust – wird sie etwa noch größer?«

»Die Zwillingsplazenten sorgen für eine kräftige Hormonausschüttung, die Ihren Körper auf die Ankunft von zwei Babys vorbereitet – und damit das Wachstum von milchbildendem Brustdrüsengewebe anregt. Aber seien Sie unbesorgt, die Brustschwellung wird nicht in diesem Tempo weitergehen, sondern die größte Veränderung passiert in der Frühschwangerschaft.«

»Dürfen wir noch miteinander schlafen?«

»Bitte sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt und Ihrer Hebamme darüber. Ist Ihr Muttermund fest geschlossen und der Gebärmutterhals lang, dann genießen Sie diese Zeit, in der Sie nicht verhüten müssen. Wird Ihr Bauch nach dem Geschlechtsverkehr hart, planen Sie ausreichend Ruhezeit mit ein. Haben Sie bereits vorzeitige Wehen oder hat sich Ihr Gebärmutterhals verkürzt, sollten Sie nur mit Kondomen Sex haben oder ganz darauf verzichten. Im männlichen Sperma sind wehenanregende Stoffe enthalten, die, am Muttermund angekommen, für Wehen sorgen können.«

»Wie kann ich mich in der Schwangerschaft entspannen?«

»Suchen Sie sich einen ruhigen und vertrauten Ort, an dem Sie bequem liegen können. Machen Sie Ihre Lieblingsmusik an, probieren Sie ruhig eine spezielle Entspannungsmusik. Schließen Sie die Augen und beruhigen Sie Ihren Atem, indem Sie länger aus- als einatmen. Legen Sie Ihre Hände auf Ihren Bauch und fühlen nach Ihren Kindern. Erzählen Sie Ihren beiden, laut oder im Geiste, was Sie heute schon gemacht haben, wie Sie sich die beiden vorstellen oder worüber Sie sich am meisten freuen. Gönnen Sie sich jeden Tag einige Minuten für diese Babymeditation.

Wollen Sie sich lieber bewegen, dann gehen Sie täglich 30 Minuten an der frischen Luft spazieren, am besten in der Natur. Auch hier können Sie Ihre Schritte mit dem Atem koordinieren und im Gespräch zu Ihren Babys Kontakt aufnehmen.«

»Bekomme ich jemals meine Figur zurück?«

»Von Natur aus bildet sich der Körper nach einer Geburt meist von ganz allein zurück. Ihre Nachsorgehebamme wird Ihnen Übungen zur Kräftigung des Beckenbodens, des Bauches und des Rückens zeigen. Sollten diese Übungen nicht ausreichen, können Sie nach dem Wochenbett mit speziellem Müttersport beginnen. Nach vier Monaten dürfen Sie wieder Ihrem Lieblingssport nachgehen. Sollten Sie mit Ihrer Figur nicht zufrieden sein, warten Sie mit allen Maßnahmen wie Diäten oder Extremsport bis nach dem Abstillen.«

Am Anfang ein Ei – oder auch zwei …

Einmal in jedem Monatszyklus erreicht normalerweise eine weibliche Eizelle ihre volle Reife, manchmal sind es jedoch mehrere Eizellen. Nach dem Eisprung wird das Hormon Östrogen in den Blutkreislauf ausgeschüttet. Dadurch wird die Reifung weiterer Eizellen gestoppt und die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich zu einem stark durchbluteten Kissen als Vorbereitung auf die Schwangerschaft. Sobald die Eizelle vom Eileiter aufgenommen und zur Gebärmutter geleitet wird, kann sie von einer Samenzelle befruchtet werden. Unter besonderen Umständen können daraus eineiige ▶ Zwillinge entstehen. Sind zwei Eizellen während eines Zyklus gereift, können zweieiige Zwillinge heranwachsen.

Zweieiige Zwillinge entstehen bei zwei Drittel aller Zwillingsschwangerschaften.

Eineiige Zwillinge entstehen bei nur einem Drittel aller Zwillingsschwangerschaften.

Zweieiige Zwillinge

Wenn während eines Zyklus zwei Eizellen reifen und jeweils von einem Spermium befruchtet werden, entstehen zweieiige Zwillinge. Genetisch gesehen sind sie Geschwister. Die beiden werden sich auch nur so ähnlich sein wie in verschiedenen Jahren geborene Geschwister. Der gleiche Genpool bildet die Basis, die Mischung ist bei jedem Kind einzigartig. Die eigentliche Besonderheit ist: Sie wachsen zur gleichen Zeit in der Gebärmutter heran und auf der Welt miteinander auf. Zwei Drittel aller Zwillingsschwangerschaften entstehen auf diese Weise, es sind sogenannte dizygot-dichorial-diamniale Zwillinge mit jeweils

einer eigenen mütterlichen äußeren Fruchtblase,

einer eigenen kindlichen inneren Fruchtblase

sowie einer eigenen Plazenta.

Wegen der Platzverhältnisse in der Gebärmutter kann es zu einer Verschmelzung beider Plazenten kommen, sodass diese bei der Geburt wie eine gemeinsame Plazenta erscheinen.

Eineiige Zwillinge

Ist nur eine Eizelle gereift, wie es bei einem Drittel aller Zwillingsschwangerschaften der Fall ist, gibt es je nach Zeitpunkt der Teilung der Eizelle unterschiedliche Typen, die sich in den Plazenta- und Eihautverhältnissen unterscheiden. Alle sind jedoch eineiige Zwillinge. Sie haben annähernd 100-prozentig identische Gene und gleichen sich »wie ein Ei dem anderen«.

Sogenannte Spiegelbildzwillinge können bei der monozygot-monochorial-diamnialen Schwangerschaft entstehen, da die Zellenverteilung in rechte und linke Körperhälfte zum Zeitpunkt der Teilung bereits festgelegt ist. 25 Prozent der eineiigen Zwillinge sind Spiegelbildzwillinge. Ihr Haar fällt in entgegengesetzte Richtungen, und wenn der eine rechtshändig ist, ist der andere linkshändig.

Sehr selten sind die »third-type twins«, die schätzungsweise nur einmal bei 1000 eineiigen Zwillingen zustande kommen. Bei diesen monozygot-dispermiden Zwillingen wird die Eizelle erst nach ihrer Reifeteilung in zwei identische Teile von je einem Spermium befruchtet. Es entstehen eineiige Zwillinge mit jeweils einer eigenen Plazenta, eigener mütterlicher und eigener kindlicher Fruchtblase.

Die engste Form der eineiigen Zwillingsschwangerschaft, bei der die Teilung bis zum 15. Tag nicht komplett stattfindet, sind siamesische Zwillinge. Die Wahrscheinlichkeit für diese Besonderheit ist sehr gering. Sie liegt irgendwo zwischen 1 : 60 000 und 1 : 200 000. Benannt wurde sie nach den Zwillingen Eng und Chang Bunker (1811–1874), die aus Siam, dem heutigen Thailand, stammten.

Eine Besonderheit der Zwillingsschwangerschaft ist das »Vanishing twins«-Syndrom. Dabei werden zu Beginn der Schwangerschaft Zwillinge im Ultraschall gesehen, ein Zwilling verschwindet aber im Laufe der folgenden Wochen, er geht »verloren«. Laut Statistik beginnen 3–5 Prozent der Schwangerschaften als Zwillingsschwangerschaft, aber nur eine von 55 Geburten ist eine Zwillingsgeburt.

Kontakt zu den ungeborenen Babys

Vielen Frauen ist es schon so ergangen: Ohne einen Schwangerschaftstest gemacht zu haben, waren sie ganz sicher, schwanger zu sein – und haben sich nicht getäuscht. Ein derartiges Bauchgefühl, eine starke Intuition, ist ganz individuell bei jedem Menschen stärker oder schwächer ausgeprägt. In der Schwangerschaft können Sie dieses Gespür, diese Sensibilität Ihrer Wahrnehmung, üben und verbessern. Zum einen erleichtert der Zustand der Schwangerschaft es Ihnen, sich mehr auf Ihr Bauchgefühl einzulassen. Die Hormone sorgen für eine verbesserte Durchblutung des Körpers, der Körper wird weicher und geschmeidiger. Wie sollte sich ein Bauch auch sonst so weit dehnen können, dass zwei Kinder mehr oder weniger bequem darin Platz finden?! Die Hormone sensibilisieren zudem alle Sinneswahrnehmungen. Sie werden zum Vorfühler und Vorkoster Ihrer kleinen Prinzen und Prinzessinnen. Und diese Sensibilität ermöglicht es Ihnen, die Bedürfnisse Ihrer Babys zu erspüren – und sich ganz mütterlich auf diese einzustellen. Bei den ungeborenen Babys besteht ebenfalls ein Bedürfnis nach Bindung. Dadurch wird die Basis für die Mutter-Kind-Bindung vorbereitet.

Eine sichere Bindung entsteht, wenn Sie die Bedürfnisse Ihrer Kinder richtig deuten lernen, um zeitnah und angemessen darauf zu reagieren und diese zu befriedigen. Die Bindungsforschung weiß heutzutage, dass eine starke und positive Eltern-Kind-Bindung die Entwicklung der kleinen Babys wunderbar unterstützen kann. Besteht bereits vor der Geburt eine gute Bindung, stärken Sie Ihre ungeborenen Kinder für den aufregenden Start in das Abenteuer Leben.

Der erste Kontakt

Der Kontakt zu den ungeborenen Babys besteht von Beginn der Schwangerschaft an über die Nabelschnur: Die Babys werden über die Mutter mit lebenswichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Zudem teilen sich die mütterlichen Gefühle den Babys ebenfalls auf dem Blutweg über die Hormonausschüttungen mit. Gefühle wie Geborgenheit und Liebe genauso wie Stress oder Angst. Für die ungeborenen Kinder ist dies zunächst eine gute Vorbereitung für das spätere Leben außerhalb der schützenden Gebärmutter. Sie erleben, dass auf negative Gefühle auch wieder positive folgen.

Auf diese Weise können Sie bereits in der Frühschwangerschaft Ihre Babys ganz bewusst positive Gefühle erfahren lassen: durch entspannte und ruhige Momente, in denen Sie sich auf die Freude über die Schwangerschaft einlassen. Mit dem Partner gemeinsam können Ihre positiven Gefühle und damit Ihre Hormonausschüttungen noch intensiviert werden – in diesem Fall bedeutet gemeinsame Freude im wahrsten Sinne doppelte Freude!

In der späteren Schwangerschaft werden Sie deutlich wahrnehmen, dass Ihre Babys sich regelrecht zurückziehen, wenn die Stimmung schlecht ist, Sie selbst verärgert sind. Und genauso werden sie sich in guter Stimmung freudig melden und »mitmischen«.

Moderne Technik – eine besondere Art der Verbindung

Mit dem Einzug der Ultraschalltechnik in die Geburtshilfe und damit in die vorgeburtliche Begleitung hat sich nicht nur für die Geburtshelfer vieles verändert. Der Ultraschall bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Babys zu sehen, bevor Sie die Kleinen fühlen können. Ein unvergesslicher Moment für alle werdenden Eltern ist der Blick auf den Ultraschallmonitor, der gleich zwei schlagende Herzen preisgibt. Und natürlich bietet die Technik vor allem den werdenden Vätern, die ihre Babys nur durch die Bauchdecke ihrer Partnerin spüren können, einen ganz besonderen Zugang.

Bewegung lädt zur Kommunikation ein

Mit den ersten Bewegungen Ihrer Kinder, die Sie deutlich wahrnehmen können, wird sich Ihre Beziehung zu den Babys verändern. Ihr Partner wird diese ersten von Ihnen gespürten Bewegungen von außen nicht fühlen können. Oft verharren die Babys gerade dann in Ruhe, wenn die Schwangere ihren Partner herbeiruft, um einen Tritt oder einen Purzelbaum zu erfühlen oder mit anzuschauen. Werden die Babys größer und der Platz im Bauch enger, dann sind die Bewegungen auch für Außenstehende unübersehbar.

Sie werden immer deutlicher spüren, welchen Biorhythmus Ihre Kinder haben. Meistens werden Babys aktiv, wenn die Mutter sich zur Ruhe setzt und entspannen möchte. Für Ihre Babys bedeutet eine ruhige, entspannte Zeit einen sicheren Moment, in dem sie sich austauschen können. Ihre Kinder bieten Ihnen Bewegung an zur Kommunikation; sie zeigen Ihnen, dass sie bereit sind, mit Ihnen in Kontakt zu treten. In diesen wachen und aktiven Momenten lassen sich Babys gerne auf Spiele ein: Die Eltern klopfen sanft auf den Bauch und die Babys antworten mit einem Tritt oder einer Bewegung. Oder Sie legen Ihre Hände auf eine Seite des Bauches und eines Ihrer Kinder kuschelt sich von innen in Ihre Handfläche. Sie werden herausfinden, was Ihre beiden mögen, eine sanfte Bauchmassage oder vielleicht tanzende Bewegungen, in denen Sie das Becken kreisen.

Vorliebe für Stimmen und Geräusche

Ihre Babys können zwar erst ab der 25. Schwangerschaftswoche hören, aber Geräusche, Stimmen und Musik nehmen sie von Anfang an wahr über die Schallwellen, die sich ihnen über das Fruchtwasser mitteilen. Sie zeigen Ihnen deutlich mit Tritten und Bewegungen, ob sie die Geräusche mögen oder nicht. So manche Schwangere musste schon einen Konzertbesuch abbrechen oder das Kino verlassen, weil ihr ungeborenes Kind sich unwohl gefühlt hat. Ihre Kinder reagieren ebenso deutlich auf Stimmen – fühlen sich wohl beim Geplapper der größeren Geschwister oder bewegen sich munter, wenn Ihr Partner mit dem Bauch spricht.

Über Musik, mit der Sie selbst entspannen, können Sie auch Ihre Kinder beruhigen. Viele werdende Eltern spielen ihren ungeborenen Babys Melodien oder eine Spieluhr vor, mit der sich die Babys auch später nach der Geburt beruhigen – haben sie diese Melodie doch schon längst kennengelernt und fühlen sich vertraut und geborgen! Manche Babys lieben es, wenn ihre Mutter badet und Wasser einläuft – das Plätschern des Wassers und die entspannten Bewegungen beruhigen auch sie.

Mit Unterstützung eine vorgeburtliche Verbindung aufbauen

Möchten Sie sich noch intensiver mit den Möglichkeiten der Kontaktaufnahme zu den Kindern vertraut machen, können Sie zum Beispiel an einem Kurs für Haptonomie teilnehmen, der in vielen Orten angeboten wird. Die sogenannte »Lehre von der Berührung«, die von dem Niederländer Franz Veldman entwickelt wurde, ist eine Methode, die werdenden Eltern durch sanfte Berührungen eine Kontaktaufnahme mit den Kindern im Mutterbauch erleichtern kann und auch während der Geburt eine gute Möglichkeit bietet, im Kontakt zu den Kindern zu bleiben.

Ebenfalls schwangerschaftsbegleitend kann die Bindungsanalyse der ungarischen Wissenschaftler Jenö Raffai und György Hindas genutzt werden. Über geleitete Entspannungsübungen richtet die Schwangere ihre Aufmerksamkeit nach innen zu den Babys, um einen Kontakt herzustellen. Mit etwas Übung kann sie innere Bilder zu den Kindern senden und eine Antwort auf sich wirken lassen. So kann eine wunderbare Kommunikation zwischen der werdenden Mutter und den Babys entstehen.

Zwillinge, eine besondere Beziehung zueinander – schon im Mutterleib

Zwillingen wird nachgesagt, dass sie mit einer großen sozialen Kompetenz durchs Leben gehen. Sie üben ja auch eine ganze Kindheit lang Zweisamkeit, messen sich miteinander, streiten und vertragen sich wieder. Mit einem gleich alten Gegenüber lernt sich das eher auf Augenhöhe als mit einem älteren oder jüngeren Geschwister.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Zwillinge bereits im Mutterleib Kontakt zueinander aufnehmen. Sie kommunizieren über Bewegungen miteinander. Ein Kind setzt einen Impuls, das andere »antwortet«, so entdeckt der eine den anderen und sie entwickeln eine Beziehung zueinander. Dabei ist meist einer der Forschere, der Macher, von dem die Kontaktaufnahme ausgeht, der andere folglich der Passivere, aber beide kommen bereits vertraut miteinander auf die Welt. So werden Zwillinge schon mit dem »Wir« groß und kennen weder Einsamkeit noch das Alleinsein. Dabei wechseln sich die meisten Zwillinge später in ihrem Rollenverhalten ab, sodass selten einer immer der Dominantere bleibt. Zwillinge kennen einander so gut und bleiben sich oft ein Leben lang so vertraut, wie kaum ein anderer Mensch einem zweiten.

Die Beziehung zu den Zwillingskindern vor der Geburt

Die pränatale Psychologie ist ein neues Forschungsgebiet, bei dem es um die Erkundung des seelischen Erlebens des Ungeborenen geht. Immer schon haben Mütter über die Kindsbewegungen ihr Kind als ein lebendiges kleines Wesen wahrgenommen und heute können wir mit dem 3-D-Ultraschall das Kind auch unmittelbar in seinem lebendigen Verhalten und Reagieren in seiner vorgeburtlichen Lebenswelt beobachten.

Wie man sich nach der Geburt mit seinem Kind in einem gefühlsmäßigen Kontakt fühlen kann, so ist das auch vor der Geburt intuitiv möglich – die Mutter kann das Kind spüren und fühlen und das Kind kann die Mutter spüren und fühlen. Manchmal gelingt das spontan, manchmal braucht es einige Zeit.

Was bedeutet dies nun für die Situation mit zwei Kindern? Für die Kinder und ihre Entwicklung ist es schon jetzt wichtig, dass sie als einzelne Personen in ihrer Eigenart und ihrem Eigenwert innerlich angesprochen werden und nicht einfach als »die Zwillinge« oder »Ihr Zwillinge«. Die Mutter und auch der Vater können sehr wohl, eventuell mithilfe der Hebamme, von außen die Lage und die Bewegungsmuster der Kinder ertasten und erfühlen. Das kann eine Hilfe dabei sein, sie auch von innen her gefühlsmäßig in ihrer Verschiedenheit zu erspüren und zu beiden einen jeweils individuellen Kontakt aufzunehmen. Dies unterstützt Zwillingskinder dabei, sich in ihrer Eigenart und Eigenheit voneinander zu unterscheiden und sich in einem inneren persönlichen Kontakt zur Mutter zu fühlen. Ein solch vorgeburtlicher differenzierter Gefühlskontakt kann auch bei der Geburt hilfreich und unterstützend sein, weil es dabei sehr auf eine komplexe Zusammenarbeit zwischen den Kindern und der Mutter ankommt.

Aus Beobachtungen mit Ultraschall vor der Geburt verfügen wir heute über sehr genaue Beobachtungen zum Verhalten und zur Interaktion von Zwillingskindern vor der Geburt. Deutlich sind dabei die Verschiedenheit und der persönliche intensive Kontakt zwischen den Kindern, der sich in seinem Stil im nachgeburtlichen Verhalten wiederholt und fortsetzt. Das Eindrucksvollste ist vielleicht der intensive emotionale Kontakt, der im »Spiel« der Kinder miteinander vor der Geburt zum Ausdruck kommt. Hier liegt eine der Wurzeln der tiefen Verbundenheit von Zwillingen.

Wie bedeutsam der individuelle Kontakt zu dem einen und dem anderen Zwillingskind ist, kann man umgekehrt daran sehen, dass »unbewusste« Rollenzuweisungen oder Projektionen eine sehr schwierige Prägung verursachen können, wenn etwa der eine immer der gute Junge ist und der andere der böse. Hierin kann sich eine Zwiespältigkeit der Mutter ihren Kindern gegenüber ausdrücken. Darum ist der individuelle Kontakt zu den Kindern so bedeutsam, der am besten vor der Geburt beginnt.

Dr. med. Ludwig Janus, Dossenheim bei Heidelberg

Ein Wort an den werdenden Zwillingsvater

Herzlichen Glückwunsch, Sie werden Vater! Und das gleich doppelt – »gut gemacht«, »starker Auftritt«, »Da hast du’s dir aber einfach gemacht.« oder »Da ist die Familienplanung ja gleich abgeschlossen.« – was auch immer Sie sich anhören müssen, Sie sind in bester, sogar berühmter Gesellschaft. Selbst George Clooney musste sich von seinen Freunden bei einem Treffen mit Babygeschrei vom Band aufziehen lassen. Vielleicht hatten Sie erst einmal weiche Knie, als Sie von der Zwillingsschwangerschaft erfuhren – oder sogar Fluchtinstinkte. Wie dem auch sei – alle Gedanken dürfen erst einmal gedacht werden. Sie dürfen sich nach Ihrer Junggesellenzeit zurücksehnen. Sie dürfen sich bemitleiden, wenn Sie gerade mit der Anschaffung eines sportiven Zweisitzers statt einer Familienkutsche oder mit einer Motorradtour über die Route 66 geliebäugelt hatten. All dies wird jetzt eine Zeit lang kaum möglich sein. Aber vielleicht platzen Sie auch vor Stolz und können die Tränen der Panik und Überforderung, die Ihrer Partnerin über die Wangen laufen, so gar nicht nachvollziehen. Und vielleicht planen Sie schon Ihre verlängerte Vaterzeit!

Jens

Plötzlich schwanger

Plötzlich schwanger. Das erste Mal. Pure Freude tobt mit Entsetzen, nein, es ist sogar pure Angst. Wie geht das, wie macht Mann/Frau das? Wie soll man wissen, wie es geht, Kinder großzuziehen? Für alles gibt es eine Lehre, aber es gab keine Lehrstelle fürs Elternsein. Ich frage meinen jüngeren Bruder, der schon Vater ist: »Du, wie ist es so, das Leben mit Kind?« Er sagte mir damals den treffendsten Satz, der es beschreibt: »Du verlierst dein bisheriges Leben. Aber du bekommst ein neues. Auch schön, nur anders.« Er hat recht behalten. Nur manchmal vermisst man sein altes Leben, ganz heimlich. Und freut sich darauf, die Fernbedienung nach 18 Jahren wieder selbst zu übernehmen.

Vater ist, was du draus machst

Im Juni 2016 wurde die Väterkampagne »Vater ist – was du draus machst« von der damaligen nordrhein-westfälischen Familienministerin ins Leben gerufen. Es geht um ein neues Väterbild – um aktive Vaterschaft und eine neue Balance zwischen Berufs- und Familienleben. Und Sie befinden sich jetzt mittendrin – Sie gehören zur Zielgruppe einer starken Väterbewegung.

Die Gesetzgebung stärkt das Recht der Väter auf Umgang mit ihren Kindern und ermöglicht staatlich geförderte Elternzeit. Mittlerweile gibt es eine Fülle von Angeboten, die sich ausschließlich an Väter richten. Angefangen von Geburtsvorbereitungskursen – von erfahrenem Vater zu werdendem Vater bis hin zum Vater-Kind-Frühstück für Väter in Elternzeit oder Vater-Kind-Aktivurlaube. Die Väter-Blogs sprießen aus dem Boden: Die Nachfrage bestimmt eben das Angebot! Genießen Sie es, sich in diesen Blogs zu bewegen und darin vielleicht Ihr Forum zu finden, endlich nicht mehr »nur« Familienernährer oder alleinbestimmendes Familienoberhaupt sein zu müssen, sondern andere Seiten im Vatersein entdecken und leben zu dürfen. Und Sie haben die Wahl – das konservative Vaterbild ist weiterhin »gesellschaftsfähig«, der moderne Vater aber genauso. Sie können sich nach Absprache mit Ihrer Partnerin ganz im Hintergrund halten, Sie können sie aber auch zu jeder Untersuchung begleiten. Die heutigen Untersuchungstechniken bieten ganz neue Möglichkeiten der Kontaktaufnahme zu den Babys, weit bevor Sie Bewegungen Ihrer Kinder auf der Bauchdecke Ihrer Partnerin erfühlen können.

In der Geburtsvorbereitung sind Sie herzlich willkommen – und müssen dort bestimmt keine venenentstauenden Übungen mitmachen, geschweige denn »Hechelatmung« üben, sondern können Ihre persönlichen Fragen stellen und echte Partnerhilfen lernen. Im Geburtszimmer ist Mitarbeit gefragt – zur emotionalen Rückendeckung Ihrer Partnerin bei der anstrengenden Geburtsarbeit. Selbst bei einer Kaiserschnittoperation können Sie sich einbringen, die Nabelschnüre durchtrennen und Ihre Kinder frisch geboren entgegennehmen. Und nach der Geburt werden für Sie Familienzimmer zur Verfügung gestellt für die ersten Tage des gemeinsamen Wochenbetts.

Zwillingsväter – auf jeden Fall mit schwanger!

Wundern Sie sich nicht – viele werdende Väter solidarisieren sich mit ihren Frauen und nehmen selbst das eine oder andere Kilo an Gewicht zu oder entwickeln sogar Schwangerschaftszipperlein wie Sodbrennen, Kurzatmigkeit und Essensgelüste. Sobald Ihre Zwillinge auf der Welt sind, wird dieses Phänomen verschwinden und Sie werden zu alter Form gelangen. Nichtsdestotrotz wird Ihre Partnerin Sie in der Zwillingsschwangerschaft deutlich früher und intensiver brauchen als in einer Einlingsschwangerschaft. In den ersten Wochen überwiegt bei vielen Frauen eine schlimme Übelkeit, vielleicht auch Erbrechen. Und da rückt die Partnerschaft schon sehr in den Hintergrund – zumal diese Gewöhnungszeit in der Zwillingsschwangerschaft gerne mal vier Monate oder auch länger anhält. Schon bald beginnt der Bauch mächtig zu wachsen und Ihre Mithilfe selbst bei alltäglichen Dingen wie einkaufen und später auch Schuhezubinden ist gefragt. Bleiben Sie gelassen – es werden wieder andere Zeiten kommen, die Schwangerschaft wird neun Monate nicht überschreiten. Am besten stellen Sie sich auf eine besondere Zeit ein. Ihre Partnerin wird empfindsam sein, besonders nah am Wasser gebaut, geruchs-, geschmacks- und geräuschempfindlich – und Ihre starke Schulter benötigen. Akzeptieren Sie die besondere Gefühlslage Ihrer Partnerin, die gegen logische Argumente zuweilen immun zu sein scheint! Atmen Sie tief durch – und nehmen Sie es mit Humor. Ihre Partnerin versteht sich zuweilen selbst nicht mehr. Aber schließlich wird sie Ihre gemeinsamen Kinder auf die Welt bringen und hat auf jeden Fall alle Unterstützung verdient!

Und was sagen die Geschwister?!

Die Erstgeborenen sind meist überglücklich und stolz, wenn sie erfahren, dass ein Geschwisterchen unterwegs ist. Werden es dazu noch Zwillinge, jubelt manches größere Kind, als hätte es einen Schatz gefunden. Zwillingsgeschwister zu bekommen bedeutet oft einen Imagegewinn im engsten Freundeskreis, wenn die Kinder noch im Kindergarten- oder Grundschulalter sind. Ist der Altersabstand größer, kann die Freude schon mal verhalten sein.

Sprechen Sie altersgemäß mit Ihrem Kind. »Die Babys werden noch sehr klein sein und können noch nicht allein essen und trinken. Da muss ich ihnen helfen und es kann sein, dass ich dann manchmal weniger Zeit für dich habe.« Geben Sie Ihrem Kind aber gleichzeitig etwas Konkretes an die Hand, das exklusiv für es ist. »Abends kann ich vor dem Einschlafen lange mit dir kuscheln« oder »Wir beide gehen auf jeden Fall weiter einmal pro Woche schwimmen.« Achten Sie darauf, dass Sie das, was Sie versprechen, halten können – Kinder haben ein Elefantengedächtnis! Lieber weniger versprechen, aber dies auch einhalten. Genau deshalb sollten Sie auch nicht erzählen, welch tolle Spielkameraden die Babys sein werden. Bleiben Sie bei der Wahrheit. Die Babys müssen zunächst groß werden, dazu müssen sie anfangs hauptsächlich trinken und schlafen. »Die Babys können noch nicht so sprechen wie du. Deshalb werden sie schnell schreien, wenn sie sich unwohl fühlen. Das ist ihre Sprache.«

Überfordern Sie Ihr Kind nicht. Für ein Kleinkind sind die Vorsorgeuntersuchungen, die Sie bei Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme machen, eventuell eher beängstigend als hilfreich. Einen Blick auf einen Ultraschallmonitor kann ein kleines Kind noch nicht verstehen.

Betreuung einüben

Ideal wäre es, wenn Ihr Kind nicht erst nach der Geburt der Zwillinge in den Kindergarten käme oder zum ersten Mal eine Fremdbetreuung erlebte. Nutzen Sie die Zeit der Schwangerschaft, um Ihr älteres Kind mit einem Babysitter oder einer anderen stundenweisen Fremdbetreuung vertraut zu machen. So können Sie zum Beispiel auch die Vorsorgeuntersuchungen allein wahrnehmen. Zudem erleichtert eine eingewöhnte Fremdbetreuung auch Ihnen die letzten anstrengenden Schwangerschaftswochen. Ihr großes Kind kann sich mit dem Babysitter auf dem Spielplatz austoben und Sie dürfen zuschauen oder sogar zu Hause auf dem Sofa ausruhen. Und vielleicht nutzen Sie die Schwangerschaft, um sogar ein erstes Großeltern- oder Patenwochenende mit Übernachtung einzuführen.

Auf die Babys einstimmen

Viele Eltern berichten, dass Sie ihrem Kind eine Babypuppe mit Babybett und Puppenwagen gekauft haben, damit es selbst sein eigenes »Baby« versorgen kann. Falls Sie so etwas vorhaben, kaufen Sie Ihrem Kind zwei Puppen und zwei Betten, damit es mit Zwillingen vertraut wird!

Spielen Sie so mit Ihrem Kind »die neuen Babys sind da«. Beziehen Sie Ihr großes Kind bei der Auswahl der Babyausstattung mit ein. So wird es ihm großen Spaß machen, aus seinen alten Spielsachen vielleicht etwas für die Geschwister auszusuchen. Last but not least: Ihr Kind wird stolz sein und sich freuen, wenn Sie immer wieder betonen, wie süß es doch selbst als Baby war, wie stolz sie auf all seine Fortschritte waren und wie schnell doch die Zeit bis heute vergangen ist.

In vielen Familienbildungsstätten und Elternschulen werden Geschwisterkurse angeboten, in denen Kinder erfahren, was Babys in der ersten Zeit brauchen. Sie üben, Babys zu wickeln und zu füttern. Sie lernen, die Kleinen zu beruhigen und richtig hochzunehmen. Die Kinder schließen den Kurs in der Regel mit einem Zertifikat »große Schwester/großer Bruder« ab und werden Ihnen stolz den erlernten Umgang mit den Babys zeigen und Sie nicht zuletzt vielleicht in Ihrem Babyhandling noch verbessern.

Das geht auch im Sitzen

Basteln Sie mit Ihrem großen Kind gemeinsam: Ein Mobile für die Kleinen zu gestalten, macht riesigen Spaß – und Sie können dies gut im Sitzen begleiten. Vielleicht möchten Sie aber auch ein kleines Fotobuch mit und für Ihr großes Kind zusammenstellen mit Fotografien aus seiner Babyzeit: Das erste Bad, der erste Ausflug, kuscheln auf Papas Arm und vieles mehr, was Sie auch mit den Zwillingen ganz selbstverständlich machen werden. Das zeigt Ihrem großen Kind, dass es all diese Dinge selbst mit Ihnen durchlebt hat. Als Krönung im wahrsten Sinne können Sie gemeinsam eine Geschwisterkrone basteln. Mit »Große Schwester« oder »Großer Bruder« beschriftet, darf Ihr älteres Kind die Krone stolz ab dem Geburtstag seiner Zwillingsgeschwister tragen und wird so auch von den Baby-Besuchern nicht »links liegen gelassen«.

Mehr zum Umgang mit Geschwistern lesen Sie in den Kapiteln ▶ »Die erste Zeit als Familie« und ▶ »Familie werden – neue Rollen ausfüllen« unter den jeweiligen Unterkapiteln ▶ »Ältere Geschwister«.

Der Schwangerschaftskalender

Wenn eine Frau mit Zwillingen schwanger wird, ist dies der Beginn eines faszinierenden und aufregenden Prozesses.

Auf den folgenden Seiten erfahren Sie, wie sich Ihre Babys aus der befruchteten Eizelle von Woche zu Woche mehr zu fertigen Babys entwickeln und wie sich Ihr Körper mit jeder Woche, die Ihre Kinder in Ihnen heranwachsen, verändert.