Zyklisch leben - Josianne Hosner - E-Book

Zyklisch leben E-Book

Josianne Hosner

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Beschreibung

Wir Frauen sind nicht immer gleich. Wir nehmen unser Umfeld (und uns selbst) nicht immer gleich gelassen. Manchmal lieben wir die Menschen um uns herum, dann wieder finden wir alles zum Aus-der-Haut-Fahren. Manchmal sind wir energiegeladen und voller Elan, bis plötzlich alles zu viel wird und wir uns nach einer Auszeit sehnen. Nein, wir sind nicht wahnsinnig – wir erleben verschiedene Zyklusphasen. Viele Frauen sind kurz vor der Menstruation plötzlich bedrückt oder gereizt – mit den Tagen ist das Gewitter dann plötzlich vorbeigezogen und frischer Tatendrang setzt ein. Wir Frauen sind zyklische Wesen und wenn wir unserer zyklischen Natur Raum geben und ihr Ausdruck verleihen, dann können wir den Zyklus als einzigartige Kraftquelle nutzen. Dann sehen wir die dunklen Wolken kommen und wissen, was wir tun können, damit sie sich gar nicht erst zu Ungetümen aufbauschen. • Was bedeutet es konkret, zyklisch zu leben, und was haben die Jahreszeiten mit dem Menstruationszyklus zu tun? • Wie kann ich im Einklang mit meinen inneren Jahreszeiten leben, um mich ausgeglichen und in Balance zu fühlen? • Wie kann das Zykluswissen helfen, den Alltag mit all seinen Herausforderungen besser zu meistern? Ein Buch voller Tiefe, Humor und Freude. Ein Stück Frausein, alltagsbezogen, liebevoll und frech. Damit du nicht mehr jeden Monat von Neuem überrumpelt wirst. Damit du deine vier inneren Jahreszeiten nutzen kannst, um dein Leben selbstbestimmt zu gestalten. Damit du lernst, aus dem Vollen zu schöpfen: Ein volles Herz, ein Leben voller Möglichkeiten und immer die Wahl, selber zu entscheiden, was dir guttut. Das pragmatische Buch für jede Frau. Und eigentlich auch für jeden Mann.

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Josianne Hosner

ZYKLISCH LEBEN

FREUDE UND KRAFT AUS DEM ZYKLUS SCHÖPFEN

1. Auflage 2022

978-3-96914-008-6

© Stadelmann Verlag

Nesso 8, 87487 Wiggensbach

www.stadelmann-verlag.de

[email protected]

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig.

Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung,

Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Alle Rechte vorbehalten.

Lektorat: Frauke Bahle, Merzhausen

Originalausgabe: Back to the Roots – Zyklisch leben

mit immenser Freude im Quittenduft-Verlag 2021, Schweiz, quittenduft.ch

© 2021, Josianne Hosner

Lektorat & Korrektorat: Nadine Sommer-Etzensperger, Winterthur

Abbildung der Autorin: Gabriela Füstös, Zürich

Graphik: Dominique Bischofberger, Winterthur

Illustration: Dominique Bischofberger, Winterthur / Ste Ingold

© iStockphoto / winvic / zzorik / Tanya Syrytsyna / saemilee / fongfong2 / Lubushka

Schrift: Budidaya Font by Situjuh Nazara

Dieses Buch wird klimaneutral in Deutschland gedruckt

und unterstützt ein regionales Klimaschutzprojekt

im Oberallgäu und in Brasilien.

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INHALTSVERZEICHNIS

Einführung in das zyklische Leben

Das Zyklusrad – Anleitung, fertig, los!

Was bedeutet es, zyklisch zu leben?

Gute Gründe für ein zyklisches Leben

Der innere Frühling

Der innere Sommer

Der innere Herbst

Der innere Winter

Den Blick für das Zyklische schärfen

Die Übergangstage

Der zarte Anfang – Das Erwachen der Frau im Kind

Zyklisch leben im Familienalltag

Zyklusweise durch den Monat Dezember

Aus dem Vollen schöpfen – meine lustigen und nicht so lustigen Zyklusgeschichten

Das Tor des Lebens – Die Yoni

Zyklisch arbeiten in einer linearen Welt

Nur Mauersegler fliegen immer oder wie wir einer Erschöpfung vorbeugen

Der Tanz der zyklischen Frau mit der linearen Gesellschaft

Worte auf den Weg

 

EINFÜHRUNG IN DAS ZYKLISCHE LEBEN

Wie froh wäre ich gewesen, hätte ich schon früher etwas über meinen Menstruationszyklus gewusst. Darüber, dass ich überhaupt einen habe. Wie kann es sein, dass ich 20 Jahre lang von jeder einzelnen Menstruation überrumpelt wurde, als ob sie ein totaler Überraschungsgast wäre? Wo war hier der Lerneffekt? Wieso kam immer erst im Nachhinein die Erkenntnis: «Aha, darum! Darum war ich so müde. Darum war ich so dünnhäutig. Darum fand ich alle doof. Schokolade …»

Interessiert hat mich das Thema Menstruation allerdings schon lange. Ich habe vor Kurzem eine Notiz gefunden, die ich als 20-Jährige in Miranda Grays Buch «Roter Mond: Von der Kraft des weiblichen Zyklus» geschrieben habe: «Mondfrauen-Kreise machen.» Viele Jahre hat dieser Wunsch in mir geschlafen, ich habe ihn zeitweise aber wieder vergessen – und mich in eine verstrickte Situation nach der anderen begeben … Auch ging mir erst vor ein paar Jahren ein Lichtlein auf: Nämlich, dass die Mens lediglich eine Station in meinem gesamten Zyklus ist. Klar, meistens die prägnanteste, weil ich sie – wenn ich sie nicht auch schon spüren würde – sogar mit bloßem Auge sehen kann. Aber dass da noch drei andere Phasen dazugehören, das war mir fremd.

Darum freue ich mich umso mehr, mit dir in die folgenden spannenden Themen einzutauchen:

Was bedeutet es, zyklisch zu leben, und was spricht dafür, sein Leben nach dem Menstruationszyklus auszurichten?

Wie sieht das denn konkret aus und was haben die Jahreszeiten der Natur mit unserem Menstruationszyklus zu tun?

Wie gelingt es, den Blick für das Zyklische zu schärfen und das neu gewonnene Zykluswissen nach und nach in den Alltag zu integrieren?

Anhand konkreter Beispiele zeige ich dir, wie du das Wissen über deinen Zyklus dazu nutzen kannst, deinen Alltag mit all seinen Herausforderungen besser zu bewältigen – und das in einer Gesellschaft, die ganz und gar nicht zyklisch denkt.

Dann legen wir mal los!

Wir Frauen sind von Natur aus zyklische Wesen und durchlaufen in unserem Leben wirklich viele Menstruationszyklen. Natürlich ist es sehr schwierig, eine genaue Aussage zu treffen, die für alle Frauen auf der ganzen Welt zutrifft – man denke etwa an die Mangelernährung, an der viele Frauen in vielen Teilen des Globus leiden und die sicherlich einen großen Einfluss auf deren Menstruationszyklus hat. Aber nehmen wir rein statistisch mal an, dass alle Frauen weltweit 13-mal im Jahr bluten und dies fünf Tage lang über 30 Jahre hinweg, dann sind das 390 Menstruationszyklen im Leben! Wir bluten also am Stück gerechnet fast fünfeinhalb Jahre lang, das sind rund 2000 Tage. Wenn wir dann den Gedanken einfach mal weiterspinnen und davon ausgehen, dass immer gleich viele Frauen aufs Mal bluten, so haben rund 300 Millionen Frauen gleichzeitig ihre Mens.

Die Menstruation steht für viele Frauen auf der Beliebtheitsskala etwa auf derselben Stufe wie die Brennnessel. Brennnesseln wuchern an vielen Orten. Sie brennen. Sie stechen. Sie hinterlassen rote, juckende Quaddeln. Niemand weiß so richtig, wie man sie pflückt und was man damit macht – man «umgeht» sie lieber, kommt ihnen ja nicht zu nahe. Wer die Pflanze aber näher betrachtet, merkt schnell, wie viele Qualitäten sie mit sich bringt: Sie ist blutstärkend, enthält viele Mineralstoffe und stärkt das Abwehrsystem. Sie mag also mühsam erscheinen, ist aber so wertvoll! Und genau dasselbe gilt für die Menstruation. Wir wissen nicht viel darüber. Tabuthema. Sie kann wehtun. Sie löst manchmal beschissene Gefühle aus. Wir gehen ihr lieber aus dem Weg. Sie ist ein notwendiges Übel. Und heutzutage sind wir ja so «fortschrittlich», dass man die Menstruation sogar unterdrücken kann. Wegmachen. Pillen schlucken, Implantat reinmachen, weg mit den Sorgen … Für mich bedeutet dieser «Fortschritt» aber ein Fort-Schritt von unserer Intuition, von unserer Weiblichkeit und von unserem Urinstinkt.

Hinzu kommt, dass wir in einer linearen Gesellschaft leben, in der wir immer gleich funktionieren sollten. IMMER ist aber ein Killer der Kreativität und der Lebensfreude. IMMER ALLES ist anstrengend. IMMER ALLES JETZT noch viel anstrengender. Diese Linearität führt sehr leicht zur Erschöpfung, man brennt aus. Dieser Wunsch nach dem «Immer-gleich-Sein» ist ein kräftezehrender Wunsch. Auf Biegen und leider auch auf Brechen versuchen wir, gegen außen immer gleich zu sein und bezahlen dafür einen hohen Preis: Wir verlieren unseren Mut, unseren Schalk und unsere Selbstliebe.

Was passiert, wenn wir immer Vollmond, Eisprung und Flut hätten? Was, wenn wir immer nur einatmen würden? Immer gleich ist ja voll okay, wenn es sich um eine Betonmauer handelt, die ein Haus stützt. Immer gleich ist ja okay, wenn es der Holzbalken ist, der das Dach trägt. Aber in der Natur ist nichts immer gleich. Auch bei Männern und Kindern ist nichts immer gleich. Muss es auch nicht sein. Warum versuchen wir Frauen denn so krampfhaft, stabil, starr und stoisch präsent zu sein und uns von unserem wechselnden Inneren nichts anmerken zu lassen? Weil wir mit unserem linearen Gedankengut alles einteilen in «gut» und «schlecht» – also ein völliges Schwarz-Weiß-Denken. Und weil viele Frauen ihre zyklische Natur (noch) nicht kennen.

Es wird als schlecht angesehen, wenn eine Frau dauernd ihre Meinung ändert.

Es wird als mühsam angesehen, wenn sich eine Frau nicht entscheiden kann.

Es wird als beschwerlich angesehen, wenn eine Frau keine Kraft mehr hat.

Es wird mit einem Augenrollen quittiert, wenn eine Frau mehr Ruhe will (Rabenmutter, schlechte Arbeiterbiene!).

Es wird als anstrengend angesehen, wenn eine Frau voller Emotionen ist.

Es wird als schlecht angesehen, wenn eine Frau «zu viel» ist. Zu dominant. Zu laut. Zu sexy. Zu klar.

Aber werfen wir doch einen Blick auf das Wort «es»: Liebe Frauen, wir können all diese Realitäten nicht alleine auf die Schultern der Männer, des Patriarchats, der Gesellschaft abwälzen. Wir müssen endlich anfangen, Verantwortung zu übernehmen und «es» so zu formen, dass «es» für uns wieder stimmt! Du, ich, wir zusammen! Wir sind fähig dazu! Unser Zyklus hilft uns dabei! Unser Zyklus ist unser Kompass und unterstützt uns dabei, fluid, geschmeidig, beweglich zu sein und nicht zu erstarren. Unser Zyklus hilft uns dabei, das Leben so zu gestalten, dass wir morgens die Augen aufmachen und sagen können: «Hey, ich bin dankbar für den neuen Tag.» Okay, jetzt habe ich etwas übertrieben … Ich bin nämlich ein Morgenmuffel. So etwas kann ich erst sagen, wenn ich die zweite Tasse Tee getrunken habe.

Wir haben von der Schöpfung ein wunderschönes Geschenk erhalten: den Menstruationszyklus. Er ist unsere geheime Superkraft, unser Kompass, der Boden der Pizza, der alle Zutaten unseres Lebens hält. Wie genau das gehen soll, werde ich dir im Lauf der folgenden Kapitel Schritt für Schritt erklären.

Zyklisch zu leben heißt zu wissen, an welchem Tag deines Zyklus du heute stehst. Es heißt, deine Bedürfnisse so gut zu kennen, dass du wahrnimmst, was dir genau heute guttut, und es dann im Alltag umsetzen kannst. Zyklisch zu leben bringt so viel Genuss in den Alltag. So viel Ruhe. So viel mehr Weisheit und Selbstachtung. Und all das schlummert in jeder Frau. Eine zyklische Frau kann sagen: «Wie schön, dass ich mein Leben in meinen eigenen Händen habe und die Eigenverantwortung dafür annehmen kann.» Genau das wünsche ich mir auch für dich.

Mein Wunsch ist es, dass schon junge Mädchen über das zyklische Leben Bescheid wissen. Losgelöst vom Aufklärungsunterricht, der vor allem Hormone, Geschlechtskrankheiten und Verhütung thematisiert, wäre es ein riesiges Potenzial, wenn bereits junge Frauen wüssten, wie man dank des Wissens über den eigenen Zyklus weise Entscheidungen trifft, wie man Selbstliebe lebt, wie man im Einklang mit sich selber durchs Leben gehen kann. Denn ohne dieses Wissen kann es sein, dass eine Frau die unterschiedlichen Gefühle, die in den verschiedenen Zyklusphasen auftreten können, nicht einordnen kann und sich dann selber in Frage stellt. Tickt sie anders, fühlt sie sich «anders, als sie sollte», stellen sich ganz schnell Selbstzweifel ein. Ich wünsche mir, dass Frauen sich wohlfühlen in ihrer Haut und sie ihre Weisheit in jeder Zyklusphase anzapfen können.

Durch Zykluswissen entsteht eine Verlässlichkeit und zwar auf dich selber. Von außen, oft auch von den Männern, werden wir als «immer mal wieder anders» wahrgenommen. Was aber, wenn wir einfach nur vier Phasen durchlaufen, in denen wir – wie vom aufmerksamen Zuschauer beobachtet – zwar durchaus immer etwas anders sind, uns aber während jeder einzelnen dieser vier Phasen doch wiederkehrend ähnlich verhalten? Jetzt verstehst du nur noch Bahnhof …? Dann lies unbedingt weiter.

Die vier Jahreszeiten

Die Natur ist unser bestes Spiegelbild. Zumindest in unseren Breitengraden haben wir mehr oder weniger klar abgegrenzte Jahreszeiten, die sich total voneinander unterscheiden: Frühling, Sommer, Herbst, Winter. Wir kennen die Merkmale jeder Jahreszeit und wissen, was wir in etwa zu erwarten haben: Im Frühling sprießen die Maiglöckchen, im Sommer flüchten wir in den kühlen Schatten, im Herbst genießen wir lange Spaziergänge durch raschelndes Laub und im Winter schlürfen wir heiße Schokolade und lümmeln uns aufs Sofa.

Genau gleich verhält es sich mit den inneren Jahreszeiten, denn unser Zyklus ist jeden Monat ein Mini-Abbild der vier Jahreszeiten der Natur.

Während der Menstruation sind wir im inneren Winter, bei unseren Wurzeln. Wir ruhen uns aus, lassen die Anstrengungen des letzten Zyklus los und besinnen uns auf unsere Essenz. Danach sind wir im Zyklus-Frühling, wir erwachen aus dem Winterschlaf, nehmen die Umwelt wieder neugierig wahr und haben Lust auf Abenteuer. Anschließend kommt der Zyklus-Sommer, wir zeigen uns gerne nach außen, wir sind bereit für die Welt, wir blühen auf und sind im Saft.

Der Zyklus-Herbst ist die Zeit des Loslassens. Hier haben Bullshit und Illusionen keinen Platz. Wir sind nie klarer in unserem Wissen als im Zyklus-Herbst. Hier liegt ein riesiges Potenzial, dein Leben selbstbestimmt und frei zu gestalten.

Und was soll mir das jetzt bringen?

Alle Menschen sind zyklische Wesen, also auch Männer und Kinder. Aber im Gegensatz zu uns Frauen haben sie weder einen Menstruationszyklus noch die gleichen Hormone, die monatlich in ihnen rumsausen. Wir hingegen haben hier so was wie den Jackpot geknackt, vom Universum einen Sonderbonus erhalten, eine Extraportion Schlagrahm mit Schokoladensauce. Es lohnt sich also, mehr darüber zu wissen. Hinzu kommt, dass wir in stark patriarchalischen Strukturen leben. Ich werde dir zeigen, wie du mit dieser Herausforderung umgehen kannst.

Dein Zyklus bietet deinem Leben eine Halt gebende Struktur, und dadurch erlebst du mehr Gelassenheit, mehr Freiräume und vor allem viel mehr Selbstliebe.

Zyklisch zu leben ist möglich, auch in unserer linearen Gesellschaft, auch mit Kindern oder mit einem anspruchsvollen Job. Ich erzähle dir hier in diesem Buch, wie du das anstellen kannst. Sei gespannt!

Maßgeschneiderte Antworten werde ich keine liefern. Ich werde dich höchstens erinnern. Erinnern an das Wissen, das schon seit Urzeiten in deiner Gebärmutter, in deinem Schoßraum schlummert. Du wirst viele Aha-Erlebnisse haben. Viele Momente, in denen dir ein Licht aufgeht. Ich werde dich zum Lachen bringen. Und zum Weinen. Gern geschehen. Beides ist so befreiend.

Und nein, Zykluswissen wird nicht alles Anstrengende oder Schwierige in deinem Leben einfach so wegzaubern. Aber das Wissen über dich selber, das dir deine Zyklusbeobachtungen schenken werden, ist der beste Katalysator, wie du den Weg zurück zu deinem Herzen, zu deinen Wünschen und zu deinen Sehnsüchten wiederfindest. Zyklisch leben ist schön.

Du bist nicht alleine & vergiss nie:

DAS ZYKLUSRAD – ANLEITUNG, FERTIG, LOS!

Und wie soll das jetzt alles funktionieren? Als Erstes musst du wissen, an welchem Tag in deinem Zyklus du gerade stehst. Dies gibt dir Aufschluss darüber, in welcher inneren Jahreszeit du dich befindest.

Zyklen können sich zwischen 24 und 35 Tagen bewegen. Kaum ein Zyklus ist immer pünktlich oder dauert – wie das Lehrbuch einem weismachen will – immer 28 Tage. Wir sind ja keine Maschinen. Die 28 Tage sind ein reiner Durchschnittswert.

Auf meiner Webseite stelle ich dir folgendes Zyklusrad als PDF zur Verfügung, das dir dabei helfen soll, deinen Zyklus zu beobachten:

Das Ausfüllen des Zyklusrades hilft dir dabei, zu erkennen, ob es wiederkehrende Situationen in deinem Leben gibt, die du einer bestimmten Zyklusphase zuordnen kannst.

Indem du deine Bedürfnisse, Stimmungen und Gedanken protokollierst, wird sich die Beziehung zu deinem Zyklus und somit zu dir selber, festigen – viele Aha-Momente inklusive.

Ausfüllen – so gehts

Der erste Tag deiner Menstruation ist der Zyklustag Nummer 1.

Beim Einsetzen deiner Blutung nimmst du ein neues Zyklusrad und schreibst neben die 1 das entsprechende Datum.

Notiere jeden Tag stichwortartig, wie es dir geht und wie du dich fühlst. Beobachte dazu deinen Körper, deine Gedanken, Ängste, Sorgen, Lust, Essgelüste, den Schlaf usw.

Entweder beschriftest du gleich das ganze Rad mit den Daten oder machst es fortlaufend – ganz wie du magst. Zeichne außen am Rad jeweils noch Neumond und Vollmond an den richtigen Daten ein.

Fülle einige Monate lang das Zyklusrad aus und gehe dann auf Spurensuche. Parallelen, Verbindungen, Wiederholungen, Gesundheitszustände und Träumereien: Das Auswerten der Informationen ist hochspannend, du bist nun gut vorbereitet auf mögliche «Baustellen» und weißt Bescheid, wann du vermehrt Pausen brauchst oder keine Lust auf Menschen hast usw.

Fragen – jeder Zyklus ist einzigartig

Dein Zyklus ist länger als 28 Tage?

Kaum ein Zyklus dauert immer genau 28 Tage – die 28 Tage sind ein Durchschnittswert. Führe einfach deine Beobachtungen auf der Rückseite weiter: Tag 29, Tag 30, Tag 31 … So lange, bis deine Menstruation kommt und du mit dem Ausfüllen eines neuen Zyklusrads beginnst.

Dein Zyklus ist kürzer als 28 Tage?

Einige Felder werden leer bleiben. Das macht nix. Einfach mit dem nächsten Zyklusrad beginnen.

Du hast keine Menstruation (mehr)?

Hier repräsentiert der Neumond deinen Zyklustag Nummer 1. Schreibe also neben die 1 das Datum des nächsten Neumondes.

Dein Menstruationsbeginn ist unklar?

Du fragst dich, ob Schmierblutungen bereits zum Tag 1 gezählt werden? Und was, wenn die Mens abends um 22 Uhr kommt? Einige Frauen zählen ab dem ersten Tropfen Blut, da es ja nicht «Nichts» ist. Andere, ich zähle mich dazu, notieren als Tag 1 den Tag, wo das Blut richtig fließt. Entscheide so, wie es für dich stimmt. Und hey, es gibt keine Zyklustag-1-Polizei. Bleib fluid und beweglich, auch im Hirn, denn deine Mens ist kein Schweizer Zug, der auf die Minute pünktlich sein muss.

WAS BEDEUTET ES, ZYKLISCH ZU LEBEN?

Werfen wir nochmals ein Auge auf die Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter – mit den vier Jahreszeiten sind wir bestens vertraut. Wir kennen die Freudenschübe, die sich im Frühling aus purer Dankbarkeit in uns ausbreiten können, weil es wieder heller und wärmer wird. Das Entzücken über die ersten Tulpenspitzen, über die ersten Knospen am Haselstrauch. Die leise Ungeduld, denn wer weiß schon, ob nochmals Schnee fällt? Das Warten auf die Farben, darauf, dass die Natur aus der Winterstarre erwacht.

Wir kennen lange, laue Sommernächte, in denen die Welt stillzustehen scheint und wir alle umarmen könnten vor lauter Liebe und Lust, die durch uns fließen. Wir sind vertraut mit dem Gefühl des Genießens im Sommer, wo alles herrlich unkompliziert erscheint – keine zehn Kleiderschichten, nur um mal kurz rauszugehen, sondern barfuß durch den Garten, bereit für die Welt.

Wir kennen aber auch das Gefühl vom Loslassen der warmen Sommertage und die Wehmut, oftmals begleitet von Melancholie, wenn die Blätter wieder fallen. Die mystische Stimmung, die ein Herbstnebel in uns auslösen kann. Wir kennen die klirrende Kälte des Winters, die Eiskristalle, die Langsamkeit, das Gefühl, sich mit einer heißen Tasse Kakao und warmen Socken einmummeln zu wollen. Nichtstun. Genau wie die Bäume, die Blumen, die Sträucher. Wir anerkennen die Richtigkeit vom Lauf der Natur: Sie braucht Zeit, um zu ruhen und zu sterben, damit sie im nächsten Frühling wieder sprießen mag.

Spiegeln wir uns mit der Natur, erfahren wir diese vier Jahreszeiten am eigenen Leib, Monat für Monat. Zyklus um Zyklus. Doch was machen wir? Wir rattern durch alle vier Jahreszeiten durch, als gäbe es kein Morgen. Wir zelebrieren den Frühling und den Sommer, den äußeren wie den inneren, tun uns aber – zyklisch gesprochen – eher schwer mit dem Herbst und dem Winter. Wer will schon einen Gang runterschalten, reflektieren, still und klar werden? Die zyklische Frau! Die Perlen, die das Leben dadurch bereithält, sind kostbarer als jede Kiste Gold!

Linear oder zyklisch?

Wir bewegen uns in einer stark linear geprägten Gesellschaft. Alles soll geradlinig und gleichmäßig seinen gewohnten Gang nehmen und ja nicht zu sehr vom üblichen Trott abweichen. Unsere Tätigkeiten sind zweckgebunden: Wir erbringen Leistungen, wir haben ein Ziel vor Augen, wir müssen Anforderungen erfüllen. Zielorientiert, leistungsfähig und lösungsorientiert bewegen wir uns durch den Alltag und versuchen, der «Immer-alles-jetzt»-Gesellschaft gerecht zu werden. Immer erreichbar zu sein, ist anstrengend. Immer bereit zu sein, ist erschöpfend. Immer zu leisten, am besten sofort – und dann gleich noch eine Leistung obendrauf! –, vernichtet nicht nur die Kreativität, sondern auch den Lebensfluss. Wie drückt sich das in unserem Alltag aus? Wir reagieren auf alles schnell und sofort. Wir behaupten, Nichtstun sei ein Luxus. Wir vergessen, in den Wald zu gehen, oder wir sagen, wir haben keine Zeit. Wir essen alle Früchte und Gemüse, IMMER, egal welche Saison ist. Wir teilen Arbeiten nicht mehr nach Jahreszeiten ein, weil wir elektrisches Licht und warme Häuser haben. Wir verhalten uns immer gleich, geradlinig, stromlinienförmig.

Wir sollen und müssen aber nicht jeden Tag gleich funktionieren. Wir sind zyklische Wesen. Wir dürfen uns energiegeladen fühlen, voller Elan, und wir dürfen uns gleichermaßen ausruhen und zurückziehen. Unsere Gefühle sind echt. Der Mond wandelt sich vom Neumond zum Vollmond und wieder zurück und auch der Körper durchläuft verschiedene Hormonphasen, von der Menstruation zum Eisprung und wieder zurück.

Wir DÜRFEN uns immer anders fühlen, wir DÜRFEN immer ein bisschen anders sein. Wir sind keine Maschinen. Für die Gesellschaft ist es natürlich angenehmer, wenn wir immer wohltemperiert und ausgeglichen sind. Wenn wir leistungsfähig sind, stabil, berechenbar. So oft höre ich von Frauen, dass Pause machen eine Illusion sei. Dass es aufgrund von Familie, Kindern, Partner oder Arbeitsstelle schlicht nicht möglich sei. Pausen sind aber essenziell und bewahren uns vor dem kompletten Wahnsinn all der Anforderungen, die an uns gestellt werden. Pausen machen heißt aber nicht, täglich zwei Stunden auf dem Sofa zu sitzen (wobei ich das während der Mens wärmstens empfehle). Pausen machen kann ganz andere Dimensionen annehmen, als du es dir im Moment vielleicht vorstellst.

Zyklen in der Natur und im Lauf des Lebens

Es gibt viele verschiedene Zyklen in unserem Leben, zum Beispiel den Tageszyklus: Morgen, Mittag, Abend, Nacht. Es ist immer wieder verblüffend für mich, wie sich Gefühle, die ich an einem Abend habe, am nächsten Morgen wieder anders anfühlen. Oder wie ich morgens so richtig viel Energie habe für eine Aufgabe, von der ich später am Tag rein gar nichts mehr wissen will.

Dann gibt es den längsten Zyklus von allen, den Lebenszyklus oder Lebensbogen: vom jungen Mädchen zur Frau, von der klaren Menopausefrau zur weisen Großmutter. Also von der Geburt bis zum Tod. Alle vier Lebensphasen bringen unglaublich schöne Geschenke mit sich. Und sie fühlen sich alle etwas anders an: Eine junge Frau bringt nicht die gleiche Energie in einen Raum wie eine klare oder wilde Frau in den Wechseljahren. Eine eisprünglich-fröhliche Frau hat andere Qualitäten als eine ruhige, weise, alte Frau.

Auch der Mond nimmt monatlich seinen Lauf: vom Neumond zum Vollmond, zurück zum Neumond. Ein ganzer Mondphasenzyklus dauert ca. 29,5 Tage, also ähnlich lange wie ein durchschnittlicher Menstruationszyklus. In vielen alten Kulturen decken sich die Worte für Mond, Monat und Menstruation. Oft wurde mit dem Neumond geblutet, worauf dann der Eisprung auf den Vollmond fiel.

Ein neuer Menstruationszyklus beginnt immer mit dem Einsetzen der Blutung. So deckt sich im Menstruationszyklus der innere Frühling mit der Lebensphase der jungen Frau. Der innere Sommer repräsentiert die Lebensphase der Mutter oder Ernährerin, der innere Herbst die der klaren, wilden Wechseljahrefrau und der innere Winter spiegelt die Lebensphase der weisen Greisin wider.

Unser Menstruationszyklus ist in folgende Phasen aufgeteilt, während derer verschiedene Hormone am Werk sind:

Präovulation: Die Follikelphase repräsentiert den inneren Frühling. Die Östrogenkonzentration steigt, die Gebärmutterschleimhaut und mehrere Follikel (Eibläschen) in ihrem Inneren wachsen und reifen.

Ovulation: Bei einem der gereiften Follikel kommt es zum Eisprung und die Östrogenkonzentration erreicht ihren Höhepunkt. Diese Phase deckt sich mit dem inneren Sommer. Die Eizelle ist nach dem Eisprung befruchtbar.

Prämenstruum: Die Luteal- oder Gelbkörperphase spiegelt den inneren Herbst wider. Durch die Bildung von Progesteron durch Gelbkörperhormone bereitet sich die Gebärmutter auf eine Einnistung der Eizelle vor.

Menstruation: Während der Menstruation, dem inneren Winter, sinkt der Hormonlevel auf den Tiefpunkt und die Gebärmutterschleimhaut löst sich ab.

Menstruationsblut hat eine andere Zusammensetzung als das Blut, das durch unsere Adern fließt. Es besteht nur zur Hälfte aus Blut, zur anderen Hälfte aus der Schleimhaut, welche die Gebärmutter von innen auskleidet und der Nährboden für neues Leben ist. Darin enthalten sind auch Proteine, Elektrolyte wie Kalzium und Natrium, etwas Vaginalsekret und die unbefruchtete Eizelle.

An dieser Stelle möchte ich betonen, dass mir Folgendes bewusst ist: Nicht alle Menstruierenden sind Frauen, und nicht alle Frauen menstruieren. Ich möchte niemanden ausschließen, da das Thema auch Transgender-Personen betrifft. Wenn ich also von menstruierenden Frauen spreche, schließe ich alle menstruierenden Menschen mit ein und hoffe, dass sich alle gleichermaßen angesprochen fühlen.

Während der Schwangerschaft hat man keinen Menstruationszyklus, die Hormone setzen sich in dieser Zeit anders zusammen, denn nun geht es darum, dass sich ein Embryo entwickeln kann. Nach der Geburt und während der Stillzeit kann der Menstruationszyklus wieder einsetzen, je nach Stillintensität geht das schneller oder weniger schnell.

Verhütest du hormonell, wirst du die vier inneren Jahreszeiten eventuell gar nicht oder nur in abgeschwächter Form wahrnehmen. Männer und Kinder haben keinen Menstruationszyklus, wohl aber ihren eigenen Biorhythmus. Die Grundlage jedes Naturvolkes war das zyklische Leben, Handeln und Verhalten, denn nur so war in früheren, naturnahen Zeiten das Überleben eines Volkes gesichert. Die zyklische Natur ist also in jedem Menschen verankert, jedoch haben nur menstruierende Frauen einen Menstruationszyklus.

Vier Fragen, die dein Leben verbessern

Ich selber mache jeden Tag einen Zyklus-Check und das kann ich dir sehr empfehlen! Stelle dir jeden Morgen oder spätestens dann, wenn dich eine Situation besonders irritiert, besonders aufregt oder besondere Freudenschübe beschert, die folgenden vier Fragen:

 An welchem Zyklustag bin ich heute?

Du kannst das mit einer App verfolgen, im Zyklusrad oder in deiner Agenda notieren. Schreibe es irgendwo auf, sonst vergisst du es!

 Was tut mir heute gut?

Was erfüllt mich heute mit Freude? Was kann ich mit Schwung und Energie erledigen, meistern, anpacken? Was zieht mich an? Auf welche Menschen habe ich heute Lust? Was koche ich mir Nährendes? Wie baue ich Zeit für mich selber in den Tagesablauf ein?

 Was kann ich heute getrost weglassen?

Was ist heute nicht wichtig? Was tut mir heute nicht gut? Wie treu kann ich mir selber heute sein? Auf welche Menschen und Aktivitäten verzichte ich heute?

 Was steht in ca. zwei Wochen in meiner Agenda?

In zwei Wochen bist du ungefähr an der gegenüberliegenden Seite deines Zyklus. Wenn heute also deine Menstruation einsetzt, wirst du in etwa zwei Wochen bei deinem Eisprung sein. Wenn du momentan in deinem inneren Sommer, also um den Eisprung herum, bist, wirst du in ca. zwei Wochen kurz vor der Mens stehen oder bereits menstruieren. Welche Termine passen in dieser Phase zu dir? Welche kannst und willst du verschieben, absagen? Und denk daran: Ein Durchschnittszyklus von genau 28 Tagen kommt sehr selten vor. Kennst du deine Zykluslänge, kannst du deine vier inneren Jahreszeiten davon ableiten und spürst schnell, in welcher Phase du gerade bist.

Warum ist das alles so wichtig? Je nachdem, wo du in deinem Zyklus stehst, fallen die Antworten auf diese Fragen ganz anders aus. Es ist gut möglich, dass du noch nicht auf alle Fragen eine Antwort hast. Das wird sich aber mit der Lektüre dieses Buches ändern. Damit du schon einmal eine Ahnung hast, wie das alles aussehen kann, hier ein Beispiel aus meinem Zyklusalltag:

An einem Zyklustag 14, rund um den Eisprung und deshalb im inneren Sommer, habe ich die größte Lust, in Bern in der Bahnhofshalle zu stehen und Leute zu beobachten. Ich schaue fremden Menschen ins Gesicht und lächle sie an. Ich bin spontan, mische mich ungefragt in Gespräche ein, gebe meinen Senf dazu und bin locker.

Zyklustag 25, gleicher Ort? Da bin ich kurz vor der Mens und deshalb mitten im inneren Herbst. Ich ziehe mir den Hut tiefer ins Gesicht, blicke weder nach links noch nach rechts, klammere mich an meinem heißen Chai fest, finde Parfumfahnen schrecklich und laufe so schnell ich kann aus dem Getümmel heraus.

Dein Zyklus – dein Kompass

Keine zwei Frauen sind gleich! Alles, was ich in diesem Buch schreibe, sind deshalb Möglichkeiten, Denkanstöße. Für die einen Frauen trifft etwas zu, für andere nicht oder nur manchmal. Folge deinem Gefühl! Es ist egal, was auf dem Papier steht, was Josianne sagt. Es zählt nur, was dir guttut, was zu dir passt, wie es bei dir ist. «Es sollte anders sein» oder «Ich sollte anders sein» gibt es hier nicht. Quatsch. DU STIMMST! Deine Gefühle sind echt, gut und wichtig. Und wenn sie im Moment statt klar eher verwirrt sind, wird dir dein neues Zykluswissen in kurzer Zeit schon ein Licht in dein Nähkasten leuchten. Dann kannst du beginnen, den richtigen Faden auf die richtige Spule zu wickeln, und du verstehst Zusammenhänge, die dein Leben immens erleichtern werden.

Es ist Zeit, dass wir darüber zu sprechen beginnen. Über unseren Zyklus, über die Menstruation, über unsere Gefühle und Träume. Es ist wichtig. Vielleicht sogar etwas vom Wichtigsten überhaupt. Das Tabu, die Scham um die Mens, ist veraltet. Wir brauchen das nicht mehr. Es ist Zeit, dass wir mehr wissen über uns selber. Es gab Zeiten, in denen wir sagten: «Ich blute einfach einmal pro Monat, wie lästig, aber ich kann ja Schmerzmedis nehmen …» Diese Zeiten sind vorbei. Der Zyklus wird so oft auf Schmerzen oder das prämenstruelle Syndrom (PMS) reduziert oder vielleicht mal bei unerfülltem Kinderwunsch unter die Lupe genommen. Kennst du erst alle vier Teile deines Zyklus, ist vieles besser einzuordnen: Bedürfnisse, Gefühle, Gedanken, Handlungen, Reaktionen. Deinen Zyklus zu kennen heißt zu wissen, in welcher inneren Jahreszeit du dich befindest, und zu definieren, was dir dann Freude macht, wohin dein Herz dich zieht und was du getrost aus deinem Leben streichen kannst. Plötzlich kannst du vieles zuordnen:

Putzattacken.

Hungergefühle.

Lust auf gemütliche Frauenabende.

Das Bedürfnis nach Klatsch und Tratsch.

Den Drang, die Wohnung umzustellen.

Warum dir Gespräche zu bestimmten Zeitpunkten besonders schwerfallen.

Wieso dich dein Handy manchmal brutal nervt. Weil es scheißunnatürlich ist, oder? Und manchmal (ja oft) so toll und praktisch und spannend und dann verbindet es dich auch noch mit der ganzen Welt, wie genial! Ich auf jeden Fall habe sehr ambivalente Gefühle zu meinem Handy!

Lust auf Sex. Riesenlust auf Sex. Gar keine Lust auf Sex.

Manchmal mache ich in meinem Atelier den Vorhang zu, weil ich während des Schreibens nicht «angeschaut werden will». Da soll bitte niemand reinschauen. Da bin ich in meiner Höhle. Manchmal lasse ich sie aber offen, weil ich es spannend finde zu sehen, wer vorbeiläuft.

Zyklisch leben ist Detektivarbeit: Du kannst monatlich einen anderen Aspekt unter die Lupe nehmen und ihn über mehrere Zyklen hinweg beobachten: Wie gefällt mir mein Job? Meine Beziehung? Mein Liebesleben? Die Gestaltung des Familienalltags? Mein Freundeskreis? Mein Hobby? Bin ich mir selber treu? Lebe ich so, wie ich es mir wünsche? Jeden Monat liefern dir die vier inneren Jahreszeiten neue Informationen zu diesen Fragen und so kannst du dein Leben nach und nach so gestalten, wie es auf dich zugeschnitten stimmt.

In uns Frauen liegt eine unglaubliche Stärke. Wir sind zyklische Wesen. Alles zu seiner Zeit. Alles hat einen Platz. Monat für Monat haben wir die Chance, unser Leben so zu gestalten, dass wir die Freude bis in die Gebärmutter spüren! Und bis in die Zehen runter. Und bis zum Mond. So ein Glück!

GUTE GRÜNDE FÜR EIN ZYKLISCHES LEBEN

Meine Lieblingsgründe, die laut und deutlich FÜR ein zyklisches Leben sprechen:

 Du lernst dich auf eine neue, erfrischende Art kennen. Stell dir mal vor, du genießt dein Leben und findest dich selber gut? Stell dir vor, du hast Freude an dir selber? Stell dir vor, du schaust in den Spiegel und lächelst dich an, weil du dich selber so gern hast? Stell dir vor, du kennst plötzlich die Bedeutung deiner inneren Unruhe, deiner Drachentage, deiner Emotionen, deiner Sehnsüchte, deiner Traurigkeit und kannst dann sogar etwas anfangen mit dieser Information?

Zyklisch zu leben heißt, dein inneres Potenzial anzuzapfen. Das macht FREUDE! Da entsteht LIEBE!

 Wenn du deinen Zyklus kennst, beginnst du, Eigenverantwortung für dein Leben wahrzunehmen. Fertig mit: «Der Frauenarzt wirds schon richten.» Fertig mit: «Sie haben eben gesagt, ich soll die Pille durchgehend nehmen, das sei besser für mich.» Fertig mit: «Die anderen sind die Bösen, ich kann halt nichts machen.» Schluss mit: «Ich habe Mann und Kinder und Haus und Job und KANN einfach nichts für mich selber tun.» Nie wieder: «Ich habe keine Zeit.» Schluss mit: «Ich verschieb es auf später, wenn die Kinder groß sind.»

Zyklisch zu leben heißt, dein Leben JETZT zu leben. Denn wer weiß schon, was das Morgen bringt?

 Zyklisch zu leben heißt, deiner inneren Kritikerin liebevoll in den Hintern zu treten und sie auf ihren kurzen, knappen Auftritt, den sie sich im inneren Herbst leisten kann, zu verweisen (mehr dazu im Kapitel «Der innere Herbst»). Du brauchst dir nicht zu sagen: «Ich kann es eh nicht, ich bin nicht gut genug, ich weiß nicht, wie das geht, ich weiß einfach nicht, was ich tun soll, ich bin so doof und kann nichts und überhaupt, Maaaaaaaaaaaami!»

Zyklisch zu leben bringt Selbstsicherheit und Lebensfreude in dein Leben.

 Zyklisch zu leben entschleunigt. Wir sprinten in unserem Alltag ständig irgendwelchen Aktivitäten hinterher. Von einem Ort zum anderen. Kinder rumfahren. Am Handy kleben. In die nächste Sitzung eilen. Geburtstagskuchen backen (und zwar einen viel schöneren als der von Levins Mutter!). Hey und dann noch der ganz normale Alltag mit waschen, putzen, Gesprächen, kochen, Sex, Büchern lesen, Windeln wechseln, Hausaufgaben coachen, Rechnungen bezahlen, Freundinnen treffen. Hiiiiilfe, ich brauche ein Wochenende in einem Spa-Hotel, sonst dreh ich durch! Oder drei Bier. Oder fünf Tafeln Schoggi. Oder Junk-TV-Sendungen. Wenn du zyklisch lebst, kannst du all deine Aktivitäten und auch die Pflichten in deinen Zyklus einbinden – dahin, wo sie passen. Wenn du zyklisch lebst und deine Arbeiten im Alltag danach ausrichtest, erledigst du sie viel effizienter und lustvoller. Das schafft wiederum mehr Raum für Ruhepausen.

Zyklisch zu leben lässt dich innehalten.

 Kennst du deinen Zyklus, sagst du öfters Nein. Und das ist gut so. Nein zu mehr Verpflichtungen. Nein zu Situationen, die dich nicht nähren. Nein zu Angeboten, die dir nicht guttun. Nein zum Wäschekorb im falschen Moment. Nein zu Beziehungen, die dich kaputt machen. Und ganz viel JA zu dir selber.

Zyklisch zu leben bedeutet, deine Wünsche, Grenzen, Träume und Vorstellungen gut zu kennen und dein Leben entsprechend zu gestalten. Denn du hast nur dieses eine Leben. Nutze deine Zeit weise.

Und das ist noch nicht alles! Dein Zyklus schützt dich vor dem Ausbrennen und gibt dir eine gute Struktur im Alltag. Dein Zyklus gibt deinem Leben einen persönlichen Rhythmus, deinen eigenen Flow.

Das Zykluswissen ist bei den meisten von uns in einem «schlafenden» Zustand. Es ist Zeit, es aufzuwecken und zu aktivieren. Das braucht Übung. Das Gute: Wir sind ja täglich mit uns selber unterwegs und mehr als uns selber brauchen wir nicht, um den Zyklus zu beobachten und diesen «Muskel» zu trainieren. Yeah!

Aus dem alten Nordamerika gibt es ein wunderschönes, passendes Zitat dazu:

Am Tag ihrer ersten Blutung begegnet eine Frau ihrer Kraft.

Während ihrer blutenden Jahre entfaltet sie sie.

Zum Zeitpunkt der Menopause wird sie selbst zu deren Inbegriff.

Noch Fragen? Na dann, weiterlesen, bitte schön!

Der Frühling ist da!

Wenn ich sehe, wie die ersten zerknitterten, mutigen Blätter aus den Ästen schlüpfen, macht sich in mir Entspannung breit. Es ist, als würde ich nach einer Anstrengung die Schultern loslassen. Ich atme auf. Ein Gefühl von «Alles wird wieder gut» macht sich bemerkbar.

In früheren Zeiten wurde der Frühlingsbeginn ausgiebig gefeiert, bedeutete er doch, den Winter überlebt zu haben. Der Essensvorrat hat gereicht. Die Krankheiten sind überstanden. Wir sind noch da. Die Lebensgeister erwachen wieder, die Freude an den wärmenden Sonnenstrahlen ist groß. Der Frühling beginnt aber nicht an einem einzigen Tag. Der Übergang vom Winter in den Frühling ist fließend, einige Pflanzen schlummern noch eine ganze Weile weiter in der Erde, andere strecken schon neugierig ihre Spitzen an die frische Luft. Manchmal ist es auch ein Gefühl zwischen Hoffen und Bangen: Kommt nochmals Schnee? Gibt es starke Frühlingsstürme? Kann ich es schon glauben, dass es wirklich wieder wärmer wird?

Wir Frauen erleben jeden Monat einen inneren Frühling. Oft schwingt zuerst einmal die Erleichterung mit, dass die Menstruation, der innere Winter, endlich wieder vorbei ist. Die Neugier auf das Leben erwacht und wie in der Natur kehren auch bei uns die Lebenssäfte zurück. Der Mond nimmt wieder zu. Die Sichel leuchtet fröhlich am Nachthimmel.

Der Übergang zu unserem inneren Frühling ist fließend und nicht für alle beginnt der Frühling zum gleichen Zeitpunkt oder dauert gleich lang. Es ist wie in der Natur: Kein Frühling hat je ZACK gemacht und dann war jedes Blatt draußen, jede Knospe aufgeblüht. Es darf also in den Übergangstagen immer noch etwas ruhiger und gemächlicher zu- und hergehen.

Wenn der innere Frühling dann aber erst einmal da ist, dann gehts los: Die Frühlingsfrau ist mutig, keck, neugierig und verspielt. Von der Lebensphase her repräsentiert sie das junge Mädchen, die junge Frau. Eine Mischung aus Jungfrau und Kriegerin. Oft sind wir in unserem inneren Frühling wortgewandter, haben ein besseres Erinnerungsvermögen und können so auch mal ein schwieriges Gespräch gut meistern. Erinnerungen sind klarer, wir können logischer argumentieren und auch sachlicher bleiben.

Im inneren Frühling sind wir voller Hoffnung und Enthusiasmus und manchmal auch mit vielen Flausen im Kopf unterwegs. Pferde stehlen mit der besten Freundin klingt an diesen Tagen wie eine großartige Idee. Zu diesem Zeitpunkt wagen wir es auch öfters, die eigene Komfortzone zu verlassen. Es ist ein guter Zeitpunkt, um über den eigenen Schatten zu springen! Wir haben mehr Freude an Experimenten und sind auch offener für Inputs von der Außenwelt. Genauso, wie sich in der Natur alles zu regen beginnt, werden auch unsere Gedanken schneller. Manchmal kommt es mir so vor, als ob wir dann 20 oder 30 «Tabs» gleichzeitig offen haben im Kopf, die Dinger oben beim Computer, die verschiedenen Fenster.

Zyklisch leben und denken in der Praxis

In deinem inneren Frühling kannst du zuvor angedachte Projekte weiterentwickeln, vorantreiben oder gar durchziehen und abschließen. Vielleicht ist während deiner letzten Mens eine Idee herangereift. Vielleicht hat sich eine Antwort herauskristallisiert. Jetzt im inneren Frühling ist die Zeit für Action. Ein Telefonanruf, um etwas in die Gänge zu setzen? Eine E-Mail, um etwas abzuklären? Ein längst fälliger Gang zu einem Amt? Jetzt ist ein guter Zeitpunkt dafür! Die Kunst ist aber, im inneren Frühling nicht jedes Mal ein neues Projekt zu erfinden, denn sonst stehst du irgendwann mit 20 Projekten da, die dir (vor allem im inneren Herbst und Winter) über den Kopf wachsen. Denk also darüber nach, bevor du Ja sagst.

Im inneren Frühling erscheint noch manche Idee super, glänzend, und du willst sie unbedingt umsetzen. Kennst du dich gut und warst schon etliche Male an dem Punkt, wo du über dich selber den Kopf geschüttelt und dich gefragt hast: «Wie in aller Welt bin ich in dieser Situation gelandet? Wieso habe ich bloß Ja gesagt?» Dann gewöhne dir an, eine Nacht über eine Anfrage zu schlafen. Das funktioniert wirklich gut. Das kann ganz hübsch formuliert sein, zum Beispiel so: «Danke für deine Anfrage, ich finde es toll, dass du an mich gedacht hast. Ich schlafe eine Nacht (oder mehrere) darüber und gebe dir Bescheid, ja?» Ich selber habe schon für den einen oder anderen Kräuterkurs, für einen Workshop oder einen Vortrag zugesagt und es danach bereut. Und dann auch wieder abgesagt, was mir jedes Mal total schwergefallen ist, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte und ich ja eigentlich nicht so unzuverlässig bin. Benutze also das Zyklusrad, um Informationen über deinen Frühling zu sammeln. Nach einigen Monaten hast du bereits ein viel besseres Bild davon, wie du zu dieser Zeit funktionierst. Deine innere Herbst- und Winterfrau wird es dir danken!

Neugierde und Verspieltheit

Der innere Frühling ist ein guter Zeitpunkt, um etwas auszuprobieren, auch wenn es schiefgeht oder das Resultat unklar ist. Es ist viel einfacher, über dich zu lachen, da du in dieser Phase eine gewisse Verspieltheit in dir trägst. Jetzt kannst du ein Bild malen und es danach ohne schwere Gefühle ins Altpapier werfen, weil es dir nicht gefällt. Im Herbst malst du vielleicht das gleiche Bild und erzählst dir, wie unbegabt du doch bist und dass du nicht besser als ein Fünfjähriger malen kannst. Im Frühling nimmst du den Pinsel einfach noch mal in die Hand und stellst dich nicht in Frage.

Im inneren Frühling wird man gerne gesehen und gehört. Wie auch im inneren Sommer fällt es uns in dieser Zeit leichter, auf der Bühne, im Rampenlicht oder vor einer Klasse zu stehen, als vor oder während der Mens. Wir können auch ein bisschen naiv oder gar dumm sein in dieser Phase, völlig ungeerdet, up in the air. Wir können im inneren Frühling einfacher vertrauen, im inneren Herbst sind wir hingegen schneller misstrauisch. Keines davon ist gut oder schlecht. Aber beobachtest du deinen Zyklus und führst du dein Zyklusrad über mehrere Monate, lernst du dich neu kennen, so dass du weißt, wie du funktionierst.

Manchmal fühlen wir uns im inneren Frühling auch wie ein überfordertes und überdrehtes Kind in einem Candy-Store: Wir möchten von allem etwas probieren. Mit großen Augen stehen wir da und staunen über die Vielfalt. Es erwacht eine Neugier auf Menschen und Ideen. Vielleicht hast du jetzt plötzlich Lust auf eine Zumba-Lektion, während du im inneren Herbst beim bloßen Gedanken daran nur mit den Augen rollst?

Der Körper erwacht, die Empfindungen nehmen zu. Gab es da schon lange jemanden, den du um ein Date bitten wolltest? Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt dafür. Und wenn du dann mit der Weisheit deines Zyklus ein Datum abmachen willst, dann spüre gut in dich hinein, ob du den Typen zum ersten Mal wirklich während deiner Herbsttage oder gar während der Mens treffen willst. Ich selber würde ein potenzielles Date auf den inneren Frühling oder Sommer legen, danach aber schauen, ob die Person auch in meinem inneren Herbst oder Winter zu mir passt.

Der Mond wächst und das tust du auch. Du wächst an deinen Fähigkeiten, an deiner Neugier, an den Fragen, die du den richtigen Leuten stellst, an neuen Experimenten, die du ausprobierst. Das können simple Dinge sein wie mal in ein anderes Restaurant essen zu gehen, eine neue Geschmacksrichtung auszuprobieren, ein T-Shirt in einer ungewohnten Farbe anzuziehen, eine andere Art Filme zu schauen als die üblichen TV-Lieblingsserien. Es kann sein, dass du dich hier mal für einen anderen Ferienort entscheidest, da du allgemein mehr Lust auf Neuland hast.

Ich selber lege Zahnarzttermine oder IKEA-Besuche nur noch in die erste Zyklushälfte, also auf den inneren Frühling oder Sommer. Und ja, ich gehe weder gerne zum Zahnarzt noch zu IKEA, ich finde beides etwa gleich schlimm. Aber zu diesem Zeitpunkt habe ich mehr Energie, um solche ungeliebten Dinge zu bewältigen.

Energie für zwei!

Im inneren Frühling kannst du Dinge schneller erledigen als sonst. Ein Artikel ist schneller geschrieben, ein Einkauf noch so – ZACK! – nebenbei gemacht, eine Runde aufräumen erledigst du wie im Flug. Wenn wir nun aber jeden Tag vollstopfen mit Erledigungen, weil wir gerade so supereffizient drauf sind, und wir anschließend gleich auch den inneren Sommer durchrasseln, weil wir Superwoman sind, dann kann der Fall in den Herbst wehtun und sich durch viele PMS-Unschönheiten ausdrücken. Deshalb gilt auch für deinen inneren Frühling: Nimm dir Zeit zu atmen, dich hinzusetzen, gemütlich zu sein.

Sex im inneren Frühling ist verspielt und schön. Warte nicht, bis dein Partner Sex will, sondern starte von dir aus oder genieße Solo-Sex und verwöhn dich.

Und weil sich im inneren Frühling ziemlich viele Ideen, Gedanken und Möglichkeiten ansammeln, habe ich eine tolle Neuigkeit für dich: Es kommt immer wieder ein nächster Zyklus! Ein nächster Frühling! Versuche um Himmelherrgottswillen nicht, in JEDEM Zyklus dein Leben neu zu erfinden und alles gleichzeitig auszuprobieren. Dann wären wir nämlich wieder gleich weit und es würde uns ALLES zu viel werden, weil unser Hirn fast explodiert ob der Gedankenflut. Und weil wir so «out there» im inneren Frühling sind, vergessen wir auch oft, in erster Linie auf UNS zu achten. Deshalb holt uns unser täglicher Zyklus-Check wieder auf den Boden zurück:

 An welchem Zyklustag bin ich heute?

 Was tut mir heute gut?

 Was kann ich heute getrost weglassen?

 Was steht in ca. zwei Wochen in meiner Agenda?

Denn was passiert, wenn wir den ganzen Zyklus über so tun, als ob wir im inneren Frühling sind? Wir brennen aus. Wir erschöpfen uns. Der innere Frühling ist eine grandiose, vulkanische Zeit, und es ist eine hohe Kunst – die du bald beherrschen wirst! –, dich hier nicht voll und ganz der Welt zu opfern. Bleib bei dir.

Wenn der Frühling keine Frühlingsgefühle auslöst

Im inneren Frühling sind wir praktisch, logisch, nicht gehemmt, neugierig, frisch. So KÖNNTEN wir uns fühlen im Frühling. So DÜRFEN wir uns fühlen im Frühling. Und wenn dem nicht so ist? Was, wenn wir nach der Mens keine hellen Stimmungen vorfinden, wenn die nicht einfach so kommen? Was, wenn sich keine Säfte rühren, wenn wir träge durch den Alltag gehen, Kopfschmerzen haben und uns einfach nicht frisch fühlen?

Die erste und wichtigste Frage ist sicher: Hast du dich ausgeruht während der Mens? Hast du eine Pause gemacht? Zu diesem Grundsatz wirst du im Kapitel zum inneren Winter noch mehr erfahren. Es gibt aber noch viele weitere Faktoren, die mitmischen, wenn wir im Frühling nicht so recht in Fahrt kommen.

Das Bild der jungen Frau in der Leistungsgesellschaft