Selbstgemacht schmeckt besser - Sarah Schocke - E-Book

Selbstgemacht schmeckt besser E-Book

Sarah Schocke

0,0
6,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Fertigprodukte selber machen - ohne E-Nummern und Zusatzstoffen: das geht und ist gesund, lecker und nachhaltig

Viele Produkte, die wir täglich im Supermarkt kaufen, enthalten kaum noch Vitamine und Mikronährstoffe, sind dafür aber mit Unmengen an Zucker und Zusatzstoffen versetzt und obendrein in Schichten aus Plastik verpackt – alles weder natürlich, noch nachhaltig. In ihrem neuen Buch erklärt Ernährungsexpertin Sarah Schocke, was wirklich in Früchtejoghurt und Ketchup, Puddingpulver, Dosenravioli und Tiefkühlpizza steckt und zeigt gleichzeitig, wie man diese und viele weitere Fertigprodukte einfach zuhause selber herstellen kann. Damit tut man nicht nur sich selbst, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 163

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Sarah Schocke

Selbstgemacht

SCHMECKT BESSER

IMPRESSUM

E-Book Ausgabe © 2022 by Südwest Verlag, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81637 München

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthült technische Sicherungsmaünahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfültigung, Verbreitung oder üffentliche Zugünglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Hinweis: Die Ratschläge/Informationen in diesem Buch sind von Autorin und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Autorin beziehungsweise des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Projektleitung: Philipp Christ

Textredaktion und Korrektorat: Susanne Schneider

Bildnachweis: Foodfotografie und Autorenportrait © Sarah Schocke, Düsseldorf

Mit Ausnahme von: Adobe Stock: U1 (elenabsl), 1 (Monika), 2 (gossip7); Shutterstock: 3 (chomplearn), 4 (Michelle Lee Photography), 5 (Bern James), 6 (brizmaker), 7 (Alina Troeva), 8 (P-fotography), 9 (Microgen), 10 (Ahanov Michael), 11 (BravissimoS), 12/13 (Natalia Ruedisueli), 14 (Yulia Grigoryeva), 15 (DROBOT VIKTORIIA). 16 (Viktoria Gavrilina). 17 (Creative Family), 18 (casanisa), 19 (Chatham172)

Inhalte des Saisonkalenders U2: Chimène Henriquez (auch als Poster erhältlich im Anaconda Verlag)

Covergestaltung, Innenlayout, Satz: OH, JA! (www.oh-ja.com)

Herstellung: Elke Cramer

Reproduktion: MohnMedia Mohndruck GmbH, Gütersloh

ISBN 978-3-641-26361-4V001

www.suedwest-verlag.de

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

WARUM SELBER MACHEN STATT KAUFEN?

Convenience heisst »bequem«

Sind Zusatzstoffe in Lebensmitteln unbedenklich?

Nährstoffzusammensetzung von Fertigprodukten

BEVOR ES LOSGEHT

Warum Hygiene so wichtig ist

HALTBARMACHEN IM HAUSHALT

Tiefkühlen – so geht’s

Einkochen – so geht’s

Marmelade kochen – so geht’s

Fermentieren – so geht’s

Weitere Methoden zur Haltbarmachung

Beschriften und etikettieren

Schnell gesund kochen mit selbst gemachten Basics

SCHNELLE KLEINE HELFER

FERTIGE MISCHUNGEN

SAUCEN & AUFSTRICHE

EINGELEGT & FERMENTIERT

FERTIGGERICHTE SELBSTGEMACHT

SÜSSES & KNABBEREIEN

Register

Dank

VORWORT

Hallo, lieber Leser und liebe Leserin, ich freue mich, dass du dieses Buch in den Händen hältst. Hast du Lust, zusammen mit mir deinen Vorrat aufzupeppen? Ja, ich gebe zu, es steckt ein bisschen Arbeit drin. Aber das kannst du alles nach und nach machen und mit den Dingen anfangen, die dich am meisten begeistern. Ich habe die meisten Portionsgrößen so gewählt, dass es sich um Probiergrößen handelt. Denn was nützt es, wenn du mehrere Gläser Ketchup oder Ajvar im Regal hast, dann aber feststellst, dass du diese gar nicht so oft benötigst oder es dir vielleicht nicht mal so gut schmeckt?

Klein anfangen – nach und nach ausbauen

Deswegen ist die Idee dieses Buches: Erst mal mit kleinen Mengen anfangen und dann, wenn es dir gefällt, in die Großproduktion einsteigen. Am besten verteilst du das Ganze auf verschiedene Nachmittage oder Abende, an denen du deinen Vorratsschrank mit gesunden Fertiggerichten ein bisschen auf Vordermann bringst – so teilst du dir die Mühe auch gleich auf. Es darf ruhig Spaß machen – Musik an, und los geht die Küchenparty! Oder du verknüpfst einfach zwei Dinge: ein leckeres Essen zum Sofort-Genießen und noch eine oder mehrere Portionen für den Vorrat. Das klappt nicht bei allen Gerichten, aber bei Ofenbaguette oder Pizza geht das total gut: Eine wird gleich gegessen, die anderen werden nur vorgebacken und tiefgefroren, und – schwupps! – schon hast du dein erstes, gesundes, selbst gemachtes Fertiggericht.

Warum selber machen statt kaufen?

Dieses Buch bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Rezeptideen. Allen gemeinsam ist, dass du die fertigen Waren auch einfach im Supermarkt kaufen könntest. Doch die meisten Produkte aus dem Supermarkt sind nicht mehr so natürlich, wie viele von uns das gerne hätten. Sie enthalten Zusatzstoffe, die dafür sorgen, dass Lebensmittel lange haltbar sind und am Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums noch genauso toll aussehen wie beim Kauf. Sie können viel Salz oder Zucker enthalten, manchmal wünschst du dir vielleicht auch einfach eine andere Geschmacksrichtung oder hast eine Allergie und möchtest deswegen das Produkt an deine Bedürfnisse anpassen. Die Gründe sind vielzählig – die selbst gemachten Alternativen aber auch.

Du bestimmst, was reinkommt

Fakt ist: Wenn du Essen selbst vorbereitest, bestimmst du, was reinkommt. Du bist dann Herr (oder Herrin) über Geschmack und Zutaten. Du kannst dir gesunde Lebensmittel vorbereiten und sparst dadurch an stressigen Tagen oder wenn du mal keine Lust hast, groß zu kochen, genauso viel Zeit, wie wenn du das Pendant aus dem Supermarkt zubereiten würdest. Außerdem sparst du Verpackungsmaterial ein, wenn du nicht jedes Mal ein kleines Tütchen Vanillezucker aufreißt, sondern dich einfach aus deinem großen Vorratsglas bedienst. Die Umwelt freut sich.

Die Mühe lohnt

Nach und nach wirst du sicher herausfinden, was du oft benutzt, was du gerne selbst machen möchtest und was du weiterhin als fertiges Produkt einkaufst. Es tut gut, zur eigenen, zuckerreduzierten (vielleicht sogar zuckerfreien) Müslimischung zu greifen oder sich die selbst gemachte Marmelade aufs Brot zu streichen. Es macht unabhängig von vorgegebenen Geschmacksrichtungen und du sorgst für dich und deine Gesundheit – ein schönes Gefühl.

Nicht nur auf Vorrat

Doch dieses Buch bietet noch mehr, zum Beispiel selbst gemachte Schokoküsse. Die lassen sich nicht lange lagern und du kannst sie auch nicht einfrieren – genau wie bei der Milchschnitte oder bei Waffeln. Da stellt sich doch die Frage: Warum solltest du das dann überhaupt selber machen? Ganz einfach: Der Geschmack wird dich überzeugen. Während die Schokoküsse im Supermarkt zwar nicht gekühlt werden müssen und lange haltbar sind, solltest du die selbst gemachten Leckereien nur für kurze Zeit im Kühlschrank aufbewahren und bald verzehren. Den Unterschied in Frische und Geschmack, der dabei entsteht, merkt man ganz deutlich. Wenn du also Fan von Schokoküssen bist oder eine Geburtstagsfeier ansteht, lohnt sich die Mühe des Selbermachens auf jeden Fall. Du sparst nicht nur Zusatzstoffe ein, sondern erhältst darüber hinaus einen fantastischen Geschmack.

Ideen für einen gesunden Alltag

Und so ist dieses Buch als eine Art Ideenkiste für einen gesunden Alltag zu verstehen. Mal sparst du Verpackungsmüll ein, mal Zucker, mal Kalorien und mal Zusatzstoffe. Geschmacklich bist du immer auf der Gewinnerseite. Weil unser aller Alltag so vollgestopft ist, oftmals alles schnell gehen muss und nicht viel Zeit für gesunde Gerichte bleibt, kannst du dir auf diese Weise in ruhigeren Phasen eine Art gesunden Notvorrat aufbauen. Kartoffelsuppe im Glas, Maultaschen oder Gemüsecurry können einem schon mal die Stimmung retten, der Salsa-Dip im Vorrat spart jede Menge Zucker ein und das selbst gemachte Sauerkraut steckt voller guter, aktiver Milchsäurebakterien, die Verdauung und Immunsystem unterstützen – im Gegensatz zu den Sauerkrautdosen aus dem Supermarkt. Das dort gekaufte Kraut tut das nämlich nicht. Denn durch die Hitze zum Haltbarmachen sind die Bakterien schon lange umgekommen.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Stöbern, Ausprobieren und Aufstocken deines gesunden Vorrats!

Warum

SELBER MACHEN STATT KAUFEN?

Macht es Sinn, Tiefkühlpizza selbst zu machen? Was ist der Unterschied zwischen selbst gemachtem Fruchtjoghurt und dem Pendant aus dem Supermarkt? Warum es sich lohnt, sich an freien Tagen in die Küche zu stellen und Gerichte vorzubereiten, die du irgendwann später auf den Tisch bringen kannst, wenn es mal schnell gehen muss, erfährst du auf den folgenden Seiten.

CONVENIENCE HEISST »BEQUEM«

Auf dem Weg durch die Supermarktgänge begegnen einem immer wieder Produkte, die einem das Leben erleichtern sollen, sogenannte Convenience-Produkte. Sie sollen dabei helfen, dass es in der Küche schneller und unkomplizierter abläuft. Das klingt eigentlich erst mal gut. Die Supermarktprodukte schaffen das, indem bestimmte Komponenten schon vorbereitet sind, etwa bei Tiefkühlgemüse. Hier fällt das Waschen und Schneiden weg, manchmal sogar das Würzen, und wieder andere kommen sogar mit einer fertigen Sauce daher. Es gibt auch ganze Bestandteile von Mahlzeiten, die bereits fertiggestellt sind, etwa Reibekuchen oder Knödel. Und dann gibt es noch komplette Gerichte, zum Beispiel in Aluschalen oder aus der Dose, die ebenfalls nur noch aufgewärmt werden müssen.

Die Aufzählung zeigt, dass es verschiedene Grade der Verarbeitung gibt und man später mehr oder weniger Arbeit damit in der Küche hat. Eines schon vorab: Bei den Gerichten, mit denen man kaum oder keine Arbeit mehr hat, die also nur noch aufgewärmt werden müssen, kann man auch nicht mehr mitbestimmen, welche Zutaten drin sein sollen, etwa Zusatzstoffe, Salz oder Zucker. Einige Produkte gehören so selbstverständlich zu unserem Alltag, dass man sie kaum als »Convenience« identifizieren würde, wie beispielsweise Puddingpulver, Gelierzucker oder Vanillezucker. Andere wiederum, etwa fertige tiefgekühlte Nudelgerichte, Lasagne aus der Aluschale oder fertige Suppen aus der Dose, sind als Fertiggerichte bekannt und die meisten würden wohl, ohne zu zögern, zustimmen, dass sie das Leben vereinfachen. Hat nicht jeder schon mal beim Camping die Ravioli-Dose geöffnet oder nach einem langen Arbeitstag die Tiefkühlpizza in den Ofen geschoben? Ab und an ist es eine große Erleichterung, dass es diese »Bequem-Macher« gibt.

Verschiedene Arten der Mühelosigkeit

Convenience-Produkte findet man in sämtlichen Supermarktsparten. Backmischungen oder Müslimischungen müssen einfach noch mit zwei bis drei frischen Zutaten wie Butter, Eiern, Milch oder Joghurt kombiniert werden, und schon ist der Kuchen (natürlich nach dem Backen) oder das Frühstücksmüsli essbereit. Saucen wie BBQ-Sauce zum Grillen, Salsa-Dip zu Kartoffelspalten oder Nacho-Chips oder Pesto zu Spaghetti sind schnelle Helfer, um Gerichte abzurunden, und finden sich bei fast allen von uns im Kühlschrank oder im Vorratsschrank. Und wie schon beschrieben, machen Tiefkühlpizza, Ofenbaguettes oder auch Tiefkühlbrötchen das Leben enorm einfacher, weil mit wenigen Handgriffen eine Mahlzeit auf dem Tisch steht.

Warum nun also selber machen statt kaufen?

Bei den vielen Vorteilen fragt sich der oder die eine oder andere nun: Warum sollte ich mir die Mühe machen und meinen Vorrat selbst anlegen, wenn ich ihn doch genauso gut spontan im Supermarkt einkaufen kann? Fakt ist: Nicht alle Convenience- und Fertigprodukte sind ungesund. Es kommt auf die Zusammensetzung und die verwendeten Zutaten an. Alle Angaben dazu stehen auf der Produktverpackung in der Zutatenliste. Die Nährstofftabelle gibt einen guten Überblick über die Nährwertzusammensetzung, insbesondere dazu, wie viel Zucker, Salz, Fett und Kalorien das Produkt enthält. Werfen wir einen genaueren Blick auf die Vor- und Nachteile von Fertigprodukten.

Vorteile:

• Zeitersparnis, weil Komponenten oder ganze Mahlzeiten schon vorbereitet sind

• Vorratshaltung – oft gut und lange lagerfähig, sodass man nicht planen muss, sondern spontan darauf zurückgreifen kann

• Sie sind oft portioniert, sodass man sie flexibel, je nach Bedarf, zubereiten kann

Nachteile:

• Häufig ungünstige Nährstoffzusammensetzung mit zu viel Salz, Fett und Zucker

• Bei hochverarbeiteten Produkten Nährstoffverluste, zum Beispiel von Vitaminen

• Einheitsgeschmack

• Viel Verpackungsmüll

Meal Prep für die nächsten Monate

Letztendlich bedeutet das Selbermachen nichts anderes als Meal Prep, eben nur für einen längeren Zeitraum. Während du beim Meal Prep die kommende Woche vorbereitest und schon weißt, was es die nächsten fünf Tage zu essen gibt, bereitest du die meisten Convenience- und Fertigprodukte für einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten zu. Du hast schnelle Helfer in der Hinterhand, die ganz ohne Zusatzstoffe auskommen. Zudem bestimmst du die Zusammensetzung und den Geschmack. Du bereitest also gesunde, leckere Alternativen vor.

Fünf Vorteile von Selbermachen statt Kaufen

Aus den bereits genannten Vor- und Nachteilen von Fertigprodukten aus dem Supermarkt ergeben sich auch gleich die Vorteile von selbst gemachten Bequem-Machern:

1. Genuss

Der Geschmack von Selbstgemachtem ist einfach viel besser als der von gekauften Produkten. Kein Wunder: Du hast frische Zutaten benutzt und nicht mit Aromen, Stabilisatoren oder Emulgatoren nachgeholfen.

2. Gesundheit

Du möchtest dich gesund ernähren und trotzdem soll es manchmal schnell gehen? Dann ist Convenience-Selbermachen genau das Richtige für dich. Du bestimmst, wie viel Zucker, Fett und Salz deinen Gerichten zugefügt werden soll, und Zusatzstoffe kommen gar nicht erst rein.

3. Weniger Müll

Du fragst dich, warum du Vanillezucker selber machen solltest? Na, weil du dadurch jede Menge Müll einsparst. Vanillezucker ist häufig in kleinen 8-Gramm-Tütchen verpackt. Diese wiederum gibt es im Supermarkt als 3er- oder 5er-Pack, jeweils wiederum in Plastikfolie eingeschweißt. Beim Selbermachen verzichtest du auf all das.

4. Geld sparen

Fertigprodukte wie Tiefkühlpizza oder fertige Salatdressings sind oft teurer als die selbst gemachte Alternative. Aber auch wenn du eine Vanilleschote kaufst und mit Zucker in ein Glas füllst, ist der selbst gemachte Vanillezucker viel günstiger, als die kleinen Päckchen aus dem Supermarktregal zu kaufen.

5. Genau richtig für dich

Wenn du dein Essen selber zubereitest, bist du Herr (oder Frau) über die Zutaten. Du wählst aus, was in welchen Mengen in deine Müslimischung oder auf dein Ofenbaguette kommt. Du bereitest dir deine Produkte nach deinem Gusto zu. Heutzutage heißt das »customized«; ein neuer Trend, der mehr und mehr in den Handel kommt und den man mit einem ordentlichen Aufpreis bezahlt.

SIND ZUSATZSTOFFE IN LEBENSMITTELN UNBEDENKLICH?

Viele verarbeitete Lebensmittel enthalten Zusatzstoffe. Sie vereinfachen die Herstellung industriell gefertigter Produkte und haben verschiedene Funktionen. Sie sorgen beispielsweise für längere Haltbarkeit und bestimmen Farbe oder Geschmack. Es gibt über 300 Zusatzstoffe. Da sie teils lange Namen haben, können sie auf der Zutatenliste auch mit ihrer jeweiligen E-Nummer genannt sein.

Was sind E-Nummern?

Das »E« steht für Europa. Alle Zusatzstoffe haben eine in Europa einheitliche Nummer. Das aus Rotalgen gewonnene Carrageen etwa hat die Nummer E 407. Auf der Zutatenliste kann sowohl »Verdickungsmittel E 407« als auch »Verdickungsmittel Carrageen« stehen. Carrageen ist ein Mehrfachzucker, der als Geliermittel (zum Beispiel in Milchprodukten) eingesetzt wird. Alle in Europa zugelassenen Zusatzstoffe mit E-Nummern wurden auf gesundheitliche Unbedenklichkeit getestet.

Welche Arten Zusatzstoffe gibt es?

Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Zusatzstoffen, die alle ganz eigene, teils vielfältige Funktionen haben. Einige dienen auch mehreren Aspekten. So kann das in Backpulver enthaltene Diphosphat (E 450) sowohl als Backtriebmittel als auch als Säuerungsmittel eingesetzt werden. Im Folgenden lernst du eine Auswahl an Zusatzstoffen näher kennen.

Antioxidationsmittel

Sie verzögern den Abbau und Verfall von Lebensmittel-Inhaltsstoffen, wenn diese mit Sauerstoff in Kontakt kommen. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass Fette nicht so schnell ranzig werden, Obst nicht so rasch bräunt oder Vitamine abgebaut werden. Ascorbinsäure (E 300) in Obstkonserven sorgt etwa dafür, dass auch bei langer Lagerung die Farbe erhalten bleibt. Natürlicherweise kommt Ascorbinsäure (Vitamin C) in vielen Obst- und Gemüsesorten vor.

Backtriebmittel

Sie setzen das Gas Kohlendioxid frei, lockern dadurch Teige auf und vergrößern das Volumen. Natürliche Backtriebmittel sind Hefe und Sauerteig. Das bekannteste chemische Backtriebmittel ist Backpulver. Es besteht aus Natriumkarbonat (E 500) sowie einem Säure- und einem Stärkeanteil, beispielsweise Diphosphate (E 450) und Stärke.

Emulgatoren

Sie halten Öl und Wasser zusammen und sorgen dafür, dass sie sich, zum Beispiel innerhalb einer Sauce, nicht wieder voneinander trennen oder dass das Fett in einer Schokolade gleichmäßig verteilt bleibt. Lezithine (E 322) sind ein bekanntes Beispiel für Emulgatoren. Natürlicherweise kommen sie im Eidotter vor, werden heute aber auch aus Rückständen der Sonnenblumen- oder Rapsölproduktion hergestellt.

Farbstoffe

Wenn Lebensmittel älter werden, verlieren die Farben an Strahlkraft. Farbstoffe verhindern das, indem sie die natürlichen Farbtöne stärken. Sie sorgen für ein immer konstantes Erscheinungsbild eines bestimmten Produktes. Und manchmal verleihen sie Lebensmitteln auch erst ein attraktives Aussehen – etwa bei Süßigkeiten.

Aus gesundheitlichen Gründen sind für viele Farbstoffe Höchstmengen festgelegt. E 160a ist auch unter der Bezeichnung Karotin oder Betacarotin bekannt. Es kommt natürlicherweise in Möhren vor, kann aus Algen oder Palmöl hergestellt oder synthetisch erzeugt werden. Es wird häufig unter anderem bei der Herstellung von Käse, Mayonnaise, Butter oder Eis zugesetzt.

Geschmacksverstärker

Sie werden eingesetzt, um die im Lebensmittel vorhandenen Aromen zu intensivieren. Geschmacksverstärker machen es möglich, in der Lebensmittelherstellung teure Zutaten wie Gewürze einzusparen und stattdessen den vorhandenen Geschmack künstlich zu verstärken. Prominentes Beispiel ist die Glutaminsäure (E 620). Sie wird üblicherweise von Mikroorganismen erzeugt und kommt in Suppen, Würzen oder Fertiggerichten zum Einsatz. Natürlich vorkommende freie Glutaminsäure findet sich beispielsweise in (getrockneten) Tomaten oder Parmesan.

Konservierungsstoffe

Sie machen Lebensmittel haltbar und schützen vor Verderb. Allerdings wirken viele Konservierungsstoffe nur gegen einzelne Organismen. Deshalb werden Konservierungsstoffe miteinander kombiniert, um eine möglichst hohe Haltbarkeit zu erreichen.

Schwefeldioxid (E 220) wird zum Beispiel bei der Weinherstellung eingesetzt, weil es Farbe und Geschmack bewahrt. Auch die Fässer können damit gereinigt werden, denn es wirkt gegen Hefen, Pilze und Bakterien. Bei der Behandlung von Trockenobst verhindert Schwefeldioxid zudem die Dunkelfärbung, übernimmt also die Funktion eines Antioxidationsmittels. Natürliche Konservierungsmittel sind Essig, Alkohol, Salz und Zucker.

Stabilisatoren

Sie sorgen dafür, dass Farbe und Textur eines Lebensmittels auch bei längerer Lagerung stabil bleiben. Farbstabilisatoren etwa helfen dabei, die Farbe zu erhalten oder zu intensivieren. Selbst färben können sie nicht. Der Stabilisator Gummi arabicum (E 414) sorgt beispielsweise dafür, dass Schwebteilchen, zum Beispiel in naturtrüben Fruchtsäften, sich gleichmäßig verteilen und nicht zum Boden absinken. Bei Tiefkühlprodukten verringert der Zusatzstoff die Bildung von Eiskristallen.

Süßungsmittel

Sie ersetzen Zucker und bringen eine angenehme Süße mit, enthalten aber weniger bis keine Kalorien. Süßungsmittel werden in die beiden Gruppen Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe eingeteilt. Bekannte Beispiele sind etwa der Zuckeraustauschstoff Xylit (E 967), der auch als »Birkenzucker« vermarktet wird, oder der Süßstoff Steviolglycoside/ Stevia (E 960).

Verdickungsmittel

Sie machen Saucen und Fruchtaufstriche dick und sämig und sorgen für ein angenehmes, »volles« oder »rundes« Mundgefühl. Ein bekanntes natürliches Verdickungsmittel ist Stärke, zum Beispiel aus Kartoffeln oder Mais. Modifizierte Stärke hingegen wurde mit anderen Substanzen wie Kaliumpermanganat versetzt. Als modifizierte Stärke können beispielsweise Distärkephosphat (E 1412) oder Hydroxypropylstärke (E 1440) bezeichnet werden.

Keine E-Nummern bei unverpackten Lebensmitteln

Produkte mit kleinen Verpackungen oder solche, die lose – ohne Verpackung – daherkommen, sind nicht mit E-Nummern gekennzeichnet. Beim Bäcker, am Take-away oder im Restaurant kannst du nachfragen. Hier sollte es eine Liste mit verwendeten Zusatzstoffen geben. Manchmal findest du auch Hinweise direkt auf der Speisekarte.

Was ist mit Aromen?

Über 2500 Aromastoffe sorgen dafür, dass industriell hergestellte Produkte immer gleich schmecken. Und bei Produkten, die keinen großen Eigengeschmack enthalten, können sie ein ansprechendes Aroma völlig neu kreieren oder auch einzelne Zutaten ersetzen. Ein Tee mit Bratapfel-Geschmack enthält beispielsweise keinen Bratapfel. Chemisch hergestellte Aromen sind filigrane Mischungen aus vielen einzelnen Komponenten. Auf der Packung erkennt man diese in der Zutatenliste durch die Kennzeichnung »Aroma«. Zwar zählen Aromen nicht zu den Zusatzstoffen, sie benötigen aber häufig Zusatzstoffe, etwa Konservierungsmittel, um ihre Funktion zu erfüllen.

Natürliches Aroma

Aromen werden auf verschiedene Weisen hergestellt. Mikroorganismen und Schimmelpilze beispielsweise können unterschiedlichste natürliche Aromen herstellen. Und: Natürliche Aromen werden nicht zwingend aus den Lebensmitteln gewonnen, nach denen sie schmecken. Sie können auch eine Kombination verschiedener natürlicher Aromastoffe sein, die dann zum Beispiel natürliches Aroma ergeben, das nach Apfel schmeckt, aber gar nicht aus Äpfeln stammt. Auf der Packung steht dann »natürliches Aroma«. Steht in der Zutatenliste hingegen »natürliches Apfel-Aroma«, muss 95 Prozent des zugesetzten Stoffes aus Äpfeln stammen. 5 Prozent dürfen dann – immer noch »natürliches Aroma« – aus anderen Naturstoffen sein.

Das Phänomen der Geschmacksverschiebung

Gesundheitlich sind zugelassene Aromen übrigens unbedenklich. Einzig der Geschmackssinn wird von einem dauerhaften Konsum aromatisierter Lebensmittel verwirrt. Er passt sich dem an, was er oft zu kosten bekommt. Du kennst das vielleicht auch: Wenn du über einen längeren Zeitraum Erdbeerjoghurt mit Erdbeeraroma isst, schmeckt Naturjoghurt mit echten Erdbeeren plötzlich irgendwie fad. Eine Neujustierung deines Geschmackssinns ist aber jederzeit wieder möglich, indem du einfach von Aroma auf echten Geschmack umsteigst.

Schaden Zusatzstoffe der Gesundheit?

Es gibt über 2500 verschiedene Zusatzstoffe, die Lebensmitteln zugesetzt werden. Warum die Fülle? Ein Teil des Problems ist hausgemacht: Wenn wir auf günstige Lebensmittelpreise bestehen, können wir nicht die volle Qualität erhalten. Denn sonst macht der Hersteller ein Minusgeschäft. Er spart also an wertgebenden Zutaten und setzt beispielsweise Farb- oder Aromastoffe ein. Doch was macht das mit unserer Gesundheit, wenn sich Lebensmittel immer weiter von ihrem natürlichen Ursprung entfernen und künstlich aufgepeppt werden?

Hyperaktivität