1000 Wege die Welt zu retten / zerstören - Florian Fehring - E-Book

1000 Wege die Welt zu retten / zerstören E-Book

Florian Fehring

0,0
9,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Als Rui auf dem Bergbau-Planeten Fin am Ende der Milchstraße einem Fremden begegnet, der behauptet, schon mehr Apokalypsen erlebt zu haben, als er zählen kann, glaubt sie ihm nicht. Schließlich muss Rui mit Schmerzen erkennen, dass der Fremde, der sich selbst Tod nennt, die Wahrheit gesagt hat. Doch die optimistische Träumerin Rui verliert nicht ihre Hoffnung. Schafft sie es, die Welt zu retten, obwohl Tod, der die Dunkelheit in sich trägt, sie einfach stehen lässt? „1000 Wege die Welt zu retten zerstören“ ist eine epische Reise durch apokalyptische Welten, eine Geschichte von Verlust, bedrohlichem Schrecken und Hoffnung, die selbst im finstersten Teil des Universums gedeiht. Machen Sie sich mit uns auf dem Weg, um die Welt zu retten. Im Buch befinden sich die ersten beiden Handlungsbögen (Arcs). Im Buch gibt es QR-Codes, die zu versteckten Inhalten, wie Hintergrundgeschichten der Personen führen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Davor

1. Weg: Verstecken

2. Weg: Selbstbewusstsein

3. Weg: Das Streben nach Unendlichkeit

4. Weg: Vertrauen

5. Weg: Gleichgewicht

6. Weg: Ignoranz

7. Weg: Bequemlichkeit

Stinger

Impressum

„Die Wege, die wir gingen, sind das Pflaster auf unserem Weg in die Zukunft. Deshalb sollte jeder darauf achten, nicht zu viele Schlaglöcher zu hinterlassen.“

Davor

Wenn er zum Himmel hinauf sah, erkannte er, wie weit ihn seine Wege bereits geführt hatten. In die eine Richtung blickend sah er die schier endlose Leere. Das tiefe Schwarz eines fast sternlosen Himmels. Und die leuchtenden Punkte, die er sah, waren in Wirklichkeit weit entfernte Galaxien. Er war am Ende angekommen und seufzte eine weiße Wolke seines Atems in den Nachtwind. Jenseits von hier war seine Heimatgalaxie zu Ende. War hier auch seine Reise an ihrem Ende angelangt? Er hoffte es inständig.

Blickte er in die andere Richtung sah er abertausende Sterne leuchten, die vom Band der Milchstraße getragen scheinbar stillstehend vor einem Band aus vielen kleinen Punkten standen. Er wusste, dass dieser Anblick täuschte. Sie alle bewegten sich unablässig. Von vielen war das Licht, das er sah, das einzige, was noch übrig war.

„Man könnte denken, meine Geschichte ist reine Fiktion. Alles nur erfunden. Ausgedacht. Aus wirren Gedanken entstanden, in Hoffnungslosigkeit getränkt und im Sand der Zeit vergraben“, er schnaubte, „Aber jede Geschichte hat einen wahren Kern und manchmal ist die Geschichte der Kern, aus dem die Wahrheit wächst.“

Der Mann schüttelte das kantige, von schwarzgrauem Haar umrahmte Gesicht und knöpfte seinen schwarzen Ledermantel zu. Mit der Nacht kam die Kälte, doch diese Kälte störte ihn nicht. Es war die Kälte, die er in der Vergangenheit erlebt hatte, die ihn störte. So sehr störte, dass beinahe alles in ihm, was ihn wärmte, erloschen war. Den letzten Funken hatte er gegriffen, eingesperrt, tief in sich versteckt und den Schlüssel weggeworfen.

Er ließ den Blick über die karge Einöde aus Stein und Staub bis hin zu einer kleinen Siedlung in der Ferne schweifen. Diesmal würde alles anders werden. Weil er nichts Anderes tun würde, als sich so fern von allem zu halten, wie es nur ging. Er beschloss alles, was bisher gewesen war, alles, was er erlebt und gesehen hatte zu vergessen. Gleich nachdem er ein letztes Mal Energie aus der Siedlung geholt hatte, würde er bei 0 anfangen. Er klopfte sich den Staub von den silbernen Verzierungen auf seinen Schultern und dem roten Kragen seines Mantels. Er fragte sich noch, warum er das tat. Es gab keinen Grund gut auszusehen. Er hatte nicht vor jemandem zu begegnen. Seine schweren, schwarzen Stiefel hinterließen Spuren im Staub, der bis zu seinem rot-schwarz kartierten Rock aufgewirbelt wurde, als seine Schritte ihn in Richtung Fin trugen.

1. Weg: Verstecken

Rauchschwaden zogen über die Häuser hinweg. Rui trat aus dem Eingang eines Bergbauschachtes. Sie schob ihre Atemmaske herunter, sodass sie halb über ihrer Brust hing. Die junge Frau atmete aus und ihr Atem kondensierte in der Morgenluft. Ihr erster Blick ging stets zum Himmel. Durch die Rauchschwaden hindurch war dann und wann ein Blick auf die Sterne zu erhaschen. Sie liebte diesen Moment, wenn sie sich nach getaner Arbeit den Wind um die Nase wehen ließ und tief durchatmete. Sie ging los. Nach einem Schritt befand sie sich auf der einzigen Straße des einzigen Dorfes auf dem einzigen Planeten dieses abgelegenen Sonnensystems. Seine Bewohner nannten es Fin.

Rui nahm eine Bewegung wahr, blieb stehen und drehte sich zu den Versorgungsgebäuden. Eine schemenhafte Gestalt verschwand gerade hinter ein paar Transformatorspulen. Die Frau zog die schmalen Augenbrauen zusammen. War einer der Techniker zu den Stromgeneratoren unterwegs, um etwas zu reparieren? Aber niemand hatte von Störungen erzählt. Sie setzte ein paar Schritte in ihren braunen Lederstiefel durch den staubigen Boden. Je näher sie den Spulen kam, desto stärker wurde der Geruch nach Elektrizität. Sie bog um die Ecke. Die Person wandte ihr den Rücken zu. Sie trug einen langen, schwarzen Mantel und war deutlich größer als sie.

„Guten Morgen“, sagte sie mit Nachdruck in der Stimme.

Die Person drehte sich um und sah Rui an. Der Gesichtsausdruck blieb versteinert, als er sagte: „Ich wüsste nicht, was an diesem Morgen gut sein soll.“

Fin beherbergte knapp fünfzig Einwohner, wenn man die zahlreichen Arbeitsandroiden nicht mitzählte. Jeder von ihnen arbeitete im Schacht. Rui kannte also jede Seele auf diesem Planeten. Doch diesen Mann sah sie zum ersten Mal. Seine durch und durch schwarzen Augen starrten sie an.

„Wie kommst du hierher?“

„Ich bin gelaufen.“

„Ja klar. Die nächste Stadt ist Lichtjahre entfernt“, Rui stemmte die Hände in die Hüfte angesichts der offensichtlichen Lüge, „Bist als blinder Passagier auf einem der Frachter hergekommen, was?“

Er antwortete nicht, sondern verschwand nach links hinter weiteren Spulen. Rui sprintete ihm hinterher. Als sie um die Ecke bog, sah sie gerade noch den Schatten hinter einem kleinen Gebäude verschwinden.

„Bist du hier, zum Verstecken spielen, oder was? Komm raus. Du überlebst alleine keine zwei Tage auf dieser Welt.“ Keine Antwort. Was wollte er auf Fin? Hier gab es nichts.

---ENDE DER LESEPROBE---