101 psychologische Experimente für den Unterricht - Frank Stieger - E-Book

101 psychologische Experimente für den Unterricht E-Book

Frank Stieger

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Beschreibung

101 Psychologische Experimente für den Unterricht Die psychologische Forschung hat es sich in den letzten Jahren zur Aufgabe gemacht die Tücken unseres Denkens, Erinnerns und Wahrnehmens zu ergründen. Vernachlässigt wurde dabei, dass diese Experimente im Unterricht nachgestellt werden können. Denn: Durch psychologische Experimente wird auf unterhaltsame Weise erfahrungsbasiertes Lernen ermöglicht, indem die Lernenden mit psychologischen Phänomenen konfrontiert werden, die auch in ihrem (Berufs-) Alltag eine Rolle spielen. In diesem Buch werden ... ... psychologische Experimente mit Auswertungsvorlagen, Vorbereitungs- und Handlungsschritten vorgestellt. ... die psychologischen Phänomene und Mechanismen, die sich dahinter verbergen thematisiert. ... Tools (z.B. Mentimeter, Wooclap, Edkimo) als digitale Erhebungsmethoden eingebunden.

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Seitenzahl: 146

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Bisher wurde in Schulen das Wissen aus psychologischen Experimenten nur zitiert. Jetzt geht es darum, es zu erleben.

Inhalt

A. Einleitung

B. Anwendungshinweise

B.1 Grundschema

B.2 Digitale Notwendigkeit

B.3 Erhebungsmethoden

B 3.1 Erhebungsmethode 1: Experimental- und Kontrollgruppe

B 3.2 Erhebungsmethode 2: Messung von Durchschnittswerten

B.3.3 Erhebungsmethode 3: Likert-Skala

B 3.4 Erhebungsmethode 4: Multiple-Choice-Umfrage

B 3.5 Erhebungsmethode 5: Single-Choice- Umfrage

B 3.6 Erhebungsmethode 6: Schätzwerte

B 3.7 Erhebungsmethode 7: Kategorisieren

B 3.8 Erhebungsmethode 8: Analoge Auswertung

B 4 Weitere Informationen

B 4.1 Kreative Aufgaben

B 4.2 Quantitative Aufgaben

B 4.3 Textfelder

C. Noch ein paar Regeln

1. Selbstbild

Nr. 1 Bestätigungstendenz

Nr. 2 Komplimente machen

Nr. 3 Lebensbilanz

Nr. 4 Egozentrische Verzerrungen

Nr. 5 Negatives Verhalten

Nr. 6 Ich bin überdurchschnittlich

Nr. 7 „Schmeichel mir“

Nr. 8 Jetzt-ist-für-immer-Trugschluss

Nr. 9 Das bedeutende Experiment

Nr. 10 Persönlichkeitsprofile

2 Diskriminierung

Nr. 11 Attraktivität

Nr. 12 Religion

Nr. 13 Hautfarbe

Nr. 14 Namen I

Nr. 15 Namen II

Nr. 16 Wortwahl

3 Wahrnehmung

Nr. 17 Select Attention Test

Nr. 18 Erster Eindruck

Nr. 19 Mann mit Hund

Nr. 20 McGurk-Effekt

Nr. 21 Der Geschmack von Süßigkeiten

Nr. 22 soziale Akzentuierung

Nr. 23 Wahrnehmung von Buchstaben

Nr. 24 Alkohol & Blumen (Priming I)

Nr. 25 Eine kurze Geschichte (Priming II)

Nr. 26 Bottum-up-Prozess

Nr. 27 Fake News

Nr. 28 Zeitwahrnehmung

Nr. 29 Besitztumseffekt

Nr. 30 Attributionsfehler

Nr. 31 Habituierung / Sensitivierung

Nr. 32 Erwartungshaltung

4. Emotionen

Nr. 33 Lügen erkennen (Vergleichsfragentest)

Nr. 34 Facial-Feedback-Hypothese

Nr. 35 Physikalische und emotionale Wärme

Nr. 36 Gereimte Wahrheiten

Nr. 37 „… und wie geht es dir?“

Nr. 38 Spiegelneuronen

Nr. 39 relative Deprivation

Nr. 40 Der Zustand der Welt

Nr. 41 Prähistorische Emotionen

Nr. 42 Eifersucht

5 Denken

Nr. 43 Logisches Denken

Nr. 44 Hauptstädte

Nr. 45 Aberglaube I

Nr. 46 Aberglaube II

Nr. 47 Aberglaube III

Nr. 48 Verlustaversion I

Nr. 49 Verlustaversion II

Nr. 50 Kategorisieren

Nr. 51 Köder-Effekt

Nr. 52 Basisratenfehler

Nr. 53 Suggestion

Nr. 54 Denke nicht an einen weißen Bären

Nr. 55 Denke an einen weißen Bären

Nr. 56 Ankereffekt I

Nr. 57 Ankereffekt II

Nr. 58 Ankereffekt III

Nr. 59 Verfügbare Informationen

Nr. 60 Paradoxon der Wahlmöglichkeiten

Nr. 61 Kontrollillusion

Nr. 62 False-Consensus-Bias

Nr. 63 Rückschau-Fehler

Nr. 64 Grußkarten ausdenken

Nr. 65 „Denke wie ein Kind“

Nr. 66 Mentale Buchführung

Nr. 67 Assoziative Kohärenz

Nr. 68 Wirkung von Hirnscans (Beeinflussung)

Nr. 69 Zahlenreihen

Nr. 70 Gefühl schlägt Logik

Nr. 71 Wissensillusion

Nr. 72 Zeugenaussagen

Nr. 73 Was du vergessen hast

Nr. 74 Der Effekt der bloßen Darbietung

Nr. 75 Die Fußball-Ergebnisse eines Spieltags

6 Lernen

Nr. 76 Merkfähigkeit

Nr. 77 IBAN merken (Segmentierung)

Nr. 78 Mustererkennung (Mnemotechnik)

Nr. 79 Merk dir Tiernamen

Nr. 80 Die LOCI-Methode

Nr. 81 Klare Ansagen

Nr. 82 „Ich kann mit Musik besser lernen“

7 Digitalisierung

Nr. 83 Das Smartphone und Du

Nr. 84 Das Problem der Anonymität

Nr. 85 Neugierigkeitseffekt

Nr. 86 Belästigung durch Smartphones

Nr. 87 Das griffbereite Smartphone

Nr. 88 Face-to-Face vs. Videokonferenz

Nr. 89 analog vs. digital

8 Gruppendynamik

Nr. 90 Die „Klausur“ im Klassenraum

Nr. 91 Holier-than-thou-Effekt

Nr. 92 Eine unsinnige Regel

Nr. 93 Wenn das Offensichtliche falsch ist

Nr. 94 „Stille Post“ für Anspruchsvolle

Nr. 95 Falsche Zeugen

Nr. 96 Die Tür-vors-Gesicht Technik

Nr. 97 Schätzungen (die Weisheit der Masse)

Nr. 98 „Du darfst jetzt nicht auf Toilette“

Nr. 99 Entscheidungen

Nr. 100 Mit fremden Menschen reden

Nr. 101 Eye Contact

Bibliographie:

A. Einleitung

Die psychologische Forschung hat es sich in den letzten Jahren zur Aufgabe gemacht, die Eigentümlichkeiten unseres Denkens, Wahrnehmens und sozialen Verhaltens zu ergründen. Vernachlässigt wurde dabei, dass diese Experimente im Unterricht nachgestellt werden können.

Durch das Nachstellen von psychologischen Experimenten können zwei didaktische Ansätze konsequent verfolgt werden: das erfahrungsbasierte und das forschende Lernen.

Abbildung: Experimente ermöglichen zwei wichtige Formen des Lernens zugleich.

Das Lernen durch Erfahrungen gilt als eine der effektivsten Lernmethoden und hat sich seit unserer Geburt als zuverlässiger Lernimpuls bewiesen. Mit psychologischen Experimenten werden in einem kontrollierten Rahmen Erfahrungen ermöglicht, die auf andere Situationen in unserem Alltags- und Berufsleben übertragen werden können.

Gemacht, um weitergedacht zu werden

Der zweite Aspekt setzt sich mit der Idee des forschenden Lernens auseinander. Alle Experimente wollen etwas beweisen. Um eine saubere Beweisführung antreten zu können, haben diese Experimente Szenarien, Tests, Fragen, Experimental- und Kontrollgruppen usw.

Auf diese Weise können nicht nur psychologische Erkenntnisse, sondern auch die Wege der Ermittlung und Überprüfung von Annahmen über die Psychologie des Menschen durch Erhebungsmethoden vermittelt werden. Dies kann Lernende dazu anregen, selbst aktiv zu werden und eigene Annahmen mit einer Methode zu überprüfen.

Es kommt anders, als du denkst

Es gab viele Momente, an denen ich dieses Buchprojekt massiv infrage gestellt habe. Der Grund: Die Experimente lieferten nicht das gewünschte Ergebnis. So saß ich des Öfteren vor meinen Klassen und fauchte ihnen ein „ihr seid doch nicht normal“ entgegen (was die allermeisten als Kompliment empfanden).

Experimente dürfen scheitern. Es geht um die psychologischen Phänomene und deren Mechanismen, die sich dahinter verbergen. Es geht um den Prozess, die Erfahrung, die Überprüfung des Ergebnisses und die Diskussion darüber.

Nicht zu unterschätzen ist dabei auch der Unterhaltungswert, den die allermeisten Experimente mitbringen. Lernende begegnen sich und der Lehrkraft experimentell. Es wird etwas ausprobiert und nach meinen Erfahrungen zeigen sich die Lernenden sehr offen für diesen Prozess.

Vom Wert der digitalen Tools

Das Arbeiten mit digitalen Tools ist bei vielen Experimenten ein wichtiger Baustein. Durch bestimmte Tools haben Lehrkräfte und Lernende die Möglichkeit, Situationen und Fragen zu erheben, deren Antworten in Echtzeit ausgewertet und gesichert werden können. Zur Erinnerung: Der Zustand vor der Digitalisierung war: langwierige Strichlisten. Diese fraßen unnötige Zeit und nahmen dem Unterricht die Spannung.

Damit der Umgang mit Tools auch gelingt, habe ich dazu ein eigenes Kapitel (B3) geschrieben.

B. Anwendungshinweise

B.1 Grundschema

Schritt A: Vorbereiten analog, auf der

Webseite oder in der App

Schritt B: Verfügbar machen, z.B. in ausgedruckter Form, über QR-Code, Link und Code

Schritt C: Verarbeiten

Schritt D: Visualisieren (und vertiefen)

Abbildung: Die einzelnen Schritte des 4V-Prinzips, die bei fast allen Experimenten elementar sind.

Ein paar Hinweise zur Nutzung dieses Buches:

Grundsätzlich laufen alle Experimente nach dem gleichen Schema ab. Dieses Schema habe ich das 4V-Prinzip genannt. Die 4 Vs stehen dabei für die eigentlichen Schritte, die zur Anwendung kommen (s.o.). Die Schritte A, B und D liegen in der Verantwortung der Lehrkraft. Um ständige Wiederholungen im Buch zu vermeiden, werden diese Schritte nicht immer wieder explizit erwähnt.

In der Anordnung stehen also nur jene Schritte, die vom 4V-Prinzip abweichen. Besonders die Vorbereitung, das Verfügbarmachen und die Visualisierung (und Vertiefung) werden somit nicht als einzelner Schritt aufgeführt. Sie werden als einzelne Schritte vorausgesetzt (s.u.)

Das Vorbereiten (der Lehrkraft) bezieht sich auf die Auswertungsvorlage. Dies ist Grundstein eines jeden Experiments und muss dementsprechend vorbereitet werden. Weitere Vorbereitungen (z.B. ein Arbeitsblatt) werden darüber hinaus im jeweiligen Experiment thematisiert.

Bei der Vorbereitung sollte zugleich auch immer mitgedacht werden, wie der Zugang zur Auswertungsvorlage gestaltet werden soll (verfügbar machen).

Weitere Hinweise

Jedes Experiment hat zu Beginn eine

kleine Tabelle

, die allgemeine und weiterführende Hinweise zu dem Experiment gibt (siehe →

B2

).

Die

Auswertungsvorlage

beinhaltet eine konkrete Aufforderung an die Lernenden und die dazugehörigen Antwortmöglichkeiten, die sich an der

Erhebungsmethode

orientieren.

Alles, was in der

Auswertungsvorlage

kursiv

steht, muss individuell angepasst werden.

Jedes Experiment besitzt eine

Versuchsanordnung

, die durch einzelne Schritte (A, B, C) gekennzeichnet ist. Darüber hinaus kann es noch

Vorbereitungsschritte

(mit einem → gekennzeichnet) und Aufgaben (im Kasten, Aufgabe 1, 2) geben. Aufgaben beinhalten konkrete

Arbeitsaufträge

, die sich immer direkt an den Lernenden richten.

Alle Bilder verstehen sich als Beispielbilder. Sie wurden den Webseiten

Pixabay

und

Pixels

entnommen (und teilweise bearbeitet).

B.2 Digitale Notwendigkeit

DN:

Digitale Notwendigkeit

(s.u.)

EM:

Erhebungsmethode

(siehe

Kap. B.2

)

Info:

weitere Informationen (optional)

Unter digitale Notwendigkeit gibt es eine Einschätzung, wie sinnvoll der Einsatz von digitalen Tools ist.

Wenn nicht mit digitalen Tools gearbeitet wird, ist es wichtig, dass die Lernenden die Auswertungsvorlage in Papierform vor sich haben und verbindliche Kreuze machen. Nur so kann verhindert werden, dass eine Entscheidung kurzfristig geändert und so das Ergebnis verfälscht werden kann.

Darüber hinaus sollte an dieser Stelle auch immer die individuelle digitale Situation der Schule beachtet werden.

Bei der Entscheidung für oder gegen die digitale Erhebung gilt folgende Daumenregel: Nur wenn der digitale Aufwand den tatsächlichen Nutzen (langfristig) unterbietet und ein reibungsloser Durchlauf realistisch ist, machen digitale Erhebungen Sinn.

B.3 Erhebungsmethoden

Mit Erhebungsmethode ist das „Muster“ gemeint, mit dem die Daten erfasst werden sollen. Die allermeisten Experimente haben eine Auswertungsvorlage. Wenn du diese digital oder analog überträgst, musst du das Prinzip der Erhebungsmethode verstanden haben, damit die Experimente auch nachvollziehbar durchgeführt werden können.

Insgesamt konnten alle Experimente auf acht unterschiedliche Erhebungsmethoden reduziert werden. Die folgenden Beschreibungen (außer Erhebungsmethode 8) fokussieren sich auf die digitale Umsetzung.

Insgesamt beziehe ich mich in diesem Kapitel immer wieder auf drei Anbieter (Edkimo, Wooclap und Mentimeter). Mit diesen drei Anbietern ist es grundsätzlich möglich, alle Experimente auch digital durchzuführen1. Darüber hinaus haben die Lernenden über einen (QR)-Code direkten Zugriff auf diesen Anbieter, ohne das weitere Vorbereitungen notwendig sind.

B 3.1 Erhebungsmethode 1: Experimental- und Kontrollgruppe

Schon gleich zu Beginn wird es kompliziert. Diese erste Erhebungsmethode ist noch keine abgeschlossene Methode an sich, denn schließlich braucht es noch einen weiteren Schritt, damit die Daten überhaupt erfasst werden können. Aus diesem Grund haben alle Experimente neben dieser Erhebungsmethode auch noch eine weitere Methode.

Auch ist das Erstellen von zwei Gruppen etwas kompliziert. Denn: Wenn du zwei Gruppen hast, kannst du ihnen nicht den gleichen Zugangscode geben, d.h. dass du zwei unterschiedliche Codes brauchst, was es wiederum bei der Visualisierung schwierig macht, da du nicht beide Ergebnisse gleichzeitig präsentieren kannst.2

Insgesamt hast du zwei Möglichkeiten, um diese Problematik souverän zu bewerkstelligen.

Erstens: Du erstellst zwei Umfragen mit jeweils zwei Zugängen. Der Nachteil dabei ist, dass du bei der Präsentation der Ergebnisse immer hin und her springen musst. Wenn du aber sowieso gleich mehrere Fragen hast, solltest du diese Variante nehmen.

Zweitens: Du machst einen Zugang für alle. Dabei machst du bei der Umfrage deutlich, was die Experimentalgruppe (oder auch einfach Gruppe A) und was die Kontrollgruppe (Gruppe B) ist. Dabei bietest du die Option „Keine Ahnung“ an. Alle, die nicht bei ihrer jeweiligen Gruppe sind, nehmen dann einfach die Option „Keine Ahnung“. Diese Option sollte nur in Klassen gewählt werden, die dieses Prinzip verstehen und gewissenhaft umsetzen können. Diese Option kann allerdings auch nur gewählt werden, wenn die Erhebungsmethoden 4 und 5 (s.u.) als zweite Erhebungsmethode zur Anwendung kommen.

B 3.2 Erhebungsmethode 2: Messung von Durchschnittswerten

Bei dieser Messung werden Häufigkeiten, persönliche Ausprägungen usw. angeben, wobei dann das Tool selbstständig die Durchschnittswerte errechnet.

Abbildung 3: Beispiel einer Auswertung von Durchschnittswerten mit Mentimeter (Experiment Nr. 4). Das Tool errechnet automatisch die Durchschnittswerte.

Die Zahlen werden in Skalen erfasst, d.h. sie haben eine Ober- und Untergrenze. Diese wird immer in Klammern hinter der Methode angegeben.

Die folgende Tabelle stellt drei kostenlose Anbieter vor, mit denen die Messung von Durchschnittswerten erfasst werden soll. Mit „Design“ ist jene Option gemeint, die bei dem jeweiligen Anbieter gewählt werden muss. Bei „Zahlenoptionen“ geht es um die Ober- und Untergrenze, die bei dem jeweiligen Anbieter gewählt werden kann.

Anbieter

Design

Zahlenoptionen

Edkimo

Noten und Zahlen

1-6; 1-5; 1-10; 0-10; 0-15

Wooclap

Rating

1 - (4-10)

Mentimeter

Scales

0-20

Am flexibelsten ist an dieser Stelle Mentimeter. Das Tool hat auch die Zahl „0“ im Programm, die bei der Erfassung bestimmter Zahlen unerlässlich ist. Auch bei der Frage nach der höchsten Zahl schneidet Mentimeter am besten ab.

B.3.3 Erhebungsmethode 3: Likert-Skala

Die Likert-Skala fragt nach bestimmten Einstellungen, indem sie eine Aussage tätigt und nach deren Grad der Zustimmung fragt. Edkimo ist dabei der einzige Anbieter, der die Likert-Skala in seinem Repertoire hat. Alternativ könnte man bei Edkimo auch noch die Smiley-Skala wählen, weil diese in ihrer Methodik gleich ist.

Rein theoretisch ist es auch möglich, diese Skala bei anderen Anbietern als Single-Choice-Frage (s. B3.5) selbst zu erstellen. Dabei gilt es aber zu berücksichtigen, dass dann keine Mittelwerte ermittelt werden können, wie es auf Edkimo der Fall ist.

Abbildung 4: Beispiel einer 4er-Likert-Skala auf Edkimo. Unter Details ist es dann möglich, Mittelwerte zu erhalten (Experiment Nr. 10).

B 3.4 Erhebungsmethode 4: Multiple-Choice-Umfrage

Multiple-Choice-Fragen kommen immer dann zur Anwendung, wenn gleich mehrere Informationen erfragt werden.

Abbildung 5: Bei diesem Experiment (Nr. 79) werden anhand einer Multiple-Choice-Umfrage über Edkimo jene Wörter erfragt, die behalten wurden.

Anbieter, bei denen du kostenlos Multiple-Choice-Fragen erstellen und auswerten kannst, sind zahlreich. Berücksichtigt werden muss lediglich, dass sich hinter einer Multiple-Choice-Umfrage nicht in Wahrheit eine Single-Choice-Umfrage (s. B3.5) verbirgt, wie es bei zwei von unseren drei kostenlosen Anbietern (Wooclap und Mentimeter) der Fall ist. I.d.F. muss zusätzlich noch ein Reiter aktiviert werden.

Anbieter

Option

Sonstiges

Edkimo

Multiple- / Single-Choice

Anzahl der Optionen kann frei bestimmt werden.

Wooclap

Umfrage

Es muss der Reiter „mehrere Antworten“ aktiviert werden.

Mentimeter

Multiple-Choice

Unter „Extras“ muss der Reiter „Let participants choose multiple options“ gewählt werden.

B 3.5 Erhebungsmethode 5: Single-Choice-Umfrage

Bei der Single-Choice-Umfrage steht den Lernenden nur eine Option zur Verfügung. Bei unseren drei Anbietern ist die Single-Choice-Umfrage die Standard-Einstellung.

Anbieter

Option

Sonstiges

Edkimo

Multiple- / Single-Choice

Anzahl der Optionen kann begrenzt werden

Wooclap

Umfrage

Die Option „Multiple Choice“ beinhaltet automatisch die Methode „Single Choice“

Mentimeter

Multiple- Choice

Die Option „Multiple Choice“ beinhaltet automatisch die Methode „Single Choice“

Singe-Choice-Fragen kommen immer dann zur Anwendung, wenn die Lernenden sich für eine Idee, Haltung usw. entscheiden sollen.

Abbildung 6: Bei diesem Experiment (Nr. 74) wird anhand einer Single-Choice-Umfrage über Edkimo eine Wahl abgehalten.

B 3.6 Erhebungsmethode 6: Schätzwerte

Schätzwerte dienen dazu, individuelle Beurteilungen vorzunehmen. Zur Erfassung von Zahlen kann jene Strategie angewendet werden, die auch schon bei der Erhebungsmethode 2 zum Einsatz gekommen ist.

Passgenauer ist hier der Anbieter Wooclap (Option „eine Zahl erraten“). Diese Anwendung hat den Vorteil, dass hier auch die Abweichungen erfasst werden können.

Abbildung 7: Bei diesem Experiment (Nr. 62) soll eine Zahl geschätzt werden. Der Anbieter Wooclap errechnet dabei automatisch den Durchschnitt, die Abweichung usw.

B 3.7 Erhebungsmethode 7: Kategorisieren

Ähnlich wie bei der Experimental- und Vergleichsgruppe werden auch bei dieser Erhebungsmethode die Lernenden in zwei Gruppen unterteilt. Bei dieser Methode wählen die Lernenden jedoch ihre Gruppe (je nach Antwort) selbst. Dort bekommen die Lernenden wiederum eine Aufforderung, die identisch mit der der anderen Gruppe ist.

Ein Tool, das variablenspezifisch diese Daten erfasst, ist mir nicht bekannt. An dieser Stelle empfiehlt sich die Umfrage durch Handheben.

Haltung

dafür (13)

dagegen (6)

Textwahl

Pro- Text

Contra- Text

Pro- Text

Contra-Text

Anzahl

12

1

2

4

Abbildung 8: In diesem Beispiel (Experiment Nr. 1) bestimmen die Lernenden selbst, zu welcher Kategorie sie gehören (Haltung „dafür“ oder „dagegen“). Innerhalb dieser Kategorie geben die Lernenden i.d.F. dann Auskunft über den Text, den sie gewählt haben.

B 3.8 Erhebungsmethode 8: Analoge Auswertung

Es gibt zwei Gründe, die den Verzicht auf digitale Hilfsmittel nahelegen: wenn die digitale Notwendigkeit niedrig ist (s. B2) oder wenn eine quantitative Auswertung überhaupt nicht notwendig ist.

Bei den meisten Experimenten geht es darum, dass eine logische Beweisführung angestrebt werden soll. Doch darum geht es nicht immer. Manchmal soll auch einfach nur etwas demonstriert werden oder es steht die Erfahrung während des Experiments im Vordergrund. In diesen Fällen sind die digitalen Erhebungsmethoden überflüssig und es kann gänzlich ohne Digitalisierung experimentiert werden.

B 4 Weitere Informationen

B 4.1 Kreative Aufgaben

Bei einigen Experimenten müssen kreative Ideen generiert werden. Im besten Fall hast du eine eigene Idee, die thematisch passt. In diesem Fall ist das Experiment eine Erweiterung deines Themas, das weiterhin im Vordergrund bleibt.

Andererseits kannst du aber auch das Experiment selbst in den Vordergrund stellen. In diesem Fall brauchst du einen Input, der einen kreativen Prozess auslösen soll.

Für diesen Fall werden dir hier ein paar kreative Fragestellungen angeboten:

Erstelle einen Satz mit den Wörtern „Baum“ und „Auto“ (diese Wörter sind frei austauschbar).

Erfinde eine neue Berufsbezeichnung. Es sollte in der Bezeichnung ersichtlich sein, was diese Person tut.

Nenne kreative Verwendungsmöglichkeiten von CDs (werden eh kaum noch gebraucht) oder von Kleidung, die nicht mehr gebraucht wird.

Assoziationen zu einem Drudel (lassen sich schnell über Suchmaschinen finden).

Grußkarten ausdenken (siehe Experiment

Nr. 64

)

B 4.2 Quantitative Aufgaben

Bei einigen Experimenten müssen quantitative Aufgaben generiert werden. Im besten Fall können Aufgaben verwendet werden, die sowieso Bestandteil des Unterrichtes sind.

Darüber hinaus gibt es hier noch weitere Ideen für quantitative Aufgaben:

(kleine) Aufgaben

Fachbegriffe (Vokabeln) übersetzen

Anagramme

Sudokus

Kreuzworträtsel

B 4.3 Textfelder

Textfelder ermöglichen ein schnelles Tafelbild mitsamt den gesammelten Ideen von Lernenden, die im Zuge des Experiments entstanden sind. Die folgende Tabelle bietet eine Übersicht über passende Möglichkeiten an.

Anbieter

Option

Sonstiges

Edkimo

Offene Frage (Freitext)

Wooclap

Offene Frage Brainstorming

Beim Brainstorming können die Lernenden die Antworten gleich „liken“. D.h. es findet gleichzeitig ein Abstimmungsprozess

statt.

Mentimeter

Open Ended