24/7 - Jonathan Crary - E-Book

24/7 E-Book

Jonathan Crary

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Beschreibung

Die globale Infrastruktur des pausenlosen Einkaufens, Arbeitens und Kommunizierens 24 Stunden am Tag und an sieben Tagen der Woche hält mittlerweile bereits die gesamte Menschheit wach. Antischlafmittel sind das neue Lifestyleprodukt, um dauerhaft leistungsfähig zu bleiben. Der Nachthimmel ist schon längst nicht mehr dunkel. Dabei blieb der Schlaf, während die anderen Grundbedürfnisse wie Hunger, Durst und Sex schon früh finanziell ausgeschlachtet wurden, lange Zeit der einzige nicht kontrollierbare Rückzugsort vor den Zwängen des Kapitalismus. Noch vor hundert Jahren verbrachten die Menschen regelmäßig zehn Stunden schlafend. Der heute allgegenwärtige Schlafmangel ist Symptom eines beschleunigten Lebens, bei dem die persönlichen Gedanken und Gefühle an den Rand gedrängt werden. Ab ins Bett, schließt die Augen, fordert uns der Autor daher auf, damit wir uns in den Gefilden der Pause und der vermeintlichen Leere zumindest zwischendurch befreit fühlen können. Denn es ist die leere Zeit, die besonders kostbar ist.

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Die englische Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel 24/7. Late Capitalism and the Ends of Sleep bei Verso in London.

E-Book-Ausgabe 2014

© 2013 Jonathan Crary

© 2014 für die deutsche Ausgabe: Verlag Klaus Wagenbach,

Emser Straße 40/41, 10719 Berlin

Alle Rechte vorbehalten.

Jede Vervielfältigung und Verwertung der Texte, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für das Herstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, Datenträgern oder im Internet sowie Übersetzungen.

ISBN 978 3 8031 4165 1

Auch in gedruckter Form erhältlich: 978 3 8031 3653 4

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Eine Gesellschaft jenseits des Wachstums

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WAT 730. 96 Seiten. Broschiert

Immanuel WallersteinDie Barbarei der anderen

Europäischer Universalismus

Die Grundzüge der Globalisierungskritik, knapp und überzeugend dargestellt von dem Historiker und Sozialwissenschaftler Immanuel Wallerstein, der grauen Eminenz dieser weltweiten Bewegung.

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Aus dem Italienischen von Otto Kallscheuer und Annette Kopetzki.

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WAT 622. 144 Seiten. Broschiert

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Verlag Klaus Wagenbach    Emser Straße 40/41    10719 Berlin

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In der Zeit des Schlafens können wir von einer besseren Zukunft träumen. Crary sieht hier das Potential für Widerstand gegen die Zwänge des gegenwärtigen Kapitalismus und für eine Rettung der Menschheit vor ihrer eigenen Zerstörung.

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Für Suzanne

Sonst machen wir ein Schreckgespenst aus dem Tag,

Wirrwarr und Durcheinander aus unserer Welt

W. H. Auden

INHALT

Erstes Kapitel

Zweites Kapitel

Drittes Kapitel

Viertes Kapitel

Anmerkungen

Dank

Erstes Kapitel

Wer an der nordamerikanischen Westküste lebt, weiß, dass jedes Jahr Hunderte von Vogelarten diesen Kontinentalsockel hinauf- und hinunterziehen. Eine von ihnen ist die Dachsammer. Dieser Sperlingsvogel fliegt im Herbst von Alaska ins nördliche Mexiko und kehrt im Frühjahr zurück. Anders als andere Vögel besitzt er die ungewöhnliche Fähigkeit, auf seinen Wanderungen sieben Tage lang wach bleiben zu können. Bei diesem jahreszeitlichen Verhaltensmuster kann er nachts fliegen und tagsüber Nahrung suchen, ohne ausruhen zu müssen. Das amerikanische Verteidigungsministerium hat in den letzten fünf Jahren große Summen in die Untersuchung dieser Vögel gesteckt. Mit Regierungsgeldern geförderte Wissenschaftler erforschten an verschiedenen Universitäten, vor allem in Madison/Wisconsin, ihre Gehirnaktivität während dieser langen Perioden der Schlaflosigkeit, um daraus auf Menschen übertragbare Erkenntnisse zu gewinnen. Man will herausfinden, wie Menschen ohne Schlaf auskommen und gleichzeitig effizient funktionieren können. Das Ziel ist zunächst ganz einfach der schlaflose Soldat, und das Dachsammerprojekt ist nur ein kleiner Teil der breiteren militärischen Anstrengung, zu einer zumindest begrenzten Herrschaft über den Schlaf zu gelangen. Im Auftrag der Forschungsbehörde des Pentagon (DARPA) erproben Wissenschaftler an verschiedenen Instituten Techniken zur Schlafüberwindung, unter anderem durch Neurotransmitter, Gentherapie oder transkranielle Magnetstimulation. Kurzfristig geht es um die Entwicklung von Methoden, durch die ein Kombattant mindestens sieben Tage lang wach bleiben kann, langfristig vermutlich darum, diesen Zeitrahmen wenigstens zu verdoppeln und dabei ein hohes Maß an mentaler und körperlicher Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten. Die vorhandenen Methoden zur Schlafbekämpfung hatten immer kognitive und psychische Ausfallerscheinungen zur Folge (zum Beispiel verminderte Wachsamkeit). Das zeigt sich sowohl beim weitverbreiteten Einsatz von Amphetaminen in den meisten Kriegen des 20. Jahrhunderts als auch in jüngerer Zeit bei Medikamenten wie Modafinil. Das Ziel der Forschung besteht somit nicht darin, Methoden zum Wachhalten zu finden, sondern das körperliche nach Schlaf zu verringern.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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