33 Geheimnisse, die Ihnen Ihre Bank zum Thema Geldanlage nicht verrät - Norman Argubi - E-Book

33 Geheimnisse, die Ihnen Ihre Bank zum Thema Geldanlage nicht verrät E-Book

Norman Argubi

5,0

Beschreibung

Ärgern Sie sich manchmal über die niedrigen Zinsen oder unpersönliche Behandlung in Ihrer Bank? Sie würden das gerne ändern, aber es fehlt Ihnen an Alternativen? Dann ist dieser Ratgeber genau richtig für Sie. Sie lesen, worauf Sie achten müssen und wie Sie künftig bessere Ergebnisse erzielen. Ihr Geld braucht diesen Ertrag und Sie können dafür sorgen.

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Ein Ratgeber

klar

provokant

lösungsorientiert

Inhalt

Vorwort

Einlagensicherungsfonds

Sparbuch und Tagesgeldkonto

Überraschung: Es gibt noch Zinsen!

Bausparen

ETFs

Zertifikate

Investmentfonds

AGB der Banken

Verlust von Eigentum

Kleinkredite

Provisionen

Schufa

Inflation

Rendite

Sicherheit

Altersvorsorge

Baufinanzierung

Sondertilgung

Riester-Rente

Bruttobeitragsgarantie

Basis- oder Rürup-Rente

Betriebliche Altersversorgung

Lebensversicherung

Gold

Unternehmerische Beteiligung

Genussrechte

Nachrangdarlehen

Beratungsprotokoll

Verbraucherzentralen

Immobilien als Kapitalanlage

Das Finanzamt – die Suche nach Steuerspar-Objekten

Ethik und Moral

Finanzberater 3.0

Resümee

Vorwort

Herzlich willkommen, liebe Leserinnen und Leser, zu unserem kleinen Ratgeber

„33 Geheimnisse, die Ihnen Ihre Bank zum Thema Geldanlage nicht verrät

…und wie Sie dennoch eine sinnvolle Geldanlage für sich finden.

Wir schreiben das Jahr 2016 und der Ausbruch der Finanzkrise ist mittlerweile acht Jahre her. Seitdem ist vieles passiert, aber leider nur weniges zum Guten des Bankkunden.

Dabei war es doch eigentlich das Ziel der Politik die Beratung der Menschen beim Thema Geldanlage nachhaltig zu verbessern, damit „so etwas nie wieder vorkommt“. Diesen Satz haben wir auch schon in vielen anderen Zusammenhängen gehört und nicht immer besserten sich die Dinge. In Sachen Geldanlage ist die Verunsicherung eher größer als kleiner geworden.

So soll dieses Buch hier kein politisches Statement sein, vielmehr konkreter Ratgeber und Unterstützer bei der Frage, wie ich als Privatperson mein Geld gut anlege und gleichzeitig Fehler vermeide. Denn dies ist bei den meisten Menschen heute die erste Aufgabe, nämlich Fehler zu vermeiden, damit nicht am Ende das Geld schlicht weg ist.

Bei einem solchen Thema sind Fachkenntnis und Erfahrung ungemein wichtig. Sollten wir uns noch nicht persönlich kennen, stelle ich mich Ihnen kurz vor:

Norman Argubi, Jahrgang 1966, verheiratet und Vater von zwei fast erwachsenen Töchtern, Experte in Sachen private Geldanlage. Schon während meines Studiums der Rechtswissenschaften in Hamburg begann ich meine praktische Ausbildung als selbstständiger Makler und Anlageberater. Nach Abschluss des zweiten juristischen Staatsexamens widmete ich mich dann vollständig der privaten Anlageberatung und betreue heute eine große Anzahl von Kunden in Hamburg und Umgebung.

Neben der Tätigkeit als Anlageberater haben meine Frau, mit der ich unser Unternehmen gemeinsam führe, und ich uns immer weiter fortgebildet. So haben wir mehrere Ausbildungsgänge als Finanzwirt und Masterconsultant in Finance erfolgreich abgeschlossen. Ich bin darüber hinaus seit vielen Jahren als Wirtschaftsjournalist für diverse Magazine und Zeitungen tätig und berichte darin über die Welt der Finanzen. In welcher Funktion auch immer, bleibt mein Standpunkt stets derselbe: Die Geldanlage muss sich für den Kunden rechnen – nicht für die Bank. Das ergibt häufig einen „anderen Blick“ auf die Dinge. Und es hat dann auch Auswirkungen in der praktischen Beratung mit unseren Mandanten. Im Ergebnis heißt das häufig, anderer Meinung zu sein als alle anderen. Deshalb lesen Sie hier keinen Mainstream, nichts was Sie bereits aus diversen Fachzeitschriften kennen. Dieses Buch ist anders.

Soweit der Vorrede, legen wir los:

1. Einlagensicherungsfonds

Schlachten wir gleich eine „heilige Kuh“: den Einlagensicherungsfonds.

Was ist der Einlagensicherungsfonds?

Der Fonds besteht seit 1998 und ist eine freiwillige Einrichtung des Bundesverbandes deutscher Banken. Die ersten 100.000 Euro Guthaben bei einer Bank werden anderweitig abgesichert, nämlich durch die gesetzliche Sicherung der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken. Der Einlagensicherungsfonds gilt also nur für höhere Beträge als 100.000 Euro.

Problematisch könnte sein, dass der Bankkunde im Falle einer Bankeninsolvenz selbst gar keinen Rechtsanspruch auf Leistungen des Einlagensicherungsfonds hat (z. B. BGH-Urteil vom 18.03.2008 XIZR454/06).

Den meisten Bundesbürgern ist dieses Instrument erst durch die Finanzkrise bekannt geworden. Gerade die Verbraucherschützer und Hermann-Josef Tenhagen, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Finanztest, haben nach der Lehman-Insolvenz jede Talkshow im Deutschen Fernsehen dazu genutzt darauf hinzuweisen, dass Sie als Kunde unbedingt darauf achten müssen, dass Ihre Bank Mitglied im Einlagensicherungsfonds ist. Nur dann sei Ihr Geld auch im Falle einer Insolvenz der Bank bei Beträgen von über 100.000 Euro wirklich abgesichert.

Somit ist die Aussage, dass Geld nur dann sicher sei, wenn Ihre Bank Mitglied im Einlagensicherungsfonds ist, zwar irgendwie richtig und gleichzeitig völliger Unsinn. Warum ist das so? Gemäß den Statuten des Einlagensicherungsfonds, nachzulesen unter www.bankenverband.de, müssen die Banken einen Betrag von 0,6 Prozent ihrer Einlagen als Umlage an den Einlagensicherungsfonds leisten. Bis zum Jahr 2014 erhielt jeder Bankkunde eine Sicherheit in Höhe von 30 Prozent des haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank.

Die erste Aufälligkeit sind die neuen Regeln, die man still und heimlich aufstellte und die kein Verbraucherschützer bisher in einer Talkshow verbreitet hat, nämlich dass diese Sicherung zusammengestrichen wird. So gelten künftig folgende Grenzen: Bis zum 31.12.2019 werden noch 20 Prozent abgesichert, bis zum 31.12.2024 nur noch 15 Prozent und ab 1.1.2025 werden für jeden Kunden nur noch 8,75 Prozent des haftenden Eigenkapitals garantiert. Da darf man doch mal die Frage stellen, warum.

Aber selbst wenn man den ursprünglichen Wert von 30 Prozent betrachtet, muss man sich doch Folgendes fragen: Wenn der Einlagensicherungsfonds für jeden Kunden 30 Prozent des Eigenkapitals der Bank garantiert, was passiert, falls eine Bank mehr als vier reiche Kunden hat? Und noch eine Frage ist an dieser Stelle interessant: Nirgendwo findet man eine Angabe darüber, wie groß der Fonds überhaupt ist, das heißt, wie viel Geld hier vorhanden ist.

Dazu noch ein paar Zahlen: Laut der letzten Statistik aus dem Jahre 2012 betrug das Geldvermögen der privaten Haushalte über 4,9 Billionen Euro. Davon sind über 40 Prozent in Sparbüchern, Tagesgeld & Co deponiert. Das sind über zwei Billionen Euro. Glauben Sie allen Ernstes, dass auch nur ein Bruchteil von zwei Billionen Euro wirklich im Einlagensicherungsfonds liegt? Und wie wertvoll ist eine Garantieleistung, wenn der Garantiegeber das, was garantiert werden soll, gar nicht hat? Was ist eine solche Garantie aus Ihrer Sicht noch wert? Fragt man beim Bankenverband einmal nach, wie hoch das Kapital nun tatsächlich ist, erhält man die Antwort, dass diese Information „vertraulich“ sei. Wie kann das sein? Es geht doch um das Sicherheitsgefühl der Menschen und um deren Vermögen. Würde das Sicherheitsgefühl möglicherweise Schaden nehmen, wenn man wüsste, wie gering dieser Fonds nun tatsächlich mit Kapital ausgestattet ist? Ist das vielleicht der Grund?

Alternativ dazu stelle man sich vor, eine deutsche Versicherungsgesellschaft solle ein Risiko absichern. Die Gesellschaft muss genau darlegen, wie sie das Risiko bezifert und mit welchen Mitteln sie im Zweifel in der Lage ist, die Schadenszahlung vorzunehmen. Das Bundesaufsichtsamt würde es wohl kaum zulassen, wenn die Versicherung bei der Prüfung der Zahlungsfähigkeit schreiben würde, diese Angabe sei „vertraulich“.

Es ist mir unbegreiflich, dass man auf der einen Seite immer wieder auf die Sicherheit des Einlagensicherungsfonds hinweist, ohne das mit einfachen Zahlen zu belegen, wie real diese Sicherheit ist. Die Regierung und die Verbraucherschützer haben in den Monaten nach der Lehman-Insolvenz ein solches Medienfeuerwerk abgeschossen, dass alleine der Begriff des Einlagensicherungsfonds jedem Anleger bekannt ist. Obwohl es diesen Einlagensicherungsfonds schon zehn Jahre gab, hatte zuvor nie ein Kunde davon Kenntnis genommen oder danach gefragt.

Das Problem ist also, dass nur mit der Einrichtung eines solchen Fonds noch keine Sicherheit geschaffen ist. Zunächst einmal muss Geld angesammelt werden. Das ist angesichts der relativ kurzen Zeit und angesichts der riesigen Summen an Kundeneinlagen bei deutschen Banken eine große Herausforderung. Vielleicht sind auch deswegen die Informationen zu den tatsächlichen Sicherheiten streng geheim.

Aber auch andere Aspekte spielen eine Rolle: Wir mussten in der Folge der Bankenkrise erleben, dass eine Kettenreaktion ausgelöst wurde. Schwankt ein Unternehmen, dann kommen die anderen ebenfalls sehr schnell ins Straucheln. Im Krisenfall wird es deswegen nicht ein einzelnes Institut geben, welches gerettet werden muss, sondern gleich eine große Anzahl. Das bedeutet, dass auch eine entsprechend große Geldmenge zur Verfügung gestellt werden muss.

Gehen wir also bestenfalls davon aus, dass der Einlagensicherungsfonds tatsächlich die gesamten 2 Billionen Euro an Vermögen hat und diese aufgrund mehrerer Bankeninsolvenzen auszahlen würde. Was würde Ihrer Meinung nach passieren? Nur mal zum Vergleich: 2 Billionen Euro sind das Volkseinkommen aller Menschen und Unternehmen der Bundesrepublik Deutschland im Jahr (Angaben des Statistischen Bundesamtes vom 25.08.2015). Können Sie sich vorstellen, dass dies eine Auswirkung auf die Preise hätte, wenn plötzlich derart viel Geld „auf den Markt“ geworfen werden würde? Was könnten Sie sich dann von diesem Geld noch kaufen?

Das sind weder schöne noch angenehme Gedanken, mit denen ich Sie hier konfrontiere. Aber nur weil es nicht gut klingt, ist es noch lange nicht falsch.

Der Einlagensicherungsfonds ist eine gute Hilfe, wenn ein einzelnes Unternehmen wegen individueller Fehler in die Krise gerät. Dann können die umstehenden Banken helfen und den Kunden die Einlagen immer noch auszahlen. Geht es jedoch um gravierende Probleme des Systems, dann ist kein Fonds in der Lage, dies auszugleichen. Man muss sich dessen bewusst sein, um am Ende nicht vom schönen Schein geblendet zu werden.

Ich bin nicht der Meinung, dass das Bankensystem und damit Ihre gesamten Einlagen gefährdet sind und die Banken gerade kurz vor der Insolvenz stehen. Doch sollte man von der Idee abkommen, dass hier eine reale Sicherheit besteht. Diese ist nicht vorhanden. Als Versprechen schon, in der Realität jedoch leider nicht.

2. Sparbuch und Tagesgeldkonto

Das gute alte deutsche Sparbuch: Man dachte zur Jahrtausendwende schon, man könne es getrost abschaffen, weil jeder sich binnen kürzester Zeit selbst mit einer paar Aktienkäufen zum perfekten Geldstrategen entwickeln konnte. Beratung war scheinbar auch nicht relevant − und so hatten das gerade in Mode gekommene Internet und die neuen Online-Banken ihre ersten Erfolge.

Mit dem Zusammenbruch des Neuen Marktes und dem Absturz des DAX von 8000 Punkten auf etwas über 2300 saß der Frust bei den meisten Neuanlegern tief. Nachdem während der vorangegangenen Monate in jeder Bar abends die neuesten Börsentipps gehandelt wurden, hieß es dann „Bleib mir bloß weg mit Aktien“ und es gab nur noch einen Fluchtinstinkt – in Richtung Sparbuch und Tagesgeldkonto. Und genauso verhielt es sich nach der Lehman-Pleite im Jahr 2008 und dem Beginn der Finanzkrise, auch hier stieg die Anzahl der Sparbücher rapide an.

Was passierte da? Im Frühjahr 2003 erfolgte zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder ein regelrechter Run auf die Sparbücher, während der DAX auf den Tiefststand von 2300 Punkten fiel. Viele Menschen wollten die berühmten letzten 10.000 Euro retten, die ihnen jetzt noch verblieben waren. So lösten viele ihre Depots auf und gaben das Geld bei der Bank oder Sparkasse ab. Dumm nur: Vier Jahre später waren aus den 10.000 Euro auf dem Sparbuch im besten Falle gerade mal knapp 11.000 Euro geworden. Hätte man das Geld beispielsweise in einen Fonds für Deutsche Aktien investiert, wären aus den 10.000 Euro bereits wieder rund 35.000 Euro geworden.

Für einen guten Anlageberater gibt es bestimmte Ausschlusskriterien, wenn es um die Auswahl guter Produkte geht. An erster Stelle steht das Problem einer sehr geringen Verzinsung. Aber das ist ja nur die eine problematische Seite von Sparbuch und Tagesgeldkonto. Ein anderer Nachteil − insbesondere des Sparbuchs − ist die geringe Flexibilität. Meist sind nur 3000 Euro frei verfügbar, jeder höhere Betrag hat eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Dabei ist es heute sicherlich schon skurril, einen solchen Vertrag aus dem letzten Jahrtausend abzuschließen. Als Kinder haben wir noch stolz unser Sparbuch gehütet, um es am Weltspartag mit ein wenig zusammengespartem Geld zur Bank zu tragen und dann inklusive Zinseintrag auf den neuesten Stand zu bringen. Heute wird selbst dies online und mit einer Scheckkarte abgewickelt.

Aber zurück zum Inhalt: Wenn Sie heute bei Google den Begriff „Tagesgeldkonto“ eingeben, dann werden Ihnen rund 630.000 Treffer angezeigt. Davon ist das Meiste Werbung oder es sind Vergleichsseiten wie „Finden Sie die besten Tagesgeldkonditionen!“.

Diese Angebote enthalten oft diverse Mängel. Da gilt das Angebot häufig nur noch zwei Wochen, während Sie ihr Geld vielleicht erst in drei Wochen frei bekommen, um es dann einzahlen zu können. Die genannten Zinsen sind meist nur für drei Monate garantiert und danach deutlich niedriger. Die Konditionen gelten zudem häufig nur für einen Betrag von 10.000 Euro, danach fallen die Konditionen teilweise um bis zu 90 Prozent. Oder die schlimmste aller Varianten, nämlich Koppelgeschäfte. Dann erhalten Sie einen um bis zu 2 Prozent höheren Tagesgeldzinssatz, wenn Sie einen mindestens gleich hohen Betrag in einen Investmentfonds investieren, für den Sie erst einmal 5 Prozent Ausgabe-Aufschlag zahlen müssen. Da können Sie sich die Zinsen auch gleich selbst auszahlen, das wird billiger.

Natürlich haben insbesondere die Tagesgeldkonten eine Daseinsberechtigung. Sie bieten einen Zins und eine hohe Verfügbarkeit. Sie sollten jedoch nur die notwendigen Reserven hier parken. Solche Klassiker wie eine größere Autoreparatur bei gleichzeitigem Ersatz der Waschmaschine, die immer im falschen Moment kaputt geht. Beträge, die hierfür notwendig sind, die sollten Sie auf diese Art und Weise in Reserve haben. Das sind je nach Einkommen und eigenem Sicherheitsgefühl vielleicht Beträge von 5000 Euro bis 10.000 Euro.

Ich bin immer wieder erstaunt, dass auch wir Anfragen nach Tagesgeldkonditionen bekommen. Die Menschen vergleichen die Zinssätze für Tagesgeldkonten tatsächlich sehr intensiv, was man auch an den vielen Vergleichsportalen erkennen kann. Haben Sie sich einmal gefragt, wie wichtig eigentlich eine solche Information ist? Wenn Sie heute ein Angebot erhalten für ein neues Konto mit 0,5 Prozent Zinsen anstatt 0,2 Prozent, die Sie auf Ihrem aktuellen Konto erhalten, dann klingt das sehr verlockend. Viele sind dann bereit, das Konto zu wechseln, wenn auch die Bank im Einlagensicherungsfonds ist. Aber ab wann lohnt es sich wirklich?

Wenn auf Ihrem Tagesgeldkonto 25.000 Euro liegen, dann erhalten Sie bei 0,2 Prozent 50 Euro Zinsen im Jahr. Bei einem Zins von 0,5 Prozent sind es hingegen schon 125 Euro. Haben Sie Ihren Freibetrag bereits ausgeschöpft, beträgt die Differenz nach Steuern gerade mal 55,20 Euro im Jahr. Im Monat also 4,60 Euro. Dabei ist die Differenz von 0,3 Prozent im Beispiel schon sehr hoch. Dafür verwenden einige jedoch Stunden am Computer, um alle Vergleiche zu erfassen, füllen Formulare aus, gehen zur Post, weil sie sich mittels Post-ID bei dem neuen Institut identifizieren müssen. Sie müssen das alte Konto kündigen, werden dabei vielleicht noch mehrfach von einem Call-Center angerufen, dass Sie zur Kündigungsrücknahme bewegen will und so weiter. Steht dieser Aufwand wirklich im richtigen Verhältnis zu dem Ertrag?

Je größer Ihr Vermögen ist, desto eher müssen Sie natürlich auf jeden 0,1 Prozentpunkt achten. Aus diesem Grund empfehle ich nur die oben genannten Beträge auf diese Art und Weise als Reserve zu parken. Größere Summen benötigen andere Alternativen.

3. Überraschung: Es gibt noch Zinsen!

Im November 2014 meldeten die ersten Banken sogenannte Negativzinsen für Sparguthaben. Kunden, die mehr als 500.000 Euro auf dem Konto haben, müssen für die Hinterlegung des Geldes Gebühren bezahlen, anstatt Zinsen zu erhalten.

Auch die Fondsgesellschaften zahlen mittlerweile für ihre Guthaben. Man muss sich das einmal vorstellen, wie sich das auf einen Fonds mit einem Volumen von 5 Mrd. Euro auswirkt, der 15 Prozent als sogenannte Cash-Quote hält. Da gehen plötzlich tausende Euro als Gebühren an die Bank, anstelle einer Auszahlung von Zinsen. Eine völlig neue Welt.

Gleichzeitig gilt der Satz aus der Überschrift dieses Kapitels: Ja, es gibt noch Zinsen – nur nicht bei der Bank. Um dies zu verstehen, muss man sich die wirtschaftlichen Zusammenhänge vor Augen führen. Der Wirtschaftskreislauf funktioniert, vereinfacht dargestellt, wie folgt: Menschen geben der Bank das Geld, diese vergibt Darlehen an die Wirtschaft, diese wiederum stellt – dadurch finanziert – Produkte her und verkauft diese, wodurch Menschen beschäftigt werden, Einkommen beziehen und Steuern zahlen können. Die Unternehmen zahlen Zinsen an die Bank und diese zahlt Zinsen an die Kunden aus, die zuvor das Geld investiert haben.