Abenteuertour Afrika - Walter Odermatt - E-Book

Abenteuertour Afrika E-Book

Walter Odermatt

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Beschreibung

Anschließend an ihre »Seidenstraßentour« verschifften die Schweizer Ruth und Walter Odermatt ihr Reisemobil von Indien nach Afrika und befuhren in drei Jahren mehr als zwei Dutzend afrikanische, asiatische und europäische Länder. Dabei erlebten sie unzählige Abenteuer sowie überaus spektakuläre Begegnungen. Sie übernachteten zwischen Löwen und Elefanten, versanken hoffnungslos im Schlamm, führten eine Foto-Galerie am Rande der Wüste, standen inmitten von Millionen Fledermäusen, blieben fünf Tage in der Kalahari stecken, wurden in Namibia überfallen, machten eine Trekkingtour zu den seltenen Berggorillas in Uganda, besuchten die »Tellerlippen«-Frauen in Äthiopien und campten am Zusammenfluss von Weißem und Blauem Nil. Danach verschifften sie ihr Reisemobil nach Saudi Arabien, fuhren entlang der Weihrauchstraße in den Oman und über den Iran zurück nach Europa. Lassen Sie sich anstecken von dieser Reiselust und folgen Sie den beiden Abenteurern auf ihren sowohl spektakulären als auch zum Nachmachen einladenden Touren. Neben einer soliden Vorstellung davon, wie eine solche Reise aussehen kann, kann der Leser aus dem reichen Erfahrungsschatz der beiden Weltenbummler so manchen handfesten Tipp sowie den einen oder anderen Trick mitnehmen, dafür sorgt unter anderem der Anhang mit Stellplatzinfos und anderen wichtigen Hinweisen.

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Walter Odermatt

Abenteuertour Afrika

Copyright: © 2020 Walter Odermatt Lektorat:

Erik Kinting – www.buchlektorat.net

Umschlag & Satz: Erik Kinting

Verlag und Druck:

tredition GmbH

Halenreie 40-44

22359 Hamburg

978-3-347-10273-6 (Paperback)

978-3-347-10274-3 (Hardcover)

978-3-347-10275-0 (e-Book)

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Walter Odermatt, eidgenössisch diplomierter Bäcker- und Konditormeister, wurde 1960 in Stans geboren, mitten in der Zentralschweiz. Zusammen mit seiner Ehefrau Ruth übernahm er 1989 die elterliche Bäckerei/Konditorei und baute sie kontinuierlich aus. Am Ende ihres Berufslebens besaßen sie mehrere Geschäfte mit dazugehörigen Cafés, die sie 2009 verkauften, um sich ihren gemeinsamen Traum erfüllen zu können: das Reisen.

Mit ihrem Toyota-Expeditionsfahrzeug durchquerten sie von 2009 bis 2012 Nord-, Mittel- und Südamerika. 2014 starteten sie erneut auf der legendären Seidenstraße Richtung China, Südostasien und Indien. Diese Reise wird in dem Buch Abenteuertour Seidenstraße ausführlich beschrieben. Am Ende der Reise verschifften sie ihr Fahrzeug dann nach Südafrika.

Das vorliegende Buch handelt von den drei Jahren Afrika. Von Südafrika aus ging es die Ostküste hoch bis in den Sudan, mit der Fähre dann rüber nach Saudi-Arabien, weiter in den Oman und über den Iran zurück in die Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

1 Wir, die Reisenomaden

2 Panamericana – Wie alles begann

Getriebe-Problem im bolivianischen Dschungel

Die Seidenstraße

Nach der Reise ist vor der Reise

3 Das Abenteuer kann beginnen

Ein neuer Kontinent liegt vor uns

Begegnung mit einer Speikobra

Bei den Nashörnern

Polygamie statt Demokratie

Den Big Five auf der Spur

Auf der Panoramastraße durch die nördlichen Drakensberge

4 Südafrika West

Johannesburg – eine No-Go-Area oder ist es doch einen Besuch wert?

Auf der Suche nach den Drachen in den Drakensbergen

Lesotho, das Königreich hinter den Wolken

Wird das Café Foto Albert bald vom Reisevirus geführt?

Über die Seidenstraße zum südlichsten Punkt Afrikas

Stellenbosch, das Mekka der Weine

5 Namibia Süd

Willkommen im Wüstenstaat

Die höchsten Dünen der Welt

Die Magie der Wüste

Ein Vorort Bayerns oder doch Afrika?

Uralte Felszeichnungen

Der Etosha Nationalpark

Heimaturlaub

6  Namibia Nord

Afrika hat uns wieder

Der Duft der Roten Erde

Bei den Wüstenelefanten

Begegnung mit den Himbas im Kaokofeld

Epupa Falls

Fahrt durch den Caprivi Streifen

7  Sambia

Die größten Wasserfälle der Welt, oder?

Red Rhino Projekt

Die Invasion der Flughunde

Elefanten zertrümmern das Fenster

South Luangwa Nationalpark

Unsere Pläne

8  Malawi

Auf zum Malawi See

Women off day

Zurück am drittgrößten See Afrikas

Der Paarungstanz der Büschelmücken

Raubritter der Straße

Korruption und Misswirtschaft

9 Zimbabwe

Zurück in Sambia

Willkommen im neuen Jahr

Bei den wilden Tieren

Die Zwangsenteignung der weißen Farmer

Die Eastern Highlands

Die Ruinen von Great Zimbabwe

Fazit

10  Botswana

Zauberhaftes Botswana

Die späte Rache der Hyäne

Gefangen in der Central Kalahari

Tag 2 in der Kalahari

Tag 3 in der Kalahari

Tag 4 in der Kalahari

Tag 5 in der Kalahari

Tag 6 in der Kalahari

Tag 7 in der Kalahari

Tag 8 in der Kalahari

11  Südafrika zum Zweiten

Zurück in Südafrika

Im Diamanten-Sperrgebiet

Alte Bekannte

Zwei Monate in der Fotogalerie

Ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag

Diebstahl im Ferienparadies

Ein Schweizer Auswanderer hat sich seinen Traum erfüllt

Zurück in Namibia

Ein gigantischer Köcherbaumwald

12  Namibia zum Zweiten

Zurück auf dem schwarzen Kontinent

Im Reich der wilden Tiere

Auge in Auge mit den Geparden

13 Angola

Auf in das unbekannte Angola

Ein Tag in der Mission

Ab in die Höhe

Die schönste Passstraße Angolas

Die Königin der Wüste, die Welwitschia

Die allgegenwärtige Korruption

Zu den Binga-Wasserfällen

Luanda, die sieben Millionen Metropole

Fazit

14  Namibia zum Dritten

Überfall

Sturmschaden in der Schweiz

15  Südafrika zum Dritten

Löwen-Attacke auf Giraffe

Affenplage

Südafrikas Weingüter

Ronnies Sexshop

Und die Serie der Treffen geht weiter

Elefanten haben Vortritt

Tsitsikamma National Park

Auf der Suche nach den Big Five

Was haben wir nicht alles gesehen!

Zahnarztbesuch und ein erneuter Überfall tierischer Natur

16  Mosambik

Das Land der Strände

Mosambik – das Land der Palmen

Ein Platz zum Träumen

Dem Papagei die Freiheit geschenkt

Im Niemandsland

17  Tansania

In der Fünf-Millionen-Stadt

Auf den Spuren der Kolonialisten

Beim berühmten Usambaraveilchen

Fazit

Zurück in Afrika

18  Ruanda

Im Land der tausend Hügel

Bei Armin

Ein Ruander vergisst nie

Eine der schönsten Panoramastrecken Afrikas

19  Uganda

Auf zu den Virunga-Vulkanen

Gorillatrekking

Ein Erlebnis für die Ewigkeit

Im Schatten des Rwenzori-Gebirges

Im Stau durch Ugandas Hauptstadt

Grausame Mutprobe in den Bergen Ugandas

20 Kenia

Kenia, die wirtschaftliche Lokomotive Ostafrikas

Die Reise der Rosen

Out of Africa in der Masai Mara

Beachlive

Mit einem Bein im Knast

21  Äthiopien

In der Abgeschiedenheit des Omo-Flusses

Ein Museum der Völker

Blickfang der besonderen Art

Das äthiopische Rift Valley

Die Wiege der Menschheit steht in Äthiopien

Ein Land so vielseitig wie geheimnisvoll

Lalibela und seine Felsenkirchen

Fazit

22 Sudan

Im Land der schwarzen Pharaonen

Langsamer Anschluss an die Neuzeit

Dieselknappheit

Die Wiege der Zivilisation

23 Saudi-Arabien

In einem der reichsten Länder der Welt

Eine geschlossene Gesellschaft

Die größte Milchfarm der Welt

Die Vereinigten Arabischen Emirate

Dubai, am Persischen Golf

24 Oman

Ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht

Auf der Weihrauchstraße

Nun reisen wir zu dritt

Jebel Shams, welche Aussicht ist die Schönste?

In der unendlichen Weite der Wahiba-Sands-Wü-

ste

Wadi Bani Khalid – Die Touristen-Oase

Schildkrötenspuren

Muskat

Fazit

25  Iran zum Zweiten

Die Achse der Freundlichkeit hat uns wieder

Vom Erdbeben zerstört

Dascht-e Lut – Die heißeste Wüste der Welt

Die Grenzen ausloten

Stupsnase als Statussymbol

Isfahan

Freie Fahrt für unfreie Bürger

Der Basar von Tabriz, ein exotischer Handelsknotenpunkt

Fazit

26  Türkei & Bulgarien

In Feindes Land

Bei den Göttern des Nemrut Dagi

Kas, eine andere Türkei

Die Schlacht von Gallipoli

Bulgarien, das entvölkerte Land

Plovdiv, die europäische Kulturhauptstadt 2019

Das Rila-Kloster

Die Königin der bulgarischen Städte

27 Über Rumänien zurück in die Schweiz

Das zweitgrößte Gebäude der Welt

Sibiu

Ungarn, die Wellness-Oase

Bad Héviz

Servus Österreich

Fazit nach neun Jahren des Reisens,

63 Ländern und Millionen von Eindrücken

Reisetipps

Allgemein

Fahrzeugwahl

Treibstoffversorgung

Lebensmittelversorgung

Reisekosten

Geld

Wildcard für Südafrika

Visa

Reisedokumente

Gesundheit

Wasser

Internet

Navigation

Sicherheit

Übernachtungsplätze

Und zum Schluss

KAPITEL 1

Wir, die Reisenomaden

Nun ist es schon acht Jahre her, seit wir unsere Bäckerei verkauft haben. Lange hatten wir davon geträumt, wie es wohl wäre, alles aufzugeben und mit einem eigenen Fahrzeug die Welt zu entdecken, die festen Bestandteile des täglichen Lebens zurückzulassen, um sich in die Fremde zu wagen.

Der Auslöser war Afrika. Vor vielen Jahren verbrachten wir mal einen dreiwöchigen Urlaub in Namibia. Dort sahen wir im Busch eine Wagenburg aus Expeditionsfahrzeugen. Alle hatten verschiedene Nummernschilder und es schien, dass sie schon Jahre unterwegs waren.

»Die Leben unseren Traum«, sagte ich zu Ruth, meiner Frau. »Was meinst du, wann können auch wir das realisieren?«

Mit verträumten Augen meinte sie: »Jetzt kehren wir erst mal nach Hause zurück, arbeiten hart und setzen alles daran, dass wir mit spätestens fünfzig ebenfalls mit einer Tasse Kaffee am Lagerfeuer sitzen, um über die Welt mit ihren verschiedenen Bewohnern und fantastischen Landschaften philosophieren zu können.«

Am Anfang sind es Träume. Sie zeigen einem ein erstes verschwommenes Bild der eigenen Wünsche und Ideen, die die meisten Menschen kaum verstehen können. Unsere Gesellschaft ist geprägt vom Leistungsdenken und dem dazugehörigen Anhäufen von Wohlstand, der das Materielle überbetont. Wir leben in einer reizüberfluteten Welt, die unser Innenleben zu verkümmern droht. Die moderne Informationsgesellschaft überschwemmt uns und überall muss die Effizienz gesteigert werden. Da haben die Gedanken von grenzenloser Freiheit nur wenig Raum. Doch die Träume kommen immer und immer wieder und lassen sich nicht verdrängen. Das muss wohl eine Krankheit sei sein, wahrscheinlich ein Virus – ein Reisevirus (zum Glück kein Corona Virus!).

Ein prägendes Gespräch führten wir vor ein paar Jahren in unserem Café mit jemandem, der viel mit Leuten zu tun hatte, die im Sterben lagen. Diese Person erzählte uns, dass die Sterbenden oft gesagt hätten, sie bereuten, dass sie all ihre Träume und Pläne immer wieder hinausgeschoben hätten und diese nun nicht mehr verwirklichen könnten.

»Das soll uns nicht passieren«, sagten wir uns, »wir wollen unsere Träume realisieren, solange wir noch fit und gesund sind. Im Grunde genommen geben wir nichts auf, im Gegenteil, wir gewinnen unendlich viel dazu.«

Wir wollten die Welt live erleben, eintauchen in das Leben einer uns bisher fremden Welt, uns ins Abenteuer stürzen, ohne den Zeitdruck eines engen Jahresurlaubs, der nur einen flüchtigen Blick hinter die Kulissen erlaubt. Wir wollten Zeit haben für uns selbst und für einander. Das war unser eigentlicher Traum.

Im Jahr 2008 kam die Gelegenheit, unsere Bäckerei/Konditorei mit Café zu verkaufen. Kurzerhand ergriffen wir die Gelegenheit beim Schopf, gaben das Geschäft in neue Hände und begannen mit der Organisation unserer Träume, die nach und nach Gestalt annahmen.

Wir kauften ein expeditionstaugliches Fahrzeug, einen Toyota Landcruiser HZJ79, ein sogenanntes Buschtaxi, und ließen nach unseren Plänen eine solide Aufbaukabine herstellen, die wir liebevoll Suri nannten. – Schon seit vielen Jahre hatten wir eine Alpakazucht. Es gibt zwei verschiedene Alpakatypen, das Huacaya- und das Suri-Alpaka. Beide kommen in der Region vor, die wir bereisen wollten. Das Suri ist eine elegante, majestätische und exklusive Erscheinung. Man wird in seinen Bann gezogen, wenn es über die Weide springt und sich seine langen Haare wie ein Vorhang im Winde hin- und herbewegen.

Suri sollte uns vor der arktischen Kälte im hohen Norden sowie der glühenden Hitze in den Tropen schützen. Zudem sollte er in den meisten Ländern dieser Welt zu reparieren sein. Das heißt, wir verzichteten bewusst auf elektrische Einspritzpumpen, elektrische Fensterheber und dergleichen; nur das Nötigste und Zuverlässigste sollte eingebaut werden.

Damit wir mit unserem neuen Wohnmobil mehrere Wochen völlig autonom unterwegs sein können, ist auf dem Dach eine leistungsstarke Solaranlage installiert, die unsere Bordbatterie und somit den Kühlschrank, die Heizung und alle andern elektrischen Geräte mit genügend Energie versorgt. Mit 150 Liter Wasser und 180 Liter Diesel können wir uns längere Zeit außerhalb von bewohntem Gebiet aufhalten. Eine Filter- und Entkeimungsanlage sorgt dafür, dass Flüssigkeit aus nahezu jedem Bach in Trinkwasser umgewandelt werden kann.

Wir hofften, damit genügend gerüstet zu sein für die große Reise. Fragte sich nur noch wohin: Osten, Westen oder Süden?

Schon seit Langem hatten wir Reisebücher über die Panamericana verschlungen, waren bei Multimedia-Vorträgen und hatten das Internet nach Reiseberichten über eben diese Länder durchforstet. Somit schien klar, dass wir die nächsten Jahre Nord-, Mittel- und Südamerika bereisen würden.

Man mag vermuten, dass in so einem Moment die Freude wohl grenzenlos sei. Tatsächlich ist es schwierig, das in Worte zu fassen, denn die Gefühle schwankten zwischen Wehmut und Freude. – Vorfreude auf das große Abenteuer, die neuen Eindrücke und die vielen Begegnungen, aber auch Wehmut, die Lieben sowie die vertraute Umgebung hinter uns zu lassen. Dazu kam die Unsicherheit, wie es wohl sein würde, wenn wir wieder zurückkämen? Wie ginge es bis dahin unseren Eltern?

Nicht selten hörten wir die kritischen, sicherlich gut gemeinten Worte unserer Freunde: »Wollt ihr denn alles einfach so aufgeben? Ein gut gehendes Geschäft, euer Haus, die Sicherheit und Geborgenheit einer gut funktionierenden Sozialstruktur? Wie steht es mit den Finanzen, der Altersvorsorge? Ganz zu schweigen von den Gefahren!«

Dieser Traum, den wir da hatten, ist auch eine zwischenmenschliche Herausforderung. Man ist praktisch 24 Stunden pro Tag auf engstem Raum mit seinem Partner zusammen. Das heißt, man muss Kompromisse eingehen und bereit sein, sich Problemen zu stellen. Man kann nicht wie zu Hause einfach die Tür zuknallen – denn dann steht man im Regen.

Doch es gibt immer einen Grund, es trotzdem zu tun. Let’s go! Packen wir’s an! Starten den Motor und los gehts!

KAPITEL 2

Panamericana – Wie alles begann

Dreieinhalb Jahre fuhren wir, von 2009 bis 2012, quer durch Nord-, Mittel- und Südamerika. Wir standen ehrfürchtig vor den riesigen Eisbergen in Twillingate, Neufundland, ruderten mit unserem Kanu den Yukon hinunter, flohen vor angriffslustigen Bären in Alaska, wanderten durch die Nationalparks der USA, lernten Kite-Surfen in Mexiko, büffelten Spanisch in Guatemala, tauchten mit Haien auf der Insel Roatan in Honduras und bestiegen aktive Vulkane in Nicaragua, bis wir schließlich unser Fahrzeug von Panama nach Kolumbien verschifften.

Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Unsere beginnt mit einem Traum und viel Sehnsucht im Gepäck.

Auf diesem Teilabschnitt gibt es keine Straßen. Ein undurchdringlicher Sumpf hat bisher sämtliche Bestrebungen eines durchgehenden Verkehrsweges zunichtegemacht. So blieb uns nichts anderes übrig, als unser Fahrzeug nach Kolumbien zu verschiffen.

Was hörten wir nicht alles über dieses Land: Kokain-Kartelle, Gangsterbanden, Waffenschmuggel, Bürgerkrieg, Entführungen … Trotzdem, wir freuten uns auf den neuen Kontinent. Doch manchmal fragten wir uns: Ist es ein Wagnis? Zweifellos. Zuviel Risiko? Vielleicht.

Doch was blieb, sind all die guten Erinnerungen an die lieben Menschen und die fantastische Landschaft. Alle Länder, alle Wochen, alle Tage waren anders und der Reiz einer solchen Reise liegt nun mal in der Abwechslung. – Ist es nicht so, dass in jedem von uns ein ungeheures Feuer nach ungewöhnlichen Erlebnissen brennt?

Getriebe-Problem im bolivianischen Dschungel

Unser geländegängiges Fahrzeug hatte sich bestens bewährt. Einmal allerdings, mitten im bolivianischen Dschungel, gab das Getriebe den Geist auf. Versuche, es vor Ort zu reparieren, scheiterten, weshalb wir uns entschlossen, ein neues Getriebe aus der Schweiz zu importieren. Dieser Schritt war nötig, da es in ganz Südamerika kein Dieselgetriebe für unseren Landcruiser gab.

Als zusätzliche Herausforderung stellten sich die komplizierten Zollformalitäten in La Paz sowie der Transport vom 4000 Meter hoch gelegenen Flughafen zu uns ins 24 Stunden entfernte Dschungeldorf Rurrenabaque heraus. Diese Panne sorgte zusätzlich dafür, dass die Aufenthaltsgenehmigung für das Fahrzeug ablief und wir nicht mehr aus Bolivien ausreisen konnten.

Wie der Zufall so spielt, lernten wir im letzten Moment, bevor das Wohnmobil konfisziert wurde, einen Zöllner kennen, der uns gegen ein kleines Entgelt weiterhalf. Er fälschte ein Ausreiseformular, damit wir via Paraguay nach Argentinien weiterreisen konnten.

Dieses kleine Beispiel zeigt: Reisen ist nicht immer Dolce far niente. Reisen kann anstrengen sein und einen an den Rand der Verzweiflung bringen. Doch letztlich gibt es immer einen Weg.

Eines der vielen Highlights von Südamerika ist gewiss die alte Inkastadt Machu Picchu. Sie liegt terrassenförmig auf einem Bergrücken auf 2360 Meter Höhe, ist eingebettet zwischen hohen Andengipfeln und besticht durch ihre spektakuläre Lage. Nur ein schmaler Bergpfad verbindet die Ruinenstadt mit der einstigen Hauptstadt des Inkareiches Cusco.

Zu unseren Lieblingsländern zählt Chile. Das Faszinierende an diesem Land sind seine unterschiedlichen Klimazonen: im Norden die trockene Atacama-Wüste, wo es seit Menschengedenken nicht mehr geregnet hat, dann die lieblichen Weinanbaugebiete im zentralen Teil und die mächtigen Gletscher und Fjorde Patagoniens im Süden.

In Chile haben wir per Zufall den Extrembergsteiger und Weltumsegler Hans Saler kennengelernt. Er war mit Reinhold Messner und einer Crew von Bergsteigern und Träger bei der verhängnisvollen Besteigung des Nanga Parbat im Himalaja dabei, wo Messners Bruder Günther unter bis heute unklaren Umständen ums Leben kam. Aus einem Tag bei den Salers wurden zehn. Jeden Tag hatte Hans eine neue Geschichte aus seinem abenteuerlichen Leben auf Lager.

Eigentlich sind wir auf Reisen gegangen, um Fauna und Flora zu bewundern, doch die prägendsten Eindrücke haben stets die Menschen hinterlassen. Dabei ist es wichtig, genügend Zeit für Spontanität zu haben.

Nach dreieinhalb Jahren haben wir den Kontinent verlassen. Von Uruguay verschifften wir unser Fahrzeug nach Deutschland und fuhren zurück in die Heimat.

Es ist ein Geschenk, ein Zeitnomade sein zu können. Mit den eigenen vier Rädern konnten wir die Welt aus einer anderen Perspektive und mit andern Augen betrachten und dafür sind wir unendlich dankbar. Doch unsere Wurzeln sind und bleiben trotz allem immer in der Schweiz.

Die Seidenstraße

Zwei Jahre nach unserer großen Reise durch Nord- und Südamerika hieß es wieder Abschied nehmen. Genau wie das letzte Mal fiel uns das Lebewohlsagen sehr schwer.

Über die Balkanländer gelangten wir nach Griechenland, bestaunen Athens bedeutendsten Tempel, die Akropolis, und fuhren weiter nach Istanbul. Hier begann für uns die eigentliche Seidenstraße. Istanbul oder Konstantinopel wird seit alters her als Tor zum Orient bezeichnet, als Schmelztiegel europäischer und orientalischer Kultur.

Im Iran lernten wir Behrooz und seine Frau Nazanin kennen, die wir fünf Jahre später erneut auf unserer Heimreise besuchten. Es ist interessant, wie sich das Land mit seinen Bewohnern in dieser Zeit verändert hat.

Wir verließen Usbekistan und fuhren in eine märchenhaft schöne Gebirgslandschaft mit Blick auf schneebedeckte Gipfel und türkisblaue Seen. Unser Suri wand sich langsam durch enge Schluchten und unsere Blicke hingen wie gebannt an den gewaltigen Bergmassiven des Pamirs, dem zweithöchsten der Welt: Wir befanden uns in Tadschikistan.

An Hochgebirgsseen und korrupten Polizeikontrollen entlang führte unsere Reise schließlich zum legendären Baikal-See, dem tiefsten und wasserreichsten See der Welt.

In der Mongolei angekommen, tuckerten wir über Edelweiß-Wiesen, wo wir bei den Jurten immer wieder von Nomaden zu Stutenmilch eingeladen wurden. Dieses Land ist ein Camper Paradies. Man braucht nur abzubiegen und schon ist man mutterseelenallein mitten in der Steppe.

Das genaue Gegenteil erwartete uns anschließend in China. Über eine Milliarde Menschen leben hier im Reich der Mitte. Hier muss man die vier M schon lieben, das heißt: Man muss Menschen mögen, denn von diesen gibt es reichlich. Doch außer Menschen hat China noch einiges zu bieten, erwähnt seien hier nur die große Mauer, die eine Gesamtlänge von über 10.000 Kilometern hat, die Terrakotta-Armee in Xi’an oder die Yuanyang-Reisterrassen in den südlichen Ailo-Bergen. Aber es gäbe noch sehr viel mehr anzufügen.

Wir durchquerten Südostasien und befanden uns nach einem Jahr in Myanmar, dem Land der Pagoden. Es war für uns ein spannender Kontrast in diesem viel zu lange von der Außenwelt abgeriegelten Land, eine Zeitreise in die Vergangenheit, die aber nicht mehr lange Bestand haben wird. Sollte jemand die Möglichkeit haben, dieses Land jetzt noch zu bereisen, dann nichts wie hin.

Über Nordost-Indien ging unsere Reise weiter nach Nepal, wo wir am eigenen Körper dieses verheerende Erdbeben miterlebten. Mit einem Schlag war die Stadt Kathmandu ein einziges Trümmerfeld. Leicht beschädigte Häuser wechselten sich ab mit total zerstörten Gebäuden, von denen nur noch die Grundmauern standen. Inmitten der Stadt war die Straße aufgerissen wie nach einem Bombenangriff. Es ist kaum in Worte zu fassen, was diese Leute durchmachen mussten, sofern sie überhaupt überlebt haben.

Kathmandu nach dem Beben. Es wird noch Jahre dauern, bis der ehemalige Zustand wiederhergestellt ist.

Wenn uns jemand fragt, was das Eindrücklichste auf unserer Tour über die Seidenstraße war, dann ist das eindeutig Ladakh, der Norden von Indien. Es ist eine Hochgebirgslandschaft, deren Täler auf 3500 bis 4000 Meter Höhe liegen. Pässe und Berge sind nochmals 1000 beziehungsweise 2000 Meter höher. Das Klima ist extrem trocken und kalt. In Ladakh ist die uralte tibetische Kultur und Religion bis heute erhalten geblieben, darum wird die Gegend seit Jahrhunderten auch Kleintibet genannt. In der dünnen Luft quälte sich unser Reisemobil nur langsam die bis zu 5000 Meter hohen Pässe hinauf. Eigentlich bewegten wir uns in einer Zone, in der Menschen nichts zu suchen haben. Oben angekommen windet sich meist eine schmale, unbefestigte Passstraße in das Tal hinunter, wo wir meist in völliger Einsamkeit einen Übernachtungsplatz suchten. In dieser Höhe überspannt ein gewaltiger funkelnder Sternenhimmel das Tal. Auf den windgepeitschten Hochebenen züchten die Bewohner Yaks und Ziegen, Kühe und Schafe. Auf bewässerten Feldern, wo die Bauern das Schmelzwasser der Gletscher über kilometerlange ausgeklügelte Bewässerungskanäle ableiten, bauen sie Gerste und Erbsen an. Das wenige Grün, das einem in der vegetationslosen Bergwüste in die Augen fällt, ist der Natur in mühsamer Handarbeit abgerungen worden. Die weiß gekalkten Steinhäuser und die wenigen Bäume wirken da wie Oasen.

Ein halbes Jahr verbrachten wir insgesamt in Indien. Als westlicher Besucher braucht man eine nahezu übermenschliche Kraft, um in diesem maßlosen Chaos überhaupt überleben, die Momente richtig einordnen und verarbeiten zu können. Meistens waren es doch persönliche Erlebnisse, die sich bei uns einbrannten, denn in Indien ist überall Leben, manchmal mehr, als man gerade ertragen kann. Es gab Momente, da wollten wir nur raus, kurz darauf waren wir jedoch erneut total begeistert von der Landschaft, den Kulturdenkmälern und den lieben Menschen.

Nach zwei Jahren ging unsere Reise auf dem asiatischen Kontinent dem Ende entgegen und wir machten uns an die Vorbereitungen für die Verschiffung unseres Suri von Mumbai nach Durban, Südafrika, wo die Abenteuertour Afrika beginnt.

Der höchste befahrbare Pass der Welt, der 5602 Meter hohe Kardong La, auf dem Weg ins Nubra Valles. Dahinter erwartete uns eine wilde und fantastische Landschaft.

Solltet ihr Interesse an unserer Tour über die Seidenstraße haben, dann schaut doch rein unter Abenteuertour Seidenstraße. Auf 288 Farbseiten mit über 70 Fotos wird in diesem Buch von unserer Reise berichtet, von unzähligen Abenteuern, interessanten Begegnungen und spektakulären Landschaften. Erhältlich in jeder größeren Buchhandlung oder bei Amazon etc.

Nach der Reise ist vor der Reise

So viele Menschen haben wir auf unseren Touren durch den amerikanischen und asiatischen Kontinent getroffen und so viele haben die gleichen Sehnsüchte vom Reisen wie wir. Doch die wenigsten können diese Träume je in die Wirklichkeit umsetzen, da sie am falschen Ort geboren wurden. Sie werden wohl ewig davon träumen. Darum können wir uns glücklich schätzen in der Schweiz geboren zu sein. Zu wissen, dass man bei uns Reiseträume realisieren kann, ist ein unvorstellbares Privileg.

KAPITEL 3

Das Abenteuer kann beginnen

Was versteht man eigentlich unter Abenteuer? Nun, das ist eine ganz persönliche Ansichtssache und beginnt im Kopf. Wir verstehen unter Abenteuer bestimmte prägende Momente, die für immer im Gedächtnis haften bleiben. Wir sind überzeugt, wir werden auch auf dieser Reise unzählige spannende, witzige, berauschende aber auch schwierige, traurige und depressive Momente erleben. Doch das Gute, das Positive wird bei Weitem überwiegen, das hat sich auf unseren vergangenen Reisen gezeigt. Dazu werden die kostbaren Begegnungen mit Menschen fremder Kulturen, das Entdecken grandioser Landschaften und ganz einfach das bewusste Genießen der Schönheit der Natur beitragen. Bestimmt wird es wieder eine abwechslungsreiche, mit Überraschungen gespickte Reise. – In dem Augenblick, in dem man die Wirklichkeit verlässt, um einen eigenen Traum zu leben, wird dieser Traum zur Realität.

Unser Suri ist bis oben vollgepackt mit Sehnsucht und Vorfreude auf das Abenteuer – unser ganz persönliches Abenteuer. Also lieber Suri, fahr rein ins Ungewisse, das Leben fängt vor der Haustür an.

Ein neuer Kontinent liegt vor uns

Zwei Tage, bevor unser Suri in Südafrika ankommen soll, landen wir aus Indien kommend in Durban. Schon von Mumbai aus haben wir ein nettes Gästehaus reserviert. Von hier rufen wir unverzüglich unsere Verschiffungsagentur an. Im Gegensatz zu Kanada, Kolumbien und andern Staaten, wo wir ohne eine Agentur das Fahrzeug selbstständig aus dem Hafen holen konnten, braucht man in Südafrika zwingend eine Agentur, da Privatpersonen kein Zugang zum Hafengelände erlaubt ist.

Am nächsten Tag sitzen wir im Büro von Jetstream Freigt und sprechen mit dem Chef persönlich. Mr. Joshua meint: »Euer Schiff hat ein paar Tage Verspätung. Am 21. Dezember wird es voraussichtlich im Hafen eintreffen und einen Tag später solltet ihr euer Fahrzeug in Empfang nehmen können.«

So kurz vor Weihnachten wird unser Suri also in Afrika eintreffen. Ein paar Tage später ist dann alles wegen der Weihnachtsferien geschlossen.

Die nächste Zeit verbringen wir mit Sightseeing. Da das Gästehaus etwas außerhalb der City, in einem besseren Quartier liegt, braucht man immer ein Taxi, um die Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Von der Benutzung der öffentlichen Busse wurde uns abgeraten.

Der Taxifahrer meint: »Spaziert nie durch die Innenstadt. Schaut euch um: Ihr seht hier keinen einzigen Weißen. Bei Tag und Nacht kommt es hier zu Überfällen.«

Nicht gerade ermutigend, was wir da hören, doch wegen der Städte sind wir ohnehin nicht nach Afrika gekommen.

Tags darauf besuchen uns Jane und Peter in unserem Gästehaus. Schon in Indien hatten wir Probleme mit unserer Hinterachse und aus diesem Grund schrieben wir ein paar Freunde an. Andy, der ebenfalls lange in Südafrika unterwegs war, gab uns die Adresse von Peter, der in Durban wohnt, worauf ein reger E-Mail-Kontakt entstand. Jetzt trinken wir zusammen mit den beiden Tee.

»Ihr müsst doch nicht die ganze Zeit in diesem Gästehaus ausharren«, meint seine Frau Jane, »kommt zu uns nach Kloof, das liegt nur ein paar Kilometer von hier. Da habt ihr ein eigenes Zimmer und mein Mann kann euch bei der Auslösung des Fahrzeugs behilflich sein.«

Peter hat eine eigene Firma mit Produktionsstätten in verschiedenen Ländern. Da nun Weihnachten vor der Tür steht, hat er zwei Wochen Ferien und Zeit, mit uns ein paarmal zum Hafen zu fahren, um alle weiteren Abklärungen bezüglich der Verschiffung zu erledigen.

Durban, die Millionenstadt am Indischen Ozean, ist der größte Hafen Afrikas, neuntgrößter Containerumschlagplatz der Welt und ökonomisches Herz der südafrikanischen Region KwaZulu Natal.

Pet meint: »Fünfundneunzig Prozent der gesamten Steuereinnahmen des Landes werden von der Weißen Bevölkerungsschicht bezahlt und nur acht Prozent der Schwarzen bezahlen überhaupt Steuern!«

Ob das wohl stimmt? Wir können es nicht überprüfen.

Es ist der 22. Dezember, wir sind bereits eine Woche in Durban und heute können wir nach den Worten von Mr. Joshua definitiv unseren Suri in Empfang nehmen. Im Büro von Jetstream Freigt übergibt er uns die benötigten Formulare, mit denen wir zur Hafenanlage fahren. Die (schwarzen) Beamten sitzen träge in ihren Stühlen, teilweise haben sie die Füße auf den Tischen und nehmen sich nur widerwillig unseres Anliegens an.

»Das war früher ganz anders«, meint Peter, »da oblag die Organisation der ganzen Hafenanlage den Weißen. Jetzt hat die schwarze Regierung diese lukrativen Posten ihren Freunden und Familienangehörigen zugeschanzt, die die erforderlichen Qualifikationen leider nicht haben. Das Ergebnis siehst du in diesem Büro.«

Leider ist eine Nummer aus dem Auslieferungsformular falsch ausgefüllt und wir müssen zurück zu Mr. Joshua. Mit seinem Assistenten gehe ich zum Schifffahrtsamt, das uns eine neue Clearing-Nummer ausstellt, anschließend gehen wir wieder zusammen zurück zum Hafengelände.

Diesmal läuft alles reibungslos. Mit einer leuchtend gelben Sicherheitsweste warte ich hinter dem Hafentor, bis unser Suri langsam angerollt kommt. Die Freude ist groß. Im hinteren Eck hat er ein paar Kratzer abbekommen, aber ansonsten hat er die lange Fahrt von Indien nach Südafrika unversehrt überstanden.

Ein Problem bleibt weiterhin: Die defekte Hinterachse. Eine genaue Inspektion des schadhaften Teils besagt, dass es besser ist, wenn wir die Achse nicht nur schweißen, sondern komplett ersetzen.

Zum Glück sind wir in Südafrika. Hier gibt es unser Modell wie Sand am Meer. Wäre dasselbe in Indien passiert – noch schlimmer in Ladakh auf 5600 Metern – nicht auszudenken.

Begegnung mit einer Speikobra

Wie so oft im Leben hat alles zwei Seiten. Dank unserem Pech mit der Achse haben wir das Glück, die hilfsbereite Familie von Peter und Jane kennenzulernen, an ihrem Leben teilzunehmen und ihre Freunde kennenzulernen.

Wie fast überall auf der Welt, haben auch hier die Geschäfte über Weihnachten und Neujahr geschlossen. Die Garage, in der wir die Achse auswechseln werden, macht erst in einer Woche, am 4. Januar wieder auf. So nehmen wir gerne die Einladung an, mit unserer Gastfamilie für eine Woche in den Drakensbergen zu campen. Die Autos werden beladen mit Bier und Fleisch – etwas anderes brauchen die Südafrikaner nicht – und los geht die Fahrt vorbei an Maisfeldern, Grasland und sanften Hügeln. Wir befinden uns immer noch in der Provinz KwaZulu Natal.

Kleine Rinderherden bevölkern die weite Landschaft, bis nach Underberg die ersten Ausläufer der Drakensberge zu erspähen sind. Hier am St Bernards Peak Campground werden wir für eine Woche dem Nichtstun frönen. Wobei … ganz richtig ist das nicht. Es gibt Wanderwege, Mountainbike-Trails und der nahe See lädt zu einem erfrischenden Bad ein. Regelmäßig gegen Abend türmen sich Gewitterwolken auf und ein kurzer Regenschauer bringt Abkühlung von der großen Hitze.

Die Drakenberge sind für Südafrikas Wasserversorgung von großer Bedeutung. Nur drei Stunden ist dieser Gebirgszug, den die einheimischen Zulus Pfeilspitzen nennen, vom quirligen Durban entfernt, und doch wähnen wir uns in einer anderen Welt. Was für ein Kontrast zur Großstadt und vor allem zu Indien.

Genau zum Jahreswechsel fahren Conny und Tomi, mit ihrem MAN von Actionmobil, auf den Platz. Mit ihrem übergroßen Fahrzeug sind sie natürlich der Hingucker des Campingplatzes. Vor drei Jahren haben sie ihr Hab und Gut verkauft und sind mit ihrem Expeditionsmobil von Deutschland aus gestartet. Erst fuhren sie durch den Nahen Osten, bevor sie anschließend die afrikanische Westroute in Angriff genommen haben.

Und nun sitzen wir gemeinsam in ihrem Fahrzeug, plaudern bis spät in die Nacht vom Reisen und stoßen pünktlich um Mitternacht auf ein neues, abenteuerliches und ereignisreiches Reisejahr an. Zwei Tage später reisen sie weiter Richtung Botswana. Gewiss werden wir uns irgendwo im südlichen Afrika wiedersehen.

Am nächsten Morgen begeben wir uns ein weiteres Mal auf eine Wanderung in die Drachenberge. Die Wanderschuhe sind geschnürt, der Rucksack vollgepackt und los gehts.

Obwohl diese Gegend die größte Trockenheit seit 15 Jahren aufweist, blühen etliche Blumen auf den weiten Hochwiesen. Adler kreisen über unseren Köpfen und … was ist denn das? Keine zwei Meter vor mir bäumt sich eine hellbraun geringelte Schlange auf, zum Glück direkt vor ihrem Loch. Hätte sie keine Fluchtmöglichkeit, hätte sie sich noch größer aufgestellt und ihr Gift gezielt in meine Augen gespritzt, denn wie sich später dank eines Schlangenbuches herausstellt, handelt es sich um eine Ringhalskobra, eine afrikanische Speikobra. Ihr Gift lähmt die Atemwege und kurze Zeit später erstickt man jämmerlich. Wenn sie ihr Gift dem vermeintlichen Angreifer in die Augen sprühen, zerstören sie die Bindehaut und das kann zur Blindheit führen.

»Es gibt sehr viele Speikobras in Südafrika«, meint Pet, »darum ist es wichtig, immer frische Milch dabeizuhaben. Wirst du von einer Speikobra angespuckt, wasch sofort die Augen mit Milch aus. Die Milcheiweiße neutralisieren das Gift der Schlange.«

Schon wieder was gelernt!

Nach einer Woche Campingferien sind wir erneut in Durban. In der Zwischenzeit hat auch die Garage von Peter Gaw nach den Festtagen wieder geöffnet. Drei Tage wird es dauern, bis die neue Hinterachse eingebaut ist. Wir entscheiden uns, wenn die Achse schon demontiert ist, auch noch die Radlager auszutauschen sowie eine zusätzliche Luftfederung einzubauen.

Fünf Tage später sind wir abreisefertig. Wie sich gezeigt hat, war es höchste Zeit, die Achse auszutauschen: Auf beiden Seiten ist schon ein langer Riss ersichtlich. Ein paar Bodenwellen mehr und die ganze Achse hätte brechen können. Dann wäre der Schaden weitaus größer gewesen.

Bevor es uns weiter Richtung Norden zieht, verabschieden wir uns sehr emotional von Pet und Jane. Die beiden sind uns richtig ans Herz gewachsen und wie es scheint, wir ihnen auch. – Nochmals herzlichen Dank für alles!

Bei den Nashörnern

Die gut ausgebaute Straße führt vorbei an Städten wie KwaDukuza und Richards Bay, bis wir schließlich in Cape Vidal unseren ersten Campground mit schattigen Stellplätzen ansteuern. Im Nature Reserve sehen wir fürs Erste ein paar Dutzend der zierlichen Impalaantilopen, das ist die häufigste Säugetierart im Park. Die Landschaft ist grandios und wir genießen die Ruhe beim Beobachten vorbeiziehender Zebras, Büffel und Streifengnus.

Es dunkelt schon langsam ein, als wir mehrere Autos neben der Straße ausmachen. Da muss was sein! Tatsächlich, ein ausgewachsenes Leopardenmännchen streift gemächlich durch das niedrige Buschland. Die Leute und das Klicken der Kameras scheinen es nicht zu stören. Toll, so einer Wildkatze in freier Natur zu begegnen.

Als einer der Höhepunkte von KwaZulu Natal hat uns Pet den Hluhluwe Imfolozi Park (sprich: Schlu-schluwi) empfohlen. Er ist nicht ganz so groß wie der Krüger National Park, doch immerhin das drittgrößte Wildschutzgebiet Südafrikas. Wir fahren durch eine typisch afrikanische Savannenlandschaft mit Büschen, kleineren Bäumen und Akazien. Die Flüsse Black und White iMfolozi durchziehen die weite Ebene, doch von ihnen sind nur noch Tümpel zu sehen. Es herrscht, wie übrigens in ganz Südafrika, eine große Dürre. Wie uns Jane gesagt hat, ist dies für viele Farmer eine Riesenkatastrophe. Schon jetzt haben sie große Ernteausfälle zu beklagen und ein befreundetes Paar, mit dem sie nächsten Sommer auf eine Reise nach Botswana gehen wollten, hat ihnen abgesagt, weil sie sich eine dreimonatige Reise durch den Busch einfach nicht mehr leisten können, die Schäden an den Kulturen seien zu groß.

Bereits kurz nach der Einfahrt in den Park begegnen wir den ersten Wildtieren. Zebra, Büffel, Elefanten, Spitz- und Breitmaulnashörnern, Kudus und etlichen Warzenschweinen, die mit hochgestrecktem Schwanz das Weite suchen. Am bekanntesten ist der Park allerdings wegen seines beträchtlichen Bestandes an Nashörnern, von denen etwa 400 Spitz- und 1200 Breitmaulnashörner hier im Park leben.

Plötzlich versperrt uns in einer Senke eine Elefantenfamilie den Weg. Geduldig (was denn sonst) warten wir, bis sich die mächtigen Elefantenbullen vollgefressen haben und uns die Weiterfahrt ermöglichen. Angesichts der Nähe, die wir zu den Tieren haben, ist das Teleobjektiv komplett überflüssig.

Im nächsten Park, dem Umkhuze Game Sanctuary, haben wir zwei Nächte eingeplant und möchten hier weiteren Tieren auf die Spur kommen. Im Schritttempo zuckeln wir über die Schotterpisten zum aufgestauten Wasserloch. Hier stillt gerade eine Pavianmutter mit ihrem Nachwuchs den Durst. Warzenschweine huschen durch die ausgetrocknete Savanne und nur zögerlich nähert sich eine Impala-Familie. Von größeren Tieren ist leider nichts zu sehen.

Auf dem Weg zurück zum Camp begegnen uns fünf stattliche Giraffen. Genüsslich fressen sie die noch jungen Triebe zuoberst an den Bäumen. Ein langer Hals hat viele Vorteile, ist doch alles in Bodennähe schon längst abgefressen.

Polygamie statt Demokratie

Wir erreichen Swaziland. Dieses kleine und bitterarme Land ist eine Monarchie mit König Mswati III. an der Spitze. Es zählt zu den ärmsten der Welt und über die Hälfte der Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Das hält den König jedoch nicht davon ab, mehrere Frauen zu haben und diese regelmäßig mit deutschen Luxuskarossen sowie der neuesten Mode aus Paris zu versorgen. Jedoch hat er noch viel Arbeit vor sich, hatte doch sein Vater rund 120 Frauen und 600 Kinder. Er hat es bis jetzt im zarten Alter von 48 Jahren auf lediglich 14 Frauen gebracht.

Ich und meine einzige Frau fahren weiter an gigantischen Zuckerrohrfeldern entlang zum Hlane Royal National Park. Er war einst das Jagdgebiet der Könige und nun wird das Großwild durch die Kameras der wenigen Touristen, die sich hierher verirren, gejagt. Allzu viel sehen wir bei unserem Game Drive nicht, da das dichte Buschwerk eine gute Sicht verhindert. Zurück im Camp sitzen wir lieber um das Wasserloch, in dem sich mehrere Hippos suhlen.

In der Nacht entlädt sich ein starkes Gewitter. Der Regen überflutet kurzfristig die ganze Anlage, doch die Natur nimmt das nasse Geschenk dankend an.

»Habt ihr das Löwengebrüll auch gehört?«, fragt uns am nächsten Morgen unser südafrikanischer Nachbar.

Löwengebrüll, wir sehen uns fragend an. »Nein, wir haben nichts gehört, scheinbar haben wir einen guten Schlaf.«

Der Löwe ist übrigens das letzte Tier der Big Fife, das wir noch nicht gesehen haben. Im nächsten Park, dem Krüger National Park, hoffen wir, dass uns der König der Tiere und nicht der König von Swaziland seine Aufwartung macht.

Den Big Five auf der Spur

Schon im Vorfeld haben wir uns die sogenannte Wildcard besorgt. Mit dieser Karte hat man in sämtlichen Nationalparks Südafrikas freien Eintritt. Speziell, wenn man im Krüger National Park ein paar Tage verbringen will, lohnt es sich schon ab fünf Nächten, diese Karte anzuschaffen, da sie auch in diversen Game Parks und National Reservs freien Eintritt gewährt.

Im letzten Ort vor dem Krüger National Park, in Komatipoort, decken wir uns reichlich mit Fleisch, Gemüse und Chardonnay ein. Die nächsten fünf Tage werden wir auf reservierten Camps im Krüger National Park verbringen.

Einmal die Big Five zu sehen, das ist der Wunsch der meisten der hier anreisenden Touristen. Gemeint sind Löwe, Elefant, Büffel, Nashorn und Leopard. Wie gesagt, uns fehlt noch der Löwe und in Anbetracht der Größe des Parks ist es nicht allzu schwer, so hoffen wir jedenfalls, auch diesen noch anzutreffen.

An der Südgrenze des Nationalparks, direkt am Crocodile River, beziehen wir unser erstes Camp, das Crocodile Bridge Camp. Wir richten uns ein und kurz darauf starten wir zur ersten Pirschfahrt. Wieder einmal zeigt es sich, dass wir vor Jahren die richtige Wahl getroffen haben. Damals mussten wir uns entscheiden, ob wir in einem Lkw-Camper oder einem kleineren Fahrzeug die Welt entdecken wollen.

Wir haben uns glücklicherweise für die kleinere Variante entschieden, mit einem Höchstgewicht von 3,5 Tonnen, denn im Krüger National Park gibt es diverse Regeln: Das Fahren ist nur auf den markierten Straßen erlaubt, Autos mit mehr als vier Tonnen dürfen nur die asphaltierten Straßen benützen und so weiter, doch gerade die Schotterpisten sind das Interessante. Hier gibt es weniger Verkehr und demzufolge sind da auch mehr Tiere anzutreffen.

Der Krüger National Park ist zweifelsohne einer der größten Wildparks der Welt. Innerhalb der letzten Jahre wurden Zäune entfernt, die ihn von den benachbarten Reservaten trennten. Dadurch ergaben sich für die Tierwelt größere Zugriffsmöglichkeiten auf Futterstellen und dadurch bessere Wildbeobachtungsmöglichkeiten für Besucher. Schon am ersten Abend sehen wir einige der 150 verschiedenen Säugetierarten des Parks: Im weiten Grasland weidet eine ganze Herde von Büffeln. Diese bis zu 800 Kilo schweren Tiere können, wenn sie bedroht werden, extrem gefährlich werden. Giraffen stehen elegant zwischen den hohen Bäumen und knabbern mit ihren langen Hälsen die frischen Triebe ab, die kleinen Kronenducker springen scheu vor uns in Deckung, während die vielen Impalas keine Angst vor kamerazückenden Touristen haben.

Der nächste Morgen beginnt schon früh. Kurz nach vier Uhr klingelt der Wecker und noch bei Dunkelheit fahren wir durch das Campingplatztor, um einen Teil des 20.000 Quadratkilometer großen Parks zu erkunden. Man stelle sich vor: Das ist die Hälfte der Fläche der Schweiz. Sechs Tage haben wir eingeplant, ein Zeitraum, der bei den Ausmaßen des Parks angemessen ist. Die Stellplätze haben wir vorgebucht, was während der Ferien und übers Wochenende zu empfehlen ist.

Noch bevor die Sonne aufgeht, erspähen wir in den Bäumen einen Fleckenuhu, der sich von den nächtlichen Raubzügen erholt. Eine Tüpfelhyäne sprintet über die Straße und die Nilpferde sind zurück in ihrem Schwimmteich. Kudus und Elanantilopen, fast so groß wie Pferde, grasen das kümmerliche Grün ab – der Krüger National Park leidet gerade unter der größten Dürre, seit es Aufzeichnungen gibt. Viele Flüsse und Wasserlöcher sind ausgetrocknet.

Wir sehen ein erst kürzlich verendetes Nilpferd neben der Straße liegen. »Es ist nicht das Erste und wird nicht das Letzte sein«, meint ein Ranger. »Die Tiere haben einfach nicht genügend Nahrung. Viele Besucher beschweren sich bei der Parkverwaltung, sie sollen doch etwas dagegen unternehmen, aber wir können nichts tun. Wir müssen der Natur ihren Lauf lassen und dürfen nicht künstlich in das fragile Ökosystem eingreifen.« Am nächsten Morgen ist das Nilpferd von den nächtlichen Aasgeiern und Wildtieren schon tüchtig angefressen. Der Tod eines Einzelnen bringt Leben für viele andere Kreaturen.

Am meisten faszinieren uns die grauen Riesen. Würdevoll, fast majestätisch bewegen sie sich hin und her, sprühen Wasser über die erhitzten, vom Schlammbad verkrusteten Körper und tasten sich gegenseitig ab, als ob sie sich vergewissern wollen, dass alles in Ordnung ist. Die großen Ohren schwanken wie Segel im Wind, vor und zurück, vor und zurück. Ab und zu trompetet ein Bulle, offensichtlich der Anführer der Herde, seinen Unmut über zu viel Gezanke seiner kleinen Elefantenbabys hinaus. Sofort kehrt wieder Ruhe ein und jeder nimmt seinen ihm zugestimmten Platz in der Gruppe ein. In einer Elefantenherde herrscht mehr Kommunikation, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Sie reagieren höchst sensibel auf ungewöhnliche Geräusche. So verhalten wir uns äußerst still, schauen ihnen fasziniert zu, vergessen Zeit und Raum und sind begeistert von ihrer Erhabenheit. Ein grandioses Schauspiel, das alleine schon den Weg nach Südafrika wert ist.

Die letzten zwei Nächte verbringen wir im Skukuza und Satara Camp, beides gut ausgerüstete Buschcamps mit Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad und Restaurants. Am besten ist es, wenn man sich einen Platz am Außenzaun ergattert. Das haben wir und so können wir gemächlich einer Hyäne zuschauen, wie sie auf der Suche nach Essensresten den elektrisch geladenen Zaun abschreitet.

Heute ist, was die Tierbeobachtung betrifft, sicherlich der Höhepunkt: Wir befinden uns auf einer nur wenig befahrenen Naturstraße, auf der eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h vorgeschrieben ist. Unsere vier Augen sind auf die dichte Vegetation links und rechts des Weges gerichtet. Die Spannung steigt – wer erspäht die ersten Tiere? Fürs Erste sehen wir nur ein Dutzend Impalaantilopen. Die sind normalerweise auf uns fokussiert, doch nun sind sie ganz aufgeregt und machen sonderbare Geräusche.

Schlussendlich spazierten zwölf Löwen vor unserem Suri herum.

Im Unterholz erblicken wir nun den Grund dafür: Einer, zwei … immer mehr Löwen tauchen aus dem Gestrüpp auf und bewegen sich direkt auf uns zu. Vor uns überqueren sie die Straße, kommen zurück und schreiten gemächlichen Ganges vor und neben uns die Piste entlang. Wir zählen zwölf Löwendamen, die mitten am Tag durch den Park streifen. Eine davon ist ein weißer Löwe, ein Albino. Wie uns ein Park Rancher später erzählt, ist es der einzige weiße Löwe im Park. Was für ein Glück, den König der Tiere so nahe und so lange in freier Wildbahn betrachten zu können. Mehr als 15 Minuten schreiten sie direkt vor unserem Suri auf der Straße dahin, bevor sie sich in den Busch verziehen. Noch Stunden später sind wir ganz aufgeregt von diesem Naturschauspiel, das uns die Löwen geboten haben.

Nach einer heißen und staubigen Tour freuen wir uns auf das Camp, das uns mit einem erfrischenden Swimmingpool empfängt. Später ist das allabendliche Grillen, Braai auf Afrikaans, mit viel Fleisch und Boerwors (Bauern-Wurst) angesagt. Das gehört zum Camping der Südafrikaner und nun auch zu uns.

Das Abendessen teilen wir mit frechen Rotschnabeltokos und Webervögeln, deren Federkleid in den schönsten Gelbtönen schimmert. Die drei Meter entfernt auf der anderen Seite des stabilen Zauns auf und ab streifende Hyäne möchte auch gerne ein paar Leckerbissen, sie zu füttern ist jedoch strengstens verboten.

Am nächsten Morgen liegen 80 Kilometer Waschbrettpiste vor uns und der Suri scheppert an allen Ecken. Doch die Rüttelei lohnt sich, denn wir sehen erneut viele Löwen, Warzenschweine, Giraffen und mächtige Büffelherden. Die bis zu 800 Kilo schweren Tiere mit ihren Madenhackern auf den Rücken beeindrucken uns mächtig und wir sind froh, sie im Schutz des Autos in Ruhe und Sicherheit beobachten zu können.

Nach einer kleinen Mittagspause kommen wir schließlich zum letzten Camp unserer Krüger-Tour. Das Tsendze Rustic Camp liegt im nördlichen Teil des Parks. Da es keinen Strom gibt, stehen wir fast alleine auf dem idyllischen Platz. Schattenspendende Mopane-Bäume und ein üppiger Pflanzenwuchs sind eine schöne Abwechslung zu den vorangegangenen Camps.

Gnus, Kudus, Wasserböcke, Zebras und immer wieder herdenweise Impalas kreuzen unseren Weg, bis wir schließlich den Parkausgang bei Phalaborwa erreichen. Wehmütig aber um viele Erfahrungen reicher, verlassen wir nach sechs Tagen endgültig den fantastischen Krüger National Park.

Auf der Panoramastraße durch die nördlichen Drakensberge

Wir fahren entlang der R532, vorbei an vielen Wasserfällen, bis wir schließlich eine der größten Schluchten der Welt erreichen. Das Wetter ist nicht optimal, Wolkenfetzen hängen zwischen den gewaltigen, roten Sandsteinsäulen, trotzdem ist die Aussicht von der Plattform auf den 700 Meter unter uns liegenden Blyde River Canyon gewaltig. Am meisten faszinieren uns die Bourke’s Potholes. Es sind Strudellöcher und Auswaschungen im Gesteinsbett des Trauerflusses. Über Stege gelangt man zu den einzelnen Löchern, die der Fluss in Jahrtausenden aus dem Gestein geschmirgelt hat.

Wir sind nicht bereit, für jeden noch so kleinen Wasserfall Eintritt zu bezahlen, und so fahren wir zügig gen Süden, bis wir das kleine Städtchen Sabie erreichen. Lila blühende Jacaranda-Bäume säumen die Straße, es gibt zahllose Cafés und Wanderwege führen durch die einzigartige Bergwelt. In der Nähe von Dullstroom – alles Namen von den früheren holländischen Einwanderern – bleiben wir ein paar Tage auf herrlich kühlen 1800 Metern. Es ist immer noch Sommer und während im nahen Lowfeld alle schwitzen, weht hier oben eine kühle Brise und nachts wird es richtig kalt. Welch eine Wohltat nach der Hitze im Krüger National Park.

Auf nach Johannesburg, Joburg oder JB, wie er meistens genannt wird, der Ort des Goldes oder vielmehr der Kriminalität. Wir lesen im Reiseführer: Wagentüren und Fenster immer geschlossen halten, beim Parken nichts Wertvolles im Wagen liegen lassen, keinen Schmuck, Kameras oder Umhängetaschen spazieren führen, nur auf gesicherten Parkplätzen das Auto abstellen und, und, und. Das kann ja heiter werden.

KAPITEL 4

Südafrika West

Johannesburg – eine No-Go-Area oder ist es doch einen Besuch wert?

Aus Sicherheitsgründen haben wir unser Wohnmobil auf dem Campingplatz stehen gelassen, der sich in einer sicheren Gegend außerhalb Johannesburg befindet. Calvin, unser Taxifahrer meint: »Ich bringe euch gerne in meine Heimatstadt und zeige euch, wo ich aufgewachsen bin.«

Also fahren wir in die Wiege des Aufstandes, nach Soweto.

Auf dem Weg zum Mandela-Haus erklärt uns Calvin: »Im Kampf gegen die Apartheid spielte dieses riesige Township eine tragende Rolle. Es ist die größte schwarze Millionenstadt in Südafrika. Ich lebe gerne hier und fühle mich wohl.« Auf eine Frage meinerseits meint er: »Nein, Weiße leben hier keine. Ich jedenfalls kenne keinen einzigen Weißen, der hier lebt. Die kommen alle nur mit einem Touristenbus hier rein, machen ein paar Fotos und verschwinden wieder.«

Wir sind nicht viel besser. Nach dem Besuch der Orlando Towers, zwei bunt bemalten ehemaligen Kraftwerkstürmen, und dem kleinem Backsteinhaus, wo Nelson Mandela mit seiner ersten Frau Evelyn und später mit Winnie Mandela lebte, verlassen wir das erstaunlich saubere Township wieder. Die bunt zusammengewürfelten Hüttenverschläge sehen wir nur von der Schnellstraße aus.

Wenn wir schon mal hier sind, machen wir doch gleich das komplette Touristenprogramm: Mit dem roten Doppeldeckerbus lassen wir uns durch die City von JB kutschieren. So fahren wir durch den ehemaligen Minendistrikt, steigen im Viertel Newton kurz für einen Cappuccino aus und besuchen zum Schluss das Apartheid-Museum. Anhand vieler Fotografien und Ausstellungsobjekten wird uns dort auf beeindruckende Weise der Aufstieg und Fall der Rassentrennung gezeigt. Auch sind Filmaufnahmen von Massenprotesten in diversen Großstädten zu sehen. Was die Menschen zu dieser Zeit alles durchgemacht haben, lässt beklommene Gefühle in uns hochsteigen.

Am Abend sind wir bei Thomas und Jessica zum Essen eingeladen. Schon seit Kirgistan haben wir regen Mailkontakt. Thomas ist Deutscher und Jessica eine dunkle Südafrikanerin. Gemeinsam haben sie zwei Kinder und leben im noblen Vorort Sandton. Erst kürzlich hat er sein Geschäft verkauft und möchte wie wir mit einem eigenen Wohnmobil quer durch Afrika fahren. So ist natürlich für Gesprächsstoff gesorgt.

Auf der Suche nach den Drachen in den Drakensbergen

Durch die dicht besiedelte Provinz Gauteng, das Wort bedeutet in der Sotho-Sprache Ort des Goldes, fahren wir entlang gewaltiger Maisfelder Richtung Süden. Langsam weicht die weite Landschaft geschwungenen Hügeln, die von kleinen Rinderherden bevölkert sind. Eukalyptusbäume, die aus Australien eingeführt wurden, säumen die Straßen der höheren Lagen. Einsame, unbesiedelte Höhenregionen sind typisch für die Drakensberge. Hier gibt es die größte Konzentration an Wegen und Trails ganz Südafrikas.

Auf einer Wandertour im Golden Gate Highlands National Park bekommen wir etliche Bergzebras, Antilopen und Springböcke zu Gesicht. Grüne Hänge kontrastieren mit gelben Felsabbrüchen aus Sandstein. In der Ferne ist ein Donnern zu hören und die dunklen Wolken nehmen bedrohlich an Intensität zu.

Kaum sind wir beim Suri angelangt, prasselt ein heftiger Regenschauer mit Blitz und Donner auf das Autodach nieder.

Im nächsten, dem Royal Natal National Park werden wir nach der Wanderung von einem gewaltigen Gewitter heimgesucht. Am Morgen war es noch wolkenlos. Da man in dieser abgelegenen Gegend kaum einem andern Wanderer begegnen wird, muss man aus Sicherheitsgründen am Parkeingang die geplante Route angeben und sich einschreiben. Wir haben uns für den Plowmans Kop entschieden, eine Strecke, die es in sich hat. Mehrere Flüsse müssen durchquert werden und um den 2000 Meter hohen Gipfel zu erklimmen, sind an den neuralgischen Punkten Strickleitern und Eisenketten vorhanden. Die Aussicht auf den 3100 Meter hohen Sentinel und das Amphitheater ist schlicht fantastisch. Dieser Park ist das Wanderparadies schlechthin.

Drei Tage später sind wir erneut am Wandern, doch im Gegensatz zu den vorhergehenden Parks läuft uns dieses Mal das Wasser aus den Schuhen. Wir befinden uns im Cathedral Peak National Park und das Wetter meint es nicht gut mit uns. Seit zwei Tagen regnet es ununterbrochen. Das hat uns aber nicht davon abgehalten, erneut den Rucksack zu packen und loszuziehen.

Speziell nach den sechs Tagen im Krüger National Park, wo man nur fahrend die Gegend erkunden darf, haben wir das extreme Bedürfnis, uns in der freien Natur zu bewegen. Dazu sind die Drakensberge wie keine andere Gegend in Südafrika bestens geeignet.

Lesotho, das Königreich hinter den Wolken

Bevor wir die Fahrt zum Sani-Pass und weiter hinein nach Lesotho unter die Räder nehmen, wird noch zünftig eingekauft. Als wir von unserer Einkaufstour im Städtchen Eastcourt zurückkommen, steht ein älterer Herr vor unserem Suri.

»Schöne Tour habt ihr da gemacht«, meint Rodney und zeigt dabei auf unsere Weltkarte, die schon seit vielen Jahren unser Auto mit der zurückgelegten Strecke ziert. »Ich wohne nicht weit von hier und wenn ihr noch keine Bleibe für die Nacht habt, könnt ihr gerne bei mir übernachten.«

Wenn das kein Vorschlag ist!

Rodney und Myra bewohnen nicht weit entfernt ein hübsches Einfamilienhaus. Unser Vorschlag, dass wir im Auto übernachten, wird energisch abgelehnt. Selbstverständlich steht für uns ein eigenes Zimmer mit Bad zur Verfügung.

Unter anderem erklärt uns Rodney: »Wisst ihr, früher hatte ich ein großes Game Resort. Es brauchte alleine vierzig Kilometer an Zäunen, um diesen Tierpark zu umschließen. Vierundzwanzig Giraffen, Gnus, Zebras und jede Menge Antilopen bevölkerten den Park. Kurz nachdem die neue Regierung ans Ruder gelangt war, zwangen sie mich, ihnen dieses Wildreservat zu einem Spottpreis zu verkaufen. Was konnte ich tun? Ich wurde förmlich enteignet. Ein paar Tiere konnte ich noch verkaufen oder an andere Parks weitergeben, die restlichen wurden kurze Zeit später von Wilderern erschossen. Der einstige Campingplatz ist nur noch eine Ruine, die Zäune wurden gestohlen und das Land verwilderte. Es ist schlicht ein Desaster, was in der Zwischenzeit mit der einst blühenden Anlage geschehen ist. So wie mir ist es vielen Weißen ergangen.«

Am nächsten Tag verlassen wir Rodney und Myra und machen uns auf nach Lesotho. Über eine staubige und extrem steile Naturpiste fahren wir Richtung Sani-Pass. Dieser verbindet die südafrikanische Ostküstenprovinz KwaZulu-Natal mit dem Bergstaat Lesotho.

Auf 2700 Metern trotzt eine kleine Grenzstation dem kalten Wind. Nach dem Abstempeln der Pässe fahren wir durch eine kahle Hochebene auf der kaum ein Busch, geschweige denn ein Baum die Eintönigkeit unterbricht.

Doch dies ist nur der erste Eindruck. Schon bald sind die ersten Hütten zu erkennen – aus Bruchsteinen gemauerte Rundhütten mir Reet gedecktem Dach. Hirten in Wolldecken und Gummistiefeln reiten auf stämmigen Ponys und bewachen ihre Schafherden die, so scheint es, den letzten Grashalm schon längst abgenagt haben.

Das Königreich Lesotho, rundum von Südafrika eingeschlossen, ist eines der ärmsten Länder der Welt. Viele der gut zwei Millionen Einwohner arbeiten in den Minen Südafrikas, da es hier so gut wie keine andere Verdienstmöglichkeit gibt.

Wir suchen uns irgendwo abseits der Straße einen Stellplatz für die Nacht, doch es dauert nicht lange, bis wir von den Hirten entdeckt werden. »Give me sweets«, werden wir von ihnen angesprochen. Nebst Okay, Yes and No sind das die einzigen englischen Worte, die sie können. Wir geben ihnen zu verstehen, dass sie ohne Gegenleistung nichts von uns bekommen und wir Betteln nicht gut heißen. Also laden sie uns ein, am nächsten Tag ihre Hütte zu besichtigen.

Schon früh am Morgen stehen sie in ihren dunklen Wolldecken und mit tief ins Gesicht gezogenen Mützen, aus denen nur die Augen hervorschauen, vor unserem Suri. Wir nehmen ein paar Gastgeschenke wie Obst, Mehl und Süßigkeiten mit und begeben uns auf den Weg zu ihren Behausungen.

Zusammen sitzen wir in der rußgeschwärzten Hütte, die mangels Holz mit Dung beheizt wird. In einem gusseisernen Topf mitten auf dem aus Lehm gestampften Boden, dampft eine Art von vergorener Milch vor sich hin. »Mehr haben wir nicht, das ist unser Grundnahrungsmittel«, geben sie uns mit Zeichensprache zu verstehen. Geschlafen wird auf einem streng riechenden Schaffell, das zugleich als Sitzgelegenheit dient.

Die drei jugendlichen Hirten sind verantwortlich für zehn Kühe und zwanzig Schafe. Die Kühe werden im Winter in tiefere Regionen getrieben, während die gut isolierten Schafe das ganze Jahr auf den fast 3000 Meter hoch gelegenen Weiden verbleiben. Das ist ein hartes Leben für verwegene Burschen, die tagein und tagaus jedem Wetter trotzen. – Cowboys auf dem Dach des südlichen Afrikas.

In Katse besuchen wir den gleichnamigen Staudamm. Auf einer Tour lassen wir uns erklären, dass dieser Stausee fast die ganze Stadt Johannesburg mit Wasser versorgt. Ein kompliziertes Röhrensystem verbindet verschiedene Stauseen miteinander, die wiederum über Hunderte von Kilometern bis in die größte Stadt Südafrikas reichen.

Eine Woche verbringen wir auf durchschnittlich 2000 Meter Höhe, genießen die Abgeschiedenheit in den Bergen, beobachten die einfache Lebensweise der hier ansässigen Basothos und sind erstaunt, wie sie seit Generationen in ihren strohgedeckten Rundhütten die kalten Winter überstehen. Etwas ist jedoch sehr auffällig. Vor jeder mit Lehm verputzten Rundhütte wurde auf ein Zementfundament ein WC-Häuschen gebaut und mit Wellblech überdacht; ein PVC-Rohr leitet den Geruch aus der Jauchegrube in den Himmel. Manchmal haben die Menschen das Dorf aufgegeben und sind umgezogen. Davon zeugen halbverfallene Rundhütten. Das Strohdach ist schon längst verrottet, aber die allgegenwärtigen WC-Häuschen stehen noch wie Denkmäler mitten in der Landschaft.

Für viele westliche Länder oder NGOs ist Lesotho ein Schwerpunkt in ihren Entwicklungsprojekten. Die allgegenwärtigen WC-Häuschen sind ein Zeitzeuge davon. Außerdem wurde die Bevölkerung großzügig mit Nahrungsmittellieferungen, Kleidern und Geldspenden beschenkt. Das hatte zur Folge, dass sich die Leute an die verschiedenen Spenden gewöhnt haben. Sobald sie einen Weißen erspähen, wird daher gebettelt. »Give me sweets, give me money, I want your watch«, rufen die Kinder im Chor am Straßenrand. Dies ist das Produkt der gut gemeinten, aber in der Wurzel falsch angepackten Hilfeleistung der verschiedenen Organisationen. Sie sähen die Abhängigkeit. Wieso soll der Bauer noch sein Feld bepflanzen, wenn er sowieso gratis Maismehl erhält? Wieso soll die Schneiderin noch Kleider nähen, wenn die Dorfbevölkerung Säcke voller Altkleider zum Nulltarif bekommt? Tausende von Milliarden US-Dollar wurden schon in die Entwicklungshilfe gesteckt und was hat es gebracht? Nichts als eine Abhängigkeit von diesem direkten und indirekten Geldsegen. Entwicklungshilfe ist ein riesiger Industriezweig. Die Profiteure sind mehrheitlich die westlichen Staaten und Afrika ist der Verlierer. Jeder, der lange in Afrika gelebt hat, auch die schwarze Bevölkerung, wird dies bestätigen. Afrika muss versuchen, auf eigenen Beinen zu stehen. Aber zu diesem Thema wurde schon viel geschrieben und wird noch viel geschrieben. Die Interessen sind einfach zu verschieden.

Heute wollen wir Lesotho bei Sehlebathebe verlassen. Die Piste wird immer schlechter, bis sie nur noch aus einem Eselspfad besteht. Schon seit Stunden ist uns kein Fahrzeug mehr entgegengekommen. – Ein schlechtes Omen. In einer Kurve fahre ich über eine Bodenwelle und anschließend in eine vom Wasser ausgewaschene Rinne. Das Vorderrad steht 60 Zentimeter in der Höhe und unser Suri scheint zu kippen. Vorsichtig steigen wir kreidebleich aus dem schwankenden Fahrzeug. Mit Steinen versuchen wir, die Schräglage zu stabilisieren und die Furche mit Erde aufzufüllen. Anschließend fahre ich vorsichtig aus dieser misslichen Situation.

Es ist noch einmal gut gegangen. Nur mit knapper Not konnten wir ein Überschlagen verhindern. Das ist ein Zeichen; wir kehren um. Einen Tag lang fahren wir die gleiche, holprige Strecke zurück und atmen auf, als wir den ersehnten Asphalt erreicht haben.

Wird das Café Foto Albert bald vom Reisevirus geführt?

Wir ziehen weiter Richtung Westen und schon bald erspähen wir unser nächstes Ziel, den Mountain Zebra National Park. Dieses Schutzgebiet hat sich zur Aufgabe gemacht, vom Aussterben bedrohte Bergzebras das Überleben zu sichern. Das Tier hat eine kürzere Mähne als das normale Zebra und ein schmaleres Streifenmuster. Es wurde in der Vergangenheit stark gejagt und fast ausgerottet.

Auf der Rundstrecke können wir genüsslich die Zebras sowie Pferdeantilopen, Strauße und Springböcke beim Grasen und Spielen beobachten. Anschließend waschen wir uns den Staub im nahe gelegenen Swimmingpool von unseren Körpern. Diesen Pool hätten wir gerne mit den hier ansässigen Pavianen geteilt, die aber, als sie uns erblicken, fluchtartig den Pool verlassen und das Weite suchen.

Das Valley of Desolation ist alles andere als trostlos. Auf einer Wanderung hat man eine wunderbare Aussicht auf die bizarren Felsformationen und einen atemberaubenden Blick über die Weite der Karoo, eine Wüstenlandschaft, in der nur wenige Büsche und Sträucher gedeihen.

Eine schöne Stimmung herrscht auch in Graaff Reinet,