Achtsamkeit für Kinder: Wie Sie Ihren Kindern Stärke, Mut und innere Ruhe vermitteln und sie zu glücklichen und gelassenen Menschen erziehen (Inkl. Achtsamkeitstagebuch und Achtsamkeitsübungen) - Magic Kids - E-Book

Achtsamkeit für Kinder: Wie Sie Ihren Kindern Stärke, Mut und innere Ruhe vermitteln und sie zu glücklichen und gelassenen Menschen erziehen (Inkl. Achtsamkeitstagebuch und Achtsamkeitsübungen) E-Book

Magic Kids

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Beschreibung

Achtsamkeit für die Kleinsten: Wie Sie Ihrem Kind ganz einfach zu Ausgeglichenheit und emotionaler Stabilität verhelfen und die Weichen für ein gesundes Erwachsenenleben stellen – Inkl. BONUS "Lustige und spannende Achtsamkeitsspiele" Bereitet es Ihnen Sorgen, dass Ihr Kind in einer hektischen Welt der medialen Dauerüberflutung groß wird? Bemerken Sie an ihm Stress, Überforderung oder Unkonzentriertheit? Und möchten Sie Ihm das großartige Geschenk machen, stattdessen mit all seinen Sinnen ganz in der Wahrnehmung der Gegenwart aufwachsen zu dürfen? Dann entdecken Sie in diesem Buch, wie das kinderleichte Prinzip der Achtsamkeit Ihr Leben gründlich verändern kann! Denn die aufmerksame Wahrnehmung der Welt ist der Schlüssel zu ausgeglichenen, konzentrierten und resilienten Kindern und sie kann ganz nebenbei, effizient und mit Spaß trainiert werden. Wolken beobachten, die eigenen Sommersprossen zählen oder das zart gemusterte Haus einer Schnecke bewundern – was früher Selbstverständlichkeiten im Kinderalltag waren, geht heute zwischen Bildschirmen, Verkehrslärm und sozialem Stress oft unter. Dabei ist längst wissenschaftlich erwiesen, wie wichtig die Fähigkeit des aufmerksamen Wahrnehmens für die Entwicklung ist – und zum Glück können Sie diese ganz unkompliziert schon mit den Allerkleinsten üben. In diesem Ratgeber finden Sie neben praxiserprobten Expertentipps auch zahlreiche leicht nachzumachende und effektive Übungen, mit denen Sie die unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen schulen können. Darüber hinaus machen die unterhaltsamen Spiele für alle Altersgruppen dem Nachwuchs auch noch richtig viel Spaß! - Spannende Achtsamkeitsspiele:"Aufmerksame Hände", "Erkenne mich am Geräusch", "Suchspiel im Supermarkt" – mit kreativen und vielfältigen Spielideen können Sie sofort etwas für die aufmerksame Wahrnehmung Ihres Kindes tun. - Ich und die Anderen: Finden Sie heraus, wie Sie altersgerecht die Achtsamkeit für eigene Gefühle, den eigenen Körper, aber auch Mitmenschen schärfen können. - Natur & Umgebung: Entdecken Sie Möglichkeiten, wie Ihr Kind Schritt für Schritt Achtung, Respekt und Aufmerksamkeit für Pflanzen, Tiere und Gegenstände entwickeln kann. - Grundwissen Achtsamkeit: Machen Sie sich mit psychologischen Erkenntnissen über die Achtsamkeit und Ihre Bedeutung für das seelische Wohlbefinden vertraut. Entdecken Sie mit diesem einfühlsamen Ratgeber die wunderbare Welt der kleinen Details! Ob Sie nun bereits einen gestressten Zappelphilipp zuhause haben, Ihr Kind öfter mal vom Bildschirm weglocken möchten oder einfach von Anfang an den perfekten Grundstein für gesundes Aufwachsen legen – hier finden Sie tolle Inspirationen für jede Entwicklungsstufe. Sichern Sie sich jetzt dieses sorgfältig erstellte Übungsbuch und schenken Sie Ihrem Nachwuchs eine glückliche Kindheit in Achtsamkeit!

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Achtsamkeit für Kinder

Wie Sie Ihren Kindern Stärke, Mut und innere Ruhe vermitteln und Sie zu glücklichen und gelassenen Menschen erziehen

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Originale Zweitauflage 2021

Copyright © by Magic Kids & Books-World

Independently published | ISBN: 9798763934632

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“Magic Kids“

Lernen mit Spaß und gleichzeitig die beste Vorbereitung für die Schule? Das klingt zu magisch um wahr zu sein! Mit Magic Kids erhalten Ihre Kinder die besten spielerischen Übungen und Lernbücher, um ganz einfach Buchstaben und Zahlen schreiben zu lernen, rechnen und logisches Denken zu trainieren, eine optimale Hand-Augen-Koordination zu erhalten, die Sprachentwicklung zu fördern und vieles mehr.

Bei Magic Kids steht nicht nur der effektive Lerneffekt im Vordergrund, sondern viel Motivation und Freude in den Kinderaugen! In jedem unserer Lernhefte gibt es viel zum Ausmalen, spielen und Spaß haben, wobei der Lernfaktor unterbewusst immer präsent ist.

Greifen Sie zu und erleben Sie, wie Ihre Kinder das Lernen lieben werden und die wichtigsten Fähigkeiten für die Schule und das Leben auf magische Weise erlangen.

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Weitere Autoren- und Buchempfehlungen:

EoB – Empire of Books: https://t1p.de/opk4

Webseite: www.empireofbooks.de

Kitchen King: https://t1p.de/wvy5

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Webseite: www.kidsplanetbooks.de

Travel World: https://t1p.de/vvbb

Webseite: www.travelworldbooks.de

Autorenseite Empire of Books:Autorenseite Kitchen King:

Autorenseite Kid´s Planet:Autorenseite Travel World:

Inhalt

Einleitung

Achtsamkeit – Was ist das und wie funktioniert sie?

Achtsamkeit, aber wie? Alters- und interessengerechte Herangehensweisen

Alles auf Anfang: Altersstufe 0–3 Jahre

Mit großen Schritten voran: Altersstufe 3–6 Jahre

Zwischen Achtsamkeit und der achtlosen Welt: Altersstufe 6–12 Jahre

Natur und Umwelt als Mittel und Ziel der Achtsamkeit

Pflanzen und Tiere in Haus und Garten

Natur vor der Tür

Die „große, weite Welt“

Achtsamer Umgang mit dem eigenen Körper und den Gefühlen

Den Körper erleben und achten

Psyche und Emotionen

Soziales Miteinander und Respekt vor den Mitmenschen

Wertschätzung von Produkten und Gegenständen

Bonus: Lustige und spannende Achtsamkeitsspiele für alle Sinne

Aufmerksame Hände

„Ich sehe was, was du nicht siehst“

Achtsam gehen

Erkenne mich am Geräusch

Wolkengesichter

Achtsames Familientreffen

Suchspiel im Supermarkt

Balanceakt

Wo bin ich?

Erkenne dein Essen und Trinken

Geruchstester

Im Rhythmus der Achtsamkeit

Achtsamkeitstagebuch

Abschließende Worte

Einleitung

E

rinnern Sie sich noch an Ihre Kindheit? Wie es war, einfach in den Himmel zu schauen und Tiergestalten in den Wolken zu erblicken? Erinnern Sie sich daran, wie Sie im Meer geplanscht und am Strand eine Sandburg gebaut haben? Wie Sie sich beim Spielen, Malen und Basteln ganz und gar vertiefen konnten? Wie fasziniert Sie von einer schönen Blume, einem Schmetterling, einem Schokoladeneis oder dem Klang Ihrer Schritte im Schnee waren? Das alles ist lange her, aber es ist (hoffentlich) noch immer tief in Ihrem Herzen. Diese Momente haben Sie stark und fröhlich gemacht. Momente – genau das waren sie, nicht mehr und nicht weniger. Doch genau darauf kommt es an: Den Moment zu genießen, ihn überhaupt wirklich zu erleben.

Sie erinnern sich wahrscheinlich auch, wie Sie im Lauf Ihres Heranwachsens immer weniger solcher Momente wahrgenommen haben, wie das Leben immer schneller wurde, bis es nun im Erwachsenenalter wie ein Hochgeschwindigkeitszug an Ihnen vorbeirauscht. Je jünger Sie sind, desto schneller ist dieser Prozess wahrscheinlich gegangen. Wenn Sie über 30 sind, gehören Sie zu der letzten Generation, die einen Großteil ihrer Kindheit ohne Handys und Computer erleben durfte. Wenn Sie über 40 sind, waren diese Dinge während Ihres Aufwachsens noch Fremdwörter und auch Fernsehen war wahrscheinlich noch eine Seltenheit für Sie. Sind Sie unter 30, dann sind Sie bereits in der medialen Welt aufgewachsen und Sie können ein wenig nachempfinden, wie es Ihren Kindern heute geht. Und dennoch: Heutzutage ein Kind oder Jugendlicher zu sein, ist in keinem Fall vergleichbar mit Ihren eigenen Kindertagen.

Sie wissen aus Ihrem Erwachsenenleben, wie schnell alles vorbeizieht, dass es den Moment eigentlich gar nicht mehr zu geben scheint und dass ständig Smartphones, Fernseher, verschiedenartige Computer und Spielekonsolen um uns herum flimmern und plappern, sodass wir uns kaum auf etwas konzentrieren können. In der Stadt kommt dann auch noch der Verkehrslärm hinzu und es wuselt dort von unzähligen fremden Menschen. Das alles betrifft nicht nur Sie, sondern auch Ihre Kinder. Den Schmetterling, die Blume, die Wolken, das selbst gemalte Bild, die Eiscreme, die Sandburg … all das nehmen Kinder von heute kaum wahr. Es rauscht an ihnen vorbei wie alles andere.

Dabei sind diese kleinen, bewussten – achtsamen – Momente so wichtig. Die Seele nährt sich an ihnen und findet Ruhe in sich selbst. Für jeden Menschen ist Achtsamkeit von großer Bedeutung für das körperliche und psychische Wohlbefinden. Sie kann sogar helfen, viele Probleme zu lösen oder gar nicht erst entstehen zu lassen, und zwar nicht nur in Bezug auf die eigenen kleinen und großen Krisen. Für Kinder ist Achtsamkeit umso wichtiger, da diese sich noch in der Entwicklung befinden, sich selbst und die Welt erst kennenlernen und sich innerlich stark machen müssen für alles, was im Lauf der Zeit so kommen mag.

Die Kindheit ist der Grundstein für das gesamte Leben. Alles, was hier gut läuft, trägt zu Selbstbewusstsein und Lebensmut bei. Ein bedeutendes Element dabei ist Achtsamkeit, doch diese ist heute nun einmal leider nicht mehr so selbstverständlich wie früher. Das Resultat: Gestresste, unkonzentrierte Kinder, die teils schon im Grundschulalter an psychischen Problemen leiden, mit dem Schulstoff nicht mitkommen, soziale Defizite aufweisen und den Ausgleich für ihren mangelnden Kontakt zu sich selbst in Computerspielen und Social-Media-Kanälen suchen.

Am besten sollten Sie es bei Ihrem Kind gar nicht erst so weit kommen lassen, sondern ihm von Anfang an beibringen, achtsam zu leben. Doch auch, wenn Ihr Kind bereits gestresst ist, private oder schulische Schwierigkeiten hat oder sich im Sog der Medien befindet, ist es nicht zu spät. Achtsamkeit kann jederzeit und von jedem erlernt werden. Natürlich müssen Sie an das „Training“ je nach Alter und Situation Ihres Kindes unterschiedlich herangehen, damit es die Übungen gern macht. Dies ist die Voraussetzung für den Erfolg. Wie das funktioniert, ist einer von vielen Punkten, die in diesem Ratgeber ausführlich dargestellt werden. Lassen Sie Ihr Kind zu einem achtsamen Menschen werden und entdecken auch Sie Ihre Achtsamkeit wieder – für ein gesundes, ausgeglichenes und glückliches Leben.

Ein Hinweis: Dieser Ratgeber richtet sich an Eltern von Kindern mit einer durchschnittlichen Sensibilität und geht nicht speziell auf das Thema Hochsensibilität ein. Die Erklärungen und Übungen in diesem Buch sind grundsätzlich auch für hochsensible Kinder geeignet, aber falls Ihr Kind hochsensibel ist, informieren Sie sich hierzu bitte zusätzlich gesondert, da dann ein erweiterter Förderungsbedarf besteht.

Achtsamkeit – Was ist das und wie funktioniert sie?

A

chtsamkeit ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. Ohne sie hätten unsere Vorfahren wohl nicht herausgefunden, wie man Feuer macht, welche Früchte essbar sind und wie man sich vor Kälte schützt. Es hätte sicher auch niemand entdeckt, mit welchen Hilfsmitteln man zeichnen und später schreiben kann, und wir wüssten gar nicht, was sich in früheren Jahrhunderten und Jahrtausenden ereignet hat, denn keiner hätte es dokumentiert. Man wüsste zum Beispiel auch nicht, aus welchen Blüten man schöne Düfte herstellen kann, und ebenfalls wäre unbekannt, dass Abgase die Umwelt schädigen. Zugegeben, manche Erkenntnisse sind uns (zu) spät gekommen, aber ohne Achtsamkeit wären sie gar nicht gekommen. Auch das Lernen aus Fehlern ist Achtsamkeit.

Alles Lernen basiert auf Achtsamkeit. Eigentlich bedeutet sie „nur“, alle Sinne konzentriert einzusetzen. Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten und der „sechste Sinn“, das emotionale Fühlen, sind ganz natürliche Vorgänge, die auch ohne unser aktives Zutun geschehen. Das allein reicht aber für Achtsamkeit nicht aus. Um achtsam zu sein, muss man die Reize nicht nur „irgendwie“ am Rande wahrnehmen, sondern auch in sich aufnehmen, sich auf sie fokussieren und sich in sie vertiefen. Deshalb wird bezüglich Achtsamkeit auch oft von bewusster Wahrnehmung gesprochen. Ganz richtig ist diese Formulierung aber nicht, denn sehr kleine Kinder nehmen Reize überwiegend unbewusst auf, und doch sind sie die achtsamsten Menschen, die es gibt.

Statt von einer bewussten Wahrnehmung muss man also vielmehr von einer offenen, unvoreingenommenen Wahrnehmung sprechen. Achtsamkeit bedeutet, mit allen Sinnen die Welt und sich selbst zu erforschen, zu staunen, in dem Moment vollkommen aufzugehen und frei von jedwedem Vorurteil zu sein. Es geht darum, einfach nur offen wahrzunehmen, es auf sich wirken zu lassen und dabei alles andere zu vergessen.

Ob die Erfinder von Feuer, wärmenden Decken und Schreibutensilien wirklich diese hohe Form der Achtsamkeit beherrschten, sei dahingestellt. Immerhin waren sie Erwachsene und diese sind meist nicht mehr besonders achtsam. Aber sie waren achtsam genug, um etwas zu bemerken, und konnten aus ihrer Wahrnehmung logisch kombinieren. Das ist weit mehr, als der unachtsame Durchschnittsmensch kann.

Achtsamkeit als Lebenseinstellung wurde vor rund 2500 Jahren entwickelt. Ungefähr zeitgleich kamen da griechische und asiatische Philosophen auf sehr ähnliche Ideen – was wiederum zeigt, dass Achtsamkeit tief in der Seele der Menschen verwurzelt ist. Sowohl in der griechischen Stoa als auch im asiatischen Buddhismus ging es um Respekt vor der Natur, soziales Miteinander, innere Balance und ein freies, glückliches Leben. Zwar existierten diese Gedanken auch vorher schon zum Teil, aber nie waren sie so detailliert und mit gut durchdachten Konzepten formuliert worden. Ein wesentlicher Bestandteil von alldem war in beiden Kulturkreisen die Achtsamkeit. Das ist auch vollkommen logisch – durch Achtsamkeit in Bezug auf die Umwelt und die Mitmenschen lebt man respektvoll gegenüber allem und jedem, während man durch Achtsamkeit für das eigene Innere sich selbst kennenlernt, mit sich im Einklang lebt und somit glücklich werden kann.

Unsere Gesellschaft ist heute in vielerlei Hinsicht das Gegenteil von Achtsamkeit. Ruhe gibt es hierzulande kaum noch irgendwo, man hört ständig verschiedene Fahrzeuge, Flugzeuge, Rasenmäher, Laubbläser, Baulärm, Telefonklingeln, fremde Stimmen im Fernsehen, fremde Stimmen in echt. Computer und Smartphones überhäufen uns minütlich mit Informationen. In den Supermärkten und Kaufhäusern gibt es eine schier unüberschaubare Auswahl an Produkten. Jedes Jahr kommen neue Geräte auf den Markt, die dann gekauft werden, obwohl die alten noch gut sind. Menschen mit prall gefüllten Shoppingtüten gehen starren Blickes an anderen Menschen vorbei, die auf der Straße leben und um ein bisschen Geld betteln. Müll wird einfach in die Natur geworfen. Jeder kurze Weg wird mit dem Auto gefahren, als ob das Klima noch nicht kaputt genug wäre. In den Meeren schwimmt bald mehr Plastik als Fisch. Essbare Lebensmittel landen im Abfall, während anderswo Menschen verhungern. Kleine Kinderhände nähen an fernen Orten fleißig unsere Kleidung. Das Wasser wird knapp, aber einen Pool muss man haben. Auf den Tellern liegt Fleisch aus Massentierhaltung. In der einen Straße liegt ein überfahrener Igel, in der nächsten eine überfahrene Katze. Hunde werden auf dem Weg in den Urlaub einfach an Autobahnraststätten ausgesetzt.

An dieser Stelle möchte ich die Liste beenden, obwohl sie noch unendlich fortgesetzt werden könnte. Aber wir wollen hier nicht deprimiert werden, sondern etwas verändern. Veränderung fängt bei jedem Einzelnen an, bei Ihnen selbst und bei Ihrem Kind. Man hört so oft: „Aber was kann ich allein schon bewirken?“ Sehr viel, denn jeder Einzelne ist ein Teil der Gesellschaft. Die Gesellschaft besteht aus vielen Einzelnen. Ihr Kind zu einem achtsamen Menschen werden zu lassen und selbst gleichzeitig auch achtsam zu werden (oder zu bleiben, falls Sie es schon sind), ist daher ein wertvoller Beitrag zu einer besseren Welt.

Zudem bewirkt Achtsamkeit für Ihr Kind und Sie eine unmittelbare Verbesserung, denn sie wirkt entschleunigend, fördert die Gelassenheit und hilft somit, Stress zu reduzieren oder diesen gar nicht erst entstehen zu lassen. Aufgrund dessen, dass viele Erwachsene und auch schon Jugendliche, teils sogar Kinder, unter starken Stresssymptomen bis hin zu Burn-out, Depressionen und Angststörungen leiden, hat Achtsamkeit in den letzten Jahren einen wahren Boom erfahren. „Mindfulness“, wie sie ganz modern genannt wird, gehört in vielen psychotherapeutischen Behandlungen sowie Persönlichkeitscoachings zu den zentralen Methoden. In England ist sie sogar ein Pflichtfach in der Schule.

Achtsamkeit hat etliche positive Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. Indem Stress reduziert wird, wird die körperliche und psychische Gesundheit gefördert und man geht das Leben zuversichtlicher an, sodass man selbst in Krisenzeiten den Durchblick behält und sich nicht aus der Bahn werfen lässt. Sie wirkt negativen Gedanken entgegen und fördert den Lebensmut, da man durch sie bewusst im Moment lebt und viel mehr Schönes wahrnimmt. Zudem hat man eine bessere Verbindung zu sich selbst, zum eigenen Inneren, und geht somit selbstbewusster durchs Leben. Achtsamkeit hilft bei der Selbstfindung, denn man wird aufmerksam für die eigenen Wünsche, Talente und Bedürfnisse, kann sich selbst besser einschätzen und individuelle Pläne für die Zukunft entwickeln. Nach außen hat sie ebenfalls sehr positive Auswirkungen, denn ein achtsamer Mensch ist aufmerksam gegenüber seinem eigenen Verhalten und dessen Konsequenzen, sodass er verantwortungsbewusster mit anderen Menschen, Tieren, Pflanzen und der Umwelt umgeht.

Dies alles ist für die Entwicklung eines Kindes von großer Bedeutung, denn in der Kindheit entsteht nicht nur die Verbindung zum eigenen Selbst, sondern auch das Verhalten gegenüber der Außenwelt entwickelt und festigt sich. Für den Lernprozess, der dabei stattfindet, ist Achtsamkeit zusätzlich förderlich, da sie durch die fokussierte Wahrnehmung die kognitiven (d. h. geistigen) Fähigkeiten anregt.

Zudem wird durch diverse Übungen die Allgemeinbildung gesteigert und grundsätzlich wird die Konzentrationsfähigkeit gefördert, was sich als Vorteil beim schulischen Lernen sowie später in der Ausbildung und im Beruf auswirkt. Da Achtsamkeit in der realen Welt stattfindet, beugt sie darüber hinaus einer Vereinnahmung durch die Medien und die virtuelle Welt vor. Sie sehen: Es lohnt sich für Ihr Kind, Sie selbst und uns alle, Achtsamkeit zu lernen. Also los!

Achtsamkeit, aber wie? Alters- und interessengerechte Herangehensweisen

A

chtsamkeit ist dem Menschen angeboren. Wir kommen von Natur aus achtsam auf die Welt, und zunächst bleibt uns diese Fähigkeit auch noch erhalten. In den ersten drei Lebensjahren ist jedes Kind noch von sich aus achtsam und nimmt fasziniert alle Eindrücke, die ihm begegnen, mit seinen Sinnen auf. Warum sind dann viele ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene so unachtsam?

Die Antwort ist leider traurig: Wir verlieren dieses wunderbare, uns angeborene Talent aufgrund äußerer Einflüsse und wachsender Anforderungen. Mit Achtsamkeit könnten wir so viel unbeschwerter durch das Leben gehen und hätten viel mehr echte, gelebte Zeit. Aber die stressige, reizüberflutete Welt mit all ihren Ansprüchen und unnötigen Dingen erlaubt es uns nicht. Oder erlauben wir es uns nicht? Als Erwachsene könnten wir doch zumindest entscheiden, wie wir leben wollen – gestresst oder achtsam, unglücklich oder glücklich, fremd- oder selbstbestimmt. Das können wir auch, denn die Fähigkeit zur Achtsamkeit ist uns nicht wirklich verloren gegangen, sondern liegt lediglich tief in uns verborgen in einer geheimen Truhe, für die wir selbst den Schlüssel haben.

Doch um Ihre eigene Achtsamkeit soll es an dieser Stelle nicht gehen, sondern um die Ihrer Kinder. Als kleines Kind hat man leider noch nicht die geistigen Voraussetzungen, um sich gegen äußere Einflüsse abzuschotten und sich von ihnen zu befreien. Alles steht auf Anfang, das Gehirn lernt, und zwar in den ersten Jahren hauptsächlich unbewusst über Gefühle und Beobachtung anderer. Das heißt, Eindrücke werden aufgenommen, aber nicht vernünftig bewertet. Deshalb ist es so wichtig, dass man darauf aufpasst, in den ersten Lebensjahren des Kindes nichts zu tun, was es sich nicht abschauen soll, denn genau das tut es. Es übernimmt Verhaltensweisen, die es bei anderen sieht.

Sind Sie hektisch und achtlos, wird Ihr Kind es auch. Außerdem lernt es anhand der eigenen Gefühle, d. h., was ihm gute Gefühle bereitet, wiederholt es, und was es sich schlecht fühlen lässt, das lässt es bleiben. Wenn ein Kind also stundenlang versunken die Natur betrachtet, aber die Eltern ihm dann in kritischem Ton sagen, dass es keine Löcher in die Luft starren soll, wird es keinen Gefallen mehr an seiner Achtsamkeit finden bzw. darauf verzichten, um keinen Ärger zu bekommen.

Als Eltern haben Sie es in der Hand, wie sich Ihr Kind entwickelt. Sie können ihm helfen, seine naturgegebene Achtsamkeit zu erhalten und zu fördern, oder Sie können es zu einem achtlosen, gestressten Menschen werden lassen. Da Sie sich dieses Buch gekauft haben, möchten Sie Letzteres sicher nicht. Es stellt sich aber nun die Frage, wie das mit der Achtsamkeit praktisch umzusetzen ist. Sie selbst können sich entscheiden, achtsam zu sein, aber wie bringt man das einem anderen Menschen, einem Kind bei?

Ganz sicher nicht von oben herab, denn dann verliert es gleich die Lust. Sie erinnern sich wahrscheinlich selbst noch an Ihre Kindheit und daran, wie sich in Ihnen alles gesträubt hat, wenn Ihnen ein Erwachsener vorschreiben wollte, was Sie tun sollten. Achtsamkeit ist etwas Gutes, und genauso muss Ihr Kind sie auch kennenlernen. Es gilt also, einen positiven und möglichst unauffälligen Zugang zu dem Thema zu finden.