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Sardinien ist die perfekte italienische Urlaubsinsel für Sonnenanbeter und Entdecker, denn sie vereint das Beste aus ursprünglicher Bergwelt und karibisch schönen Stränden. Etliche archäologische Stätten aus verschiedenen Epochen und die Inselhauptstadt Cagliari lassen die Herzen von Kulturliebhabern höherschlagen. Naturfreunde bewundern Felsengärten und Grotten, Korkeichenwälder und sogar Flamingos. Traumstrände ohne Ende, z.B. an der Costa Smeralda oder im Golfo di Orosei, bieten eine Fülle an Wassersport- und Bademöglichkeiten. Im Frühling ist Sardinien ein zauberhafter Ort zum Wandern und Radfahren. Ist man dem Zauber der Insel einmal erlegen, kann man sich ihm nicht mehr entziehen – und wird immer wieder kommen. Clevere Elemente für noch bessere Orientierung und leichtere Urlaubsplanung: - Übersichts- und Detailkarten - ADAC Quickfinder, Ihr persönlicher Erlebnis-Wegweiser - Übersichtsseiten mit Hotels am Ende jedes Kapitels - Vorschläge für einen spannenden Tagesausflug nach Cagliari Mit klaren Icons alles auf einen Blick erfassen: - 10 Top Tipps zu den touristischen Highlights - 25 ausgesuchte Empfehlungen für einen perfekten Urlaub - Erlebnisse für die ganze Familie - Informationen zum Parken und zu Verkehrsmitteln Informative ADAC Servicekästen zu den Themen: - Mobilität - Sparen - Regionale Besonderheiten - Ganz einfach: Gut informiert, besser reisen.
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Seitenzahl: 195
Veröffentlichungsjahr: 2020
aktualisierte Neuausgabe
© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
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Leitender Redakteur: Benjamin Happel
Autor: Peter Höh
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Verlagsredaktion: Gernot Schnedlitz, Silke Tauscher, Nadia Terbrack, Mitarbeit: Viola Rudershausen
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Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de; Kunth Verlag GmbH & Co. KG, München
eBook-Herstellung: Mendy Willerich, Martina Koralewska
ISBN 978-3-95689-808-2
1. Auflage 2020
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Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.
Unterwegs gut beraten: Diese 25 ausgesuchten Empfehlungen machen Ihren Urlaub perfekt.
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Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!
Übersichtskarte Sardinien Nord | Übersichtskarte Sardinien Süd
| Küste |
Die »Smaragdküste« zeichnet sich durch Traumstrände und ihren Hauptort Porto Cervo aus, der als Feriendomizil für Millionäre aus dem Nichts geschaffen wurde. >
| Naturpark |
Die Sarden nennen ihn den »Friedhof der Steine«. Was Wind und Wetter am Capo Testa aus dem Granitfels formten, ist ein einzigartiger Irrgarten aus bizarren Felsskulpturen. >
| Höhle |
Sardiniens berühmteste Schauhöhle auf dem Capo Caccia fasziniert durch märchenhafte Tropfsteingärten und ihr Farbenspiel. >
| Höhle |
»Spina di Gola« meint »Stachel im Rachen«. Mit einer Höhe von 38 m ist der vom Boden bis zur Decke reichende Stalagmit der größte Tropfstein Europas. >
| Steilküste |
Wo das mächtige Supramontegebirge senkrecht im Meer versinkt, bildet es die gewaltigste Steilküste im Mittelmeerraum mit Höhlen und Traumbuchten, die man meist nur mit dem Boot besuchen kann. >
| Museum |
So klein das Volk der Sarden ist, so reich und vielfältig sind seine Traditionen. Das Volkskundemuseum ist eine wahre Enzyklopädie sardischen Brauchtums. >
| Stadtbild |
Zum Essen ins Marina-Viertel, zum Kulturgenuss ins Castello-Viertel, zum Shoppen in die Villanova: Cagliaris Altstadt versprüht urbanen Charme. >
| Archäologische Stätte |
Von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, ist die mächtige Steinzeitfestung bei Barumini Sardiniens berühmteste und meistbesuchte Nuraghenstätte. >
| Naturschutzgebiet |
Rote Klippen, goldgelbe Strände, grüner Strandwacholder, azurblaues Meer: Die nur schwer zugängliche »Sahara Sardiniens« ist ein wertvolles Stück unberührter Natur. >
| Insel |
Die von Vulkanen geschaffene Insel San Pietro haben einst ligurische Fischer besiedelt, sie ist für ihre Thunfischküche weithin bekannt. >
Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.
Übersichtskarte Sardinien Nord | Übersichtskarte Sardinien Süd
| Archäologische Stätte | >
| Markt | >
| Flaniermeile | >
| Fischlokal | >
| Archäologische Stätte | >
| Museum | >
| Naturdenkmal | >
| Freilichtmuseum | >
| Schmalspurbahn | >
| Manufaktur | >
| Museum | >
| Wandbilder | >
| Hotel | >
| Kaufhaus | >
| Museum | >
| Museum | >
| Höhle | >
| Felsenbar | >
| Antike Stadt | >
| Felsentor | >
| Museum | >
| Restaurant | >
| Wanderweg | >
| Therme | >
| Hotel | >
Machen Sie es wie die Cagliaritaner: Kaufen Sie sich eine Zeitung und setzen Sie sich auf einen »kleinen Schwarzen« und ein »cornetto« in eine Bar unter den Arkaden an der Prachtmeile Via Roma. Nach der Lektüre spazieren Sie den Largo Carlo Felice bis zur Piazza Yenne hinauf. Dann geht es weiter bergauf zum Eingang des Viertels Castello. Hier erhebt sich der wuchtige Torre dell’Elefante 321. Weiter geht es durch die Gassen quer durch das alte Herrscherviertel zur Piazza Arsenale. Dort öffnet sich das große Bogentor zur Cittadella dei Musei 323. Zumindest eines oder zwei der fünf Museen in der alten Festung muss man besichtigt haben – herausragend ist das Museo Archeologico Nazionale, das Archäologische Museum. Nun führt uns der Weg zurück ins Herz des Castello-Viertels, zur Piazza Palazzo. Direkt daneben erhebt sich die imposante Cattedrale di Santa Maria 324. Nach der Besichtigung ihrer Schätze lädt die Terrasse des Caffè delle Arti in der Via Fossario zu einer kleinen Pause ein.
© Tobias Schärtl
Mit frischen Kräften geht es nun zur Terrazza Umberto I. 325, dem »Balkon der Stadt«, und über die grandiose Freitreppe der Bastione Saint Remy hinab auf die Piazza Costituzione. Hier beginnt die Fußgängerzone Via Giuseppe Manno, die mit ihren zahlreichen Läden zum entspannten Bummeln lockt.
© Bildagentur Huber: A. Add
Wie die Cagliaritaner gönnt man sich nun eine erholsame Siesta, bevor man in die Gassen des Marina-Viertels eintaucht und sich nach einem geeigneten Plätzchen für das Abendessen in einem der vielen alteingesessenen Lokale umsieht (Adressen auf >). Bei einem typisch sardischen Essen und dem passenden Wein lässt man die Eindrücke dieses Tages in Cagliari noch einmal Revue passieren.
Zwischen allen Gegensätzen vereint Sardinien das Beste aus einsamer Bergwelt und karibisch schönen Stränden
© Bildagentur Huber: A. Add
Die Costa Rei bei Muravera bietet kilometerlanges Strandvergnügen
»Lasst uns tanzen, singen, pfeifen, das Leben genießen.«
Grazia Deledda (1871–1936), in »Die Maske des Priesters«
Wer Sardinien besucht, betritt eine entschleunigte, auf uralten Kodexen beruhende, manchmal faszinierend archaisch anmutende Welt. Die Insel scheint fern der modernen, oft hektischen Lebensweise. Hier dominiert noch eine unberührte Natur das Bild: wildromantische, von menschlichen Eingriffen lange verschont gebliebene Küsten, ursprüngliches einsames Bergland, die Luft geschwängert vom intensiven Duft der Kräuter und Aromapflanzen, in der Ferne ist das Bimmeln der auf uralten Pfaden umherziehenden Schafherden zu hören. Viele Besucher Sardiniens zieht es zu Recht an die herrlichen Strände und das karibisch blaue Meer. Aber abseits der Ferienzentren kann man hier auch auf noch unerschlossenes und geheimnisvolles Terrain stoßen.
Auf den ersten Blick ist es heute erstaunlich, dass über diese zauberhafte zweitgrößte Insel im Mittelmeer jahrhundertelang praktisch kaum Reisebeschreibungen existierten. Der Grund liegt darin, dass niemand die Insel bereiste. Tatsächlich wurde Sardinien über Jahrhunderte von Reisenden gemieden, ja geradezu gefürchtet.
© Jahreszeiten Verlag: K. Bossemeyer
Die Murales genannten Wandbilder in der Gemeinde Orgosolo (links) – Frei lebende Esel im Supramonte (rechts)
Sardinien galt von der Antike bis zur Mitte des 20. Jhs als unzugängliches Banditenland mit malariaverseuchten Küsten, es diente den Invasoren als Rohstoffquelle zum Ausbeuten und als gefürchteter Deportationsort. Der »Banditismo« und Entführungsfälle in den 1960er-Jahren festigten ihren Ruf als Räuberinsel, und die sündhaft luxuriöse Costa Smeralda pflegte ihr Image als Urlaubsziel des internationalen Geldadels.
© Jahreszeiten Verlag: K. Bossemeyer, G. Lengler
Felsengärten am Capo Testa (oben) – Korkeichen bei Luogosanto (unten links) – Die Festa di Sant’ Efisio ist UNESCO-Weltkulturerbe (unten rechts)
Von Banditen ist heute nichts mehr zu spüren. Die Sarden sind ein bodenständiger, sehr freundlicher Menschenschlag. Dabei ist ihre Geschichte alles andere als friedlich gewesen. Immer wieder landeten Eroberer an ihren Küsten. Phönizier, Römer, Sarazenen, Spanier – sie alle kamen und hinterließen ihre Fußabdrücke, was sich auch in der sardischen Kultur, Sprache und Küche niederschlägt. Das macht die Insel heute so spannend.
Um der Unterdrückung zu entgehen und ihre uralte Identität nicht zu verlieren, zogen sich die Sarden in die unzugänglichen Berge der Insel zurück. Dort führten sie das harte und entbehrungsreiche Leben von Bauern und Hirten. Die Sarden waren arm und rückständig, viele Entwicklungen des modernen Zeitalters fanden nur allmählich Eingang, doch sie blieben frei. Fern der Welt pflegten sie in der Abgeschiedenheit der Bergdörfer ihre Bräuche und Traditionen.
Die Isolation führte dazu, dass sich das kleine Volk bis heute seinen ganz besonderen Charakter bewahren konnte. Sarden gelten als ehrenhaft und verschlossen, auch wenn sie Urlaubern gegenüber ausgesprochen gastfreundlich sind. Das von ihrer Nationalheldin Eleonora d’Arborea 1392 erlassene Gesetzeswerk »Carta Logu« gilt ihnen bis heute oft mehr als die Gesetze aus dem fernen, ungeliebten Rom. Sardinien ist eben nicht Italien.
© Getty Images: Cultura Exclusive
Sonnenuntergang vor der Festungsmauer in Cagliari
Der Ursprung der Sarden liegt im Verborgenen, ihre Geschichte ist voller Geheimnisse und Rätsel. Vor allem die steinernen Hinterlassenschaften des steinzeitlichen Urvolks der Nuragher geben der Wissenschaft mehr Fragen als Antworten auf. Die Insel ist voll von archäologischen Stätten aus verschiedenen historischen Epochen, die Besuchern mehr und mehr zugänglich gemacht werden. Dazu finden sich in vielen Städten und Ortschaften interessante Geschichtsmuseen.
© mauritius image: K. Kreder
Von der Burgruine in Posada schweift der Blick über die fruchtbare Tirso-Mündung
Wer durch die nur dünn besiedelte Insel reist, wird erkennen, dass die sardische Schöpfungslegende keine Übertreibung ist: Als Gott die Welt erschuf, so erzählt sie, da hatte er Sardinien zunächst vergessen. Erst am Schluss bemerkte er seinen Fehler und streute etwas von all den schönen Dingen, aus denen er unsere Erde geformt hatte, ins Meer – Sardinien war geboren. Ständig wandelt die Natur ihr Kleid. Mal wähnt man sich in der afrikanischen Savanne, dann im deutschen Mittelgebirge oder im amerikanischen Westen.
Bei den Küsten und Stränden hatte der liebe Gott ganz offensichtlich besonders schöne Zutaten gewählt. Wer im Urlaub Wassersportmöglichkeiten und Badeparadiese sucht, wird auf Sardinien eine derartige Fülle finden wie nirgendwo sonst am Mittelmeer. Sardiniens Strände sind mit Leichtigkeit denen der Sehnsuchtsziele in der Karibik oder Südsee ebenbürtig. Auf rund 2000 km Küstenlinie gibt es Sandbänder, die sich scheinbar endlos hinziehen, sanft geschwungene Bilderbuch-Buchten mit Dünengürteln, Schatten spendenden Pinienwäldern oder zartrosa Flamingos, verschwiegene Lagunen zwischen malerischen Felsformationen und sogar mystische Tropfsteingrotten, die nur vom Meer aus zugänglich sind.
Ob feiner Puderzuckersand, schneeweiße Kiesel oder glitzernde kleine Quarzkörnchen wie an den einzigartigen Reiskornstränden auf der Halbinsel Sinis an der Westküste – auf Sardinien findet mit Sicherheit jeder entlang der rund 2000 km langen sardischen Küste sein ganz persönliches Urlaubsparadies.
»Sardinien ist fern vom Meer«, sagen die Sarden. Auch wenn es eine vom Meer umspülte Insel ist – das wahre Sardinien findet man eher in den Bergen im Inselinnern. Hier werden bis heute Traditionen und Brauchtum gepflegt. Hier ertönt noch fremdartig schrill die »Launedda«, die sardische Hirtenflöte, die schon die Nuragher der Steinzeit spielten. Hier kann man noch den »Ballu Tundu« erleben, einen uralten Rundtanz, zu dem die Insulaner sich bei Festen versammeln. Der sardische Festtagskalender ist sehr umfangreich. Täglich finden irgendwo auf der Insel gleich mehrere große oder kleine Feste statt. Auf einem dieser Feste lässt sich die sardische Seele am besten kennenlernen.
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Inselhauptstadt Cagliari
Sprachen Italienisch, Sardisch
Währung Euro
Fläche 24.090 km², das ist etwa so groß wie Mecklenburg-Vorpommern
Einwohner 1,663 Millionen
Bevölkerungsdichte 69 Einw./km², ebenfalls wie in Mecklenburg-Vorpommern
Staatsform Autonome Region der Republik Italien
Verwaltung Vier Provinzen und Metropolitanstadt Cagliari
Wirtschaft Beschäftigung 41 % im Dienstleistungssektor, 33 % in der Industrie, 26 % in der Landwirtschaft
Tourismus Rund 5000 Unterkünfte (davon 900 Hotels und 2400 B&B) mit gut 210.000 Betten
Religion Römisch-katholisch (99 %)
Wichtigste Vokabel »Ajò« (Machen wir, los geht’s)
Sprichwort »Amore et tussiu non si podent cuare.« (Liebe und Husten kann man nicht leugnen.)
Kork Sardinien ist der größte Korkproduzent Italiens.
Schafe Rund 30.000 Hirten besitzen etwa drei Millionen Tiere.
Käse 20.000 Tonnen Pecorino-Käse exportiert die Insel im Jahr.
© Bildagentur Huber: Bernhart
Wildromantische Berge, mediterrane Küche, eine einmalige Gastfreundschaft und paradiesische Strände, wie hier die Spiaggia La Pelosa – dafür steht die Sonneninsel Sardinien.
Sardinien ist eine Destination für Entdecker. Es erstaunt, dass die zweitgrößte Insel im Mittelmeer als Urlaubsziel im Vergleich etwa zu den entfernteren Kanarischen Inseln relativ wenig bekannt ist. Dabei hat Sardinien genau das in Hülle und Fülle zu bieten, was viele Urlauber suchen: eine saubere Umwelt mit intakter Natur, unverbaute Küsten und eine exzellente Küche. Dazu kommen vielfältige Ziele für Outdoor-Aktivitäten, einsame Bergregionen und vor allem endlose, traumhafte Strände mit kristallklarem Wasser. Ob Alleinreisende, Paare oder Familien – hier findet jeder sein Paradies.
© Jahreszeiten Verlag: K. Bossemeyer
Das kleine Volk der Sarden ist in Sachen Kunst und Kultur ganz groß. Zahlreiche Museen und Galerien zeigen die enorme kreative Vielfalt der Inselbewohner und ihre Bedeutung für das sardische Selbstverständnis in Vergangenheit und Gegenwart. Denn Brauchtum und Traditionen sind für die Sarden keine Folklore, sondern werden mit Leidenschaft im Alltag gelebt.
Werke der Textildesignerin Maria Lai
Hirtendorf mit über 150 Wandmalereien
Ein Museum feiert die Vielfalt sardischer Traditionen
© stock.adobe.com: Alessio Orr
Sardinien ist eine Perle der Natur, still und einsam, intakt und unberührt, voller Farben und Gerüche. Eine urwüchsige Landschaft, in der die Zeit stehengeblieben scheint und durch die seit Jahrhunderten die Hirten ziehen. Vor der Küste liegen viele, teils unbewohnte Inseln.
Bis zu 4000 Jahre alte Olivenbäume
Ein Juwel der Natur mit Traumstränden
Wildpferde und Vögel auf dem Hochplateau
Farbenspiel an der unberührten Küste
© mauritius image: U. Bernhart
Ob Brot, Käse, Olivenöl, Honig, süße Leckereien oder Schnaps – auf Sardinien wird vieles noch in Familienbetrieben, aus lokal angebauten Produkten und von Hand gemacht. Diese Spezialitäten ebenso wie hochwertiges Kunsthandwerk, etwa Körbe und Hirtenmesser, sind auch auf vielen Märkten der Insel zu kaufen.
Kunsthandwerkermarkt am Donnerstag
Mit sardischem Honig: der köstliche Torrone
Preisgekröntes Olivenöl am Monte Ferru
© Shutterstock.com: ChiccoDodiFC
Sardische Gerichte sind nicht einfach italienisch und oft findet man die beste Küche nicht im Hotelrestaurant, sondern nah am Volk – in kleinen, unscheinbaren Trattorien und Locandas. Die Bewirtung ihrer Gäste ist den Sarden die vornehmste Aufgabe.
Hier gibt’s »Fainè«, die Spezialität von Sassari
In der Markthalle frischen Fisch essen
Typisch sardische Bergspezialitäten in rustikalem Flair
© Jahreszeiten Verlag: G. Lengler
Sardinien besitzt eine unglaubliche Fülle an achäologischen Stätten. Das Steinzeitvolk der Nuragher hat vermutlich noch viel mehr als die heute bekannten, aus kolossalen Felsen errichteten Nuraghen hinterlassen. Immer wieder werden zufällig oder bei wissenschaftlichen Ausgrabungen neue spektakuläre Entdeckungen gemacht.
Dieser Nuraghe ist beeindruckend groß
Zufällig entdeckt: die »Giganten vom Monte Prama«
Ein unterirdischer Steinzeitbrunnen bei Paulilatino
© laif: D. Schmid
Rund um die Insel Sardinien wechseln sich Steil- und Felsenküste mit goldgelben Stränden, so weit das Auge reicht, ab. Neben den beliebten Stränden in den Ferienzentren findet man auch verträumte und einsame Buchten, die teils nur zu Fuß oder mit Boot zu erreichen sind.
Hier fühlt man sich fast wie in der Karibik
Kilometerlanges Sandband an der beliebten Ostküste
Blick auf rosa Flamingos im Süden
© Shutterstock.com: Kartouchken
Sardinien hat in seiner Geschichte zahlreiche Fremdherrschaften erduldet. Sie alle sind vergangen, geblieben sind die steinernen Spuren dieser Kulturen. Besonders zahlreich sind die Hinterlassenschaften der alten Römer.
Die Ruine liegt bei Fluminimaggiore in stiller Natur
Das einstige römische Handelszentrum bei Pula
Der antike Römerhafen auf der Halbinsel Sinis
Wo schon die alten Römer badeten
© Shutterstock.com: Kryzak
Wenn die Sonne langsam im Meer versinkt, die Hitze des Tages ab- und die milde Abendluft zunimmt, lässt sich dieses Naturschauspiel bei einem eisgekühlten Aperitivo tiefenentspannt immer wieder aufs Neue genießen.
Ein Feuer aus Felsen und Farben
Auf der Stadtmauer trifft sich abends die halbe Stadt
Beim Essen versinkt die Sonne glutrot im Meer
Blick auf die Steilküste und den Pan di Zucchero
© Shutterstock.com: s74
Die Sarden sind gläubige Katholiken und die Gotteshäuser auf der Insel zahlreich. Neben unzähligen Pilgerkirchlein auf dem Lande, bei denen die Dorfgemeinden ihre Feste feiern, erzählen die Kirchen auch die Geschichte der Insel von den ersten Tagen der Christianisierung bis heute.
Neosardische Architektur des 20. Jh. in Porto Cervo
Eine schlichte romanische Basilika
Ein frühchristliches Kirchlein auf der Halbinsel Sinis
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Lange produzierten die Winzer Sardiniens nur für den Massenmarkt. Doch heute kommen von der Insel Spitzenweine, die mit Auszeichnungen überhäuft werden.
Vermentino di Gallura der Spitzenklasse
Den Nepente erwähnte schon Gabriele d’Annunzio
Der Kultwein Terre Brune ist weltberühmt
Malvasia von der Familie Columbu
© Shutterstock.com: Kryzak
Der Seele Sardiniens nah kommt derjenige, der auf den Pfaden der Hirten wandert. Wanderreviere gibt es zahlreiche, sie haben allerdings selten markierte Pfade. Gut ausgeschildert und familientauglich sind diese Routen.
Wanderpfad zur Traumbucht am Golfo di Orosei
Von den Grotte di Su Mannau zum Tempio di Antas
Durch die herrliche Natur der Costa del Sud
Auf den Spuren des »Schwarzen Goldes« am Monte Arci
Die Gallura ist eine Welt der Gegensätze zwischen Luxusjachten und Lifestyle, Korkeichen und Granitfelsen
Die Gallura wurde als erste Region Sardiniens für den Tourismus erschlossen. Berühmt ist die mit Traumstränden gesegnete Costa Smeralda, an der Luxus das Bild beherrscht. Nur einen Katzensprung von der Badeküste entfernt dehnt sich das einsame, von Korkeichen bestandene und von Granitfelsen übersäte Bergland rings um das Massiv des über 1350 m hohen Monte Limbara aus. Hier ziehen die Hirten – wie seit Jahrtausenden – mit ihren Herden durch.
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| Küste |
Die »Smaragdküste« zeichnet sich durch Traumstrände und ihren Hauptort Porto Cervo aus, der als Feriendomizil für Millionäre aus dem Nichts geschaffen wurde. >
| Naturpark |