Afrika. Mehr als nur ein Kontinent - Franz Sommerer - E-Book

Afrika. Mehr als nur ein Kontinent E-Book

Franz Sommerer

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Hilfe von außen ist immer willkommen. Nur sollte diese auf Wegen geschehen, die überschaubar bleiben, damit sie nicht an Kraft verliert. Wer nimmt sich ihrer an?

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Seitenzahl: 63

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Sterbendes Land ist uns beschieden.

Sterbendes Land, das keiner will.

Die Erde könnte uns so vieles geben,

doch die Menschen bleiben still.

Verharren stumm der Hoffnung,

Zeit zu geben.

Was könnte nicht alles sein,

würde es noch Leben geben.

Was veranlasst Menschen außerhalb dieses mächtigen Kontinentes, dorthin zu reisen?

Allein das Wort Afrika? Was erhoffen sie gerade dort zu erleben, sobald sie sich zu einer Reise in diesen doch sonst so fremden Teil der Erde entschließen? Wohlbehütete Ausflüge, sogenannte Safaris. Zu den wilden Tieren, die sie anderenorts kaum aus nächster Nähe und wenn dann doch nur hinter Gittern oder hohen Mauern betrachten dürfen? Dort aber, in heimischen Gefilden, fast schon mit ihnen in Kontakt treten zu können? Wer garantiert für ihre Sicherheit? Doch wieder nur die dort lebenden Menschen. Was bringen sie diesen Menschen entgegen? Ihre ureigenen Wünsche und Sehnsüchte, so ein wildes Tier wenn nicht gar streicheln zu können?

Mit welchen Vorstellungen treten sie so eine Safari an? Nach Möglichkeit in Erwartung, auch dort den altgewohnten Wohlstand fortsetzen zu können. Das Bemühen ist vorhanden, gepaart mit dem Eifer, diesen Fremden alles recht zu machen. Wie viel Aufwand hierfür nötig bleibt, rechtfertigt jeder mit der Begründung, er gibt doch auch dafür. Damit sollte es doch möglich sein. Möglich ja. Nur zu leicht wird übersehen, welche weiten Wege Mensch und Material zurücklegen müssen, um das Gewünschte zu gewährleisten. Löwen, Tiger und sonstiges Getier in der Savanne, Flusspferde in den wenigen Flüssen, die den Kontinent durchqueren, doch auch einmal hautnah erleben zu dürfen.

Das alles mag angehen. Doch welches Interesse hegt ein Mensch an dem, was Afrika eigentlich ausmacht?

Die Reichhaltigkeit seiner Kulturen. Ihre Lebensgewohnheiten. Zumeist sind diese naturbedingt. Doch hierzu müssten sie sich in die Niederungen begeben. In Gebiete reisen, die kaum einer zu sehen gedenkt. Was würden sie auch schon vorfinden. Flusspferde im Wasser? Dies wäre ein Segen für abertausende Menschen, und nicht nur für sie! Was finden sie in Wahrheit vor? Ausgetrocknete Erde, in der sich kein Grashalm mehr findet. Verweigert sich der Regen, bleibt der Hunger ihr ständiger Begleiter. Wer strebt auch schon an, so etwas anzusehen.

Verwunderung ruft es dennoch in vielen Teilen außerhalb Afrikas hervor. Fragen werden aufgeworfen. Was geschieht mit dem doch Bereitgestellten? Begleitet denn nicht jede Münze, die für diesen Kontinent bereitgelegt wird, das Wort Hoffnung? Nur mit jedem Schritt, den sie zurücklegt, schwindet diese Hoffnung. Bis sie sich in ein Nichts auflöst. Zu viele offene Hände strecken sich ihr entgegen. Wofür reicht der Rest dann noch aus? Verschwindend klein nimmt sich das noch aus, was doch eigentlich zur Verbesserung ihres Daseins gedacht war. Wer nimmt Anteil daran? Ist unsere Welt schon so mit Übersättigten übersät, dass sie nichts anderen mehr bedürfen? Glauben sie wahrhaftig, damit ließe sich ein Kontinent von der Größe Afrikas leicht ernähren? Überlegungen, dies zu ändern, gibt es zuhauf. Was sich aber als hinderlich in den Weg stellt, es darf gewisse Grenzen nicht überschreiten. Wo sind solche angebracht? Unterliegt hier nicht Betreffendes dem Augenblicklichen? Weite Voraussicht, wem ist diese gegeben?

Fragen über Fragen türmen sich erneut auf. Warum werden diese gestellt? Liegt denn nicht allem, was gegeben, die Antwort mit bei? Wichtiges mag damit verbunden sein, und ist auch willkommen. Doch wo anbringen? Vielleicht empfinden es die Geber als Überforderung, wenn das Dazugehörige ebenso parat zu stehen hat.

Wer glaubt sich hier mehr überfordert? Die Geber oder die Empfänger? Doch wohl die Letzteren. Sichtbares, wenngleich auch nur Erfolge der kleinen Schritte, wird gerne vorgezeigt. Oasen gleich in einer Weite, die kaum erfassbar bleibt. Bekümmert es jemanden, falls sich solches auf ihrem Weg zeigt? Wie viele solcher Oasen lassen sich finden? Tagesmärsche müssen Rinderherden zurücklegen, um wieder ein Fleckchen Grün unter die Hufe zu bekommen.

Das Grün muss zu den Menschen kommen, damit die Rinder ausreichend gesättigt werden können und nicht sich der Mensch unter Gefahren auf die Suche begeben muss, ein paar spärliche Halme zu finden. Nicht selten ziehen Herden der Steppentiere aus dem gleichen Grund über das Land. Was bleibt da noch für die später Einkehrenden? Des Menschen Nahrung bleibt dann wieder außen vor.

Nicht nur das, was Ertrag verspricht alleine, sollte in den Vordergrund gerückt werden. Dort beginnen, wo sich kaum ein Mensch hinwagt. Land, das zu meiden er sucht. Obgleich sich auch dort fruchtbare Erde befindet.

Nur ist diese als solche nicht erkennbar. Ausgedorrt, breite Risse im Boden. Sie, die ohnehin nichts haben, werden so gezwungen weiterzuziehen. Nur wohin? Brunnen graben in einem ausgetrockneten Boden? Wie tief müssten sie schürfen, um auf Grundwasser zu stoßen? Wie lange reicht es dann? Jeder Brunnen wird hier zu einem Glücksspiel. Wäre es denn nicht sinnvoller, anderweitig Lösungen zu suchen, und dann auch zu finden?

Doch solange sich dies niemand zur obersten Priorität setzt, kann es keine Veränderungen zum Besseren hin geben. Veränderungen, deren sie dringender als je zuvor bedürfen. Was scheuen jene, die es möglich machen könnten? Der Armut nicht schnell genug Herr zu werden? Sicher trifft es zu, wo etwas bereitsteht, strömen auch Menschen herbei. Doch dies alles darf keine Entschuldigung sein. Es soll die Menschen beflügeln, die Erde zu bepflanzen, und mithelfen, um daran teilzuhaben. Eine Landflucht, ganz gleich in welche Richtung, lässt sich dadurch zwar nicht verhindern, sie bietet aber auch zugleich einigen wenigen eine Bleibe zu schaffen. Der Hauptteil jedoch wird seine Wanderung fortsetzen müssen. Sind es denn nicht gerade diese kleinen Parzellen, die anderen Mut machen? Was fehlt, ist das passende Gerüst, und jene, die es ihnen zeigen, wie damit umzugehen. Eifer und Fleiß besitzen diese Menschen im Übermaß. Es wird nur nicht abgefordert. Viele Länder dieses Kontinentes könnten nach kurzer Zeit selbst Hand anlegen und wären so auf fremde Hilfe nicht mehr angewiesen.

Einen Schwachpunkt beinhaltet es dennoch. Das Ausarten in ein Uferloses einzelner Geier muss unterbunden werden. Afrika ist reich an Bodenschätzen. Nur, wohin fließt das daraus Erzielte? Doch nur weiterhin in schon übervolle Taschen. Was schert sie die Landflucht. Dort, wo sie ihre Zelte aufschlagen, herrscht stetig eitel Sonnenschein. Sonnenschein, der anderswo die Pflanzen verdorren lässt.

Ist dies denn nicht die gleiche Sonne? Die Bessergestellten empfinden die Sonne als angenehm. Während sie für andere zum Fluch wird. Zwei Welten begegnen sich hier auf engstem Raum. Wer aber sättigt die Hungernden? Sie bleiben weiterhin auf sich alleine gestellt. Ist ihnen das Glück schon einmal hold und sie finden Anschluss an den Strom Flüchtender, so ziehen sie mit der Masse weiter. Alles, nur nicht zurückbleiben. Dies wäre der sichere Tod.

Scheue Blicke werfen sie gen Himmel. Was befürchten sie zu sehen? Die Sonne verdunkelt sich nicht. Somit ist auch kein Regen zu erwarten. Schwarze Vögel? Säumen diese erst einmal ihren Weg, verheißt es nichts Gutes. Nur jetzt nicht daran denken. Wer weiß schon, welch weiter Weg noch vor ihnen liegt. Hinzu kommt, haben sie dann das Ziel erreicht, was wird sie erwarten? Wohl kaum eine freudige Ansammlung von Menschen. Wer sich dort einfindet, dessen Schicksal ist als Gestrandeter längst schon besiegelt. Vorübergehen? Wie lange vermögen sie diesen Marsch noch fortzusetzen? Doch nur, bis sie irgendwo am Rande zusammenbrechen. Wer es dennoch geschafft hat, dort Einzug zu halten, wo Menschen geschäftig hin und her hasten, wo es eine Fülle zu erwarten gibt, hier wird es ihnen knallhart vor die Füße geworfen. Gebe etwas von dir, so bekommst du auch etwas von mir. Was sollte er geben? Wer nichts hat, vermag auch nichts zu geben.

Dass sie rein gar nichts vorzuweisen hätten, trifft so auch nicht zu. Nur mit dem, was sie anzubieten haben, lässt sich kaum etwas Vernünftiges bewerkstelligen. Zumindest nicht sofort. Abgetragen die Kleidung, zum Teil verschlissen. Leer der Magen, dem seit Ta