Ahmadiyyat - Der wahre Islam - Hadhrat Mirza Baschir ud-Din Mahmud Ahmad - E-Book

Ahmadiyyat - Der wahre Islam E-Book

Hadhrat Mirza Baschir ud-Din Mahmud Ahmad

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Beschreibung

Der wichtigste islamische Reformer des 20. Jahrhunderts legt hier ein Werk vor, das einen tiefen Einblick in die Lehren des Islam gewährt. Mit Logik und Ratio, Weisheit und tiefer Spiritualität wird eine Reformation nicht nur des Islam, sondern der Religion an sich formuliert. Ein bahnbrechendes Werk und eine Botschaft des spirituellen Orients an das vernunftgläubige Abendland. Dieses Buch ist eine einzige Aufklärung: Es erläutert das Wesen Gottes, die Grundlagen der Moral und des sozialen Miteinanders und liefert eine profunde und einleuchtende Diskussionen über das Leben nach dem Tod. Nicht zuletzt bietet das Buch eine Einführung in die dynamischste islamische Reformbewegung des letzten Jahrhunderts und gibt erhellende Einblicke in Leben, Anspruch und Prophezeiungen des Verheißenen Messias des Islam. Letztlich handelt es sich um eine frohe Botschaft: Der Autor lädt dazu ein, Gott zu erfahren, ohne die Moderne aufzugeben.

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Ahmadiyyat

Der wahre Islam

Hadhrat Mirza Baschir ud-Din Mahmud Ahmadra

 

Zweiter Kalif des Verheißenen Messiasas des Islam

Zweites Oberhaupt der Ahmadiyya Muslim Jamaat

Das Original erschien unter dem Titel: 

 

(Ahmadiyyat Ya‘ni Haqîqî Islâm)

© Islam International Publications Ltd.

 

Erste Auflage in Urdu 1924

Erste deutsche Übersetzung 2012

 

Aus dem Englischen von Farida Sarwat

 

© VERLAG DER ISLAM

Genfer Straße 11

D - 60437 Frankfurt am Main

Mehr Informationen unter www.verlagderislam.de

 

ISBN 978-3-944277-02-8

EBOOK EDITION - EPUB

Vorwort

 

Als der Vortrag der ursprünglichen Fassung dieses Werkes 1924 in London auf der Wembley Conference of Religions von Sir Muhammad Zafrullah Khanra1 beendet wurde, brandete Beifall auf. Der Organisator der Konferenz, der Geistliche Dr. Walter Wash, bekundete, dass aus dem Vortrag ersichtlich wurde, dass der Islam eine lebendige Religion darstelle, und der britische Blätterwald rauschte. Fasziniert waren sie von den anmutigen Verfechtern des Islam, die mit Turban auf dem Kopf über den Seeweg aus Indien angereist waren, um ein höchst gewinnendes Bild der Religion Muhammadssaw zu präsentierten. Der Manchester Guardian zum Beispiel berichtete von diesem Ereignis als eine Sensation; der Blick aber erstarrte nicht in einem neugierigen Gaffen auf das exotische Fremde, sondern die Ansprache selbst, der Inhalt, überzeugte in seiner intellektuellen Schärfe und Weisheit, so dass die Zeitung sich dazu verpflichtet sah, davon zu berichten, dass der Vortrag von Hadhrat Mirza Baschir ud-Din Mahmud Ahmadas den größten Applaus einheimste. Der Vortrag selbst ist im Original in Urdu verfasst worden, Sir Muhmmad Zafrullah Khanra übersetzte sowohl die Rede ins Englische als auch die erweiterte Version der Ansprache, die unter dem englischen Titel„Ahmadiyyat or the True Islam“2alsbald nach der Konferenz in Buchform erschienen ist. Der hier vorliegende Text wurde aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt, so dass hiermit auch der deutschsprachigen Leserschaft diese profunde Auseinandersetzung mit der islamischen Lehre näher gebracht wird. Die Genese des hier vorliegenden Textes auf den oben beschriebenen Entstehungsprozess zu reduzieren, würde der Außergewöhnlichkeit der Schrift nicht gerecht werden. Denn parallel zur historisch-empirischen Genese kann der prophetisch-spirituellen Genese nachgeforscht werden, kann man der vom Verfasser selbst erläuterten, und auch plausibel begründeten, Erfüllung ebenjener Prophetie nachspüren, die 1892 von dem Begründer der Ahmadiyya Muslim Gemeinde verkündet wurde. Er schrieb in seinem Buch Isâla´-e-Auhâm:

 

„Der Aufgang der Sonne im Westen (wie vom Heiligen Prophetensaw des Islam vorausgesagt) bedeutet, dass westliche Länder, die sich jahrhundertelang in Dunkelheit und Irrtum befanden, von der Sonne der Rechtschaffenheit erhellt werden und Anteil an den Segnungen des Islam haben werden. Einmal sah ich mich (in einer Vision) auf einer Kanzel in London eine tiefgründige Rede auf Englisch über die Wahrheit des Islam halten und danach sah ich, wie ich mehrere weiß gefiederte Vögel, deren Körper denen von Fasanen glichen und die auf kleinen Bäumen saßen, fing. Ich verstand, was dies bedeutete, nämlich, dass, obwohl es mir nicht vergönnt sein möge, selbst nach London zu reisen, meine Schriften bei jenen Menschen veröffentlicht werden und viele rechtschaffene Engländer sich der Wahrheit zuwenden würden. Westliche Länder sind bislang nicht durch ihre Verbundenheit an geistige Wahrheiten aufgefallen, als ob Gott geistige Weisheit nur dem Osten und weltliche Erkenntnisse Europa und Amerika gewährt hätte. Alle Propheten vom ersten bis zum letzten Tag sind in Asien erschienen und auch spirituelle Menschen, die Nähe zu Gott erwarben, blieben auf die östlichen Völker beschränkt. Aber Gott wünscht jetzt Seine Wohltätigkeit auf den Westen auszudehnen“3

Diese Sakralisierung des Textes wirft, vor allem hier im Westen, Fragen auf. Prophezeiungen werden zumeist im Geiste einer scheinbaren Rationalität dem irrationalen Religiösen zugeschrieben. Sie erscheinen als entrückte, aus der Zeit gefallene Erscheinungen, die in einer voraufgeklärten Epoche der Dunkelheit, in einem magischen Zeitalter unter funktionalen Gesichtspunkten Legitimierungen dienten, nun aber in der Neuzeit, im Zeitalter der Vernunft, als religiöse Erscheinungen an Plausibilität eingebüßt haben. Nicht nur, dass die Korrelation von Religion und Irrationalität per se insofern fragwürdig erscheint, als sie ein verkümmertes Verständnis von Religion, das vor allem den historischen Erfahrungen mit einem rationalitätsfeindlichen Christentum geschuldet ist, voraussetzt. Vielmehr noch erscheint die grundsätzliche Stigmatisierung von Prophezeiungen als zweifelhaft, weil sie verkennt, dass die Plausibilität von Prophezeiungen sich aus den gleichen Quellen speist, wie die Rationalität selbst, auf die die Moderne sich letztlich ja beruft. Es erscheint, gleich wie der Glauben an Erkenntnisse in den Naturwissenschaften, auch als empirisch-plausibel an eine Prophezeiung zu glauben. Es erscheint vernünftig, an die oben formulierte Prophezeiung zu glauben. Unter Berücksichtigung aller Rahmenbedingungen erschein es sogar als irrational, nicht an die Erfüllung dieser Prophezeiung zu glauben. Wenn man weiß, dass der Verkünder obiger Prophezeiung 1892 in einem kleinen Dorf in Indien (Qadian im Punjab) dies verkündete, wenn man weiß, dass diese Person einer breit angelegten Opposition von Seiten orthodoxer Muslime sowie Hindus und Christen gegenüber stand, wenn man weiß, dass diese Person keine großen materiellen Mittel zur Verfügung hatte, wenn man all diese Komponenten berücksichtigt, dann erscheint es mehr als fragwürdig, dass jemand im Jahre 1892 vorhersagen kann, dass seine Lehre, seine Botschaft im Tausende Seemeilen entfernten London verlesen würde, und, was die Prophezeiung an Stärke gewinnen lässt, dass daraufhin im Westen sozialisierte Personen seine Lehre akzeptieren würden. All dies ist eingetroffen, dabei gilt jedoch zu beachten, dass der Text hier nur exemplarisch für die Lehre steht, sein einführender Charakter als Einstieg zum Verständnis der Reform des Islam aber prädestieniert dafür ist, dem abendländischen Leser einen ersten Einblick in die revolutionäre Lehre des Verheißenen Messiasas zu verschaffen.

Zuvorderst und um Missverständnissen vorzubeugen, muss betont werden, dass hier keine Neuformulierung des Islam vorliegt. Das lautstarke Verlangen nach einer Aufklärung im Islam verkennt die aufklärerische Funktion des Islam an sich. Im Qur-ân wird dem Heiligen Propheten Muhammadsaw von Gott in den Mund gelegt, zu sagen:

 

„Nur dies ward mir offenbart, dass ich bloß ein aufklärender Warner bin.“ (38:71)

 

Das Aufklärende ist dem Islam inhärent. In diesem Verständnis dient Religion immer nur dazu, zu erhellen, was verdunkelt war, geistige Wahrheiten zu offenbaren, dem Menschen zu lehren, was er nicht weiß, ihn über sein Wesen, über Gott, den Sinn seines Lebens, aber auch den Grundlagen der Moral und des Sozialen Miteinanders oder dem Leben nach dem Tod aufzuklären. Der Anspruch des Verheißenen Messiasas, jenes Reformers, der von 1835 bis 1908 lebte und in seinen Werken und Taten den Islam wiederbelebte, war es in diesem Lichte nicht, eine Reformation im Sinne einer Umformulierung, einer „Verbesserung“ zu vollbringen, vielmehr ging es darum, den Islam in seiner ursprünglichen Reinheit darzustellen, zu zeigen, dass die Auslegung der meisten Muslime, dass die orthodoxe Buchstabengläubigkeit der meisten Mullahs, dem aufklärenden Anspruch der Religion nicht gerecht werden, sie vielmehr entstellen und verabscheungswürdig verunstalten. Zentral ist in diesem Kontext, dass der Verheißene Messiasas den Islam so auszulegen vermag, das zwischen Werk und Wort Gottes kein Widerspruch besteht, dass zwischen Vernunft und Glauben kein Graben entsteht, sondern dass sie vielmehr eine Einheit bilden. Insofern ist seine Lehre und dieses Werk tatsächlich eine Reform und Aufklärung, und zwar im doppelten Sinne.

Der Text hier dient als profunde Einführung sowohl in die Ahmadiyya Muslim Gemeinde als auch in die Lehren des Islam. Der Autor, ein Sohn des Verheißenen Messiasas und 52 Jahre lang sein zweiter Nachfolger, also zweiter Kalif der Ahmadiyya Muslim Gemeinde, wird auch, eine Prophezeiung erfüllend, der Verheißene Reformer genannt.4 Nach Lektüre dieses Werks erschließt sich einem dieser Titel. Einem genuin westlichen Publikum zugeschnitten, erhellt der Autor auf logische Weise die Lehren des Islam. Das Wesen Gottes, die Beziehung des Menschen zu Ihm, die Möglichkeit der Vereinigung mit Gott, die Diskussion über die Grundlagen von Moral oder sozialen Beziehungen. All diese Aspekte des menschlichen und gesellschaftlichen Lebens werden anhand des Qur-âns und logischen Argumenten beleuchtet. Der islamische Reformer des 20. Jahrhunderts versöhnt den Islam, und damit die Religion, nicht nur mit der Moderne, vielmehr noch bietet er eine Perspektive, die eine lang ersehnte Vollendung der Moderne Wirklichkeit werden lässt.

 

Zu großem Dank verpflichtet sind wir Farida Sarwat, die unermüdlich so grundlegende Werke zum Islam, wie dieses hier, ins Deutsche übersetzt und somit eine Pionierin darin ist, dem deutschen Publikum einen authentischen Einblick in das Wesen dieser Weltreligion zu verschaffen. Ebenso zu Dank verpflichtet sind wir re. Colonel Sarwat, Kashif Mahmood, der die zahlreichen arabischen Kalligrafien besorgt hat, Khola Hübsch, die das Lektorat unterstützte, Tariq Hübsch, der Lektorat und Satz bewerkstelligte, und Qamar Mahmood, der den Umschlag gestaltete. Möge Allah sie allesamt segnen.

 

Mubarak Ahmad Tanveer

Publikationsabteilung Ahmadiyya Muslim Jamaat

 

1Eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Ahmadiyya Muslim Gemeinde (1893-1985). Er war von 1947 bis 1954 Pakistans erster Außenminister, von 1962-1963 Präsident der UNO Generalversammlung und von 1970 bis 1973 Präsident des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag.

2 Die wortwörtliche Übersetzung aus dem Urdu-Original müsste indes „Ahmadiyyat, das heißt, der wahre Islam“ lauten.

3Isâla´-e-Auhâm, S. 516.

4 Zum Autor, siehe Kapitel am Ende des Buches.

Einführung des Verfassers

 

1

 

Mit der Gunst und Gnade Allahs, Er allein ist der Helfer.

 

2

 

Unzählige Male danken wir Allah, dem Höchsten, Der uns mit der Kraft und Fähigkeit versehen hat, durch die wir die höchste Ebene des Fortschritts erreichen können, und Der uns mit den Flügeln des Verstehens und Wissens ausgestattet hat, womit wir in die Höhen der geistigen Himmel aufsteigen können, und Der uns, unsere Mängel und Schwächen erkennend, die Geheimnisse spiritueller Heilmittel enthüllt und, um unsere Krankheiten zu heilen, spirituelle Ärzte gesandt hat, die uns geheilt und mit größerer Stärke und Kraft versehen haben. Auch danken wir Allah, dem höchst Mitfühlenden, dafür vielmals, in unseren Herzen Seine Liebe eingeflößt und uns dann mit Seinem Zusammentreffen beglückt zu haben; Der uns aus dem Becher Seiner Liebe kosten und dann tief aus dem Becher der Vereinigung trinken ließ, Der in diesem Zeitalter der Dunkelheit, in dem Wahrheitssucher blind im Dunkeln tappten, die Sonne Seines Wissens erscheinen ließ und Seinen Gesandten und Propheten, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas, im Osten entsandte und die Dunkelheit von Zweifel und Ungewissheit mit den Strahlen Seines Lichtes vertrieb. Dann ließ er die Brise Seiner Gnade wehen und die Wolken Seiner Barmherzigkeit lebenspendenden Regen ausschütten, so dass alle ausgetrockneten Länder erfrischt werden mögen und die Welt, nachdem sie eine öde Wildnis gewesen war, zu einem erfreuten Garten der Reinheit und Rechtschaffenheit werden möge, damit die Menschen, nachdem sie verrottet und tot gewesen waren, den Hauch des Lebens und Glückes einatmen mögen.

Wir rufen Segnungen herab auf Seinen Heiligen Propheten Muhammadsaw, durch den jene nie versiegende Quelle zum Fließen gebracht wurde und die Tore göttlichen Wissens, die vor Suchenden niemals verschlossen sein werden, aufgetan wurden.

Schließlich beten wir zu Allah, dem Höchsten, dass es Ihm gefallen möge, die Welt in Erfüllung Seines göttlichen Versprechens zu Wahrheit und Rechtschaffenheit zu führen und ihr zu ermöglichen, die Wahrheit anzu

nehmen, damit auf Erden Frieden herrschen und Streit und Uneinigkeit verschwinden und die Menschen wahres Glück erlangen mögen, das nur in der Vereinigung mit Gott gefunden werden kann. Amien!

Zunächst muss ich die Freude zum Ausdruck bringen, die ich darüber empfinde, dass Gott den Veranstaltern der Konferenz der Religionen in London in Erfüllung Seines im Heiligen Qur-ân vor mehr als 1300 Jahren offenbarten Wortes ermöglicht hat, uns alle zu dieser Versammlung zusammenzubringen. Ich denke dabei an folgende Verse des Heiligen Buches:

 

 

„Um die Tatsache zu bezeugen, dass Wahrheit schließlich obsiegen wird, lenke ich die Aufmerksamkeit auf die Versammlungen, in denen Menschen in Reihen sitzen werden, und auf die solche Versammlungen einberufenden Kommitees, die niemandem gestatten werden, die Rechte anderer zu verletzen, und auf die Personen, die Vorträge über die Schönheiten der verschiedenen Religionen halten werden; die Bemühungen all dieser werden zu dem Schluss führen, dass Gott Einer ist, der Herr der Himmel und der Erde und all dessen, was dazwischen ist, der Herr sowohl des Ostens als auch des Westens. Wir haben die Himmel, die am nächsten sind, mit Sternen geschmückt und ihnen anbefohlen, die Wahrheit vor den Angriffen all jener, die irreführen, und all jener, die ihre Ergebenheit zu Gott aufgegeben haben, zu schützen.“3

Jetzt wende ich mich dem Thema zu, über das zu sprechen ich eingeladen wurde, und das da lautet: die Ahmadiyya Bewegung. Bevor ich die religiösen Gesichtspunkte erläutere, halte ich es für erforderlich, mich kurz auf ihren Werdegang und ihre gegenwärtige Verbreitung und Stärke zu beziehen.

1 Übersetzung: „Ich nehme Zuflucht bei Allah vor Satan, dem Verfluchten. Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen. Wir preisen Ihn und rufen Seinen Segen herab auf Seinen edlen Propheten.“

2Die erste Sura des Qur-âns, die Sura Al-Fateha, folgend die Übersetzung (Anm.d.Ü.):

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen.

Aller Preis gebührt Allah, dem Herrn der Welten,

Dem Gnädigen, dem Barmherzigen,

Dem Meister des Gerichtstages.

Dir allein dienen wir, und zu Dir allein flehen wir um Hilfe.

Führe uns auf den geraden Weg,

Den Weg derer, denen Du Gnade erwiesen hast, die nicht (Dein) Missfallen erregt haben und die nicht irregegangen sind.

3 Der Heilige Qur-ân, Sura 37, Verse 2-8 (Folgend werden die Qur-ân-Referenzen nur in Zahlen [zuerst die Sura, dann der Vers] ausgedrückt).

1. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat

 

Der Werdegang der Bewegung

 

Gegründet von Hadhrat Ahmadas in Qadian

 

Die Ahmadiyya Bewegung wurde von Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas (1835-1908) im März 1889, als er etwa 54 Jahre alt war, gegründet. Ahmadas gehörte einer edlen und alten Mughal Familie aus dem Punjab an, die etwa zur Zeit der Herrschaft Kaiser Babars aus Samarkand nach Indien eingewandert war. Der erste Vorfahre Ahmadsas, der nach Indien kam, war Mirza Hadi Baig, der, so schreibt Sir Lepel Griffin in seinem Punjab Chiefs,

 

„zum Qazi oder Magistrat über siebzig Dörfer in der Umgebung von Qadian wurde, einer Stadt, von der gesagt wird, dass sie von ihm gegründet und auf den Namen Islampur Qazi getauft wurde, woraus sich durch natürliche Umwandlung der Name Qadian entwickelte. Viele Generationen hindurch bekleidete diese Familie unter der kaiserlichen Regierung ehrenhafte Ämter und erst als die Sikhs an die Macht kamen, verfiel sie in Armut.“

 

Das Hauptquartier der Bewegung wurde von Ahmadas in Qadian etabliert, einer kleinen Stadt im Punjab (Indien), die seine Heimatstadt war und sich etwa 11 Meilen nordöstlich von Batala, wo eine Eisenbahnstation des N.W.R. Systems vorhanden ist, befindet. Trotz der ihm von den Anhängern aller Religionen Indiens entgegengebrachten heftigen Opposition und der anfangs gleichgültigen Einstellung der Regierungsbeamten ihm gegenüber, fuhr die von ihm gegründete Bewegung fort, in allen Teilen Indiens allmählich Fortschritte zu erzielen, so dass seine Anhänger zur Zeit seines Todes, der im Mai 1908 eintrat, Hundertausende zählten und die Bewegung sich in die benachbarten Länder, in Arabien, Afghanistan etc. ausgebreitet hatte.

 

Gewählte Oberhäupter

 

Nach dem Tod von Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas wurde mein verehrter Lehrer, Hadhrat Maulvi Nurudinra, zum geistigen Oberhaupt der Bewegung gewählt, und nach seinem Tod, der im März 1914 eintrat, wurde ich zu seinem Nachfolger gewählt.

Es mag hier nicht fehl am Platz sein, zu erwähnen, dass wie in der Frühzeit des Islam die Ahmadiyya Gemeinschaft von einem von der Gemeinschaft gewählten geistigen Oberhaupt geleitet und geführt wird. Es ist nicht erforderlich, dass das Oberhaupt der Gemeinschaft mit dem heiligen Gründer der Bewegung irgendwie verwandt ist. Sein erster Nachfolger war weder ein Blutsverwandter noch ein Verwandter durch Heirat. Es ist auch nicht erforderlich, dass das Oberhaupt der Gemeinschaft mit dem heiligen Gründer der Bewegungas nicht verwandt sein darf, ich zum Beispiel habe die Ehre, sein Sohn zu sein.

 

Verbreitung der Ahmadiyyat

 

Bisher1 hat sich die Bewegung in beinahe alle Teile der Welt verbreitet und zählt über eine halbe Million Mitglieder, wovon die Mehrheit in Indien (und Pakistan) und den angrenzenden Ländern lebt. Aufgrund der sehr starken Opposition und der Verfolgung, der die Mitglieder der Bewegung ausgesetzt sind, ist es vielen Menschen, die im Herzen die Ahmadiyyat akzeptiert haben, nicht möglich, offen beizutreten. Solche Menschen werden in großer Anzahl bei den Sikhs, Hindus und den unterschiedlichsten Sekten des Islam angefunden.

Menschen aller Ränge und Gesellschaftsschichten, Angehörige sowohl niedriger als auch höherer Kasten, sind der Bewegung beigetreten. In den vergangenen zwei Jahren sind der Bewegung zum Beispiel etwa 3000 ursprüngliche Mitglieder der niederen Kasten des Punjabs und der United Provinces (Vereinigten Provinzen) beigetreten, wobei die Anzahl monatlich steigt. Ähnlich haben sich während des vergangenen Jahres im Staat Hyderabad mehrere Hundert Menschen von niedrigen Kasten unter die Fittiche der Ahmadiyya Muslim Gemeinde begeben.

Anhänger der Bewegung werden in jeder Provinz Indiens und sowohl in pushto als auch in persisch sprechenden Gebieten Afghanistans angefunden.

In den südlich und östlich von Indien liegenden Ländern werden Mitglieder der Bewegung in Ceylon (Sri Lanka), in Burma, den Malayischen Staaten und den Straits Ländern angefunden. Von den Mitgliedern der Ahmadiyya Gemeinschaft in Ceylon werden zwei Blätter auf malayisch und englisch herausgegeben.

In China gibt es keine reguläre Mission, aber ein in Istanbul auf türkisch gedrucktes Buch, The Muslim World, das von dem berühmten Reisenden Scheikh Abdur Raschid Ibrahim verfasst wurde, der einer der gelehrten Herren von Qazan und ein Mitglied des Russischen Parlaments ist, erwähnt, dass auch in jenem Land Mitglieder der Bewegung angefunden werden, obgleich es jenen im Innern des Landes noch nicht möglich war, eine Verbindung zum Hauptquartier der Bewegung in Qadian herzustellen.2

Auch in den Philippinen und auf Sumatra sind viele Gläubige der Bewegung beigetreten.

In den sich nördlich und westlich von Indien befindlichen Ländern werden Mitglieder der Bewegung in Bukhara, Iran, Iraq, Saudi Arabien und Syrien angefunden.

In Afrika sind reguläre Gemeinschaften in Ägypten, auf Zanzibar, in Natal, Sierra Leone, Goldküste, Nigeria und Marokko und auch auf der Insel Mauritius gebildet worden. Von der Bewegung auf Mauritius wird ein Blatt auf Französisch herausgegeben.

In Europa hat die Bewegung bislang nur Anhänger in England und Frankreich gefunden.3

Die Englische Mission wurde vor etwa zehn Jahren gegründet.

In Amerika, wo Hunderte von Amerikaner Ahmadiyyat angenommen haben und anzunehmen fortfahren, wurde erst vor drei Jahren eine Mission gegründet. Ein vierteljährliches Journal wird von der Bewegung von Chicago aus veröffentlicht. Die Bewegung hat sich auch bis nach Trinidad, Brasilien und Costa Rica in Südamerika ausgebreitet.

Auch Australien teilt diesen großen Segen und, uns auf das Wort Gottes verlassend, glauben wir fest daran, dass auch der Rest der Welt in nicht allzu ferner Zeit daran teilhaben wird.

 

Merkmale der Bewegung

  

Notwendigkeit von Propheten

 

Eine sich gleich zu Beginn stellende Frage ist, welchen Zweck die Ahmadiyya Bewegung angesichts einer solchen Vielzahl schon bestehender Religionen und Bewegungen erfüllen soll. Deshalb werde ich diese Frage zuerst behandeln.

Jeder an irgendeine der offenbarten Religionen Glaubende muss auch glauben, dass Gott zu verschiedenen Zeiten verschiedene Propheten auf die Welt entsandt hat und dass keine Nation ohne einen Gesandten Gottes belassen wurde. Die geistige Evolution der Menschheit beruht vollkommen auf solche Personen, und ohne jene hätte es nichts als Dunkelheit auf der Welt gegeben. Im Heiligen Qur-ân sagt Gott:

 

  

„Es gibt kein Volk, bei dem nicht früher schon ein Warner erschienen wäre.“4

 

Historische Nachforschungen und archäologische Entdeckungen bestätigen uns in diesem Glauben, der eine große Rolle spielt bei der Förderung von Einigkeit unter den Nationen. Dafür ist dem Heiligen Qur-ân zu danken, weil diese Wahrheit zuerst von ihm verkündet wurde. Wenn wir den Zweck zu entdecken versuchen, zu dem diese Propheten entsandt wurden, so werden wir feststellen, dass der Grund für ihr Erscheinen stets die geistige Verderbtheit der Menschheit und der Abbruch jeglicher direkten Beziehung zu Gott gewesen ist. Diese Propheten erscheinen stets wie schwere Regenwolken, die die Erde nach einer langen Dürreperiode erfrischen und erquicken. Sie sind sozusagen die vom Himmel entsandte Antwort Gottes auf jene, die weinend nach Ihm suchten. Sie sind wie das Horn, in das vom Jäger, der das Jagdwild entdeckt, geblasenen wird, um seine verstreuten Gefährten zusammenzurufen. Von ihnen wird die Welt zur Wahrheit zurückgerufen und unter ihrer Führung setzt sie ihren Marsch zum wahren Ziel fort.

Wir glauben, dass diese Entsendung von Propheten auch in der Zukunft so fortfahren wird wie in der Vergangenheit, weil der Verstand es zurückweist, dass das Prophetentum beendet ist. Wenn die Menschheit fortfahren soll, Zeitalter geistiger Dunkelheit zu durchlaufen, Zeitalter, in denen sich die Menschen von ihrem Erschaffer entfernt haben, wenn Menschen von Zeit zu Zeit in ihrem Bemühen, die Verbindung zu ihrem Schöpfer wiederzuerlangen, vom rechten Weg abirren und in der totalen Dunkelheit des Zweifels und der Verzweiflung herumtappen, wenn sie ihre Suche nach dem Licht in solchen Zeitaltern und Zeiten fortsetzen sollen, kann man nicht glauben, dass göttliche Fackelträger und Führer zu erscheinen aufhören, denn es stimmt mit der Rahmaniyyat, der Barmherzigkeit Gottes, nicht überein, dass Er das Böse gestattet und kein Heilmittel dagegen liefert, die Sehnsucht erschafft, die Mittel, um sie zu stillen, jedoch der Menschheit entzieht. Dies zu glauben, würde eine Beleidigung des Urquells der Barmherzigkeit und des Mitgefühls darstellen und geistige Blindheit offenbaren.

Wir glauben, dass die Welt heutzutage unbedingt eines Führers und Lehrers bedarf, der den Weg zu Gott weist und aus Zweifeln und Befürchtungen zu Glauben und Gewissheit führt. Wenn die Menschheit je eines Propheten bedurfte, dann heute, denn Religionen sind bar jeden Geistes zu leeren Floskeln verkommen, so, als wären sie tot.

 

Drei Arten des modernen Verhältnisses zu Gott

 

Heutzutage können die Menschen hinsichtlich ihrer Einstellung zur Religion in drei Gruppen aufgeteilt werden. Erstens jene, die die Notwendigkeit der Religion leugnen und Gott entweder ganz und gar ablehnen oder an Ihn so glauben wie sie an Flüsse und Berge glauben, denn dieser Glaube beeinflusst ihr tägliches Leben nicht im Geringsten. Sollten sie beschließen, dass es keinen Gott gibt, so würde in ihrem Leben überhaupt keine Veränderung eintreten, denn ihr Glaube an Gott hat keinen Einfluss auf ihre Handlungen und ihr Verhalten. Solche Menschen sind manchmal so weit gegangen, dass sie sagen, dass sie ihre Unabhängigkeit nicht einmal für Gott aufgeben und ihren Selbstrespekt nicht durch Beten und das sich vor Ihm demütigen verletzen können.

Die zweite Gruppe von Menschen ist jene, die an Gott und Seine Attribute glaubt, sich aber in der Lage eines durstigen Mannes befindet, der sich zwischen den Dünen der Wüste verirrte und meilenweit keinen einzigen Tropfen Wasser findet. Je mehr er danach sucht, desto stärker werden sein Durst und seine Pein. Sein Wandern nützt ihm aber nichts, denn er läuft von einer irreführenden Luftspiegelung zur anderen und jedesmal vermehrt seine Enttäuschung seine Pein, sodann er auf der Suche nach Wasser solangewandert, bis er die Tore des Todes erreicht.

Die dritte Gruppe von Menschen ist zufrieden mit ihrem Los und ihrem Zustand, dies aber nicht, weil sie glaubt, dass sie alle ihre natürlichen Begehren befriedigt hat, sondern weil sie den Mut verloren hat und an Gottes Gnade verzweifelt ist. Sie meint, dass Gottes Begünstigungen sich auf jene beschränkten, die früher lebten, und sie selbst wie Stiefsöhne sind, die keine Hoffnung darauf haben, das Eigentum ihres Stiefvaters zu erben. Darum sind sie damit zufrieden, sich von den Krumen zu nähren, die ihnen jene vor ihnen aus Wohltätigkeit überlassen haben.

Aber keiner dieser Zustände ist natürlich. Die Sorglosigkeit der zuerst erwähnten Gruppe von Menschen, die erfolglosen Bemühungen der zweiten und die aus Verzweiflung entstandene Zufriedenheit der letzteren sind gleichermaßen unnütz und nicht ergiebig.

Das Einzige, was den nach Gott Suchenden nützen kann, ist die wahre Erkenntnis und das Wissen von Ihm, das alle Dunkelheit zerstreut und alles entfernt, das den Menschen von seinem Schöpfer trennt, und ihn schließlich zur tatsächlichen Gegenwart Gottes führt. Allein solches Wissen kann dem Menschen die Religion in jener Form präsentieren, die annehmbar ist und von seinem Gerechtigkeitssinn gutgeheißen werden kann; und genau das wurde stets von einem Propheten Gottes ausgeführt und kann nur von einem solchen ausgeführt werden. Darum bedenkt, ob es heutzutage irgendeine Religion gibt, deren Anhänger noch immer das besitzen, was der Welt durch die Propheten gegeben wurde. Stimmt es nicht, dass Menschen sich entweder mit dem Glauben, dass Gottes Segnungen in der Vergangenheit erschöpft worden sind, abgefunden haben, der Religion ganz und gar abschworen oder sich damit täuschen, dass sie das Ziel erreicht haben, sich jedoch nur in einem Trancezustand befinden, der dazu führt, dass unrealistische Lächerlichkeiten als wahr akzeptiert werden, die für Außenstehende ins Reich der Fabeln gehören. Wenn dies der Fall ist, dann ist die Notwendigkeit eines Propheten nur umso höher einzustufen. Darum hat der heilige Gründer der Ahmadiyya Bewegung gelehrt, dass die Tür der Offenbarung stets offen geblieben ist und fortfahren wird, offen zu sein, und dass das gegenwärtige Zeitalter mit großem Nachdruck die Notwendigkeit eines Propheten bezeugt.

Wir begründen unseren Glauben jedoch nicht allein auf das Zeugnis dieses Zeitalters, nein, wir haben auch die Unterstützung von früheren Propheten.

 

Alle Religionen erwarten den Propheten der Endzeit

 

Wir stellen fest, dass alle Religionen Prophezeiungen hinsichtlich des Erscheinens eines Propheten in diesem Zeitalter enthalten. Die Hindus warten auf das Erscheinen von Neha Kalank Avatar, das in ihren Schriften vorausgesagt worden ist. Die Christen warten auf das zweite Erscheinen des Messias. Die Muslime warten auf das Erscheinen des Mahdi und des Verheißenen Messias. Die Zoroaster glauben an das Erscheinen von Mesio Darbahmi, etc.. Falls das Erscheinen von Propheten in der Zukunft aufgehört haben soll, wie können alle diese Menschen hinsichtlich dieser einen Tatsache, dass ein Prophet, dessen Erscheinen vorausgesagt worden war, erscheinen würde, übereinstimmen. Ein besonderes Merkmal dieser Prophezeiungen ist, dass ein großes Maß an Ähnlichkeit darüber besteht, welche Zeichen mit der Ankunft des Propheten der Endzeit einhergehen. Alle diese Prophezeiungen zeigen die Zeit des Erscheinens jenes Propheten dadurch an, dass sie die Verbreitung von Laster, die Vermehrung von Krankheiten, das Niederfallen von Sternen, eine Sonnen- und Mondfinsternis, das Wiederauftreten von Kriegen etc. voraussagen. Auch wird vorausgesagt, dass diese verheißenen Propheten die Wahrheit auf der ganzen Welt verbreiten werden und die wahre Religion in unübertroffener Weise offensichtlich über alle anderen Religionen triumphieren wird. Einerseits zeigt die Erfüllung dieser in diesen Prophezeiungen enthaltenen Zeichen, dass sie nicht falsch sein können, andererseits macht die Aufgabe, zu deren Zweck alle verheißenen Propheten ernannt wurden, es unmöglich, dass alle diese Propheten ihre jeweiligen Religionen gleichzeitig über alle anderen triumphieren lassen werden.

 

Ein Prophet für alle Religionen

 

Darum ist die Folgerung unvermeidlich, dass alle diese Prophezeiungen sich auf ein und dieselbe Person beziehen, die aufgrund ihrer spirituellen Kraft Menschen aller Glaubensrichtungen versammeln und die Nationen der Welt auf den rechten Weg führen würde. Diese Prophezeiungen zeigen auch an, dass, obwohl der Verheißene für alle Religionen derselbe sein wird, er solche Charakterzüge aufweisen wird, dass jede Nation ihn als einen von ihnen akzeptieren würde. Er wird so mit Indien verbunden sein, dass die Hindus ihn als ihren Neha Kalank Avatar akzeptieren können, er wird eine solche Beziehung mit den Zoroastern haben, dass sie ihn als ihren Mesio Darbahmi akzeptieren können, er wird eine solche Beziehung zu den Muslimen haben, dass sie ihn als ihren Mahdi akzeptieren können, und er wird eine derartige Beziehung zu den Christen haben, dass sie ihn als den Messias erkennen können. Dies kann nur geschehen, wenn er mit verschiedenen Völkern auf unterschiedliche Weise verbunden ist. Zum Beispiel kann er mit einer Gruppe durch seine Religion, mit einer anderen durch seine Rasse und mit einer dritten durch seine gesellschaftlichen oder politischen Beziehungen verbunden sein, so dass jede Nation bereit ist, ihn als einen von ihnen anzuerkennen.

Wir glauben, dass alle diese Merkmale in dem heiligen Gründer der Ahmadiyya Bewegung, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadas, den Gott für die Reformation des gegenwärtigen Zeitalters erweckt hat, manifestiert sind. Er beanspruchte, der Messias für die Christen, der Mahdi für die Muslime, Krishna oder Neha Kalank Avatar für die Hindus und Mesion Darbahmi für die Zoroaster zu sein. Kurz gesagt, er war für jede Nation der verheißene Prophet und dazu berufen, die gesamte Menschheit unter einem Glaubensbanner zu vereinen. Er war der Mittelpunkt der Hoffnungen und Erwartungen aller Nationen; er ist der Dom des Friedens, unter dem jede Nation ihrem Schöpfer huldigen kann; er ist das Tor, durch das alle Nationen ihren Herrn sehen können; und er ist der Mittelpunkt, bei dem alle Radien des Kreises zusammenlaufen. Es ist darum bestimmt, dass die Welt Frieden und Ruhe nur durch ihn finden wird. Da er von der Abstammung ein Perser war, war er der Verheißene der Zoroaster; da er ein gebürtiger Inder war, war er der Verheißene der Hindus; da er vom Glauben ein Muslim war, war er der Verheißene der Muslime; und da er, Heilmittel für die in christlichen Ländern vorherrschenden gesellschaftlichen Übel bringend, – Übel, die den Schultern christlicher Nationen eine untragbare Last aufgebürdet haben – im Geist und mit der Kraft von Jesusas gekommen ist und unter einer christlichen Regierung geboren wurde, und auch, weil er Jesuas Ehre gegen die seit Hunderten von Jahren wider ihn erhobenen Angriffe verteidigt hatte, war er dazu berechtigt, als der Verheißene der Christen anerkannt zu werden.

 

Alle Prophezeiungen erfüllten sich

 

Alle Prophezeiungen früherer Propheten wurden in seiner Person und durch ihn erfüllt. Als sich die Zeit der Erfüllung dieser Prophezeiungen näherte, teilte Gott ihm dies mit und zeigte somit, dass alle diese Prophezeiungen in ihm allein Erfüllung finden würden. Es ist gesagt worden, dass der Verheißene im Osten erscheinen würde, und so geschah es.5 Ähnlich hieß es, dass vor dem Erscheinen des Messias falsche Propheten erscheinen würden, und so geschah es auch.6 Das heißt, bevor Ahmadas seinen Anspruch erklärte, beanspruchten mehrere Personen, deren Ansprüche selbst weise Personen beinahe täuschten, der Messias zu sein. Dann gab es, wie vorausgesagt, Kriege und Pest und Hungersnöte, und schließlich wurde auch das mächtige Zeichen, das in der Bibel in allgemeinen Worten beschrieben ist, im Jamaspi, dem Buch der Zoroaster, als das Verdunkeln der Sonne und des Mondes bezeichnet wird und in islamischen Büchern ausführlich beschrieben wird, erfüllt. In diesen Büchern wurde angegeben, dass zur Zeit des Erscheinens des Mahdis während des Monats Ramadan, am zweiten Tag der Tage der Eklipse der Sonne, eine Sonnenfinsternis und, in der ersten Nacht der Nächte seiner Eklipse, eine Mondfinsternis stattfinden würden. Insbesondere ist erwähnt worden, dass dieses Zeichen für keinen anderen, der einen Anspruch erhebt, bestimmt worden sei.7 Auch diese Prophezeiung hat sich erfüllt, und ihre Erfüllung hat auf den Anspruch von Ahmadas, der Mahdi und Messias zu sein, das Siegel der Wahrheit gesetzt. Diese Eklipsen ereigneten sich im Monat Ramadan des Jahres 1894 an den schon vorausgesagten Tagen und, obgleich viele Personen vor ihm beansprucht hatten, der Mahdi oder Messias zu sein, ereignete sich diese Konjunktion nicht bei einem einzigen von ihnen.

Zu seiner Zeit wurde auch ein höchst außergewöhnliches, in früheren Schriften vorausgesagtes, aber nie geschautes Phänomen gesehen. Es wurde vorausgesagt, dass zur Zeit des Verheißenen Messiasas Frieden herrschen, Kinder mit Schlangen und Lämmer mit Wölfen spielen würden,8 es aber auch Kriege geben würde; in anderen Worten, dass Frieden und Krieg nebeneinander existieren würden.9 Wir stellen fest, dass dieser erstaunliche Anblick heutzutage von der Welt überall dargeboten wird. Einerseits hat der Patriotismus der in den meisten Ländern zu früheren Zeiten vorherrschenden Unterdrückung und Unordnung ein Ende bereitet und den Staaten ermöglicht, ihre jeweiligen Hoheitsgebiete zu ordnen, andererseits befinden sich internationale Beziehungen in einem Zustand der Verwirrung, so dass die Beziehungen der Nationen untereinander von Angst und Misstrauen erfüllt sind und Neid und Missgunst einen Höhepunkt erreicht haben.

Außer diesen Prophezeiungen werden in islamischen Büchern hinsichtlich des Erscheinens des Verheißenen detailliert Prophezeiungen gemacht, die allesamt in Erfüllung gegangen sind. Einige davon können hier erwähnt werden. Zum Beispiel wurde vorausgesagt, dass zur Zeit des Verheißenen eine neue Transportmethode Kamele nutzlos machen würde.10 Dies ist durch die Einführung von Eisenbahnen erfüllt worden. Es wird beschrieben, dass Nachrichten von einem Teil der Welt sofort zu einem anderen getragen werden können.11 Dies ist durch die Erfindung des Telegrafen und durch kabellose Telegrafie erfüllt worden. Es steht geschrieben, dass sich die Anzahl von Frauen vermehren würde12 und jene in großer Anzahl zum Verkauf von Waren angestellt werden würden,13 dass Frauenkleidung jene Körperteile, die zu bedecken zuvor als richtig befunden wurde, unbedeckt lassen würde.14 Es steht geschrieben, dass drei große Mächte Krieg gegen drei andere große Mächte führen und die siegreichen Drei Konstantinopel besetzen würden,15 dass ein Mann aus Konstantinopel jedoch nach Kleinasien entkommen und Krieg führen und sein Hoheitsgebiet zurückerobern würde. Es steht geschrieben, dass die christlichen Nationen überall vorherrschen würden,16 dass Arabien vom Türkischen Reich getrennt werden würde und im Irak, in Syrien und in Ägypten separate Regierungen gebildet werden würden.17 Es steht geschrieben, dass ein bestimmtes Volk die Monate verkürzen würde,18 dass das islamische Gesetz missachtet würde19 und Glücksspiele zunehmen würden;20 große Polizeikräfte würden benötigt werden;21 Frauen würden sich wie Männer kleiden;22 Arbeiterklassen würden an die Macht gelangen; die Reichen würden den Armen die Almosen versagen;23 islamische Regierungen würden vernichtet werden;24 der religiöse Zustand Arabiens würde bedauernswert sein;25 leblose Dinge würden sprechen (dies bezieht sich auf die Erfindung von Grammofon, Radio, Fernsehen etc.);26 neue Transportmethoden würden erfunden werden (dies bezieht sich auf Flugzeuge etc.). Es steht geschrieben, dass zwischen zwei Meeren liegendes Land, auf dessen einer Seite Korallen und auf der anderen Perlen angefunden würden, gespalten und die Meere vereint werden und eine große Anzahl von Schiffen durch die Öffnung hindurchfahren würden.27 Dies bezieht sich deutlich auf die Kanäle von Suez und Panama. Auch steht geschrieben, dass Bücher und Zeitungen in großer Anzahl herausgegeben,28 verschiedene Entdeckungen in der Astronomie gemacht und Bewässerungskanäle aus Flüssen abgeleitet werden, wodurch Flüsse schließlich austrocknen würden; Berge würden gesprengt werden;29 das Reisen würde zunehmen;30 in einigen Ländern würde die Urbevölkerung ausgerottet werden; das Opfern von Witwen und andere ähnliche alte Bräuche würde vom Staat abgeschafft werden.

 

Prophezeiungen zur Person des Verheißenen Messiasas

 

Es wurde vorausgesagt, dass der Verheißene Messiasas an zwei Krankheiten, eine der oberen und einer der unteren Körperhälfte, leiden würde,31 dass sein Haupthaar gerade und seine Hautfarbe weizenfarbig sein würde,32 dass er an einem leichten Stottern in seiner Sprache leiden würde,33 dass er einer Familie von Landbestellern angehören würde, dass er während er spräche von Zeit zu Zeit mit seiner Hand gegen seinen Oberschenkel schlagen würde,34 dass er in einem Kada genannten Dorf erscheinen35 und die Ämter des Messias und des Mahdi in sich vereinen würde.36 All diese Prophezeiungen erfüllten sich auch. Ahmad, der Verheißene Messiasas, litt an Vertigo und Diabetes; er hatte gerades Haar, weizenfarbigen Teint und stotterte manchmal beim Sprechen. Er hatte die Angewohnheit, während er sprach mit der Hand gegen seinen Oberschenkel zu schlagen und gehörte einer Familie von Landwirten an. Er war ein Einwohner von Kadian oder Kade, wie Qadian allgemein genannt wird. Kurz gesagt, wenn wir alle diese Prophezeiungen zusammen genommen betrachten, stellen wir fest, dass sie sich auf kein anderes Zeitalter, als auf das gegenwärtige beziehen und auf keine andere Person, als auf Ahmadas. Es scheint klar, dass das gegenwärtige Zeitalter das Zeitalter des Erscheinens des Verheißenen ist, dessen Erscheinen von den früheren Propheten vorausgesagt wurde, und dass Ahmadas der Verheißene ist, dessen Erscheinen Jahrhunderte lang sehnsüchtig erwartet wurde. Wenn wir feststellen, dass der Heilige Gründer der Ahmadiyya Bewegung nach dem Empfang himmlischer Offenbarungen das Erscheinen vieler dieser Zeichen, wie z.B. das Erscheinen der Pest, den Weltkrieg, allgemeine Erdbeben, die Grippe-Epidemie, etc., voraussagte, bevor die meisten dieser Zeichen eingetroffen wurden, dann wird unser Glaube und unsere Überzeugung weiter gestärkt und wir sind wie einer, der nicht unüberlegt, sondern reflektiert und gerecht handelt, zu glauben gezwungen, dass Gott die Hoffnungen und Erwartungen aller Nationen in der Person des heiligen Gründers der Ahmadiyya Bewegung erfüllt hat. Die Wolken Seiner Barmherzigkeit haben Regengüsse herabgesandt, und Länder, die ausgetrocknet waren, sind bewässert worden; gesegnet ist jener, der dieses Wasser in seinen Feldern sammelt und der jeder Art von Stolz und Heuchelei entsagt und seinen Glauben über die Reichtümer und den Ruhm der Welt stellt.

Somit ist die Ahmadiyya Gemeinschaft von anderen religiösen Gemeinschaften zu unterscheiden, weil die Mitglieder dieser Gemeinschaft nach reiflicher Überlegung über die in Erfüllung gegangen Zeichen im Zuge des Erscheinens des Propheten und Reformers der Endzeit, den Anspruch Hadhrat Mirza Ghulam Ahmadsas akzeptiert haben und, ungleich vieler anderer Völker, nicht länger auf das Erscheinen des Gesandten der Endzeit warten.

 

Der Grund für das Erscheinen des Verheißenen Messiasas

 

Jetzt gehe ich dazu über, den Zweck des Erscheinens des heiligen Gründers der Ahmadiyya Bewegung, wie von ihm selbst beschrieben, darzulegen.

Er sagt:

 

„Die Aufgabe, für die Gott mich berufen hat, ist, dass ich durch Beseitigung der zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer entstandenen Hindernisse in den Herzen der Menschen Liebe und Ergebenheit zu Gott begründen und durch Offenbarung der Wahrheit allen Religionskriegen und Streitigkeiten ein Ende bereiten und somit das Fundament zu andauerndem Frieden legen soll, und die Menschheit mit den geistigen Wahrheiten, die sie vergessen hat, vertraut mache und der Welt ein wahrhaft spirituelles Leben zeigen soll, das heutzutage durch materielle Begehren ersetzt worden ist. Und dass ich in meinem eigenen Leben jene göttlichen Kräfte kundtun soll, mit denen der Mensch ausgestattet worden ist, die aber nur durch Gebet und Hingabe kundgetan werden können. Und vor allem, dass ich jene helle und reine Einheit Gottes, die aus den Herzen der Menschen vollkommen verschwunden ist, frei von allen polyistischen Vorstellungen wieder begründen soll.“37

 

„Gott hat mich mit Wissen erfüllt, damit ich jene, die sich verirrt haben, warnen und jene, die in Dunkelheit leben, zum Licht führen möge.38 Gott hat mich entsandt, um diese missliche Lage zu ändern und die Menschheit zu Seiner reinen Einheit zurückzuführen. Aus diesem Grund habe ich euch alle diese Dinge erklärt. Ich bin auch entsandt worden, um der Welt einen festeren Glauben zu geben und die Existenz Gottes zu zeigen; denn Glaube ist verdörrt und Glauben an das Leben im Jenseits zu einer Fabel geworden, und das Verhalten des Menschen zeigt, dass er sein ganzes Vertrauen auf die Welt und auf materielle Dinge gesetzt hat und weder an Gott noch an das Jenseits glaubt. Menschen sprechen von Gott und von Geistigkeit, aber ihre Herzen sind angefüllt mit der Liebe zu dieser Welt. Jesusas hatte die Juden in demselben Zustand angefunden, in welchem sich die Welt heutzutage befindet, und so wie der Mangel an Glauben die Liebe zu Gott aus den Herzen der Juden verdrängt hatte, hat die Welt heutzutage aufgehört Gott zu lieben. Und ich bin entsandt worden, um Wahrheit und Glauben zurückzubringen und die Liebe zu Gott und die Furcht vor Gott in den Herzen der Menschen wiederzubeleben. Das allein ist der Zweck meiner Existenz. Gott hat mir mitgeteilt, dass sich der Himmel, nachdem er sich entfernt hatte, der Erde wieder nähern wird. Also bin ich gekommen, um diese Dinge zu erneuern, ja, zu diesem Zweck wurde ich entsandt.“39

 

Weiter sagt er, dass er dazu entsandt wurde, Menschen hinsichtlich aller sich auf Glauben, moralische Werte, Wissen und Verhalten beziehenden Dinge so zur Wahrheit zu führen, dass sie in diesen Dingen besondere Stärke gewinnen mögen.40

Auch sagt er, dass einer seiner Söhne der Befreier von Gefangenen sein wird,41 das heißt, dass Nationen, Gesellschaftsklassen und Länder, die von anderen Nationen, Gesellschaftsklassen und Staaten unterdrückt werden, durch ihn von den Banden der Tyrannei befreit und ihre Freiheit erhalten werden, und dass Gott ihre Schwierigkeiten beseitigen und ihnen ein Leben in Frieden und Behagen gewähren wird. Weiter sagt er, dass es seine Pflicht sei, erstens, allen Nationen die Wahrheit des Islam darzulegen und zweitens, der Welt die wahren und mit unbefleckter Wahrheit und Spiritualität angefüllten Lehren des Islam frei von allen falschen Auslegungen und belanglosen Einschiebungen zu präsentieren, und drittens, das Licht des Glaubens all jenen Nationen der Erde darzubringen, die eifrig auf der Suche danach sind.

Demgemäß scheint es, dass es seine Mission war, die vollkommene Einheit Gottes zu predigen, Tugendhaftigkeit und Rechtschaffenheit zu begründen, in den Herzen der Menschheit Gottesfurcht einzuflößen, die Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer zu stärken, Menschen aus Zweifel und Dunkelheit zu einer Glaubensgewissheit zu führen und beunruhigten Herzen Frieden und Ruhe zu schenken. Die Tore spirituellen Wissens zu öffnen, eine Lösung zu finden für moralische, spirituelle, intellektuelle und praktische Schwierigkeiten, die Unterdrückten zu entlasten und sie durch himmlische Mittel zu nähren, jenen, die entrechtet worden sind, ihre Rechte zurückzugeben, Krieg und Unruhe abzuschaffen, universellen Frieden zu bringen, die Menschheit unter dem Banner eines Glaubens und eines Glaubensbekenntnisses zu vereinen, die Wahrheit unter allen Nationen zu verbreiten, den Islam von den nicht dazu gehörenden Irrtümern zu reinigen und der Welt die wahren Lehren des Islam darzubringen und ihr schließlich die Herrlichkeit Gottes durch offenkundige Zeichen zu zeigen.

Eine wahrlich ausgezeichnete Aufgabe und eine herrliche Aussicht! Aber, hat einer, der einen Anspruch erhoben hat, je etwas anderes behauptet? Ein jeder von ihnen muss der Welt gleiche herrliche Aussichten verheißen, denn niemand würde bloßen alltäglichen Zusicherungen irgendwelche Aufmerksamkeit schenken. Solche feinen Erklärungen werden in diesem Zeitalter, da alles auf Propaganda und Reklame beruht, als umso notwendiger erachtet. Hätte der Anspruch des heiligen Gründers der Ahmadiyya Bewegung also nur auf solchen Erklärungen beruht, so würde er keine besondere Aufmerksamkeit verdient haben und zu keiner Bevorzugung vor den Ansprüchen irgendeines Anderen berechtigt gewesen sein. Aber wie ich jetzt zeigen werde, hat er uns einen kompletten Kodex von Anweisungen und Verhaltensregeln hinterlassen, so dass alle vernunftbegabten Menschen bestätigen werden, dass der oben erwähnte Zweck seines Erscheinens durch ein sich Richten nach diesen Regelen einfach und vollkommen erreicht werden kann.

 

Ahmadiyyat ist die Reformation des Islam

 

Hier bietet sich jedoch eine Frage an und, obwohl sie nicht leicht zu verstehen ist, ist es nicht möglich zur vollkommenen Erkenntnis der wahren Bedeutung der Ahmadiyya Bewegung zu gelangen, ohne sie zu verstehen. Die Frage lautet wie folgt. Angesichts dessen, dass der heilige Gründer der Bewegung sich Muslim nennt und einer der Anhänger Muhammadssaw ist und versichert, dass es seine Aufgabe ist, die wahren Lehren des Heiligen Qur-âns zu verbreiten, welche besondere Bedeutung kann der Ahmadiyya Bewegung also beigemessen werden? Ist der heilige Gründer der Bewegung dann nicht nur ein Arzt oder Sufi und die Bewegung selbst nur eine intellektuelle Bewegung ohne besondere Bedeutung? Dies liegt der Wahrheit jedoch vollkommen fern, und dies anzunehmen würde das Ausmaß und die Bedeutung der Ahmadiyya Bewegung vollkommen missverstehen.

 

Gesetzgebende und reformorientierte Propheten

 

Wir glauben, dass es zweierlei Art Propheten gibt, jene, die gesetzbringend sind und jene, die kommen, um das Gesetz auszulegen, fest zu begründen und die Verderbtheit zu entfernen, die sich mit der Zeit in das System einer Religion einschleichen. Alle Religionssysteme akzeptieren diese Kategorisierung und sie wurde durch die Folge der nach Mosesas folgenden Propheten anschaulich dargestellt. Der Letztere war ein Gesetzbringer und sein Zeitgenosse, Aaronas, sein Nachfolger. Josuaas und andere, einschließlich Jesusas, wurden nur entsandt, um das durch Mosesas offenbarte Gesetz umzusetzen. Jesusas selbst sagt, „Denkt nicht, dass ich gekommen bin, um das Gesetz oder die Propheten zu vernichten: Ich bin nicht gekommen, um zu vernichten, sondern um zu erfüllen.“42 Die Tatsache, dass das Gesetz Moses´as zur Zeit von Jesusas in Kraft und für ihn und seine Jünger verbindlich war, wird eindeutig durch den Rat bewiesen, den Jesusas seinen Jüngern und anderen gab. Er sagt: „Die Schriftgelehrten und die Pharisäer sitzen auf dem Platz von Moses, darum, was immer sie euch zu tun gebieten, tut, aber folgt nicht ihren Werken, denn sie sprechen und handeln nicht“.43

Zweifellos unterscheiden sich einige der Aussagen und Lehren Jesuas von den Lehren der Thora. Doch wenn wir die Thora eingehend studieren, dann können wir darin die Grundlage all dessen entdecken, was Jesusas lehrte. Er selbst sagt hinsichtlich dieser Lehren, dass sie nicht neu, sondern schon in der Thora enthalten sind. Zum Beispiel sagt Jesusas am Ende der Bergpredigt, die gemeinhin ausgelegt wird als die Predigt, in der Jesusas die Verhaltensregeln auslegt, die nicht in der Thora enthalten sind: „Das ist das Gesetz und die Propheten.“44

Kurz gesagt sind Propheten von zweierlei Art. Jene, die Gesetzbringer sind wie Mosesas und jene, die das Gesetz, nachdem die Menschheit jenes verlassen hat, nur wiederherstellen und wiederbegründen wie z.B. Eliasas, Jesajaas, Hesekielas, Danielas und Jesusas.

Der Verheißene Messiasas beanspruchte, ein Prophet wie die Letzteren zu sein, und versicherte, dass er so, wie Jesusas der letzte Kalif (Nachfolger) der mosaischen Kette war, der letzte Kalif der islamischen Kette sei. Darum nimmt die Ahmadiyya Bewegung hinsichtlich der übrigen Gruppierungen des Islam denselben Platz ein, den das Christentum hinsichtlich der übrigen Gruppen des Judaismus einnahm. Wir glauben, dass die im 5. Buch Mose (18:18) enthaltene Prophezeiung Moses‘as, die das Erscheinen eines gesetzbringenden Propheten wie Mosesas von jemanden unter den Brüdern der Israeliten voraussagt, im Heiligen Propheten Muhammadsaw erfüllt wurde. Muhammadsaw, der ein Nachkomme Ismaels, also einer der Brüder der Israeliten war, war der Bringer eines neuen Gesetzes. Der Heilige Qur-ân bezieht sich auf die Erfüllung der Prophezeiung von Mosesas in der Person des Heiligen Prophetensaw in folgenden Worten:

 

 

„Wahrlich, Wir haben euch einen Gesandten geschickt, der ein Zeuge ist über euch, wie wir zu Pharao einen Gesandten schickten.“45

Da Muhammadsaw somit Mosesas gleicht, war es erforderlich, dass der Messias der islamischen Kette nicht nur aus dessen Anhängern kommen und das qur-ânische Gesetz wiederbegründen und verbreiten sollte, sondern, dass er wie Jesusas nicht mit einem neuen Gesetz kam, sondern nur um die Thora zu bestätigen.

 

Die Stellung des Qur-ân für die Ahmadiyyat

 

Bislang habe ich mich bemüht, die Beziehung der Ahmadiyya Bewegung zum Islam zu erklären. Jetzt gehe ich dazu über, die Bedeutung der Bewegung zu erklären.

Ich habe schon darauf hingewiesen, dass eine der Funktionen eines Propheten, welcher kein Überbringer eines neuen Gesetzes ist, lautet, alle Irrtümer und falsche Auslegungen, die sich im Laufe der Zeit in ein Religionssystem eingeschlichen haben, herauszufiltern. Allein das ist eine große Aufgabe. Das Verlorene wiederzuentdecken und wiederherzustellen, ist beinahe eine ebenso große Aufgabe wie das zu liefern, das neu ist. Wir glauben sogar, dass der Verheißene Messiasas eine sehr viel größere Aufgabe zu erfüllen hatte. Um jedoch zu verstehen, was diese Aufgabe war, ist es erforderlich, zuerst unsere Stellung zum Heiligen Qur-ân zu verdeutlichen.

Ungleich anderer Muslime glauben wir, dass die im Heiligen Qur-ân enthaltene Quelle göttlichen Wissens noch nicht erschöpft ist und der Heilige Qur-ân ein vollkommener Kodex ist. So wie das Werk Gottes eine unbegrenzte Schatzkammer von Wundern ist, die gemäß der Bedürfnisse der Menschheit offenbart werden, ist das vollkommene Wort Gottes eine unerschöpfliche Schatzkammer der Weisheit und Wahrheit, die Heilmittel für die moralischen und geistigen Krankheiten aller Zeiten liefert. Gott erschafft auf der Welt nicht täglich neue Dinge, sondern jedes erschaffene Ding ist angefüllt mit so vielen Besonderheiten und Geheimnissen, dass es nichts in der Welt gibt, hinsichtlich dessen gesagt werden kann, dass seine Geheimnisse vollkommen offenbart worden sind und es nicht möglich ist, eine neue Eigenschaft oder eine neue Besonderheit darin zu entdecken. Bislang hat der Mensch noch nicht einmal alle Geheimnisse des menschlichen Körpers, geschweige denn ein vollkommenes Wissen der Besonderheiten und Eigenschaften anderer Dinge, enthüllen können. Wenn das im Fall materieller Dinge, die verhältnismäßig vorübergehenden Zwecken dienen sollen, so ist, wie viel mehr muss es auf das perfekte sich auf die spirituelle Welt beziehende Wort Gottes zutreffen. Sollten wir hinsichtlich des Letzteren nicht bereit sein, darin stets neue und unbegrenzte Schätze ewiger Wahrheiten und verborgener Kräfte zu entdecken? Darum glauben wir – und jede vernünftige Person wird uns zustimmen –, dass ein Buch, dass das vollkommene Wort Gottes zu sein beansprucht, diese unerlässliche Eigenschaft besitzen muss; und wenn es dieser Eigenschaft entbehrt, kann sein Anspruch, ein perfektes Wort Gottes zu sein, nicht akzeptiert werden.

Sich an jene richtend, die glaubten, dass das im Heiligen Qur-ân enthaltene göttliche Wissen vollkommen entdeckt und von den Verstorbenen bekannt gemacht worden sei, sagte der Verheißene Messiasas:

 

Qur-ân: Ein niemals versiegender Quell der Erkenntnisse

 

„Wisset darum, dass das offene Wunder des Heiligen Qur-âns, das den Menschen aller Nationen und Sprachen gezeigt werden kann und durch das wir jeden, sei er Inder, Perser, Europäer, Amerikaner oder ein anderer, überzeugen und widerlegen können, darin besteht, dass er ein grenzenloser Schatz göttlicher Wahrheiten und Tatsachen, himmlischer Wissenschaften und geistiger Philosophien ist, die den Bedürfnissen der Menschheit gemäß in jedem Zeitalter entdeckt werden können und wie bewaffnete Soldaten stets bereit sind, jede neue Falschheit zu bekämpfen. Wäre der Heilige Qur-ân in seiner Bedeutung und Auslegung begrenzt gewesen, so würde er nicht als ein vollkommenes Wunder erachtet werden können. Bloße Schönheit der Abfassung und Reinheit der Sprache, selbst wenn sie Wunder darstellen, sind nicht etwas, das sowohl von Belesenen als auch Unbelesenen anerkannt werden kann. Das große Wunder des Qur-âns ist, dass seine Schätze unerschöpflich sind, und dass jemand, der dieses Wunder nicht erkennt, vom wahren Wissen des Heiligen Qur-âns vollkommen ausgeschlossen ist. Bedenkt, dass dieses Wunder des Heiligen Qur-âns so vollkommen ist, dass es sich in jedem Zeitalter wirksamer als das Schwert erwies. Der Heilige Qur-ân enthält eine vollkommene und absolute Widerlegung jeden Zweifels, der unter den sich ständig verändernden Zuständen der Welt von jedem nachfolgenden Zeitalter vorgebracht wird, und er enthält eine Antwort auf jede Kritik, die auf neuem Wissen und neuen Entdeckungen beruht.

Von keinem Anhänger einer anderen Religion, sei er Brahme, Buddhist oder Arya oder Anhänger einer anderen Glaubensrichtung, ist eine göttliche Wahrheit dargebracht worden oder wird in Zukunft dargebracht werden, deren Wahrheit nicht schon im Heiligen Qur-ân zu finden ist. Die Schätze des Heiligen Qur-âns sind unerschöpflich, und so, wie die Wunder der Natur unerschöpflich sind und jedes nachfolgende Zeitalter neue Eigenschaften und Besonderheiten in der Natur entdeckt, ist es auch beim Wort Gottes, so dass zwischen Gottes Werk und Gottes Wort kein Unterschied besteht.“46

 

Durch den Hinweis auf dieses große Wunder des Heiligen Qur-âns hat der Verheißene Messiasas in der geistigen Welt eine große Revolution herbeigeführt. Gewiss glaubten die Muslime, dass der Heilige Qur-ân makellos war, aber während der vergangenen 1300 Jahre hatte niemand geglaubt, dass er nicht nur perfekt sondern auch ein unerschöpfliches Reservoir bereithielt, in dem für die Bedürfnisse aller zukünftigen Zeitalter vorgesorgt worden war, und dass er, nach Untersuchung und Nachforschung, weit größere Schätze geistigen Wissens hervorbringen würde, als die materiellen Schätze, welche aus der Natur hervorgebracht werden können. Der heilige Gründer der Ahmadiyya Bewegung hat dadurch, dass er der Welt diesen wunderbaren Aspekt des Heiligen Qur-âns nahebrachte, die Tür zu einem sehr viel weiteren Feld der Entdeckung und Forschung spirituellen Wissens geöffnet, als irgendeine wissenschaftliche Entdeckung es auf dem Gebiet physischer Wissenschaft je getan hat. Er hat den Islam nicht nur von allen nicht dazu gehörigen Fehlern befreit und ihn der Welt in seiner ursprünglichen Reinheit und Klarheit präsentiert, sondern der Welt den Heiligen Qur-ân auch in einem Licht gezeigt, das sowohl dazu diente, alle intellektuellen Bedürfnisse der sich in Windeseile verändernden modernen Zeit zu befriedigen, als auch einen Schlüssel zu den Lösungen aller zukünftigen Schwierigkeiten zu liefern.

 

Die Zeitlosigkeit des Qur-ân

 

Zweifellos wird die Menschheit ständig mit komplizierten gesellschaftlichen und politischen Problemen konfrontiert und dürstet nach geistigem Wissen. In der gegenwärtigen religiösen Literatur sind keine Lösungen für diese Schwierigkeiten vorzufinden, deshalb hat manch einer eine Abscheu gegen Religionen an sich entwickelt. Andere wiederum vermehren diese Schwierigkeiten nur dadurch, dass sie neue Gesetzte zu formulieren versuchen. Wie Sie aber gleich entdecken werden, ist in den Lehren des Verheißenen Messiasas für die Lösung aller dieser Schwierigkeiten gesorgt worden. Zweifellos waren sie im Heiligen Qur-ân enthalten, aber ein Teil davon war wie Wasser, das durch Verschmutzung (d.h. falsche und unfromme Auslegungen) unrein gemacht worden war, und ein Teil davon war wie eine Quelle, die vor den Augen der Menschen verborgen war und tief unter der Erde floss. Er destillierte das unreine Wasser und entdeckte den unterirdischen Kanal, entfernte den Schleier vor unseren Augen und stieß die Tür zu einem weiten Feld der Forschung und Entdeckung auf. Es wird somit für die ständig zunehmenden Bedürfnisse der Menschheit gesorgt, ohne von den Lehren des Heiligen Qur-âns auch nur im Geringsten abzuweichen und sich in jene vom Heiligen Prophetensaw festgelegte Form des Islam einzumischen, die nach Gottes Wille bis zum Ende aller Zeiten beschützt sein wird.

 

Die Besonderheit der Ahmadiyyat

 

Wenn dies erkannt wird, dann ist es leicht zu verstehen, dass die Ahmadiyya Bewegung trotz ihres festen Glaubens an den Heiligen Qur-ân und trotz der Tatsache, eine Bewegung von Muslimen zu sein, nicht nur als eine weitere islamische Gruppierung angesehen werden kann. Im Gegenteil, sie beansprucht, dass allein sie der Welt den wahren vor mehr als 1300 Jahren offenbarten Islam darbietet und es ihre besondere Aufgabe ist, die Menschheit mit den grenzenlosen, geistigen Schätzen des Heiligen Qur-ân zu bereichern. Die Existenz dieser Bewegung ist weder das Ergebnis des Höhepunkts irgendeiner Idee noch die letzte Welle einer natürlichen, von irgendeiner Sekte oder Denkschule in Bewegung gesetzten Strömung. Sie ist eine völlig neue Strömung, die sich einerseits rasch durch dreizehn Jahrhunderte zurückbewegt und andererseits, indem alle neuen und vielseitigen Bedürfnisse der Menschheit durch die unerschöpflichen Schätze des Heiligen Qur-âns befriedigt werden, durch die Gegenwart hindurch in die Zukunft drängt. Es ist eine Strömung, die nicht nur den Osten und den Westen vereint, sondern auch die Vergangenheit und die Zukunft zusammen geführt hat. Wir können jetzt mit Überzeugung behaupten, dass der Heilige Prophet Muhammadsaw, dem das endgültige und perfekte Gesetz gegeben wurde, ein Adam für die Perfektion des Gesetzes war, und dass der Verheißene Messiasas, der von Gott entsandt worden war, um der Welt das weite Aumaß der spirituellen Wissenschaften und Philosophien des Heiligen Qur-âns zu zeigen, die die Bedürfnisse jedes Zeitalters befriedigen, ein Adam war, der für die perfekte Interpretation und Verbreitung des Gottesgesetzes erschien, ganz so wie der erste Adam der Adam der physischen Perfektion des Menschen war.

 

Ahmadiyyat und Islam sind ein und dasselbe

 

Es war erforderlich, dass ich diesen Aspekt der Ahmadiyya Bewegung eingehender behandele, denn wie ich gezeigt habe ist die Ahmadiyya Bewegung nicht der Name irgendeiner neuen Religion. Wäre ich dazu übergegangen, die voll und ganz auf dem Heiligen Qur-ân beruhenden Lehren und Grundsätze der Bewegung ohne vorherige Erklärung zu erörtern, so könnte ein gewisses Maß an Verwirrung entstanden sein und es wäre schwierig gewesen zu verstehen, ob ich von der Ahmadiyya Bewegung oder vom Islam spräche. Es muss jetzt vollkommen klar sein, dass Ahmadiyyat und Islam ein und dasselbe sind und dass mit Ahmadiyyat jener wahre Islam gemeint ist, den Gott der Welt durch den Verheißenen des gegenwärtigen Zeitalters offenbart hat. Die Bewegung beruht vollkommen auf den Heiligen Qur-ân und dem Gesetz des Islam, ist aber dennoch in ihren Lehren und Grundsätzen von den anderen Sekten des Islam völlig zu unterscheiden. Sie hat erstens viele Wahrheiten, die ganz und gar in Vergessenheit geraten waren, wiederentdeckt und zweitens der Welt viele neue, sich auf die besonderen Zustände und Bedürfnisse des gegenwärtigen Zeitalters beziehende Wahrheiten offenbart. Diese Wahrheiten wurden dargelegt vom Verheißenen Messiasas, der die intellektuellen und spirituellen Welten durch die Entdeckung vieler geistiger Wissenschaften, die in den Worten des Heiligen Qur-âns verborgen lagen, bereichert hat. Wenn ich mich im Verlauf dieses Vortrags auf die Lehren des Islam beziehe, werde ich mich auf jene Lehren beziehen, die im Einklang mit der Ansicht der Ahmadiyya Bewegung sind, uneingedenk der Tatsache, ob sie von anderen Muslimen akzeptiert werden oder nicht. Und wenn ich mich auf die Lehren der Ahmadiyya Bewegung beziehe, so beziehe ich mich selbstredend auf die Lehren des Islam und nicht auf irgendeine neue Doktrin oder Lehre.

1 1924 (Anm.d.Ü.).

2 1984 musste der Kalif wegen der anhaltenden Verfolgung in Pakisatn nach Großbrittanien emigrieren. Seitdem ist die weltweite Zentrale in London (Anm.d.Ü.).

3 Seit Veröffentlichung dieses Buches hat die Bewegung viele Missionen in verschiedenen Teilen der Welt, darunter in fast allen europäischen Staaten, gegründet und Millionen von Mitglieder hinzugewonnen (Anm.d.Ü.).

4 35:25.

5 St. Matthäus (24:27) und Jesaja (41:2).

6Markus 13:22,23.

7 Dar Qutni, Bd. 1, S.65.

8Musnad Ahmad bin Hanbal, Bd. 2, S.437.

9 Bukhari, Kitab ul Fitan.

10Muslim, Kitab ul Iman.

11 Behar ul Anwar, Bd. 52, S.285.

12 Ibn Majah, Kitab ul Fitan.

13 Kansulummal, Bd. 14, Hadithnummer 39639.

14 Muslim, Kitab ul Fitan.

15 Muslim, Kitab ul Fitan.

16Muslim, Kitab ul Fitan.

17 Muslim, Kitab ul Fitan.

18Bukhari, Kitab ul Fitan.

19 Kansulummal, Bd. 14, S. 573.

20 Kansulummal, Bd. 14, S. 574.

21 Kansulummal, Bd. 14, S. 574.

22 Ibn Majah, Kitab ul Fitan.

23 Kansulummal, Bd. 14, S. 574.

24 Ibn Majah, Kitab ul Fitan.

25 Bukhari, Kitab ul Fitan.

26 Mishkat, Kapitel Ashrat tus Sa‘at.

27 Qur-ân, Sura 55, Vers 20-25.

28Qur-ân, Sura 81, Vers 17.

29 Qur-ân, Sura 101, Vers 6.

30 Bukhari, Kitab ul Fitan.

31Muslim, Kitab ul Fitan.

32 Bukhari, Kitab ul Fitan.

33 Lawahe ul Anwar, Bd. 2, S. 7.

34 Lawahe ul Anwar, Bd. 2, S. 7.

35 Asharate Faridi, Bd. 3, S.70.

36Ibn Majah, Kitab ul Fitan.

37Vorlesung zum Islam, S. 34.

38 Kitab ul Bariyya, S. 272.

39 Kitabul Bariyya, S. 253-256.

40 Review of Religions, Januar 1902, Band 1, S. 3.

41 Tadhkira, S.139.

42 Matthäus; 5:17.

43 Ibid; 23:2,3.

44 Matthäus; 7:12.

45 73:16.

46Isâla´-e-Auhâm, S. 305-311.

 

 

2. Einführung in die Untersuchung