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Das vollständige Wissen zu Airbrush mit vielen Tipps & Tricks vom Profi Sowohl Einsteigende wie auch Fortgeschrittene werden dieses Lehrbuch der Airbrushtechnik als unentbehrlichen Ratgeber für die faszinierende Arbeit mit der Sprühpistole nicht mehr missen mögen. Grundlegende Techniken zur Einführung und fachmännische Tipps zu den wichtigsten Einsatzmöglichkeiten des Airbrush begleiten jeden, der die Spritztechnik erlernen, vervollkommenen und schließlich professionalisieren möchte. Vielfach erprobte Step-by-Step-Anleitungen und sorgfältig konzipierte Übungen ermöglichen den Lesern*innen einen mühelosen Einstieg in das Basiswissen und im Weiteren die Aneignung der Fähigkeiten für komplexes künstlerisches Arbeiten . Die Vorzüge der Freihandtechnik werden ebenso ausführlich besprochen wie die Lösung von Problemen und Schwierigkeiten , die bei der Arbeit mit Masken auftreten können. Airbrush von den Basics bis zum fertigen Motiv 15 Airbrush-Projekte Schritt für Schritt erklärt Für Einsteigende als auch Fortgeschrittene geeignet Mit vielen Tipps und Tricks von Airbrush-Profi Roland Kuck Extra: Video-Inhalte und Online-Material
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Seitenzahl: 187
Veröffentlichungsjahr: 2024
Impressum
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EIN E-BOOK DER EDITION MICHAEL FISCHER
1. Auflage 2024
© 2024 Edition Michael Fischer GmbH, Donnersbergstr. 7, 86859 Igling
Cover & Layout: Bhavya Bhavya
Satz: Meritt Hettwer
Redaktion und Lektorat: Saskia Hauck
Herstellung: Miriam Janner
ISBN 978-3-7459-2626-2
www.emf-verlag.de
Vorwort
Grundlagen
Die Geschichte des Airbrush
Das arbeitsprinzip
Die Grundausstattung
Die Grundausstattung im Einzelnen
Die unterschiedlichen Airbrush-Modelle
Modelle mit besonderen Merkmalen
die einzelteile
Kleine Hilfsmittel
Pflege und Wartung
Hilfsmittel
Verwendung von Hilfsmitteln
Arbeitsschutz
Die Airbrushfarben
Maluntergründe
Zeichnen
Übertragungsmöglichkeiten
Vergrößern und Verkleinern
Handhabung der Spritzpistole
Projekte
Spiegelei
Wolken
ANTHURIE
Löwe
Marienkäfer
TIKI
Streichholz
Modellauto
Kuh auf Milchkanne
Törtchen
Adler auf HOlz
Katze
Tank
Totenkopf auf Dibond
Rose auf Leinwand
Biografie
Danksagung
Roland Kuck | Airbrush & Art Akademie
Wenn man sich die Geschichte der Airbrushmalerei einmal ansieht, wird man feststellen, dass diese bis zu den Steinzeitmenschen zurückgeht. Und dennoch ist sie für viele noch immer eine unbekannte Maltechnik.
Mit wenigen Worten erklärt, handelt es sich bei Airbrush um ein Arbeitsgerät, mit dem sich flüssige Farbe fein und gezielt versprühen lässt, ohne damit den Malgrund zu berühren. Eine Arbeitsweise, die viele kreative Menschen und Künstler*innen fasziniert und meist auch nicht mehr loslässt.
Hierzu gehört auch mein Mann Roland Kuck. Ein renommierter Airbrush-Künstler und Dozent, der unterschiedliche Maltechniken beherrscht und dieses Wissen, verbunden mit seiner mehr als 35-jährigen Praxiserfahrung, gerne weitergibt. Er unterrichtet bis heute Interessierte, die sich entweder gerne künstlerisch betätigen, den Umgang mit Farben lieben oder sich in bestimmten Bereichen spezialisieren wollen.
Um den Unterricht gezielt mit hilfreicher Literatur zu ergänzen, schrieb mein Mann verschiedene Airbrush-Lehrbücher, die sich zum einen speziell auf die Themen Fantasy und Porträt beziehen und zum anderen über die grundlegenden Funktionen und Arbeitsweisen der Airbrush-Technik informieren. Das fünfte Buch „Airbrush – Das Standardwerk“ geht nun auch auf das Malen sowie die Vor- und Nachbehandlung der verschiedensten Malgründe ein.
Zu den ebenfalls wichtigen Bestandteilen des neuen Buches gehören die verständlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen auf Untergründen wie Leinwand, Papier, Holz, Textil und lackierten Oberflächen. Alle behandelten Themen gehören zu den Inhalten unseres Unterrichts.
Welche künstlerischen Vorlieben oder Ziele Sie auch verfolgen, „Airbrush – Das Standardwerk“ ist ein unverzichtbares Nachschlagewerk sowohl für Einsteiger*innen als auch Fortgeschrittene. Das Buch behandelt grundlegende Themen, wie zum Beispiel die Grundausstattung, die Funktion und Reinigung der Airbrushpistole, die einzelnen Materialien und deren Eigenschaften, den Einsatz von Hilfsmitteln, Farblehre, Perspektive und vieles mehr. Es bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten der Airbrushmalerei und ihrer zahlreichen Einsatzgebiete, von den Grundlagen bis hin zu fortgeschrittenen Techniken. Sie werden in diesem Lehrbuch wieder hilfreiche Antworten auf Ihre Fragen erhalten.
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit den inspirierenden Bildern und jede Menge Spaß mit den detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitungen.
Manuela Kuck
Grundlagen
Airbrush heißt übersetzt „Luftpinsel“. Damit wird ein Gerät bezeichnet, welches Farben oder flüssige Medien mittels komprimierter Luft zerstäubt. Mit diesem „Luftpinsel“ können die unterschiedlichsten Oberflächen und Gegenstände gestaltet, verziert oder bemalt werden. Die Airbrushmalerei fasziniert durch ihre annähernd grenzenlosen Einsatzmöglichkeiten.
Das Datum der Erfindung der ersten Spritzpistole ist umstritten. In Japan soll die Spritzkunst schon im 17. Jahrhundert bekannt gewesen sein. Im Westen wurde die Maltechnik der Aerographie erst im 19. Jahrhundert bekannt.
Es gibt unterschiedliche Angaben zu den Erfindern sowie den Jahreszahlen der Erfindungen und Patente. Ein Name, der häufig mit der Erfindung der ersten Spritzpistole in Verbindung gebracht wird, ist Charles Burdick. Die Bau- und Arbeitsweise seiner Erfindung hat sich bis in die heutige Zeit kaum geändert und dieses Modell hat sich als Airbrushpistole auf dem Markt durchgesetzt.
Der Amerikaner Charles Burdick kam im Jahr 1893 nach Europa, wo er den ersten Aerographen in England patentieren ließ. In der Nähe von London gründete Burdick die Firma „Fountain Brush Company“, die die erste Serie von Spritzpistolen auf den Markt brachte. Charles Burdick selbst war ein Aquarellmaler, der seine Erfindung dazu nutzen wollte, mehrere lasierende Farbschichten zu überlagern, ohne die zuerst angelegten Farbschichten mit dem Pinsel wieder anzulösen.
Spritzpistole von Charles Burdick
Der Einsatz der Spritzpistole ermöglichte erstmals das Anlegen von perfekten Farbverläufen ohne Flecken oder Verwischen der Farben. Burdick erstellte eine Reihe von gespritzten Musteraquarellen und sandte diese Arbeiten an die Königliche Akademie der Künste für ihre jährliche Ausstellung. Die Bilder wurden abgelehnt, nicht aufgrund fehlender künstlerischer Qualität, sondern die Gelehrten sahen in der Spritzpistole eine mechanische Malhilfe.
Diese Spritzpistole Sprio stammt wohl aus den 30er-Jahren.
Einige Jahre zuvor (1879) erfand aber schon Abner Peeler einen mechanischen Pinsel, der „Paint Distributer“ genannt wurde. Diese Erfindung wurde zur Fotoretusche und Porträtmalerei eingesetzt. Die Arbeitsweise dieses Instruments findet sich später in der Paasche AB Turbo wieder. Peeler verkaufte seine Erfindung an Liberty & Charles Walkup. Diese entwickelten dann den „Farbverteiler“ weiter.
Dieser Airbrush diente dann wohl als Grundlage für die im Jahr 1904 von Jens Paasche herausgebrachte, mit einer Turbine angetriebene, Airbrushpistole Paasche AB Turbo. Der amerikanische Kunstmaler Man Ray (Professor für Zeichnen, Bildhauer, Fotograf und Mitbegründer der Dada-Bewegung 1915 in New York) entdeckte 1918 den Airbrush als neue Ausdrucksform und malte eine Reihe von Bildern, die in Paris unter dem Titel „First Objects Aerated“ (Erste gespritzte Werke) ausgestellt wurden. Diese Ausstellung wurde ein furchtbarer Reinfall. Die europäischen Kunstkritiker nannten Man Ray einen Entarteten, einen Scharlatan und Kriminellen, der die Kunst der Malerei mit mechanischen Mitteln schänden würde.
Die Abbildung zeigt eine Paasche AB Turbo. Die Arbeitsweise beruht auf dem von Abner Peeler stammenden „Farbverteiler“.
In den 20er-Jahren entwickelte sich auch das Bauhaus in Weimar, wo unter der geistigen Führung des Architekten Walter Gropius und der Mitarbeit namhafter Künstler wie Paul Klee, Wassily Kandinski und Mies van der Rohe die Synthese von Kunst und Technik proklamiert wurde. Demzufolge konnte die Spritzpistole allen anderen künstlerischen Mitteln, wie Pinsel und Bleistift, gleichgesetzt werden. Das Bauhaus wurde jedoch 1933 von den Nationalsozialisten aufgelöst, aber die Idee des deutschen Bauhauses überlebte durch die Eröffnung des „New Bauhaus in Chicago“ im Jahr 1937. Während dieser Zeit kam die Spritzpistole hauptsächlich in der Werbung, Fotoretusche und der Grafik zum Einsatz.
In den 60er-Jahren entwickelte sich die Pop-Art, eine Kunstform, die unterschiedslos alle künstlerischen Ausdrucksmittel wie Öl, Acryl sowie Airbrush einsetzte und sich in erster Linie an den Bildern der Werbung und Gebrauchsgrafik orientierte. Zu den bekanntesten Vertretern gehören Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg sowie Peter Phillips und Alan Jones. Die Künstler Phillips und Jones setzten ausschließlich die Spritzpistole für die Erstellung ihrer Bilder ein. Mitte der 60er-Jahre fanden in New York mehrere Ausstellungen statt, in denen großformatige Bilder mit fotografischem Realismus gezeigt wurden.
Der Pop-Art folgte der Foto- oder Hyperrealismus, dem 1972 auf der Biennale in Paris der absolute Durchbruch gelang. Die Spritzpistole eignet sich für diesen Stil, der eine perfekte und reine Ausarbeitung verlangt, hervorragend. Künstler wie Chuck Close, Don Eddy und Audrey Flack setzten für ihre fotorealistischen Werke die Spritzpistole ein. Durch diese Kunstrichtung wurden dem Airbrush alle Türen geöffnet, die ihm bis dahin verschlossen waren.
Im Vergleich zu anderen Maltechniken erfordert die Handhabung der Airbrush- (oder Feinsprüh-)pistole ein wenig Training und Geduld bei der Einarbeitung.
Die grundsätzliche Funktion einer Airbrushpistole besteht in der Zerstäubung von flüssigen Farben oder Medien. Dieses Funktionsprinzip lässt sich am einfachsten an dem Modell des Mundzerstäubers nachvollziehen.
Er besteht aus zwei im rechten Winkel verbundenen Röhrchen (siehe Abbildung). Durch das waagerechte Rohr wird ein Luftstrom geführt, der in dem senkrechten, in einer Flüssigkeit befindlichen Röhrchen einen Unterdruck erzeugt, wodurch das Medium in diesem Rohr aufsteigt und an der oberen Kante vom Luftstrom mitgerissen und zerstäubt wird.
Zwei maßgebliche Faktoren beeinflussen hier die Zerstäubung. Zum einen der Luftdruck in Kombination mit dem Durchmesser der Luftaustrittsöffnung, die eine entsprechende Strömungsgeschwindigkeit bestimmen. Zum anderen die Fließfähigkeit der zu sprühenden Flüssigkeit.
Dieser Zerstäuber liefert ein ungleichmäßiges, gesprenkeltes Ergebnis. Er wird zum Teil noch zum Auftragen von Fixativ auf Bleistift, Kohle- oder Pastellzeichnungen verwendet.
Eine einfache Variante des Mundzerstäubers findet man in dem Airbrush-Modell Spray Gun. Bei diesem Gerät kann die Luftzufuhr mithilfe eines Druckknopfs ein- und ausgestellt werden. Eine Dosierung des Luftdrucks ist nur an der Druckluftquelle (Treibmitteldose, Druckflasche oder Kompressor) möglich.
Die austretende Farbmenge ist mit diesem Gerät nicht dosierbar. Die Zerstäubung der Farbe ist abhängig von deren Verdünnung und vom eingestellten Luftdruck. Diese Modelle finden ihren Einsatz bei großflächigen Arbeiten wie zum Beispiel bei Hintergrundgestaltungen oder im Modellbau.
Eine Weiterentwicklung findet sich in der Spritzpistole mit einfacher Hebelfunktion (Luft an, Luft aus) mit Nadel. Dieses Modell erlaubt eine Farbmengenregulierung anhand einer Einstellschraube am Griffende. Die Funktionsweise, bei der die austretende Farbmenge reguliert werden kann, ermöglicht eine etwas gezieltere Steuerung des Farbauftrags. Auch bei diesen Modellen ist das Ergebnis abhängig von der Viskosität der Farbe und der Höhe des Luftdrucks. Einsatzgebiete finden sich im Modellbau, der flächigen Textilgestaltung oder der Anlage größerer Flächen und Verläufe von Illustrationen.
Die Basisausrüstung besteht aus folgenden Materialien:
einer Airbrushpistole mit passendem Schlauchanschlusseinem Schlauch mit passendem Kompressorenanschlusseinem Kompressor oder vergleichbarer Druckluftquelleeinem geeigneten Airbrush-Halterden wasserverdünnbaren Airbrush-Grundfarben (Gelb, Magentarot, Cyanblau)ggf. dem entsprechenden Mediumdem Airbrushreiniger (auf die Airbrushfarben abgestimmt)Wasser zum Verdünnen der Farbe und zur Reinigung der Airbrushpistoleeinem kleinen Borstenpinsel (zum Reinigen), aus mehreren Leerflaschen (für Wasser und Farbmischungen)dem Papier (Zeichen- und Airbrushpapier)Bleistift/enAnspitzerRadiererSkalpell (Cutter) und/oder SchereSchneidmatteKreppbandKüchenrolleEine solche (oder vergleichbare) Ausstattung eignet sich, um alle Grundübungen und auch wesentlich komplexere Aufgaben auszuführen. Die einzelnen Bestandteile einer solchen Grundausrüstung werden im Folgenden erläutert.
Bei der Wahl der Airbrushpistole sollten die zukünftigen Anforderungen bedacht werden. Wer zum Beispiel später lediglich Fingernägel oder Miniaturmodelle gestalten möchte, braucht keine Pistole mit übergroßem Farbtank. Für die Gestaltung von Textilien oder großflächigen Airbrush-Arbeiten sollte hingegen auf entsprechend große Farbnäpfe und entsprechende Düsendurchmesser der Airbrushpistole geachtet werden.
Bei der großen Auswahl an unterschiedlichen Geräten ist eine Beratung bei einem Fachhändler ratsam, wobei viele Händler auch die Möglichkeit bieten, die Ausrüstung auszuprobieren. Billigprodukte oder Sets für Anfänger*innen aus dem Baumarkt, dem Discounter oder aus Internetauktionen sind häufig mit Mängeln behaftet und daher nicht empfehlenswert.
Die meisten Airbrushpistolen sind mit einer unabhängigen doppelten Hebelfunktion ausgestattet, die es ermöglicht, die Farbmenge und den Luftdruck unabhängig voneinander zu regulieren. Unterschiede ergeben sich in der Größe und Art des Farbbehälters (Fließ- oder Saugbecher) und der Düsenbestückung. Hierbei wird zwischen Steck- und Schraubdüse sowie dem Düsendurchmesser unterschieden. Die gängigsten Düsengrößen variieren zwischen 0,15 mm und 0,4 mm Durchmesser, die „Standard“-Größe beträgt 0,2 mm Düsendurchmesser.
Für den Einstieg in die Airbrush-Technik werden unterschiedliche Antriebsquellen angeboten. Angefangen von Druckluftdosen oder -flaschen, über Membrankompressoren, größeren Werkstattkompressoren aus dem Baumarkt bis hin zu speziellen Airbrush-Kolbenkompressoren (mit oder ohne Öl).
Die Luftleistung und die Haltbarkeit von häufig in Anfängersets angebotenen Druckluftdosen ist äußerst gering. Die erforderlichen Adapter für die Luftdruckeinstellung sowie die Tatsache, dass diese Dosen sehr schnell vereisen, trüben meist die Freude an der Arbeit. Geeignet ist diese Variante für gelegentliche, kleine Arbeiten im Modellbau.
Für den professionellen/semiprofessionellen Einsatz empfehlen sich Airbrush-Öl-Kolbenkompressoren, die mit einem leise laufenden Motor (Kühlschrankmotor) ausgestattet sind. Diese Geräte unterscheiden sich hauptsächlich in der Ansaugleistung der Luft und der Größe des Drucktanks.
Große Druckluftflaschen oder Baumarkt-Kompressoren bieten oftmals preisgünstige Alternativen, erweisen sich jedoch im Vergleich zu den Airbrush-Kompressoren weniger komfortabel. Druckluftflaschen müssen öfter gefüllt werden und Baumarkt-Kompressoren arbeiten in den meisten Fällen sehr lautstark.
Die Abbildung zeigt eine kostengünstige Einstiegsvariante, um die Airbrush-Technik einfach mal auszuprobieren oder nur gelegentlich einzusetzen.
Vergleichbar mit der Verbindung vom Schlauch zur Airbrushpistole sind die Anschlussmöglichkeiten an die Druckluftquellen, wie zum Beispiel Kompressoren oder Druckluftflaschen.
Die Abbildung zeigt zwei gängige Varianten für die Verbindung von Druckschlauch und Druckluftquelle. Das linke Beispiel zeigt eine fest verschraubte Anschlussmöglichkeit, das rechte Beispiel zeigt eine Schnellkupplung mit Luftstecker. Die zwei Anschlussmöglichkeiten finden bei Kompressoren oder größeren Druckluftflaschen Verwendung.
Bei der Verschraubung dieser Anschlüsse sollten Dichtungsband (Teflonband) oder Dichtungsringe eingesetzt werden.
Die Verbindung von der Druckluftquelle zur Airbrushpistole ist als Schlauch-Meterware oder als vorgefertigter Schlauch mit entsprechenden Anschlüssen erhältlich.
Im Foto liegen oben rechts vorgefertigte, mit Gewebe ummantelte Schläuche, die direkt oder mittels Adapter an die Airbrushpistole und/oder die Druckluftquelle angeschlossen werden. Diese Schläuche sind meist nur in vorgefertigten Längen erhältlich.
In der Mitte links ist ein transparenter Kunststoffschlauch zu sehen, der je nach Bedarf mit entsprechenden Anschlüssen und in gewünschter Länge selbst zusammengestellt werden kann.
Darunter liegt ein weiterer vorgefertigter (blauer) Kunststoffschlauch, der vergleichbare Eigenschaften wie die Gewebeschläuche aufweist, aber aufgrund des dünneren Durchmessers und des Materials wesentlich flexibler ist.
Für die meisten Airbrushpistolen wird ein passender Schlauchanschluss in der Verpackung mitgeliefert.
Das Foto zeigt zwei gängige Anschlüsse. Links der schraubbare Anschluss, der in das Schlauchende gepresst wird. In der Regel ist diese Verbindung ausreichend, der Schlauch kann jedoch mit einer zusätzlichen Schlauchschelle gesichert werden.
Rechts ist eine Verbindung mithilfe einer Schnellkupplung (oder Luftsteckdose), die am Schlauchende befestigt wird, abgebildet. Das Gegenstück, der Luftstecker (oder Stecknippel), wird an die Airbrushpistole geschraubt. Diese Kupplung ist im Fachhandel erhältlich und sinnvoll, wenn zwei oder mehr Pistolen zum Einsatz kommen und schnell gewechselt werden sollen.
Die Funktionen sind bei den meisten Modellen ähnlich, das Handling weist jedoch oftmals erhebliche Unterschiede auf. Es empfiehlt sich, einige gängige Airbrush-Modelle auszuprobieren, bevor man sich für eines entscheidet. Der Hebelwiderstand und das Gewicht sowie die Ausgewogenheit sind recht unterschiedlich und sollten nach eigenem Ermessen beurteilt werden.
In dieser Abbildung sind drei unterschiedliche Airbrush-Modelle zu sehen: Infinity, AMI 300 und Iwata Micron C2 Plus (von links nach rechts).
Das Airbrush-Gerät Infinity von Harder & Steenbeck (in Abb. links) bietet hohen Komfort. Der Hebelwiderstand ist nach Bedarf anzupassen und die offene Nadelschutzkappe bietet eine permanente Kontrolle über die Nadelspitze. Sie ist mit selbstzentrierenden Steckdüsen mit unterschiedlichen Durchmessern sowie verschieden großen Farbbehältern zu beziehen.
Die Airbrushpistole AMI 300 (in Abb. mittig) verfügt über eine Schraubdüse mit 0,35 mm Durchmesser, einem Farbbecher mit 7 ml Fassungsvermögen und Deckel.
Die Iwata Micron C2 Plus (in Abb. rechts) verfügt über einen Behälter mit 7,0 ml Inhalt und ist mit 0,18-mm- oder 0,23-mm-Düse erhältlich. Sie verfügt über eine Luft- und Farbmengenregulierung sowie einen regulierbaren Bedienhebel-Widerstand.
Airbrush- oder Feinsprüh-Pigmentfarben sind gebrauchsfertige, in der Regel wasserverdünnbare Acrylfarben. Diese zeichnen sich durch sehr feine Pigmente, eine hohe Lichtechtheit sowie eine hohe Farb- und Pigmentkonzentration aus. Um die Transparenz der Farben zu steigern, sind sie mit entsprechenden Medien, Leitungswasser oder destilliertem Wasser zu verdünnen. Um die Haftungseigenschaften der Farbe nicht zu mindern, sollte bei hoher Verdünnung entsprechender Haftvermittler (Medium) zugegeben werden.
Spezielle Farben, die für den Bereich Custom-Painting erhältlich sind, beinhalten unter Umständen Lösungsmittel, die für eine bessere Haftung auf glatten, nicht saugenden Untergründen sorgen. Für die Verarbeitung von lösungsmittelhaltigen Farben sollte die Airbrushpistole über entsprechende Dichtungen (Teflon) verfügen. Zudem sind die nötigen Arbeitsschutzrichtlinien (Atemschutz, Absauganlage, Schutzkleidung …) zu beachten.
Eine besondere Variante der Airbrushfarbe ist die Lasurfarbe. Die nur noch selten im Handel erhältlichen Eiweißlasuren oder Diaphoto-Dye-Lasurfarben beinhalten in Wasser gelöste Farbstoffe in hoher Konzentration. Diese Farben weisen jedoch eine sehr geringe Lichtechtheit auf und bleiben wasserlöslich.
Die für den Bereich Custom-Painting angebotenen Candy-Farben besitzen ähnliche Lasureigenschaften, zeichnen sich aber durch eine erheblich höhere Lichtechtheit und bessere Haftungseigenschaften aus.
Im Handel sind Airbrushfarben meist in Pipettenflaschen oder Flaschen mit Tropfenzählerkappe erhältlich. Die Farben werden als transparent und deckend angeboten, wobei bei entsprechender Verdünnung auch die deckenden Farben transparent eingestellt werden können.
Als Untergrund für die ersten Übungen sollte Papier verwendet werden. Hierbei empfiehlt es sich, aus Kostengründen zunächst auf Zeichen- oder Skizzenpapier zu arbeiten, wobei auch zu Übungszwecken das Papier nicht zu dünn sein sollte (190 g/m2 werden empfohlen). Für anspruchsvollere Arbeiten ist Airbrushpapier oder Illustrationskarton empfehlenswert.
Für Skizzen oder Zeichnungen werden Bleistifte, Anspitzer und ggf. Radierer benötigt. Radierer können später auch eingesetzt werden, um gesprühte Farbschichten wieder aufzuhellen oder Glanzlichter zu radieren. Skalpell, Cutter und Schneidmatte werden zum Anfertigen von Schablonen benötigt, die zum Beispiel mithilfe von Kreppband fixiert werden können. Die Küchenrolle wird zur Reinigung der Airbrushpistole benötigt.
Zu den wichtigsten Bestandteilen der Grundausstattung gehören die Airbrushreiniger, die meist auch von den Farbherstellern mit angeboten werden. Hinzu kommen eine Leerflasche für Wasser zum Verdünnen der Farbe und zur Reinigung der Airbrushpistole, ein kleiner Borstenpinsel ebenfalls zum Reinigen der Airbrushpistole und nach Bedarf zusätzliche Leerflaschen für eigene Farbmischungen. Zudem sollte ein Medium zur Ausstattung gehören, mit dem die Haftungs- und Fließeigenschaften der Airbrushfarbe verbessert werden können.
Zur Verbesserung der Fließfähigkeit, besseren Haftung, zur Versiegelung und zur Reinigung sind unterschiedliche Hilfsmittel im Handel erhältlich.
Material für die Standardreinigung: Reinigungsmittel, Wasser, Borstenpinsel und Küchenrolle
Um während der Arbeit die gefüllte Pistole auch einmal ablegen zu können, sollte ein Halter für die Pistole in greifbarer Nähe vom Arbeitsplatz verfügbar sein. Im Handel sind verschiedenste Modelle erhältlich. Vom einfachen Blechbügel bis hin zu Haltevorrichtungen für eine ganze Reihe von Airbrushpistolen. Wichtig hierbei ist ein guter Halt für die Pistole.
Das Foto zeigt unterschiedliche Möglichkeiten zur Ablage der Airbrushpistole. Unten links steht ein Halter für gleich vier Geräte, der an der Tischplatte oder der Staffelei mittels einer Zwinge angeschraubt wird. Der Halter oben links ist ein kleiner Blechbügel, der am Tisch oder der Staffelei angeschraubt werden muss und Platz für eine Airbrushpistole bietet. In der Mitte steht ein „Cleaning Pot“, der sowohl als Halter als auch zum Aussprühen von Farbresten dient. Für Airbrushpistolen mit einem Seitenbecher ist unter Umständen nicht jeder Halter geeignet.
Airbrush-Geräte werden in drei Gruppen unterteilt: einfache Hebelfunktion, doppelte Hebelfunktion und unabhängige doppelte Hebelfunktion. Diese Modelle können nochmals in folgende Kategorien unterteilt werden: mit interner oder externer Luft-Farbmischung, Saug- oder Fließsystem, mit oder ohne Nadel.
Mit diesem Begriff werden Modelle bezeichnet, bei denen der Bedienhebel nur die Funktion der Luftzufuhr oder nur die Farbmenge steuert. Diese Geräte sind mit und ohne Nadel, meist mit Saugsystem und Farbglas oder Farbflasche erhältlich.
Einsatzgebiete: flächiges Arbeiten, zum Beispiel im Modellbau, Bodypainting oder der einfachen Textilgestaltung. Diese Modelle finden sich oft als Airbrush-Starterset, sind aber für gezieltes Arbeiten oder die Malerei ungeeignet.
Das Foto zeigt rechts einen Zerstäuber (Spray Gun) ohne Nadel, Saugsystem und externer Luft-Farbmischung. Links das weiterentwickelte Modell mit Nadel, Saugsystem und interner Luft-Farbmischung.
Airbrushpistolen mit doppelter Hebelfunktion eignen sich sowohl für Einsteiger*innen als auch für den professionellen Einsatz. Diese Modelle sind mit verschiedenen Düsendurchmessern und unterschiedlich großen Farbbehältern als Saug- oder Fließsystem, mit interner Luft-Farbmischung sowie mit Nadel zu finden. Hierbei übernimmt der Bedienhebel zwei Funktionen gleichzeitig. Er steuert die Luft- und Farbmenge proportional. Also: wenig Luft gleich wenig Farbe und mehr Luft gleich mehr Farbe. Diese Modelle sind heutzutage eher selten. Die gängigsten Modelle dieser Bauart sind die Colani und Grafo von Harder & Steenbeck.
Beispiele von Airbrushpistolen mit doppelter Hebelfunktion
Die meisten der heute auf dem Markt angebotenen Spritzpistolen besitzen eine unabhängige doppelte Hebelfunktion.
Bei diesen Pistolen kann mit dem Bedienhebel die Luftmenge unabhängig von der Farbmenge gesteuert werden. So kann beispielsweise mit wenig Druck und viel Farbe gearbeitet werden, um zum Beispiel einen Sprenkeleffekt zu erzielen. Mit diesen Geräten lassen sich alle anfallenden flächigen oder detaillierten Airbrush-Arbeiten ausführen. Die Geräte unterscheiden sich durch das Fassungsvermögen der Farbbehälter, durch das Saug- oder Fließsystem und durch die unterschiedlichen Düsendurchmesser.
Beispiele von Airbrushpistolen mit unabhängiger doppelter Hebelfunktion
Die mit einem Fließsystem ausgestatteten Airbrush-Modelle verfügen über eine Farbmulde, die auf der Oberseite eingearbeitet ist, oder einen, in unterschiedlichen Größen verfügbaren, aufgesetzten Farbbehälter. Hier fließt die Farbe vom Behälter durch den Farbkanal zur Düsenöffnung.
Airbrushpistolen mit einem Saugsystem verfügen in der Regel über eine Anschlussmöglichkeit an der Unterseite oder an der Seite des Pistolenkörpers. Hier lassen sich Farbbecher, Farbgläser oder Farbflaschen anstecken. Bei dieser Arbeitsweise wird die Farbe bei geöffnetem Luftventil durch den an der geöffneten Düse entstehenden Unterdruck angesaugt und mit dem austretenden Luftstrom zerstäubt. Dieses System ist insbesondere für Arbeiten zu empfehlen, bei denen große Farbmengen verarbeitet werden.
Bei Pistolen mit seitlich angebrachten Steckbechern kann, abhängig von der Bauform des Bechers, ein Fließ- oder Saugsystem vorliegen.
Die Abbildung zeigt typische Airbrushpistolen mit Fließ- oder Saugsystem: 1. Airbrush mit Fließsystem (Becher oder Farbmulde oben), 2. Airbrush mit Saugsystem (Flasche oder Becher unten), 3. Airbrush mit wahlweise Fließ- (3.1) oder Saugsystem (3.2). Hier ist das System abhängig von der Bauart des Bechers.
Zu den Exoten der Airbrush-Modelle zählen der Paasche Air Eraser, eine Mini-Sandstrahlpistole, die als Radierer auf unterschiedlichsten Untergründen eingesetzt werden kann. Dieses Modell wird auch zum Mattieren von Glas oder zum Entrosten von Kleinteilen verwendet.
Der Paasche Air Eraser verfügt über eine einfache Hebelfunktion (Luft an, Luft aus), also ein druckluftunterstütztes Fließsystem ohne Nadel. Die austretende Sandmenge kann über die am Deckel befindliche Einstellschraube reguliert werden.
Ein weiteres Sondermodell ist die Paasche AB Turbo, die aufgrund ihrer besonderen Arbeitsweise ein sehr feines und langsames Arbeiten im Detailbereich erlaubt.
Bei diesem Gerät wird die Nadel über einen Hebelarm von einer Turbine mit bis zu 20.000 Umdrehungen pro Minute (abhängig vom Luftdruck) angetrieben. Der Hebelarm, der die Nadel antreibt, wird mittels eines Hebelarmpleuels vom Bedienhebel gesteuert. Bei gedrücktem Bedienhebel wird die Turbine mittels Luftdruck angetrieben, wodurch der Hebelarm die Nadel antreibt, die mit der Spitze Farbe in der Nadelführung des Farbnapfs aufnimmt. Wird dann der gedrückte Bedienhebel nach hinten bewegt, gelangt die sich bewegende Nadelspitze vor die Luftdüse. Dabei wird die an der Nadelspitze anhaftende Farbe zerstäubt und auf den Malgrund aufgetragen.
Eine andere Airbrush-Version bietet das Modell Aztek. Dieses ist aus Kunststoff gefertigt und besitzt austauschbare Düsenköpfe mit unterschiedlichen Düsen und integrierter Nadel.