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Alessia ist 12 Jahre alt und niemand in der Schule mag sie. Man nennt sie ein Nerd. Freunde hat sie auch keine. So verbringt sie die meiste Zeit mit Ihrer Oma Else. Eines Tags, als Alessia in die Bibliothek geschickt wird, bringt sie ein geheimnisvolles Buch mit nach Hause. Zu Ihrem Erstaunen beinhaltet jedes Kapitel nur wenige Zeilen. Das Buch fordert sie auf, diese Geschichten zu einem Ende zu schreiben.
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Seitenzahl: 39
Veröffentlichungsjahr: 2021
Wie alles begann...
Kapitel 1: Die Zwerge vom blauen Granitfels
Die Schulklingel war noch nicht ganz verstummt, als eine kleine Horde Mädchen und Jungen sich aus der doppelflügeligen Tür der alten Schule herausdrängten. Einige riefen nach ihren Freunden, andere schrien einfach ihre Freude heraus endlich den Unterricht beendet zu haben.
Ein Mädchen allerdings, recht unscheinbar, schlenderte den alten gefliesten Flur herab.
Niemand beachtete sie, außerdem schien das sie hier, mit ihrer Erscheinung nicht reinpasste.
Sie trug nicht dem Trend anhängige Kleidung um „Inn“ zu sein. Still den Kopf nach untengeneigt, die Schultern nach vorn gezogen ging sie in Richtung Ausgang.
Mit ihren 12 Jahren gingen ihr schon viele Sachen durch den Kopf, nicht wie die andern Mitschüler, nein, sie war interessiert an Kunst, an Büchern und sie es Dinge herauszufinden und auf den Grund zu gehen. Kurzum sie war ein Nerd. So nannten die anderen Kids sie.
Allerdings gibt es auch böse Stimmen, die ihr „Freak“ oder auch Bekloppte nachriefen.
Allessia kümmerte dies alles nicht, sie war es gewohnt. Egal? Nein egal war es ihr nicht. Manchmal wünschte sie sich einfach Freunde, jemanden zum Reden oder einfach nur um auch wie die anderes es nannten „abzuhängen“ oder „Chillen“
Die letzten Meter, musste sie laufen, um den Bus noch zu bekommen, Papa hatte mal wieder keine Zeit sie abzuholen. Wie immer am Mittwoch und am Donnerstag und an fast jedem anderen Tag. Die Türen schlossen sich geräuschvoll hinter Alessia, sie hielt ihre Monatskarte hoch und suchte sich einen Platz hinter dem Busfahrer, hier hatte sie die meiste Ruhe vor den anderen. Die redeten alle laut durcheinander. Leise drang Musik zu ihr, die von Sitzreihe hinter ihr kam. Die Kopfhörer waren so laut, das Allessia sogar verstand, was dort gesungen wurde. Sie kannte das Lied, allerdings war diese Musik aus Korea nicht so ihr Ding, sie mochte lieber Musik, die im Radio lief, aber auch Musik aus dem Mittelalter gefiel ihr aber das durfte niemand wissen, denn dann würde man sie noch mehr moppen, deshalb behielt sie das für sich.
Beinahe verpasste sie ihre Haltestelle, so sehr war sie im Gedanken versunken. Allessia griff ihren Rucksack, verabschiedete sich von dem Busfahrer, der antwortete zwar niemals, aber sie hatte es so gelernt, sich zu bedanken. Bis nach Hause hatte sie es nicht weit, allerdings genoss Allessia die warme Sonne, so ließ sie sich Zeit für den Weg.
Mama und Papa waren wie immer noch arbeiten, Oma Elsa war ja da, sie war die einzige die immer ein offenes Ohr und zeit für Allessia hatte. Mit ihrer gemütlichen und gutmütigen Art schaffte sie es immer, die Gedankenwelt von Allessia aufzuhellen. Else ist ein wenig Ersatz für Mama und Papa. Oma Else ist auch nicht so streng wie Papa, der will immer alles planen, immer als ganz genau haben und man dufte am besten keine Fehler machen. Deshalb freute Allessia sich wie immer auf Oma Else.
Schon im Hausflur kam ihr der Duft von frisch gebackenem Kuchen entgegen. Freudig sprang Allessia die Treppen herauf, so das von dem Krach der große Schäferhund aus dem ersten Stock laut anfing zu bellen. Senna, so hieß die große Schäferhündin von Elmers.
Allessia mochte Senna, allerdings mochte Senna Allessia nicht und das zeigte sie, wann immer Allessia in ihre Nähe kam. Warum das so war, wusste Allessia nicht. Sie hatte nur noch den frischen Kuchen von Oma Else im Kopf und sicher hatte sie auch wieder die leckere Rote Grütze gekocht, die Allessia so gerne mochte.
Die Haustür quietschte beim Öffnen, wie in einem der alten Filme die Oma Else immer ansah, wenn Allessia zu Bett musste. Manchmal schlich sie sich auf den Flur und schaute heimlich zu, dann hatte sie meistens Angst alleine in ihrem Bett zu schlafen, also schlief sie dann im Bett ihrer Oma ein, die sie dann auch bei sich schlafen lies.
„Ich bin in der Küche!“. Allessia warf ihren Rucksack in ihr Zimmer. „Okay, Oma!“. Oma Else stand mit dem Rücken zu Allessia und hantierte am Herd herum. Es roch köstlich nach Kuchen.
„Kind, komm setz dich. Essen ist fertig. Ich hoffe, du hattest einen schönen Tag in der Schule.“.
Oma Else blickte etwas ernst über ihre Brille.
Das tat sie, immer wenn Alessia etwas Falsches getan hatte. „Ach Oma, ja ich geh ja schon.“. Alessia zog ihre Schuhe aus und wusch sich die Hände. Es war schon ein kleines Ritual geworden für Alessia, ihre Oma damit zu ärgern.
Schnell saß sie wieder am Küchentisch. Es gab Nudeln mit Tomatensoße und kleine Klöpschen, wie Oma immer dazu sagte.