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Emilia hat Leukämie und wartet auf einen Spender. Dadurch darf sie nicht spielen wie andere Kinder. Jeder Schritt, den sie macht, wird überwacht. Nur heute, da war es ihr zu viel. Emilia läuft in den nahen Wald und findet dort die Eiche. Dieser Baum entpuppt sich, als ein magisches Wesen das viel zu berichten hat. Emilias Welt ändert sich sofort und erlebt magische Geschichten.
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Seitenzahl: 25
Veröffentlichungsjahr: 2022
Für meine liebe Freundin Jasmin
© 2022 William D. Burns
www.magierbund.de
Coverbild: Autor und Urheber von darkmoon-art (Dorothe Wouters)
https://www.darkmoon-art.de
William D. Burns
Emilia
und die sprechende Eiche
Band I
Yasaman
2022
Emilia
Es ist zwei Tage her, als Emilia das Krankenhaus verlassen hatte. Sie hat aufgehört zu zählen, wie oft sie diese Prozedur durchgemacht hatte.
Vor zwei Jahren war alles völlig anders. Sie hatte Freunde und konnte tun, was sie wollte. Dann eines Tages veränderte sich alles.. Wochenlang lag sie im Krankenhaus. Leukämie sagten die Ärzte, ein für Emilia echt gemeines Wort. Auch wenn Mama und Papa nicht darüber sprachen, wenn sie dabei war, wusste sie, das bereits viele Menschen daran gestorben waren.
Heute, ja heute war wieder einer dieser Tage, an dem sie endlich wieder nach Hause durfte. Emilia war es egal, sie wollte laufen, spielen, schreien, Barfuß laufen und mit ihren Hund Lenni toben.
Nur Mama und Papa machten immer diesen besorgten Blick und sie musste wieder drinnen sitzen. Duschen und alles Desinfizieren.
Dann rollten die Tränen, ob sie wollte oder nicht.
Später am Nachmittag kam Mama, in ihr Zimmer und ermahnte sie nicht zu toben.“ Emilia, du musst dich schonen. Bitte mach nicht so dolle.“
Emilia konnte es nicht mehr hören.
Wütend rannte sie an Mama vorbei durch die halb geöffnete Zimmer, polterte die Treppe herunter.
Man hörte noch, wie die schwere Haustür krachend zuschlug. „Denn sterbe ich eben!“ Hörte man Emilia noch rufen.
Mit Tränen in den Augen setzte Karin sich auf das Bett ihrer Tochter. Sie konnte einerseits verstehen das, Emilia spielen wollte wie jedes andere Kind, aber auf der anderen Seite machte ihr die schwere Krankheit einen Strich durch die Rechnung. Über ein Jahr waren sie nun schon auf der Suche nach einem Knochenmarkspender aber bis jetzt erfolglos.
Langsam machte sich Karin auf ihre Tochter zu suchen. Es fiel ihr sehr schwer. Emilia eigene Zeit einzuräumen. Sie wollte sie am liebsten jede Sekunde beschützen.
Emilia rannte einfach drauf los in Richtung des kleinen Wäldchens, in dem sie immer Trost und Ruhe suchte. Durch die Tränen in den Augen konnte sie den Weg kaum erkennen, aber den würde sie auch im Schlaf finden. Die Wut in ihrem Bauch trieb sie immer weiter an.
Schwitzend und nach Luft ringend, erreichte Emilia ihr Ziel, die alte Eiche. Dieser Baum war riesig. Wenn sie den dicken Stamm umrundete, brauchte sie zwölf Schritte. Erschöpft setze sie sich auf den kühlen Waldboden.
Sie möchte den Platz hier.
Irgendetwas gab ihr immer Kraft, wenn sie sich hier ausruhte. Nachdenklich betrachtete sie, wie eine kleine grüne Raupe sie über die schroffe Landschaft der Eichenrinde mühte, um das dicke Laub zu erreichen.
Emilie beobachtete, wie diese kleine Raupe den Riesen bestieg, um unermüdlich ihr Ziel zu erreichen. Ihr Blick ging immer höher. Über Emilia erstreckte sich die riesige Krone der Eiche, groß wie ein Haus ruhte sie hier schon viele hundert Jahre.
„Wer wohl hier alles gesessen hat?“ Dachte Emilia laut.