Alles ganz normal - Erhard Kaupp - E-Book

Alles ganz normal E-Book

Erhard Kaupp

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Beschreibung

Wie gefährlich ist es mit dem Fahrrad auf dem Gehweg zu fahren und warum läuft am verkaufsoffenen Sonntag jeder dorthin, wo alle laufen? Ist der Nikolaus tatsächlich der Nachbar und FKK Biologieunterricht? Warum lieben wir Camping und haben Männer wirklich keinen Sinn für Mode? In diesen Kurzgeschichten aus dem prall gefüllten Alltag finden Sie die Antworten. Sie verleiten mal zum Schmunzeln oder machen nachdenklich, dann wiederum sind sie traurig oder gnadenlos satirisch. Stets jedoch mit einer gesunden Portion Selbstironie und dem Ziel, den Leser möglichst kurzweilig zu unterhalten.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 68

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Erhard Kaupp

Alles ganz normal

Heitere Beobachtungenaus dem prall gefüllten Alltag

© 2018 Erhard Kaupp

Umschlag Illustration: Erhard Kaupp

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

Paperback

978-3-7469-1820-4

Hardcover

978-3-7469-1821-1

e-Book

978-3-7469-1822-8

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Vorwort

Es sind Kleinigkeiten, die einen manchmal veranlassen, sich darüber ein paar Gedanken zu machen. Oft sind es auch nur scheinbar unwichtige Dinge, die sich das Unterbewusstsein aber gemerkt hat und bei passender Gelegenheit wieder zum Vorschein bringt. So kamen diese kleinen Geschichten zustande. Sie verleiten mal zum Schmunzeln oder machen nachdenklich, sind traurig oder gnadenlos satirisch. Immer nur mit dem einen Ziel, den Leser für einen Moment aus dem grauen Alltag zu entführen und ihn dabei möglichst kurzweilig zu unterhalten. Dass ich dabei in meiner Ausdrucksweise die allgemeine Umgangssprache benutze und in Reimform setze, das ist so beabsichtigt.

Inhaltsverzeichnis

Anruf aus Hollywood

Närrisches Liedgut

Die Sängerin

Im Rotlicht-Viertel

Beim Zahnarzt

Himmlische Träume

Allzeit gut behütet

Mein Lieblingsstück

Winterschlussverkauf

Eine schwere Geburt

Ratoldus, der Gründer

Schwarzwälder Kirsch

Verkaufsoffener Sonntag

Das Frühlingskonzert

Der kleine Unterschied

Das waren noch Zeiten

Freikörperkultur

Camping

Wunschtraum

Unterm Apfelbaum

Herbst

Enttäuschte Liebe

Der Traumjob

Die Kur

Frohe Weihnacht

Entlarvter Nikolaus

Anruf aus Hollywood

Das Telefon klingelte und auf der anderen Seite des Hörers meldete sich das Casting Büro einer Filmgesellschaft.

„Guten Tag, ich habe Ihre Telefonnummer von einem Bekannten von Ihnen und wollte Sie fragen: Hätten Sie Lust bei einem Film mitzuwirken? Wir suchen noch einen geeigneten Komparsen, der einen Gerichtsmediziner spielt.“

Na klar hatte ich Lust, und ich ließ mich darauf ein in die bunte Welt des Films einzutauchen. Allerdings hatte ich keinen blassen Schimmer auf was ich mich eingelassen hatte. Es klang auf alle Fälle aufregend. Ein Kriminalfilm also, mehr wusste ich nicht. Egal, ich werde sehen, was auf mich zukommt! Meine Erwartung war hoch, ich sah schon meinen Namen im Abspann und trotzdem mal Butter bei die Fische, Hollywood ist weit entfernt!

*

Komparse sein ist eine Tätigkeit

die stets nur leise nach Arbeit schreit

weil ich sitze meistens stumm

wartend in der Gegend rum.

Bis ich von der Regie befreit.

So sitze ich nun heute hier

die Augen stets auf eine Tür.

Geht sie auf, bleibt zu,

innerlich hab keine Ruh.

Trink viel Kaffee anstelle Bier.

Warten, warten und nochmals warten

hier im großen Fernsehgarten.

Ist das etwa für die Katz

derweil ich spreche nur einen Satz!

Zeitvertreibend spielen wir Karten.

Ein Komparse hat es schwer,

weil er gerissen hin und her

zwischen Action und weiß noch wat

er morgen es schon vergessen hat.

Und trotzdem möchte ich noch mehr.

Die Klappe fällt, es ist so weit,

die Kamera sie steht bereit.

Ich fuchtle mit den Händen wild

als ob es abzuheben gilt.

Für einen „Profi wie mich“ ´ne Kleinigkeit.

Der Produzent sagt: „Schnitt und aus!“

zum Cutter weiter: „So - mach was draus

für diesen Film, der kommt inmitten

des Vorabends im Dritten.“

Am Ende wurde ich rausgeschnitten.

Närrisches Liedgut

In der Tageszeitung stand geschrieben: Wir suchen den närrischen Ohrwurm für die kommende 5. Jahreszeit. Weiter hieß es: Ein selbstgeschriebenes Lied ist die Voraussetzung, mit wenig Text und eingängiger Melodie. Gut dachte ich mir, dies könnt ihr haben! Hier ist er: „Germanys Fasnet Song The Next“

*

Eene mene Rappelkist – Narri

und Ho Narro1.

Narrensamen, Hexenmischt – Narri

und Ho Narro.

Alle singen mit mir mit – Narri

und Ho Narro

bei diesem neuen Fasnachts Hit – Narri

und Ho Narro.

Das rote Pferd hat umgedreht

nachdem das Lasso nach ihm weht´.

Auch Nordseeküste ist nicht mehr

und Herzilein bringt´s auch nicht mehr.

Ist es draußen kalt und grau

geht’s hier im Saal ab wie die Sau

Weil alle singen mit mir mit

beim neuen Fasnets Hit.

Die Sängerin

(Limerick)

Sie sang schon ihr Leben lang,

obwohl sie gar nicht singen kann.

So endet denn schon dies Gedicht

als eine echte Kurzgeschicht'.

Ist da nicht was Wahres dran?

Im Rotlicht Viertel

Wer hat nicht schon einmal im Urlaub ein Lokal betreten und schnell festgestellt: „Ups, hier sind wir wohl falsch!“ Vielleicht weil einem das Ambiente für den Geldbeutel zu nobel erschien, oder gar das Publikum schon auf den ersten Blick erkennen ließ: „Das ist wohl nichts für uns.“ Das kann (nicht nur) im Ausland durchaus mal sehr leicht passieren, da ist auch nichts weiter dabei. Was aber könnte geschehen, wenn man nicht umdreht, sondern bleibt?

*

Ich ging so abends durch die Stadt,

bunte Lichter schienen satt

von denen es gibt wirklich viel,

nichts ahnend, eines wird mein Ziel.

So schlendere ich die Straße lang

vorbei an Türen dann und wann

die jedoch verschlossen sind

wie meist am Abend, weiß jedes Kind.

Neonlicht dort an der Tür

sticht mir ins Auge, kann nichts dafür

und ladet mich so förmlich ein

"Komm in diese Kneipe rein".

Sollte ich nun dieses wagen,

ich lass es mir nicht zweimal sagen.

Drück an der Tür dort auf die Klingel

und höre auch ein leis´ Gebimmel.

Komisch dachte ich noch mir

klingeln für ein Gläschen Bier?

Wie ein Sesam öffne dich

geht die Türe auf für mich.

Durch eine zweite trete ich ein

und stelle fest, bin nicht allein.

Schon viele Menschen sitzen da

bei Wein und Bier und trallala.

Doch irgendetwas stimmt hier nicht,

denn rund herum nur Dämmerlicht.

Glühbirnen strahlen im tiefsten Rot,

„Na ja, vielleicht gab´s die im Angebot?“

Ich kam ja gerade erst von draußen,

meine Brille war noch angelaufen,

so steuerte ich auf den Tresen zu.

Erhoffte mir dort etwas Ruh

um mir zu gönnen heute hier

zum Tagesabschluss ein Glas Bier.

An der Decke oben eine Kiste flimmert,

die ein Elektriker dorthin gezimmert.

Das Programm, ein Sparprogramm

bei dem die Schauspieler nicht viel an

und laufen meistens nackig rum.

Wobei: manche liegen und schauen dumm.

Es zeigt mir wie wird heut gespart,

auch beim Film scheint ´s Leben hart.

Ich finde den Porno ziemlich „hohl“

jedoch die anderen fanden es toll

wie ein Mann sein Mädchen schiebt

was er offensichtlich liebt.

Mal ist er draußen, mal ist er drin,

er weiß wohl nicht genau wohin.

Was die nur denken wohl dabei?

Mir ist das eigentlich einerlei!

Hinterm Tresen eine Dame,

nicht die schnellste, etwas lahme.

" So alleine junger Mann?“,

und schaut mich dabei fragend an

als suchte ich was anderes hier

als nur ein kleines Gläschen Bier.

Dabei streckt sie sich mir entgegen,

musst´ schnell nach hinten mich bewegen,

wäre dabei fast vom Stuhl gefallen

wegen zweier riesen Ballen

von denen ich wäre erschlagen worden

noch in der Nacht und weit vor Morgen.

Nur wegen einem Gläschen Bier

welches ich wollte trinken hier.

Ich befreite mich dann wieder

und setzt´ mich auf den Hocker nieder.

Schon kam ´ne andre Frau heran

und fängt an mir zu fummeln an.

„Hast du heut was Zeit für mich?“,

kam dabei nah an mein Gesicht

und drückte, es ist nicht zu glauben

mir ihre Brüste auf die Augen.

Beinahe wäre das schief gegangen,

wie ich so unter ihr gefangen,

denn ich konnte nichts mehr sehen,

auch konnte ich nichts mehr verstehen

weil meine Ohren auch verdeckt.

Ich hing ganz schön festgesteckt.

Wo war ich hier denn nur gelandet,

wie ein Fisch an Land gestrandet.

Doch eigentlich war es gar nicht übel,

regnet es draußen wie aus Kübel.

Hier drinnen war es mollig warm,

kein Wunder, ´s herrschte Sex-Alarm.

Inzwischen habe ich auch bemerkt,

dass ich hier drin bin ganz verkehrt.

Wie komm ich raus aus dieser Nummer,

will doch zu Hause keinen Kummer.

Wollt doch nur ein Bierchen leeren,

wie soll ich das nur meiner Frau erklären?

Sag ich: „Ich habe mich verlaufen!“,

wird sie mir das wohl nicht abkaufen.

Vielleicht wird das hier jemand lesen

bei dem es auch mal so gewesen,

und weiß mir den perfekten Rat.

Das wäre echt eine gute Tat.

Gebe dafür aus ganz gern ein Bier.