Alles über das Sternzeichen Jungfrau - Erich Bauer - E-Book

Alles über das Sternzeichen Jungfrau E-Book

Erich Bauer

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Beschreibung

Alles über das Sternzeichen Jungfrau von Erich Bauer - ein Muss für alle Sternen-Jünger! Die Jungfrau gehört zu den Erdzeichen und ihr wird Zuverlässigkeit, Bescheidenheit und Intelligenz nachgesagt. In diesem Sternzeichen Geborene sind sehr ehrgeizig und arbeiten hart, um an ihr Ziel zu kommen. Außerdem hält man sie für sehr strukturierte und organisierte Menschen, die gerne analysieren, sowie für hilfsbereit. Ob Widder, Waage, Wassermann - die 12-bändige Reihe enthüllt alles Wissenswerte zu den einzelnen Sternzeichen. Wissenschaftlich fundiert und unterhaltsam geschrieben erläutert der bekannteste Astrologe Europas persönliche Stärken und Chancen und gibt wichtige Hinweise für Liebe, Gesundheit und Beruf. Mit Grafiken, Tabellen, Checklisten und pfiffigen Illustrationen.

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Seitenzahl: 218

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Erich Bauer

Alles über das Sternzeichen Jungfrau

24.8.–23.9.

Knaur e-books

Über dieses Buch

Alles über das Sternzeichen Jungfrau von Erich Bauer – ein Muss für alle Sternen-Jünger!

Inhaltsübersicht

JungfrauDie FaktenVorwortEinleitung: Eine kurze Geschichte der AstrologieDer UrsprungDie BlüteDer NiedergangDer NeubeginnTeil I Das TierkreiszeichenWichtiges und GrundsätzlichesWie wird man eine Jungfrau?Liebe, Sex und PartnerschaftWie klappt’s mit den anderen Sternzeichen?Die Jungfrau und ihre GesundheitDie Schwachstellen von JungfraugeborenenVorbeugung und HeilenBeruf und KarriereDer Dienst am NächstenSystematisieren, rationalisieren, organisierenDas Arbeitsumfeld und die BerufeTest: Wie »jungfrauhaft« sind Sie eigentlich?Teil II Die ganz persönlichen EigenschaftenDer Aszendent und die Stellung von Mond, Venus & Co.VorbemerkungDer Aszendent – Die individuelle NoteDer Mond – Die Welt der GefühleMerkur – Schlau, beredt, kommunikativ und göttlich beratenVenus – Die LiebeMars – Potent, sexy und dynamischJupiter – Innerlich und äußerlich reichSaturn – Zum Diamanten werdenZum Schluss
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Jungfrau

24. August bis 23. September

Die Fakten

ElementErde

als Stoff und Urelement, als Trägerin des Lebens und als große Geberin und Mutter der Ernte.

 

QualitätBeweglich

Anpassungsbereit, reflexiv, selbstlos.

 

PolungMinus

Weiblich, Yin, passiv, nach innen.

 

Symbolik Die Jungfrau steht für Reinheit, Jugend und Unschuld, für Sublimierung, Reife und Ordnung.

 

Zeitqualität24. August bis 23. September

Übergang vom Sommer zum Herbst als Reife- und Erntezeit. Vorsorge für den Winter.

 

HerrscherplanetMerkur des Abends als Symbol göttlicher Botschaft und höherer Vernunft.

 

Stärken

Zuverlässig, fürsorglich, sachlich, beschwingt.

 

Reiseziele

Stadt Nürnberg, San Francisco, Melbourne

Land Schweiz, Türkei, Indien

Landschaft Hügellandschaft

 

Magische Helfer

Farbe Oliv

Stein Bernstein

Baum Apfelbaum

Tier Katze

Duft Myrte

 

Die Persönlichkeit

 3 Durchsetzung

 5 Besitzstreben

 3 Kontakt

 4 Familie

 7 Genuss

 10 Pflicht

 7 Liebe

 6 Bindung

 6 Ideale

 9 Ehrgeiz

 4 Originalität

 6 Transzendenz

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Vorwort

Astrologie ist eine wunderbare Sache

Sie verbindet den Menschen mit dem Himmel, richtet seinen Blick nach oben in die Unendlichkeit. Vielleicht steckt hinter dem Interesse an ihr zutiefst die Sehnsucht nach unserem Ursprung, unserem Zuhause, nach Gott oder wie immer man das Geheimnisvolle, Unbekannte nennen will.

Astrologie ist uralt und trotzdem hochaktuell

Die ersten Zeugnisse einer Sternenkunde liegen Tausende von Jahren zurück. Und dennoch ist sie brandneu. Es scheint, als hätte sie nichts von ihrer Faszination verloren. Natürlich hat sich die Art und Weise astrologischer Beschäftigung verändert. Während früher der Astrologe noch persönlich in den Himmel schaute, studiert er heute seinen Computerbildschirm. Damals konnte man nur von einem Kundigen eingeweiht werden, heute finden sich beinah in jeder Zeitung astrologische Prognosen.

Astrologie ist populär

Jeder kennt die zwölf Tierkreiszeichen. Man kann eigentlich einen x-beliebigen Menschen auf der Straße ansprechen und ihn nach seiner Meinung fragen: Er weiß fast immer Bescheid, sowohl über sein eigenes Sternzeichen als auch über die meisten anderen. Die zwölf astrologischen Zeichen sind Archetypen, die im Unterbewusstsein ruhen und auf die man jederzeit zurückgreifen kann.

Astrologie schenkt Sicherheit

Der Einzelne findet sich eingebettet in einer gütigen und wohlwollenden Matrix, ist aufgehoben, hat seinen Platz, so wie auch alle anderen ihren Platz haben.

Astrologie kann gefährlich sein

Die Astrologie liefert ein perfektes System. Konstellationen, die sich auf Bruchteile von Sekunden berechnen lassen, blenden und machen glauben, man habe es mit einer exakten Wissenschaft zu tun. Genau das ist aber falsch. Die Astrologie ist viel eher eine Kunst oder eine Philosophie. Ihre Vorhersagen sind immer nur ungefähr, zeigen eine Möglichkeit, sind aber kein Dogma. Astrologen wie Ratsuchende driften, wenn sie nicht achtgeben, leicht in eine Pseudowelt ab. In ihr ist zwar alles in sich stimmig, allein es fehlt am validen Bezug zur Wirklichkeit.

Ich bin Astrologe aus Passion

Ich lebe in dieser Welt, aber ich weiß auch, dass sie nicht alles offenbart. Ich freue mich, die Gestirne als Freunde zu haben, und glaube, dass ich so mein Schicksal gütig stimme. Das ist eine Hoffnung, kein Wissen.

 

Ich wünsche Ihnen beim Lesen Spaß und Spannung – und dass Sie sich selbst und andere besser verstehen.

Erich Bauer, im Frühjahr 2010

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Einleitung: Eine kurze Geschichte der Astrologie

Am Anfang jeder Geschichte der Astrologie steht das Bild des nächtlichen, mit Sternen übersäten Himmels. Der Mensch früherer Zeiten hat ihn sicher anders erlebt als wir. Er wusste nichts von Lichtjahren und galaktischen Nebeln. Er erschaute das Firmament eher vergleichbar einem Kind. Und als Kind der Frühzeit sah er sich nicht, wie wir heute, als getrennt von diesem Himmel, sondern als eins mit ihm. Er fand sich in allem und fand alles in sich. Und er folgte dem Rhythmus dieses großen Ganzen, ähnlich wie ein Kind seiner Mutter folgt. Dabei fühlte er sich wohl getragen und geborgen.

Wann die Menschheit anfing, sich aus diesem Gefühl der Allverbundenheit zu lösen, ist schwer zu sagen. Die überlieferten Zeichen sind rar und rätselhaft. Aber als der Homo sapiens begann, die Sterne zu deuten, war er dem großen Ozean seit Äonen entstiegen, er sah sich und den Himmel längst als getrennte Einheiten. Doch kam es irgendwann dazu, dass der Mensch Beziehungen zwischen den Sternbildern und dem Leben auf der Erde wiederentdeckte, deren Kenntnis er eigentlich schon immer besaß. Beispielsweise erlebte er, dass ein Krieg ausbrach, während am Himmel ein Komet auftauchte und die normale Ordnung der Sterne störte. Oder er empfand großes Glück, während sich am Firmament zwei besonders helle Lichter trafen. Er begann solch auffällige Lichter mit Namen zu versehen: »Helios« beispielsweise oder »Jupiter«, »Mars« oder »Venus«. Er ging sogar dazu über, bestimmte Sterne als Gruppen (Sternbilder) zusammenzufassen und ihnen Namen zu geben, etwa »Widder« oder »Großer Wagen«. Immer wieder beobachtete er typische Gestirnskonstellationen, die parallel zu markanten Ereignissen auf der Erde auftraten. Nach den Gesetzen der Logik entwickelte er aus diesen Zusammenhängen mit der Zeit eine Wissenschaft, die Astrologie, die ihm zum Beispiel die Schlussfolgerung erlaubte, dass auf der Erde Gefahr droht, wenn Mars in das Tierkreiszeichen Skorpion eintritt. So fand der Mensch allmählich seine verlorene Einheit wieder und baute eine Brücke, die ihn mit seinem Urwissen verband, das er im Inneren seiner Seele aber nie wirklich verloren hatte.

Der Ursprung

Die Urheimat der Sternkunde war nach heutigem Erkenntnisstand Mesopotamien, das Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, das jetzt »Irak« heißt. Dort war der menschliche Geist wohl am kühnsten und vollzog als Erster endgültig die Trennung zwischen Mensch und Schöpfung. Die Sterne am Himmel bekamen Götternamen, etwa den des Sonnengotts Schamasch und der Göttin Ischtar, die auch als Tochter der Mondgöttin verehrt wurde und die sich als leuchtender Venusstern offenbarte. Da der Mond, die Sonne und einige andere Lichter im Vergleich zu den Fixsternen scheinbar wanderten, nannte man diese Planeten »umherirrende« oder »wilde Schafe« und unterschied sie von den »festgebundenen« oder »zahmen Schafen« – den Fixsternen, die vom Sternbild Orion, dem »guten Hirten«, bewacht wurden. Der größte Planet des Sonnensystems, mit heutigem Namen »Jupiter«, war im Land zwischen den zwei Strömen ein Sinnbild des Schöpfergottes Marduk. Sein Sohn und Begleiter hieß »Nabu« und wurde später zu »Merkur«. Das rötlich funkelnde Gestirn Mars wiederum war die Heimat des Herrn der Waffen, der genauso als Rachegott angesehen wurde. Saturn war ebenfalls bereits entdeckt worden und wurde als eine »müde Sonne« betrachtet. Außerdem galt Saturn als Gott der Gerechtigkeit, Ordnung und Beständigkeit. Gemeinsam mit anderen Göttern erhob sich schließlich der Rat der zwölf Gottheiten, und damit hatten auch die zwölf verschiedenen astrologischen Prinzipien ihren Auftritt. Zu all diesen Erkenntnissen kam man im Zweistromland etwa zwischen dem 7. und 4. vorchristlichen Jahrhundert.

Man hat Tafeln aus dem 2. Jahrhundert vor Christus gefunden, auf denen Beobachtungen über den Lauf von Sonne, Mars und Venus eingezeichnet waren. Auch Zeugnisse von ersten Geburtshoroskopen stammen aus dieser Zeit. Im Jahr 1847 wurden bei den Ruinen von Ninive 25 000 Tontafeln ausgegraben. Man datierte sie ins Jahr 600 vor Christus. Auf einem Teil dieser Tafeln befinden sich Weissagungen, die, mit etwas Zeitgeist aufgefrischt, ohne weiteres der astrologischen Seite einer modernen Tageszeitung entstammen könnten: »Wenn Venus mit ihrem Feuerlicht die Braut des Widders beleuchtet, dessen Schwanz dunkel ist und dessen Hörner hell leuchten, so werden Regen und Hochflut das Land verwüsten.«

Das ist eine »professionelle« astrologische Vorhersage. Damit war Spezialistentum an die Stelle einer ganzheitlichen Naturerfahrung getreten. Denn inzwischen hatte nur der fachkundige Astrologe die Zeit und das Wissen, den Himmel zu studieren, um daraus Rückschlüsse auf die Ereignisse im Weltgeschehen zu ziehen. Bald musste dieser Fachmann auch nicht einmal mehr den Himmel selbst beobachten. Spätestens im 1. Jahrhundert vor Christus gab es Ephemeriden. Das sind Bücher, aus denen die Stellung der Gestirne zu jeder beliebigen Zeit herausgelesen werden kann. Die Astrologie, wie sie auch heute noch betrieben wird, war damit endgültig geboren.

Die Blüte

In den nun folgenden anderthalbtausend Jahren erlebte die Astrologie eine Blütezeit kolossalen Ausmaßes. Dafür steht ein so bedeutender Name wie Claudius Ptolemäus. Er lebte im 2. Jahrhundert nach Christus und vertrat das geozentrische Weltbild mit der Erde im Mittelpunkt, auf das sich die Menschheit nach ihm noch länger als ein Jahrtausend beziehen sollte. Er war Geograph, Mathematiker und ein berühmter Astrologe und Astronom, der das bis in unsere Zeit fast unveränderte Regelwerk der Astrologie verfasste, den Tetrabiblos, welcher aus vier Büchern besteht. Darin riet er zu einer sorgfältigen Gesamtschau des Geburtshoroskops. Er erwähnte auch, dass man bei der Beurteilung eines Menschen ebenso dessen Milieu und Erziehung berücksichtigen solle, was einer modernen ganzheitlichen psychologischen Betrachtungsweise entspricht.

Eine spätere Berühmtheit in der Geschichte der Astrologie war Philippus Theophrastus Bombastus von Hohenheim (1493–1541), der sich selbst stolz »Paracelsus« nannte. Er war Arzt, Alchemist sowie Philosoph, und von ihm stammt jener von Astrologen so viel zitierte Satz: »Ein guter Arzt muss immer auch ein guter Astronomus sein.« Dazwischen lebte der Bischof lsidor von Sevilla (560–636). Er schrieb, ein Arzt solle immer auch sternkundig sein. Erwähnt werden muss natürlich die berühmte weibliche Vertreterin einer sternenkundigen Heilkunst Hildegard von Bingen (1098–1179). Sie war fasziniert von den Analogien zwischen Himmel und Erde, sammelte Kräuter, pflanzte sie im Klostergarten an und schrieb über die Wirkung der Mondphasen. Sicher war die heilige Hildegard nicht der einzige weibliche astrologisch denkende Mensch. Aber ihr Name sei hier stellvertretend genannt für all die Frauen, die als Tempelpriesterinnen, Nonnen und angebliche Hexen ihr ganzheitliches Wissen über die Jahrhunderte hinweg weitergegeben haben.

Bis ins 16. Jahrhundert dauerte die Hoch-Zeit der Astrologie. Beinah alle angesehenen Denker – wie Platon und Aristoteles im Altertum, Naturwissenschaftler wie Nikolaus Kopernikus (1473–1543), Johannes Kepler (1571–1630) und Galileo Galilei (1564–1624) – dachten astrologisch und berechneten auch Horoskope. Am bekanntesten ist das von Kepler angefertigte Horoskop Wallensteins aus dem Jahr 1608. Die Astrologie wurde an den Universitäten gelehrt, und auch viele Bischöfe und einige Päpste förderten die Sternkunde. Wie es heute selbstverständlich ist, dass ein Naturwissenschaftler Einsteins Relativitätstheorie kennt und versteht, so war damals jeder denkende Kopf in der Astrologie bewandert.

Der Niedergang

Bereits Ende des 16. Jahrhunderts hatte die Astrologie ihren guten Ruf in vielen Ländern Europas verloren. Es gab päpstliche Anordnungen wie die Bulle »Constitutio coeli et terrae« von 1586, in der ein Verbot der Astrologie ausgesprochen wurde, und die meisten Universitäten schafften ihren Lehrstuhl für Astrologie ab.

Worauf war dieser rapide Niedergang zurückzuführen? Es gibt sicher zahlreiche Gründe. Der wichtigste ist, dass sich der menschliche Geist von den Fesseln tradierter Vorstellungen zu befreien begann. Er löste sich mit der Reformation von Rom und später mit der Französischen Revolution von seinen königlichen und kaiserlichen »Göttern«. Da war es nur konsequent, sich auch von den »Göttern am Himmel« loszusagen. Der zweite Grund war der, dass sich im Lauf der Zeit grobe Fehler astrologischer Vorhersagen herumsprachen. So hatte es wohl keine Prophezeiung gegeben, die den Dreißigjährigen Krieg oder die Pest rechtzeitig in den Sternen sah. Der dritte Grund wird häufig von den professionellen Astrologen angeführt. Sie behaupten, dass die falschen Propheten, also die unseriösen Astrologen, der wahrhaften Sterndeutekunst das Aus bescherten. Eine Kunst wie die Astrologie lockt natürlich auch faustische Gestalten an, die davon besessen sind, dem Schicksal einen Schritt voraus zu sein. Solche Schwarmgeister und falsche Propheten haben der Astrologie bestimmt geschadet, besonders auch, weil durch die Erfindung der Buchdruckerkunst jede noch so törichte Prophezeiung in einer hohen Auflage verbreitet werden konnte. Aber den guten Ruf der Astrologie haben letztlich auch sie nicht ruiniert.

Nein, es waren die Astrologen selbst. Als im 16. und 17. Jahrhundert durch immer neue Entdeckungen die Erde ihre zentrale Stellung verlor und sich ein völlig neues naturwissenschaftliches Verständnis durchsetzte, versuchte die Astrologie mitzuhalten und verlor wegen ihrer unhaltbaren Thesen jeden Kredit in den gelehrten Kreisen. Schon Kepler, der seiner Zeit um Jahrzehnte voraus war, hatte die Astrologen gewarnt und ihnen geraten, ihre Kunst nicht auf einen naturwissenschaftlichen, sondern auf einen philosophischen Boden zu stellen. Er sagte, es sei unmöglich, zu denken, dass die Sterne mittels irgendwelcher Strahlungen die menschliche Seele berühren könnten. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem astrologischen Instinkt, der im menschlichen Geist verankert sei. Aber sein »psychologischer Ansatz« wurde überhört und ging schließlich völlig unter. Die Astrologen sahen sich im Gegenteil dazu veranlasst, immer hanebüchenere »wissenschaftliche« Thesen aufzustellen. Die Folge war ein gewaltiges Gelächter der gesamten gelehrten Welt im 17. Jahrhundert, das bis heute noch nicht verklungen ist.

Der Neubeginn

Erst im 19. und dann besonders im 20. Jahrhundert besann sich der Mensch wieder vermehrt seiner fernen Vergangenheit. Der Schweizer Psychiater C. G. Jung etwa sagte, dass die Astrologen endlich darangehen müssten, ihre Projektionen, die sie vor Jahrtausenden an den Himmel geworfen hätten, wieder auf die Erde zurückzuholen. In jeder menschlichen Seele seien die Kräfte der astrologischen Archetypen, der archaischen Urbilder, enthalten und dort wirksam. So wird der Raum am Himmel mit den Zeichen und Planeten zu einer Landkarte menschlicher Anschauung. Dabei ist es nicht so, dass zum Beispiel der Planet Mars die Geschicke bestimmt, sondern er zeigt durch seine Position den Gesetzen der Analogie folgend auf, was in der menschlichen Seele vor sich geht.

Nach seiner jahrtausendelangen Reise heraus aus der Allverbundenheit hat der Mensch also begonnen, den Bezug zu seinen Ursprüngen wiederherzustellen. Er besinnt sich als kritischer und freier Geist darauf, was schon immer in ihm vorhanden war. Damit beginnt die Ära einer psychologischen oder philosophischen Astrologie. Und das ist auch die Geburtsstunde einer Astrologie, die ganzheitlich denkt und arbeitet.

In etwa parallel zu dieser allmählichen Hinwendung zur Psychologie und Philosophie übernahmen Computer mit entsprechender Software den komplexen Rechenvorgang zur Erstellung eines Geburtshoroskops. Bis vor vielleicht zehn, zwanzig Jahren gehörte es zum Standardkönnen eines jeden Astrologen, Horoskope zu berechnen und zu zeichnen. Dies ist sehr wahrscheinlich einer der Gründe, warum Frauen unter den Sterndeutern damals deutlich in der Minderzahl waren. Es ist einfach nicht ihr Metier, sich mit trockenen Zahlen und komplizierten Berechnungen herumzuschlagen, wo es doch um seelische Vorgänge geht – und diese Feststellung ist in keiner Weise abwertend gemeint, denn heute sind Frauen unter den Astrologen bei weitem in der Überzahl.

Der PC spuckt nach Eingabe von Name, Geburtsdatum, -ort und -zeit in Sekundenschnelle das Horoskop aus. Die astrologische Kunst scheint jetzt »nur« noch darin zu bestehen, die Konstellationen richtig zu deuten. Und auch hier ersetzt der Computer mehr und mehr den Astrologen. Es gibt schon seit einigen Jahren Programme, die mit entsprechenden Textbausteinen zu bemerkenswert treffenden Aussagen kommen. Ist dies nun das Ende der Sterndeuter? Ich meine: im Gegenteil! Überlassen wir dem »Computer-Astrologen« ruhig die Grundarbeit. Das spart Zeit. Dafür kann der »Mensch-Astrologe« die einzelnen Fakten im Sinne einer ganzheitlichen Schau zusammentragen und sich völlig dem Verständnis der einmaligen, individuellen Persönlichkeit widmen. Ebendafür ist ein großes Maß an Intuition, die ja gerade eine weibliche Stärke ist, mit Sicherheit von Vorteil.

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Teil I Das Tierkreiszeichen

Wichtiges und Grundsätzliches

Die Erde dreht sich bekanntlich einmal im Jahr um die Sonne. Von uns aus gesehen, scheint es aber so zu sein, dass die Sonne eine kreisförmige Bahn um die Erde beschreibt. Der Astrologie wird vielfach vorgeworfen, sie ignoriere diesen grundlegenden Unterschied. In Wirklichkeit ist er für die astrologischen Horoskopdeutungen jedoch nicht von Bedeutung.

Diesen in den Himmel projizierten Kreis nennt man »Ekliptik«. Die Ekliptik wird in zwölf gleich große Abschnitte gegliedert, denen die Namen der zwölf Stern- bzw. Tierkreiszeichen zugeordnet sind. Zwischen 24. August und 23. September durchläuft die Sonne gerade den Abschnitt Jungfrau, weswegen dieses Tierkreiszeichen auch das »Sonnenzeichen« genannt wird.

Beginnen wir jetzt mit der Betrachtung des Sonnen- oder Tierkreiszeichens, dem dieser Band gewidmet ist, um zunächst einmal herauszufinden, was denn nun »typisch Jungfrau« ist.

Wie wird man eine Jungfrau?

Kinder des Himmels

Wer Anfang April um Mitternacht in südlicher Richtung in den Himmel schaut, sieht nahe am Horizont das große Sternbild Jungfrau. Natürlich braucht es etwas Phantasie, um aus den vielen Sternen einen liegenden Rumpf, zwei Beine, einen Arm und einen langgestreckten Hals mit Kopf zu erkennen. Auf sehr frühen Darstellungen wird dieses Sternbild als eine Frau abgebildet, die in jeder Hand Ähren hält. Adam Gefugius (1565) zeichnete sie als Engel mit einem der Erde zugewandten Gesicht. Albrecht Dürer (1471–1528) wiederum malte sie von hinten mit wehendem Faltenkleid und gewaltigen Engelsflügeln. Aber auf allen bekannten Darstellungen ist sie eingeschlungen in den Tierkreis (Zodiak), verbunden mit den beiden Schalen der Waage, und sie berührt mit dem Kopf den Leib des Löwen. Der hellste Stern, der fast genau auf der Ekliptik liegt, ist Spica, was »Ähre« oder »Kornähre« heißt. So verweist uns bereits das Sternzeichen am Himmel auf eine Verbindung zwischen Ernte, Reife und einer jungfräulichen Gestalt.

Das Himmelszeichen Jungfrau führt den Menschen in sehr tiefe und verborgene Räume seiner Seele. Es ist nicht einfach, darüber zu sprechen; man braucht vor allem Zeit und Offenheit. Aber wer sich einlässt, dem offenbart sich sein allerinnerstes Sein.

Kinder ihrer Jahreszeit

Wenn die Abende länger und kühler werden und der erste Nebel aus den Wiesen steigt, beginnt die Zeit der Jungfrau. Am Tag ist die Luft klar, weit reicht der Blick, nur manchmal gießen graue Wolken kalten Regen übers Land. Die Bäume halten in ihrem Wachstum inne und überlassen ihre letzte Kraft den Früchten, bis diese, gereift, loslassen vom Stamm. Die Blätter beginnen sich allmählich zu verfärben. Die Natur ahnt den Winter, obwohl er noch Monate entfernt ist. Tiere, die die kalte Jahreszeit verschlafen, richten sich ihr warmes Lager ein. Andere legen Vorräte an für die Zeit, in der die Erde ihre gebende Hand verschlossen hält. Die Vögel versammeln sich für ihren großen, gemeinsamen Flug in den Süden. Die meisten Jungtiere haben ihre Eltern verlassen und suchen sich einen eigenen Platz. Die einen finden ihn in einer großen Herde oder in einem Rudel, andere gehen ihren eigenen Weg, ohne den Schutz der erfahrenen, älteren Generation.

Kinder der Kultur

Die am spätesten reifenden Getreidearten wie der Hafer und verschiedene Erdfrüchte werden jetzt eingebracht. Am 24. August, dem Beginn der Jungfrauzeit, ist Bartholomäustag. Nach dem Volksmund wachsen jetzt die Fische und Nutztiere nicht mehr in die Länge, sondern setzen nur noch an Fleisch zu und dürfen daher bald geschlachtet werden. In Italien, Griechenland und anderen südlichen Ländern beginnt im September die Jagd.

Bei den übrigen kirchlichen Feiertagen ab September (Mariä Geburt am 8., Mariä Namen am 12. und Mariä sieben Schmerzen am 15. September) ist der Bezug zur Jungfrau schon vom Namen her gegeben. Der Lambertustag (17. September) gilt auf dem Land als Schlusstermin für die Ernte.

Auch im Altertum gab es im späten August und im September Erntedankfeste. Am 21. August gedachte man in Rom Ops, der Göttin des Überflusses, und am 25. August des Korngottes Consus. Dazwischen fanden Zirkusspiele statt. In Athen veranstaltete man um den 19. September zu Ehren der Kornmutter Demeter ein Fest. Sie wurde wie das Sternbild der Jungfrau immer mit Ähren dargestellt.

Während der Bauer wieder aufs Feld hinausgeht, der Städter nach seinem Urlaub in den Betrieb oder ins Büro zurückmuss, beginnt auch für die Kinder der Alltag der Schule wieder. Der Müßiggang des Sommers ist vorüber. Und wie sich die Natur auf den Winter vorbereitet, richtet auch der Mensch seinen Blick über den Augenblick hinaus: Wer die kalte Jahreszeit überleben will, muss jetzt die Tage nutzen. Nur wer vorwärtsschaut, an die Zukunft denkt, gewinnt gegen die Zeit. Im Zeichen Löwe ist der Mensch gefangen vom Augenblick, jetzt sieht er über ihn hinaus. Er weiß, dass sich erst morgen auszahlt, was heute getan wird.

Symbol ewiger Jugend

Wie das Tierkreiszeichen Zwillinge ist auch die Jungfrau ein Sinnbild aus dem Reich der Menschen. Der Name bzw. Archetyp taucht in Märchen, Mythen und in der Vorzeit unserer Geschichte auf. In manchen Kulturen sollen Jungfrauen geopfert worden sein, um grausame Götter milde zu stimmen. Oder sie verbrachten ihr Leben als Tempelpriesterinnen und hüteten wie die Vestalinnen Roms das heilige Feuer. Frauen, die ins Kloster gehen, werden als »Jungfrauen« bezeichnet; und natürlich denkt man bei dieser Bezeichnung besonders an die heilige Jungfrau Maria. Heute benennt man mit dem Begriff einen Menschen, der keinerlei sexuellen Kontakt hat, rein, unbefleckt, eben jungfräulich ist.

Zwischen den Welten

Jedes einzelne der Tierkreiszeichen symbolisiert eine bestimmte existenzielle Seinsweise, und jeder Abschnitt greift das Thema des vor ihm liegenden auf und entwickelt es weiter. Die Jungfrau ist das sechste Zeichen in diesem Zyklus. Unmittelbar vor ihr befindet sich der Löwe. Er verkörpert die Kulmination des Ichs. So wie der Löwe der König der Tiere ist, zeigen Löwegeborene etwas von einer königlichen Selbstverständlichkeit. Sie genügen sich, einmal idealtypisch betrachtet, selbst, leben im Hier und Jetzt und nehmen aus ihrer Umwelt nur das wahr, was zu ihrer Bedürfnisbefriedigung und Wunscherfüllung taugt.

Die Jungfrau als darauffolgendes Zeichen greift diese Thematik auf und führt sie weiter, indem sie die Ichhaftigkeit mit der Wirklichkeit aller anderen Existenzen und mit der Vergänglichkeit konfrontiert. Aus dem »Ich bin, was ich bin« des Löwen wird »Ich bin, was ich kann«, und aus dem »Ich lebe im Jetzt« wird »Ich lebe mit der Zeit, die ist und die kommt«. Die Jungfraumenschen kennen zweifelsohne das Löweprinzip, sie tragen es in sich, aber sie haben es zugleich verloren, weil sie wissen, es ist nicht das einzige und allein gültige. Dass sie über das Hier und Jetzt hinausschauen können, macht sie weise, aber auch melancholisch, nachdenklich und verhalten. Sie haben sozusagen das »Paradies der Selbstverständlichkeit« verloren.

Mit der Jungfrauzeit weicht der Sommer. Die ersten Nebel künden vom Wechsel der Jahreszeit. Obwohl er noch Monate entfernt ist, mahnt der Winter.

Auf das menschliche Leben bezogen, spiegelt der Löwe die herrliche Zeit der Sechs- bis Zehnjährigen wider, dieses in der Regel kolossale ungebrochene Selbstverständnis, dieses selige Gefühl, ein Leben ohne Ende zu genießen. Die Jungfrau steht für die Pubertät und die Freuden des Erwachsenwerdens. Sie symbolisiert aber auch die Qual der Erkenntnis, immer älter zu werden und irgendwann zu vergehen. Die Endlichkeit des Lebens und das Wissen um den Zyklus Geburt, Kindheit, Jugend, Alter, Tod ist ein zentrales Thema der Jungfraumenschen.

Auf die Jungfrau folgt die Waage, welche die Vollendung des Außenraums, des Du, die anderen symbolisiert. Dieses Du und auch die Wirklichkeit draußen (der beginnende Herbst sowie der sich mit ihm ankündigende Winter, das Alter und der Tod), das alles steht vor dem Jungfrausymbol wie ein riesengroßes Frage- und Ausrufezeichen zugleich. Hautnah berührt es die Jungfrau, es mahnt und droht.

Bildlich gesprochen könnte man die Zeichen Widder bis Löwe auch mit den Bewohnern einer Stadt vergleichen, die von hohen Mauern umgeben ist. Die Zeichen Waage bis Fische wiederum wären dann die Leute außerhalb. Innerhalb herrschen Frühling und Sommer, pulsiert das Leben. Außerhalb sind Herbst und Winter, dort wohnen die Angst, die Nachdenklichkeit, das Alter und der Tod. Diejenigen, die innerhalb der Stadtmauern leben, kümmert es wenig, was draußen geschieht. Selbst wenn einer von ihnen stirbt, nimmt ihnen das höchstens vorübergehend das herrliche Gefühl, am Leben zu sein. Die draußen Verweilenden wiederum können zwar in die Stadt hinein, aber das Leben dort interessiert sie wenig, es erscheint ihnen zu »platt«, zu unbeschwert, zu seicht, zu wenig tief. Natürlich kennen auch die von außerhalb, also die Tierkreiszeichen Waage bis Fische, das Gefühl ausgelassener Freude, aber eher flüchtig, sie wissen, dass »Spaß ohne Ende« und ein Leben von Moment zu Moment keine zentralen Themen des Daseins sind.

Die Jungfrau befindet sich am Übergang. Sie ist sowohl drinnen in der Stadt als auch draußen. Sie kennt und lebt die unbeschwerten Freuden genauso wie Tiefe und Vergänglichkeit. Sie gehört jedoch weder richtig zum inneren noch zum äußeren Kreis. Sie hat eine eher neutrale Position, beobachtet, nimmt wahr, zieht daraus Schlüsse, versucht zuweilen, die von »drinnen« mit jenen von »draußen« zu verbinden, eine Verständigung herzustellen. Ja, in der Tat, die Jungfrau ist die Einzige im ganzen Tierkreis, die alle anderen versteht. Das Wort »Vernunft«, aus dem Alt- bzw. Mittelhochdeutschen für das »Vernehmen, Erfassen, Wahrnehmen«, ist das Kennzeichen der Jungfrau, ebenso das Wort »verstehen« im Sinne von »den Verstand gebrauchen« und »an (jemandes) Stelle stehen«. Das Jungfrauzeichen symbolisiert Übergang, Distanz, Vorsicht (gemeint als »voraussehen, was kommt«) und Einsicht (verstanden als »einsehen und fühlen, was drinnen vor sich geht«).

Aber dies isoliert die Jungfrau auch. Sie fühlt sich nirgends richtig zugehörig, zu Hause. Ihr zuweilen melancholischer Zug hat hier seine Wurzeln; die Jungfrau ist traurig, weil sie irgendwie stets zwischen den Stühlen sitzt. Auch ihre Bescheidenheit beruht darauf. Sie überlässt anderen den Vortritt, und sie stellt häufig ihr Licht unter den Scheffel – weil sie sich nicht so wie die anderen erlebt.

Ein weiteres Beispiel, das die uneindeutige Existenz der Jungfrau beschreibt, ist das mythische Symbol des Merkur oder Hermes, wie er bei den Griechen hieß. Das gleichnamige Gestirn ist der herrschende Planet des Jungfrauzeichens. Er gilt als Vermittler zwischen den Welten, nämlich der göttlichen und der menschlichen.