Alles über das Sternzeichen Waage - Erich Bauer - E-Book

Alles über das Sternzeichen Waage E-Book

Erich Bauer

0,0
7,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Alles über das Sternzeichen Waage von Erich Bauer - ein Muss für alle Sternen-Jünger! Waage-Menschen sind optimistisch und gemütlich. Sie versuchen Streit zu vermeiden und lassen sich nicht durch Vorurteile blenden, sondern wollen selbst nach der Wahrheit suchen. Das Luftzeichen gilt als kommunikativ und sehr ausgeglichen. Ob Widder, Waage, Wassermann - die 12-bändige Reihe enthüllt alles Wissenswerte zu den einzelnen Sternzeichen. Wissenschaftlich fundiert und unterhaltsam geschrieben erläutert der bekannteste Astrologe Europas persönliche Stärken und Chancen und gibt wichtige Hinweise für Liebe, Gesundheit und Beruf. Mit Grafiken, Tabellen, Checklisten und pfiffigen Illustrationen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 227

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Erich Bauer

Alles über das Sternzeichen Waage

24.9.–23.10.

Knaur e-books

Über dieses Buch

Alles über das Sternzeichen Waage von Erich Bauer – ein Muss für alle Sternen-Jünger!

Inhaltsübersicht

WaageDie FaktenVorwortEinleitung: Eine kurze Geschichte der AstrologieDer UrsprungDie BlüteDer NiedergangDer NeubeginnTeil I Das TierkreiszeichenWichtiges und GrundsätzlichesWie wird man eine Waage?Liebe, Sex und PartnerschaftWie klappt’s mit den anderen Sternzeichen?Die Waage und ihre GesundheitDie Schwachstellen von WaagegeborenenVorbeugung und HeilenBeruf und KarriereEin Verkaufsgenie …… oder auch ein KünstlerDas Arbeitsumfeld und die BerufeTest: Wie »waagehaft« sind Sie eigentlich?Teil II Die ganz persönlichen EigenschaftenDer Aszendent und die Stellung von Mond, Venus & Co.VorbemerkungDer Aszendent – Die individuelle NoteDer Mond – Die Welt der GefühleMerkur – Schlau, beredt, kommunikativ und göttlich beratenVenus – Die LiebeMars – Potent, sexy und dynamischJupiter – Innerlich und äußerlich reichSaturn – Zum Diamanten werdenZum Schluss
[home]

Waage

24. September bis 23. Oktober

Die Fakten

ElementLuft als alles verbindender Urstoff des Lebens, starke Intellektbetonung, kontaktfreudig.

 

QualitätKardinal

Und damit drängend, überzeugend, kraftvoll, auf Reibung, Sieg und Triumph eingestellt.

 

PolungPlus

Männlich, Yang, aktiv, nach außen und innen.

 

Symbolik Die Waage als Zeichen der Harmonie, Entspannung und Liebe.

 

Zeitqualität24. September bis 23. Oktober

Der Herbstanfang mit Tagundnachtgleiche steht symbolisch für Mitte, Mittelpunkt, Ausgleich und Gerechtigkeit.

 

HerrscherplanetVenus des Abends

Göttlicher Ausdruck geistiger Liebe.

 

Stärken

Gerecht, anmutig, feinsinnig, ausgleichend.

 

Reiseziele

Stadt Frankfurt am Main, Lissabon, Rio de Janeiro

Land Deutschland, Japan, Tibet

Landschaft Vielfältige und bewohnte Landschaft, Park, Anlage

 

Magische Helfer

Farbe Lila

Stein Aquamarin

Baum Flieder

Tier Schmetterling

Duft Rose

 

Die Persönlichkeit

 3 Durchsetzung

 4 Besitzstreben

 8 Kontakt

 2 Familie

 5 Genuss

 3 Pflicht

 10 Liebe

 5 Bindung

 10 Ideale

 3 Ehrgeiz

 6 Originalität

 3 Transzendenz

[home]

Vorwort

Astrologie ist eine wunderbare Sache

Sie verbindet den Menschen mit dem Himmel, richtet seinen Blick nach oben in die Unendlichkeit. Vielleicht steckt hinter dem Interesse an ihr zutiefst die Sehnsucht nach unserem Ursprung, unserem Zuhause, nach Gott oder wie immer man das Geheimnisvolle, Unbekannte nennen will.

Astrologie ist uralt und trotzdem hochaktuell

Die ersten Zeugnisse einer Sternenkunde liegen Tausende von Jahren zurück. Und dennoch ist sie brandneu. Es scheint, als hätte sie nichts von ihrer Faszination verloren. Natürlich hat sich die Art und Weise astrologischer Beschäftigung verändert. Während früher noch der Astrologe persönlich in den Himmel schaute, studiert er heute seinen Computerbildschirm. Damals konnte man nur von einem Kundigen eingeweiht werden, heute finden sich beinah in jeder Zeitung astrologische Prognosen.

Astrologie ist populär

Jeder kennt die zwölf Tierkreiszeichen. Man kann eigentlich einen x-beliebigen Menschen auf der Straße ansprechen und ihn nach seiner Meinung fragen: Er weiß fast immer Bescheid, sowohl über sein eigenes Sternzeichen als auch über die meisten anderen. Die zwölf astrologischen Zeichen sind Archetypen, die im Unterbewusstsein ruhen und auf die man jederzeit zurückgreifen kann.

Astrologie schenkt Sicherheit

Der Einzelne findet sich eingebettet in einer gütigen und wohlwollenden Matrix, ist aufgehoben, hat seinen Platz, so wie auch alle anderen ihren Platz haben.

Astrologie kann gefährlich sein

Die Astrologie liefert ein perfektes System. Konstellationen, die sich auf Bruchteile von Sekunden berechnen lassen, blenden und machen glauben, man habe es mit einer exakten Wissenschaft zu tun. Genau das ist aber falsch. Die Astrologie ist viel eher eine Kunst oder eine Philosophie. Ihre Vorhersagen sind immer nur ungefähr, zeigen eine Möglichkeit, sind aber kein Dogma. Astrologen wie Ratsuchende driften, wenn sie nicht achtgeben, leicht in eine Pseudowelt ab. In ihr ist zwar alles in sich stimmig, allein es fehlt am validen Bezug zur Wirklichkeit.

Ich bin Astrologe aus Passion

Ich lebe in dieser Welt, aber ich weiß auch, dass sie nicht alles offenbart. Ich freue mich, die Gestirne als Freunde zu haben, und glaube, dass ich so mein Schicksal gütig stimme. Das ist eine Hoffnung, kein Wissen.

 

Ich wünsche Ihnen beim Lesen Spaß und Spannung – und dass Sie sich selbst und andere besser verstehen.

Erich Bauer, im Frühjahr 2010

[home]

Einleitung: Eine kurze Geschichte der Astrologie

Am Anfang jeder Geschichte der Astrologie steht das Bild des nächtlichen, mit Sternen übersäten Himmels. Der Mensch früherer Zeiten hat ihn sicher anders erlebt als wir. Er wusste nichts von Lichtjahren und galaktischen Nebeln. Er erschaute das Firmament eher vergleichbar einem Kind. Und als Kind der Frühzeit sah er sich nicht, wie wir heute, als getrennt von diesem Himmel, sondern als eins mit ihm. Er fand sich in allem und fand alles in sich. Und er folgte dem Rhythmus dieses großen Ganzen, ähnlich wie ein Kind seiner Mutter folgt. Dabei fühlte er sich wohl getragen und geborgen.

Wann die Menschheit anfing, sich aus diesem Gefühl der Allverbundenheit zu lösen, ist schwer zu sagen. Die überlieferten Zeichen sind rar und rätselhaft. Aber als der Homo sapiens begann, die Sterne zu deuten, war er dem großen Ozean seit Äonen entstiegen, er sah sich und den Himmel längst als getrennte Einheiten. Doch kam es irgendwann dazu, dass der Mensch Beziehungen zwischen den Sternbildern und dem Leben auf der Erde wiederentdeckte, deren Kenntnis er eigentlich schon immer besaß. Beispielsweise erlebte er, dass ein Krieg ausbrach, während am Himmel ein Komet auftauchte und die normale Ordnung der Sterne störte. Oder er empfand großes Glück, während sich am Firmament zwei besonders helle Lichter trafen. Er begann solch auffällige Lichter mit Namen zu versehen: »Helios« beispielsweise oder »Jupiter«, »Mars« oder »Venus«. Er ging sogar dazu über, bestimmte Sterne als Gruppen (Sternbilder) zusammenzufassen und ihnen Namen zu geben, etwa »Widder« oder »Großer Wagen«. Immer wieder beobachtete er typische Gestirnskonstellationen, die parallel zu markanten Ereignissen auf der Erde auftraten. Nach den Gesetzen der Logik entwickelte er aus diesen Zusammenhängen mit der Zeit eine Wissenschaft, die Astrologie, die ihm zum Beispiel die Schlussfolgerung erlaubte, dass auf der Erde Gefahr droht, wenn Mars in das Tierkreiszeichen Skorpion eintritt. So fand der Mensch allmählich seine verlorene Einheit wieder und baute eine Brücke, die ihn mit seinem Urwissen verband, das er im Inneren seiner Seele aber nie wirklich verloren hatte.

Der Ursprung

Die Urheimat der Sternkunde war nach heutigem Erkenntnisstand Mesopotamien, das Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, das jetzt »Irak« heißt. Dort war der menschliche Geist wohl am kühnsten und vollzog als Erster endgültig die Trennung zwischen Mensch und Schöpfung. Die Sterne am Himmel bekamen Götternamen, etwa den des Sonnengotts Schamasch und der Göttin Ischtar, die auch als Tochter der Mondgöttin verehrt wurde und die sich als leuchtender Venusstern offenbarte. Da der Mond, die Sonne und einige andere Lichter im Vergleich zu den Fixsternen scheinbar wanderten, nannte man diese Planeten »umherirrende« oder »wilde Schafe« und unterschied sie von den »festgebundenen« oder »zahmen Schafen« – den Fixsternen, die vom Sternbild Orion, dem »guten Hirten«, bewacht wurden. Der größte Planet des Sonnensystems, mit heutigem Namen »Jupiter«, war im Land zwischen den zwei Strömen ein Sinnbild des Schöpfergottes Marduk. Sein Sohn und Begleiter hieß »Nabu« und wurde später zu »Merkur«. Das rötlich funkelnde Gestirn Mars wiederum war die Heimat des Herrn der Waffen, der genauso als Rachegott angesehen wurde. Saturn war ebenfalls bereits entdeckt worden und wurde als eine »müde Sonne« betrachtet. Außerdem galt Saturn als Gott der Gerechtigkeit, Ordnung und Beständigkeit. Gemeinsam mit anderen Göttern erhob sich schließlich der Rat der zwölf Gottheiten, und damit hatten auch die zwölf verschiedenen astrologischen Prinzipien ihren Auftritt. Zu all diesen Erkenntnissen kam man im Zweistromland etwa zwischen dem 7. und 4. vorchristlichen Jahrhundert.

Man hat Tafeln aus dem 2. Jahrhundert vor Christus gefunden, auf denen Beobachtungen über den Lauf von Sonne, Mars und Venus eingezeichnet waren. Auch Zeugnisse von ersten Geburtshoroskopen stammen aus dieser Zeit. Im Jahr 1847 wurden bei den Ruinen von Ninive 25 000 Tontafeln ausgegraben. Man datierte sie ins Jahr 600 vor Christus. Auf einem Teil dieser Tafeln befinden sich Weissagungen, die, mit etwas Zeitgeist aufgefrischt, ohne weiteres der astrologischen Seite einer modernen Tageszeitung entstammen könnten: »Wenn Venus mit ihrem Feuerlicht die Braut des Widders beleuchtet, dessen Schwanz dunkel ist und dessen Hörner hell leuchten, so werden Regen und Hochflut das Land verwüsten.«

Das ist eine »professionelle« astrologische Vorhersage. Damit war Spezialistentum an die Stelle einer ganzheitlichen Naturerfahrung getreten. Denn inzwischen hatte nur der fachkundige Astrologe die Zeit und das Wissen, den Himmel zu studieren, um daraus Rückschlüsse auf die Ereignisse im Weltgeschehen zu ziehen. Bald musste dieser Fachmann auch nicht einmal mehr den Himmel selbst beobachten. Spätestens im 1. Jahrhundert vor Christus gab es Ephemeriden. Das sind Bücher, aus denen die Stellung der Gestirne zu jeder beliebigen Zeit herausgelesen werden kann. Die Astrologie, wie sie auch heute noch betrieben wird, war damit endgültig geboren.

Die Blüte

In den nun folgenden anderthalbtausend Jahren erlebte die Astrologie eine Blütezeit kolossalen Ausmaßes. Dafür steht ein so bedeutender Name wie Claudius Ptolemäus. Er lebte im 2. Jahrhundert nach Christus und vertrat das geozentrische Weltbild mit der Erde im Mittelpunkt, auf das sich die Menschheit nach ihm noch länger als ein Jahrtausend beziehen sollte. Er war Geograph, Mathematiker und ein berühmter Astrologe und Astronom, der das bis in unsere Zeit fast unveränderte Regelwerk der Astrologie verfasste, den Tetrabiblos, welcher aus vier Büchern besteht. Darin riet er zu einer sorgfältigen Gesamtschau des Geburtshoroskops. Er erwähnte auch, dass man bei der Beurteilung eines Menschen ebenso dessen Milieu und Erziehung berücksichtigen solle, was einer modernen ganzheitlichen psychologischen Betrachtungsweise entspricht.

Eine spätere Berühmtheit in der Geschichte der Astrologie war Philippus Theophrastus Bombastus von Hohenheim (1493–1541), der sich selbst stolz »Paracelsus« nannte. Er war Arzt, Alchemist sowie Philosoph, und von ihm stammt jener von Astrologen so oft zitierte Satz: »Ein guter Arzt muss immer auch ein guter Astronomus sein.« Dazwischen lebte der Bischof Isidor von Sevilla (560–636). Er schrieb, ein Arzt solle immer auch sternkundig sein. Erwähnt werden muss natürlich die berühmte weibliche Vertreterin einer sternenkundigen Heilkunst, Hildegard von Bingen (1098–1179). Sie war fasziniert von den Analogien zwischen Himmel und Erde, sammelte Kräuter, pflanzte sie im Klostergarten an und schrieb über die Wirkung der Mondphasen. Sicher war die heilige Hildegard nicht der einzige weibliche astrologisch denkende Mensch. Aber ihr Name sei hier stellvertretend genannt für all die Frauen, die als Tempelpriesterinnen, Nonnen und angebliche Hexen ihr ganzheitliches Wissen über die Jahrhunderte hinweg weitergegeben haben.

Bis ins 16. Jahrhundert dauerte die Hoch-Zeit der Astrologie. Beinah alle angesehenen Denker – wie Platon und Aristoteles im Altertum, Naturwissenschaftler wie Nikolaus Kopernikus (1473–1543), Johannes Kepler (1571–1630) und Galileo Galilei (1564–1624) – dachten astrologisch und berechneten auch Horoskope. Am bekanntesten ist das von Kepler angefertigte Horoskop Wallensteins aus dem Jahr 1608. Die Astrologie wurde an den Universitäten gelehrt, und auch viele Bischöfe und einige Päpste förderten die Sternkunde. Wie es heute selbstverständlich ist, dass ein Naturwissenschaftler Einsteins Relativitätstheorie kennt und versteht, so war damals jeder denkende Kopf in der Astrologie bewandert.

Der Niedergang

Bereits Ende des 16. Jahrhunderts hatte die Astrologie ihren guten Ruf in vielen Ländern Europas verloren. Es gab päpstliche Anordnungen wie die Bulle »Constitutio coeli et terrae« von 1586, in der ein Verbot der Astrologie ausgesprochen wurde, und die meisten Universitäten schafften ihren Lehrstuhl für Astrologie ab.

Worauf war dieser rapide Niedergang zurückzuführen? Es gibt sicher zahlreiche Gründe. Der wichtigste ist, dass sich der menschliche Geist von den Fesseln tradierter Vorstellungen zu befreien begann. Er löste sich mit der Reformation von Rom und später mit der Französischen Revolution von seinen königlichen und kaiserlichen »Göttern«. Da war es nur konsequent, sich auch von den »Göttern am Himmel« loszusagen. Der zweite Grund war der, dass sich im Lauf der Zeit grobe Fehler astrologischer Vorhersagen herumsprachen. So hatte es wohl keine Prophezeiung gegeben, die den Dreißigjährigen Krieg oder die Pest rechtzeitig in den Sternen sah. Der dritte Grund wird häufig von den professionellen Astrologen angeführt. Sie behaupten, dass die falschen Propheten, also die unseriösen Astrologen, der wahrhaften Sterndeutekunst das Aus bescherten. Eine Kunst wie die Astrologie lockt natürlich auch faustische Gestalten an, die davon besessen sind, dem Schicksal einen Schritt voraus zu sein. Solche Schwarmgeister und falsche Propheten haben der Astrologie bestimmt geschadet, besonders auch, weil durch die Erfindung der Buchdruckerkunst jede noch so törichte Prophezeiung in einer hohen Auflage verbreitet werden konnte. Aber den guten Ruf der Astrologie haben letztlich auch sie nicht ruiniert.

Nein, es waren die Astrologen selbst. Als im 16. und 17. Jahrhundert durch immer neue Entdeckungen die Erde ihre zentrale Stellung verlor und sich ein völlig neues naturwissenschaftliches Verständnis durchsetzte, versuchte die Astrologie mitzuhalten und verlor wegen ihrer unhaltbaren Thesen jeden Kredit in den gelehrten Kreisen. Schon Kepler, der seiner Zeit um Jahrzehnte voraus war, hatte die Astrologen gewarnt und ihnen geraten, ihre Kunst nicht auf einen naturwissenschaftlichen, sondern auf einen philosophischen Boden zu stellen. Er sagte, es sei unmöglich, zu denken, dass die Sterne mittels irgendwelcher Strahlungen die menschliche Seele berühren könnten. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem astrologischen Instinkt, der im menschlichen Geist verankert sei. Aber sein »psychologischer Ansatz« wurde überhört und ging schließlich völlig unter. Die Astrologen sahen sich im Gegenteil dazu veranlasst, immer hanebüchenere »wissenschaftliche« Thesen aufzustellen. Die Folge war ein gewaltiges Gelächter der gesamten gelehrten Welt im 17. Jahrhundert, das bis heute noch nicht verklungen ist.

Der Neubeginn

Erst im 19. und dann besonders im 20. Jahrhundert besann sich der Mensch wieder vermehrt seiner fernen Vergangenheit. Der Schweizer Psychiater C. G. Jung etwa sagte, dass die Astrologen endlich darangehen müssten, ihre Projektionen, die sie vor Jahrtausenden an den Himmel geworfen hätten, wieder auf die Erde zurückzuholen. In jeder menschlichen Seele seien die Kräfte der astrologischen Archetypen, der archaischen Urbilder, enthalten und wirksam. So wird der Raum am Himmel mit den Zeichen und Planeten zu einer Landkarte menschlicher Anschauung. Dabei ist es nicht so, dass zum Beispiel der Planet Mars die Geschicke bestimmt, sondern er zeigt durch seine Position den Gesetzen der Analogie folgend auf, was in der menschlichen Seele vor sich geht.

Nach seiner jahrtausendelangen Reise heraus aus der Allverbundenheit hat der Mensch also begonnen, den Bezug zu seinen Ursprüngen wiederherzustellen. Er besinnt sich als kritischer und freier Geist darauf, was schon immer in ihm vorhanden war. Damit beginnt die Ära einer psychologischen oder philosophischen Astrologie. Und das ist auch die Geburtsstunde einer Astrologie, die ganzheitlich denkt und arbeitet.

Etwa parallel zu dieser allmählichen Hinwendung zur Psychologie und Philosophie übernahmen Computer mit entsprechender Software den komplexen Rechenvorgang zur Erstellung eines Geburtshoroskops. Bis vor vielleicht zehn, zwanzig Jahren gehörte es zum Standardkönnen eines jeden Astrologen, Horoskope zu berechnen und zu zeichnen. Dies ist sehr wahrscheinlich einer der Gründe, warum Frauen unter den Sterndeutern damals deutlich in der Minderzahl waren. Es ist einfach nicht ihr Metier, sich mit trockenen Zahlen und komplizierten Berechnungen herumzuschlagen, wo es doch um seelische Vorgänge geht – und diese Feststellung ist in keiner Weise abwertend gemeint, denn heute sind Frauen unter den Astrologen bei weitem in der Überzahl.

Der PC spuckt nach Eingabe von Name, Geburtsdatum, -ort und -zeit in Sekundenschnelle das Horoskop aus. Die astrologische Kunst scheint jetzt »nur« noch darin zu bestehen, die Konstellationen richtig zu deuten. Und auch hier ersetzt der Computer mehr und mehr den Astrologen. Es gibt schon seit einigen Jahren Programme, die mit entsprechenden Textbausteinen zu bemerkenswert treffenden Aussagen kommen. Ist dies nun das Ende der Sterndeuter? Ich meine: im Gegenteil! Überlassen wir dem »Computer-Astrologen« ruhig die Grundarbeit. Das spart Zeit. Dafür kann der »Mensch-Astrologe« die einzelnen Fakten im Sinne einer ganzheitlichen Schau zusammentragen und sich völlig dem Verständnis der einmaligen, individuellen Persönlichkeit widmen. Ebendafür ist ein großes Maß an Intuition, die ja gerade eine weibliche Stärke ist, mit Sicherheit von Vorteil.

[home]

Teil I Das Tierkreiszeichen

Wichtiges und Grundsätzliches

Die Erde dreht sich bekanntlich einmal im Jahr um die Sonne. Von uns aus gesehen, scheint es aber so zu sein, dass die Sonne eine kreisförmige Bahn um die Erde beschreibt. Der Astrologie wird vielfach vorgeworfen, sie ignoriere diesen grundlegenden Unterschied. In Wirklichkeit ist er für die astrologischen Horoskopdeutungen jedoch nicht von Bedeutung.

Diesen in den Himmel projizierten Kreis nennt man »Ekliptik«. Die Ekliptik wird in zwölf gleich große Abschnitte gegliedert, denen die Namen der zwölf Stern- bzw. Tierkreiszeichen zugeordnet sind. Zwischen dem 24. September und dem 23. Oktober durchläuft die Sonne gerade den Abschnitt Waage, weswegen dieses Tierkreiszeichen auch das »Sonnenzeichen« genannt wird.

Beginnen wir jetzt mit der Betrachtung des Sonnen- oder Tierkreiszeichens, dem dieser Band gewidmet ist, um zunächst einmal herauszufinden, was denn nun »typisch Waage« ist.

Wie wird man eine Waage?

Kinder des Himmels

Wer im Mai um Mitternacht in den südlichen Himmel schaut, erkennt zwischen den beiden großen Sternbildern Jungfrau und Skorpion ein unscheinbares Zeichen, das nur aus drei einzelnen Sternen besteht. Der einzige etwas hellere heißt »Zuben-el-dschenubi« (»Die südliche Klaue [des Skorpions]«) und liegt exakt auf der Ekliptik. Wenn die Sonne am 23. September in das Tierkreiszeichen Waage eintritt, steht sie ganz genau vor diesem Stern. Gleichzeitig ist auf der Erde Herbstanfang und damit Tagundnachtgleiche.

Zuben-el-dschenubi teilt den Himmel in zwei Hälften, er verbindet Sommer und Winter. So mag auch der nächtliche Betrachter sich der Frage widmen, was in seinem Leben alles einer Zweiheit folgt: Tag und Nacht, Sommer und Winter, Jugend und Alter, Leben und Tod …

Kinder ihrer Jahreszeit

Am 23. September begegnen sich Sommer und Winter, und es beginnt eine Zeit, von der Künstler sagen, sie sei noch schöner als der Wonnemonat Mai. Die Sonne steht schräg und wirft ein Licht, das die Natur verzaubert. Der Blick reicht weit über buntgetönte Wälder und abgeerntete Felder. Die Herbstzeitlose verbreitet ihren süßlichen Duft der Melancholie, und am Abend legt sich Nebel übers Tal, entrückt die Welt in eine andere Wirklichkeit.

Der Energiefluss in den Bäumen und Sträuchern wendet sich, zieht sich von den Zweigen und Ästen zurück und fließt erdwärts. Die Welt der Tiere rückt zusammen, bildet Herden und Rudel und zieht in windgeschützte Täler. Die meisten Vögel ziehen gemeinsam in den Süden, und Millionen von Fischen folgen den wärmeren Strömungen der Meere. Als brächte der nahende Winter den Frieden der Gemeinsamkeit, weichen die auseinanderstrebenden Kräfte in der Natur und schaffen Raum für den Wunsch nach Nähe und Zusammenhalt.

Kinder der Kultur

Ende September und im Oktober werden die schönsten Früchte geerntet. An erster Stelle steht natürlich der Rebensaft: »Bacco, tabacco e Venere«, singen die Weinbauern in Italien – »Bacchus, Tabak und Venus!« oder, frei übersetzt, »Wein, Weib und Gesang!« …

Am ersten Sonntag im Oktober ist Erntedankfest. Überall finden jetzt Kirchweihfeste statt, Volksfeste mit Jahrmärkten und Tanz. Denn auch die Menschen erahnen den Winter, sie rücken zusammen und genießen das euphorische Gefühl der Gemeinsamkeit. Selbst das größte Herbstfest der Welt, das Münchner Oktoberfest, erweckt bei den Millionen von Besuchern diesen Rausch der großen Verbrüderung.

Früher gedachte man an der Wende zum Winter der dunklen Mächte, die jetzt heraufziehen. Man opferte ihnen einen Teil der Ernte oder schlachtete ein Tier. Bei den Germanen wurden Wodanskulte durchgeführt, um den strengen und wilden Gott milde zu stimmen. Die Kirche übernahm die Angst der Seelen: Am 29. September feiert sie den Michaelitag und ruft damit jenen himmlischen Ritter an, der aus dem Kampf gegen den Drachen als Sieger hervorging und von nun an die Pforten des Himmels bewacht. Auch das Schutzengelfest am 2. Oktober ist gleichzeitig ein Dank an jene himmlischen Helfer, die eine gute Ernte ermöglicht haben, und ein Wunsch, sie mögen den Menschen auch in der anderen Hälfte des Jahres beschützen.

Der Gedanke, die unheimlichen und bedrohlichen Kräfte des Winters zu beschwichtigen, findet im griechischen Mythos von Persephone seinen Ausdruck. Diese Frau wurde von Zeus/Jupiter insgeheim Hades/Pluto versprochen, dem Gott der Unterwelt. Ihre Mutter Demeter/Ceres, Göttin der Fruchtbarkeit, unterband daraufhin jegliches Wachstum auf Erden; auf der anderen Seite drohte Pluto und verlangte sein Recht. In einem dramatischen Schiedsspruch der Götter wurde ein Kompromiss ausgehandelt: Persephone musste eine Zeitlang (den Winter über) in der Unterwelt verbringen und durfte die anderen Monate an der Seite ihrer Mutter sein.

Um Recht ging es auch im großen »Ding« der Germanen. Ziemlich genau zu Beginn des Herbstes traf man sich an besonders mächtigen Plätzen und hielt Rat ab. Jedem freien Mann wurden seine Rechte verliehen, und gleichzeitig wurden Vergehen gesühnt. In Griechenland fanden die Thesmophorien (Richttage) zu Ehren der Demeter Thesmophoros (der gesetzgebenden Demeter) statt, bei denen Frauen die Gesetzestafeln trugen und Ritualhandlungen übernahmen. Die Juden feiern im Oktober Neujahr und danach zehn Tage der inneren Rechtsprechung. In London wurde bis weit in unser Jahrhundert hinein, genau zum Zeitpunkt der Tagundnachtgleiche, der Bürgermeister gewählt, und die Vertreter der Rechtsprechung wurden vereidigt. Noch heute halten die »Zigeuner« im Oktober eine Rechtsversammlung ab.

Es ist eindeutig, dass die Kulturen der verschiedensten Zeiten von der kosmischen Konstellation einer Tagundnachtgleiche inspiriert wurden, das Leben in der Gemeinschaft in Harmonie zu regeln und das Dunkle und Böse zu bannen.

Aus der Welt der Dinge

Nach vier Tiersymbolen (Widder, Stier, Krebs, Löwe) und zwei Bildern aus der Welt des Menschen (Zwillinge, Jungfrau) ist die Waage das erste und einzige Tierkreiszeichen aus dem Reich der Gegenstände. Einen Hinweis darauf, wie lange die Menschheit die Waage bereits kennt, findet man in Ägypten. Dort wurde schon 2600 Jahre vor Christus eine zweiarmige Waage auf einem Relief abgebildet.

An erster Stelle verwendet man eine Waage, um Gleichwertiges miteinander zu vergleichen: einen Zentner Korn mit einem Zentner Zucker, Gewichte mit Nahrungsmitteln, einen bestimmten Anteil Gold mit soundsovielen Anteilen Silber. Dabei wird jedes Mal ein abstrakter Wert verglichen, denn die gewogenen Sachen sind ja in ihrem Aussehen, ihrer Struktur oder ihrer Funktion verschieden.

Des Weiteren ist die Waage ein Symbol der Gerechtigkeit: Der Erzengel Michael (Michaelitag) ist der »Seelenwäger beim Jüngsten Gericht«, Justitia hält eine Waage und trägt in der anderen Hand ein Schwert, und der Richter wägt Anklage und Verteidigung ab, hört die Geschworenen und zieht daraus seinen Urteilsspruch.

Zum Dritten ist die Waage ein Symbol der Interdependenz aller Dinge. Hebt sich die linke Waagschale, so senkt sich die rechte; legt man etwas auf die eine, muss man immer auch die andere beschweren, wenn das Gleichgewicht nicht verlorengehen soll. So ist die Waage ein Symbol von Ursache und Wirkung, guten Taten und Lohn, Schuld und Sühne. Beim Jüngsten Gericht wird dem christlichen Mythos zufolge die Seele nach Gut und Böse gewogen.

In völligem Gleichgewicht, ist die Waage auch ein Ausdruck der Harmonie, ein Spiegel der menschlichen Seele, die sich in Entspannung und innerem Frieden befindet.

Immer in der Mitte

Die Waage ist also das einzige gegenständliche Zeichen. In dieser Namensgebung liegt bereits ein zentrales Geheimnis über die Waage verborgen. Um es besser zu verstehen, muss man jedoch die Position der Waage im Tierkreis (Zodiak) beachten:

Der astrologische Tierkreis beginnt mit dem Widder. Er steht am Anfang, und er symbolisiert tatsächlich einen Neubeginn. Stellen Sie sich ein Ei vor, das gerade aufbricht, aus dessen Innerem sich ein neues Wesen mit aller Kraft nach außen, hinaus in das Leben drängt. Wenn das neue Lebewesen seinen ersten tiefen Atemzug genommen hat und auf eigenen Beinen stehen kann, wird es beginnen, den Raum zu erobern. All das gehört zum Tierkreiszeichen Widder: aufbrechen, sich ausdehnen, erobern, einnehmen.

Irgendwann wird unser neugeborenes Wesen vielleicht einen bestimmten Platz als seinen eigenen erleben und durch entsprechende Vorkehrungen wie Markierungen oder Abgrenzungen versuchen, ihn zu seinem Eigentum zu erklären. Damit beginnt das zweite astrologische Prinzip, nämlich Stier: absichern, Fuß fassen, Raum nehmen, schützen, bewahren, sammeln, aneignen, besitzen.

Das dritte Prinzip, Zwillinge, startet in dem Augenblick, da man anfängt, andere Lebewesen wahrzunehmen und mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Diese Kontaktaufnahme ist allerdings völlig egozentrisch. Ich meine damit, dass auf der Ebene der Zwillinge noch keine wirkliche Begegnung stattfindet, sondern das andere nur im Hinblick auf das Selbst gesehen und eingestuft wird: Was gibt mir das oder der andere, was hat der andere, was unterscheidet den anderen von mir? Die Zwillingeenergie kann man am besten mit dem Spiel von Kindern vergleichen. Sie sind völlig in Kontakt miteinander, der jedoch bei der kleinsten Störung oder Unstimmigkeit abgebrochen wird und sich in Auseinandersetzung und Streit verkehrt. Das ist noch keine soziale, reife, von gegenseitigem Respekt getragene Beziehung oder gar Partnerschaft.

Mit dem vierten Zeichen, dem Krebs, beginnt eine völlig neue Seinsebene, nämlich die des Fühlens oder Sich-in-sich-selbst-Findens. Auf der Ebene des Krebses erlebt sich der Mensch nicht als Macher (Widder), als Besitzer (Stier), als Begegnender (Zwillinge), sondern als Seiender. Mit anderen Worten: Der Mensch sucht und findet sich »in sich selbst«.

Diese Bewegung nach innen kehrt sich beim Löwen um. Man hat sich selbst gefunden. Jetzt entsteht ein nach außen gerichteter Impuls, ein Wunsch, sich zu zeigen und andere in den Bann zu ziehen.

Mit dem sechsten Zeichen, der Jungfrau, entsteht wieder etwas Neues. Auf der Ebene des Löwen hat sich der astrologische Mensch als Einzelwesen erfüllt. Jetzt beginnt der mühsame Prozess der Anerkennung einer anderen Realität als der eigenen. Vom Zeichen Widder bis zum Löwen ist das Leben nur an sich selbst interessiert und aus sich selbst heraus motiviert. Alles, was außerhalb der eigenen Individualität existiert, dient nur dem eigenen Ich, der eigenen Befriedigung und der eigenen Entwicklung. Ab dem Zeichen Jungfrau wird der Mensch sozial, er nimmt wahr, dass da draußen, außerhalb seines Selbst, eine andere Realität existiert, die genauso wichtig und wertvoll ist wie die eigene.

Auf der Ebene der Waage, dem nächsten Zeichen, ist dieser Prozess abgeschlossen. In jeder Waage schlummert vom ersten Tag ihres Lebens an dieses Wissen, dass die anderen Wesen da draußen genauso wichtig sind wie man selbst. Um diesem Sachverhalt das richtige Gewicht zu geben, schuf die Astrologie das Bild der Waage. Eine Waage ist ein Gegenstand, eine Sache, leblos, ohne Gefühle. Die Astrologie will damit zum Ausdruck bringen, dass auf dieser Ebene Gefühle stören könnten. Das bedeutet auf keinen Fall, dass Waagegeborene reglos wären. Ganz im Gegenteil, Waagen sind ausgesprochene Stimmungsmenschen. Ihre Gefühle kommen jedoch nicht – wie zum Beispiel beim Widder oder Krebs – unmittelbar aus dem Bauch, aus dem Herzen. Die Gefühle der Waage resultieren aus der Stimmigkeit zwischen ihr und ihren Mitmenschen. Sie entstehen sozusagen verzögert, erst nach der Reflexion über einen anderen.

Ich und Du im Gleichgewicht

Erst auf der Ebene der Waage existiert ein wirkliches Du. Um unser Bild von dem Wesen wieder aufzugreifen, das beim Widder mit aller Kraft durch das Ei gebrochen ist, können wir jetzt sagen, dass es ein weiteres Wesen gefunden hat. Nicht, um mit ihm zu kämpfen (Widder), es auszugrenzen (Stier), mit ihm zu spielen (Zwillinge), es zu fühlen (Krebs), zu beherrschen (Löwe), ihm zu dienen (Jungfrau), sondern um ihm zu begegnen wie einem zweiten Ich.

Waagegeborene sehnen sich deshalb ihr Lebtag lang nach einem Du als ihrem Alter Ego. Erst mit einem Du fühlen sie sich ganz und vollständig. Sind sie allein, fehlt ihnen ihre andere Hälfte, dann können sie nicht so gut fühlen, weil ihre Empfindungen ja erst im Zusammenschwingen mit einem anderen entstehen.

Das ist ebenso der Grund, warum Waagen aus sich selbst heraus so unentschieden und wenig spontan sind. Wie sollte es auch anders sein, wo sie doch ihre Entscheidungen immer erst treffen, nachdem