Alles über das Sternzeichen Schütze - Erich Bauer - E-Book

Alles über das Sternzeichen Schütze E-Book

Erich Bauer

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Beschreibung

Alles über das Sternzeichen Schütze von Erich Bauer - ein Muss für alle Sternen-Jünger! Menschen mit dem Sternzeichen Schütze gelten als lebendig und unabhängig. In diesem Feuerzeichen Geborene sind aber auch gütig und tolerant und setzten sich ständig neue Ziele. Ein Schütze ist direkt und sagt was er denkt, hat aber trotzdem immer viele Menschen um sich, die ihn lieben. Ob Widder, Waage, Wassermann - die 12-bändige Reihe enthüllt alles Wissenswerte zu den einzelnen Sternzeichen. Wissenschaftlich fundiert und unterhaltsam geschrieben erläutert der bekannteste Astrologe Europas persönliche Stärken und Chancen und gibt wichtige Hinweise für Liebe, Gesundheit und Beruf. Mit Grafiken, Tabellen, Checklisten und pfiffigen Illustrationen.

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Seitenzahl: 224

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Erich Bauer

Alles über das Sternzeichen Schütze

23.11.–21.12.

Knaur e-books

Über dieses Buch

Alles über das Sternzeichen Schütze von Erich Bauer – ein Muss für alle Sternen-Jünger!

Inhaltsübersicht

SchützeDie FaktenVorwortEinleitung: Eine kurze Geschichte der AstrologieDer UrsprungDie BlüteDer NiedergangDer NeubeginnTeil I Das TierkreiszeichenWichtiges und GrundsätzlichesWie wird man ein Schütze?Liebe, Sex und PartnerschaftWie klappt’s mit den anderen Sternzeichen?Der Schütze und seine GesundheitDie Schwachstellen von SchützegeborenenIn Richtung HimmelVorbeugung und HeilenBeruf und KarriereOn the road …Der Traum vom HelferPhantasten, Abenteurer und ForscherDas Arbeitsumfeld und die BerufeTest: Wie »schützehaft« sind Sie eigentlich?Teil II Die ganz persönlichen EigenschaftenDer Aszendent und die Stellung von Mond, Venus & Co.VorbemerkungDer Aszendent – Die individuelle NoteDer Mond – Die Welt der GefühleMerkur – Schlau, beredt, kommunikativ und göttlich beratenVenus – Die LiebeMars – Potent, sexy und dynamischJupiter – Innerlich und äußerlich reichSaturn – Zum Diamanten werdenZum Schluss
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Schütze

23. November bis 21. Dezember

Die Fakten

ElementFeuer

Urstoff allen Lebens, Geistigkeit, göttlicher Funke und Inspiration.

 

QualitätBeweglich

Labil, flexibel, sozial, verbindend, anpassend, versöhnend, aufnehmend und abgebend.

 

PolungPlus

Männlich, Yang, aktiv, nach außen, expansiv.

 

SymbolikDas Urbild des Schützen ist der Zentaur als Mischwesen aus Tier und Mensch, Triebhaftem und Geistigem.

 

Zeitqualität23. November bis 21. Dezember

Das Überwiegen der Nachtseite führt zu Verinnerlichung und geistiger Suche.

 

HerrscherplanetJupiter

Göttervater Zeus, Herrscher über den Himmel.

 

Stärken

Optimistisch, aufgeschlossen, idealistisch, mitreißend.

 

Reiseziele

Stadt Köln, Avignon, Budapest

Land Spanien, (ehem.) Jugoslawien, Australien

Landschaft Savanne, üppige Landschaft

 

Magische Helfer

Farbe Purpur

Stein Lapislazuli

Baum Esche

Tier Pferd

Duft Mimose

 

Die Persönlichkeit

 4 Durchsetzung

 1 Besitzstreben

 7 Kontakt

 2 Familie

 5 Genuss

 3 Pflicht

 8 Liebe

 1 Bindung

 10 Ideale

 4 Ehrgeiz

 4 Originalität

 7 Transzendenz

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Vorwort

Astrologie ist eine wunderbare Sache

Sie verbindet den Menschen mit dem Himmel, richtet seinen Blick nach oben in die Unendlichkeit. Vielleicht steckt hinter dem Interesse an ihr zutiefst die Sehnsucht nach unserem Ursprung, unserem Zuhause, nach Gott oder wie immer man das Geheimnisvolle, Unbekannte nennen will.

Astrologie ist uralt und trotzdem hochaktuell

Die ersten Zeugnisse einer Sternenkunde liegen Tausende von Jahren zurück. Und dennoch ist sie brandneu. Es scheint, als hätte sie nichts von ihrer Faszination verloren. Natürlich hat sich die Art und Weise astrologischer Beschäftigung verändert. Während früher noch der Astrologe persönlich in den Himmel schaute, studiert er heute seinen Computerbildschirm. Damals konnte man nur von einem Kundigen eingeweiht werden, heute finden sich beinah in jeder Zeitung astrologische Prognosen.

Astrologie ist populär

Jeder kennt die zwölf Tierkreiszeichen. Man kann eigentlich einen x-beliebigen Menschen auf der Straße ansprechen und ihn nach seiner Meinung fragen: Er weiß fast immer Bescheid, sowohl über sein eigenes Sternzeichen als auch über die meisten anderen. Die zwölf astrologischen Zeichen sind Archetypen, die im Unterbewusstsein ruhen und auf die man jederzeit zurückgreifen kann.

Astrologie schenkt Sicherheit

Der Einzelne findet sich eingebettet in einer gütigen und wohlwollenden Matrix, ist aufgehoben, hat seinen Platz, so wie auch alle anderen ihren Platz haben.

Astrologie kann gefährlich sein

Die Astrologie liefert ein perfektes System. Konstellationen, die sich auf Bruchteile von Sekunden berechnen lassen, blenden und machen glauben, man habe es mit einer exakten Wissenschaft zu tun. Genau das ist aber falsch. Die Astrologie ist viel eher eine Kunst oder eine Philosophie. Ihre Vorhersagen sind immer nur ungefähr, zeigen eine Möglichkeit, sind aber kein Dogma. Astrologen wie Ratsuchende driften, wenn sie nicht achtgeben, leicht in eine Pseudowelt ab. In ihr ist zwar alles in sich stimmig, allein es fehlt am validen Bezug zur Wirklichkeit.

Ich bin Astrologe aus Passion

Ich lebe in dieser Welt, aber ich weiß auch, dass sie nicht alles offenbart. Ich freue mich, die Gestirne als Freunde zu haben, und glaube, dass ich so mein Schicksal gütig stimme. Das ist eine Hoffnung, kein Wissen.

 

Ich wünsche Ihnen beim Lesen Spaß und Spannung – und dass Sie sich selbst und andere besser verstehen.

Erich Bauer, im Frühjahr 2010

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Einleitung: Eine kurze Geschichte der Astrologie

Am Anfang jeder Geschichte der Astrologie steht das Bild des nächtlichen, mit Sternen übersäten Himmels. Der Mensch früherer Zeiten hat ihn sicher anders erlebt als wir. Er wusste nichts von Lichtjahren und galaktischen Nebeln. Er erschaute das Firmament eher vergleichbar einem Kind. Und als Kind der Frühzeit sah er sich nicht, wie wir heute, als getrennt von diesem Himmel, sondern als eins mit ihm. Er fand sich in allem und fand alles in sich. Und er folgte dem Rhythmus dieses großen Ganzen, ähnlich wie ein Kind seiner Mutter folgt. Dabei fühlte er sich wohl getragen und geborgen.

Wann die Menschheit anfing, sich aus diesem Gefühl der Allverbundenheit zu lösen, ist schwer zu sagen. Die überlieferten Zeichen sind rar und rätselhaft. Aber als der Homo sapiens begann, die Sterne zu deuten, war er dem großen Ozean seit Äonen entstiegen, er sah sich und den Himmel längst als getrennte Einheiten. Doch kam es irgendwann dazu, dass der Mensch Beziehungen zwischen den Sternbildern und dem Leben auf der Erde wiederentdeckte, deren Kenntnis er eigentlich schon immer besaß. Beispielsweise erlebte er, dass ein Krieg ausbrach, während am Himmel ein Komet auftauchte und die normale Ordnung der Sterne störte. Oder er empfand großes Glück, während sich am Firmament zwei besonders helle Lichter trafen. Er begann, solch auffällige Lichter mit Namen zu versehen: »Helios« beispielsweise – oder »Jupiter«, »Mars« oder »Venus«. Er ging sogar dazu über, bestimmte Sterne als Gruppen (Sternbilder) zusammenzufassen und ihnen Namen zu geben, etwa »Widder« oder »Großer Wagen«. Immer wieder beobachtete er typische Gestirnskonstellationen, die parallel zu markanten Ereignissen auf der Erde auftraten. Nach den Gesetzen der Logik entwickelte er aus diesen Zusammenhängen mit der Zeit eine Wissenschaft, die Astrologie, die ihm zum Beispiel die Schlussfolgerung erlaubte, dass auf der Erde Gefahr droht, wenn Mars in das Tierkreiszeichen Skorpion eintritt. So fand der Mensch allmählich seine verlorene Einheit wieder und baute eine Brücke, die ihn mit seinem Urwissen verband, das er im Inneren seiner Seele aber nie wirklich verloren hatte.

Der Ursprung

Die Urheimat der Sternkunde war nach heutigem Erkenntnisstand Mesopotamien, das Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, das jetzt »Irak« heißt. Dort war der menschliche Geist wohl am kühnsten und vollzog als Erster endgültig die Trennung zwischen Mensch und Schöpfung. Die Sterne am Himmel bekamen Götternamen, etwa den des Sonnengotts Schamasch und der Göttin Ischtar, die auch als Tochter der Mondgöttin verehrt wurde und die sich als leuchtender Venusstern offenbarte. Da der Mond, die Sonne und einige andere Lichter im Vergleich zu den Fixsternen scheinbar wanderten, nannte man diese Planeten »umherirrende« oder »wilde Schafe« und unterschied sie von den »festgebundenen« oder »zahmen Schafen« – den Fixsternen, die vom Sternbild Orion, dem »guten Hirten«, bewacht wurden. Der größte Planet des Sonnensystems, mit heutigem Namen »Jupiter«, war im Land zwischen den zwei Strömen ein Sinnbild des Schöpfergottes Marduk. Sein Sohn und Begleiter hieß »Nabu« und wurde später zu »Merkur«. Das rötlich funkelnde Gestirn Mars wiederum war die Heimat des Herrn der Waffen, der genauso als Rachegott angesehen wurde. Saturn war ebenfalls bereits entdeckt worden und wurde als eine »müde Sonne« betrachtet. Außerdem galt Saturn als Gott der Gerechtigkeit, Ordnung und Beständigkeit. Gemeinsam mit anderen Göttern erhob sich schließlich der Rat der zwölf Gottheiten, und damit hatten auch die zwölf verschiedenen astrologischen Prinzipien ihren Auftritt. Zu all diesen Erkenntnissen kam man im Zweistromland etwa zwischen dem 7. und 4. vorchristlichen Jahrhundert.

Man hat Tafeln aus dem 2. Jahrhundert vor Christus gefunden, auf denen Beobachtungen über den Lauf von Sonne, Mars und Venus eingezeichnet waren. Auch Zeugnisse von ersten Geburtshoroskopen stammen aus dieser Zeit. Im Jahr 1847 wurden bei den Ruinen von Ninive 25 000 Tontafeln ausgegraben. Man datierte sie ins Jahr 600 vor Christus. Auf einem Teil dieser Tafeln befinden sich Weissagungen, die, mit etwas Zeitgeist aufgefrischt, ohne weiteres der astrologischen Seite einer modernen Tageszeitung entstammen könnten: »Wenn Venus mit ihrem Feuerlicht die Braut des Widders beleuchtet, dessen Schwanz dunkel ist und dessen Hörner hell leuchten, so werden Regen und Hochflut das Land verwüsten.«

Das ist eine »professionelle« astrologische Vorhersage. Damit war Spezialistentum an die Stelle einer ganzheitlichen Naturerfahrung getreten. Denn inzwischen hatte nur der fachkundige Astrologe die Zeit und das Wissen, den Himmel zu studieren, um daraus Rückschlüsse auf die Ereignisse im Weltgeschehen zu ziehen. Bald musste dieser Fachmann auch nicht einmal mehr den Himmel selbst beobachten. Spätestens im 1. Jahrhundert vor Christus gab es Ephemeriden. Das sind Bücher, aus denen die Stellung der Gestirne zu jeder beliebigen Zeit herausgelesen werden kann. Die Astrologie, wie sie auch heute noch betrieben wird, war damit endgültig geboren.

Die Blüte

In den nun folgenden anderthalbtausend Jahren erlebte die Astrologie eine Blütezeit kolossalen Ausmaßes. Dafür steht ein so bedeutender Name wie Claudius Ptolemäus. Er lebte im 2. Jahrhundert nach Christus und vertrat das geozentrische Weltbild mit der Erde im Mittelpunkt, auf das sich die Menschheit nach ihm noch länger als ein Jahrtausend beziehen sollte. Er war Geograph, Mathematiker und ein berühmter Astrologe und Astronom, der das bis in unsere Zeit fast unveränderte Regelwerk der Astrologie verfasste, den Tetrabiblos, welcher aus vier Büchern besteht. Darin riet er zu einer sorgfältigen Gesamtschau des Geburtshoroskops. Er erwähnte auch, dass man bei der Beurteilung eines Menschen ebenso dessen Milieu und Erziehung berücksichtigen solle, was einer modernen ganzheitlichen psychologischen Betrachtungsweise entspricht.

Eine spätere Berühmtheit in der Geschichte der Astrologie war Philippus Theophrastus Bombastus von Hohenheim (1493–1541), der sich selbst stolz »Paracelsus« nannte. Er war Arzt, Alchemist sowie Philosoph, und von ihm stammt jener von Astrologen so viel zitierte Satz: »Ein guter Arzt muss immer auch ein guter Astronomus sein.« Dazwischen lebte der Bischof Isidor von Sevilla (560–636). Er schrieb, ein Arzt solle immer auch sternkundig sein. Erwähnt werden muss natürlich die berühmte weibliche Vertreterin einer sternenkundigen Heilkunst, Hildegard von Bingen (1098–1179). Sie war fasziniert von den Analogien zwischen Himmel und Erde, sammelte Kräuter, pflanzte sie im Klostergarten an und schrieb über die Wirkung der Mondphasen. Sicher war die heilige Hildegard nicht der einzige weibliche astrologisch denkende Mensch. Aber ihr Name sei hier stellvertretend genannt für all die Frauen, die als Tempelpriesterinnen, Nonnen und angebliche Hexen ihr ganzheitliches Wissen über die Jahrhunderte hinweg weitergegeben haben.

Bis ins 16. Jahrhundert dauerte die Hoch-Zeit der Astrologie. Beinah alle angesehenen Denker – wie Platon und Aristoteles im Altertum, Naturwissenschaftler wie Nikolaus Kopernikus (1473–1543), Johannes Kepler (1571–1630) und Galileo Galilei (1564–1624) – dachten astrologisch und berechneten auch Horoskope. Am bekanntesten ist das von Kepler angefertigte Horoskop Wallensteins aus dem Jahr 1608. Die Astrologie wurde an den Universitäten gelehrt, und auch viele Bischöfe und einige Päpste förderten die Sternkunde. Wie es heute selbstverständlich ist, dass ein Naturwissenschaftler Einsteins Relativitätstheorie kennt und versteht, so war damals jeder denkende Kopf in der Astrologie bewandert.

Der Niedergang

Bereits Ende des 16. Jahrhunderts hatte die Astrologie ihren guten Ruf in vielen Ländern Europas verloren. Es gab päpstliche Anordnungen wie die Bulle »Constitutio coeli et terrae« von 1586, in der ein Verbot der Astrologie ausgesprochen wurde, und die meisten Universitäten schafften ihren Lehrstuhl für Astrologie ab.

Worauf war dieser rapide Niedergang zurückzuführen? Es gibt sicher zahlreiche Gründe. Der wichtigste ist, dass sich der menschliche Geist von den Fesseln tradierter Vorstellungen zu befreien begann. Er löste sich mit der Reformation von Rom und später mit der Französischen Revolution von seinen königlichen und kaiserlichen »Göttern«. Da war es nur konsequent, sich auch von den »Göttern am Himmel« loszusagen. Der zweite Grund war der, dass sich im Laufe der Zeit grobe Fehler astrologischer Vorhersagen herumsprachen. So hatte es wohl keine Prophezeiung gegeben, die den Dreißigjährigen Krieg oder die Pest rechtzeitig in den Sternen sah. Der dritte Grund wird häufig von den professionellen Astrologen angeführt. Sie behaupten, dass die falschen Propheten, also die unseriösen Astrologen, der wahrhaften Sterndeutekunst das Aus bescherten. Eine Kunst wie die Astrologie lockt natürlich auch faustische Gestalten an, die davon besessen sind, dem Schicksal einen Schritt voraus zu sein. Solche Schwarmgeister und falsche Propheten haben der Astrologie bestimmt geschadet, besonders auch, weil durch die Erfindung der Buchdruckerkunst jede selbst noch so törichte Prophezeiung in einer hohen Auflage verbreitet werden konnte. Aber den guten Ruf der Astrologie haben letztlich auch sie nicht ruiniert.

Nein, es waren die Astrologen selbst. Als im 16. und 17. Jahrhundert durch immer neue Entdeckungen die Erde ihre zentrale Stellung verlor und sich ein völlig neues naturwissenschaftliches Verständnis durchsetzte, versuchte die Astrologie, mitzuhalten, und verlor wegen ihrer unhaltbaren Thesen jeden Kredit in den gelehrten Kreisen. Schon Kepler, der seiner Zeit um Jahrzehnte voraus war, hatte die Astrologen gewarnt und ihnen geraten, ihre Kunst nicht auf einen naturwissenschaftlichen, sondern auf einen philosophischen Boden zu stellen. Er sagte, es sei unmöglich, zu denken, dass die Sterne mittels irgendwelcher Strahlungen die menschliche Seele berühren könnten. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem astrologischen Instinkt, der im menschlichen Geist verankert sei. Aber sein »psychologischer Ansatz« wurde überhört und ging schließlich völlig unter. Die Astrologen sahen sich im Gegenteil dazu veranlasst, immer hanebüchenere »wissenschaftliche« Thesen aufzustellen. Die Folge war ein gewaltiges Gelächter der gesamten gelehrten Welt im 17. Jahrhundert, das bis heute noch nicht verklungen ist.

Der Neubeginn

Erst im 19. und dann besonders im 20. Jahrhundert besann sich der Mensch wieder vermehrt seiner fernen Vergangenheit. Der Schweizer Psychiater C. G. Jung etwa sagte, dass die Astrologen endlich darangehen müssten, ihre Projektionen, die sie vor Jahrtausenden an den Himmel geworfen hätten, wieder auf die Erde zurückzuholen. In jeder menschlichen Seele seien die Kräfte der astrologischen Archetypen, der archaischen Urbilder, enthalten und dort wirksam. So wird der Raum am Himmel mit den Zeichen und Planeten zu einer Landkarte menschlicher Anschauung. Dabei ist es nicht so, dass zum Beispiel der Planet Mars die Geschicke bestimmt, sondern er zeigt durch seine Position den Gesetzen der Analogie folgend auf, was in der menschlichen Seele vor sich geht.

Nach seiner jahrtausendelangen Reise heraus aus der Allverbundenheit hat der Mensch also begonnen, den Bezug zu seinen Ursprüngen wiederherzustellen. Er besinnt sich als kritischer und freier Geist darauf, was schon immer in ihm vorhanden war. Damit beginnt die Ära einer psychologischen oder philosophischen Astrologie. Und das ist auch die Geburtsstunde einer Astrologie, die ganzheitlich denkt und arbeitet.

In etwa parallel zu dieser allmählichen Hinwendung zur Psychologie und Philosophie übernahmen Computer mit entsprechender Software den komplexen Rechenvorgang zur Erstellung eines Geburtshoroskops. Bis vor vielleicht zehn, zwanzig Jahren gehörte es zum Standardkönnen eines jeden Astrologen, Horoskope zu berechnen und zu zeichnen. Dies ist sehr wahrscheinlich einer der Gründe, warum Frauen unter den Sterndeutern damals deutlich in der Minderzahl waren. Es ist einfach nicht ihr Metier, sich mit trockenen Zahlen und komplizierten Berechnungen herumzuschlagen, wo es doch um seelische Vorgänge geht – und diese Feststellung ist in keiner Weise abwertend gemeint, denn heute sind Frauen unter den Astrologen bei weitem in der Überzahl.

Der PC spuckt nach Eingabe von Name, Geburtsdatum, -ort und -zeit in Sekundenschnelle das Horoskop aus. Die astrologische Kunst scheint jetzt »nur« noch darin zu bestehen, die Konstellationen richtig zu deuten. Und auch hier ersetzt der Computer mehr und mehr den Astrologen. Es gibt schon seit einigen Jahren Programme, die mit entsprechenden Textbausteinen zu bemerkenswert treffenden Aussagen kommen. Ist dies nun das Ende der Sterndeuter? Ich meine: im Gegenteil! Überlassen wir dem »Computer-Astrologen« ruhig die Grundarbeit. Das spart Zeit. Dafür kann der »Mensch-Astrologe« die einzelnen Fakten im Sinne einer ganzheitlichen Schau zusammentragen und sich völlig dem Verständnis der einmaligen, individuellen Persönlichkeit widmen. Ebendafür ist ein großes Maß an Intuition, die ja gerade eine weibliche Stärke ist, mit Sicherheit von Vorteil.

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Teil I Das Tierkreiszeichen

Wichtiges und Grundsätzliches

Die Erde dreht sich bekanntlich einmal im Jahr um die Sonne. Von uns aus gesehen, scheint es aber so zu sein, dass die Sonne eine kreisförmige Bahn um die Erde beschreibt. Der Astrologie wird vielfach vorgeworfen, sie ignoriere diesen grundlegenden Unterschied. In Wirklichkeit ist er für die astrologischen Horoskopdeutungen jedoch nicht von Bedeutung.

Diesen in den Himmel projizierten Kreis nennt man »Ekliptik«. Die Ekliptik wird in zwölf gleich große Abschnitte gegliedert, denen die Namen der zwölf Stern- bzw. Tierkreiszeichen zugeordnet sind. Zwischen dem 23. November und dem 21. Dezember durchläuft die Sonne gerade den Abschnitt Schütze, weswegen dieses Tierkreiszeichen auch das »Sonnenzeichen« genannt wird.

Beginnen wir jetzt mit der Betrachtung des Sonnen- oder Tierkreiszeichens, dem dieser Band gewidmet ist, um zunächst einmal herauszufinden, was denn nun »typisch Schütze« ist.

Wie wird man ein Schütze?

Kinder des Himmels

Anfang Juli um Mitternacht sieht man tief im Süden ein Gewirr schwach leuchtender Sterne. Einem Betrachter, der lange genug in den Himmel schaut, offenbart sich mit der Zeit das Bild eines zackigen Blitzes, der am fernen Horizont aufleuchtet und auf die Erde fällt. Dies ist das Sternbild des Schützen, das man in Mitteleuropa nicht vollständig sehen kann.

Die Astronomen haben in diesem Zeichen viele interessante Sternhaufen entdeckt, und in seiner Mitte vermutet man in unendlicher Entfernung das Zentrum unseres ganzen Milchstraßensystems. Unter dem weiten Raum des Sternenhimmels mag der Betrachter vielleicht die Frage stellen, wer er – ein Sandkorn im grenzenlosen All – sei, was ihn lenkt und wohin sein Leben führt. Dann ist er auf den Spuren des Schützen, wird zum Jäger auf der ewigen Suche nach Wahrheit und Sinn.

Kinder ihrer Jahreszeit

Wenn der Wind die letzten Blätter vom Baum erlöst hat und der Rauhreif den Morgen begrüßt, beginnt eine Zeit, in der die Natur nur noch ihr Gerippe zeigt. Aber tief in den Pflanzen und Wurzeln wächst ein Sehnen nach dem Licht. Denn schon jetzt konzentrieren sich im Inneren Energien, die den Aufbruch im Frühjahr vorbereiten.

Hoch im Norden herrscht die ewige Dämmerung, und auch weiter südlich dauern die Nächte fast doppelt so lang wie der Tag. Auf ihrer kurzen Reise steht die Sonne schräg, und Nebel fangen ihre Strahlen. Manchmal hält sich der Dunst über Tage in Tälern und Mulden. Aber über den Niederungen, auf Hügeln und Bergkuppen reicht der Blick weiter als zu jeder anderen Jahreszeit.

Die meisten Winterschläfer haben ihr Quartier bezogen. Was ausgerüstet ist für die Kälte, streift auf der Suche nach Nahrung durch die unbelaubten Wälder und die kahlen Felder. Dabei sind die Sinne aufs alleräußerste geschärft, denn es ist die Zeit der Jagd, und überall lauern Jäger mit ihren Treibern und Hunden.

Kinder der Kultur

Die dunkelste Jahreszeit weckt in den Seelen der Menschen die Angst vor der Macht des Bösen. Der Kalender der katholischen Kirche, der mit den Geschehnissen der Jahreszeit innig verflochten ist, kündigt im Dezember Rorare-Messen an. Rorare heißt »tauen lassen«, und die Gläubigen werden noch zur Frühdämmerung in der Kirche mit Gesängen und heiligen Worten empfangen und seelisch erwärmt. In früheren, heidnischen Zeiten wurden Dämonenkulte durchgeführt. Man musste den Ritt der Hexen abwehren oder sich vor Thors gefürchtetem Reiterheer schützen. Aber während man in der Zeit des Skorpions diesen Kräften hilflos ausgeliefert war, versucht man jetzt, die Unterwelt zu bannen und aus ihr einen Nutzen zu ziehen: Am 4. Dezember stellt man Barbarazweige, meistens Kirschzweige, ins Wasser. Während sich die Kinder an den aufbrechenden Knospen erfreuen, verfolgt der Bauer gespannt deren Wuchs – weil er daraus auf den Ertrag der kommenden Ernte schließen kann. Genauso gern ging man zu Wahrsagern und ließ sich die Zukunft aus den Karten oder der Kristallkugel lesen.

Nun kam die Zeit das fahrenden Volkes, welches bunte Farben in das wie im Winterschlaf dahindämmernde Dorf brachte. Jeder Neuankömmling wusste etwas zu erzählen, und je weiter er gereist war, umso begieriger lauschten ihm die Leute. Man wollte wissen, was sonst noch in der großen, weiten Welt geschah. Herumreisende waren die Nachrichtensprecher der Vergangenheit.

Am Abend saßen die Kinder bei den Alten und lauschten den Märchen oder gruseligen Geschichten und klatschten bei jedem »Happy End«. Am 6. Dezember ist Nikolaus und damit »Kindergericht«. Meist kommt Sankt Nikolaus aus dem Wald, oft auf einem Pferd oder Esel. Fast immer begleiten ihn dämonische Gestalten, die zwar vom heiligen Alten gebannt waren, aber allein ihr Aussehen flößte Furcht und Schrecken ein. Wer von den Kindern gut und fleißig war, wurde beschenkt, den anderen drohte Strafe.

Mariä unbefleckte Empfängnis ist am 8. Dezember, gefolgt vom Fest der heiligen Lucia am 13. Meistens ist sie eine Lichtbringerin; nur in Österreich war sie eine gefürchtete Frau, weil sie wie der heilige Nikolaus einen ganzen Schwarm von Dämonen hinter sich herzog.

Am 21. Dezember, der längsten Nacht im ganzen Jahr, ist das Fest des heiligen Thomas. Einst ungläubig, dann bekehrt und erleuchtet, soll er symbolisch die Überwindung der Dunkelheit verkünden.

Zwischen Wirklichkeit und Mythos

Schützen sind eigentlich Waffenträger. Früher hatten sie eine Armbrust oder einen Bogen, heute ein Gewehr. In der Armee begleitet sie ein niedriger Rang, aber in sportlichen Vereinen, in denen das Schießen als Kult und Wettkampf betrieben wird, bringen sie es bis zum Schützenkönig oder zur Schützenkönigin.

Im Mythos taucht in diesem Zusammenhang eine ganz andere Gestalt auf, nämlich ein Zentaur. Das waren gigantische Wesen, halb Mensch, halb Pferd, die in der griechischen Urvergangenheit durch ihre sexuelle Direktheit erotische Verwirrung stifteten und manchmal mit der Lustgestalt Dionysos daherkamen. Oft wird der himmlische Schütze direkt mit dem Zentauren Cheiron gleichgesetzt. Dieser war ein Heiler und Wohltäter und von so großer Güte, dass er zugunsten des Prometheus auf seine Unsterblichkeit verzichtete und dafür von Zeus zum ewigen Sternbild erhöht wurde.

Auf der Suche nach Wahrheit

Der astrologische Tierkreis lässt sich als eine Folge von zwölf Urprinzipien oder Archetypen begreifen. Ähnlich den Platonischen Grundprinzipien aller Erkenntnis und allen Seins existierten sie schon immer und werden immer sein. Sie erfüllen den gesamten Kosmos und daher auch jeden Menschen. Die Aufeinanderfolge dieser Prinzipien spiegelt eine universelle Gesetzmäßigkeit wider. Jeder Abschnitt baut auf dem vorhergehenden auf und führt ihn weiter. Alle zwölf Abschnitte aber erfüllen sich im Tierkreis (Zodiak), in dem jedes Prinzip seinen Teil am Ganzen trägt.

Die Zeichen Widder bis Jungfrau reflektieren verschiedene Stufen der Ich- bzw. Selbstentwicklung. Vom Widder (Ichdurchsetzung) geht es über den Stier (Ichfestigung) zu den Zwillingen (Ichaustausch), dann von Krebs (Selbstentdeckung) über den Löwen (Selbstausdruck) zur Jungfrau (Selbstaussteuerung). Mit der Waage setzt sich dann eine Außenorientierung durch; das Ich begegnet einem gleichwertigen Du. Auf der Ebene des Skorpionzeichens wiederum manifestiert sich die Idee der Gemeinschaft und die Einbindung des Ichs in der Gesellschaft.

Beim Übergang vom achten Tierkreiszeichen Skorpion zum neunten, dem Schützen, geschieht nun etwas Neues: Im tiefsten Wesen der Menschen erwacht eine Kraft, die sich der »bloßen Natur« entgegenstellt. Aus der Sicht des Skorpions zählt – symbolisch gesprochen – »nur« das Überleben der Gemeinschaft, der Sippe, des eigenen »Blutes«, der eigenen Rasse und der dies alles bewirkenden Triebe: geboren werden, sich entwickeln, ums Überleben kämpfen, Nachfahren zeugen, sterben.

Im neunten Abschnitt jedoch, dem Schützen, entsteht ein Sehnen nach einer anderen Wirklichkeit, die über dieses Naturgesetz hinausreicht: der Wunsch nach übermaterieller Sinnhaftigkeit, nach Licht, nach Unvergänglichkeit. Mit diesem Sehnen wird das Schützeprinzip verbunden – ein idealisiertes »Wesen«, das nicht mehr nur seinen Trieben folgt, sondern will, dass beispielsweise verschiedene Bevölkerungsgruppen und Rassen friedlich nebeneinanderleben, dass man von einem Territorium ohne Bedrohung des Lebens in ein anderes reisen kann, dass es (sportliche) Wettkämpfe gibt, bei denen der Sieger den Verlierer nicht tötet oder verjagt, dass es Bücher, Museen, Universitäten und Kirchen gibt, die jedermann zugänglich sind – all dies repräsentiert das Prinzip des Schützen.

Mehr Tier oder mehr Mensch?

Das Urbild des Schützen, der Zentaur, ist ein besonderes Wesen – halb Pferd (Unterkörper), halb Mensch (Oberkörper) – und in der griechischen Mythologie zu Hause. Da die Bilder und Symbole in der Astrologie ihre Bedeutung sehr direkt und unmittelbar, fast wörtlich transportieren, bedeutet das Sinnbild des Zentauren, dass auch Schützegeborene eine Art Doppelwesen darstellen: halb Mensch, halb Tier. Die Begriffe »Mensch« und »Tier« muss man natürlich übersetzen, und zwar mit »Geist« und »Körper«. Mit anderen Worten: Die Zweiheit aus Tier und Mensch, die das Fabelwesen Schütze bzw. der Zentaur symbolisiert, spiegelt die uralte Dualität zwischen Körper und Geist, Materie und Idee, dem Festen (oder Stofflichen) und dem Feinen (oder Energetischen) allen Seins wider.

Es gibt Schützen, die mehr den »tierhaften« Anteil ihrer Persönlichkeit leben. Sie haben meistens einen athletischen Körper, treiben Sport oder bewegen sich von Berufs wegen sehr viel. Aber so wichtig ihnen ihr Körper mit seinen Muskeln, Knochen und Sehnen auch ist, sie unterstellen dies alles immer auch einer Idee, einem höheren Prinzip. Die bekannteste ist die olympische Idee, die im Altertum dem obersten Gott Zeus zur Ehre gereichen sollte. »Zeus« ist ja der griechische Name für »Jupiter«, und der Planet gleichen Namens gilt als Herrscher des Schützezeichens. Mit anderen Worten, der Schützemensch trainiert und treibt seinen Körper nicht nur zu Höchstleistungen an, um zu gewinnen, sondern auch, um einer geistigen Idee zu huldigen.

Andere Schützegeborene folgen mehr dem geistigen Pol. Sie werden dann Philosophen, Wissenschaftler, Dichter oder Künstler anderer Art. Aber sosehr sie dem Geistigen auch nacheifern mögen, so sehr erfährt die andere Seite, der Körper, das »Tierhafte«, trotzdem die gebührende Aufmerksamkeit. Beispielhaft sei der Schütze Henri de Toulouse-Lautrec genannt, in dessen Bildern das Körperliche, Sinnliche und Erotische sowie das hektische Milieu der Vergnügungsetablissements stark und schonungslos zutage tritt.

 

Typische Schützegeborene befinden sich immer irgendwo zwischen den Extremen, dem rein Körperlichen und dem rein Geistigen. Beide Seiten existieren in ihnen, suchen eine Synthese und eine friedliche Koexistenz, so wie in ihrem Urbild, dem Zentauren, Pferd und Mensch friedlich miteinander vereint sind.

Mir fiel einmal durch Zufall das Poesiealbum eines neunjährigen Schützemädchens in die Hände. Darin kamen fein säuberlich alle ihre Schulfreunde und -freundinnen zu Wort. Unter anderem mussten sie die Frage »Was ist dein Lieblingshobby?« beantworten. Den Geburtstagsdaten konnte ich entnehmen, dass gleich fünf Schützekinder zu ihren Auserwählten gehörten. Und nun kommt das Erstaunliche: Alle fünf Schützekinder gaben als ihr Lieblingshobby »Reiten« an.

Schützen sind tatsächlich fanatische Tierfreunde, und am liebsten hätten sie alle ein Pferd. Denn das Zusammenspiel von Pferd und Reiter drückt genau das aus, worum es ihnen im tiefsten Inneren ihres Seins geht: die Synthese zwischen Körper und Geist unter Vorherrschaft des Letzteren.