Alles über das Sternzeichen Widder - Erich Bauer - E-Book

Alles über das Sternzeichen Widder E-Book

Erich Bauer

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Beschreibung

Alles über das Sternzeichen Widder von Erich Bauer - ein Muss für alle Sternen-Jünger! Dem Feuerzeichen Widder wird nachgesagt einen starken Willen zu haben, womit er ehrgeizig seine Ziele erreichen kann. Menschen mit diesem Sternzeichen sind tolerant, herzlich und spontan. Ein Widder lässt sich durch Niederlagen nicht kleinkriegen, sondern steht gleich danach wieder auf, um es erneut zu versuchen. Ob Widder, Waage, Wassermann - die 12-bändige Reihe enthüllt alles Wissenswerte zu den einzelnen Sternzeichen. Wissenschaftlich fundiert und unterhaltsam geschrieben erläutert der bekannteste Astrologe Europas persönliche Stärken und Chancen und gibt wichtige Hinweise für Liebe, Gesundheit und Beruf. Mit Grafiken, Tabellen, Checklisten und pfiffigen Illustrationen.

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Seitenzahl: 223

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Erich Bauer

Alles über das Sternzeichen Widder

21.3.–20.4.

Knaur e-books

Über dieses Buch

Alles über das Sternzeichen Widder von Erich Bauer – ein Muss für alle Sternen-Jünger!

Inhaltsübersicht

WidderDie FaktenVorwortEinleitung: Eine kurze Geschichte der AstrologieDer UrsprungDie BlüteDer NiedergangDer NeubeginnTeil I Das TierkreiszeichenWichtiges und GrundsätzlichesWie wird man ein Widder?Liebe, Sex und PartnerschaftWie klappt’s mit den anderen Sternzeichen?Der Widder und seine GesundheitDie Schwachstellen von WiddergeborenenVorbeugung und HeilenBeruf und KarriereDer AbenteurerDer geborene MacherDas Arbeitsumfeld und die BerufeTest: Wie »widderhaft« sind Sie eigentlich?Teil II Die ganz persönlichen EigenschaftenDer Aszendent und die Stellung von Mond, Venus & Co.VorbemerkungDer Aszendent – Die individuelle NoteDer Mond – Die Welt der GefühleMerkur – Schlau, beredt, kommunikativ und göttlich beratenVenus – Die LiebeMars – Potent, sexy und dynamischJupiter – Innerlich und äußerlich reichSaturn – Zum Diamanten werdenZum Schluss
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Widder

21. März bis 20. April

Die Fakten

ElementFeuer

Drängend und belebend. Konkurrenz fördert, Hindernisse fordern heraus.

 

QualitätKardinal

Anspruch auf Führerschaft, Durchsetzung, Ungeduld.

 

PolungPlus

Männlich, Yang, aktiv, nach außen, extravertiert.

 

Symbolik Der Widder, ein männlicher Schafbock, steht für Direktheit und Angriffslust, aber auch für Kindlichkeit und Spontaneität.

 

Zeitqualität 21. März bis 20. April

Der Frühlingsmonat gilt als Ausdruck universell wirkender, drängender, expandierender Energie.

 

HerrscherplanetMars

Kriegsgott und Symbol der Zeugung.

 

Stärken

Kämpferisch, idealistisch, dynamisch, fröhlich, spontan

 

Reiseziele

Stadt Berlin, London, Kopenhagen

Land Irland, Kanada, Burma

Landschaft Wüste, Vulkanlandschaft

 

Magische Helfer

Farbe Rot

Stein Rubin

Baum Fichte

Tier Wolf

Duft Rosmarin

 

Die Persönlichkeit

 10 Durchsetzung

 3 Besitzstreben

 7 Kontakt

 4 Familie

 5 Genuss

 2 Pflicht

 9 Liebe

 2 Bindung

 9 Ideale

 4 Ehrgeiz

 7 Originalität

 2 Transzendenz

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Vorwort

Astrologie ist eine wunderbare Sache

Sie verbindet den Menschen mit dem Himmel, richtet seinen Blick nach oben in die Unendlichkeit. Vielleicht steckt hinter dem Interesse an ihr zutiefst die Sehnsucht nach unserem Ursprung, unserem Zuhause, nach Gott oder wie immer man das Geheimnisvolle, Unbekannte nennen will.

Astrologie ist uralt und trotzdem hochaktuell

Die ersten Zeugnisse einer Sternenkunde liegen Tausende von Jahren zurück. Und dennoch ist sie brandneu. Es scheint, als hätte sie nichts von ihrer Faszination verloren. Natürlich hat sich die Art und Weise astrologischer Beschäftigung verändert. Während früher der Astrologe noch persönlich in den Himmel schaute, studiert er heute seinen Computerbildschirm. Damals konnte man nur von einem Kundigen eingeweiht werden, heute finden sich beinah in jeder Zeitung astrologische Prognosen.

Astrologie ist populär

Jeder kennt die zwölf Tierkreiszeichen. Man kann eigentlich einen x-beliebigen Menschen auf der Straße ansprechen und ihn nach seiner Meinung fragen: Er weiß fast immer Bescheid, sowohl über sein eigenes Sternzeichen als auch über die meisten anderen. Die zwölf astrologischen Zeichen sind Archetypen, die im Unterbewusstsein ruhen und auf die man jederzeit zurückgreifen kann.

Astrologie schenkt Sicherheit

Der Einzelne findet sich eingebettet in einer gütigen und wohlwollenden Matrix, ist aufgehoben, hat seinen Platz, so wie auch alle anderen ihren Platz haben.

Astrologie kann gefährlich sein

Die Astrologie liefert ein perfektes System. Konstellationen, die sich auf Bruchteile von Sekunden berechnen lassen, blenden und machen glauben, man habe es mit einer exakten Wissenschaft zu tun. Genau das ist aber falsch. Die Astrologie ist viel eher eine Kunst oder eine Philosophie. Ihre Vorhersagen sind immer nur ungefähr, zeigen eine Möglichkeit, sind aber kein Dogma. Astrologen wie Ratsuchende driften, wenn sie nicht achtgeben, leicht in eine Pseudowelt ab. In ihr ist zwar alles in sich stimmig, allein es fehlt am validen Bezug zur Wirklichkeit.

Ich bin Astrologe aus Passion

Ich lebe in dieser Welt, aber ich weiß auch, dass sie nicht alles offenbart. Ich freue mich, die Gestirne als Freunde zu haben, und glaube, dass ich so mein Schicksal gütig stimme. Das ist eine Hoffnung, kein Wissen.

 

Ich wünsche Ihnen beim Lesen Spaß und Spannung – und dass Sie sich selbst und andere besser verstehen.

Erich Bauer, im Frühjahr 2010

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Einleitung: Eine kurze Geschichte der Astrologie

Am Anfang jeder Geschichte der Astrologie steht das Bild des nächtlichen, mit Sternen übersäten Himmels. Der Mensch früherer Zeiten hat ihn sicher anders erlebt als wir. Er wusste nichts von Lichtjahren und galaktischen Nebeln. Er erschaute das Firmament eher vergleichbar einem Kind. Und als Kind der Frühzeit sah er sich nicht, wie wir heute, als getrennt von diesem Himmel, sondern als eins mit ihm. Er fand sich in allem und fand alles in sich. Und er folgte dem Rhythmus dieses großen Ganzen, ähnlich wie ein Kind seiner Mutter folgt. Dabei fühlte er sich wohl getragen und geborgen.

Wann die Menschheit anfing, sich aus diesem Gefühl der Allverbundenheit zu lösen, ist schwer zu sagen. Die überlieferten Zeichen sind rar und rätselhaft. Aber als der Homo sapiens begann, die Sterne zu deuten, war er dem großen Ozean seit Äonen entstiegen, er sah sich und den Himmel längst als getrennte Einheiten. Doch kam es irgendwann dazu, dass der Mensch Beziehungen zwischen den Sternbildern und dem Leben auf der Erde wiederentdeckte, deren Kenntnis er eigentlich schon immer besaß. Beispielsweise erlebte er, dass ein Krieg ausbrach, während am Himmel ein Komet auftauchte und die normale Ordnung der Sterne störte. Oder er empfand großes Glück, während sich am Firmament zwei besonders helle Lichter trafen. Er begann solch auffällige Lichter mit Namen zu versehen: »Helios« beispielsweise – oder »Jupiter«, »Mars« oder »Venus«. Er ging sogar dazu über, bestimmte Sterne als Gruppen (Sternbilder) zusammenzufassen und ihnen Namen zu geben, etwa »Widder« oder »Großer Wagen«. Immer wieder beobachtete er typische Gestirnskonstellationen, die parallel zu markanten Ereignissen auf der Erde auftraten. Nach den Gesetzen der Logik entwickelte er aus diesen Zusammenhängen mit der Zeit eine Wissenschaft, die Astrologie, die ihm zum Beispiel die Schlussfolgerung erlaubte, dass auf der Erde Gefahr droht, wenn Mars in das Tierkreiszeichen Skorpion eintritt. So fand der Mensch allmählich seine verlorene Einheit wieder und baute eine Brücke, die ihn mit seinem Urwissen verband, das er im Inneren seiner Seele aber nie wirklich verloren hatte.

Der Ursprung

Die Urheimat der Sternkunde war nach heutigem Erkenntnisstand Mesopotamien, das Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, das jetzt »Irak« heißt. Dort war der menschliche Geist wohl am kühnsten und vollzog als Erster endgültig die Trennung zwischen Mensch und Schöpfung. Die Sterne am Himmel bekamen Götternamen, etwa den des Sonnengotts Schamasch und der Göttin Ischtar, die auch als Tochter der Mondgöttin verehrt wurde und die sich als leuchtender Venusstern offenbarte. Da der Mond, die Sonne und einige andere Lichter im Vergleich zu den Fixsternen scheinbar wanderten, nannte man diese Planeten »umherirrende« oder »wilde Schafe« und unterschied sie von den »festgebundenen« oder »zahmen Schafen« – den Fixsternen, die vom Sternbild Orion, dem »guten Hirten«, bewacht wurden. Der größte Planet des Sonnensystems, mit heutigem Namen »Jupiter«, war im Land zwischen den zwei Strömen ein Sinnbild des Schöpfergottes Marduk. Sein Sohn und Begleiter hieß »Nabu« und wurde später zu »Merkur«. Das rötlich funkelnde Gestirn Mars wiederum war die Heimat des Herrn der Waffen, der genauso als Rachegott angesehen wurde. Saturn war ebenfalls bereits entdeckt worden und wurde als eine »müde Sonne« betrachtet. Außerdem galt Saturn als Gott der Gerechtigkeit, Ordnung und Beständigkeit. Gemeinsam mit anderen Göttern erhob sich schließlich der Rat der zwölf Gottheiten, und damit hatten auch die zwölf verschiedenen astrologischen Prinzipien ihren Auftritt. Zu all diesen Erkenntnissen kam man im Zweistromland etwa zwischen dem 7. und 4. vorchristlichen Jahrhundert.

Man hat Tafeln aus dem 2. Jahrhundert vor Christus gefunden, auf denen Beobachtungen über den Lauf von Sonne, Mars und Venus eingezeichnet waren. Auch Zeugnisse von ersten Geburtshoroskopen stammen aus dieser Zeit. Im Jahr 1847 wurden bei den Ruinen von Ninive 25 000 Tontafeln ausgegraben. Man datierte sie ins Jahr 600 vor Christus. Auf einem Teil dieser Tafeln befinden sich Weissagungen, die, mit etwas Zeitgeist aufgefrischt, ohne weiteres der astrologischen Seite einer modernen Tageszeitung entstammen könnten: »Wenn Venus mit ihrem Feuerlicht die Braut des Widders beleuchtet, dessen Schwanz dunkel ist und dessen Hörner hell leuchten, so werden Regen und Hochflut das Land verwüsten.«

Das ist eine »professionelle« astrologische Vorhersage. Damit war Spezialistentum an die Stelle einer ganzheitlichen Naturerfahrung getreten. Denn inzwischen hatte nur der fachkundige Astrologe die Zeit und das Wissen, den Himmel zu studieren, um daraus Rückschlüsse auf die Ereignisse im Weltgeschehen zu ziehen. Bald musste dieser Fachmann auch nicht einmal mehr den Himmel selbst beobachten. Spätestens im 1. Jahrhundert vor Christus gab es Ephemeriden. Das sind Bücher, aus denen die Stellung der Gestirne zu jeder beliebigen Zeit herausgelesen werden kann. Die Astrologie, wie sie auch heute noch betrieben wird, war damit endgültig geboren.

Die Blüte

In den nun folgenden anderthalbtausend Jahren erlebte die Astrologie eine Blütezeit kolossalen Ausmaßes. Dafür steht ein so bedeutender Name wie Claudius Ptolemäus. Er lebte im 2. Jahrhundert nach Christus und vertrat das geozentrische Weltbild mit der Erde im Mittelpunkt, auf das sich die Menschheit nach ihm noch länger als ein Jahrtausend beziehen sollte. Er war Geograph, Mathematiker und ein berühmter Astrologe und Astronom, der das bis in unsere Zeit fast unveränderte Regelwerk der Astrologie verfasste, den Tetrabiblos, welcher aus vier Büchern besteht. Darin riet er zu einer sorgfältigen Gesamtschau des Geburtshoroskops. Er erwähnte auch, dass man bei der Beurteilung eines Menschen ebenso dessen Milieu und Erziehung berücksichtigen solle, was einer modernen ganzheitlichen psychologischen Betrachtungsweise entspricht.

Eine spätere Berühmtheit in der Geschichte der Astrologie war Philippus Theophrastus Bombastus von Hohenheim (1493–1541), der sich selbst stolz »Paracelsus« nannte. Er war Arzt, Alchemist sowie Philosoph, und von ihm stammt jener von Astrologen so viel zitierte Satz: »Ein guter Arzt muss immer auch ein guter Astronomus sein.« Dazwischen lebte der Bischof lsidor von Sevilla (560–636). Er schrieb, ein Arzt solle immer auch sternkundig sein. Erwähnt werden muss natürlich die berühmte weibliche Vertreterin einer sternenkundigen Heilkunst Hildegard von Bingen (1098–1179). Sie war fasziniert von den Analogien zwischen Himmel und Erde, sammelte Kräuter, pflanzte sie im Klostergarten an und schrieb über die Wirkung der Mondphasen. Sicher war die heilige Hildegard nicht der einzige weibliche astrologisch denkende Mensch. Aber ihr Name sei hier stellvertretend genannt für all die Frauen, die als Tempelpriesterinnen, Nonnen und angebliche Hexen ihr ganzheitliches Wissen über die Jahrhunderte hinweg weitergegeben haben.

Bis ins 16. Jahrhundert dauerte die Hoch-Zeit der Astrologie. Beinah alle angesehenen Denker – wie Platon und Aristoteles im Altertum, Naturwissenschaftler wie Nikolaus Kopernikus (1473–1543), Johannes Kepler (1571–1630) und Galileo Galilei (1564–1624) – dachten astrologisch und berechneten auch Horoskope. Am bekanntesten ist das von Kepler angefertigte Horoskop Wallensteins aus dem Jahr 1608. Die Astrologie wurde an den Universitäten gelehrt, und auch viele Bischöfe und einige Päpste förderten die Sternkunde. Wie es heute selbstverständlich ist, dass ein Naturwissenschaftler Einsteins Relativitätstheorie kennt und versteht, so war damals jeder denkende Kopf in der Astrologie bewandert.

Der Niedergang

Bereits Ende des 16. Jahrhunderts hatte die Astrologie ihren guten Ruf in vielen Ländern Europas verloren. Es gab päpstliche Anordnungen wie die Bulle »Constitutio coeli et terrae« von 1586, in der ein Verbot der Astrologie ausgesprochen wurde, und die meisten Universitäten schafften ihren Lehrstuhl für Astrologie ab.

Worauf war dieser rapide Niedergang zurückzuführen? Es gibt sicher zahlreiche Gründe. Der wichtigste ist, dass sich der menschliche Geist von den Fesseln tradierter Vorstellungen zu befreien begann. Er löste sich mit der Reformation von Rom und später mit der Französischen Revolution von seinen königlichen und kaiserlichen »Göttern«. Da war es nur konsequent, sich auch von den »Göttern am Himmel« loszusagen. Der zweite Grund war der, dass sich im Laufe der Zeit grobe Fehler astrologischer Vorhersagen herumsprachen. So hatte es wohl keine Prophezeiung gegeben, die den Dreißigjährigen Krieg oder die Pest rechtzeitig in den Sternen sah. Der dritte Grund wird häufig von den professionellen Astrologen angeführt. Sie behaupten, dass die falschen Propheten, also die unseriösen Astrologen, der wahrhaften Sterndeutekunst das Aus bescherten. Eine Kunst wie die Astrologie lockt natürlich auch faustische Gestalten an, die davon besessen sind, dem Schicksal einen Schritt voraus zu sein. Solche Schwarmgeister und falsche Propheten haben der Astrologie bestimmt geschadet, besonders auch, weil durch die Erfindung der Buchdruckerkunst jede selbst noch so törichte Prophezeiung in einer hohen Auflage verbreitet werden konnte. Aber den guten Ruf der Astrologie haben letztlich auch sie nicht ruiniert.

Nein, es waren die Astrologen selbst. Als im 16. und 17. Jahrhundert durch immer neue Entdeckungen die Erde ihre zentrale Stellung verlor und sich ein völlig neues naturwissenschaftliches Verständnis durchsetzte, versuchte die Astrologie mitzuhalten und verlor wegen ihrer unhaltbaren Thesen jeden Kredit in den gelehrten Kreisen. Schon Kepler, der seiner Zeit um Jahrzehnte voraus war, hatte die Astrologen gewarnt und ihnen geraten, ihre Kunst nicht auf einen naturwissenschaftlichen, sondern auf einen philosophischen Boden zu stellen. Er sagte, es sei unmöglich, zu denken, dass die Sterne mittels irgendwelcher Strahlungen die menschliche Seele berühren könnten. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem astrologischen Instinkt, der im menschlichen Geist verankert sei. Aber sein »psychologischer Ansatz« wurde überhört und ging schließlich völlig unter. Die Astrologen sahen sich im Gegenteil dazu veranlasst, immer hanebüchenere »wissenschaftliche« Thesen aufzustellen. Die Folge war ein gewaltiges Gelächter der gesamten gelehrten Welt im 17. Jahrhundert, das bis heute noch nicht verklungen ist.

Der Neubeginn

Erst im 19. und dann besonders im 20. Jahrhundert besann sich der Mensch wieder vermehrt seiner fernen Vergangenheit. Der Schweizer Psychiater C. G. Jung etwa sagte, dass die Astrologen endlich darangehen müssten, ihre Projektionen, die sie vor Jahrtausenden an den Himmel geworfen hätten, wieder auf die Erde zurückzuholen. In jeder menschlichen Seele seien die Kräfte der astrologischen Archetypen, der archaischen Urbilder, enthalten und dort wirksam. So wird der Raum am Himmel mit den Zeichen und Planeten zu einer Landkarte menschlicher Anschauung. Dabei ist es nicht so, dass zum Beispiel der Planet Mars die Geschicke bestimmt, sondern er zeigt durch seine Position den Gesetzen der Analogie folgend auf, was in der menschlichen Seele vor sich geht.

Nach seiner jahrtausendelangen Reise heraus aus der Allverbundenheit hat der Mensch also begonnen, den Bezug zu seinen Ursprüngen wiederherzustellen. Er besinnt sich als kritischer und freier Geist auf das, was schon immer in ihm vorhanden war. Damit beginnt die Ära einer psychologischen oder philosophischen Astrologie. Und das ist auch die Geburtsstunde einer Astrologie, die ganzheitlich denkt und arbeitet.

In etwa parallel zu dieser allmählichen Hinwendung zur Psychologie und Philosophie übernahmen Computer mit entsprechender Software den komplexen Rechenvorgang zur Erstellung eines Geburtshoroskops. Bis vor vielleicht zehn, zwanzig Jahren gehörte es zum Standardkönnen eines jeden Astrologen, Horoskope zu berechnen und zu zeichnen. Dies ist sehr wahrscheinlich einer der Gründe, warum Frauen unter den Sterndeutern damals deutlich in der Minderzahl waren. Es ist einfach nicht ihr Metier, sich mit trockenen Zahlen und komplizierten Berechnungen herumzuschlagen, wo es doch um seelische Vorgänge geht – und diese Feststellung ist in keiner Weise abwertend gemeint, denn heute sind Frauen unter den Astrologen bei weitem in der Überzahl.

Der PC spuckt nach Eingabe von Name, Geburtsdatum, -ort und -zeit in Sekundenschnelle das Horoskop aus. Die astrologische Kunst scheint jetzt »nur« noch darin zu bestehen, die Konstellationen richtig zu deuten. Und auch hier ersetzt der Computer mehr und mehr den Astrologen. Es gibt schon seit einigen Jahren Programme, die mit entsprechenden Textbausteinen zu bemerkenswert treffenden Aussagen kommen. Ist dies nun das Ende der Sterndeuter? Ich meine: im Gegenteil! Überlassen wir dem »Computer-Astrologen« ruhig die Grundarbeit. Das spart Zeit. Dafür kann der »Mensch-Astrologe« die einzelnen Fakten im Sinne einer ganzheitlichen Schau zusammentragen und sich völlig dem Verständnis der einmaligen, individuellen Persönlichkeit widmen. Ebendafür ist ein großes Maß an Intuition, die ja gerade eine weibliche Stärke ist, mit Sicherheit von Vorteil.

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Teil I Das Tierkreiszeichen

Wichtiges und Grundsätzliches

Die Erde dreht sich bekanntlich einmal im Jahr um die Sonne. Von uns aus gesehen, scheint es aber so zu sein, dass die Sonne eine kreisförmige Bahn um die Erde beschreibt. Der Astrologie wird vielfach vorgeworfen, sie ignoriere diesen grundlegenden Unterschied. In Wirklichkeit ist er für die astrologischen Horoskopdeutungen jedoch nicht von Bedeutung.

Diesen in den Himmel projizierten Kreis nennt man »Ekliptik«. Die Ekliptik wird in zwölf gleich große Abschnitte gegliedert, denen die Namen der zwölf Stern- bzw. Tierkreiszeichen zugeordnet sind. Zwischen dem 21. März und dem 20. April durchläuft die Sonne gerade den Abschnitt Widder, weswegen dieses Tierkreiszeichen auch das »Sonnenzeichen« genannt wird.

Beginnen wir jetzt mit der Betrachtung des Sonnen- oder Tierkreiszeichens, dem dieser Band gewidmet ist, um zunächst einmal herauszufinden, was denn nun »typisch Widder« ist.

Wie wird man ein Widder?

Kinder des Himmels

Wer Anfang November, gegen Mitternacht, in südlicher Richtung nach dem Sternbild des Widders sucht, braucht ein scharfes Auge, um das unscheinbare Zeichen zwischen Fische und Stier zu entdecken.

Vielleicht formt seine Phantasie aus den vier Sternen ein Horn, das zu einem Widder passen könnte, so wie es auch vor ihm Albrecht Dürer (1471–1528) und andere Maler getan haben, die eine Abbildung des Himmels gestalteten. Möglicherweise wird er aber auch von der Winzigkeit des Widderzeichens dazu veranlasst, am Himmel einige Samenkörner zu erkennen.

Mit dem Widder beginnt der Tierkreis. Er ist der Anfang, der Same, der in seiner Entwicklung durch die anderen elf Stationen des Tierkreises aufgehen und sich erfüllen will.

Kinder ihrer Jahreszeit

Jedes Jahr am 21. März springt die Sonne in den Frühling. Der Tag überholt die Nacht und lässt sie von nun an immer weiter hinter sich zurück. Die Natur entwickelt ihre größte Kraft: Gleichzeitig und überall drängt sie nach außen, schiebt zur Seite, was ihr den Weg versperrt, wächst, grünt, blüht – platzt in die Welt, als wäre der Frühlingsbeginn ein Startsignal für einen Wettlauf zum Licht. Zu keiner anderen Zeit ist die Natur so drängend, expansiv, fast erobernd und rücksichtslos. Sie feiert ihr größtes Fest: die Geburt einer neuen Welt.

Im Reich der Tiere werden Stellungskämpfe ausgetragen. Immer geht es dabei darum, wer der Stärkere ist. Die Verlierer müssen fliehen oder werden auf schlechtere Rangplätze im Rudel verwiesen. Und der Sieger? Er hat die vergnügliche Pflicht, seine Erbmasse weiterzugeben.

Kinder der Kultur

Das wichtigste Frühjahrsfest ist Ostern, im Christentum die jährliche Gedächtnisfeier der Auferstehung Jesu Christi. Dem Neuen Testament zufolge hat er als Gottes Sohn den Tod überwunden. Das Fest fällt immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond, somit frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April.

Die germanischen Wurzeln liegen in Fruchtbarkeitsriten zu Ehren der Frühlingsgöttin Ostara. Man opferte ihr frisch gelegte und bemalte Eier – Ursymbole der Lebenskraft. Die bunten Farben sollten die Schönheit der aufbrechenden Natur widerspiegeln. Auch das Tier, das die Eier bringt, der Hase, ist ein Symbol für Fruchtbarkeit: Seit der Antike gilt er als ein Urbild für Potenz. Noch heute munkelt man auf dem Lande, dass Eier, die um das Osterfest herum gelegt werden, besondere Potenzkraft besitzen.

Kinder der Tierwelt

Ein Widder ist genau genommen ein einjähriger, unkastrierter Schafbock und dafür bestimmt, die weiblichen Tiere zu besamen. Natürlich sucht man dafür den stärksten und stattlichsten Bock aus, denn seine Erbmasse soll fortgepflanzt werden. Neben dem Widder gibt es noch weitere männliche Schafe, die Hammel. Aber diese sind kastriert und nicht für Lust und Nachkommenschaft, sondern für den Kochtopf bestimmt. Schafe sind Herdentiere, sehr genügsam, aber – was man oft vergisst – auch sehr empfindlich gegenüber anhaltender Nässe und zu wasserreicher Kost. Daher werden alle Schafe in der feuchtkalten Jahreszeit in Unterständen, Ställen oder Höhlen gehalten. Im März, wenn die zunehmende Kraft der Sonne die Kälte vertreibt, öffnet der Hirte das Gatter, und die Schafe brechen nach monatelanger »Gefangenschaft« voller Ungeduld gegen Hecken und Zäune – allen voran der Widder.

Widder mussten zwar nicht den Kochtopf fürchten, dafür waren sie, zumindest in früheren Zeiten, für ein ebenso trauriges Los bestimmt: Als begehrte Opfertiere vergoss man ihr Blut bei unzähligen Fruchtbarkeitsriten. Außerdem betrachtete man die Hoden eines geschlachteten Widders – wie die Eier um Ostern – als ein wahres Potenzwunder. Zuweilen wurde ein Widder nur getötet, um einem zeugungsschwachen Mann zu Nachfahren zu verhelfen. Trotzdem erreichten manche Widder ein hohes Alter und machten Geschichte. Auf Dörfern erzählt man von betagten Tieren, die durch ihre Unberechenbarkeit selbst den Erwachsenen Respekt einflößten oder so stark waren, dass man sie zur Besteigung von Schafen bis in entfernteste Dörfer auslieh. Besondere Berühmtheit erlangte der mythische goldene Widder Chrysomeles, der fliegen und sprechen konnte und dessen Fell (das Goldene Vlies) von Jason und den Argonauten geraubt wurde.

Der Erste im Bunde

Der Widder ist das erste Sternzeichen im astrologischen Tierkreis (Zodiak). Dieser Kreis ist ein Symbol, ein verschlüsseltes Abbild des Universums mit allem, was darin existiert: Mensch, Tier, Pflanze, Leben und Tod, Liebe und Hass, der Einzelne und das Ganze. Und so symbolisiert der Widder den Anfang von allem. Wenn man so will, kann man auch den Urknall des Universums, mit dem alles seinen Anfang nahm, hier zitieren: Das war das Prinzip Widder.

»Am Anfang war das Wort«, heißt es in der Bibel. Wenn dem so ist, dann ist der Widder ein Synonym für dieses inspirierende göttliche Wort, das alles andere schuf. »Widder« steht für »Anfang, Beginn, Startkraft, Zündung, Inspiration«. Für »Aufbruch, Durchbruch, Expansion, Extraversion«. Für »Initiative, Vorangehen, Führung«. All dies komprimiert die Astrologie in einem einzigen Wort: »Widder«. Was hat dieses Tier, ein Schafbock, nach landläufiger Auffassung recht einfältig und ziemlich primitiv, mit solchen Begriffen denn gemein?

Zunächst einmal: Wenn die Astrologie für bestimmte Qualitäten Tiernamen vergibt, dann will sie bereits damit etwas signalisieren. »Tierhaft« (im Unterschied zu »menschenspezifisch«) meint Vorgänge, die reflexiv, instinktiv, unbewusst, ohne Einmischung höherer kognitiver Prozesse ablaufen, etwa ohne die Aktivitäten unseres Bewusstseins.

Ein Beispiel: Wer am Abend allein durch einen Park geht und plötzlich eine Gestalt hinter einem Baum auf sich zuspringen sieht, rennt automatisch schutzsuchend zur Seite, noch bevor er das Ganze bewusst richtig wahrgenommen hat.

Oder ein anderes Beispiel: Michael Johnson und Donovan Bailey waren einmal die schnellsten Männer der Welt. Wenn sie zum Start eines Hundert-Meter-Laufs niederkauerten und es hieß: »Auf die Plätze, fertig …«, musste ihr Denken vollständig ausgeschaltet sein. Hier lauerte reine Natur, pure »tierische« Kraft, Muskeln, zum Sprung bereit. Ein Gedanke wie »Du musst schnell sein, konzentrier dich« würde den Start verlangsamen. Sie durften sich auch von keinem anderen Läufer ablenken lassen. Was zählte, war dieser Schuss, der gleich ertönen würde, und das Ziel.

Noch ein drittes Bild: Im März/April – also zur Zeit des Widders – schießt die Natur förmlich aus der Erde heraus. Ein befreundeter Physiker hat mir einmal gesagt: Würde man die Kraft, welche die Rasenfläche eines Fußballfeldes in einer feuchten, warmen Märznacht entwickelt, entsprechend bündeln und konzentrieren, würde sie genügen, um einen ein Kilogramm schweren Würfel um einen Meter zu heben. Jetzt zähle man mal alle Frühlingswiesen der nördlichen Hemisphäre zusammen!

Ein Platz an der Sonne

Der Grund jedes einzelnen Grashalms aber, derartig zu werkeln und auf Teufel komm raus zu powern, ist der gleiche wie bei Johnson oder Bailey, nämlich schneller zu sein als die anderen. Allerdings ist der Preis beim Gras kein Platz auf dem Siegertreppchen nebst Goldmedaille und anschließend millionenschweren Werbeverträgen. In der Natur dreht sich alles um einen günstigen Platz an der Sonne. Wer vorn ist, bekommt mehr Licht und Wärme; und wer davon mehr hat, wächst noch schneller. Es ist wirklich wie beim Lauf: Der Start entscheidet über alles Weitere.

Widdergeborene stehen diesem Thema besonders nah. Sie sind sozusagen Vertreter des »alles entscheidenden schnellen Starts«. Sie müssen loslegen, es ist ihre Bestimmung, sie haben es nicht in der Hand, es entzieht sich ihrer bewussten Kontrolle. Sie sind als Kinder die Schnellsten, wenn es darum geht, den Finger zu heben und »Hier!« zu rufen, sofern es etwas Angenehmes zu gewinnen gilt, Schokolade zum Beispiel. Sie sind aber auch die Ersten, die protestierten und nein sagen, wenn ihnen etwas nicht passt. Immer wirkt dieses Widderprinzip – sich bessere Bedingungen zu verschaffen.

In jeder Kurzcharakteristik über dieses Sternzeichen liest man es, und bestimmt wird es jedem Widder des Öfteren in seinem Leben vorgeworfen: »Du bist rücksichtslos und egoistisch, Du denkst immer nur an dich …!« Aber: Wenn es darum geht, schneller zu sein, ist Rücksicht ein Luxus, den man sich nicht leisten kann. Oder hätten etwa Johnson oder Bailey bei ihrem Lauf Nachsicht mit ihren Konkurrenten üben sollen?

Ganz weit drinnen steckt in jedem Widder eine tiefe, tiefe Angst. Es ist die Angst des Lebens vor dem Tod. Nicht schnell genug zu sein bedeutet, keinen günstigen Platz an der Sonne zu bekommen, und das wiederum heißt im Sinne des genetischen Überlebensprinzips, zu versagen und einen vorzeitigen Tod zu erleiden.

Widdern scheint daher unsere Leistungs- und Wettbewerbsgesellschaft direkt auf den Leib geschrieben zu sein: Sich zu behaupten, sich auseinanderzusetzen, miteinander zu konkurrieren, damit der Bessere gewinnt, entspricht ganz ihrem Wesen. Joschka Fischer, Grünen-Politiker und ehemaliger Außenminister, äußerte sich in einem TV–Interview verwundert darüber, dass in die Widderzeit (21. März bis 20. April) eindeutig mehr Geburtstage von prominenten Politikern fallen. Helmut Kohl, Gerhard Schröder, Richard von Weizsäcker, Daniel Cohn-Bendit und eben Joschka Fischer sind die bekanntesten. Dazu passen auch Namen aus der Geschichte wie Karl der Große, Maximilian I., Otto von Bismarck und Wilhelm I.

Als Widdergeborener erlebt man das Dasein grundsätzlich als Herausforderung, als Möglichkeit, sich selbst und seine Wünsche, Ideen und Träume zu verwirklichen. Allerdings muss man dafür auch an der richtigen Stelle stehen: Stündlich den gleichen Handgriff, dieselbe Aufgabe zu verrichten macht Widder zunächst grantig und unglücklich und am Ende ernsthaft krank. Es muss irgendwo auch nach ihrem Kopf gehen. Nur auszuführen, was andere vorsagen, ist gegen ihre Natur. Wie gesagt, der Widder eröffnet den Tierkreis und ist somit dafür bestimmt, zu initiieren, anzuführen. Diese Menschen bekommen daher Probleme, wenn sie dem zu wenig nachgeben können. Das bedeutet nicht, dass sie gleich zum Bundeskanzler, Chef vom Dienst oder Abteilungsleiter bestimmt sind, aber sie müssen ihre Ideen einbringen, den Ton angeben können.

Lässt sich’s schon nicht anführen oder bestimmen, dann muss dem Widder wenigstens sonst etwas geboten werden. Ausgesprochene Widderidole (und -geborene) sind (und waren) all die Raufbolde und Draufgänger des Films und des wirklichen Lebens wie Giacomo Casanova, Terence Hill, Bette Davis, Hardy Krüger, Steve McQueen, Marlon Brando und Jean-Paul Belmondo.