Alles über das Sternzeichen Stier - Erich Bauer - E-Book

Alles über das Sternzeichen Stier E-Book

Erich Bauer

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Beschreibung

Alles über das Sternzeichen Stier von Erich Bauer - ein Muss für alle Sternen-Jünger! Ein Stier ist sehr ehrgeizig und sehr kreativ im Erreichen seiner Ziele. Das Erdzeichen gilt als hilfsbereit, zuverlässig und loyal und ist sehr bedacht darauf, wem es sich anvertraut. Stiere sind lebenbejahende Menschen und setzten ihre Familie und Freunde an erster Stelle. Ob Widder, Waage, Wassermann - die 12-bändige Reihe enthüllt alles Wissenswerte zu den einzelnen Sternzeichen. Wissenschaftlich fundiert und unterhaltsam geschrieben erläutert der bekannteste Astrologe Europas persönliche Stärken und Chancen und gibt wichtige Hinweise für Liebe, Gesundheit und Beruf. Mit Grafiken, Tabellen, Checklisten und pfiffigen Illustrationen.

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Seitenzahl: 224

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Erich Bauer

Alles über das Sternzeichen Stier

21.4.–20.5.

Knaur e-books

Über dieses Buch

Alles über das Sternzeichen Stier von Erich Bauer – ein Muss für alle Sternen-Jünger!

Inhaltsübersicht

StierDie FaktenVorwortEinleitung: Eine kurze Geschichte der AstrologieDer UrsprungDie BlüteDer NiedergangDer NeubeginnTeil I Das TierkreiszeichenWichtiges und GrundsätzlichesWie wird man ein Stier?Liebe, Sex und PartnerschaftWie klappt’s mit den anderen Sternzeichen?Der Stier und seine GesundheitDie Schwachstellen von StiergeborenenVorbeugung und HeilenBeruf und KarriereDas Leibliche liegt sehr am HerzenSinnlicher Unterricht sowie Sicherheit und GeldDas Arbeitsumfeld und die BerufeTest: Wie »stierhaft« sind Sie eigentlich?Teil II Die ganz persönlichen EigenschaftenDer Aszendent und die Stellung von Mond, Venus & Co.VorbemerkungDer Aszendent – Die individuelle NoteDer Mond – Die Welt der GefühleMerkur – Schlau, beredt, kommunikativ und göttlich beratenVenus – Die LiebeMars – Potent, sexy und dynamischJupiter – Innerlich und äußerlich reichSaturn – Zum Diamanten werdenZum Schluss
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Stier

21. April bis 20. Mai

Die Fakten

ElementErde

Beruhigend, aufnehmend, bewahrend, formgebend, abgrenzend.

 

QualitätFix

Fest, gleichbleibend, sammelnd, vermehrend, wiederholend.

 

PolungMinus

Weiblich, Yin, passiv, nach innen, reaktiv, empfangend.

 

Symbolik Der Stier steht für Masse, Ruhe, Einverleibung und Aufbereitung durch Wiederholung.

 

Zeitqualität

21. April bis 21. Mai

Der Frühling als Ausdruck sinnlich erfahrenen, unendlichen Reichtums.

 

HerrscherplanetVenus des Morgens als Göttin der Schönheit und Liebe.

 

Stärken

Sinnlich, praktisch, solide, geduldig, anhänglich.

 

Reiseziele

Stadt Dresden, Zürich, St. Louis

Land Kaukasus, China, Thailand

Landschaft Grüne Täler und Wiesen

 

Magische Helfer

Farbe Grün

Stein Saphir

Baum Linde

Tier Maikäfer

Duft Patschuli

 

Die Persönlichkeit

 6 Durchsetzung

 10 Besitzstreben

 3 Kontakt

 7 Familie

 10 Genuss

 8 Pflicht

 9 Liebe

 8 Bindung

 2 Ideale

 7 Ehrgeiz

 1 Originalität

 2 Transzendenz

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Vorwort

Astrologie ist eine wunderbare Sache

Sie verbindet den Menschen mit dem Himmel, richtet seinen Blick nach oben in die Unendlichkeit. Vielleicht steckt hinter dem Interesse an ihr zutiefst die Sehnsucht nach unserem Ursprung, unserem Zuhause, nach Gott oder wie immer man das Geheimnisvolle, Unbekannte nennen will.

Astrologie ist uralt und trotzdem hochaktuell

Die ersten Zeugnisse einer Sternenkunde liegen Tausende von Jahren zurück. Und dennoch ist sie brandneu. Es scheint, als hätte sie nichts von ihrer Faszination verloren. Natürlich hat sich die Art und Weise astrologischer Beschäftigung verändert. Während früher noch der Astrologe persönlich in den Himmel schaute, studiert er heute seinen Computerbildschirm. Damals konnte man nur von einem Kundigen eingeweiht werden, heute finden sich beinah in jeder Zeitung astrologische Prognosen.

Astrologie ist populär

Jeder kennt die zwölf Tierkreiszeichen. Man kann eigentlich einen x-beliebigen Menschen auf der Straße ansprechen und ihn nach seiner Meinung fragen: Er weiß fast immer Bescheid, sowohl über sein eigenes Sternzeichen als auch über die meisten anderen. Die zwölf astrologischen Zeichen sind Archetypen, die im Unterbewusstsein ruhen und auf die man jederzeit zurückgreifen kann.

Astrologie schenkt Sicherheit

Der Einzelne findet sich eingebettet in einer gütigen und wohlwollenden Matrix, ist aufgehoben, hat seinen Platz, so wie auch alle anderen ihren Platz haben.

Astrologie kann gefährlich sein

Die Astrologie liefert ein perfektes System. Konstellationen, die sich auf Bruchteile von Sekunden berechnen lassen, blenden und machen glauben, man habe es mit einer exakten Wissenschaft zu tun. Genau das ist aber falsch. Die Astrologie ist viel eher eine Kunst oder eine Philosophie. Ihre Vorhersagen sind immer nur ungefähr, zeigen eine Möglichkeit, sind aber kein Dogma. Astrologen wie Ratsuchende driften, wenn sie nicht achtgeben, leicht in eine Pseudowelt ab. In ihr ist zwar alles in sich stimmig, allein es fehlt am validen Bezug zur Wirklichkeit.

Ich bin Astrologe aus Passion

Ich lebe in dieser Welt, aber ich weiß auch, dass sie nicht alles offenbart. Ich freue mich, die Gestirne als Freunde zu haben, und glaube, dass ich so mein Schicksal gütig stimme. Das ist eine Hoffnung, kein Wissen.

 

Ich wünsche Ihnen beim Lesen Spaß und Spannung – und dass Sie sich selbst und andere besser verstehen.

Erich Bauer, im Frühjahr 2010

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Einleitung: Eine kurze Geschichte der Astrologie

Am Anfang jeder Geschichte der Astrologie steht das Bild des nächtlichen, mit Sternen übersäten Himmels. Der Mensch früherer Zeiten hat ihn sicher anders erlebt als wir. Er wusste nichts von Lichtjahren und galaktischen Nebeln. Er erschaute das Firmament eher vergleichbar einem Kind. Und als Kind der Frühzeit sah er sich nicht, wie wir heute, als getrennt von diesem Himmel, sondern als eins mit ihm. Er fand sich in allem und fand alles in sich. Und er folgte dem Rhythmus dieses großen Ganzen, ähnlich wie ein Kind seiner Mutter folgt. Dabei fühlte er sich wohl getragen und geborgen.

Wann die Menschheit anfing, sich aus diesem Gefühl der Allverbundenheit zu lösen, ist schwer zu sagen. Die überlieferten Zeichen sind rar und rätselhaft. Aber als der Homo sapiens begann, die Sterne zu deuten, war er dem großen Ozean seit Äonen entstiegen, er sah sich und den Himmel längst als getrennte Einheiten. Doch kam es irgendwann dazu, dass der Mensch Beziehungen zwischen den Sternbildern und dem Leben auf der Erde wiederentdeckte, deren Kenntnis er eigentlich schon immer besaß. Beispielsweise erlebte er, dass ein Krieg ausbrach, während am Himmel ein Komet auftauchte und die normale Ordnung der Sterne störte. Oder er empfand großes Glück, während sich am Firmament zwei besonders helle Lichter trafen. Er begann solch auffällige Lichter mit Namen zu versehen: »Helios« beispielsweise – oder »Jupiter«, »Mars« oder »Venus«. Er ging sogar dazu über, bestimmte Sterne als Gruppen (Sternbilder) zusammenzufassen und ihnen Namen zu geben, etwa »Widder« oder »Großer Wagen«. Immer wieder beobachtete er typische Gestirnskonstellationen, die parallel zu markanten Ereignissen auf der Erde auftraten. Nach den Gesetzen der Logik entwickelte er aus diesen Zusammenhängen mit der Zeit eine Wissenschaft, die Astrologie, die ihm zum Beispiel die Schlussfolgerung erlaubte, dass auf der Erde Gefahr droht, wenn Mars in das Tierkreiszeichen Skorpion eintritt. So fand der Mensch allmählich seine verlorene Einheit wieder und baute eine Brücke, die ihn mit seinem Urwissen verband, das er im Inneren seiner Seele aber nie wirklich verloren hatte.

Der Ursprung

Die Urheimat der Sternkunde war nach heutigem Erkenntnisstand Mesopotamien, das Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, das jetzt »Irak« heißt. Dort war der menschliche Geist wohl am kühnsten und vollzog als Erster endgültig die Trennung zwischen Mensch und Schöpfung. Die Sterne am Himmel bekamen Götternamen, etwa den des Sonnengotts Schamasch und der Göttin Ischtar, die auch als Tochter der Mondgöttin verehrt wurde und die sich als leuchtender Venusstern offenbarte. Da der Mond, die Sonne und einige andere Lichter im Vergleich zu den Fixsternen scheinbar wanderten, nannte man diese Planeten »umherirrende« oder »wilde Schafe« und unterschied sie von den »festgebundenen« oder »zahmen Schafen« – den Fixsternen, die vom Sternbild Orion, dem »guten Hirten«, bewacht wurden. Der größte Planet des Sonnensystems, mit heutigem Namen »Jupiter«, war im Land zwischen den zwei Strömen ein Sinnbild des Schöpfergottes Marduk. Sein Sohn und Begleiter hieß »Nabu« und wurde später zu »Merkur«. Das rötlich funkelnde Gestirn Mars wiederum war die Heimat des Herrn der Waffen, der genauso als Rachegott angesehen wurde. Saturn war ebenfalls bereits entdeckt worden und wurde als eine »müde Sonne« betrachtet. Außerdem galt Saturn als Gott der Gerechtigkeit, Ordnung und Beständigkeit. Gemeinsam mit anderen Göttern erhob sich schließlich der Rat der zwölf Gottheiten, und damit hatten auch die zwölf verschiedenen astrologischen Prinzipien ihren Auftritt. Zu all diesen Erkenntnissen kam man im Zweistromland etwa zwischen dem 7. und 4. vorchristlichen Jahrhundert.

Man hat Tafeln aus dem 2. Jahrhundert vor Christus gefunden, auf denen Beobachtungen über den Lauf von Sonne, Mars und Venus eingezeichnet waren. Auch Zeugnisse von ersten Geburtshoroskopen stammen aus dieser Zeit. Im Jahr 1847 wurden bei den Ruinen von Ninive 25 000 Tontafeln ausgegraben. Man datierte sie ins Jahr 600 vor Christus. Auf einem Teil dieser Tafeln befinden sich Weissagungen, die, mit etwas Zeitgeist aufgefrischt, ohne weiteres der astrologischen Seite einer modernen Tageszeitung entstammen könnten: »Wenn Venus mit ihrem Feuerlicht die Braut des Widders beleuchtet, dessen Schwanz dunkel ist und dessen Hörner hell leuchten, so werden Regen und Hochflut das Land verwüsten.«

Das ist eine »professionelle« astrologische Vorhersage. Damit war Spezialistentum an die Stelle einer ganzheitlichen Naturerfahrung getreten. Denn inzwischen hatte nur der fachkundige Astrologe die Zeit und das Wissen, den Himmel zu studieren, um daraus Rückschlüsse auf die Ereignisse im Weltgeschehen zu ziehen. Bald musste dieser Fachmann auch nicht einmal mehr den Himmel selbst beobachten. Spätestens im 1. Jahrhundert vor Christus gab es Ephemeriden. Das sind Bücher, aus denen die Stellung der Gestirne zu jeder beliebigen Zeit herausgelesen werden kann. Die Astrologie, wie sie auch heute noch betrieben wird, war damit endgültig geboren.

Die Blüte

In den nun folgenden anderthalbtausend Jahren erlebte die Astrologie eine Blütezeit kolossalen Ausmaßes. Dafür steht ein so bedeutender Name wie Claudius Ptolemäus. Er lebte im 2. Jahrhundert nach Christus und vertrat das geozentrische Weltbild mit der Erde im Mittelpunkt, auf das sich die Menschheit nach ihm noch länger als ein Jahrtausend beziehen sollte. Er war Geograph, Mathematiker und ein berühmter Astrologe und Astronom, der das bis in unsere Zeit fast unveränderte Regelwerk der Astrologie verfasste, den Tetrabiblos, welcher aus vier Büchern besteht. Darin riet er zu einer sorgfältigen Gesamtschau des Geburtshoroskops. Er erwähnte auch, dass man bei der Beurteilung eines Menschen ebenso dessen Milieu und Erziehung berücksichtigen solle, was einer modernen ganzheitlichen psychologischen Betrachtungsweise entspricht.

Eine spätere Berühmtheit in der Geschichte der Astrologie war Philippus Theophrastus Bombastus von Hohenheim (1493–1541), der sich selbst stolz »Paracelsus« nannte. Er war Arzt, Alchemist sowie Philosoph, und von ihm stammt jener von Astrologen so viel zitierte Satz: »Ein guter Arzt muss immer auch ein guter Astronomus sein.« Dazwischen lebte der Bischof Isidor von Sevilla (560–636). Er schrieb, ein Arzt solle immer auch sternkundig sein. Erwähnt werden muss natürlich die berühmte weibliche Vertreterin einer sternenkundigen Heilkunst, Hildegard von Bingen (1098–1179). Sie war fasziniert von den Analogien zwischen Himmel und Erde, sammelte Kräuter, pflanzte sie im Klostergarten an und schrieb über die Wirkung der Mondphasen. Sicher war die heilige Hildegard nicht der einzige weibliche astrologisch denkende Mensch. Aber ihr Name sei hier stellvertretend genannt für all die Frauen, die als Tempelpriesterinnen, Nonnen und angebliche Hexen ihr ganzheitliches Wissen über die Jahrhunderte hinweg weitergegeben haben.

Bis ins 16. Jahrhundert dauerte die Hoch-Zeit der Astrologie. Beinah alle angesehenen Denker – wie Platon und Aristoteles im Altertum, Naturwissenschaftler wie Nikolaus Kopernikus (1473–1543), Johannes Kepler (1571–1630) und Galileo Galilei (1564–1624) – dachten astrologisch und berechneten auch Horoskope. Am bekanntesten ist das von Kepler angefertigte Horoskop Wallensteins aus dem Jahr 1608. Die Astrologie wurde an den Universitäten gelehrt, und auch viele Bischöfe und einige Päpste förderten die Sternkunde. Wie es heute selbstverständlich ist, dass ein Naturwissenschaftler Einsteins Relativitätstheorie kennt und versteht, so war damals jeder denkende Kopf in der Astrologie bewandert.

Der Niedergang

Bereits Ende des 16. Jahrhunderts hatte die Astrologie ihren guten Ruf in vielen Ländern Europas verloren. Es gab päpstliche Anordnungen wie die Bulle »Constitutio coeli et terrae« von 1586, in der ein Verbot der Astrologie ausgesprochen wurde, und die meisten Universitäten schafften ihren Lehrstuhl für Astrologie ab.

Worauf war dieser rapide Niedergang zurückzuführen? Es gibt sicher zahlreiche Gründe. Der wichtigste ist, dass sich der menschliche Geist von den Fesseln tradierter Vorstellungen zu befreien begann. Er löste sich mit der Reformation von Rom und später mit der Französischen Revolution von seinen königlichen und kaiserlichen »Göttern«. Da war es nur konsequent, sich auch von den »Göttern am Himmel« loszusagen. Der zweite Grund war der, dass sich im Laufe der Zeit grobe Fehler astrologischer Vorhersagen herumsprachen. So hatte es wohl keine Prophezeiung gegeben, die den Dreißigjährigen Krieg oder die Pest rechtzeitig in den Sternen sah. Der dritte Grund wird häufig von den professionellen Astrologen angeführt. Sie behaupten, dass die falschen Propheten, also die unseriösen Astrologen, der wahrhaften Sterndeutekunst das Aus bescherten. Eine Kunst wie die Astrologie lockt natürlich auch faustische Gestalten an, die davon besessen sind, dem Schicksal einen Schritt voraus zu sein. Solche Schwarmgeister und falsche Propheten haben der Astrologie bestimmt geschadet, besonders auch, weil durch die Erfindung der Buchdruckerkunst jede selbst noch so törichte Prophezeiung in einer hohen Auflage verbreitet werden konnte. Aber den guten Ruf der Astrologie haben letztlich auch sie nicht ruiniert.

Nein, es waren die Astrologen selbst. Als im 16. und 17. Jahrhundert durch immer neue Entdeckungen die Erde ihre zentrale Stellung verlor und sich ein völlig neues naturwissenschaftliches Verständnis durchsetzte, versuchte die Astrologie mitzuhalten und verlor wegen ihrer unhaltbaren Thesen jeden Kredit in den gelehrten Kreisen. Schon Kepler, der seiner Zeit um Jahrzehnte voraus war, hatte die Astrologen gewarnt und ihnen geraten, ihre Kunst nicht auf einen naturwissenschaftlichen, sondern auf einen philosophischen Boden zu stellen. Er sagte, es sei unmöglich, zu denken, dass die Sterne mittels irgendwelcher Strahlungen die menschliche Seele berühren könnten. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem astrologischen Instinkt, der im menschlichen Geist verankert sei. Aber sein »psychologischer Ansatz« wurde überhört und ging schließlich völlig unter. Die Astrologen sahen sich im Gegenteil dazu veranlasst, immer hanebüchenere »wissenschaftliche« Thesen aufzustellen. Die Folge war ein gewaltiges Gelächter der gesamten gelehrten Welt im 17. Jahrhundert, das bis heute noch nicht verklungen ist.

Der Neubeginn

Erst im 19. und dann besonders im 20. Jahrhundert besann sich der Mensch wieder vermehrt seiner fernen Vergangenheit. Der Schweizer Psychiater C. G. Jung etwa sagte, dass die Astrologen endlich darangehen müssten, ihre Projektionen, die sie vor Jahrtausenden an den Himmel geworfen hätten, wieder auf die Erde zurückzuholen. In jeder menschlichen Seele seien die Kräfte der astrologischen Archetypen, der archaischen Urbilder, enthalten und dort wirksam. So wird der Raum am Himmel mit den Zeichen und Planeten zu einer Landkarte menschlicher Anschauung. Dabei ist es nicht so, dass zum Beispiel der Planet Mars die Geschicke bestimmt, sondern er zeigt durch seine Position den Gesetzen der Analogie folgend auf, was in der menschlichen Seele vor sich geht.

Nach seiner jahrtausendelangen Reise heraus aus der Allverbundenheit hat der Mensch also begonnen, den Bezug zu seinen Ursprüngen wiederherzustellen. Er besinnt sich als kritischer und freier Geist darauf, was schon immer in ihm vorhanden war. Damit beginnt die Ära einer psychologischen oder philosophischen Astrologie. Und das ist auch die Geburtsstunde einer Astrologie, die ganzheitlich denkt und arbeitet.

In etwa parallel zu dieser allmählichen Hinwendung zur Psychologie und Philosophie übernahmen Computer mit entsprechender Software den komplexen Rechenvorgang zur Erstellung eines Geburtshoroskops. Bis vor vielleicht zehn, zwanzig Jahren gehörte es zum Standardkönnen eines jeden Astrologen, Horoskope zu berechnen und zu zeichnen. Dies ist sehr wahrscheinlich einer der Gründe, warum Frauen unter den Sterndeutern damals deutlich in der Minderzahl waren. Es ist einfach nicht ihr Metier, sich mit trockenen Zahlen und komplizierten Berechnungen herumzuschlagen, wo es doch um seelische Vorgänge geht – und diese Feststellung ist in keiner Weise abwertend gemeint, denn heute sind Frauen unter den Astrologen bei weitem in der Überzahl.

Der PC spuckt nach Eingabe von Name, Geburtsdatum, -ort und -zeit in Sekundenschnelle das Horoskop aus. Die astrologische Kunst scheint jetzt »nur« noch darin zu bestehen, die Konstellationen richtig zu deuten. Und auch hier ersetzt der Computer mehr und mehr den Astrologen. Es gibt schon seit einigen Jahren Programme, die mit entsprechenden Textbausteinen zu bemerkenswert treffenden Aussagen kommen. Ist dies nun das Ende der Sterndeuter? Ich meine: im Gegenteil! Überlassen wir dem »Computer-Astrologen« ruhig die Grundarbeit. Das spart Zeit. Dafür kann der »Mensch-Astrologe« die einzelnen Fakten im Sinne einer ganzheitlichen Schau zusammentragen und sich völlig dem Verständnis der einmaligen, individuellen Persönlichkeit widmen. Ebendafür ist ein großes Maß an Intuition, die ja gerade eine weibliche Stärke ist, mit Sicherheit von Vorteil.

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Teil I Das Tierkreiszeichen

Wichtiges und Grundsätzliches

Die Erde dreht sich bekanntlich einmal im Jahr um die Sonne. Von uns aus gesehen, scheint es aber so zu sein, dass die Sonne eine kreisförmige Bahn um die Erde beschreibt. Der Astrologie wird vielfach vorgeworfen, sie ignoriere diesen grundlegenden Unterschied. In Wirklichkeit ist er für die astrologischen Horoskopdeutungen jedoch nicht von Bedeutung.

Diesen in den Himmel projizierten Kreis nennt man »Ekliptik«. Die Ekliptik wird in zwölf gleich große Abschnitte gegliedert, denen die Namen der zwölf Stern- bzw. Tierkreiszeichen zugeordnet sind. Zwischen dem 21. April und dem 20. Mai durchläuft die Sonne gerade den Abschnitt Stier, weswegen dieses Tierkreiszeichen auch das »Sonnenzeichen« genannt wird.

Beginnen wir jetzt mit der Betrachtung des Sonnen- oder Tierkreiszeichens, dem dieser Band gewidmet ist, um zunächst einmal herauszufinden, was denn nun »typisch Stier« ist.

Wie wird man ein Stier?

Kinder des Himmels

Wer Anfang Dezember um Mitternacht in den Himmel schaut, wird sicher zuerst das mächtige Sternbild Orions erkennen. Der rhombische Körper mit dem geschwungenen Schild fällt jedem Beobachter sofort auf. Orion ist das Wahrzeichen des winterlichen Sternenhimmels. Direkt über diesem Sternbild befindet sich ein rötlich flackernder Stern: Aldebaran, das Auge des Stiers.

Die anderen Lichter, die zu diesem Sternbild gehören, sind nicht so leicht auszumachen. Links von Aldebaran sind die beiden Hörner, rechts der Kopf mit Rumpfansatz. Über dem Stierkopf befinden sich die Plejaden. Sie sehen aus wie eine silberne Perlenschnur oder eine Krone. So offenbaren sich dem stillen Betrachter zwei Seiten des Sternbilds Stier: Die Perlenkette steht für Schönheit und Reichtum. Aldebaran verweist auf Leidenschaft und Zorn.

Kinder ihrer Jahreszeit

Wenn die Sonne am 21. April das Tierkreiszeichen Stier betritt, beginnt eine Zeit, von der es heißt, dass sie am allerschönsten sei. An grünen Halmen, Zweigen und Ästen öffnen sich die Knospen, und Millionen zarter Blüten zeigen sich dem Licht. Die Natur ist in sich selbst verliebt, vollendet wie das Paradies. Und trotzdem erfüllt die ganze Pracht nur einen einzigen Zweck: den männlichen Pol anzulocken.

Auch in der Tierwelt schmückt sich das Weibchen und verführt den männlichen Widerpart: Es spreizt sein Gefieder, färbt seinen Bauch oder lockt mit den süßesten Tönen. Alles zeigt sich von seiner prächtigsten Seite, rivalisiert um Schönheit und kämpft um den ersten Rang, als gäbe es auf einem gigantischen Ball einen Wettbewerb nach Tönen, Düften und Farben. In keiner anderen Zeit des Jahres ist der Reichtum der Natur so üppig.

Kinder der Kultur

Anfang Mai wurden früher auf dem Land Feldumgehungen durchgeführt. Man opferte einen Hahn oder einen Hasen und gedachte der Fruchtbarkeitsgötter, damit sie den Menschen ein reiches Jahr schenken würden. Noch heute segnet der Geistliche während des Fronleichnamsumzugs die aufgegangene Saat und die Wiesen.

Am 1. Mai traf sich die Landbevölkerung unter dem Maibaum. Er wurde von den Burschen manchmal noch während der Winterzeit in oft waghalsigen Aktionen im Wald geschlagen. Dann, am 1. Mai, tranken sie sich Mut an, während die hübschen Mädchen unter dem Maienstamm tanzten. Sie trugen Kleider so bunt wie die Natur und reizten die Jungen mit betörenden Düften und tänzelnden Bewegungen. Auch heute noch gibt es vielerorts diesen Brauch, bei dem weibliche Schönheit mit männlicher Kraft zusammentrifft. Dabei wird noch eine Maienkönigin auserkoren, die dann mit demjenigen jungen Mann das Fest eröffnet, der am mutigsten den Maibaum erklommen hat.

In der Nacht vor dem 1.  Mai ist die Walpurgisnacht. Da trafen sich – so die Mär – die wilden Frauen, Hexen und Zauberinnen an geheimnisvollen Plätzen wie dem Blocksberg. Auch dort ging es angeblich um einen Wettbewerb, allerdings nicht um Schönheit, sondern um magische Kraft. Denn die mächtigste aller Hexen wurde in einem orgiastischen Ritual mit dem Teufel vermählt.

So spiegeln die Sitten und Bräuche der Zeit einerseits Reichtum, Schönheit und das Spiel weiblicher Verführung wider, und auf der anderen Seite zeugt die Walpurgisnacht von bedrohlichen Kräften, vehementen Emotionen und verschlingender Leidenschaft.

Kinder der Tierwelt

Ein richtiger Stier ist die imposanteste Erscheinung auf dem ganzen Hof. Mit seinen kurzen Beinen, dem massigen, gedrungenen Körper und dem Schädel, der ohne Übergang aus dem Rumpf herauswächst, flößt er sogleich Achtung und Bewunderung ein. Er ist zeugungsfähig, während seine entmannten Brüder ein herberes Dasein als Ochsen führen, weil sie zur Arbeit eingespannt werden, bevor sie ihr Dasein beenden und fürderhin als Suppeneinlage dienen. Der Stier aber ist auserwählt, den weiblichen Tieren die besten Nachfahren zu garantieren. In unseren Tagen ist der prächtige Stier immer mehr von der Besamungsmaschinerie abgelöst worden und höchstens noch als Spermienspender ein Relikt seiner großartigen Zeit. Nur in der Arena südlicher Länder blieb er der große Star. Dort reizt und quält man ihn auch heute noch so lange, bis er schließlich explodiert. Ein wildgewordener Stier ist so ziemlich das gewalttätigste Wesen, das es gibt.

Stiere haben aber auch eine äußerst friedfertige Seite. Sie gehören zur Familie der Huftiere, die so gutmütig ist, dass sie wohl längst ausgestorben wäre, wenn man ihr nicht Milch und Fleisch abgewinnen könnte. Eine blühende Maiwiese mit einer Herde ruhig grasender Kühe vermittelt dem Betrachter ein Bild der Eintracht und des tiefsten Friedens. Reizt man diese Tiere nicht, kann man sich ohne weiteres neben ihnen ins Gras sinken lassen. Stiere sind Wiederkäuer. Jede aufgenommene Nahrung wird mehrmals durchgekaut und in mehreren Etappen verdaut.

Ruhe und Behaglichkeit im Schlaraffenland

Stiermenschen sind die Ruhe selbst. Sie essen, dösen, verdauen, denken nach … Sie messen ihre Lebensqualität am Quantum Ruhe und Sinnlichkeit, das sie haben und genießen können. Eines jeden Stieres Traum ist ein Leben, das möglichst viel von dieser Ruhe und Gelassenheit bietet: ein Haus mit Garten oder ein Penthouse mit Balkon, damit man sich an warmen Tagen der Sonne hingeben bzw. im Schatten ruhen kann. In der Wohnung sollen große, massive Möbel stehen, Sessel, in denen man bequem entspannen kann, ein Bett so groß, dass man längs und quer liegen kann. Wichtig sind zudem ein voller Kühlschrank, ein Keller oder Speicher mit Vorräten und ein solides Auto, bei dem man sich weder beim Einsteigen durch die Tür zwängen noch während der Fahrt ständig klein machen muss. Und dieses Auto soll gut gefedert und weich gepolstert sein. Das Stiermotto lautet: »Das Leben ist reich und sprießt im Überfluss!« In der Psyche eines jeden Stiers existiert dieses Bild unendlicher Fülle.

Einmal fuhr ich mit einem Ehepaar (beide waren Stiergeborene) in den Urlaub, und zwar mit zwei Autos. Unser Ziel war Korsika, und wir hatten vor, dort drei Wochen auf einem Zeltplatz zu wohnen. Bei der Abfahrt in München traute ich meinen Augen nicht. Das Auto, ein Käfer, war dermaßen mit Lebensmitteln vollgestopft, dass es hinten nur noch wenige Zentimeter vom Boden entfernt war. Nun liegt Korsika nicht am Ende der Welt, sondern ist ein Paradies, gesegnet mit italienischen und französischen Delikatessen. Aber das schien das Stierehepaar nicht davon abzuhalten, sich den eigenen Lebensmittelvorrat mitzunehmen; denn wie ich erfuhr, waren sie Vegetarier, die sich sogar ihr eigenes Brot buken. Deswegen lag ein halber Zentner Getreide im Auto und eine eiserne Mühle, die zwei Personen ein- und ausladen mussten. Wir fuhren los, kamen aber nicht weit. Kurz vorm Brenner brach eine Verstrebung der Hinterachse, und meine Stierfreunde mussten auf den größten Teil ihrer Vorräte erst einmal verzichten.

Stiere sind Paradegenießer, Gourmets und Schlemmer wie aus dem Kochbilderbuch, lustbetont bis in die Zehenspitzen. Alle Leckereien dieser Welt – vom Kalbsbries bis zur Champagnerpraline, von einer Mousse au Chocolat bis zu Marillenknödeln – entstanden irgendwann in den Küchen von Stiergeborenen. Kein Wunder also, dass sie neben den Krebsen die besten Köche der Welt und außerdem überall dort anzutreffen sind, wo Essen hergestellt, aufbewahrt und verkauft wird.

Wo Stiere sind, kommt das Leibliche nie zu kurz. In Seminaren erlaube ich mir gelegentlich im Scherz einen Test. Kurz vor der Mittagspause sage ich, dass ich gern über die Pause hinweg weiterarbeiten würde, und frage, ob jemand etwas dagegen hätte. Natürlich gibt es Widerspruch. Ungefähr jeweils die Hälfte aller Teilnehmer möchte auf ihr Mittagessen und die anschließende Pause für kein Seminar dieser Welt verzichten. Wenn ich mich dann nach den Sternzeichen erkundige, sieht das Ergebnis immer gleich aus: Noch nie hat ein Stier für die Fortsetzung des Seminars gestimmt.

Heute weiß ich und kann mich darauf verlassen, dass sich – sollte ich während eines Seminars einmal die Pause vergessen – irgendwann ein Stier meldet.

Der Stier ist auf der Welt, um für Sinnlichkeit und Gemütlichkeit zu sorgen. Das gehört zu seinen wichtigsten Aufgaben. Es läuten sämtliche Alarmglocken, wenn diese Prinzipien vernachlässigt werden.

 

So wie wahrscheinlich (echte) Stiere von grünen, saftigen, satten Wiesen träumen, so träumen Stiermenschen von einer Wiese, auf der das Geld einfach wächst. Das Schlaraffenland, in dem einem die gebratenen Hühner um den Mund fliegen: Das wäre nach ihrem Geschmack. Noch lieber aber hätte der Stiergeborene einen Esel wie in Grimms Märchen, der, wenn man »Bricklebrit« sagt, Geldtaler spuckt. Walt Disneys Dagobert Duck ist die leibhaftige Verkörperung des Stierprinzips: Kopfüber springt er in seine Geldberge und badet darin wie in einem Swimmingpool.

Heißt das nun, dass Stiere geldgierig sind? Die Frage ist falsch gestellt! Für einen Stiermenschen ist Geld das Gleiche wie das Gras für den richtigen Stier oder die Luft für einen Vogel. Es gehört zu seiner Lebenssubstanz, daher versucht er, so viel wie nur irgend möglich zu kriegen. Das Erstaunliche ist, dass Stiere tatsächlich leichter zu Geld kommen als andere. Es ist, als sollte ihnen im Äußeren gespiegelt werden, was in ihrem Inneren bereits vorhanden ist: Reichtum und Überfluss. Ich bekomme mehr und mehr das Gefühl, dass nicht nur Stiermenschen Geld besonders gern haben, sondern dass es auch umgekehrt so ist: Das Geld liebt den Stier und fließt am liebsten in seine Richtung. Aber Stiere arbeiten für ihr Geld – und wie. Das tun andere zwar auch, nur sie haben am Ende eben mehr. Vielleicht beruht ihr Glück aber auch darauf, dass sie es am besten verstehen, das Verhältnis von Geben und Nehmen zu ihren Gunsten zu verschieben. Sie können für das, was sie geben, am meisten herausschlagen. Jedenfalls lässt sich in 99 von hundert Fällen sagen: Wo ein Stier ist, da ist auch Geld.

Ich kenne einen Clochard, der in meiner Nähe unter einer Brücke haust. Das muss man sehen, um es zu glauben! Dieser Mann hat sich dort einen richtiggehenden Laden eingerichtet – mit Büchern, Kleidern und Gebrauchsgegenständen. Sogar Alkoholika verkauft er. Alles, was er anbietet, bekommt er geschenkt. Auch wenn dieser Mann ein armer Schlucker ist, der sommers wie winters unter der Brücke wohnt, macht er aus seiner Lage das Beste – und er ist ein Stier. Einzig und allein Krebsgeborene haben einen ähnlich starken Erwerbs- und Vermehrungstrieb.

Wer als Stier jetzt protestiert, ist vielleicht tatsächlich eine der ganz wenigen Ausnahmen mit wahrscheinlich einem extrem anderen Mondzeichen oder Aszendenten. Viel wahrscheinlicher allerdings ist er trotzdem ein völlig typischer Stier, das heißt, dass er durchaus etwas besitzt, es aber als zu gering einstuft. So verfahren nämlich die allermeisten Stiere: Sie haben immer zu wenig! Das ist sozusagen ihre Motivation. Indem sie »mehr« denken, sagen und verlangen, häufen sie ihre Reichtümer an. Der Stiergeborene Thomas Gottschalk, einer der reichsten europäischen TV