Allgemeine Wirtschaftsgeschichte - Karsten Demant - E-Book

Allgemeine Wirtschaftsgeschichte E-Book

Karsten Demant

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Beschreibung

Die ganze Welt ist in ewiger Veränderung begriffen. Die Natur, die Gesellschaft und das Denken kennen keinen Stillstand. Doch welche Bedeutung hat heute in der modernen Gesellschaft die Arbeit? Wie hat sie sich historisch verändert und warum ist sie der zentrale Punkt allen menschlichen Tuns? Mit diesem Buch wird der Versuch unternommen, eine andere Sicht auf diese Dinge aufzuzeigen, als wie die "Wichtigen" der heutigen Zeit es sich vorstellen. Eine Denkweise und Darstellung von Abläufen der menschlichen Gesellschaft, die vom Standpunkt einer inneren Logik und Kausalität geprägt ist. Bei einem Vergleich mit der heutigen realen Welt wird sich dem Leser einiges interessantes Offenbaren.

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Seitenzahl: 115

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Jürgen Kuczynski: Allgemeine Wirtschaftsgeschichte – Von der Urzeit bis zur sozialistischen Gesellschaft. Berlin: Dietz Verlag GmbH 1949 – (Exzerpt)

Erste Vorlesung Vom Anfang und Ende der Wirtschaftsgeschichte

Zweite Vorlesung Die Epoche der Wildheit

Dritte Vorlesung Die Epoche der Barbarei

Vierte Vorlesung Der Übergang von der Barbarei zur Zivilisation

Fünfte Vorlesung Die Wirtschaft des antiken Griechenlands

Sechste Vorlesung Die Wirtschaft des römischen Reiches

Siebente Vorlesung Der Übergang von der Sklavenwirtschaft zum Feudalismus

Achte Vorlesung Die Wirtschaft des Feudalismus und das Land

Neunte Vorlesung Die Wirtschaft des Feudalismus – die Stadt

Zehnte Vorlesung Der Frühkapitalismus

Elfte Vorlesung Die Entwicklung des Kapitalismus in England bis zur industriellen Revolution

Zwölfte Vorlesung Vom Frühkapitalismus über den niedergehenden Feudalismus zur Revolution von 1789 in Frankreich

Dreizehnte Vorlesung Die deutsche Misere von 1525 bis 1806

Vierzehnte Vorlesung Die industrielle Revolution

Fünfzehnte Vorlesung Die drei Perioden des Industriekapitals

Sechzehnte Vorlesung Von der Anarchie zur Ordnung der Wirtschaft

Dialektischer und historischer Materialismus – Lehrbuch, 9. Auflage, Berlin: Dietz Verlag 1981 (Exzerpt)

Historische Formen der Gemeinschaft von Menschen

Die Nation – Entwicklungsform des gesellschaftlichen Lebens

Vorkapitalistische Formen der Gemeinschaft von Menschen, Gens und Stamm

Die Völkerschaft

Die kapitalistische Nation und die nationalen Beziehungen im Kapitalismus

Entstehungsursachen und Merkmale der kapitalistischen Nation

Die zwei historischen Tendenzen in der nationalen Frage

Schema - Materielle Produktion

Friedrich Engels: Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen. MEW Band 20, 2. Auflage, Berlin: Dietz Verlag 1983 (Exzerpt)

Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen

Jsoachim Herrmann: Einführung in Engels ' Schrift – Der Usprung der Familie, des Eigentums und des Staates, 2. Auflage, Berlin: Dietz Verlag 1987 (Exzerpt)

I. Historische Entstehungsbedingungen

II. Zum Aufbau und zur Struktur

III. Die Hauptgedanken

1. Die urgeschichtlichen Kulturstufen

2. Ursprung, Entwicklung und Rolle von Familien und Gens

2.1. Die Stufen der Gesellschaft

2.2. Die Gens als Grundverhältnis zur urkommunistischen Gesellschaft

3. Die Entstehung des Privateigentums der Gesellschaftsklasse und dem Staat

4. Die Rolle von urkommunistischen Traditionen und gentilgesellschaftlichen Organisationsformen für den Kampf der Volksmassen Schlussbemerkung

Was ist unter einer Gentilverfassung zu verstehen

Was sagt das Werk von Engels aus

Friedrich Engels: Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates, MEW Band 21, Berlin: Dietz Verlag 1984 (Exzerpt)

Zur ersten Auflage 1884

I. Vorgeschichtliche Kulturstufen

1. Wildheit

2. Barbarei

IX. Barbarei und Zivilisation

Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Einleitung

Nach langer und reiflicher Überlegung habe ich letztendlich den Entschluss gefasst, dieses Buch mit seinen fünf Exzerpten über die „Allgemeine Wirtschaftsgeschichte“ dem Publikum zur Verfügung zu stellen. Es ist an diejenigen Leser gerichtet, die dem alltäglichen medialen Einheitsbrei entfliehen wollen und mehr über die Natur, Gesellschaft und dem menschlichen Denken in Erfahrung bringen wollen.

Dieses Buch ist nicht geschrieben worden, um den Leser bekehren zu wollen, sondern die Möglichkeit zu geben, mal eine andere Sicht der Dinge in Erfahrung zu bringen. Die „Allgemeine Wirtschaftsgeschichte“ setzt allerdings ein paar grundlegende Kenntnisse voraus. Doch das soll den Leser nicht abhalten. Das Gegenteil ist der Fall.

Eine unabdingbare Voraussetzung ist, dass der Leser ohne ideologische und politische Vorbehalte an den Lesestoff herangeht. Man muss vieles mehrfach durchdenken, obwohl es logisch erscheint. Viele stoßen sich an bestimmte Begriffe wie Produktionsverhältnisse oder Produktionsweise. Dreht man das Wort „Produktionsverhältnisse“, so kann man es als real existierende Verhältnisse, wie unter bestimmten gesellschaftlichen Bedingungen produziert wird, nennen. Auf die zuletzt genannte Schreibweise hat der Verfasser bewusst verzichtet, da diese damaligen Gedanken ohne Veränderung an den Leser herangebracht werden sollen, wie es der übliche Gebrauch gewesen war.

Ein gewinnbringender Aspekt ist die Eröffnung einer breiteren Sicht der Dinge in der Gesellschaft. Der Weitblick ändert sich beim Verständnis der dargestellten Theorie und man bewertet vieles anders, wie andere es sich wünschen.

In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß bei dieser Lektüre.

Karsten Demant 2022

Jürgen Kuczynski: Allgemeine Wirtschaftsgeschichte – Von der Urzeit bis zur sozialistischen Gesellschaft. Berlin: Dietz Verlag GmbH 1949 – (Exzerpt)

1. Vorlesung (Seite 7 - 20)

Vom Anfang und Ende der Wirtschaftsgeschichte

Der große französische Staatsphilosoph Montesquieu stellte einmal fest, dass nur die Völker glücklich sind, die eine langweilige Geschichte haben. Das er recht mit dieser Aussage hatte, sieht man an der heutigen Realität, die mit wirtschaftlichen Krisen und Kriegen übersät ist.

Millionen Menschen kämpfen gegen die Ausbeutung, welche in verschiedenen Formen auftritt. Das Kapital von heute setzt seine Tradition der Unterdrückung fort. Die Mehrproduktion ist der Ausgangspunkt, wo die Geschichte der Menschheit in zwei verschiedene Epochen gegliedert wird. In der Ersten produziert der Mensch gerade soviel, um sich am Leben erhalten zu können. Sicherlich kann es auch mal etwas mehr gewesen sein, aber nicht genug, um über eine längere Zeit so viel zu produzieren, welches er selbst nicht braucht. In der Zweiten ist das Wirtschaftsniveau schon höher. Hier werden Tiere gezähmt und es wird Ackerbau betrieben. Der Einzelne produziert jetzt so viel, dass er nicht nur reichlich leben kann, sondern in der Lage ist, auch Menschen zu ernähren, die nichts mit der Nahrungsbeschaffung zu tun haben. Diese Entwicklung der Mehrproduktion, das heißt Produktion von Gütern, die über den eigenen Bedarf hinausgeht, ist die Ursache der Entstehung von Privateigentum. Mit dem Privateigentum werden zwei Klassen geschaffen. Einmal diejenigen, die mehr produzieren und diejenigen, die sich das Mehrprodukt aneignen. Die Habgier ist die treibende Seele der Zivilisation schon immer gewesen. Reichtum und immer wieder Reichtum ist das einzige Ziel lumpiger Individuen. Dies führt irgendwann zu einer neuen materiellen Grundlage der Entwicklung der Gemeinschaft des Eigentums, wo alle einen Nutzen ihrer Arbeit haben. Es ist eine Entwicklung der Produktivkräfte mit ihren entsprechenden gesellschaftlichen Verhältnissen. Die Wirtschaftsgeschichte wird in den drei großen Epochen der Wildheit, der Barbarei und der Zivilisation gegliedert. Die Wildheit ist nichts anderes als die Beschaffung der Tagesnahrung. Die Barbarei ist die Zähmung und Züchtung von Haustieren sowie den Ackerbau mit einer allmählichen Entstehung der Mehrproduktion. Ebenfalls sind Anfänge der Sklaverei zu verzeichnen. Die Zivilisation ist die Zeit des Heranreifens von Klassenkämpfen, die auf immer höherer Stufe stattfindet. Die Epoche der Zivilisation gliedert sich in drei verschiedene Gesellschaftsformen. Die Sklavenwirtschaft, die Leibeigenenwirtschaft und der Kapitalismus.

Wesensmerkmale dieser drei Gesellschaftsformen

Sklavenwirtschaft: Hier gehört der einzelne Mensch mit all seinen Fähigkeiten einem Herrn, für den er produzieren muss.

Feudalismus: Das Produkt gehört den Hörigen und nicht den Herren. Er nimmt sich aber das Recht heraus, einen bestimmten Teil des Produkts zu fordern. Der Hörige ist hier ein Teil des Bodens und kann nur mit ihm verkauft werden.

Kapitalismus: Hier ist der Arbeiter frei, denn er verkauft seine Arbeitskraft an den Kapitalisten, die er auch voll ausnutzen kann. Er bezahlt ihm einen ausgemachten Betrag. Er ist theoretisch frei, da er nicht arbeiten muss. Praktisch, da er keine Produktionsmittel besitzt, muss er sich verkaufen, um Leben zu können. Die wirtschaftliche Entwicklung schreitet immer schneller voran. Damit verbunden entfalten sich neue Wirtschaftsformen und Produktionsmethoden. Es gibt durchaus ganz bestimmte Vorstellungen von idealen Wirtschaftsformen wie das Paradies oder das Schlaraffenland. Dies sind Vorstellungen, wie man sie auch im Kommunismus vorfindet. Es soll einen immer größeren Reichtum bringen und die Anhäufung von Reichtum wird schneller, da sie geplant ist. Auch der Produktionsprozess wird umgeformt. Damit muss man sich immer weniger Mühen und es kostet immer weniger Zeit. Die Produktion wird demzufolge immer leichter, bis irgendwann der Punkt erreicht ist, dass die Beschäftigung sich als angenehm darstellt. Es wird sorgfältig geplant und es werden keine Kräfte und Materialien mehr vergeudet. Alles ist auf die Befriedigung der Menschen gerichtet. Das Mehrprodukt wird wieder an den arbeitenden Menschen zurückgegeben. Die Wirtschaft spielt dann keine Rolle mehr.

2. Vorlesung (Seite 21 - 34)

Die Epoche der Wildheit

Die Hand ist das Organ zur Arbeit. Sie ist die Voraussetzung der menschlichen Wirtschaftsgeschichte. Erst die Arbeit hebt den Menschen aus seiner tierischen Existenz. Erst durch den aufrechten Gang wurde die Hand ein immer fähigeres Organ der Arbeit. Zur Ernährung gehörten Früchte, Wurzeln und Pflanzen. Die Fleischnahrung kam später auf, da das Töten von Tieren mehr Geschicklichkeit erforderte. Es gab wohl überhaupt keine wirtschaftliche Arbeitsteilung. Die ersten Fortschritte auf dem technischen und wirtschaftlichen Gebiet war die bewusste Bearbeitung von Werkzeugen. Ein weiterer Fortschritt war die Entdeckung des Feuers. Damit hatte der neue Mensch eine höhere Stufe erreicht als der primitivere Mensch der frühen Wildheit. Es kam dann die Möglichkeit des Fischfangs dazu und damit wahrscheinlich auch die Sesshaftigkeit. Die Jagd wird wohl die erste Form der Arbeitsteilung gewesen sein. Die Männer spezialisierten sich immer mehr auf die Jagd. Damit blieb für andere Arbeiten keine Zeit mehr. Aus diesem Grund spezialisierten sich die Frauen auf die anderen arbeiten. Die Werkzeuge wurden in dieser Zeit immer schneller und besser. Eine Erhöhung der Fertigkeiten und der Arbeitsleistung wurde damit erreicht, indem der eine sich aufs Großwild und der andere aufs Kleinwild Spezialisierte. Die Anstrengungen wurden immer geringer, da alles besser und effektiver wurde. Einen ganz gewaltigen Fortschritt in der Entwicklung des Menschen stellte der stabile Wohnplatz dar. Dies war die Basis einer Wohn- und Einrichtungskultur. Vieles entwickelte sich. Das Holz war nicht nur für den Schiffsbau da, sondern auch für das Haus oder die Höhle, nützliche Haushaltsgegenstände, Körbe aus Pflanzenfasern, Kleidung aus Fellen und vieles mehr. Im Laufe der Zeit wurde so ein kleiner Reichtum angehäuft. Alles, was gefertigt und hergestellt wurde, musste auch für eine längere Zeit halten. Trotz dieser Errungenschaften ist immer noch der Zustand der Gemeinschaft so, dass gerade genug für jeden einzelnen Menschen vorhanden ist. Auch das Klima spielte eine wesentliche Rolle. Die Nahrung konnte noch nicht für längere Zeit aufbewahrt werden für andere Jahreszeiten, was bei den Werkzeugen schon gelang. Sie stellten eine primitive Vorform des Wertes dar (geronnene Arbeitszeit). Man lernte, die Jahreszeiten für sich auszunutzen. Was man im Winter nicht machen konnte, erledigte man im Sommer. Als Beispiel sei hier der Wohnungsbau genannt. Man musste also planen, was man machen kann, damit dadurch ein Nutzen zustande kommt für alle. Aus dieser Tatsache heraus beruht der Gedanke einer planmäßigen Wirtschaft. Die Werkzeuge gehörten der Gruppe gemeinsam. Allerdings kann man den Begriff "Eigentum" noch nicht verwenden, da man zur Nahrungssuche erst einmal Stock und Stein suchte. Die urkommunistische Gesellschaftsform beginnt mit jenem Tag, wo man die ersten Werkzeuge behalten hat, um sie am nächsten Tag wieder zu gebrauchen. Der Übergang von der Menschenhorde zu einer Menschengesellschaft ist durch den Stand der Produktivkräfte gekennzeichnet. In diesem Fall wäre es die Benutzung von Werkzeugen. Die Werkzeuge werden nicht mehr von Tag zu Tag gesucht und nach Gebrauch weggeworfen, sondern sie werden wegen ihrer besonderen Qualität aufgehoben. Man muss hier auch auf einen produktionsfördernden Faktor hinweisen, nämlich dem Prozess der einfachen Kooperation oder der Zusammenarbeit. Zwei Elemente des Fortschritts sind da erwähnenswert. Dass die Leistungskraft einer Gruppe beachtlich ist gegenüber der Summe ihrer Individuen. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen. Der Eindruck eines Menschen und eines Elefanten gegenüber ist gleich null. Aber 20 Menschen eines Elefanten gegenüber ist nicht gleich 20-mal null, sondern beachtlich. Auch der bloße Kontakt der Menschen untereinander erzeugt bei den meisten produktiven Arbeiten einen Wetteifer und eine bestimmte Erregung der Lebensgeister. Dies erhöht die individuelle Leistungsfähigkeit des Einzelnen und führt zu einer Erhöhung der Produktivkraft. Eine weitere Entwicklung muss genannt werden, nämlich die Kunst. Heute versetzt es uns in Erstaunen, wenn wir uns die Malerei in den Höhlen betrachten. Anzunehmen ist, dass diese Malereien von einzelnen begabten Menschen stammen und von der Gruppe dafür freigestellt wurden. Sie wurden von der Gruppe ernährt und von der Nahrungssuche für diese Zeit befreit. Daher scheint es sehr wahrscheinlich, dass wir hier die ersten Anfänge einer zeitweiligen beruflichen Gliederung haben. Man könnte sagen, die Kunst tritt hier als Spezialnebenberuf auf. Offenbar diente diese Kunst magischen Zwecken mit dem Ziel, den Broterwerb zu steigern.

3. Vorlesung (Seite 35 - 54)

Die Epoche der Barbarei

Ein ganz entscheidender wirtschaftlich technischer Fortschritt in dieser Epoche war die Steigerung der Produktivkräfte. Hier hat der Mensch sich die Fähigkeit erworben, Ackerbau zu betreiben und Tiere für den Hausgebrauch zu zähmen. Damit wurde ein gewaltiger Schritt in Richtung Sesshaftigkeit gemacht. Immer mehr feste Siedlungen waren zu finden. Ackerbau und Viehzucht führten zu einer immer größeren Besiedlung, da man dadurch auch auf einen geringeren Raum eine bestimmte Menschenzahl ernähren konnte. Die ersten Anfänge des Übergangs zum Ackerbau und Viehzucht sicherte den Menschen mehr Nahrung auf kleinsten Raum und eine größere Zuverlässigkeit und Regelmäßigkeit der Nahrungszufuhr. Dies brachte eine Verbesserung der Gesundheitsverhältnisse mit sich. Die harten Jahreszeiten wurden jetzt erträglicher, denn das gezähmte Vieh konnte man auch im Winter melken und schlachten. Die Vorratswirtschaft kam auf und der Ackerbau entstand in Form von Gartenbau, welcher in den Händen der Frau lag. Ebenso konnten jetzt Kinder im frühen Alter eingesetzt werden, welches eine bedeutsame Erweiterung der Produktivkräfte darstellte. Der Gartenbau wurde zum Feldbau ausgedehnt, wo neue Produktionsmittel zur Anwendung kamen. In der Wildheit war es die Fischerei, die den größten technischen Fortschritt brachte. In der Barbarei war es die Landwirtschaft, die die Produktion am schnellsten vorwärtsgetrieben hat. Mit der Verbreitung von festen Siedlungen und der Einführung der Viehzucht, die eine Vermehrung der Lebensmittel mit sich brachte, begann allmählich sich ein Tausch von Gütern anzubahnen. Durch dieses zufällige Aufeinandertreffen der Menschen, um Güter gemeinsam zu tauschen, entstand eine feste Route. Aus den getauschten Gütern werden Waren und es entwickelt sich die erste große gesellschaftliche Arbeitsteilung, wo sich zugleich der Handel herausbildet. Der Handel basiert auf Warenwirtschaft, damit werden jetzt nicht nur Gebrauchswerte hergestellt, sondern auch Tauschwerte. Mit dem Handel und der Warenwirtschaft entsteht das Geld. Es ist zwar noch nicht in Münzform anzutreffen, sondern vorerst in Schmuckgeld, Kleidergeld und Gerätegeld. Damit entstand der berufsmäßige Händler. Der Einzelne kann jetzt mehr produzieren,