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Seit Jahren auf der Suche nach dem ultimativen Job? Unerträglicher Chef, fehlende Herausforderung, anstrengende Kollegen, langweilige Arbeitsinhalte? Zum wiederholten Mal in einer Position gelandet, die nicht hält, was sie verspricht? Dann ist es höchste Zeit, das Arbeitsleben aktiv in die Hand zu nehmen. Aber nicht mit Karriere-Ratgebern, Stellenanzeigen oder einem Headhunter. Angela Hornberg, seit vielen Jahren in der Personalsuche und als Coach erfolgreich, hat eine bewährte Methode aus der Finanzbranche für den Arbeitsmarkt umgebaut: eine kritische und strukturierte Analyse möglicher Arbeitgeber. Dazu gehört das Identifizieren geeigneter Unternehmen, die Beschaffung ausführlicher Informationen und eine umfängliche Bewertung. Zahlreiche Tipps und Tricks machen deutlich, wie jeder sein berufliches Leben mit wenig Aufwand optimieren kann. Und dabei noch wertvolle Informationen über die bevorzugte Branche sammelt. Denn ein Job ist kein Schicksal!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 51
Veröffentlichungsjahr: 2020
Die Autorin
Das Buch
Kapitel 1 Das Grundübel
Das deutsche Mittelalter
Fügung und Fortuna
Bewerbungsgespräche führen in die Irre
Fazit: Gehen Sie »einkaufen«
Kapitel 2 Der Paradigmenwechsel
Keine Information, keine Entscheidung!
Shopping statt Verkaufe
Traumjob vs. ideale Stelle
Kapitel 3 Die »Job Market Due Diligence«
Drei Pfeiler zum Umdenken
Typische Einwände, passende Antworten
Tatkraft statt Nabelschau
Kapitel 4 Ihr persönlicher Orientierungsrahmen
Brainstorming mit Begeisterung
Der Top-Down-Ansatz
Sammeln, strukturieren, konkretisieren
Die großen Drei
Anleitung für Gedankenspiele
Auswahl Ihrer »Kandidaten«
Kapitel 5 Die Marktanalyse
Hinter den Kulissen
Zwei Unternehmen, zwei Welten
Netzwerken: Der Schlüssel zur Wahrheit
Hilfe im World Wide Web
Austausch ≠ Industriespionage
Gespräche auf Augenhöhe
Tipps für die Kontaktaufnahme
Tipps für die Terminabsprache
Auge in Auge mit 20 Branchenexperten
Ihr individueller Gesprächsleitfaden
Aktuelles Wissen, erstklassige Kontakte
Kapitel 6 Die Auswertung
Anleitung zur Auswertung
Messlatten für den bestmöglichen Job
Schlusswort
Angela Hornberg ist seit 2002 mit ihrer Personalberatungsfirma Advance Human Capital in Frankfurt als Unternehmerin tätig. Als Headhunterin kennt sie den Arbeitsmarkt und seine Spielregeln, dank ihrer früheren Karriere als Investmentbankerin weiß sie um die Geheimnisse erfolgreicher Finanzgeschäfte.
Ihre Erkenntnisse aus beiden Gebieten hat sie zur Methode der »Job Market Due Diligence« verknüpft, die sie seit Jahren bei zahlreichen Klienten erfolgreich anwendet. Außerdem ist sie Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Frankfurt im Studiengang »International Finance« und engagiert sich im deutschen Wirtschaftsrat.
Angela Hornberg ist in Mailand geboren und aufgewachsen, hat in Deutschland, in den USA und in Brasilien Volkswirtschaftslehre studiert. In Frankfurt, Berlin und London hat sie in verschiedenen Bereichen der Finanzindustrie gearbeitet. Seit 2002 beschäftigt sie sich in erster Linie mit Coaching und Change Management.
Dieses Buch richtet sich an für Menschen, die gerne arbeiten. An Menschen, die ihren Job als wichtigen Teil ihres Lebens erachten. Und die sich fragen, ob sie die richtige Arbeitsstelle schon gefunden haben.
Als klassischer Ratgeber ist es nicht gedacht. Hier geht es nicht um die Ausarbeitung eines überzeugenden Lebenslaufs, nicht um Argumentationsstrukturen im Bewerbungsgespräch oder die Analyse von Stärken und Schwächen. Im Gegenteil: Dieses Buch rät erst einmal davon ab, Zeit mit Bewerbungen zu verschwenden. Stattdessen hilft es Ihnen dabei, sich über Ihre eigenen Ansprüche und Erwartungen klar zu werden und die Unternehmen zu finden, die diesen gerecht werden.
Das funktioniert mit Hilfe einer Methode, die ich in mehr als zehn Jahren als Headhunterin und Coach entwickelt habe. Ich nenne sie die »Job Market Due Diligence«.
Diese sorgfältige, umfassende Prüfung wird Sie in Zukunft davor bewahren, unpassende Jobs anzunehmen oder Ihre Arbeitskraft zu Markte zu tragen. Stattdessen soll sie Sie motivieren und befähigen, ausführlich Marktforschung zu betreiben, ausgewählte Unternehmen zu analysieren und die Ergebnisse zu evaluieren – nicht etwa, um ihre Arbeitskraft »feilzubieten«, sondern damit Sie sich, einem kritischen Konsumenten gleich, die für Sie richtige Arbeitsstelle einfach aussuchen können.
Zu Beginn eine einfache Frage:
Was ist ein Job?
Nach dem gängigen Verständnis ist ein Job der vereinbarte Austausch von Gütern zwischen zwei Parteien: Die eine Seite stellt Zeit, Kenntnis, Intelligenz, Motivation und Erfahrung zur Verfügung, die andere Seite Geld, Infrastruktur, eine Marke. Der Arbeitnehmer verkauft dem Arbeitgeber seine Leistung.
Und jetzt die Gretchenfrage:
Welche dieser beiden Parteien sitzt am längeren Hebel? Was glauben Sie?
Ich spreche seit 20 Jahren mit Menschen, die sich aus ganz unterschiedlichen Gründen nach einer neuen Stelle umschauen. Weil sie sich weiterentwickeln möchten, weil ihnen gekündigt wurde, weil sie die »Nase voll haben«, weil sie einen unangenehmen Chef haben, weil im Unternehmen ein Personalabbau bevorsteht.
Meine Erfahrung dabei: Arbeit gilt immer noch als etwas, wofür man dankbar sein muss. Das ist eine Denkweise, die in unserer Kultur fest im kollektiven Bewusstsein verankert ist – ein Job ist eine Gnade Gottes. Und keinen Job zu haben ist eine Schande.
Die Wurzel dieses gesellschaftlichen Denkens liegt im Mittelalter, als Kirche und Religion das Leben prägten. Kaiser wurde man von Gottes Gnaden, die Aristokratie existierte dank Gottes Gnade und der Bauer lebte von Gottes Gnade. Kirche und Feudalismus bestimmten jahrhundertelang das Leben der europäischen Bevölkerung. Für den größten Teil war es ein System von Leibeigentum: Zu tun war, was man gesagt bekam; wenn es zum Überleben reichte, musste man froh darum sein.
Erst die Französische Revolution hat mit diesem System gebrochen. Aber während in Politik und Religion die mittelalterliche Fremdbestimmung heutzutage unvorstellbar erscheint, befinden wir uns in Sachen beruflicher Selbstbestimmung nach wie vor im finstersten Mittelalter. In der Wahl des Arbeitgebers gleichen wir noch immer dem Tagelöhner, der sich an den Großgrundbesitzer verkauft. Egal, wie gebildet, erfahren und hoch bezahlt wir sind.
Interessanterweise entwickelte sich die Arbeitskultur auf dem amerikanischen Kontinent entgegengesetzt: »You’ve got the choice – you can do it!«, lautet das Credo, das meinen amerikanischen Verwandten und Freunden von klein auf vermittelt wurde.
»Sei zufrieden mit dem, was du hast« und »denk an die Rente!« ist hingegen der deutsche Leitsatz einer jeden Job-Entscheidung. Während das Bewusstsein um viele alternative Möglichkeiten, die Lust am Ausprobieren und die geographische Mobilität in der angloamerikanischen Kultur zu einem selbstbewussten Handeln führen, lassen sich die Deutschen immer noch von Angst und einem extremen Sicherheitsbedürfnis zur untertänigen Arbeitskraft degradieren.
Eine kurze Anekdote: Einem Bekannten wurde eine Vorstandsposition in seinem Unternehmen angetragen, aber er wurde nicht offiziell bestellt. Trotz mündlicher Vereinbarung und eines festen Versprechens während des Einstellungsprozesses ließ ihn der Vorstandsvorsitzende ein Jahr lang auf die vereinbarte Beförderung warten. Eine klare Machtdemonstration.
»Warum sind sie nicht gegangen?«, fragte ich ihn. »Nun ja, ich habe Frau und Kind.«
Wie oft haben wir gelesen, dass man gehen soll, wenn es keinen Spaß mehr macht. Wie oft haben wir gehört, wie wichtig es ist, im Leben das zu tun, was einem gut tut. Warum handeln wir nicht dementsprechend? Jeder von uns hat die Freiheit, das zu suchen und zu finden, was uns gefällt. Diese Freiheit sollten wir nutzen.