Architektur in Blockschrift - Qumar Khan - E-Book

Architektur in Blockschrift E-Book

Qumar Khan

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Beschreibung

Architektur in Blockschrift ist das schmerzhafte Rasiermesser eines fülligen Geistes, der einen einundzwanzigjährigen Körper bewirtet.

Ein lyrisches Werk, das seinen Schwerpunkt auf die geistige Selbstfindung durch Eintauchen des eigenen Abgrundes setzt und fordert.

Ein Buch beflügelter und abstürzender Tiraden, ein literarisches Werk zusammengesetzt aus Rausch, Seele und Gewalt, beleuchtet durch das Licht des allsehenden dritten Auges.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Veröffentlichungsjahr: 2015

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Qumar Khan

Architektur in Blockschrift

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Venus

 

Architektur in Blockschrift

 

Qumar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Venus.

Kapitel Eins

 

Als Opa nach zwei Tagen in ihre Wohnung eintrat, den Ersatzschlüssel in die Tür steckte und sie öffnete, fand er sie nackt vor ihm kniend.

In obszöner Geste, den Rücken zu ihm gewendet.

Die Reste getrockneten Spermas, verteilt überall auf ihrem Gesäß nahmen eine gelbliche Färbung an.

Ihr Rücken, geschmückt von tiefen Narben getrockneten Blutes.

Die Hände übers Kreuz gebunden.

Und ein widerlicher Gestank von Fäulnis im Raum.

Er weinte nicht.

Betäubt von Emotion...

lächelte er sein puppenartiges Lächeln und verwusch die Spuren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Grund und Boden

 

Angst vorm Fliegen.

Man will nicht schweben.

Man will sich nicht in einer Umgebung widerfinden, in der jeglicher Halt verloren ist.

Man will nicht in diesen leeren Lüften der Einsamkeit schwimmen.

Ohne Halt und Position.

Denn Haltlosigkeit beängstigt.

Deshalb sucht der Mensch nach Antworten.

Er sucht nach der Ursache der Wirkung.

Alles "muss" immer einen Grund haben, alles muss einen Sinn und Ursprung besitzen.

Und Logik wird zum Zufluchtsort wenn Unklarheit entsteht.

Logik wird zum Faktor zur Untersuchung von Dingen dessen Ziel die Schlussfolgerung ist.

Es muss ein Motiv sein.

Man sagt sich:

„Dinge passieren nicht einfach“.

Man lebt, wird mit den Dingen, Situationen und Umständen des Lebens konfrontiert deren Hintergründe sichtbar werden, sodass es uns erscheint als sei Logik der Vater des Lebens.

Da jedes Geheimniss gelüftet werden kann, sagt man sich Geheimnisse seien temporär.

Aber was ist mit der Sinnlosigkeit? Der unglaublich unlogischen Grundlosigkeit?

Was ist mit dieser engen Nische deines Geistes, die dem ständigen Intellektualisieren keinen Eintritt verschafft?

Heb dich von Grund und Boden ab.

Denn der Grund ist nur dein Halt der wenn du tiefer blickst umgeben ist von Haltlosigkeit.

Du suchst nach dem Sinn, nach dem Grund, nach dem Motiv jeder Dinge und bindest die dir möglichen Antworten zusammen um eine alles erklärende Antwort auf die Frage des Sinns deiner Existenz zu finden.

Warum?

Warum genießt du nicht den Geschmack und das Aroma der Sinnlosigkeit?

Flieg.

Denn dein Intellekt ist nur der materielle Vertreter deines Geistes.

Die Antworten auf all die Fragen kennt nur die Intuition.

Du kannst schweben wenn du willst.

Such nicht nach dem Boden.

Schweb.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vibes

 

Liebe öffnet die Augenlider, schafft den Weitblick, verleiht dir die horizontale Sicht überall Liebe zu sehen.

Weil Liebe seinen Platz im Allsein hat.

Fast balancierst du auf dem Erdball während deine Sinne die Ehre und Schmach des Planeten in sich aufnehmen.

Du inhalierst den Duft der Welt als befändest du dich ewig schlafend in einem Meer aus Rosen.

Wie sanft die Dornen erscheinen wenn du die Wärme fokussierst.

Die Augen geöffnet und geschlossen zugleich.

Das Beben unter der Brust.

Lächeln schmückt die wahre Miene und du legst die Maske beiseite.

Du liegst nur da, frei, bloß und roh und deine Nacktheit entblößt jegliche Grazie.

Liebe liebt dich und lässt dich lieben.

 

Ihre Finger schweben dicht über den einzelnen Haaren deines Fleisches und lassen sie sich aufrichten.

Eine Gänsehaut malt währenddessen die Muster ihrer Tracht in die Essenz des Momentes und haucht ihr vollendetes Werk in glitzernen Partikeln auf deine zitternde Haut.

Bestäubt von der Gänsehaut, lässt du die Liebe weiter Teil deines Geistes werden.

Und sie schmunzelt und schließt kurz die Augen, eine Geste der Ruhe die dir die Furcht nimmt.

Und in entspannter Vertrautheit lässt du den Kopf wieder sinken.

Deine Lippen bitten um ihre Küsse doch sie streicht nur dein Bein entlang.

Aufgeregten Atems verteilt sich die Gänsehaut.

Sachte.

Aber es tut weh, die Lippen brennen, die Luft wird eng.

Du bittest um Erlösung.

Täglich ermordet durch Begierde...

Sachte.

Öffne die Augen.

Da sind nur du und sie.

Zeit hat hier keinen Platz.

Die Türen sind geschlossen.

Sachte.

Ziehst Luft in die Lunge, stößt sie wieder aus.

Und das alles während ihre Handflächen über deinen Brustkorb gleiten.

Und du lässt es zu, du entschwindest in Trance,

tanzt mit dieser Mörderin deiner Sinne.

Aber das alles spielt keine Rolle.

Nichts spielt eine Rolle.

Öffne die Augen.

Hier sind nur du und sie.

 

Liebe ist überall.

Die fleischlose Kraft, der Same abstrakter surrealer Blüten.

Aber weil Liebe im Allsein lebt, lässt sich der Mensch von ihr täuschen.

Sie denken Liebe sei nur das Verliebtsein.

Dieses ganze Hin- und Her, die Ups und Downs der Liebesphase.

Die oberflächlichen Tränen.

Die oberflächlichen heartbreaks.

Die nächsten oberflächlichen Beziehungen.

Dieses Zweisein.

Vielmehr gleicht die vermeintliche Liebe einer Show zur Aufmunterung der Gemüter bastardisierter Narren und Gaffer.

Und so wird zum Wohle einer in Trümmern liegenden Zivilisation die Monogamie gepriesen, der Status veredelt, die Liebe geschworen und verdammt, du schwörst auf all die schlechten Ficks, die Streitereien, die Huren die du heimlich besuchst während dein bester Freund deiner Frau zur Hand geht, den Flitterwochen und verhaltensgestörten Kindern...

"Nun ist es offiziell".

Denn alles, jedes einzelne noch so winzige Scheißstaubkörnchen muss einen scheiß Namen besitzen denn erst das Offizielle krönt den Bürger mit der Berechtigung seiner Existenz.

Und du stehst zusammen mit deinem Partner vor dem Traualtar, umgeben von Leuten die eure „Liebe“ zelebrieren, du brauchst einen Priester und einen Anwalt dazu und zusammen mit der Regierung und der Welt wird formell unterschrieben, dass ihr beide euch liebt.

Aber jenseits von Monogamie, Ehe, Versprechen, Pflichten und Regeln und ähnlichen Lasten, regiert der Kern der Liebe und es ist dieser Kern der besagt, dass du alles lieben kannst wenn Liebe in allem ist.

Getrieben von der Begierde des Besitzes sieht man die kahlen Gestalten an der Liebe zerren und sie zerreißen, bis die Liebenden in Tränen die einzeln verstreuten Fetzen der Herzen zusammen zu flicken versuchen.

Weil Liebe trotz ihrer universellen Anwesenheit, nicht selbstverständlich ist.

Also, wie sehr liebst du?

Und wie äußert sich diese Liebe?

Durch ein paar Küsse?

Durch ein „Ich liebe dich“?

Dadurch dass du sie, oder ihn oder es fickst und nur sie oder ihn oder es ficken darfst?

 

Wenn sich deine Gedanken irgendwann von den Dingen abwenden die dich immer wieder im Alltag einnehmen...

wenn du trotz pulverisierter Knochen bereit bist zu gehen...

wenn du schätzt was vorher nur durch Bedingung geschätzt werden konnte...

wenn alles plötzlich mit diesem einen Fokus verschmelzt...

und wenn du weißt du musst die Kraft dieses Momentes weitergeben, umwandeln oder daraus schöpfen...

dann liebst du.

Weil du es in diesem Moment geschafft hast, dich von den Momenten zu trennen die den größten Teil deines Nicht-seins ausgemacht haben ohne, dass du dir dessen bewusst bist.

Und wir alle wissen, dass echte Liebe verbunden ist mit Trennung der Gewohnheit.

Liebe sorgt immer wieder dafür, dass du deinen Gewohnheiten und Routinen entkommst, dich auf ein neues Labyrinth einlässt, dessen Wege viel komplexer und verworrener sind.

Mit jedem Mal mit dem du deinem Ziel ein Stück näher kommst, reifst du an der Situation.

Deshalb wird selbst der größte Widerstand letztlich zur Extase.

Liebe ist Herausforderung.

Liebe ist Wahnsinn.

In Liebe öffnet man sich kopflos.

Blüht,lebt, eruptiert, implodiert.

Es ist alles was du brauchst, alles was dich braucht und alles nach dem du dich eigentlich sehnst.

Ein zarter Stich in deine Adern.

Du hörst es durch die Kanäle deines Körpers rauschen, spürst wie es dich umringt.

Du spürst die melodischen Wellen deiner Aufregung und tauchst in ihren Bass.

 

Wenn der Mensch bereit ist Liebe kennenzulernen, ist er bereit sich kennenzulernen.

Es ist ein mächtiger Rhythmus aus Glück, Liebe ist der Zustand vollkommener Konzentration auf das eine, mit Körper und Geist vollkommen im Moment zu sein.

Es bedeutet im Einklang mit der Gegenwart zu sein, dein Umfeld zu brechen.

Egal wen du liebst, egal was du liebst, du merkst, dass es Liebe ist wenn deine Konzentration sich auf dieses eine fixiert, einem Spiegel gleichend in welchem du deine inneren Euphorien, deine innere Liebe zu dir selbst siehst und du nun dies bereit bist auf dein Gegenüber zu projizieren.

Wie auch das Gegenstück vom Hass siehst du die Liebe überall.

Alles in dir vorhandene, liegt in allem.

Also spiegle dich in etwas und jemandem und du liebst.

Weil man nur durch Selbstliebe zu Liebe fähig ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hypes

 

Der Hype ätzt ein blutiges Loch in den Schädel der Masse.

Penetrant lästige Eingriffe in die Psyche der Bürger, lassen sie zu Marionetten ihrer eigenen Fehler werden.

Ich sehe Menschenherden durch Einkaufszentren rennen und der Schwall ihrer Bewegung gleicht niemals endend wirkendem schmerzhaften Erbrechen.

Und du verlierst dich selbst, bist einer derer die nicht sind wer sie zu sein scheinen, infiziert vom Trend, gierig, ruhelos.

Nur die Starken sind in der Lage sich auf die Hysterie des Trends herabzulassen, denn der Rest tappt blind dem Zeigefinger der Medien hinterher.

Und was gestern uninteressanter bullshit war, wird heute zur Krönung der Zeit.

Denn in den farblosen Straßen des Kapitalismus' dürstet es der junkiehaften Bevölkerung nach ständiger Stimulation ihrer hustenden Synapsen.

Gebrochen, unfähig die Sterne zu sehen erhaschen ihre trüben Augen den grauenhaften Himmel, bewölkt vom Preis des Komforts.

So manch starker Mann, entartet durch die Guillotine sozialdarwinistischer Anzugträger.

Stil und Originalität sitzen mit Spritzbesteck in Frankfurter Straßen, denn die Masse verzichtet auf ihre Anwesenheit und hört nur noch auf das Knurren aufgeblähter tosender Mägen.

Und ich sehe die einst stilvollen Künstler verkommen unter den Händen ihrer Bosse, bis sie nichts weiter sind als manipulative BWL-Absolventen.

Ihre Deluxe-Editions, Awards und Lofts, verpestet vom Gestank der Langeweile.

Diese Körper mit verstaubten Seelen.

Wie süß die Verblendung doch schmeckt.

 

Und Es spricht sich rum.

Gerüchte, Berichte, Blogs, Tratsch und Gelaber tauchen mit diesem Hype auf, die Themen drehen sich immer um dasselbe und die Idiotie der fehlenden Individualität bezahlt Konzernen, Managern und Bankiers das Koks, die Ausbeutung und die minderjährigen Nutten.

Du läufst durch die Gegend, treibst dich irgendwo herum und bekommst diesen Trend mit und realisierst vielleicht sogar dass Trends sich ähneln.

Es sind dieselben Hooks.

Derselbe Inhalt.

Derselbe Versuch irgendwie außergewöhnlich und kreativ zu wirken.

Dasselbe gilt für die Musikvideos der jeweiligen Interpreten, Filme oder literarische Werke.

Es ähnelt sich so immens, dass man den Überblick verlieren könnte.

Mag sein, dass sie kreativ sind.

Mag sein, dass die einen oder anderen Tracks der zum größten Teil behinderten Songsammlungen erfrischend sein können.

Was ebenfalls sein mag ist, dass ungefähr neunzig Prozent dieser Dinge nichts besonderes sind.

Hinzu kommt, dass eine extreme Anzahl der Hörer und Supporter von den jeweiligen Musikern das ganze so hinstellen als sei es die Prestige der Kunst.

 

Es sind Promo-Strategien verkleidet als Kunst.

Was ich sehe sind Schauspieler deren Intention es ist den Leuten irgendeinen Trend vorzuspielen, um so viel Cash wie möglich zu kassieren, talentlose Spielereien.

Und nicht nur das.

Zusammen mit ihren Manipulationsstrategien scharen alle möglichen Schönen und Reichen, mitläuferische Debile in Autoritätsposition um sich, die es als geschmackvoll ansehen etwas zu feiern was sie vorgesetzt bekommen.

Dann bahnt sich ein persönliches Interesse an den Artists seinen schleimigen Weg durch die Menschenschar und lustvolle Geilheit am jeweiligen Privatleben wird zelebriert wie Karneval.

Die Sensationsgeilheit der Leute ist dermaßen intensiv, dass es ihr eigenes Selbstinteresse in den Schatten stellt.

Wichtig ist was für Affären der und der haben, warum die und die sich fetzen und wie peinlich es ist, dass man auf dem letzten Filmfestival den Slip von dem und dem Weib sehen konnte.

Man stellt sie dar wie Götter.

Um aber gleichzeitig zu versuchen sie von ihrem vermeintlichen "Gottesstatus" zu verschonen, vermenschlicht man sie durch Provokation, Skandal etc.

Und die Leute pushen ihre Tracks, ihre Trends, ihre Karrieren und ihr Privatleben um davon abzulenken wie sinnlos ihre eigenen Identitäten eigentlich sind.

Denn was sind diese niedlichen kleinen Dauerkonsumenten?

Sie sitzen träge vor dem Bildschirm und suchen nach dem neuesten Tratsch und Klatsch während ihr stranguliertes Leben auf dem Dachboden baumelt.

Sie sind gierig danach ihre geistige Leere mit dreckigem Wissen zu füllen und fressen ihren Prominenten aus der Hand, egal ob sie mit diesen sympathisieren oder nicht.

Letztlich saugen sie an Sensation.

 

 

Auch die Literatur ist befleckt.

Da das einzige was der Durchschnittsbürger neben Boulevard-Zeitungen, selbstgefälligen Artikeln von masturbierenden Journalisten und Anklagen wegen Ruhestörungen liest aus trivialliterarischer Kotze besteht, macht es sich der Literatur-Markt auch da nicht allzu schwer.

Die Norm scheint aus relativ unbelesenen von Büchern schnell überanstrengten lieber fernsehenden Debilen zu bestehen, was sich vorallem durch ihre Wahlentscheidungen bemerkbar macht.

J.K Rowling.

Dieses leicht düster angehauchte Thema das zaubernde Kinder und den Kampf gegen das ebenfalls zaubernde Böse beinhaltet.

Wie oft, wie oft verdammt findet man derartige Ideen en masse?

Dasselbe gilt für Vampire und andere Bestien,die Monster sind aber im tiefsten Innern sich nach Liebe und Zuwendung sehnen.

Irgendeine Mormonin hat dieses Thema auf das „heutige Zeitalter“ übertragen, es mit irgendwelchen haarigen Wesen versüßt beziehungswiese versalzen, ein Bisschen Dean-esquen Charakteren um das ganze mit einem Bis(s)en pikanter Erotik zu verfeinern.

Der ganze Literatur-Hype um den Inhalt, die Kritiken, der Lob, die Skandale, das alles hat zumindest für mich keinen einzigen Reiz.

Ich bezweifle, dass der Inhalt dieser ganzen Bücher hervorragend ist, ich bezweifle sogar, dass er gut ist, nein, ich bezweifle, dass er überhaupt ansatzweise einen Wert hat.

Vielleicht kann man es als Geschmackssache sehen, jedoch hat der ganze Wirbel um diese Bestseller keinerlei Geschmack.

Und selbst wenn er Geschmack besäße, dann den von menschlichen Ausscheidungen.

Was der Grund für diese literarischen Erfolge ist liegt auf der Hand.

Es kommt zu einem Zugriff auf die Massenpsychologie, welcher dafür sorgt, dass sich Dinge herumsprechen, Diskussionen gestartet werden und selbst negative Kritiken die Aufmerksamkeit auf den Trend lenken.

Die Grundeinstellungen des Konsumenten und somit des Wirtes kapitalistischer Zecken, sind derart primitiv, dass es nicht ansatzweise schwer fällt an seinen mentalen Verstrickungen herumzupfuschen.

Agenten großer Medienindustrien richten ihren Fokus auf die Jahreszeiten menschlicher Lüste, rauben den Wert unabhängiger Subkulturen um ihn zu kommerzialisieren und in das grelle Licht Herde zu werfen.

Letzten Endes will man sich angeblich seine eigene Meinung bilden und begeht die Straftat in den nächsten Laden zu rennen, sich vom vielversprechenden Cover des Produktes in den Verstand ficken zu lassen und mit dem Wisch zur Kasse zu schlendern.

Währenddessen chillen diese wunderbar talentierten gottgleichen Künstler in ihren nun wahrscheinlich snobistisch geprägten Wohnungen und blicken auf die Zeit zurück in denen sie keinerlei Besonderheiten an den Tag legten und belächeln ihre von geldgeilen Verlägen und Labeln gesponserten selbsternannten Talente.

Ob es nun die Arien irgendwelcher Pseudo-Drama-Herz-Schmerz-Romantiken oder die feuchten Träume einer weiteren einfallslosen Skandalautorin sind, allesamt sind bedeutunglos.

Jene Examplare eignen sich ,zusammen mit ihren Verfassern und Interpreten, wenn schon ausgezeichnet für Brennmaterial.

Die Penetration der Massenmedien fordert eine Elite aus gleichgesinnten Mitläufern.

Sie fordert die Ent-Individualisierung mittels analytisch-intellektueller Mittel.

 

Die Schere zwischen Trend und Stil ist weit geöffnet.

Authentizität, Konzentration, Introspektion hauchen der Kunst das entscheidende Aroma ein.

Die intuitive Ader kreiert.

Intellekt gibt vor zu kreieren.

 

 

 

 

 

 

Mens sana in corpore sano

 

Du atmest die Konvention ein, inhalierst die Norm und durchlebst den Lauf von Anfang bis Ende und zurück zum Anfang, ignorierst all das „Kleingedruckte“ und nimmst die Dinge einfach hin so wie sie kommen.

 

Wenn die Welt sich als eine Nichtigkeit entpuppt und du dich mit ihr, lehnst du jegliche Lasten und Sorgen ab und siehst den Sinn im Verfolgen der Norm.

Zusammen mit tierischer Unterwürfigkeit wird geschluckt was "geschluckt werden soll", solange bis das Maß der Balance überschritten ist, der Dreck und Müll sich in deinem eigenen Mikrokosmos an die Herrschaft schleicht um dein inneres System zu stürzen.

Und die Oligarchen deiner Welt, beherrschen den Thron deines Geistes und lassen Gesundheit dienen.

Gepriesen wird Schwäche und Krankheit, zornig fürchten die verkrüppelten Herrscher deines Körpers die Rückkehr der Vitalität, doch solange die Kraft sich nicht aus den Kerkern und Gruben befreit oder der Tod den kranken Körper von seinen Agonien erlöst, belächeln die inneren Diktatoren jede Prise der Verdrehung und Zerstörung deinerseits.

 

Angetrieben durch den Schall freiheitsraubender Industrien und Konzerne, bewildert von Geilheit durch manipulative Hypokrisie, steuern die Tyrannen deiner selbst dein Nervenzentrum, fordern totale Übernahme und verschlingen die Chemie.

Verächtliches Kichern aus der Magengrube inmitten des Dramas einer nach einer Ersatznatur strebenden Gesellschaft kontrollierter Marionetten.

Und Trägheit entsteht.

Stress.

Nervosität.

Schmerz.

Bis hin zu geistiger und körperlicher Erschöpfung, einer Erschöpfung die selbst den verfallenen Crackjunkies dir Mitleidsblicke zuwerfen lassen.

 

E621

E622

E626

E628

E951

Hefeextrakt

Kann Spuren von Gluten enthalten

Magermilchpulver

Aroma

Thaumatin

Zitronensäure

Sorbinsäure

Schwefeloxid

Kaliumnitrit

Natriumnitrat

Zitronensaftpulver

Jod

Aspartam

Emulgator

Regulator

Phosphate

Pestizide

Benzoesäure

Ascorbinsäure

Lecithin

Sorbit

Glycin

Saccharin

Stabilisator

Backtriebsmittel

Fuck.

 

Und das Gift bahnt sich den Weg bis ins Fruchtfleisch.

Es sei denn du beherrschst die Kunst des Spielens der kleinsten Geige der Welt.

Dann lösen sich diese ganzen chemischen Substanzen idealerweise irgendwie auf und du greifst zu deinen frischen, zumindest eher weniger vergifteten Lebensmitteln und genießt die Reinheit darin.

Du faltest die Hände hinter den Kopf, genießt die Unbeschwertheit deines Magens.

Ein leichtes so-lässt's-sich-leben-Lächeln wird mit diesen geschlossenen ruhenden Augenlidern zum Muster deines Antlitzes und du lässt die Strahlen der Sonne auf dem alternden Samt deiner Haut eine Reise nehmen, legst wie in schauspielerischer Anmut deine Füße auf den Tisch.

Die Unterlippe trennt sich, sich formend kurz von der Oberlippe und du sprichst die Worte in fast schon monoton wirkender Gestik aus: