Aromapraxis - Rosina J. - E-Book

Aromapraxis E-Book

Rosina J.

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Beschreibung

"Igitt das stinkt!!" Ja mit Kindern ist es recht einfach die richtigen Düfte für sie herauszufinden. Die Lieblingsdüfte der Kleinen sind ja oft auch sehr klar und bei den meisten dieselben, z.B. Vanille, Mandarine rot, Orange, Benzoe siam ... Hier in diesem Kinder-Aromapraxis Ratgeber findest Du diese ätherischen Öle, sowie auch ergänzende Hydrolate und Pflanzenöle genauestens beschrieben. Auch wie Du sie am effektivsten für die Kleinsten und Kleinen einsetzen kannst, findest Du darin. Als kleinen Bonus gibt es noch Ideen, was Du mit Duft alles basteln kannst (Duftknete, Pom Pom Diffusor, ...) und auch wie Du Dir gesunde Sirupe, also altbekannte Hausmittel, selbst herstellen kannst. Hier in diesem Buch findest Du: - wichtiges Grundwissen für die Anwendung bei Säuglingen, Babys, Kleinkindern und Kindern - 42 wichtige Grundrezepte für das Mischen ganz eigener, individueller Rezepturen - 25 Hydrolat-Steckbriefe für die sanftere Anwendung, welche für alle geeignet ist - 36 ätherische Öle-Steckbriefe, mit vielen Kinder-Lieblingsölen - 17 Pflanzenöle Steckbriefe, welche auch alleine angewendet werden können - über 300 Rezepturen zu verschiedenen Befindlichkeiten und Krankheiten - wie z.B. Ängsten, Bettnässen, Bauchschmerzen, Kinderkrankheiten (Windpocken, Keuchhusten, ...), Grippe, Erkältung, Husten, Schnupfen, Lernunterstützung, Mobbing, ... zur sanften Unterstützung begonnen schon bei Säuglingen bis hin zur Pubertät - 9 einfache Bastelideen die den Duft integrieren und viel Spaß machen - viele bewährte Hausmittel, z.B. Sirup-Rezepte die auch Kinder lieben, einfache Wickelanwendungen, ... - die Tabelle, nach der auf die Schnelle die wirksamsten ätherischen Öle herausgefunden werden können und auch angewendet werden - und noch vieles mehr ...

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Ätherische Öle, Hydrolate und Pflanzenöle

für Säuglinge, Babys, Kleinkinder & Kinder.

Grundlagen, Steckbriefe, Wirkung,

Anwendungsmöglichkeiten,

sowie viele bewährte Rezepte.

1. Auflage

Wichtiger Hinweis - Haftungsausschluss:

Für Fehler kann nicht gehaftet werden, diese Rezepturen sind nur Empfehlungen. Bei Krankheiten unbedingt immer vom Arzt abklären lassen! Denn ätherische Öle und Co. sind kein Ersatz für Medizin, sie werden begleitend und unterstützend angewandt. Dieses Buch kann nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erfüllen. Es ist vielmehr ein praktischer Leitfaden mit erprobten Rezepten als Orientierungshilfe. Jede Dosierung und Verwendung erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers, die Autorin und der Verlag übernehmen keine Haftung.

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen! Deshalb ist es nicht ganz korrekt die Rezepturen zu halbieren oder zu reduzieren, denn es gibt Produkte die für Kinder völlig ungeeignet sind. Auch auf Altersangaben kann man sich nur bedingt verlassen, wichtig ist eher das korrekte Körpergewicht - die Konstitution des Kindes sollte in jedem Fall beachtet werden. Auch auf eine Verdünnung ist zu achten, pur angewendet werden dürfen sie nur in den seltensten Fällen.

Inhaltsverzeichnis

Ein paar Worte zu Beginn

Vorwort/Einleitung

Teil 1 - Grundwissen

Begriffsdefinition - Säugling, Kleinkind oder Kind?

Beim Einkauf wichtig, was steht am Etikett?

Vorsichtsmaßnahmen

Wichtige Grundregeln

Die Anwendungsmöglichkeiten bei Kindern

(

Trocken)Inhalation

Dufttuch, Duftvlies, Duftfleckerl

Taschentücher beduftet

Inhalierstifte

Riechzucker

Nasenöl, Nasenbalsam

Roll-On

Jean-Pütz-Methode

Inhalation mit Wasserdampf

Dampfzelt für Kinder

Raumbeduftung

Raumspray

Duftlampe

Duftstein

Diffusor, Duftvernebler

Nasses Handtuch über die Heizung

Festes Parfüm, Parfümbalsam

Bodysplash

Schüttellotion

Körperöle zur Pflege

Massageöle

Schmerzöle

Cremes, Balsame

Auflagen, Wickel

Lippenpflegestifte, Lippenbalsam

Mund- und Zahnpflege

Badeöl, Badesalz

Peelings für saubere kleine Füße und Hände

Teil 2 - Hydrolate, wertvolle Pflanzenwässer

Was sind Hydrolate?

Haltbarkeit und Lagerung

Anwendung und Anwendungsmöglichkeiten

Wie erkenne ich ein echtes Hydrolat?

Warum ist die Qualität so wichtig?

Basilikumhydrolat

Bergamottminzehydrolat

Cistrosenhydrolat

Fenchelhydrolat

Eukalyptushydrolat

Hamamelishydrolat

Immortellenhydrolat

Johanniskrauthydrolat

Kamillenhydrolat blau

Kamillenhydrolat römisch

Karottensamenhydrolat

Lavendelhydrolat

Lorbeerhydrolat

Manukahydrolat

Melissenhydrolat

Myrtenhydrolat

Nerolihydrolat

Pfefferminzhydrolat

Ravintsarahydrolat

Rosenhydrolat

Salbeihydrolat

Teebaumhydrolat

Zimtrindenhydrolat

Zirbelkieferhydrolat

Zypressenhydrolat

Teil 3 - ätherische Öle

Was sind ätherische Öle?

Trägerstoffe/Emulgatoren

Wie wirken ätherische Öle?

Haltbarkeit

Wichtige Tipps

Lagerung

Welches ätherische Öl für welches Alter?

Dosierung/Verdünnungstabelle

Angelikawurzel

Atlaszeder

Benzoe siam

Bergamottminze

Cajeput

Cistrose

Copaiba

Eukalyptus ct. radiata

Fichtennadel

Grapefruit

Ho-Blätter

Immortelle

Ingwer

Karottensamen

Kamille blau

Kamille römisch

Lavendel fein

Linaloeholz

Manuka

Mandarine rot

Melisse

Neroli

Orange

Palmarosa

Petit-grain Bitterorange

Ravintsara

Pfefferminze

Rose

Rosengeranie

Sandelholz

Thymian ct. linalool (Kinderthymian)

Tonkabohne

Vanille

Zirbelkiefer

Zitrone

Zypresse

Teil 4 - Pflanzenöle, fette Öle

Unterschied: fette und ätherische Öle

Was sind fette Öle (Pflanzenöle)?

Wirkung und Anwendung

Unterschiede bei der Dosierung und Anwendung

Kokosöl

Kakaobutter

Leinsamenöl

Sheabutter

Macadamianussöl

Mandelöl

Sanddornfruchtfleischöl

Sonnenblumenöl

Schwarzkümmelöl

Jojobaöl

Johanniskrautöl

Haselnussöl

Himbeersamenöl

Hanfsamenöl

Nachtkerzensamenöl

Neemöl

Calophyllumöl

Teil 5 - Babypflege

Hallo Welt, ich bin da

Säuglings- und Babypflege

Neugeborenen-Akne

Kopfgneis

Milchschorf

Wunder Babypopo, Windeldermatitis

Nabelpflege

Besser Schlafen

Verdauungsprobleme, Koliken

Schreibabys

Zahnen, Zahnprobleme

Zahnkalender

Teil 6 - Kleinkinder- und Kinder-Beschwerden

Allergien

Allergischer Schnupfen, Heuschnupfen

Asthma

Atemübungen für Kinder mit Asthma

Bauchbeschwerden bei Kindern

Blähungen, Koliken

Übelkeit, Erbrechen

Verdauungsbeschwerden, Verstopfung

Durchfall

Harnwegsinfektion

Hyperaktivität, ADS, ADHS

Erkältung, Grippe

Fieber

Husten

Bronchitis

Lungenentzündung

Pseudokrupp

Infektionen der Atemwege

Schnupfen

Nasennebenhöhlenentzündung

Halsschmerzen

Ohrenschmerzen

Immunsystem

Infektanfälligkeit

Windpocken

Keuchhusten

Mumps

Röteln

Masern

Scharlach

Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Epstein-Barr-Virus

Insektenabwehr

Insektenstiche

Zecken

Läuse, Kopfläuse

Kopfschmerzen

Lernen/Konzentrieren

Schlafen, Schlafstörungen

Bettnässen

Angst

Arten von Angststörungen bei Kindern

Seelisches Bauchweh

Stress, Überforderung, Nervosität

Selbstbewusstsein, Mobbing

Trauer, Traurigkeit, Einsamkeit, Heimweh

Wut, Reizbarkeit

Aphthen

Soor im Mundbereich

Herpes labialis, Fieberblase

Zähne, Zahnschmerzen

Haare, Haarpflege

Haarausfall bei Kindern

Gesunde Naturkosmetik

Hautpflege

Neurodermitis

Verbrennungen, Sonnenbrand

Blaue Flecken, Beulen, Prellungen

Muskelschmerzen, Muskelkater

Schmerzen

Wachstumsschmerzen

Teil 7 - Do-it-yourself mit Kindern - Bastelideen mit Duft

Brausepulver selbstgemacht

Duftstein aus Ton selbstgemacht

Duftsteine aus Salzteig selbstgemacht

Kaltporzellan, die feine Alternative zu Salzteig

Duftknete selbstgemacht

Knetseife/Waschknete selbstgemacht

Schleim, natürlich ungiftig

Pom Pom Diffusor

Duftfilz-Pads selbstgemacht

Teil 8 - selbst hergestellte Sirupe als Hausmittel

Kamillen-Sirup

Meerrettich-Sirup

Zwiebel-Sirup

Schichtsirup selber herstellen

Teil 9 - Anhang

Wirkungen und Anwendungsgebiete - Quickfinder

Ätherische Öle, Anwendung über Inhalation und Haut - Quickfinder

Über mich

Bezugsquellen

Quellenverzeichnis Text

Quellenverzeichnis Bild

Beschwerdenindex

Ein paar Worte zu Beginn ...

Dieses Buch enthält so einige Warnhinweise, denn sie sind sehr wichtig. Aber ich bin mir sicher Du tust das richtige und wählst - gemeinsam mit Deinem Kind/Deinen Kindern - die genau richtigen Öle und auch Hydrolate aus.

Denn der Lieblingsduft/die Lieblingsdüfte bewirken bei Kindern schon wundervolles, lasse sie hier unbedingt selbst entscheiden!

Ich habe versucht für Dich aufzulisten, welches Öl denn für welches Alter einsetzbar ist, ab wann Du es wieviel verwenden kannst und Dir ganz viele Rezepte hier mit auf den Weg zu geben. Aber leider geht das nicht so einfach. Jeder Mensch, jedes Baby, jedes Kind, alle Teenies, alle Erwachsenen - ja einfach jeder ist individuell und somit gibt es kein Einheitsrezept für ein bestimmtes Alter und bestimmte Beschwerden.

Die einen sind ganz sensibel, oder mögen gar kein Öl auf der Haut, noch weniger können sie mit starken Düften umgehen, andere wiederum sind robust und mit einer wirklichen Elefantenhaut gesegnet, diese lieben Einreibungen, ölige Massagen, ... Mit diesem Buch, das absichtlich so einfach wie möglich gehalten ist, hast Du das richtige Werkzeug an der Hand um zu Hause Deine eigene Aromapraxis bestmöglich einzusetzen.

Gemeinsam, Du und Dein Kleiner/Deine Kleine(n), werdet ihr wundervolle Rezepturen entdecken, mit viel Spaß mischen, vielleicht sogar selber Duftsteine basteln und ölen was das Zeug hält. Du wirst sehen, ganz schnell kennst Du auch dann die Lieblingsöle des Zwergs oder genau die welche nicht gemocht werden. Kinder sind da sehr ehrlich!

Laut Definition der WHO ist Gesundheit ein Zustand von vollständigem körperlichen, seelischen und sozialem Wohlbefinden. Krankheit ist die Störung von Lebensvorgängen in Organen oder dem gesamten Organismus. Also ist Gesundheit die Situation in der "Körper, Geist und Seele" in Balance sind. Was mithilfe Deiner Aromapraxis zu erreichen ist, denn auch das Wohlfühlen durch Lieblingsdüfte ist hier sehr gut möglich. Auch Platon hat im 4. Jahrhundert schon gesagt: "Es ist der größte Fehler bei der Behandlung der Krankheiten, dass Leib und Seele voneinander getrennt werden, sie können nicht getrennt werden."

Vorwort / Einleitung

Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Sterne, Blumen und Kinder. *Dante Aleghieri (1265 -1321)

Kinder sind einfach wundervoll. Sie kuscheln und umarmen uns Erwachsene oft so fest, dass uns einfach nur die Luft wegbleibt. Sie sind so erfrischend ehrlich und sorgen damit oft für Lachanfälle, so sehr dass der Bauch wehtut. Sie toben den ganzen Tag wild herum, dass wir Eltern einfach nicht verstehen, wieso denen nicht endlich mal die Energie ausgeht? Aber sie haben auch Ängste, fühlen sich unverstanden, können viele Dinge noch nicht richtig einordnen und begreifen, ja wissen oft einfach nicht was los ist.

Genau dafür sind dann wir Erwachsene da. Wir begleiten so gut wir können unsere Kleinen an der Hand durch die Kindheit, in Richtung selbstständiges Erwachsenen-Leben. Damit dies so gesund und ausgeglichen wie möglich passieren kann, ist die Aromapraxis ein wirklich sehr wertvoller Helfer. Für Körper, Geist und Seele.

Denn verantwortungsbewusst und kenntnisreich eingesetzt, helfen ätherische Öle, Hydrolate und Pflanzenöle unseren Kindern in ihrer Entwicklung. Diese wertvollen Essenzen der Pflanzen sind sehr mächtige Helfer der Natur, welche für die seelische, geistige und körperliche Entwicklung der Kinder gut sorgen können. Sie können die Kinder gesund und glücklich werden lassen und erhalten, denn sie sind überaus wirkungsvoll und duften nicht nur sehr gut. Schon ein Duft der zum Wohlfühlen beiträgt, kann bei Kindern zu mehr Entspannung führen, Ruhe bringen und auch besser Schlafen lassen.

Kurz zur innerlichen Einnahme, denn hier in diesem Buch wird sie nicht beschrieben. Sie ist durchaus sehr wirksam und in der französischen Aromatherapie sehr beliebt. Aber aus Sicherheitsgründen dürfen wirklich nur ausgebildete Aromatherapeuten diese Methode verschreiben. Für die Selbstanwendung zu Hause ist sie nicht geeignet, schon gar nicht bei Kindern! Denn viel zu oft wird einfach die Wirkung unterschätzt und die empfohlene orale Tagesdosis weit überschritten. Das ist der Grund warum sie in diesem Kinderbuch keinen Platz und Sinn hat. Solltest Du ätherische Öle doch innerlich einnehmen wollen, dann halte unbedingt fachkundige Rücksprache.

Zur Anwendung gibt es wirklich Hunderte von ätherischen Ölen, viele Hydrolate und auch Pflanzenöle. Alle können hier leider nicht besprochen werden, deshalb habe ich mich auf die gängigsten, bekanntesten und am besten für Kinder passenden ätherischen Öle, Hydrolate und Pflanzenöle konzentriert. Hier werden die Düfte besprochen, welche bei Kindern aus Erfahrung immer gut ankommen. Diese sind dann genauer in den Steckbriefen beschrieben. Am Ende des Buches gibt es dann noch den "Quickfinder" hier findest Du eine Übersicht über noch mehr ätherische Öle mit ihren Wirkungen und Anwendungsgebieten.

Absichtlich habe ich in diesem Buch folgende Öle aus diesem Grund ausgelassen:

Teebaum - dieser ist wirklich nur ganz kurz haltbar - 6 bis 9 Monate, danach wird er hautreizend. Damit Du nicht immer die Flasche dann entsorgen musst oder sie zum Putzen verwenden, nimm lieber die im Buch beschriebenen Alternativen wie z.B. Manuka.

Wintergrün - es gibt die Empfehlung, dass das Öl für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet ist (lt. Fachliteratur siehe Quellenangabe hinten), dann gibt es wieder die Empfehlung dass es sehr wohl - wenn auch sehr gering dosiert - verwendet werden kann. Ich persönlich gehe hier lieber auf Nummer Sicher und habe es nicht in den Beschreibungen, denn auch hier gibt es sehr gute und ebenso wirksame Alternativen.

Weihrauch - hier gibt es unterschiedliche Arten, einmal den sehr hautpflegenden und dann aber den hautreizenden. Da es sehr schwierig ist, immer die richtigen Chemotypen auch zu finden, habe ich ihn deshalb auch nicht genauer beschrieben. Alternativen gibt es hier auch sehr gute, z.B. Copaiba.

Die chemische Beschreibung der Inhaltsstoffe der Öle, habe ich im Detail in diesem Buch auch absichtlich weggelassen, da gerade Aromapraxis-Beginner damit noch wenig anzufangen wissen. Hier in diesem Buch gibt es wichtiges Wissen einfach aufbereitet und verständlich, ohne die medizinischen Fach-Begriffe.

Jedoch beachte, einen Arzt ersetzen diese Anwendungen nicht!

Akzeptiere unbedingt auch, wenn Dein Kind den von Dir ausgewählten Duft nicht mag, auch wenn er noch so perfekt für genau dieses Leiden wäre. Vielleicht mag es eine sanfte Streichung nur mit Mandelöl auf Füße und Rücken, oder es möchte gar keine Berührung, sondern nur einen selbst gewählten Lieblings-Duft den es wieder weglegen kann bei Übersättigung, so wie ein Duftfleckerl zum Beispiel. Die Nase des Kindes entscheidet welcher Duft es werden soll und dann wie angewendet.

Bei der Anwendung Deiner Kinder-Aromapraxis ist zu bedenken, dass eben Kinder anders sind, sie sind keine Miniaturausgabe von uns Erwachsenen. Es ist also nicht ganz richtig einfach die Dosierung ätherischer Öle zu halbieren, wie es oft zu lesen ist. Denn nicht jedes Öl ist auch kindertauglich einsetzbar (Zimt ist z.B. sehr hautreizend, in einem Bad kann es direkt zu Verbrennungen kommen!!).

Auch können viele Kinder nicht genau sagen bzw. benennen, wo es zwickt oder weh tut. Oft haben sie einfach nur Bauchweh, obwohl aber schon eine Erkältung im Anmarsch ist. Hier heißt es für Eltern dann sehr sensibel und aufmerksam sein, damit sie die Ursache finden.

Beim Umgang mit ätherischen Ölen also als Duft, ist es dafür dann wieder sehr einfach und unkompliziert mit Kindern. Denn sie sagen uns wirklich sehr ehrlich und unverblümt ob sie den Duft mögen oder nicht. "Igitt das stinkt!", oh wie oft habe ich das schon gehört, obwohl ich sehr von dem herrlichen Duft überzeugt war. Aber das kennst Du ja sicher auch ;-)

Zur Anwendung auf der Haut - Mache unbedingt auch vor jeder Anwendung den Hautverträglichkeitstest (Patch-Test). Dieser ist in den Sicherheitshinweisen auch nochmals beschrieben, aber da er wirklich wichtig ist, findest Du ihn hier auch nochmals erwähnt.

Patch-Test/Hautverträglichkeitstest:

Gib dazu einfach von der Ölmischung oder der gewählten Anwendung (ja sogar vom Hydrolat oder Pflanzenöl allein) etwas in die Armbeuge - das ist die empfindlichste Stelle - und warte etwas, bis sogar ein paar Stunden ob Hautreizungen auftreten. Wenn ja, dann natürlich nicht anwenden. Im Zweifel eignet sich bei Babys und Kleinkindern oftmals sowieso eher die Raumbeduftung oder ein Duftvlies, Dufttuch bzw. Riechstift.

Mach nach Möglichkeit sogar auch die Probe an Dir! Ist Dir die Mischung zu stark, dann wird sie das natürlich auch bei Deinem Kind sein.

Ätherische Öle wende auch nie pur bei Babys und Kindern an (Ausnahme im Notfall Lavendel, bei Verbrennung, Insektenstich, ...) - immer ausreichend verdünnt! Hier gilt - weniger ist mehr - die Haut und ja auch die Nase der Kinder ist sehr viel sensibler als die von uns Erwachsenen. Aber für die pure Anwendung auf der Haut gibt es ja zum Glück die wundervollen Pflanzenwässer!

Begriffsdefinition und Grundwissen

Hier in diesem Teil findest Du die wichtigsten Begriffe so gut wie möglich erklärt. Beginne hier, wenn Du noch am Anfang mit der Anwendung der ätherischen Öle, Hydrolate und Pflanzenöle stehst. Das Grundwissen ist sehr wichtig, um die Hydrolate, Pflanzenöle und ätherischen Öle sicher anwenden zu können. Auch wie Du sie lagern sollst, wie lange sie haltbar sind, etc... findest Du hier.

Auf den weiteren Seiten - ab Teil 2 - dann findest Du die genauere Erklärung was Hydrolate, ätherische Öle und Pflanzenöle genau sind. Bitte beachte hier, dass aufgrund des Umfangs dieses Thema dies nur kurz erklärt wird. Es fehlen die Biochemischen Grundlagen, d.h. Inhaltsstoffe werden nur kurz angeschnitten aber nicht auf das genaueste erklärt. Hierzu gibt es sehr gute Fachliteratur, die ich Dir empfehlen kann.

Wichtig zu wissen: Säugling, Kleinkind oder Kind?

Ab wann ist ein Kind kein Kind mehr? Dafür gibt es eine offizielle Einteilung in festgelegten Altersgruppen. Unterschieden wird hier in Neugeborenes, Säugling, Kleinkind, Kind, Jugendlicher und Erwachsener.

Neugeborenes

: frisch geborene Kinder bis zum Ende des 28. Lebenstages (4 Wochen) gelten als Neugeborene.

Säugling

: sobald Neugeborene den 29. Lebenstag erreichen, nennt man sie Säuglinge.

Kleinkind

: nach dem 1. Geburtstag gilt ein Säugling als Kleinkind. Bis zum 4. Geburtstag werden die Kinder noch Kleinkinder genannt.

Kind

: mit Beginn des 4. Lebensjahres bis hin zum 12. Geburtstag, also ganze 8 Jahre werden sie als Kinder bezeichnet.

Jugendliche

: sind alle Personen im Alter zwischen 12 und 18 Jahren.

Erwachsene

: ab dem vollendeten 18. Lebensjahr hat man die Volljährigkeit erreicht und gilt dann als Erwachsen.

Hier in diesem Buch werden die Altersgruppen bis 12 Jahre behandelt. Für Pubertierende gibt es einen extra Ratgeber von mir. Ätherische Öle und ihre Begleiter - Pubertät.

Beim Einkauf wichtig, was muss aufs Etikett?

Wenn es um die Qualität der Hydrolate, Pflanzenöle und ätherischen Öle geht (vor allem auf der Haut angewendet), dann muss schon beim Einkauf auf folgende Punkte auf dem Etikett geachtet werden:

ätherische Öle

Hydrolate

Pflanzenöle

100% naturreines ätherisches Öl

(nicht naturidentisch, oder reines Duftöl)

100% naturrein

100% naturrein

Der deutsche und

eindeutige lateinische botanische Name

der Herkunftspflanze, z.B. Lavandula angustifolia, Rosa damascena, ... mit Angabe des

Chemotyps (ct.)

Das

Ursprungsland

;

Angaben zum Anbau:

kontrolliert biologisch (kbA), BIO, Wildsammlung, ... um ein Verunreinigung mit Pestiziden auszuschließen

Angaben zum Produkt

Angabe des

pflanzlichen Ausgangsmaterials

, z.B. Blätter, Rinde, Fruchtfleisch-/Kernöl und des

Gewinnungsverfahrens

(Destillation, etc...)

Die

Chargennummer

(Kontrollnummer),

Adresse/Firma des Herstellers

, Händlers.

Informationen zur

Haltbarkeit

z.B. Mindesthaltbarkeitsdatum oder Angabe wie: ab Öffnen die angegebenen Monate wie zB. 12 Monate verwendbar

Zweckbestimmung

: ob Arzneimittel, Medizinprodukt, Kosmetikum, Lebensmittel nach den vorgegebenen gesetzlichen Vorschriften

Angabe der

Gefahrenstoffzeichen

lt. EU Verordnung,

Füllmenge in ml oder g

Anwendungs-/Gebrauchshinweise

, damit es ordnungsgemäß verwendet wird

Wasserdampfdestillation, Kaltpressung oder Extraktion. Bei der Methode der Extraktion muss das Lösungsmittel angegeben sein

nur Wasser- dampfdestillation zulässig

Kaltpressung, Extraktion;

Angaben zur Herstellung

Zähflüssige Extrakte: Genaue Angabe des Zusatzes und des Mischungsverhältnisses

Zusätze wie z.B. Alkohol oder

Native, kalt gepresste Öle in Bio-Qualität

Verdünntes Öl: Teure Öle werden gerne verdünnt (z.B. Iris), hier muss der Prozentsatz der Verdünnung (Verdünnungsverhältnis) angegeben werden

Konservierungs- mittel; für Kinder Hydrolate OHNE Alkohol nutzen!

sind in jedem zu bevorzugen!!

Vorsichtsmaßnahmen

In der Fachliteratur beziehen sich die meisten Warnungen auf die innerliche Anwendung von ätherischen Ölen. Bei Kindern unter 20 kg Körpergewicht ist eine innerliche Einnahme auf keinen Fall angemessen, sicher und überhaupt nötig. Darauf solltest Du verzichten oder fachkundigen Rat einholen. Hydrolate eignen sich aber zur inneren Einnahme, ebenso wie auch (BIO) Pflanzenöle.

Babys und Kleinkinder haben ein noch nicht entwickeltes Gehirn, das empfänglich für Reize ist. Ätherische Öle die z.B. neurotonisch (konzentrationsfördernd) wirken, können dieses Gehirn aber überstimulieren, was bei den Kleinsten dann neurotoxisch wirkt und zu Krämpfen führt. Das ätherische Öl der Pfefferminze kann z.B. zu einem Stimmritzenkrampf oder sogar Atemstillstand führen. Weiters vorsichtig zu betrachten bzw. zu meiden sind Ackerminze, Kampfer, Ysop, Thuja, Salbei, Öle mit 1,8-Cineol-Gehalt, Eukalyptus globulus und citriodora, Niaouli, Kardamom, ...

Die ätherischen Öle Birke und Wintergrün können von Kindern nicht verstoffwechselt werden. Diese Öle können wie auch Aspirin (durch die enthaltene Acetylsalicylsäure) zum gefährlichen Reye-Syndrom führen und das Blut kann übersäuern.

Vor jeder Anwendung auf der (Kinder)Haut mache den Patch-Test. Dieser Hautverträglichkeitstest geht so: Gib etwas von der Mischung, dem Öl etc. in die Armbeuge und prüfe ob der Anwender bzw. das Kind die nächsten Stunden bis evtl. sogar zum nächsten Tag mit Haurötungen oder z.B. Juckreiz darauf reagierst.

Unbedingt richtig verdünnen - siehe Verdünnungstabelle auf der Seite →

Stimme die Konzentration (Verdünnung) entsprechend auf das Alter, sowie Ziel der Behandlung ab. Es macht auch einen Unterschied ob Du etwas körperliches behandeln willst, oder ob es seelisch ist. Bei seelischen, psychischen Beschwerden ist die Dosierung viel geringer und feiner zu halten. Genau so ist es auch mit einer Teilkörper- oder Ganzkörperbehandlung.

Wichtige Grundregeln

Diese Grundregeln gelten natürlich auch allgemein für die Anwendung von ätherischen Ölen, Pflanzenölen und Hydrolaten. Egal welches Alter der Anwender hat, auch für Erwachsene sind sie zu beachten. Aber vor allem gilt dies hier für Kinder. Im Zweifel halte immer Rücksprache mit einem Aromatherapeuten oder Aromapraktiker!

Die Anwendungsmöglichkeiten bei Kindern

Grundsätzlich sind alle Anwendungen, bis auf die innerliche Anwendung (von ätherischen Ölen) auch bei Kindern möglich und einfach umsetzbar. Am einfachsten und sichersten ist bei den kleinen sicher die Trockeninhalation über ein Dufttuch, oder einen Duftstein (muss so groß sein, dass er nicht verschluckt werden kann). Hier bietet es sich sehr an einfach das Kuscheltuch, oder sogar Lieblingsschmusetier zu beduften. Hier können sie den Duft dann auch ganz einfach wieder weglegen wenn er zu viel wird.

Trockeninhalation

(z.B. Taschentuch beduftet, Dufttuch, Duftvlies, Riechstift, Duftstein, Duftdose, Riechzucker)

Wasserdampfinhalation

Raumbeduftung (

Raumspray, Duftlampe, Diffusor, oder einfach nur ein Tuch bzw. Handtuch über der Heizung)

Body- bzw. Körpersprays

(bestenfalls mit Hydrolaten)

Parfüms

(Roll-Ons, Sprays, feste Parfüms, ...)

Einreibungen

(Balsame, Salben, Cremes, Körperöle, Massageöle, Roll-Ons, ...)

Badeanwendungen

(Bäder, Sitzbäder, Fußbäder, Waschungen, ...)

Kompressen

Auflagen

Wickel

(z.B. Fieberwickel, Zwiebelwickel bei Ohrenschmerzen, Halswickel, ...)

Auch die Zubereitung von Mischungen sollte mit Kindern recht schnell und unkompliziert funktionieren. Ohne natürlich dass die Hygiene zu kurz kommt. Vor dem Gebrauch ist es wichtig die Gefäße immer mit Alkohol zu reinigen und damit zu desinfizieren. Wodka kann hier gut verwendet werden. Dieser kann auch gut in eine Sprühflasche gegeben werden, so lässt er sich einfacher aufsprühen zum desinfizieren. Am besten werden Schraubgläser von Marmeladen, Aufstrichen, Pestos, etc... in der Geschirrspülmaschine gereinigt und können so wieder verwendet werden. Diese auch wieder desinfizieren.

Zum Rühren verwendet man meist eher Glasstäbe. Weitere wichtige Behälter sind Sprühflaschen, Roll-On-Behälter, Riechstifte, Cremetiegel (aus Glas), etc... Bezugsquellen dazu gibt es weiter hinten.

(Trocken) Inhalation

Ätherische Öle zu inhalieren, ist die wirklich einfachste Möglichkeit. Bei der Inhalation unterscheidet man die Trockeninhalation (an der Flasche riechen, Duftvlies, Taschentuch, etc...) oder die Wasserdampfinhalation. Mit Wasserdampf zu inhalieren ist aber nicht für jeden geeignet. Dies ist weiter hinten genauer beschrieben.

Muss es schnell gehen, an der Flasche riechen oder ein paar Tropfen auf ein Taschentuch geben. Dann den Duft tief inhalieren.

Dufttuch, Duftvlies, Duftfleckerl

Ein Dufttuch wird üblicherweise auch Duftfleckerl oder Duftvlies genannt. Dies kann einfach alles sein, z.B. ein einfaches Wattepad, ein Baumwolltuch, ein Fetzerl das wo übriggeblieben ist, oder auch nur ein Taschentuch. Dieses dann einfach beträufeln mit dem Duft der Wahl und immer dabei haben, neben das Bett legen, auf dem Schreibtisch beim Lernen liegen haben, etc... Diese Methode ist im Pflegebereich sehr gängig, denn damit kann die Person direkt individuell beduftet werden. Toll ist z.B. auch ein Dufttuch auf dem Nachttisch zum besser einschlafen, etc...

Speziell für Kinder ist diese Methode sehr gut geeignet, denn so können sie selbstständig den Duft immer zur Seite legen wenn sie genug haben und nach Bedarf einfach wieder daran riechen. Auch das Lieblingskuscheltier, das Kuscheltuch, das Nuckeltuch, ... kann so beduftet werden.

Grundrezept für 1 Anwendung:

1 bis 2 Tropfen ätherische Öle auf ein Wattepad, Taschentuch, Stofftuch, etc... träufeln und tief inhalieren.

Tipp - das Duftfleckerl einfach in 1 Glas geben (Marmeladeglas, ...) oder eine Dose und den Deckel schließen. So hält der Duft viel länger und ist auch intensiver wenn man daran riecht.

Beduftete Taschentücher

Diese Methode ist wirklich sehr schnell gemacht. Dafür benötigst Du nur unbeduftete Papier-Taschentücher in Packungen. Diese Methode eignet sich gut bei Angst, zur Immunsystemstärkung, bei Prüfungen, zum Lernen, ...

Grundrezept für 1 Anwendung:

1 bis 2 Tropfen ätherische Öle auf ein inneres Taschentuch tropfen und die Packung wieder schließen.

Riechzucker

Natürlich lässt sich genau nach dieser Beschreibung auch ein Riechsalz herstellen, aber für Kinder stellt Riechzucker aufgrund vom Verschlucken weniger Gefahr dar. Noch einfacher ist die Duftdose. Dazu einfach einen Watteträger (Wattepad, ...) beduften und in ein Glas oder Döschen geben.

Grundrezept für 1 Riechzucker:

1 EL Zucker2 bis 3 Tropfen ätherische Öle

Zucker in ein Döschen geben, mit den gewünschten ätherischen Ölen beträufeln und schütteln. Dieses Döschen eignet sich auch zum Mitnehmen. Z.B. bei Autofahrten wenn einem übel wird, bei Kopfschmerzen in der Schule, bei Nervosität oder Angst vorm Arzt bzw. Zahnarzt, ...

Inhalierstifte

Eine super Möglichkeit den Duft auch immer bei sich zu haben sind Riechbzw. Inhalierstifte. Sie sehen aus wie Labellos und passen perfekt in jede Tasche oder Schultasche. Der Duft hält hier ca. für 6 Monate, kann aber immer wieder nachbeduftet werden, bzw. sogar auch die Wattestäbchen nachgekauft werden.

Grundrezept für 1 Riechstift:

3 bis 6 Tropfen ätherische Öle

Einfach das innere Wattestäbchen herausnehmen und die Öle hinauftropfen, wieder in den Stift geben und verschließen. Zum daran riechen, dann einfach den Deckel abnehmen und daran schnuppern. Dies ist auch sehr sicher für Kinder, sie kommen durch den Stift gar nicht mit dem Öl in Kontakt, nur mit dem Duft.

Nasenöl, Nasenbalsam

Ein guter Nasenbalsam eignet sich zur Pflege der empfindlichen Schleimhaut, bei Schnupfen, bei Kopfschmerzen und auch ideal zum Schutz vor Ansteckungen speziell in der Erkältungs- und Grippezeit. Immer vor dem Hinausgehen einfach auf und um die Nasenflügel bzw. Nasenöffnungen auftragen.

Grundrezept für 1 Nasenöl:

10 ml Basisöl1 bis 2 Tropfen ätherische Öle

Grundrezept für 1 Nasenbalsam:

30 g Sheabutter20 ml Basisöl5 bis 10 Tropfen ätherische Öle

Roll-Ons

Kinder lieben Roll-Ons. Am besten selbstgemacht. Sind sie ja auch super schnell und perfekt für jede Tasche (Hosen-, Schultasche) geeignet. Viele Hersteller bieten sie auch schon in den buntesten Farben an, was für Kinder natürlich ideal ist. Für die Herstellung nimmt man am besten Jojobaöl, denn dieses ist geruchsneutral und am längsten haltbar unter den Basisölen.

Roll-Ons sind auch perfekt bei Insektenstichen, Kopfschmerzen, als Naturparfum und bei kleineren Verletzungen. Einfach nach Bedarf dann direkt auf die Stelle auftragen.

Grundrezept für 1 Roll-On:

10 ml Jojobaöl (Wodka, ...)4 bis 10 Tropfen ätherische Öle (je nach Bedarf und Dosierung)

Jean-Pütz-Methode

Hier werden je 1 Tropfen Öl (z.B. Thymian linalool) auf ein Stückchen Papiertaschentuch (5x5 cm jeweils) gegeben und in je ein Nasenloch gesteckt. Wichtig ist, dass das Taschentuch so zusammengeknüllt wird, dass das Öl sich innen befindet, damit es nicht zu Hautreizungen kommt. Diese Kügelchen können dann über Nacht auch in der Nase verbleiben. Diese Methode hilft sehr gut um die Nase wieder frei zu bekommen und durchzuatmen. Geeignet für Kinder ab 6 Jahren.

Inhalation mit Wasserdampf

Diese Anwendung ist ein sehr beliebtes Hausmittel um den Kopf wieder frei zu haben bei so mancher Erkältung oder Grippe. Hierzu einfach Wasser im Kochtopf oder Wasserkocher erhitzen. Dann im Topf auf eine feuerfeste Unterlage auf den Tisch stellen. Ätherische Öle oder Hydrolate (z.B. Rosenhydrolat bei Husten ist super für Kinder) dazugeben (Öle auf den TL Meersalz tropfen und ins Wasser geben) und den Kopf über den Topf halten. Den Dampf dann für ca. 5 bis 10 Minuten schön tief inhalieren. Die Wirkung wird mit einem Handtuch über dem Kopf sogar nochmals verstärkt.

Grundrezept für 1 Anwendung:

1 Liter heißes Wasser1 TL Meersalz als Emulgator1 bis 2 Tropfen ätherische Öle oder 2 EL Hydrolat

Diese Anwendung ist immer wieder hilfreich bei Erkältungskrankheiten, Schnupfen, Husten, trockenen Nasenschleimhäuten etc ...

Bedenke, 1 bis 2 Tropfen klingt nicht viel und gern wird mehr als diese Menge in das Wasser getropft. Aber 1 Tropfen ätherisches Öl kann 1 ganze Schüssel Pflanzenmaterial der frischen Pflanze sein. Dosiere gering!

Diese Methode ist keinesfalls geeignet wenn man unter allergischen Reaktionen des Atemtrakts leidet oder eine chronische Atemwegserkrankung hat (z.B. COPD), Rücksprache mit dem Arzt halten!

Für kleinere Kinder ist sie auch nur bedingt geeignet, da hier stark eine Verbrühungsgefahr besteht. Zur Sicherheit lieber keine 1,8 Cineol haltigen Öle bei Kindern verwenden (Ravintsara, Cajeput, Eukalyptus, ...) Gut geeignet sind z.B. Rosenhydrolat, Teebaumhydrolat, Thymian linalool, Rosenholz, Lavendel, Neroli, ...

Dampfzelt für Kinder

Nicht alle Kinder finden die Wasserdampfinhalation angenehm, oder sind schon groß genug, dass sie sich damit nicht verbrühen. Hierbei kann man aber nachhelfen und einfach ein Zauber-Dampfzelt bauen. Decke dafür einfach einen Tisch (Esstisch) mit bodenlangen Tüchern ab, oder natürlich wenn Du hast ein Tischtuch das wirklich bis zum Boden geht. Es sollten für die beste Wirkung keine Ritzen mehr zu sehen sein und der Boden damit erreicht. Dann stell den Topf mit heißem Wasser unter den Tisch (feuerfeste Unterlage) und krieche vielleicht sogar gemeinsam mit dem Kind, einer Taschenlampe, Spielzeug, einem Buch, ... in das Zelt. Achte darauf dass der heiße Topf weit genug von Euch entfernt ist. Und schon kann das Abenteuer beginnen!

Raumbeduftung

Die Raumbeduftung kennen wir schon lange, aber meist waren das nur synthetische Drogeriemarktöle. Achte hier auf die richtige Qualität, denn sonst hast Du nicht die erwarteten Wirkungen (wie z.B. Raumluftdesinfektion, Harmonisierung, ...). Wichtig, achte auf Mitbewohner und speziell Haustiere. Duftvorlieben können sehr unterschiedlich sein und wieder ist weniger mehr.

Es muss nicht immer gleich eine Duftlampe oder ein Diffusor sein. Es reicht auch eine kleine Schale, Aschenbecher oder sogar einen Untersetzer mit ätherischen Ölen und warmen Wasser aufzustellen. Funktioniert sehr gut in kleinen Räumen. Der Vorteil hier mit Kindern ist, dass man keine Kerze dazu braucht. Es kann also nicht viel passieren - außer die Schale wird verschüttet. Aber sind die Kinder noch klein musst Du sowieso alles außer Reichweite aufstellen.

Raumspray

Mit einem Raumspray ist man sehr flexibel in der Anwendung. Sie sind ideal zur raschen Raumbeduftung oder um auch mal kurz einen Duftimpuls zu setzen.

Grundrezept - Raumspray:

100 ml Wodka, Hydrolat pur, oder destilliertes Wasser (mit Wodka)40 bis 60 Tropfen ätherische Öle

Einfach nach Bedarf ein paar Sprühstöße in den Raum geben. Oder auch als Kissenspray kann er verwendet werden. Aromasprays werden auf Basis von Alkohol und/oder Hydrolaten hergestellt. Verwendest Du nur Hydrolate als Basis oder destilliertes Wasser, denke evtl. auch an einen Emulgator. Sonst immer die Flasche vor Gebrauch gut schütteln.

Duftlampe

In einer Duftlampe werden die ätherischen Öle üblicherweise in das Wasser geträufelt und dann durch eine Kerze darunter erhitzt. Durch die entstehende Wärme verteilt sich dann der Wasserdampf in der Luft. So ganz ist das aber nicht richtig, denn die Öle sind nicht wasserlöslich und in der Duftlampe haben sie so noch keinen Emulgator. Gib deshalb immer erst die Öle hinein und dann das Wasser darauf. Besser wäre es, wenn Du Dir eine Duftmischung erstellst.

Grundrezept für 1 Anwendung in der Duftlampe:

2 bis 6 Tropfen ätherische Öle je nach Raumgröße

Duftstein

Duftsteine sind meist aus porösem Ton gefertigt, worauf dann das Öl geträufelt wird. Durch den Ton wird es aufgesaugt und wieder abgegeben. Diese Steine helfen einen kleinen Umkreis zu beduften. Sind also ideal für den Schreibtisch oder Nachttisch. Auf der Heizung verteilt sich der Duft sogar noch mehr. Achte bei kleineren Kindern aber unbedingt darauf, dass der Duftstein nicht verschluckt werden kann bzw. außer deren Reichweite steht. Tipp - Duftsteine selber machen.

Grundrezept für 1 Anwendung auf einem Duftstein:

2 bis 6 Tropfen ätherische Öle je nach Raumgröße

Diffusor, Duftvernebler

Diese elektrischen Duftvernebler funktionieren meist mit Ultraschallvernebelung. Mittlerweile sind schon spezielle für Kinder designte Diffusor als Pandabär, etc... erhältlich. Bei diesen oft fast geräuschlosen Ultraschallverneblern kann man das Öl direkt ins Wasser tropfen. Gereinigt werden sie dann mit einem alkoholischem Desinfektionsmittel oder einem Duftlampenreiniger. Hier wirst Du Dich an die Dosierung vielleicht noch rantasten müssen, probiere eher weniger zu Beginn. Schalte dann den Diffusor ein und geh 10 Minuten aus dem Raum. Wenn Du wieder hineinkommst sollte der Duft nur sanft wahrnehmbar sein.

Bei Schlafstörungen sind sie hilfreich, hier hilft es wenn der Raum vor dem Schlafengehen beduftet wird. Zum Schlafen dann aber ausschalten. Auch zur Raumluftdesinfektion (in Krankenzimmern) eignen sie sich hervorragend (Cajeput, Zitrone, ...).

Grundrezept für 1 Anwendung im Ultraschallvernebler:

4 bis 5 Tropfen auf 25 bis 30 ml Wasser (gerechnet für 20 bis 30 m2 Wohnraum) oder Hydrolat pur einfüllen

Nasses Handtuch über der Heizung

Es muss nicht immer eine Duftlampe oder der Diffusor sein muss es schnell gehen. Eine Schale Wasser auf der Heizung mit ätherischen Ölen reicht oft auch.

Dies ist die ganz schnelle Variante. Hierzu emulgierst Du einfach in Wasser ein paar Tropfen ätherische Öle, gibst ein Tuch (Handtuch) hinein, wringst es aus und legst es über die Heizung. Durch die Wärme der Heizung verdunstet das Wasser dann im Raum. Die Nässe des Handtuchs ist auch gut bei trockener Raumluft. Speziell im Winter ist dies wichtig, damit die Schleimhäute nicht austrocknen und anfällig für Viren, etc... werden.

Parfüm, festes Parfüm

Kinder lieben Düfte und so ist es auch mit Parfüms. Idealerweise sogar wenn sie selber hergestellt sind. Du kannst Hydrolate auch schon pur als Parfümsprays verwenden. Dieser Duft ist ausreichend, oder Parfüms selbst herstellen. Dafür eignen sich Parfüm-Roll-Ons, Parfüm-Balsame oder auch Parfüm-Sprays sehr gut. Diese kann das Kind dann immer mithaben oder morgens vor der Schule auftragen.

Grundrezept - Parfüm-Balsam:

40 g Sheabutter10 bis 20 Tropfen ätherische Öle

Grundrezept - Parfüm-Roll-On:

10 ml Basis (Jojobaöl, ...)10 bis 15 Tropfen ätherische Öle

Grundrezept Parfümspray:

100 ml Basis (Hydrolat oder destilliertes Wasser, ...)Emulgator (Wodka, Solubol)30 bis 50 Tropfen ätherische Öle

Bodysplash

Grundrezept - Bodysplash:

100 ml Hydrolatevtl. etwas Wodka20 bis 30 Tropfen ätherische Öle

Bodysplashs sind perfekt geeignet zur Erfrischung oder einfach nur so zwischendurch. Sie können über Kopf und Körper versprüht werden. Hydrolate pur sind natürlich sanft und perfekt geeignet. Der Bodysplash ist immer da ideal wo einfach ein kleiner Duftimpuls gebraucht wird, sei es bei Angst, zur Beruhigung, bei Prüfungen, als Schutzsspray, ... Wodka dazu gegeben konserviert. Je mehr verwendet wird, desto länger die Haltbarkeit. Aber Achtung Wodka ist nicht für Kinderhaut.

Schüttellotion

Grundrezept - Schüttellotion:

10 ml Pflanzenöl10 ml Hydrolat

Sind nur wenige Zutaten nicht wahr? Diese Lotion besteht auch nur aus Pflanzenöl und Hydrolat. Sie kann wunderbar zur Gesichts-, Haut- und sogar Intimpflege verwendet werden. Am besten geeignet ist sie aber zur Babypflege, hier einfach Rosenhydrolat und Mandelöl nehmen. Sie spendet der Haut zusätzlich Pflege und ist sehr sanft in der Anwendung. Vor jeder Anwendung gut schütteln.

Da hier komplett die Konservierung fehlt, ist die Lotion schnell aufzubrauchen. Deshalb alle 5 Tage in kleinen Mengen frisch machen.

Körperöle zur Pflege

Grundrezept - Körperöl:

50 ml Pflanzenöl5 bis 15 Tropfen ätherische Öle

Wundervoll zur Hautpflege geeignet sind selbstgemachte Körperöle. Haltbar sind die Mischungen zwar ca. 6 Monate, aber mische sie besser immer frisch. Dann nach dem Duschen oder Baden auf die noch feuchte Haut auftragen und genießen.

Das tolle an diesen Mischungen ist, dass ganz individuell das Öl abgestimmt werden kann. Denn Pflanzenöle haben auch ganz tolle Wirkungen. Als Beispiel das Sanddornfruchtfleischöl kann äußerlich und innerlich als Vorbereitung auf die Sonneneinstrahlung genommen werden. Mit einer Kur bevor der Sommer beginnt, bekommst Du oder Dein Kind nicht so schnell einen Sonnenbrand.

Massageöle für Streicheleinheiten

Grundrezept - Massage-Öl:

100 ml Pflanzenöl10 bis 15 Tropfen ätherische Öle

oder:

2 bis 3 EL Pflanzenöl (ca. 30 bis 45 ml)2 bis 5 Tropfen ätherische Öle

Das Massieren mit ätherischen Ölen gilt als eine der wirksamsten Methoden. Bei Kindern geht es hier eher um die Streicheleinheiten, die Berührungen und den Wohlfühleffekt. Hier erfolgt die Aufnahme der Stoffe durch die Haut und auch durch die Nase, was stark die Psyche anspricht.

Schmerzöle

Grundrezept - Schmerzöl:

50 ml Pflanzenöl10 bis 15 Tropfen ätherische Öle (für chronische Schmerzen 5 bis 10 Tropfen ätherische Öle)

Schmerzöle werden nur für akute Behandlungen bzw. Schmerzen verwendet, deshalb können sie höher dosiert werden. Beachte aber, dass die Anwendung nur über einen kurzen Zeitraum erfolgt. Für chronische Schmerzen, oder einen längeren Zeitraum, dosiere geringer.

Cremes, Balsame

Grundrezept - Balsam mit Sheabutter:

30 g Sheabutter20 ml Pflanzenöl5 bis max. 10 Tropfen ätherische Öle

Grundrezept - Balsam mit Kokosöl:

40 g Kokosöl10 ml Pflanzenöl5 bis max. 10 Tropfen ätherische Öle

Grundrezept - Körpercreme:

50 g Sheabutter10 ml Mandelöl5 bis max. 10 Tropfen ätherische Öle

Einfache Salbe: 10 Teile fettes Öl und 1 Teil Bienenwachs. Dies sind auf 50 ml Öl ca. 4 bis 5 g Bienenwachs, je nachdem wie fest sie werden soll.

Für die Zubereitung einfach erst die Sheabutter, oder das Kokosöl auf der Heizung bzw. im Wasserbad nicht zu heiß schmelzen. Die Sheabutter darf nicht über 37 Grad erwärmt werden, denn dann wird sie ganz krümelig. Aber mit ein klein wenig Geduld schmilzt auch die Sheabutter, wenn auch langsamer. Dann die restlichen Zutaten dazugeben, gut verrühren und in ein sauberes, vorher desinfiziertes Cremedöschen füllen. Abkühlen lassen, fertig.

Verwendet werden können sie zur Hautpflege allgemein, Nagel- und Fußpflege, oder aber den Balsam mit Kokosöl zur Haarpflege, Insekten- und Zeckenabwehr.

Auch ein guter Tipp ist es den Balsam mit Kindern gemeinsam herzustellen, wenn Du als Beispiel einen Schnupfenbalsam machen möchtest. Dann verwenden sie ihn nämlich schon viel lieber.

Auflagen, Wickel

Im Vergleich zu Einreibungen, erreichen Auflagen und Wickel besser die Organe im Körperinneren. Die Temperatur wird durch das Abdecken mit einem Kirschkernkissen oder einer Wärmeflasche erhöht und das ätherische Öl kann verdampfen, wodurch es mehr einwirkt. Dafür den Wickel aber mind. 20 Minuten einwirken lassen. Fühlt sich ein Wickel komisch an, muss er sofort wieder abgenommen werden.

Feuchter Wickel

Ein feuchter Wickel besteht immer aus 3 Lagen. Dem inneren Tuch (Baumwolle, Leinen), dem 2. Tuch, welches die Feuchtigkeit aufnimmt und dem 3. Tuch, das man zum Fixieren benötigt.

Öle im Salz emulgieren und ins Wasser geben. Prüfe die Temperatur und gib dann das Baumwoll- oder Leinentuch ins Wasser. Gut ausdrücken und auf die behandelnde Stelle geben. Mit dem Frotteetuch abdecken und mit dem Wolltuch fixieren.

Grundrezept für 1 feuchten Wickel:

1 TL Salz1 bis 2 Tropfen ätherische Öle1 Baumwoll- bzw. Leinentuch1 Handtuch bzw. Frotteetuch1 Wolltuch oder WollschalWasser das 1 Grad unter der Körpertemperatur liegt

Temperierter Ölwickel, Ölkompresse

Grundrezept für 1 Anwendung:

1 Esslöffel Pflanzenöl2 bis 3 Tropfen ätherische Öle10 x 10 cm Tuch oder Kompresse

Die Öle im Glasschälchen mischen und auf ein gefaltetes Baumwoll- oder Küchentuch verteilen. Dieses Tuch mit der Ölmischung dann auf die betroffene Stelle (Bauch, Brust, ...) legen, bei Bedarf kann noch zusätzlich ein Wärmekissen oder eine Wärmflasche oben drauf gelegt werden.

Hilft wunderbar bei Schlafstörungen, Ängsten, Bauchweh, Nervosität, Unruhe und Harnwegsentzündung. Dazu einfach die Kompresse mittig auf den Oberbauch legen. Bei Husten hilft er aber auch sehr gut, wenn er auf die Brust gelegt wird.

Lippenpflege

Lippenpflege ist auch bei Kindern sehr wichtig. Oft liest man, dass Kinder (wie auch Erwachsene) von den bekannten Pflegestiften abhängig sind, da ohne Verwendung dieser, die Haut sogar schmerzt und aufzuplatzen droht. Das gute an diesen Rezepten hier ist, dass gerade bei Kindern nur natürliches auf die Lippen kommt. "Schlecken" sie die Lippen nun manchmal ab, dann macht das gar nichts! Und ja, auch das gemeinsame Rühren und aussuchen des Dufts macht viel Spaß!

Lippenpflegestifte

Grundrezept - Lippenpflegestifte:

17 g Sheabutter3 g Bienenwachs5 Tropfen Sanddornfruchtfleischöl2 bis 3 Tropfen ätherische Öle

Sheabutter und Bienenwachs im Wasserbad sanft schmelzen und die Öle dazugeben. Gut verrühren und dann in saubere, vorher desinfizierte Lippenstifthülsen füllen und erkalten lassen. Schützt die empfindliche Haut der Lippen und kann ganz individuell beduftet werden.

Lippenbalsam

Sheabutter sanft im Wasserbad schmelzen und die Öle dazugeben. In saubere Tiegel füllen. Dieser Balsam schützt die empfindliche Haut der Lippen besonders gut.

Grundrezept - Lippenbalsam:

25 g Sheabutter5 bis max. 10 Tropfen Sanddornfruchtfleischöl2 bis 3 Tropfen ätherische Öle

Mund-, Zahnpflege

Eine gute Mund- und Zahnpflege gehört auch zu einer guten und natürlichen Gesundheitspflege. Leider kommen trotz 2x täglich Zähneputzen Beschwerden mit dem Zahnfleisch vor. Denn auch bei der gründlichsten Zahnhygiene kann sein dass Reste von Bakterien noch im Mund bleiben und diese lösen dann die Probleme aus.

Bei Entzündungen des Rachens und Halsschmerzen kann Gurgeln mit ätherischen Ölen und Hydrolaten auch helfen. Sogar die auftretenden Schmerzen können damit gelindert werden. Für Zahnfleischbeschwerden kannst Du auch alle paar Minuten einen Sprühstoß der Hydrolate pur in den Mund geben. Am besten geeignet sind das Salbei- und das Pfefferminzhydrolat, aufgrund deren antiseptischen und antibakteriellen Eigenschaften.

Grundrezept - Gurgelsalz:

50 Gramm Meersalz1 bis 2 Tropfen ätherische Öle 1 TL in 1 Glas Wasser geben und damit gurgeln.

Hydrolate - Grundrezept zum Gurgeln:

2 EL Hydrolat unverdünnt oder in 1/2 Glas Wasser verdünnt

Grundrezept - Mundwasser:

200 ml Wasser, Hydrolat oder Salbeitee1 Prise Meersalz2 Tropfen ätherische Öle

Grundrezept - Mundspülung:

50 ml Hydrolat oder destilliertes Wasser5 bis 10 Tropfen ätherische Öle1 ml Solubol (Prise Meersalz)

Grundrezept - Mundspray:

50 ml Hydrolat10 Tropfen ätherische Öle1 ml Solubolopt. bis zu 5 ml Sanddornfruchtfleischöl

Bei Halsschmerzen nutze auch einen Mundspray ganz nach Bedarf. Als Grundlage dafür eignen sich wieder ideal Hydrolate. Rosenhydrolat, Nerolihydrolat, Lavendelhydrolat, ... können bedenkenlos auch von Kindern verwendet werden.

Badezusätze

Ein herrlich duftendes Bad, wer mag das nicht. Vor allem wirken hier die Öle und Hydrolate über die Haut und noch zusätzlich über die Nase. Perfekt bei Erkältungsbädern - auch vorbeugend, oder schon bei den ersten Anzeichen angewendet, ideal. 15 Minuten baden reicht hier schon aus. Zu beachten gilt aber unbedingt, nur gesunde Menschen sollten baden. Bei Fieber oder Schwindel keine heiße Badanwendung auswählen.

Verwende auch nur hautfreundliche ätherische Öle, welche auch für warmes Wasser geeignet sind (auf keinen Fall Pfefferminze - Zitrusöle und Walddüfte verwende nur mit Vorsicht und auf keinen Fall älter als 1 Jahr!!).

Für ein Hand- oder Fußbad halbiere einfach das Grundrezept und bade dann ca. 5 bis 10 Minuten.

Bade-Öl

Grundrezept - Badeöl:

10 ml Pflanzenöl (Mandelöl)6 bis 8 Tropfen ätherische Öle

Der Vorteil am Baden mit Pflanzenöl ist, dass die Haut damit noch zusätzlich gepflegt wird.

Das Öl ist in diesem Fall schon der Emulgator. Bitte beachte nur, dass die Badewanne sehr ölig werden kann. Rutschgefahr.

Bade-Salz

Grundrezept - Badesalz:

50 g Meersalz (oder 2 EL Sahne)5 bis 10 Tropfen ätherische Öle

Für die Verbindung der ätherischen Öle mit dem Wasser benötigst Du einen Emulgator, wie bereits auf der Seite → beschrieben. Für ein Badesalz kannst Du Meersalz verwenden, für Kinder eignen sich aber auch sehr gut Honig oder Sahne.

Peelings für saubere, kleine Füße & Hände

Aufgetragen wird es auf die feuchte Haut und sanft einmassiert. Dann mit viel lauwarmen Wasser abgewaschen. Macht auch die schmutzigsten Hände und Füße wieder richtig sauber!

Grundrezept - Zuckerpeeling:

1 Esslöffel Zucker1 Esslöffel Pflanzenöl1 bis 3 Tropfen ätherische Öle

Was sind Hydrolate?

Eine von vielen Herstellungsmethoden um ätherische Öle zu gewinnen ist die Wasserdampfdestillation der Pflanzen. Bei dieser Methode entsteht auch Pflanzenwasser, genannt Hydrosol oder Hydrolat. Früher noch wurde dieses Wasser als Abfall angesehen und einfach weggeschüttet. Aber irgendwann hat man dann erkannt, dass auch diese Pflanzenwässer sehr wirkungsvoll sind und nutzt sie nun. Sie werden mittlerweile auch schon als Aromatherapie 2.0 bezeichnet.

Wundere Dich nicht, wenn gewisse Hydrolate (wie z.B. Lavendel) einen etwas gewöhnungsbedürftigen Duft haben. Das ist wegen des geringen Anteils des ätherischen Öls. In seiner Wirkung wird das Hydrolat nämlich durch die wasserdampflöslichen und im Duft durch die wasserdampfflüchtigen Bestandteile bestimmt.

Hydrolate enthalten nämlich die wasserlöslichen Wirkstoffe der Pflanze, während ja ätherische Öle die öllöslichen Wirkstoffe der Pflanzen enthalten. Sie sind somit also eine wirklich perfekte Ergänzung zu den Ölen oder auch nur alleine eingesetzt, pur verwendet, innerlich eingenommen sehr hilfreich und wirkungsvoll.

Hydrolate ...

sind die sanften Geschwister der ätherischen Öle

enthalten die wasserlöslichen Wirkstoffe der Pflanze

können meistens pur verwendet werden

sind bestens für die Säuglings- und Kinderpflege einsetzbar

sollten nur ohne Konservierungsstoffe verwendet werden

verkeimen leider schnell bei unsachgemäßem Umgang und falscher Lagerung

Abgelaufene, alte Hydrolate können aber auch noch verwendet werden. Einfach ins Bügelwasser geben empfiehlt Eliane Zimmermann. Rosen- oder Nerolihydrolat duften herrlich auf der Wäsche und machen auch das Bügeln zum Highlight!

Haltbarkeit und Lagerung

Da Hydrolate wässrige Lösungen sind, sind sie leider auch nicht sehr lange haltbar. Sobald die Flasche einmal geöffnet ist, sollten sie innerhalb von 8 Wochen bis max. 3 Monate verbraucht werden. Gelagert werden sollten sie dunkel und auch kühl. Nicht konservierte Hydrolate sind meist nur kurz haltbar und können bei unsachgemäßer Lagerung und Handhabung sehr schnell verkeimen. Achte auf Schlieren und Wolken im Hydrolat, diese deuten auf Verkeimung und Pilzbefall hin.

Aufbewahren - als Ausnahme im Kühlschrank, in die Kühlschranktür geben. Vermeide schwankende Temperaturen, das dabei entstehende Kondenswasser beschleunigt den mikrobiellen Verderb.

Hydrolate müssen nicht verdünnt werden und können gleich direkt pur auf der Haut angewendet werden. Das gute daran ist, dass mit Hydrolaten wenig falsch gemacht werden kann. Achte nur darauf, dass sie frisch sind und noch keine Schlieren enthalten (mehr siehe Haltbarkeit & Qualität).

Anwendung und Anwendungsmöglichkeiten

zur Behandlung von Kindern, Schwangeren, sensiblen, alten Menschen
als Kompressen (Insektenstiche, Prellungen, Fieber, ...)
zur Hautpflege, Hautreinigung (z.B. wunder Babypopo), Feuchtigkeitspflege
zur Mundhygiene (Mundspray, zum Gurgeln), zur Augenpflege (Rosenhydrolat)
zur Herstellung sämtlicher Pflegeprodukte, in der Aromakosmetik (Cremes, Lotionen, Deos, Haarwasser, ...)
als Badezusatz, Sitzbad, Sitzdampfbad
für Duftlampen, Diffuser oder als Spraygrundlage
zur innerlichen Einnahme zu gesundheitlichen Zwecken (1 EL pur für Erwachsene, 1 TL auf 1 Glas Wasser für Kinder)
in der Aromaküche - zum Backen, Verfeinern und Aromatisieren von Speisen und Getränken (1 TL Zimtrindenhydrolat in 1 Glas Apfelsaft schmeckt herrlich!)
zur einfachen Erfrischung (Pfefferminzhydrolat speziell im Sommer, herrlich!)

Wie erkennt man ein echtes Hydrolat?

Nicht alle im Handel angebotenen Pflanzenwässer sind auch echte Produkte der Wasserdampfdestillation. Hier gibt es Bezeichnungen wie Blütenwasser, Aromawasser oder Duftwasser, Aquaroma, Rosenwasser, Hydrosole, etc... Diese sogenannten "...Wässer", genauer gesagt also "Rosen-Wasser", "Neroli-Wasser" usw. müssen keine echten Hydrolate sein. Oft wird hier einfach destilliertes Wasser genommen und mit einigen Tropfen des jeweiligen ätherischen Öls verschüttelt.

Leider ist aber dies auch oft nicht mal ein 100% naturreines ätherisches Öl, sondern ein synthetisches, welches dann mit einem Lösungsvermittler aufgelöst wurde. Bestenfalls entspricht also hier die Wirkung nur dem der öllöslichen ätherischen Öle, die wasserlöslichen Wirkstoffe fehlen komplett. Und dann hat es ja eben nicht die wundervolle Wirkung die wir wollen.

Achte deshalb speziell auf die Bezeichnung Hydrolat oder Pflanzenwasser. Oberstes Gebot für den Kauf ist die Qualität, achte auch immer auf Bio-Qualität. Für die beste Qualität bei Kindern sollte wirklich KEIN Hinweis auf Zusätze wie Alkohol und chemische Konservierungsstoffe zu finden sein! Kaufe also, wenn Du Dir nicht sicher bist, nur Produkte von Händlern denen Du vertraust.

Warum ist Qualität wichtig?

Die Qualität spielt deshalb eine so große Rolle, weil Hydrolate mikrobiologisch einwandfrei sein müssen. Ein absolutes No-Go sind verkeimte Pflanzenwässer. Sowie auch nicht geeignet für die Wundpflege oder für kranke Schleimhäute sind mit Alkohol stabilisierte Hydrolate.

Steht am Etikett aber "Benzylalkohol", so ist dem Hydrolat aber kein Alkohol zugesetzt, sondern nur ein deklarationspflichtiger Inhaltsstoff natürlichen Ursprungs in ätherischen Ölen.

Basilikumhydrolat

Ein wahrer Balsam für die Nerven und eine wundervolle Anti-Stress Wirkung hat das Basilkumhydrolat. Besonders hilfreich bei Prüfungen, Heuschnupfen und auch Nervosität.

Botanischer Name:

Aqua Ocimum basilicum

Herstellung:

Destillation des Krautes

Haltbarkeit:

2 Jahre wenn nicht geöffnet

Duft:

voll, krautig, würzig, rosig

ab welchem Alter einsetzbar:

ab 1 Jahr

Wirkung seelisch:

aufbauend, aufmunternd, stresslösend, nervenberuhigend, spannungslösend, klärend, wenn der Kopf überfüllt ist bei Prüfungen, konzentrationsfördernd.

Wirkung körperlich:

appetitstimulierend, blähungswidrig, schleimlösend, verdauungsfördernd, entspannend, entkrampfend (auf die Darmwand), entzündungshemmend, antibakteriell, harntreibend.

Anwendungsgebiete:

Prüfungsangst (Bodyspray, innerlich einnehmen, ...), Lernunterstützung, Konzentrationsschwäche, zum Konzentrieren bei Prüfungen (Bodyspray, ...)

Selbstbewusstsein stärkend, zum Kraft sammeln (innere Einnahme, Raumspray, ...)

seelisches Bauchweh bei Kindern (Kompressen, Raumspray, Kissenspray, ...)

Stress, Anspannung, Nervosität (Raumbeduftung, innerliche Einnahme, ...)

schnelle Hilfe bei allgemeiner, psychischer Anspannung, Schlafstörungen

Migräne, Kopfschmerzen (Bodyspray, ...)