Auguste Caroline Sophie Herzogin von Sachsen-Coburg-Saalfeld geborene Reuß-Ebersdorf - Heinz-Dieter Fiedler - E-Book

Auguste Caroline Sophie Herzogin von Sachsen-Coburg-Saalfeld geborene Reuß-Ebersdorf E-Book

Heinz-Dieter Fiedler

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Beschreibung

Auguste Caroline Sophie wurde 1757 in Ebersdorf geboren. Dort regierte ihr Vater Graf Heinrich 24. Reuß zu Ebersdorf einen der kleinsten deutschen Kleinstaaten. Trotzdem wurde Auguste zu einer der einflussreichsten Frauen ihrer Zeit und zur "Stammmutter des europäischen Hochadels". Sie heiratete den Erbprinzen Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld und reiste 1795 auf Einladung von Zarin Katharina II. mit ihren drei ältesten Töchtern nach St. Petersburg. Katharinas Enkel Konstantin heiratete Augustes Tochter Juliane. Für das kleine mitteldeutsche Herzogtum Coburg war diese Verbindung mit dem mächtigen Zarenreich der erste entscheidende Schritt zu einem Land von europäischer Bedeutung. Auch die anderen Kinder Augustes und deren Nachkommen profitierten davon, schlossen vorteilhafte Ehen und gelangten in einflussreiche Positionen. So waren die früheren Könige von Portugal und die Zaren von Bulgarien direkte Nachkommen von Auguste, ebenso wie der letzte deutsche Kaiser. Und auch die heute noch bestehenden Königshäuser von England und Belgien lassen sich in direkter Linie auf Auguste, geb. Reuß-Ebersdorf, zurückführen.

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Inhalt:

Kindheit, Jugend, Heirat

Erbprinzessin in Coburg

Die Petersburger Reise

Augustes weiterer Lebensweg

Das weitere Schicksal des Bildes "Artemisia"

Augustes Kinder

Sophie

Antoinette

Juliane

Ernst

Ferdinand

Viktoria

Leopold

Literatur

1. Kindheit, Jugend, Heirat

Am 19. Januar 1757 wurde dem Grafen Heinrich 24. Reuß zu Ebersdorf eine Tochter Auguste Caroline Sophie geboren. Die Grafschaft Reuß-Ebersdorf war mit einer Fläche von 3 Quadratmeilen und 12000 Einwohnern einer der kleinsten unter den vielen deutschen Kleinstaaten. Dennoch wurde Auguste Caroline Sophie zur "Stammmutter des europäischen Hochadels", zu deren Familie Kaiser, Könige und Regenten zahlreicher europäischer Fürstenhöfe gehörten.

Reuß-Ebersdorf war 1678 entstanden, als die Grafschaft Lobenstein an die drei Söhne des verstorbenen Landesherrn aufgeteilt wurde. Der jüngste Sohn Heinrich 10. baute in Ebersdorf ein Schloss, und machte das damals unbedeutende Dorf zu seiner Residenz. Durch seinen Sohn und Nachfolger Heinrich 29. erhielt der Ort einen gewissen Aufschwung, besonders als sich 1746 einige hundert "Herrnhuter" ansiedelten. Die Herrnhuter Brüdergemeine ist eine vom Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf ursprünglich in der Lausitz gegründete Glaubensgemeinschaft. Heinrich 29. hat die Ansiedlung der Herrnhuter in Ebersdorf stark befördert. Er war selbst Mitglied der Gemeine und hat seine Kinder in diesem Sinne erzogen. Er war mit dem Grafen von Zinzendorf befreundet und verschwägert, denn Zinzendorf hatte Heinrichs Schwester Erdmuth Dorothea geheiratet.

Heinrich 24., Augustes Vater, war der dritte in der Reihe der Ebersdorfer Grafen und regierte das kleine Land von 1747 bis zu seinem Tod 1779. Seine Frau, Augustes Mutter, war eine geborene Gräfin Karoline zu Erbach-Schönberg. Auguste hatte einen älteren Bruder, der aber schon als Zweijähriger starb. Nach Auguste wurden fünf weitere Kinder geboren, von denen nur der spätere Landesherr Heinrich 51. und zwei Schwestern das Erwachsenenalter erreichten.

Augustes Eltern standen in enger Beziehung zu den „Herrnhuter“.

Dieser Hintergrund war prägend für die lebenslange tiefe Gläubigkeit von Auguste.

Und natürlich nahm man auch in der Brüdergemeine Anteil am Ergehen der Herrschaft. So findet sich unter dem Datum vom 19.

Januar 1757 eine Eintragung im Diarium (Tagebuch) der Ebersdorfer Brüdergemeine: „Heute wurde unsere gnädige Landesfrau mit einer Comtesse entbunden.“

Aus der Kindheit Augustes gibt es nichts Außergewöhnliches zu berichten.

Sie wurde, wie damals üblich, privat im Schloss unterrichtet und erzogen und auf eine standesgemäße Heirat vorbereitet. Ihre Lieblingsfächer waren Geschichte und Geographie.

Auch auf Sprachunterricht wurde in adligen Kreisen Wert gelegt, vor allem auf das Französische.

Die Ebersdorfer Grafen waren nicht besonders reich an irdischen Gütern. Aus diesem Grund und wohl auch wegen der Frömmigkeit der Herrschaft gab es keine prunkvolle Hofhaltung und keinen Standesdünkel. Gesellschaft, Spiel und Tanz - waren im strengen Ebersdorf verpönt. Die Herrschaft dieser kleinen dörflichen Residenz pflegte ein eher familiäres Verhältnis zu ihren Untertanen.

Auguste hat in diesem Umfeld eine glückliche Kindheit verlebt. Im höheren Lebensalter schreibt sie in ihr Tagebuch: "Ach, zu spät fühlt man erst ganz, was das Vaterhaus uns war; ... alles ist verändert und verschönert, aber ich traure doch immer um die lieben Umgebungen meiner glücklichsten Tage. Längst schlummern beide gute Eltern, und beinahe alle, die sie umgaben, im stillen Grab; aber nur mit meinem Leben wird die süße Erinnerung des Vaterhauses verlöschen."

Beim Tod ihrer Vertrauten und langjährigen Begleiterin schreibt sie: "Im 82. Jahr ist heute die gute alte Weichselbaum gestorben, und mit wehmütiger Erinnerung gedenke ich der langen Jahre, die wir uns kannten, meiner frohen Kindheit, deren Führerin sie war, der ersten schönen Jahre meiner Ehe, wo sie die treue Pflegerin meiner Kinder war. Ihr Tod hat mir sehr weh getan. Ach, sie stand ja neben meiner guten Mutter in jeder Erinnerung aus meiner Kindheit, und mit ihr sank das letzte Glied der Hausgenossenschaft meiner Eltern, jener fernen, süßen Zeit ins Grab."

In der Abgeschiedenheit der kleinen Residenz Ebersdorf wuchs Auguste heran und entwickelte sich zu einer jugendlichen Schönheit.

Davon können wir uns heute noch ein Bild machen, denn im Alter von 18 Jahren stand sie dem Porträt- und Landschafts-Maler Johann Heinrich Tischbein Modell für dessen bekanntestes Gemälde „Artemisia“.