aus Tradition wird Zukunft - Christian Bathke - E-Book

aus Tradition wird Zukunft E-Book

Christian Bathke

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Beschreibung

Tauchen Sie ein in die Welt der Gärtnerei Rosenblatt, einem Familienunternehmen, das bereits in der dritten Generation geführt wird. Die Zeiten haben sich geändert, und mit ihnen die Herausforderungen eines überregional erfolgreichen Betriebs. Klassische Arbeitsweisen und Abläufe reichen nicht mehr aus. Erleben Sie, wie die Verkaufsabteilung rund um Horst neue, innovative Wege der Zusammenarbeit ausprobiert und welche Auswirkungen dies auf die Menschen hat. Dieser Roman ist kein Sachbuch und beschreibt keine Methoden. Vielmehr stellt er den Menschen in den Mittelpunkt. Begleiten Sie das Team durch spannende Herausforderungen und sehen Sie, wie sie diese meistern. Entdecken Sie in den Erzählungen vielleicht sogar ein Stück von sich selbst und erfahren Sie, welche wertvollen Erkenntnisse Sie für Ihren eigenen Umgang mit Veränderungen gewinnen können. Dieser Roman zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie Wandel gelingen kann und wie wir alle davon profitieren können. Lassen Sie sich inspirieren und finden Sie heraus, wie Veränderungen nicht nur bewältigt, sondern aktiv und positiv gestaltet werden können. Holen Sie sich jetzt Ihr Exemplar und erleben Sie die faszinierende Reise der Gärtnerei Rosenblatt!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 442

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Christian Bathke

aus Tradition wird Zukunft

Ein Roman über die Entwicklung eines Familienunternehmens von den Anfängen bis zu heutigen Herausforderungen.

© 2024 Christian Bathke

Umschlag, Illustration: Christian Bathke

Druck und Distribution im Auftrag von Christian Bathke:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland

ISBN

Paperback978-3-384-26546-3

e-Book978-3-384-26547-0

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist Christian Bathke verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung „Impressumservice“, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Kapitel 1

die Firmengeschichte

Am Stadtrand, wo das konstante Dröhnen der Großstadt allmählich in die Stille der Natur übergeht und der Duft von frischem Gras die Luft erfüllt, entstand die Gärtnerei Rosenblatt. Umgeben von wilden Wiesen und majestätischen alten Bäumen, war dieses idyllische Stück Land eine grüne Oase der Ruhe. Johann Rosenblatt, ein Mann mit klaren, durchdringenden Augen und von Erde gefärbten Händen, erbte das Land von seinem Vater und legte damit den Grundstein seines Lebenswerks. Schon in jungen Jahren fühlte Johann eine tiefe Verbundenheit zur Natur, die ihn von einer vorgezeichneten Laufbahn in der städtischen Verwaltung hin zu einer unsicheren, doch erfüllenden Welt des Gartenbaus führte.

Das erste Gewächshaus, das Johann errichtete, war eine einfache Konstruktion aus altem Holz und zerbrochenen Fensterscheiben. Doch es wurde sein Reich, gefüllt mit einer unglaublichen Vielfalt an Pflanzen, die er von seinen Reisen mitbrachte und aus Samenkatalogen bestellte. Rote, saftige Tomaten, seltene Orchideen und duftende Kräuter verwandelten das Gewächshaus in ein wahres Paradies.

In den frühen Morgenstunden, unterstützt nur von der zarten Morgensonne und dem melodiösen Gesang der Vögel, fühlte sich Johann am lebendigsten. Diese Zeit verbrachte er allein unter seinen Pflanzen, goss die Setzlinge und fühlte die Erde zwischen seinen Fingern. Es war ein hartes Leben, besonders in den Wintermonaten, wenn Frost seine Arbeit bedrohte und die Verkäufe zurückgingen. Doch Johann blieb unbeirrt, getrieben von dem Glauben, dass die Schönheit und Vielfalt der Natur eine heilende Wirkung auf die Menschen hatte.

Johann legte großen Wert auf die Veredelung einheimischer Gewächse. Unter seinen kundigen Händen wuchsen prächtige Obstbäume, die süße Früchte trugen, sowie widerstandsfähige Rosen, die den Garten in ein duftendes Blütenmeer verwandelten. Mit viel Geduld und Geschick züchtete er resistente Sorten, die den lokalen Wetterbedingungen standhielten und dadurch besonders beliebt bei den örtlichen Gärtnern waren. Gleichzeitig begeisterte sich Johann für exotische Pflanzen. Er kultivierte seltene Orchideen und ungewöhnliche Sukkulenten, die er aus fernen Ländern importierte. Diese exotischen Schätze, oft in einem speziellen Gewächshaus untergebracht, zogen die Blicke der Besucher an und verliehen der Gärtnerei eine faszinierende Vielfalt. Johann war bekannt für seine Fähigkeit, selbst anspruchsvolle Pflanzen zu pflegen, die anderswo nur schwer gedeihen konnten.

Als das Lob von Johanns besonderem Talent für die Pflanzenzucht sich verbreitete, begannen mehr Besucher, den Weg zu seiner Gärtnerei zu finden. Er bot Beratungen an, veranstaltete Themenabende und führte die Menschen durch die Geheimnisse des Gartenbaus. Die Besucher kamen nicht nur, um Pflanzen zu kaufen, sondern auch, um in der ruhigen Oase, die Johann geschaffen hatte, einen Moment der Ruhe zu finden. Mit der Zeit wurden die kleinen Gewächshäuser zu eng für seine Ambitionen. Johann erweiterte das Gelände, baute neue größere Gewächshäuser und begann mit der Anlage von Themengärten, die jeweils eine andere Ecke der Welt repräsentierten. Ein japanischer Garten mit einem kleinen Teich und sanft geschwungenen Brücken lud zum Verweilen ein, während ein englischer Cottage-Garten mit seinen wilden Blumen und duftenden Rosen die Romantiker unter seinen Besuchern begeisterte.

Johann hatte insgesamt drei Kinder, von denen zwei ins Ausland zogen. Nur seine Tochter Gerda blieb in der Stadt und brachte Michael als uneheliches Kind in die Familie. Gerda hatte wenig Interesse am Gartenbau, half aber gelegentlich im Unternehmen bei der Buchhaltung aus, wenn es nötig war. Obwohl Gerda erfolgreich in ihrem Beruf war, musste sie Michael oft bei Johann parken, wenn sie arbeiten musste. Von klein auf verbrachte Michael viel Zeit in der Gärtnerei seines Großvaters. Schon als Kleinkind beobachtete er fasziniert, wie Johann mit präzisen Bewegungen und unendlicher Geduld die Pflanzen pflegte. Johann war ein strenger, aber gerechter Lehrer, der großen Wert auf Disziplin, Verantwortung, Ordnung, Pflichtbewusstsein und Struktur legte. „Michael, Disziplin ist der Schlüssel zum Erfolg“, sagte Johann oft, während er seinen Enkel bei der Arbeit anleitete. „Nur wer Verantwortung übernimmt, kann wirklich etwas bewirken.“

Michael erinnerte sich an die vielen Stunden, die er als Kind mit seinem Großvater in der Gärtnerei verbracht hatte. Diese Erinnerungen gaben ihm die Kraft und Entschlossenheit, das Familienunternehmen in die Zukunft zu führen. Als Johann das Alter erreichte, in dem er sich zur Ruhe setzen wollte, wandte er sich an seinen Enkel Michael. Der Übergang von Johann auf Michael war für die ganze Familie akzeptabel, da Michael seine Leidenschaft für die Gärtnerei von seinem Großvater geerbt hatte und bereit war, die Verantwortung zu übernehmen. Es entstand die Tradition, dass wichtige Entscheidungen für die Firma über einen Familienrat abgestimmt werden mussten, da alle drei Kinder von Johann Anteile an der Firma erben würden. Michael würde dabei den Mehrheitsanteil erhalten.

Michael, der das Unternehmen unmittelbar nach seinem Studium übernahm, brachte trotz seines jungen Alters frische Ideen und einen modernen Geschäftssinn mit, der der Gärtnerei neue Impulse verlieh.

Als Michael das Ruder der Gärtnerei übernahm, war ihm bewusst, wie sehr sich die Welt verändern würde. Die Menschen lebten schneller, die Städte wuchsen, und die Technologie begann, fast jeden Aspekt des täglichen Lebens zu beeinflussen. Michael, ausgebildet in Betriebswirtschaft und tief verbunden mit der Tradition seiner Familie, sah darin eine Gelegenheit, das Erbe seines Großvaters in eine neue Ära zu führen. Er begann mit der Modernisierung und dem Ausbau der Betriebsanlagen. Die älteren Gewächshäuser, liebevolle Zeugen vergangener Tage, wurden durch moderne Strukturen ersetzt, die mit automatisierten Bewässerungs- und Klimakontrollsystemen ausgestattet waren. Dies ermöglichte eine effizientere Pflanzenpflege und eine erhebliche Steigerung der Produktivität. Die neue Infrastruktur zog auch ein jüngeres, technikaffines Personal an, das mit neuen Ideen und frischem Enthusiasmus zur dynamischen Atmosphäre beitrug.

Michael erkannte auch, dass die Gärtnerei ihre Gewinnmarge erheblich steigern könnte, wenn sie mehr auf eigene Filialen setzte. Bisher hatte das Unternehmen hauptsächlich durch Großhändler und andere Verkaufsstellen vertrieben, was die Gewinne schmälerte. Er hatte die Vision, eigene Filialen zu eröffnen, um die volle Kontrolle über den Verkaufsprozess zu haben und direkt mit den Kunden in Kontakt zu treten. Michael beauftragte Horst, den langjährigen Leiter der Verkaufsabteilung, mit dieser Aufgabe. Horst, der seit vielen Jahren im Unternehmen war und Michaels volles Vertrauen genoss, setzte die Ideen von Michael gewissenhaft und ohne Zögern um. Michael schätzte Horsts Loyalität und sein Engagement. Horst war bekannt dafür, dass er die Visionen von Michael genauestens umsetzte, ohne eigene Einwände zu erheben.

Mit Horsts Führung wurden die ersten Filialen eröffnet, jede sorgfältig entworfen, um die lokale Kultur und die spezifischen Bedürfnisse der dortigen Gemeinschaften zu reflektieren. Dies war ein entscheidender Schritt für die Gärtnerei Rosenblatt, die ihre Präsenz in der Region deutlich ausweitete und die direkte Kundenbindung stärkte.

Mit der Modernisierung und Expansion wuchs auch die Notwendigkeit eines eigenen Fuhrparks. Michael entschied sich für den Kauf mehrerer Nachbargrundstücke, um den notwendigen Platz für Transportfahrzeuge und Warenlager zu schaffen. Diese Investition stellte ein erhebliches finanzielles Risiko dar und brachte die Gärtnerei Rosenblatt an den Rand einer finanziellen Krise. Doch Michaels untrüglicher Geschäftssinn und seine tiefe Kenntnis des Marktes halfen, diese kritische Phase zu überwinden. Die neuen Filialen generierten mehr Umsatz und Gewinn als erwartet, was nicht nur die Investition in den Fuhrpark rechtfertigte, sondern auch die finanzielle Stabilität des Unternehmens langfristig sicherte.

Der vielleicht kühnste Schritt war der Aufbau des Online-Handels. Michael arbeitete eng mit den Kunden zusammen, um eine benutzerfreundliche Website zu entwickeln, die den Verkaufsprozess unterstützte und es den Kunden ermöglichte, Pflanzen, Gartenwerkzeuge und -zubehör mit Leichtigkeit direkt nach Hause zu bestellen. Diese Initiative war nicht nur ein kommerzieller Erfolg, sie ermöglichte es der Gärtnerei auch, ihre Reichweite über die regionale Grenze hinaus zu erweitern und eine Kundenbasis auf nationaler Ebene aufzubauen.

Michael sorgte jedoch gewissenhaft dafür, dass die historischen Wurzeln des Unternehmens nicht in Vergessenheit gerieten. Er erhielt viele der ursprünglichen Gärten seines Großvaters als historische Stätten, die als lebendige Zeugnisse der langen Geschichte und tief verwurzelten Traditionen der Gärtnerei Rosenblatt dienten. Diese Gärten waren nicht nur erholsame Refugien für Besucher, sondern fungierten auch als dynamische Lernorte für Schulen und Bildungsgruppen. Zusätzlich dienten sie als beeindruckende Kulissen für geschäftliche Besprechungen, um Großkunden von der Qualität und der Beständigkeit des Unternehmens Rosenblatt zu überzeugen.

Die Gärtnerei Rosenblatt bot zunehmend spezialisierte Dienstleistungen an, wie die Planung und Umsetzung von Landschaftsprojekten für große Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Unter Michaels Leitung wurden prestigeträchtige Projekte durchgeführt, darunter die Neugestaltung des Stadtparks, der zu einem Vorzeigeobjekt für nachhaltiges Design wurde. Michael stellte ein Team aus hoch qualifizierten Landschaftsarchitekten, Umweltingenieuren und Designern zusammen, die gemeinsam daran arbeiteten, sowohl private als auch öffentliche Räume zu transformieren. Diese Abteilung, bekannt als Rosenblatt Designs, wurde schnell für ihre kreative Herangehensweise und ihr Engagement für Nachhaltigkeit bekannt und gewann mehrere Preise.

Ein Schlüsselprojekt, das den Ruf von Rosenblatt Designs festigte, war die Umgestaltung des historischen Stadtzentrums. Sie schufen einen kleinen öffentlichen Park direkt neben dem Marktplatz, der als grüne Lunge der Stadt diente und eine Oase der Ruhe bot. Der Park war geprägt von einheimischen Pflanzenarten, die nicht nur pflegeleicht, sondern auch förderlich für die lokale Fauna waren. Wasser-Features und innovative Beleuchtungskonzepte machten den Park zu einer Attraktion, die Besucher sowohl tagsüber als auch nachts anzog und damit das Stadtzentrum zu jeder Tageszeit belebte.

Die Gärtnerei erweiterte auch ihren Einfluss auf den kommerziellen Sektor durch Partnerschaften mit großen Unternehmen. Sie spezialisierten sich auf die Gestaltung von Firmengeländen, die nicht nur ästhetisch ansprechend waren, sondern auch das Wohlbefinden der Mitarbeiter förderten und zur Verbesserung des städtischen Klimas beitrugen. Neben großen Projekten bot die Gärtnerei auch weiterhin Dienstleistungen für private Kunden an, insbesondere für Kleingärtner. Durch Workshops und Beratungen halfen sie Hobbygärtnern, ihre eigenen kleinen Paradiese zu schaffen. Diese Kurse waren besonders beliebt und förderten das Verständnis für ökologisches Gärtnern und die Bedeutung von Pflanzenvielfalt im heimischen Garten.

Um diese vielfältigen Projekte und Dienstleistungen zu unterstützen, investierte Michael in ein hochmodernes Forschungs- und Entwicklungscenter am Rande der Gärtnerei. Hier wurden innovative Anbautechniken getestet, darunter hydroponische Systeme und neue Pflanzenarten, welche Klimaschwankungen besser aushielten, die später in städtischen Umgebungen implementiert wurden. Diese Forschungen trugen dazu bei, die Gärtnerei Rosenblatt als Vorreiter in der nachhaltigen Stadtentwicklung und als wichtigen Akteur in der grünen Wirtschaft zu positionieren.

Heute präsentiert sich die Gärtnerei Rosenblatt als äußerst erfolgreiches Unternehmen, das sowohl regional als auch überregional einen beachtlichen Marktanteil erobert hat. Durch strategische Entscheidungen und kontinuierliche Innovationen hat sich die Gärtnerei eine solide wirtschaftliche Basis geschaffen. Ihr Ruf als vertrauenswürdiger Anbieter von hochwertigen Pflanzen und Gartenbedarf sowie als Förderer nachhaltiger Praktiken hat zu ihrer Stabilität und ihrem Erfolg maßgeblich beigetragen. Mit einem breit gefächerten Kundenstamm, der von privaten Kleingärtnern bis zu großen kommerziellen Abnehmern reicht, bleibt die Gärtnerei Rosenblatt ein zentraler Akteur im Gartenbau und ein Beispiel für erfolgreiche Unternehmensführung.

Michael hatte drei Kinder, darunter Anna Rosenblatt und ihre zwei Brüder. Anna Rosenblatt, Michaels Tochter, ist bereit, das Erbe der Familie Rosenblatt weiterzuführen. Anna hat ihr Studium in Umweltwissenschaften mit einem Master in nachhaltiger Entwicklung erfolgreich abgeschlossen und bereits einige Jahre wertvolle Erfahrungen im Familienbetrieb gesammelt. Ihre Brüder haben ebenfalls erfolgreiche Karrieren in ihren eigenen Bereichen aufgebaut, sind jedoch nicht direkt in die Gärtnerei involviert. Dennoch tragen sie zum unternehmerischen Geist der Familie bei und sind im Familienrat vertreten. Der Familienrat, bestehend aus allen Familienmitgliedern der lebenden Generationen, ist dafür zuständig, wichtige Entscheidungen für die Firma gemeinsam abzustimmen. Diese Struktur sorgt dafür, dass die verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen innerhalb der Familie in die Unternehmensführung einfließen.

Nach Jahrzehnten der engagierten Führung und visionären Weiterentwicklung der Rosenblatt-Gärtnerei hat Michael Rosenblatt, ein Pionier in seiner Branche, den wohlverdienten Schritt in eine neue Lebensphase erreicht. Seine Weisheit und Erfahrung, die das Unternehmen zu unvergleichlichem Erfolg geführt haben, bleiben unersetzlich. Mit einem klaren Blick auf die Zukunft und das Wohl des Unternehmens erkennt Michael jedoch immer mehr, dass ein guter Zeitpunkt gekommen ist, die Führungsverantwortung zu übergeben.

Um den Übergang zu markieren und Anna auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten, überträgt Michael ihr die Leitung des Projekts für ein neues Verwaltungsgebäude. Dieses Projekt ist nötig geworden, da durch die stetige Expansion, die Erweiterungen und das kontinuierliche Wachstum nicht mehr genügend Platz auf dem Gelände vorhanden ist. Die Prozesse sind ineffizient, weil die Schnittstellen in unterschiedlichen Gebäuden quer über das Gelände verteilt sind. Daher hatte Anna die frühzeitige Idee, ein neues Verwaltungsgebäude zu erstellen, unterstützt von Michael. Dieses Gebäude soll die elementaren Abteilungen an einem Ort bündeln. Gleichzeitig soll es die Innovation, die nach außen hin verkauft wird, auch intern für den Kunden greifbar machen. Die Idee dahinter ist, die wichtigsten Werte wie Qualität, Innovation, Nachhaltigkeit und Tradition öffentlich zu vereinen. Direkt im Eingangsbereich soll ein neuer Verkaufsraum entstehen. Dieser soll so zentral gelegen sein, dass nicht nur Kunden, sondern auch die Mitarbeiter einen klaren Bezug zu den Produkten des Unternehmens haben. Es soll repräsentativ den Verkauf und auch die Werbung für die Produkte unterstützen.

Dieses Projekt symbolisiert nicht nur den Beginn einer neuen Ära, sondern auch Annas Gelegenheit, ihre Visionen und Fähigkeiten in einer führenden Rolle unter Beweis zu stellen.

Anna nimmt diese Herausforderung mit Stolz und Entschlossenheit an. Sie ist dankbar für das Vertrauen, das ihr Vater ihr entgegenbringt, und motiviert, die Gärtnerei in eine nachhaltige Zukunft zu führen. Allerdings erkennt sie auch, dass ihre Stärken vorrangig im wissenschaftlichen und ökologischen Bereich liegen. Um sicherzustellen, dass auch die betriebswirtschaftlichen Aspekte des Unternehmens professionell gehandhabt werden, kann eine Erweiterung der Geschäftsführung notwendig werden.

Gemeinsam nehmen Anna und ihr Team die Planung des neuen Verwaltungsgebäudes in Angriff, das modernste Technik mit der bewährten Tradition der Rosenblatt-Gärtnerei verknüpfen soll. Während dieser Zeit führt Michael noch das Tagesgeschäft, unterstützt zunehmend von Anna, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.

Die offizielle Staffelstabübergabe ist für den „Tag der offenen Gärtnerei“ im nächsten Jahr geplant. Dieser Tag wird nicht nur als Feier des Generationswechsels dienen, sondern auch die Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes umfassen. Mit diesem symbolträchtigen Akt wird Anna offiziell die Leitung der Gärtnerei übernehmen, unterstützt von einem starken Team, das bereit ist, die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen und die Visionen von Michael Rosenblatt weiterzuführen.

Dies markiert einen neuen Abschnitt in der Geschichte der Rosenblatt-Gärtnerei, geprägt von Innovation, Nachhaltigkeit und einem tiefen Respekt vor der Tradition, die das Unternehmen zu dem gemacht hat, was es heute ist.

Kapitel 2

der Blick ins Innere

Über den prachtvoll angelegten Zugang der Gärtnerei Rosenblatt kündigte sich der neue Tag an. Schon früh am Morgen erfüllte das leise Surren der Bewässerungsanlagen die Luft, während die ersten Sonnenstrahlen die Glasfassaden der Gewächshäuser zum Glänzen brachten. Hier, im Herzen des Betriebs, begann Michael Rosenblatt, der Geschäftsführer und Erbe des Familienunternehmens, seinen Tag.

Michael schritt mit der gelassenen Autorität eines erfahrenen und erfolgreichen Unternehmers über die breiten Stufen zum Haupteingang des Verwaltungsgebäudes. Das Gebäude, im Zentrum der weitläufigen Gärtnerei gelegen, stammte noch aus der Zeit von Johann Rosenblatt und spiegelte den Baustil der frühen 70er-Jahre wider. Es hatte eine robuste, funktionale Architektur, die durch die Jahre hinweg erhalten geblieben war. Die Fassade war aus grauem Beton, der von den Jahrzehnten gezeichnet war, aber immer noch eine gewisse Würde ausstrahlte. Seine entschlossene Haltung spiegelte seine tiefe Verbundenheit mit dem Erbe der Familie wider. Während er emporstieg, begrüßte er die Mitarbeiter mit einem kurzen Kopfnicken – eine Geste, die Respekt einforderte und gewährte.

Die Gärtnerei selbst war über die Jahre stetig gewachsen. Neue Gebäude wurden hier und da hinzugefügt, jeder Erweiterungsschritt war eine Antwort auf die wachsenden Bedürfnisse und Ambitionen des Unternehmens. Die Gewächshäuser, die das Herzstück der Gärtnerei bildeten, waren moderne Konstruktionen aus Glas und Stahl, die stetig mit den neuesten technischen Innovationen ausgestattet wurden. Sie erstreckten sich weit über das Gelände, durchzogen von gepflegten Wegen, die von Blumenbeeten und kleinen Teichen gesäumt waren. Die verschiedenen Bereiche der Gärtnerei – von den Verkaufsflächen über die Produktionsanlagen bis hin zu den Forschungsabteilungen – waren sorgfältig angeordnet und funktional miteinander verbunden.

Die Angestellten, die zwischen den gepflegten Beeten arbeiteten oder gerade ihre Schichten antraten, hielten inne, um ihn zu grüßen. Dieses allmorgendliche Ritual, ein ungeschriebenes Gesetz der Ehrerbietung, war tief in der Unternehmenskultur von Rosenblatt verwurzelt. Michael erwiderte die Grüße kurz, seine Gedanken bereits bei den Herausforderungen des Tages.

Beim Betreten des Verwaltungsgebäudes wurde Michael von seiner Assistentin, Frau Lehmann, empfangen. Sie stand bereits am Empfang, ein Lächeln auf den Lippen, und reichte ihm einen Stapel wichtiger Unterlagen. „Guten Morgen, Herr Rosenblatt. Ich habe hier die neuesten Berichte für Sie zusammengestellt. Alles ist vorbereitet für die anstehenden Besprechungen“, sagte sie, während sie gemeinsam den Weg zum Fahrstuhl antraten.

Frau Lehmann war eine resolute Frau in den Fünfzigern, mit kurz geschnittenem, grau meliertem Haar und stets tadellosem Auftreten. Sie war seit über zwanzig Jahren bei Rosenblatt und kannte das Unternehmen in- und auswendig. Ihr scharfer Verstand und ihre Effizienz machten sie zu einer unverzichtbaren Stütze für Michael.

„Vielen Dank, Frau Lehmann“, erwiderte Michael, während sie in den Fahrstuhl einstiegen. „Gibt es noch etwas, das ich vor der Sitzung wissen sollte?“

„Der finale Bauplan mit den geplanten Bereichen für das neue Verwaltungsgebäude liegt oben auf, und ich denke, das wird im heutigen Abteilungsleitermeeting ein zentraler Punkt sein“, antwortete sie, während der Fahrstuhl sich in Bewegung setzte. „Ach, und vergessen Sie nicht, Sie haben heute Abend ein weiteres Treffen mit Ihrer Tochter Anna wegen der bevorstehenden Geschäftsübernahme. Ich habe in der Nähe des Büros einen Tisch in Ihrem Lieblingsrestaurant reserviert.“

Michael nickte zustimmend. „Das ist gut, danke, dass Sie daran gedacht haben. Es wird ein wichtiger Abend.“

Während sie weiter über die Tagesordnung sprachen, erreichten sie die oberste Etage. Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich, und sie traten in den Konferenzraum, wo bereits eine leichte Unruhe unter den Abteilungsleitern herrschte, die an ihren Plätzen saßen und warteten. Der Raum war groß und streng funktional eingerichtet, mit einem langen, polierten Mahagonitisch in der Mitte und hochwertigen Ledersesseln, die eine Atmosphäre von Autorität und Ernsthaftigkeit ausstrahlten. An den Wänden hingen Bilder aus der Unternehmensgeschichte, die die Tradition und die Entwicklung der Gärtnerei sichtbar machten. Die Beleuchtung war gedämpft und subtil, um eine ernsthafte, aber zugleich beruhigende Atmosphäre zu schaffen. Der Duft von poliertem Holz und frischen Blumen, die in einer Ecke des Raumes aufgestellt waren, erfüllte die Luft und verlieh dem Raum eine angenehme Note. Die Stille vor der Besprechung wurde nur durch das leise und intensive Murmeln der Abteilungsleiter unterbrochen, die ihre Notizen überprüften und letzte Vorbereitungen trafen.

Michael setzte sich an das Kopfende des Tisches, seine Unterlagen ordentlich vor ihm ausgebreitet. Mit einer ruhigen, klaren Stimme begrüßte er die Anwesenden und eröffnete die Besprechung. „Guten Morgen, ich hoffe, Sie sind bereit für eine produktive Woche“, begann er, während er einen prüfenden Blick über die Runde warf. Jeder nickte, einige machten sich Notizen, während andere gespannt zuhörten, bereit, die Herausforderungen einer neuen Woche anzunehmen.

Die Besprechung war straff organisiert. Jeder Abteilungsleiter erhielt genau fünf Minuten, um seine Updates vorzutragen, gefolgt von einer kurzen Fragerunde. Michael hörte aufmerksam zu, stellte gezielte Fragen und machte gelegentlich Anmerkungen. Es war offensichtlich, dass er großen Wert auf Effizienz und Präzision legte. Die Atmosphäre war professionell, doch unter der Oberfläche spürte man eine gewisse Anspannung, da jeder bemüht war, die Erwartungen zu erfüllen.

Während der Vorträge zeichnete sich ein deutliches Muster ab: Jeder Abteilungsleiter betonte die Erfolge und Fortschritte seiner Abteilung. Berichte über abgeschlossene Projekte, verbesserte Effizienzmaßnahmen im eigenen Bereich und übertroffene Zielvorgaben dominierten die Präsentationen. Sie sprachen von innovativen Lösungen und strategischen Gewinnen, die das Unternehmen in ein gutes Licht rückten. Keiner der Leiter wagte es, größere Probleme oder Herausforderungen anzusprechen, wohl wissend, dass solche Geständnisse das Missfallen von Michael erregen würden. Die Erfahrung hatte gelehrt, dass das Aufzeigen von Schwierigkeiten oft mit einem Berg zusätzlicher Aufgaben bestraft wurde, was wiederum die Arbeitslast erhöhte und die Abteilungen unter noch größeren Druck setzte.

Nachdem die Runde der Berichte abgeschlossen war, richtete Michael seine Aufmerksamkeit auf die strategischen Ziele der kommenden Monate. „Wir stehen vor einigen entscheidenden Projekten“, erklärte er, während er eine Präsentation auf dem großen Bildschirm hinter ihm startete. Die finalen Abteilungsbereiche innerhalb des neuen Verwaltungsgebäudes mit den Umzugsplänen und die aktuellen Ausschreibungen zur Gestaltung neuer Parkanlagen flimmerten über den Bildschirm. „Es ist entscheidend, dass wir in unseren Bemühungen über die Abteilungen hinweg synchronisiert bleiben und unsere Ressourcen effektiv einsetzen.“

Er betonte die Bedeutung von Teamarbeit und der Einhaltung der festgelegten Zeitpläne. Trotz der kollegialen Worte war die Botschaft klar: Abweichungen von den Plänen würden nicht geduldet. Michael war bekannt dafür, dass er ein hohes Maß an Disziplin und Engagement von seinen Führungskräften erwartete. „Wir sind nur so stark wie unser schwächstes Glied“, fügte er hinzu, ein Satz, der in diesem Raum oft zu hören war.

Bevor die Besprechung endete, gab Michael noch eine letzte Anweisung: „Ich möchte, dass Sie alle einen detaillierten Bericht über Ihre aktuellen Projekte bis Ende dieser Woche einreichen. Wir müssen sicherstellen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und etwaige Probleme frühzeitig identifizieren.“

Mit einem abschließenden Nicken erhob sich Michael, signalisierte damit das Ende der Besprechung. Die Abteilungsleiter standen auf, einige tauschten noch leise Worte aus, während sie den Raum verließen. Jeder war sich der Wichtigkeit seiner Aufgaben bewusst und der Tatsache, dass die kommenden Monate entscheidend für die Zukunft der Gärtnerei Rosenblatt sein würden.

Allerdings war ihnen auch bewusst, dass Michael aus dem Unternehmen ausscheiden und seine Tochter Anna die Führung übernehmen würde. Anna war bei den Abteilungsleitern bekannt und beliebt. Sie war ganz anders als Michael, doch viele trauten ihr die Rolle als Geschäftsführerin nicht zu, da sie zu sehr in den Details der Produktion verankert war und wenig Gespür für Zahlen hatte. Dieses Misstrauen stellte eine zusätzliche Herausforderung dar, nicht nur für Anna, sondern für das gesamte Unternehmen, während es sich auf diese wichtige Übergangsphase vorbereitete.

Im Nachgang des wöchentlichen Abteilungsleitermeetings fanden sich Horst, der Abteilungsleiter für den Verkauf, und Marta, die Abteilungsleiterin für den Kundenservice, zu einem privaten Gespräch zusammen. „Man kann wirklich nichts sagen“, murmelte Marta resigniert. „Seit Wochen gibt es Probleme in der Baumschule. Die Qualität der Ware, die von dort kommt, entspricht einfach nicht unseren Standards.“

Horst nickte angespannt und zustimmend. „Wir haben zahlreiche Kundenbeschwerden erhalten“, fuhr Marta fort. „Mindestens 25 % der Bäume müssen wir bei jeder Lieferung zurückgehen lassen.“ Horst seufzte. „Und trotzdem spricht keiner das Problem offen an. Stattdessen wird über neue Fahrzeuge für den Fuhrpark diskutiert. Es ist, als ob wir die wirklichen Probleme einfach unter den Teppich kehren.“

Die beiden tauschten einen Blick des Einverständnisses aus. Es war ein offenes Geheimnis, dass kritische Themen in den Meetings oft gemieden wurden, um nicht die Unzufriedenheit des Chefs zu wecken.

Michael selbst blieb nach dem Meeting einen Moment allein zurück, seine Blicke schweiften über die leeren Stühle. Er dachte über die Herausforderungen nach, die vor seiner Tochter lagen. Dann, mit einem tiefen Atemzug, sammelte er seine Unterlagen und machte sich auf den Weg zurück in sein Büro. Der Tag war noch lang, und es gab viel zu tun.

Entschlossen, sich selbst ein Bild von der allgemeinen Lage zu machen, entschied sich Michael für einen Rundgang durch die Gewächshäuser. Die Gärtnerei war weitläufig und spiegelte die Vielfalt der Pflanzenwelt wider, die Rosenblatt kultivierte. Hinter der natürlichen Schönheit und Ruhe der Pflanzen lag eine strenge Ordnung und Überwachung, die wesentlicher Bestandteil der Betriebsführung war.

Während seines Rundgangs grüßte Michael die Mitarbeiter. Ein junger Mann, der mit der Pflege der jungen Pflanzen beschäftigt war, nickte ihm eingeschüchtert zu. „Wie macht sich die neue Baumsorte?“, fragte Michael. Der junge Mann antwortete knapp: „Wird schon.“ In Wahrheit war die neue Baumsorte sehr pflegeaufwändig und für diese Region ungeeignet. Sie würde nur mit erheblichem Aufwand hier gedeihen können.

Michael traf auch auf Alina, eine Teamleiterin aus Horsts Verkaufsteam. „Wie läuft es im Verkauf?“, erkundigte er sich. Alina bestätigte die Herausforderungen, die auch Horst am Morgen angesprochen hatte. „Es läuft, aber die Einrichtung der neuen Verkaufsfläche im Verwaltungsgebäude wird noch viel Anstrengung erfordern“, sagte sie ruhig und zuversichtlich. Michael nickte und wünschte ihr viel Erfolg.

Der Rundgang endete schließlich im Hauptgebäude, wo Michael sich von Alina verabschiedete und zurück in sein Büro ging, um sich den Berichten zu widmen, die die Abteilungsleiter am Morgen übergeben hatten. Jeder Bericht war ein Puzzleteil in dem großen Bild, das er täglich zusammenfügte – ein Bild, das nicht nur von Pflanzen, sondern auch von Menschen und Maschinen geprägt war.

Kaum hatte er sich in seinem Büro eingerichtet, wurde ihm eine erste Vorfallmeldung von Frau Lehmann übergeben. Ein Mitarbeiter war dabei erwischt worden, als er außerhalb der festgelegten Pausenzeiten eine Ruhepause einlegte. Solche Vorfälle waren selten, aber Michael nahm sie sehr ernst. Er beschloss, sich persönlich um die Angelegenheit zu kümmern.

Er machte sich auf den Weg zum Pausenbereich, wo der Mitarbeiter, ein langjähriger Gärtner namens Herr Schmidt, von seinem direkten Vorgesetzten bereits zur Rede gestellt wurde. Michael trat hinzu, und die Anspannung im Raum stieg sofort. Herr Schmidt stand auf, als er Michael sah, und senkte respektvoll den Kopf.

„Herr Schmidt, Sie wissen, dass wir hier bei Rosenblatt klare Regeln haben“, begann Michael ruhig, aber mit einer unüberhörbaren Strenge in seiner Stimme. „Die Pausenzeiten sind so festgelegt, dass der Betrieb reibungslos läuft und die Pflanzen die Aufmerksamkeit erhalten, die sie benötigen. Können Sie mir erklären, warum Sie sich nicht darangehalten haben?“

Herr Schmidt sah müde aus, seine Augen waren leicht gerötet. „Es tut mir leid, Herr Rosenblatt“, antwortete er leise. „Ich fühlte mich nicht wohl, und ich dachte, eine kurze Pause könnte helfen, bevor es schlimmer wird. Ich wollte nicht, dass meine Arbeit darunter leidet.“

Michael hörte zu, sein Gesichtsausdruck unverändert. „Ich verstehe, dass es manchmal persönliche Angelegenheiten gibt, die uns beeinflussen können“, sagte er. „Aber es gibt Wege, das zu handhaben. Sie hätten Ihren Vorgesetzten informieren und um eine Ausnahme bitten sollen. Regeln sind dazu da, eingehalten zu werden, damit jeder hier seine Arbeit effektiv erledigen kann.“

Der Vorgesetzte nickte zustimmend, während Herr Schmidt sich entschuldigte und versprach, das nächste Mal den richtigen Weg zu wählen. Michael gab ihm eine warnende Zustimmung, dann wandte er sich ab und ging zurück zu seinen eigenen Aufgaben.

Als Michael durch die Gänge des Verwaltungsgebäudes zurück in sein Büro ging, reflektierte er den Vorfall. Solche Momente waren entscheidend, um die vorgegebene Ordnung aufrechtzuerhalten, aber sie hinterließen auch eine gewisse Schwere in der Luft. Er wusste, dass die strikte Durchsetzung von Regeln wesentlich für das reibungslose Funktionieren seines Betriebes war, doch er konnte nicht ignorieren, dass sie auch eine Last für die Mitarbeiter darstellen konnte.

Zurück in seinem Büro setzte sich Michael hinter seinen Schreibtisch und überblickte die weitläufigen Gärten durch das Fenster. Die Disziplin, die er von seinen Mitarbeitern verlangte, war die gleiche, die er sich selbst auferlegte. Es war diese strenge Ordnung, die die Qualität und den Erfolg von Rosenblatt ausmachte, aber sie erforderte auch ein ständiges Gleichgewicht zwischen Führung und Fürsorge.

Nachdem er sich mit dem Vorfall um Herrn Schmidt befasst hatte, widmete sich Michael der Überprüfung der eingereichten Verbesserungsvorschläge. Er stellte fest, dass die Anzahl dieser Vorschläge in den vergangenen Monaten drastisch gesunken war, nahezu auf null. Dieses Phänomen war ihm nicht entgangen; es war ein Zeichen dafür, dass es vielleicht zu gut lief, zu reibungslos, um glaubhaft zu sein. Michael sah darin nicht die Notwendigkeit für mehr Transparenz oder weniger Autorität, sondern vielmehr einen Beweis dafür, dass sein autoritärer Führungsstil die Dinge unter Kontrolle hielt. Dennoch nagte ein leiser Zweifel an ihm, ob nicht ungemeldete Probleme unter der Oberfläche schwelten, die das Potenzial hatten, die Ordnung zu stören, die er so sorgfältig aufrechterhielt.

Er lehnte sich zurück und dachte über die Situation nach. Vielleicht war es an der Zeit, die Berichtswege oder die Art der Meetings anzupassen, nicht um mehr Transparenz zu schaffen, sondern um sicherzustellen, dass nichts Wichtiges übersehen wurde. Es war entscheidend, dass jeder Aspekt des Betriebs präzise funktioniert, ohne Raum für systematische Fehler oder Überraschungen. Dies würde seine Führungsposition als unangefochtener Leiter weiter festigen und das Unternehmen sicher in die Zukunft führen.

Um diesem Problem auf den Grund zu gehen, veranstaltete Michael ein kurzes Treffen mit der Leiterin der Kommunikationsabteilung, Frau Sulsa. Das Meeting fand in einem der kleineren Konferenzräume statt, ausgestattet mit der neuesten Technik für Videokonferenzen, was die Wichtigkeit der Kommunikation unterstrich, die Michael im Unternehmen sicherstellen wollte.

„Wir müssen unsere Kommunikationskanäle überprüfen“, begann Michael das Meeting. „Es geht mir darum, dass jeder in diesem Unternehmen das Gefühl hat, gehört zu werden. Das ist entscheidend für unsere zukünftige Innovationskraft und Mitarbeiterzufriedenheit.“

Frau Sulsa, die noch einen ihrer Mitarbeiter mitgebracht hatte, nickte und machte sich Notizen. „Ich habe das Thema bereits analysiert“, führte Frau Sulsa aus, „und festgestellt, dass unser aktueller Prozess für die Einreichung von Verbesserungsvorschlägen zu umständlich und aufwendig ist, was die Mitarbeitenden davon abhält, ihre Ideen zu teilen. Daher würde ich eine digitale Anwendung vorschlagen, die den Prozess vereinfacht.“

Michael fuhr fort: „Ich möchte, dass wir ein System entwickeln, das es ermöglicht, Ideen schnell und effizient an die richtigen Stellen zu leiten. Dazu gehört auch, dass wir Feedbackschleifen verkürzen und transparenter gestalten.“

Der Mitarbeiter von Frau Sulsa, der erst kürzlich zur Firma gestoßen war, meldete sich zu Wort: „Wir könnten eine interne App entwickeln, die es erlaubt, Ideen direkt einzureichen. Diese könnten dann nach Relevanz und Dringlichkeit sortiert und automatisch an die entsprechenden Führungskräfte weitergeleitet werden. Außerdem ermöglicht eine einfache und digitale Anwendung, dass je nach Zugriffsberechtigungen auch Sie immer die neuesten Ideen und aktueller Bearbeitungsstand einsehen können.“

Michael schätzte den Vorschlag. „Das klingt nach einem ausgezeichneten Ansatz“, erwiderte er. „Wie stellen wir sicher, dass diese Ideen dann auch tatsächlich aufgegriffen werden und nicht nur in einer Datenbank landen?“

„Wir könnten ein Follow-up-System implementieren, das automatische Erinnerungen an die zuständigen Manager sendet und einen monatlichen Bericht über den Status der Vorschläge generiert“, schlug darauf aufbauend Frau Sulsa vor.

Das Meeting verlief produktiv, und Michael fühlte sich ermutigt durch die Offenheit und Kreativität. Bevor das Meeting endete, legte er fest: „Ich möchte, dass dieser neue Prozess bis zum nächsten Quartal implementiert wird. Beginnen wir mit einer Pilotphase in einer Abteilung und skalieren dann, wenn wir positive Ergebnisse sehen.“

Während er zurück zu seinem Büro ging, fühlte er sich etwas erleichtert. Es war ein Schritt in die richtige Richtung, um die Kommunikationslücken zu schließen, die in einem so großen Unternehmen leicht entstehen konnten. Er war entschlossen, Rosenblatt nicht nur als Marktführer in der Gartenbauindustrie an seine Tochter zu übergeben, sondern auch als einen Ort, an dem Innovation und Mitarbeiterengagement Hand in Hand gingen.

Zur Mittagszeit machte sich Michael auf den Weg zur Firmenkantine und traf zufällig auf dem Weg seine Tochter Anna, die ebenfalls gerade zum Essen unterwegs war. Sie beschlossen spontan, die Mittagspause gemeinsam zu verbringen. Die Kantine, gelegen im Erdgeschoss, bot durch ihre großzügigen Fensterfronten einen malerischen Blick auf die sorgfältig gepflegten Themengärten, die einst von Johann Rosenblatt angelegt wurden. Der Speiseraum war zwar offen gestaltet, doch die Anordnung der Tische spiegelte eine ungeschriebene und dennoch wahrnehmbare soziale Gliederung der verschiedenen Mitarbeitergruppen wider, die die hierarchische Struktur des Unternehmens subtil unterstrich.

An einem Ende des Raumes genossen Führungskräfte und leitende Angestellte ihre Mahlzeiten an elegant gedeckten Tischen mit weißen Tischdecken und Stoffservietten. In der Mitte des Raumes, an einfachen Kunststofftischen, saßen die Produktionsmitarbeiter und jüngeren Teammitglieder. Ein separater, komfortabler Bereich nahe der Fensterfront war für Besucher und Geschäftspartner reserviert, komplett mit gehobenerer Menüauswahl und bequemeren Sitzmöglichkeiten.

Entschlossen, die Hierarchiegrenzen temporär aufzuweichen, wählte Anna bewusst einen Platz unter den Produktionsmitarbeitern. Ihr Vater, überrascht von ihrer Wahl, folgte ihr. Die anfängliche Zurückhaltung der Mitarbeiter, die an dem Tisch saßen, wich allmählich einer lockeren Kommunikation, als Anna das Gespräch auf alltägliche Themen lenkte und gezielt nach Meinungen und Verbesserungsvorschlägen fragte.

„Wie stehen Sie zu den neuen Arbeitsabläufen im Gewächshaus? Gibt es Aspekte, die verbessert werden könnten?“ erkundigte sich Anna, während sie einen Small Talk aufgebaut hatte.

Herr Jensen, ein erfahrener Gärtner, räusperte sich und schaute kurz zu Michael, bevor er antwortete. „Nun, die neuen Systeme sind effizient, Frau Rosenblatt, aber es fühlt sich manchmal so an, als ob die ständigen Kontrollen unser Vertrauen untergraben. Ein wenig mehr Freiraum in unserer Arbeit wäre wünschenswert.“

Anna nickte verständnisvoll. „Das verstehe ich noch nicht ganz. Können Sie ein konkretes Beispiel nennen, wo Sie mehr Freiraum benötigen würden?“

Herr Jensen überlegte kurz mit einem fragenden Blick zu seinen Kollegen „Zum Beispiel bei den Bewässerungsplänen. Manchmal ist es besser, nach Gefühl zu arbeiten, anstatt strikt den vorgegebenen Zeitplan einzuhalten, besonders wenn das Wetter sich ändert.“

Michael, der aufmerksam zugehört hatte, schaltete sich ein. „Ihre Offenheit ist mir sehr wichtig, Herr Jensen. Ich nehme Ihr Feedback ernst und werde überlegen, wie wir ein ausgewogeneres Verhältnis zwischen Kontrolle und Vertrauen herstellen können. Gibt es noch andere Bereiche, in denen Sie ähnliche Erfahrungen gemacht haben?“

„Ja, auch bei der Pflanzenpflege“, fügte ein anderer Mitarbeiter hinzu. „Manchmal wissen wir durch unsere Erfahrung, was die Pflanzen benötigen, aber wir müssen immer erst die Anweisungen abwarten.“

Anna lächelte ermutigend. „Das sind wertvolle Hinweise. Wir werden uns das genauer ansehen und versuchen, mehr Flexibilität in den Arbeitsabläufen zu ermöglichen.“

Michael nickte zustimmend. „Es ist wichtig, dass wir das Gleichgewicht finden. Ihre Erfahrung und Ihr Fachwissen sind unersetzlich, und wir müssen gewährleisten, dass Sie die Freiheit haben, diese bestmöglich einzusetzen.“

Nach dem Essen diskutierten Michael und Anna weiter. Anna betonte, dass eine kollegialere Führung notwendig sei, um Innovationen zu fördern. Michael erkannte, dass Veränderungen nötig waren, und war bereit, Annas Perspektive zu berücksichtigen. Dennoch war er innerlich skeptisch gegenüber diesen neuen Ansätzen. Er hatte immer daran geglaubt, dass strikte Kontrolle und klare Anweisungen der Schlüssel zum Erfolg seien.

„Ich verstehe deine Ansichten, Anna“, sagte Michael nachdenklich. „Du hast sicherlich recht, dass wir in einigen Bereichen offener für Innovationen sein sollten. Aber ich habe immer geglaubt, dass eine starke Führung durch klare Anweisungen und feste Strukturen notwendig ist, um Stabilität und Erfolg zu gewährleisten.“

Anna nickte, wissend, dass ihr Vater seine Bedenken hatte. „Ich verstehe, Papa. Deine Methoden haben das Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist. Aber ich glaube, dass wir in der heutigen Zeit flexibler und offener sein müssen, um weiterhin erfolgreich zu sein. Vielleicht können wir eine Balance finden.“

Michael sah sie an und seufzte innerlich. „Das mag sein“, dachte er. „Aber ich bin nicht überzeugt, dass das der richtige Weg ist. Dennoch, Anna soll ihre eigenen Erfahrungen machen, wenn ihre Zeit kommt.“ Er nickte langsam. „Wir werden sehen, wie sich deine Ideen umsetzen lassen, wenn du an der Reihe bist.“

Er erinnerte sich an die Vielzahl an Verbesserungsvorschlägen, die in letzter Zeit drastisch zurückgegangen waren. Es war ihm ein Rätsel, warum er so wertvolle Rückmeldungen wie die von Herrn Jensen beim Mittagessen hören musste, anstatt sie formell über das Vorschlagssystem zu erhalten. „Warum“, dachte er, „reichen die Mitarbeiter keine Verbesserungsvorschläge ein, wenn sie doch offensichtlich gute Ideen haben?“

Er äußerte diesen Gedanken laut. „Es verwirrt mich, dass ich solche Rückmeldungen beim Mittagessen höre und nicht durch unser formelles Vorschlagssystem oder meinen Abteilungsleitern. Warum nutzen die Mitarbeiter diesen Weg nicht?“

Anna dachte kurz nach und sagte dann: „Vielleicht fühlen sie sich nicht ermutigt, diese Vorschläge einzureichen, oder sie haben das Gefühl, dass ihre Ideen nicht wirklich gehört werden. Eine kollegialere Führung könnte helfen, diese Barriere zu überwinden.“

Michael seufzte. „Das mag sein. Aber es ist schwer für mich zu akzeptieren, dass unsere bisherigen Methoden nicht ausreichen. Wenn du glaubst, dass du das ändern kannst, werde ich dich unterstützen. Aber ich werde es skeptisch beobachten.“

Am Nachmittag stand ein weiteres wichtiges Meeting an. Anna hatte zu einem Termin mit dem Ingenieurbüro geladen, um den Stand der Bauarbeiten für das neue Verwaltungsgebäude zu besprechen. Dieses Projekt war nicht nur für die Expansion des Unternehmens entscheidend, sondern ermöglichte Anna zukünftig auch, Führungsverantwortung kennenzulernen. Dabei hatte sie erstmalig Kontakt zu einem in der Realität existierenden und gelebten neuen Führungsverständnis, das sie zwar theoretisch an der Universität kennengelernt hatte, das für sie aber bisher nicht relevant schien. Nun, da ihre neue Aufgabe als Geschäftsführerin immer näher rückte, begann dieses Wissen an Interesse zu gewinnen.

„Herr Atlas, ich bin wirklich beeindruckt von der Art und Weise, wie Ihr Team arbeitet“, sagte Anna, während sie zusammen über die Baupläne gebeugt standen. „Die Mitarbeiter scheinen viel autonomer und engagierter zu sein als in anderen Abteilungen.“

Herr Atlas, der Projektleiter des Ingenieurbüros, lächelte. „Das ist der Schlüssel zu unserer Effizienz, Frau Rosenblatt. Wir fördern Eigenverantwortung und Selbstorganisation. Es bedarf etwas Zeit, aber die Ergebnisse sprechen für sich.“

Anna nickte nachdenklich. „Ich frage mich, wie wir diese Prinzipien auf andere Bereiche unseres Unternehmens übertragen können. Es scheint so viel Potenzial zu geben, das wir bisher ungenutzt lassen.“

Herr Atlas nickte zustimmend. „Es erfordert eine Veränderung in der Unternehmenskultur und eine Anpassung der Führung. Es ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich. Sie sollten darüber nachdenken, wie Sie dies schrittweise einführen können.“

Anna fühlte sich inspiriert von den Gesprächen mit Herrn Atlas und den Mitarbeitern. Die Zusammenarbeit an dem Projekt eröffnete ihr neue Perspektiven und Ideen, wie sie die Zukunft der Gärtnerei gestalten könnte.

Am Abend trafen sich Michael und Anna in einem gehobenen Restaurant, das Frau Lehmann für sie reserviert hatte. Der Anlass des Treffens war ernst – es ging um die bevorstehende Übergabe der Geschäftsführung bei Rosenblatt. Während sie an einem ruhig gelegenen Tisch Platz nahmen, wurde ihnen das Menü gereicht, und sie bestellten ihre Gerichte.

Anna nutzte die entspannte Atmosphäre, um das Thema der Doppelführung anzuschneiden. Sie begann das Gespräch mit einer leichten Plauderei über alltägliche Dinge, um dann zu spezifischeren Themen überzugehen. „Ich habe heute kurz über unsere Führungsstruktur nachgedacht, Papa“, begann Anna, während sie einen Blick auf die Weinkarte warf. „Was hältst du von der Idee, einen zweiten Geschäftsführer einzuführen, der sich um strategische Themen kümmert?“

Michael, der gerade einen Schluck Wasser nahm, setzte sein Glas langsam ab. „Warum sollten wir die Struktur ändern, die uns so lange erfolgreich gemacht hat?“, fragte er, seine Stimme ruhig, aber bestimmt.

Anna antwortete, bevor sie einen Bissen von ihrem Salat nahm: „Ich denke, es könnte uns helfen, dynamischer zu sein und uns auf unser Kerngeschäft zu konzentrieren, während wir gleichzeitig unsere strategische Ausrichtung stärken.“

Michael schaute nachdenklich, als er seinen Hauptgang probierte. „Ich verstehe deinen Punkt, Anna, aber eine Doppelspitze könnte auch Konflikte und Unklarheiten in der Führungsschicht schaffen.“

Anna, die nicht nachgab, fuhr fort: „Ich weiß, dass es eine große Veränderung wäre, aber denk an das Problem mit den Verbesserungsvorschlägen. Manchmal werden gute Ideen einfach ignoriert, weil sie nicht ins bestehende System passen.“

Die Diskussion vertiefte sich, als das Dessert serviert wurde. Anna, nun etwas nachdenklicher, lehnte sich zurück und blickte ihrem Vater direkt in die Augen. „Wenn ich die Geschäftsführung übernehme, möchte ich ermöglichen, dass wir offen für Neuerungen sind. Ich möchte nicht, dass Innovationen an bürokratischen Hürden scheitern.“

Michael, der sein Dessert langsam genoss, nickte langsam. „Ich verstehe deine Bedenken, und ich bin stolz auf deine Leidenschaft und deinen Weitblick. Aber lass uns das gründlich durchdenken. Es ist nicht nur eine Entscheidung für heute, sondern für die Zukunft des Unternehmens.“

Als sie das Restaurant verließen, waren keine endgültigen Entscheidungen getroffen, aber es war klar, dass eine wichtige Phase der Reflexion und möglicherweise der Veränderung bevorstand. Anna verließ das Treffen mit dem festen Vorsatz, wenn die Zeit für ihre Führung gekommen war, bereit zu sein, die notwendigen Schritte zu unternehmen, auch wenn sie heute noch auf Widerstand stießen.

Am nächsten Morgen betrat Michael mit der Autorität eines langjährigen Unternehmers das Verwaltungsgebäude der Gärtnerei Rosenblatt. Sein Gang die breiten Stufen hinauf war bestimmt, sein Gesichtsausdruck ernst, seine Körperhaltung spiegelte seine tiefe Verbundenheit mit dem Familienunternehmen wider. Während er die Eingangshalle betrat, begrüßte er die Mitarbeiter mit einem knappen, aber bestimmten Kopfnicken – eine Geste, die zugleich Respekt einforderte und gewährte.

Im Foyer des Gebäudes empfing ihn wie jeden Morgen seine Assistentin, Frau Lehmann, mit einem freundlichen Lächeln und einem Stapel wichtiger Unterlagen. „Guten Morgen, Herr Rosenblatt. Ich habe hier die neuesten Berichte für Sie zusammengestellt. Alles ist vorbereitet für Ihre anstehenden Besprechungen“, sagte sie, während sie gemeinsam den Weg zum Fahrstuhl antraten.

„Vielen Dank, Frau Lehmann“, erwiderte Michael, bevor sie gemeinsam in den Fahrstuhl stiegen.

An diesem Morgen stand ein wichtiges Treffen auf Michaels Tagesordnung: eine Besprechung mit Horst, dem Abteilungsleiter für den Verkauf, und seiner Tochter Anna, die als Projektleiterin für den Neubau des Verwaltungsgebäudes agiert. Anna plant, Horst als Teilprojektleiter für die neue, fast viermal größere Verkaufsfläche zu berufen. Horst, der durch seine langjährige Erfahrung bei der Eröffnung der Filialen über das notwendige Know-how verfügt, soll diese bedeutende Aufgabe übernehmen und die Flächen zur Eröffnung in sechs Monaten fertigstellen.

Auf dem Weg zu Horsts Büro durchquerten Anna und Michael die aktuellen Verkaufsräume. Die Räume erstrahlen in gewohnter Pracht, ohne jeglichen Anlass zur Beanstandung. Sie beobachten eine Mitarbeiterin, die sorgfältig und gemäß einem genauen Plan Pflanzen in die Regale einräumt. Michael kommentiert gegenüber Anna: „Schau, das ist genau die Ordnung, die ich meine. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Nichts ist dem Zufall überlassen, eine tolle Leistung.“

Anna, die skeptischer wirkt, hält ihren Vater kurz an. Sie beobachten die Szenerie versteckt hinter einer großen Pflanzenecke. Die Mitarbeiterin räumt zielstrebig weiter ein, nicht ahnend, dass sie beobachtet wird. Sie murmelt unverständliche Worte, bis sie frustriert ausruft: „Solch ein Mist, die können mich alle mal.“ Als eine Kollegin zu Hilfe kommt und nachfragt, was los sei, erklärt die erste Mitarbeiterin: „Das passt alles nicht so, wie es auf dem Plan steht.“ Die Kollegin rät ihr, die Pflanzen einfach so einzuräumen, wie sie Platz finden, und fügt hinzu, dass es letztlich keine Rolle spiele, da die Kunden ohnehin keine Rücksicht auf die Mühe nehmen würden.

Sichtlich irritiert gingen Anna und Michael weiter. Michael nähert sich der Mitarbeiterin, die am Einräumen war, und fragt nach Problemen. Die Mitarbeiterin, überrascht und verunsichert, antwortet kurz: „Nein, ich muss nur schnell diese Pflanzen einräumen, dann zur Kasse, um meine Kollegin abzulösen.“

Anna zieht ihren Vater weiter, da sie pünktlich zu ihrem Termin mit Horst kommen müssen, ein Beweis dafür, dass Pünktlichkeit im Unternehmen großgeschrieben wird.

Nachdem das Meeting mit Horst erfolgreich beendet ist und er die Teilprojektleitung angenommen hat, kehrt Anna zurück in ihr Büro. Michael, überrascht von Horst verbundenen Forderungen, die Anna ohne Zögern akzeptierte, wollte noch ein paar Schritte durch die Gärtnerei gehen. Er entschließt sich, den Versand zu besuchen, um einer Unstimmigkeit nachzugehen, die er in den Berichten der Abteilungsleiter entdeckt hatte.

Angekommen in der Verpackungsabteilung, wurde Michael sofort von einer hektischen Atmosphäre empfangen, während eine große Bestellung für einen internationalen Kunden vorbereitet wurde. Die Präzision und Geschwindigkeit, mit der die Mitarbeiter arbeiteten, waren zwar beeindruckend, doch Michael konnte nicht übersehen, wie Anspannung und Müdigkeit ihre Gesichter zeichneten. Er hielt inne, half einem jüngeren Mitarbeiter, eine schwere Kiste zu heben, und nutzte die Gelegenheit, um ein kurzes Gespräch zu führen.

„Wie läuft es heute?“, fragte Michael, während sie gemeinsam die Kiste auf einen Wagen luden. Der Mitarbeiter, sichtlich überrascht über Michaels direkte Beteiligung, antwortete zögerlich: „Es ist viel zu tun, Herr Rosenblatt, aber wir kommen voran. Die neuen Zeitvorgaben sind allerdings sehr anspruchsvoll.“

„Verstehe“, nickte Michael anerkennend. „Ich weiß, wir fordern Ihnen viel ab. Ihre harte Arbeit wird unendlich geschätzt, und sie ist entscheidend für unseren Erfolg. Denken Sie daran, wenn wir erst unser neues Verwaltungsgebäude haben, dann werden auch die Wege kürzer und die Prozessabläufe einfacher.“

Nachdem er die Verpackungsabteilung verlassen hatte, begab sich Michael weiter in die angrenzende Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die derzeit mit der internationalen Verpackungsabteilung den Raum teilen musste, bedingt durch akuten Platzmangel. Hier war die Atmosphäre weniger hektisch, aber die Konzentration und der Druck, innovative Lösungen zu liefern, waren fast greifbar. Die Arbeitsbedingungen waren aufgrund des Platzmangels nicht optimal; überall standen noch Kisten und Möbel herum.

Michael trat zu einem Team von Wissenschaftlern, die an einer neuen, umweltfreundlichen Düngemittelzusammensetzung arbeiteten. „Gibt es Fortschritte?“, erkundigte sich Michael. Dr. Helga Stein, eine ältere Forscherin, sah von ihrem Mikroskop auf und nickte. „Ja, wir machen gute Fortschritte, aber die perfekte Formel zu finden, benötigt Zeit. Und manchmal fühlt es sich an, als ob die Zeit gegen uns arbeitet.“

Michael betrachtete nachdenklich die Reagenzgläser auf dem Tisch. „Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie benötigen“, sagte er schließlich. „Qualität ist wichtiger als Schnelligkeit. Ich vertraue auf Ihr Urteil und Ihre Expertise.“

Auf dem Rückweg zu seinem Büro reflektierte Michael die unterschiedlichen Dynamiken in den Abteilungen. Die strengen Zeitvorgaben und hohen Erwartungen hatten zwar die Effizienz gesteigert, aber auch eine Umgebung geschaffen, in der sich Druck, Stress und Missachtung akkumulierten. Diese Beobachtungen ließen ihn darüber nachdenken, ob Annas Vorschlag, einen weiteren Geschäftsführer mit Fokus auf Personal und Strategie einzusetzen, nicht doch eine gute Idee sein könnte. Es wurde ihm klar, dass, obwohl das Unternehmen nach außen wie ein leuchtender Stern wirkte, im Inneren noch viel zu tun war. Das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter hatte sich stark verändert, und die zahlreichen Entscheidungen, die er täglich treffen musste, wurden zunehmend mehr. Diese Erkenntnisse führten zu einer gewissen Selbstreflexion über die zukünftige Ausrichtung und Führung des Unternehmens.

Michael griff zu seinem Telefon und sprach noch einmal mit Anna über die Idee einer Doppelbesetzung in der Geschäftsführung. Dabei hörte er sich ihre Argumente erneut an und kam zu dem Schluss, dass sie bald seinen Platz übernehmen würde. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, würde sie es auch umsetzen. Warum also im Weg stehen? Wenn er jetzt nachgab, konnte er zumindest noch mitbestimmen, wer der weitere Geschäftsführer werden würde. So stimmte Michael dem Vorschlag von Anna zu, einen zweiten Geschäftsführer neben ihr einzustellen.

„Anna, ich denke, du hast recht. Es ist wichtig, dass wir das Führungsteam erweitern, um den wachsenden Anforderungen und der Größe unseres Unternehmens gerecht zu werden“, sagte Michael nachdenklich. „Lass uns einen Headhunter beauftragen, um sicherzustellen, dass wir jemanden finden, der sowohl die strategischen als auch die personellen Aspekte in unserem Unternehmen professionell betreuen kann.“

Anna nickte zustimmend und fühlte sich erleichtert, dass ihr Vater ihre Perspektiven anerkannte. „Ich werde morgen Kontakt mit einigen Beratungsfirmen aufnehmen und Vorschläge einholen. Wir brauchen jemanden, der nicht nur Erfahrung mitbringt, sondern auch unsere Unternehmenskultur versteht und bereichert“, erklärte sie.

Am Ende eines langen Tages lehnte sich Michael in seinem Bürostuhl zurück und blickte durch das große Fenster seines Büros auf die weitläufigen Gärten der Rosenblatt-Gärtnerei. Die untergehende Sonne tauchte die sorgfältig gepflegten Pflanzenreihen in ein sanftes Abendlicht. Er dachte über die Gespräche des Tages nach, die ihm neue wertvolle Einblicke in das Innenleben der Gärtnerei gegeben und ihn überzeugt hatten, dass Anna bereit war, die Herausforderungen einer modernen Geschäftsführung zu meistern.

Michael erkannte, dass die Stärke von Rosenblatt nicht nur in den innovativen Produkten und effizienten Prozessen lag, sondern vor allem in den Menschen, die jeden Tag daran arbeiteten, das Unternehmen voranzubringen. Die Erlebnisse hatten ihm deutlich gemacht, dass, während Struktur und Disziplin unerlässlich waren, sich die Einstellungen und die Größe des Unternehmens massiv weiterentwickelt hatten und es nun etwas anderes benötigte.

Diese Erkenntnis bestärkte ihn darin, den nächsten Schritt zu wagen und mit Anna zusammen eine zukunftsorientierte Führung zu gestalten, die sowohl die Traditionen bewahrte als auch neue Wege ging.

Kapitel 3

die Entscheidung

Die Morgensonne tauchte das Café, ein elegant modernes Lokal in der Innenstadt, das für seine Diskretion und exzellenten Kaffee bekannt war, in ein sanftes Licht. Anna Rosenblatt saß an einem abgelegenen Tisch, ihre Unterlagen vor sich ausgebreitet. Jede Linie ihres Gesichts spiegelte die Spannung wider – heute könnte eine Entscheidung fallen, die das Schicksal der Gärtnerei Rosenblatt entscheidend prägen würde.

Dieses Treffen war für Anna besonders wichtig. In den vergangenen Wochen hatte sie sich bereits mit mehreren Managern getroffen, aber Thomas Weber war ihr speziell empfohlen worden. Die Empfehlung kam mit dem Vermerk, dass er perfekt passen würde, was ihre Nervosität zusätzlich steigen ließ.

Gegenüber saß Thomas Weber, ein Mann in den besten Jahren, dessen selbstbewusstes Lächeln und scharfer Blick seine jahrelange Erfahrung in Führungsrollen verrieten. Er trug einen dunkelgrauen Anzug, der seine professionelle Haltung betonte.

„Wie war Ihre Anreise, Herr Weber?“ begann Anna, um das Gespräch in Gang zu bringen.

„Ganz angenehm, danke der Nachfrage“, antwortete Herr Weber mit einem freundlichen Lächeln. „Es ist immer schön, in diese Stadt zu kommen. Sie hat ihren ganz eigenen Charme.“

Anna nickte zustimmend. „Ja, das finde ich auch. Besonders die alten Gebäude und die gepflegten Gärten – es hat etwas Beruhigendes und Beständiges.“

„Absolut“, stimmte Herr Weber zu. „Die Kombination aus Tradition und moderner Entwicklung ist faszinierend.“

Nach weiteren Sätzen über die Stadt und ihre Schönheit lenkte Anna das Gespräch auf Rosenblatt. „Unser Unternehmen steht an einem Wendepunkt“, begann sie, ihre Stimme fest, doch ihre Hände unter dem Tisch leicht zitternd. „Wir müssen uns modernisieren und gleichzeitig die Werte bewahren, die uns auszeichnen. Ihre Erfahrung mit mittelständischen Unternehmen und Ihr innovativer Führungsstil könnten genau das sein, was Rosenblatt jetzt benötigt.“

Anna entfaltete ihre Vision für die Zukunft der Gärtnerei, mit einem neuen Verwaltungszentrum als Herzstück. „Dieses Gebäude soll nicht nur unsere Produkte präsentieren, sondern auch ein Schaufenster für Innovationen sein, die Transparenz, Zugänglichkeit und Modernität widerspiegeln.“

Das Design des neuen Verwaltungszentrums, ein architektonisches Kunstwerk, das Tradition und Moderne vereint, ist eine Hommage an die Vergangenheit und ein Symbol für die Zukunft. Alte Ziegelsteingebäude, die einst die ersten Gewächshäuser beherbergten, wurden mit modernen Elementen aus Glas und Stahl verbunden.

„Ich bin beeindruckt von Ihrer Leidenschaft und Klarheit, Frau Rosenblatt. Tradition und Innovation zu vereinen, erfordert starke Führung – etwas, das ich zu schätzen weiß und unterstützen kann.“ Herr Webers Stimme war ruhig, doch in seinen Augen blitzte Anerkennung auf.

Anna sah Herrn Weber direkt an. „Ich bin überzeugt, dass Ihre Führungserfahrung entscheidend sein wird. Was genau verstehen Sie unter starker Führung?“

Herr Weber lehnte sich zurück. „Starke Führung bedeutet, nicht nur die Richtung vorzugeben, sondern auch zuzuhören und zu verstehen. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem jeder Mitarbeiter sich traut, innovative Ideen einzubringen und Fehler als Lernchance zu sehen.“

Er machte eine kurze Pause. „In meiner Laufbahn habe ich gelernt, dass es entscheidend ist, Vertrauen aufzubauen und Verantwortlichkeiten zu delegieren. Das stärkt das Selbstvertrauen der Teammitglieder und fördert eine Kultur der Selbstständigkeit und des gemeinsamen Wachstums.“

Anna nickte. „Das klingt sehr nach dem, was wir bei Rosenblatt benötigen. Wie würden Sie diese Prinzipien in unserem speziellen Kontext umsetzen?“

„Zuerst würde ich eng mit den Teams zusammenarbeiten, um die bestehenden Prozesse zu verstehen und gemeinsam Bereiche für Verbesserungen zu identifizieren“, erklärte Herr Weber. „Durch regelmäßige Workshops und Feedback-Sitzungen können wir eine offene Kommunikationskultur fördern, in der sich jeder eingebracht und wertgeschätzt fühlt.“

„Und was Ihre Erfahrung mit Veränderungsmanagement betrifft, wie gehen Sie vor, um die Balance zwischen Bewährtem und Neuem zu wahren?“, fragte Anna.

Herr Weber lächelte. „Es ist wichtig, die Traditionen zu respektieren, die die Grundlage des Unternehmenserfolgs bilden. Gleichzeitig müssen wir mutig genug sein, Neues zu wagen. Oft sind es die kleinen, schrittweisen Veränderungen, die nachhaltig wirken und die Belegschaft nicht überfordern.“

Anna fühlte sich durch Herr Webers Worte bestärkt. „Ich schätze Ihre Ansichten aufrichtig, Herr Weber. Es klingt, als hätten Sie nicht nur die nötige Erfahrung, sondern auch das Fingerspitzengefühl, dass wir bei Rosenblatt benötigen.“

Beide standen auf, tauschten ein herzliches Lächeln aus und verließen das Café in gegenseitigem Respekt. Anna war sich sicher, dass sie mit Herrn Weber die richtige Wahl getroffen hatte, und sah erwartungsvoll dem neuen Kapitel in der Geschichte von Rosenblatt entgegen.

Nach ihrem aufschlussreichen Treffen mit Herrn Weber kehrte Anna voller neuer Einsichten und Pläne ins Firmengebäude der Gärtnerei Rosenblatt zurück. Ihr Ziel war es, ihren Vater Michael Rosenblatt von der Notwendigkeit einer modernen Führungskraft zu überzeugen und seine Zustimmung zu erhalten, Herr Weber als zweiten Geschäftsführer einzustellen.

In Michael Rosenblatts Büro, einer Oase aus üppigen Pflanzen und historischen Fotos, die die reiche Geschichte der Gärtnerei dokumentierten, trug Anna ihre Argumente vor. Sie erläuterte die Ergebnisse ihres Treffens und betonte, wie Webers Erfahrung und moderner Führungsstil dazu beitragen könnten, Rosenblatt erfolgreich in die Zukunft zu führen.

„Papa, ich verstehe, dass solche Veränderungen Unsicherheiten mit sich bringen können“, begann Anna. „Ich schlage vor, Thomas Weber als zweiten Geschäftsführer einzustellen. Er bringt nicht nur frische Perspektiven, sondern auch bewährte Methoden mit, die anderen mittelständischen Unternehmen zu nachhaltigem Erfolg verholfen haben.“

Michael, sichtlich nachdenklich, hörte aufmerksam zu. „Anna, du weißt, dass ich immer das Beste für Rosenblatt möchte. Es ist gut, dass du jemanden mit seinen Fähigkeiten gefunden hast, aber ich möchte ihn persönlich kennenlernen, bevor wir Entscheidungen jeglicher Art treffen. Es ist wichtig, dass er unsere Werte versteht und respektiert.“

„Natürlich, Papa. Ich habe bereits ein Treffen arrangiert. Es ist wichtig für mich, dass du voll hinter dieser Entscheidung stehst. Außerdem sollten wir, wie es unsere Tradition verlangt, diese Entscheidung im Familienrat besprechen und absegnen lassen“, erwiderte Anna.

Michael nickte. „Das ist der richtige Weg. Ich bin froh, dass du die Traditionen unseres Familienunternehmens wertschätzt. Lass uns dieses Treffen abwarten und dann zusammen mit dem gesamten Familienrat eine fundierte Entscheidung treffen.“

Das Gespräch zwischen Vater und Tochter endete positiv, beide anerkannten die Bedeutung des bevorstehenden Treffens und der gemeinschaftlichen Entscheidungsfindung. Michael war erleichtert, dass Anna die Wichtigkeit der Familientraditionen und die Notwendigkeit einer kollektiven Zustimmung erkannte.

Als Anna das Büro verließ, fühlte sie sich gestärkt und entschlossen. Die Unterstützung ihres Vaters war entscheidend, und die bevorstehende Einbindung des Familienrats würde gewährleisten, dass alle Mitglieder hinter der Entscheidung standen.