Aus Weimars Glanzzeit. Ungedruckte Briefe von und über Goethe und Schiller - August Diezmann - E-Book

Aus Weimars Glanzzeit. Ungedruckte Briefe von und über Goethe und Schiller E-Book

August Diezmann

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Beschreibung

Digitale Neuausgabe des Buches aus dem Jahre 1855, aufbereitet für die heutige Leserwelt. Aus dem Inhalt: »...Karl August, Goethe und Schiller haben Weimar einen Glanz verliehen, der leuchtend strahlen wird, solange es eine deutsche Literatur gibt. Ein halbes Jahrhundert bereits ruht Schiller, ein Vierteljahrhundert Goethe mit dem fürstlichen Freund in der kleinen Stadt an der Ilm in der Gruft, die durch sie zur Kaaba Deutschlands geworden ist, aber ihr Wirken zieht sich wie ein roter Faden bis zum heutigen Tag durch die deutsche, ja durch die europäische Literatur, ihre Worte und Werke klingen in immer weiteren Kreisen in tausendfachen Echos nach, und ihre Gestalten erscheinen umso größer und riesenhafter, je weiter die Zeit sich von jener entfernt, in welcher sie lebten und tätig waren...« Mit der Reihe »Auf historischen Spuren« hat sich die Autorin zur Aufgabe gemacht, Literatur vergangener Jahrhunderte für heutige Leser aufzubereiten und wieder zur Verfügung zu stellen. Dabei wird der Schreibstil des Verfassers möglichst unverändert übernommen, um den Sprachgebrauch der damaligen Zeit zu erhalten. Gleichwohl werden Änderungen, die sich beispielsweise aus der Überprüfung historischer Fakten ergeben, schonend eingearbeitet. Das vorliegende Buch enthält gegenüber der Originalausgabe die unter anderen Berichtigungen kleinerer Irrtümer gegenüber der Originalausgabe.

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Aus Weimars Glanzzeit. Ungedruckte Briefe von und über Goethe und Schiller

Aus Weimars GlanzzeitIn liebevollem GedenkenVorwort zur NeuausgabeVorwortBriefe von GoetheBriefe von SchillerAus Briefen über Goethe und Schiller Carlheinz Gräter Johann Diederich Gries Dr. Ludwig Julius Friedrich Höpfner Wilhelm von Humboldt an Körner Hofrat Justus Christian Loder Hofrat August Ferdinand Lüder(s) H. Meyer August Wilhelm Schlegel Prof. Schmidt Joseph Schreyvogel (Ps. Thomas West, Karl August West) Prof. Seyffer Stahl Thielemann Christian Felix Weiße Aus Briefen des Geheimrats VoigtAnhang: Einige Rezensionen SchillersImpressum

Aus Weimars Glanzzeit

Ungedruckte Briefe von und über Goethe und Schiller,

nebst einer Auswahl ungedruckter vertraulicher Schreiben von Goethes Kollegen Geheimrat von Voigt

Zum fünfzigsten Jahrestage des Todes Schillers herausgegeben

von August Diezmann

___

aufbereitet für die heutige Leserwelt

von Claudine Hirschmann

Neuausgabe

Edition gerik CHIRLEK

2021

Ungedruckte Briefe von und über Goethe und Schiller, nebst einer Auswahl ungedruckter vertraulicher Schreiben von Goethe’s Collegen, Geh. Rath v. Voigt. Zum fünfzigsten Jahrestage des Todes Schillers herausgegeben von August Diezmann Leipzig, 1855. Hermann Hartung.

In liebevollem Gedenken

Brigitte Hirschmann (14.03.1939 – 03.04.2019)

Brigitte Hirschmann (geb. Groth) wurde in den Kriegsjahren geboren und wuchs in Lützen auf. Früh zeigten sich verschiedene Begabungen, spielte sie unter anderen mehrere Instrumente, doch galt ihr hauptsächliches Interesse der Literatur sowie Leipziger Stadtgeschichte. Als geschätzte Lehrerin und herzensgute Mutter vermittelte sie stets, den ideellen Wert in den Dingen zu sehen und zu schätzen. So setzte sie sich leidenschaftlich für die Bewahrung historischer Zeitzeugnisse ein und war maßgeblich am Entstehen der Buchreihe »Auf historischen Spuren« beteiligt.

In Wertschätzung, Dankbarkeit und Liebe setzen ihre Kinder die Reihe fort, um die ihnen geschenkte Liebe zu Büchern und zur Stadt Leipzig weiterzutragen und ihr Wirken über heutige Generationen hinaus lebendig zu halten.

Brigitte Hirschmann lebte viele Jahre in ihrer geliebten Stadt Leipzig, die sie für ihre Kinder mit ihnen verließ und bis zum letzten Tag auf eine gemeinsame Rückkehr hoffte. Leider war ihr das zu Lebzeiten nicht gegönnt. Ihre letzte Ruhestätte fand sie im Familiengrab auf dem Friedhof in Leipzig-Gohlis. 

Vorwort zur Neuausgabe

Mit der Reihe »Auf historischen Spuren« hat sich die Autorin zur Aufgabe gemacht, Literatur vergangener Jahrhunderte für heutige Leser aufzubereiten und wieder zur Verfügung zu stellen.  

Dabei wird der Schreibstil des Verfassers möglichst unverändert übernommen, um den Sprachgebrauch der damaligen Zeit zu erhalten. Gleichwohl werden Änderungen, die sich beispielsweise aus der Überprüfung historischer Fakten ergeben, schonend eingearbeitet. 

Das vorliegende Buch enthält gegenüber vorangegangener Ausgaben unter anderen Berichtigungen kleinerer Irrtümer, die aus einer weiteren Recherche offensichtlich wurden, sowie Ergänzungen aus der Sichtung zusätzlichem Datenmaterial.

Leipzig, 19.06.2021,

Claudine Hirschmann

Vorwort

Karl August, Goethe und Schiller haben Weimar einen Glanz verliehen, der leuchtend strahlen wird, solange es eine deutsche Literatur gibt. Ein halbes Jahrhundert bereits ruht Schiller, ein Vierteljahrhundert Goethe mit dem fürstlichen Freund in der kleinen Stadt an der Ilm in der Gruft, die durch sie zur Kaaba Deutschlands geworden ist, aber ihr Wirken zieht sich »wie ein roter Faden« bis zum heutigen Tag durch die deutsche, ja durch die europäische Literatur, ihre Worte und Werke klingen in immer weiteren Kreisen in tausendfachen Echos nach und ihre Gestalten erscheinen umso größer und riesenhafter, je weiter die Zeit sich von jener entfernt, in welcher sie lebten und tätig waren.

Alles was dazu beitragen kann, die große, glänzende Zeit Weimars und der deutschen Literatur besser noch kennenzulernen, sollte wohl allen Gebildeten Deutschlands willkommen sein. Es wird aber nur von der verhältnismäßig kleinen Anzahl derjenigen freudig begrüßt, welche die Bedeutsamkeit jener Epoche ganz erkannt haben.

Für diese sind die nachfolgenden Blätter bestimmt, eine Auswahl aus den hinterlassenen Papieren des Professors Hufeland (in Jena, Landshut, Danzig und Halle), die in den Besitz des Verlegers übergingen.

Wenn Goethe von Briefen überhaupt sagt: »Briefe gehören unter die wichtigsten Denkmäler, die der einzelne Mensch hinterlassen kann«, so rechtfertiget sich gewiss auch die Ansicht, dass selbst das kleinste schriftliche Denkmal großer Menschen von Interesse ist und für die Nachwelt aufbewahrt zu werden verdient. Auch der an sich vielleicht unbedeutende Brief eines Goethe, Schiller usw. ist das Erzeugnis des Geistes eines solchen Mannes und eine achselzuckende oder mutwillige Vernichtung oder Vorenthaltung desselben eine herostratische Versündigung. Wollte man letzteres auch nicht zugeben, so sollte doch jeder Brief und jedes Billett von Goethe, Schiller, Lessing rc. veröffentlicht werden, denn in jedem liegt ein – wenn auch nur kleiner – Beitrag zur näheren Kenntnis des äußeren Lebens, des geistigen Strebens oder des Charakters des Schreibers, oder er bringt die Lösung einer Andeutung, die ein anderer enthält und die ohne jenen unerklärt geblieben wäre.

So sind in dem Goethe-Schillerschen Briefwechsel die Briefe vom 6., 10. und 12. Januar 1798 in Bezug auf den »Chinesen«, die »wunderlichen ästhetischen Bemühungen des Herrn C.1« völlig unverständlich. 

Der von mir mitgeteilte 12. Brief Goethes führt den Ursprung des »schönen Morceau«, wie Schiller es spöttelnd nennt, nach Göttingen und nun wird sich das Ganze aufhellen lassen. – Aus dem 9. Brief ersehen wir, dass Goethe auch in der Lotterie spielte und sogar eine bestimmte Nummer suchen ließ. – Der 17. Brief gibt einen neuen Beweis, wie bemüht er war, die Ideen, die er für nutzbringend hielt, zur Verwirklichung zu bringen, denn wir lesen, dass er sogar des Juristen Hufeland Verwendung für Aufführung seines »Mahomet« nachsuchte. – Noch bemerkenswerter ist, was wir aus dem 10. Brief erfahren. Während man im Publikum noch immer wähnt, Goethe habe stets in Reichtum und Überfluss gelebt, liegt hier schwarz auf weiß ein Zeugnis, dass er noch 1792 sich genötigt sah, ein Kapital von 1.000 Taler aufzunehmen, welches er nach dem 18. Brief noch im Jahre 1800 verzinste, und wie wir aus anderen Papieren ersehen, erst nach weiteren zehn Jahren zurückzahlen konnte.

Schiller erscheint auch in den hier mitgeteilten Briefen zum Teil in Geldbedrängnissen, zugleich eröffnen sie uns aber einen Blick in sein mitleidiges Herz, da wir von ihm selbst erfahren, dass er trotz eigener Verlegenheit einem noch Ärmeren zu helfen wünschte.

Die Briefe von anderen über Goethe und Schiller wurden hier mitgeteilt, einesteils, um einen Beitrag zu den Ansichten zu liefern, welche Zeitgenossen in freundschaftlichen Briefen untereinander über die beiden Hervorragenden und deren literarische Tätigkeit aussprachen, anderenteils, um den Kreis der Freunde und Bekannten vollständiger kennenzulernen, in dem namentlich Schiller stand, da wir bisher, außer denen, welche er selbst in seinen Briefen erwähnt, von wenigen Personen wissen, mit denen er in näheren Verhältnissen stand oder doch in Berührung kam. Hier lernen wir als einen Freund Schillers den nachmaligen Professor Seyffer in Göttingen kennen und erfahren, dass der später so viel genannte sächsische General Thielemann zu seinen Bekannten gehörte und ihn besuchte.

Von besonderem Interesse dürften die Mitteilungen aus den Briefen des Geheimrats v. Voigt sein, von denen der Verleger mehrere Hunderte besitzt. Abgesehen davon, dass wir diesen überaus tätigen, vielseitig gebildeten, redlichen Mann selbst besser kennenlernen, welcher viele Jahre lang die Arbeitslast des Regierens unter Karl August fast ausschließlich trug, erhalten wir aus seinen vertraulichen Äußerungen gegen den mit ihm verwandten Hufeland wertvolle Einblicke in die Ansichten und Grundsätze, nach denen Karl August mit Goethe das Weimarsche Land regierte, – Grundsätze, deren Anwendung es wohl erklärlich macht, dass das kleine Land einen so großen geistigen Glanz entfalten konnte, und die schönen Worte vollkommen rechtfertigt, mit denen Goethe einst seinen fürstlichen Freund feierte:

»Klein ist unter den Fürsten Germaniens freilich der meine,

Kurz und schmal ist sein Land, mäßig nur was er vermag;

Aber so wende nach außen, so wende nach innen die Kräfte

Zeder, – da wär’ es ein Fest Deutscher mit Deutschen zu sein.«

Ich mache nur auf die mitgeteilten Bruchstücke aus Reskripten und Antworten des Herzogs aufmerksam sowie auf das Bestreben seiner Regierung, »immer das Neueste in der Philosophie in Jena zu haben« und ausgezeichnete Männer aller Art für diese Universität zu erhalten und zu gewinnen, selbst solche, die an anderen Orten ihrer angeblich zu großen Freisinnigkeit wegen ungern gesehen oder gar ihres Amts entsetzt waren. Mit inniger Freude und nicht ohne Rührung liest man, wie freundlich mild und wohlmeinend diese Regierung die Jenenser Professoren ermahnt, nicht etwa ihren Ansichten zu entsagen oder sie doch nicht auszusprechen, sondern nur, der schwierigen Verhältnisse wegen, in Rede und Schrift sich etwas zu mäßigen, dann aber auch mit welcher Vorsorge, Entschiedenheit und Ausdauer sie dieselben nach außen hin schützt und schirmt und die fortwährend drohenden Gefahren bald von einzelnen Professoren und einzelnen literarischen Unternehmungen, bald von der ganzen Universität abzuwenden sich müht.

Die im Anhang mitgeteilten Rezensionen aus der Feder Schillers, die bisher unbekannt waren, wird man nicht ohne Interesse lesen, namentlich die beiden über »Goldonis Leben«. Die erste habe ich, nach seinem Brief, in der Jenaer Allgemeinen Literatur-Zeitung aufgesucht, dass die zweite in Wielands Merkur ebenfalls von ihm herrührt, wird niemand bezweifeln, der beide vergleicht.

Leipzig,

A. Diezmann. 

Ob das »C« wohl ein Druckfehler für »L« ist?

Briefe von Goethe

(1)

Ew. Wohlgeboren, danke ergebenst für das mir zugesendete Werk1, ich hoffe, nächstens Zeit zu finden, mich selbst damit bekannt zu machen und bald die angenehme Gelegenheit zu finden mich mündlich über die darin abgehandelten wichtigen Materien zu unterhalten.

Mit vollkommenster Hochachtung unterzeichne ich mich -

Ew. Wohlgeboren - ergebenster Goethe. 

Weimar, den 20. Oktober 1790. 

(2)

Ew. Wohlgeboren würde schon längst meinen Dank für die übersendete Schrift schriftlich abgestattet haben, wenn ich nicht immer bisher auf eine Gelegenheit gehofft hätte solches mündlich zu tun

Die Bemühungen, Ew. Wohlgeboren, müssen einem jeden schätzbar sein, der lebhaft überzeugt ist, wie vorteilhaft es der Menschheit überhaupt und jedem Staat insbesondere sein muss, wenn die Wege, die zur Kenntnis und Beurteilung der Gesetze führen, von allen Seiten geebnet und besonders auch für die Jugend reizend gemacht werden. Halten Ew. Wohlgeboren sich meines Anteils versichert und erhalten mir Ihr geneigtes Andenken.

Weimar, den 22. März 1792, 

JW. v. Goethe

(3)

Mit Rücksendung des Eschenburgischen Briefes2 danke ich – Ew. Wohlgeboren – auf das Verbindlichste für den geschickten englischen Cellini und bitte den gefälligen Mitteilern gleichfalls dafür meinen besten Dank zu sagen. In wenig Zeit werde ich wieder an diese Arbeit gehen und, sobald ich die englische Übersetzung nur in einigen Stellen mit dem Original und mit meinem Versuch verglichen habe, jene wieder zurücksenden. Sie scheint mir nach dem ersten Einblick sehr klar und treu, nur scheint ihr eine gewisse Anschauung der Kunst und italienischen Natur abzugehen. Sollte ich mein Urteil zu voreilig finden, so werde ich es gern widerrufen. In Noten und Erläuterungen hat er nichts vorgearbeitet.

Wenn ich mir jetzt eine gute Stunde machen will, so erinnere ich mich der lebhaften geistreichen Jenaischen Zeiten3 und wünsche sie sobald als möglich wieder erneuert zu sehen. Ich habe seit meiner Rückkunft eher Freund Schiller in seiner Lebensart4 nachgeahmt, nur dass mir mein Hausgarten eher einige Entschädigung gibt.

Man hat mir gesagt, dass Sie die Zeit über sich nicht wohlbefunden haben, ich hoffe, dass Sie völlig wiederhergestellt sind. Empfehlen Sie mich Ihrer lieben Frau und allen werten Freunden und Freundinnen Ihres Kreises. Sollten Sie nach Weimar kommen, so umgehen Sie mich nicht.

Weimar, den 1. Julius 1796, 

Goethe. 

(4)

Heute Abend um 5 Uhr werde ich aufwarten und meine Ware vorlegen. Bis gegen 7 Uhr, wo ich mich wieder entfernen muss, kann man diese Kunstwerke schon mit einiger Aufmerksamkeit durchsehen

Wollen Sie morgen früh um 10 Uhr einer Raupendemonstration beiwohnen, so soll es mir auch viel Vergnügen sein. 

Jena, den 17ten September 96, 

Goethe.

(5)

Beikommende juristische Gelehrtheit ist zwar keine Last vieler Kamele, aber doch immer eine gute Bürde für eine Botenfrau. Haben Sie die Güte diese Bücher in Ihre Bibliothek zu stellen, und wenn Sie die darin enthaltenen Materialien mit Klarheit, Methode und Geschmack benutzen und ordnen, so gedenken Sie meiner dabei freundlich. Leben Sie recht wohl und grüßen die Ihrigen und nehmen meinen wiederholten Dank für die manch’ guten Genüsse, die Sie mir bei meinem Aufenthalt in Jena verschafft haben. 

Weimar, den 10. Oktober 1796, 

Goethe. 

Hierbei noch ein Exemplar Melodien zum Musenalmanach ins Haus, eins an Frau Hofrat Loder, eins an Frau Doktor Paulus.

(6)

Hier schicke ich, wertester Herr Doktor, einen kleinen Aufsatz über die Grundlage zu einer architektonischen Bibliothek, wie ich ihn heute früh diktiert habe, er enthält freilich zu wenig und zu viel. Wenigstens aber wird Ihren Korrespondenten keines dieser Bücher angeschafft zu haben reuen. Wir sprechen darüber, und es lässt sich wohl noch manches zweckmäßig in der Kürze hinzutun, und man kann, wenn man nur erst sieht, wo Ihr Korrespondent hinauswill, nach und nach mehr darauf bauen. Ich wünsche recht wohl zu leben und hoffe Sie heute Abend zu sehen. 

Jena, am 22ten Februar 1797, 

Goethe.

(7)

Schon wieder bin ich nach Jena, und zwar, wie ich hoffe, auf längere Zeit zurückgekehrt, und komme sogleich in den Fall, Sie um eine Gefälligkeit zu ersuchen. 

Durchlaucht der Herzog wünschen den zweiten Teil der Ruinen von Athen zu sehen und lassen zugleich anfragen, ob man das hier vorrätige Exemplar, ohne den ersten Teil, käuflich erhalten könne, denn den ersten besitzt man schon in Weimar. Wollten Sie mir diesen Band schicken, so würde ich denselben heute, wohl eingepackt, mit den Botenweibern nach Weimar senden.

Ich hoffe bald das Vergnügen zu haben Sie zu sehen. 

Jena, am 22ten Februar 1797, 

Goethe.

(8)

Durch Herrn Hofrat Schiller, der mit H. Boye in Korrespondenz steht, ließ ich diesen ersuchen, mir den englischen Cellini gegen eine Vergütung abzutreten5, er hatte die Gefälligkeit mir solchen pur zu überlassen und ich bin eben im Begriff, nebst meiner Danksagung, ihm dagegen eine kleine Artigkeit zu machen. Wollten Ew. Wohlgeboren die Güte haben, dieses nebst meiner Empfehlung Herrn Hofrat Eschenburg zu melden? Ich bitte um Verzeihung, dass diese meine Angelegenheit Ihnen abermals Mühe macht. Ich verdanke Ihnen umso mehr den Vorteil, den ich aus diesem Buch bei meiner Arbeit gezogen habe. Ich wünsche recht wohl zu leben und hoffe, Sie bald zu sehen und Ihnen die letzten Gesänge meines Gedichts6 vorzutragen. 

Weimar, am 3ten Mai 1797, 

Goethe.

(9)

Wollten Ew. Wohlgeboren die Güte haben, mit der heutigen Post bei Ihrem Herrn Schwager7 anzufragen, ob das Los Nr. 7666 in der Hamburger Stadtlotterie selbst, entweder ganz oder zum Teil, vielleicht noch zu haben wäre.