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Für Erinnerungen, die bleiben Wie setze ich Babys und Kinder liebevoll in Szene? Was muss ich beim Fotografieren beachten? Welche Posen wirken besonders niedlich? Dieser Ratgeber ist dein perfekter Einstieg in die Baby- und Kinderfotografie: Von den grundlegenden Einstellungen deiner Kamera bis zu den zahlreichen Workshops zum Nachfotografieren– die Autorin gibt dir wertvolle Tipps, wie man für die Kleinen eine optimale Umgebung schafft und den Fotos das gewisse Etwas verleiht. Leicht verständlich, reich bebildert und frei von unnötiger Theorie: Für Fotografen und Eltern, die zauberhafte Momente schaffen und für immer festhalten möchten! Tolle Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Nachfotografieren – von Newborn bis Schulkind.
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Seitenzahl: 91
Veröffentlichungsjahr: 2016
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Vorwort
Die Kamera verstehen
Objektive
Normalobjektive
Vorteile
Nachteil
Teleobjektive
Vorteile
Nachteile
Weitwinkelobjektive
Vorteile
Nachteile
Blende
ISO-Wert
Belichtung
Belichtung als Stilmittel
Belichtungsmodus
Farbtemperatur
Die Session vorbereiten
Tageszeit
Gegenlicht
Bildaufteilung
Kleidung
Nützliche Helfer
Reflektor
Stativ
Dia-Leinwand
Altersstufen
Neugeborene
Der richtige Zeitpunkt
Schlafende Babys
Vorbereitung der Location
Positionen
Halbes Posing
Eingekuschelt
Zwei Handvoll Glück
Schönes Licht
Tricks für den Alltag
Schöne Dinge – Requisiten, Kleidung und Co.
Technik
Das erste Halbjahr
Die Sache mit der Haut
Die schwierige Bauchlage
Die Hände im Mund
Die Haarpracht ist weg
Das zweite Halbjahr
Plötzlich eingeschlafen
Ausgeschnitten
Kleinkinder
Fotoideen
Gewollte Unschärfe
Technik
Kindergartenkinder
Lachende Kinder
Ernsthafte Motive
Außerhalb der Norm
Schulkinder
Fotoworkshop
Ein Herz und eine Seele
Der Sofa-Trick
Kuscheln mit Mama
Kuscheln mit Papa
Mut zur Farbe
Ein Traum in Weiß
Schalen und Körbe
Guck-guck!
Kirschblütenmeer
Blumenbaby
In der Natur
Das Sofa-Studio
Eine etwas andere Wanne
Plötzlich eingeschlafen
Den Garten entdecken
Wassertropfenkette
Stilbruch
Verstecken
Vintage-Badespaß drinnen
Yoga im Hundenapf
Davongekrabbelt
Farbexplosion
Kleiner Flieger
Auf Augenhöhe
Pusteblumenwiese
Blumen entdecken
Erste Schritte
Selber essen
Kleine Weltreise
Schwimmring-Fenster
Warnung vor dem Hund
Spiegelungen
Babybett-Mobil
Im Apfel-Paradies
Fallendes Laub
City Life
Erstes Backen
Weihnachtsabend
Tierliebe
Einsame Wege
Allee aus Blumen
Gegenlicht und Spitze
Strandburgenbau
Familienbild im Urlaub
Eroberer
Frühling im Haus
Fassadenspiegelungen
Such mich!
Ritter und Ruinen
Im Märchenwald
Nostalgisch
Sterntaler
Fotostudio-Look
Wer wohnt denn da?
Geheimnisvolle Sterne
Freunde in der Abendsonne
Spielplatzspaß
Endlosschaukel
Hoch hinaus
Eine Familie steht Kopf
Der „Immer-dabei-Zaun“
Ein Bett im Blättermeer
Schneekugeln am Stiel
Glitzerschnee
Gedankenversunken
Verschlungen
Einsamer Angler
Zusammen im Sommer
Geschwister
Fellfreunde
Sportlich unterwegs
Vielleicht hast du dir gerade eine neue Kamera gekauft und stellst beim Durchsehen deiner Bilder fest, dass dir irgendetwas fehlt. Du kannst nicht einmal genau benennen, was es ist. Dein Bild ist zwar niedlich, aber es ist einfach kein Hingucker, der dazu einlädt, ein zweites Mal hinzusehen, zu verweilen und zu staunen.
Beim Ansehen professioneller Bilder fallen beim genauen Hinsehen drei Dinge auf: Das Licht ist perfekt, die Farben sind schön, das Bildthema ist ansprechend. Wie bekommst du das auch hin?
In diesem Buch zeige ich dir, wie du aus deinen Schnappschüssen spannende Kinderbilder machst. Es ist wichtig, Technik und Ausrüstung zu verstehen, um das Beste herauszuholen, aber noch viel wichtiger ist etwas anderes: die Fotosituation gut auf das Lebensalter deines Kindes und seine Bedürfnisse abzustimmen.
Im ersten Teil des Buches beschäftigen wir uns mit den technischen Grundlagen. Wenn du mit deiner Kamera vertraut bist und das Gefühl hast, deine Kamera gut zu kennen, widmen wir uns den Themen Bildidee und richtiger Zeitpunkt. Lass dich für deine eigenen Projekte inspirieren und scheue dich nicht vor Experimenten.
Viel Spaß beim Beobachten, Fotografieren und Kreativsein!
DeineJudy Hohmann
Foto: Anastasia Folman
In diesem Kapitel lernst du das Zusammenspiel von Blende, Verschlusszeit und ISO kennen. Dazu verrate ich dir, welche Helfer das Fotografieren erleichtern. Mit etwas Übung wirst du sehen: Es ist alles gar nicht so schwer.
Wenn du gerade erst begonnen hast, dich mit der Kinderfotografie zu beschäftigen, wirst du anfangs vor einem Berg von Fragen stehen.
Die gute Nachricht ist, dass du erst einmal nicht viel Equipment brauchst um loszulegen. Welches Objektiv du für deine Bildideen am besten benutzt und wie du deine Kamera einstellst, erfährst du gleich zu Beginn. Wenn du dann die Wechselwirkung aus Blende, Belichtungszeit und ISO verinnerlicht hast, kann es schon losgehen, und du wirst merken, wie sich deine Bilder verändern.
Bevor du startest, überlege dir, was für ein Bild du an welcher Stelle umsetzen möchtest. Es ist ein großer Unterschied, ob du ein schlafendes Baby in einem geschlossenen Raum oder drei stürmische Jungs mit Drachen auf einer Wiese fotografieren möchtest. Planst du, Details wie einen Marienkäfer auf einer kleinen Kinderhand zu fotografieren oder dich ins Getümmel zu stürzen und Bilder zu erschaffen, die dem Betrachter das Gefühl geben, mittendrin zu sein?
Hier bekommst du eine schnelle Übersicht, wie du deine Objektive einordnen kannst (gerundete Werte).
Brennweiten
Welches Objektiv zu welcher Situation passen kann, möchte ich dir im Folgenden zeigen.
Auch wenn einige Fotografen der Meinung sind, das Normalobjektiv sei ein langweiliges Objektiv, finde ich es den perfekten Start in die Hobbyfotografie. Dieses Objektiv ist in seiner Abbildung weder dramatisch nah noch aufregend weitwinklig, dafür aber ein Allroundtalent für alles dazwischen. Es entspricht am ehesten dem Bildeindruck deiner Augen.
TIPP: DAS GEEIGNETE OBJEKTIV
Wenn du noch nicht sicher bist, was du genau fotografieren möchtest, und nur ein Objektiv mitnehmen kannst, hast du mit einem Normalobjektiv die meisten Möglichkeiten.
• Einfach in der Handhabung.
• Für jedes Kamerasystem kostengünstig.
• In der Regel sehr lichtstark.
• Handlich und kompakt.
• Kein extremer Blickwinkel.
Nikon D800 50 mm ƒ/2,2 1/2000 sec ISO 125
Das Teleobjektiv sollte deine Wahl sein, wenn du dein kleines Modell vom Hintergrund abheben möchtest und du dir eine ausgeprägte Unschärfe im Bildhintergrund wünschst.
Bei der Benutzung von Teleobjektiven hat der Betrachter das Gefühl, ganz dicht am Modell dran zu sein. Unliebsame Dinge an den Seiten kannst du durch den kleinen Bildausschnitt verschwinden lassen. Objekte im Hintergrund werden durch die starke Unschärfe praktisch unsichtbar oder so weich und undefinierbar, dass sie das Bild nicht mehr stören.
Je länger das Teleobjektiv ist, desto mehr Licht brauchst du, um eine schnelle Verschlusszeit zu gewährleisten und das Bild nicht zu verwackeln. Alternativ helfen dir auch Objektive mit Bildstabilisator oder ein Stativ, um die Kamera ruhig zu halten, vorausgesetzt, dein Motiv bewegt sich nicht selbst zu schnell.
TIPP: EIN SPANNENDER SCHÄRFEVERLAUF
Gewollte Objekte im Vorder- und Hintergrund, die leicht unscharf sind, betonen wunderbar den Schärfeverlauf. Achte zum Beispiel auf Blätter oder Zäune, die diagonal durch das Bild laufen.
Nikon D800 180 mm ƒ/2,8 1/250 sec ISO 500
• Schöne Unschärfe im Hintergrund.
• Das Modell setzt sich scharf gegen den Hintergrund ab.
• Das Gefühl, nah dran zu sein.
• Der kleine Bildausschnitt lässt störende Dinge verschwinden.
•Durch die Entfernung fühlen sich Kinder unbeobachtet.
• Es wird viel Licht benötigt, um nicht zu verwackeln.
•Der Fotograf steht weit entfernt und kann wenig Einfluss nehmen.
•Schwierig bei viel Bewegung, weil sich das Modell schnell aus dem kleinen Schärfebereich herausbewegt.
Wenn deine Bilder direkt aus dem Leben gegriffen aussehen sollen, werden Weitwinkelobjektive spannend.
Für szenische Fotos, in der auch die Umgebung eine Rolle spielt, sind weitwinklige Objektive für dein Projekt genau richtig.
Besonders Fotos mit größeren Kindern, die viel in Bewegung sind, profitieren von diesen Brennweiten. Wenn du kleine und große Bildelemente, zum Beispiel ein Kind unter einer Straßenlaterne, kombinieren möchtest, geht dies mit einer kurzen Brennweite besonders gut. Energiegeladene Bilder, in denen die Kinder über dich hinwegspringen oder ganz nah an dich herankommen, sind geeignet für das Weitwinkelobjektiv.
TIPP: EIN BESONDERER BLICKWINKEL
Wenn du in einer Wiese fotografierst, leg dich zu deinem kleinen Modell ins hohe Gras. Die Halme um euch herum lassen den Betrachter mit in das Bild eintauchen.
• Gut geeignet für Bilder, die Geschichten erzählen.
•Der Fotograf ist direkt im Geschehen und kann gut auf die Situation einwirken.
Nikon D800 16 mm fisheye lens 1/3200 sec ISO 200
• Nicht geeignet für Portraits, weil die Objektive oft verzeichnen, das heißt, der Horizont steigt zu den Seiten an oder das Bild sieht aufgebläht aus.
• Ein Objektiv, das nichts verstecken kann.
Vielleicht hast du schon festgestellt, dass eine veränderte Blende beim Fotografieren auch eine Auswirkung auf die Tiefenschärfe deiner Bilder hat: Entweder ist nur ein ganz kleiner Bereich des Bildes scharf oder dieser Bereich zieht sich fast durch das ganze Bild.
Diesen Effekt kannst du zur Bildgestaltung nutzen. Noch wichtiger: Eine weit geöffnete Blende lässt mehr Licht in dein Bild als eine weniger offene, was sich wiederum auf die Verschlusszeit auswirkt.
Wenn du dich in einer zu dunklen Lichtsituation befindest und deine Blende änderst, verhinderst du ein Verwackeln des Bildes. Im ersten Bild auf der nächsten Seite siehst du eine weit geöffnete Blende (ƒ/2). So fällt viel Licht ins Bild, und die kurze Verschlusszeit lässt zu, dass du das Bild aus der freien Hand fotografieren kannst. Ein sehr kleiner Bereich des Bildes wird scharf abgebildet. Auf diesen Bereich lenkst du den Blick des Betrachters.
Im zweiten Bild ist die Blende nur wenig geöffnet. Die Verschlusszeit verlängert sich, damit genug Licht aufs Bild kommt. Das Foto ist nur mit Stativ umsetzbar, da es sonst verwackelt. Der Schärfebereich geht fast durch das ganze Motiv hindurch.
Nikon D800 50 mm ƒ/1,8 1/160 sec ISO 160 (–1,3 unterbelichtet)
Nikon D800 50 mm ƒ/16 1/20 sec ISO 1000 (–1,3 unterbelichtet)
TIPP: GUTE GRUPPENFOTOS
Wenn du Gruppen fotografierst und die Personen gestaffelt stehen, achte darauf, dass alle im Schärfebereich stehen. Pass die Blende so weit an, bis keiner mehr aus der Schärfeebene herausfällt.
Je nach Lichtsituation kannst du durch Änderung verschiedener Parameter die optimale Einstellung für dein Bild finden. Wenn du dich entschieden hast, mit einer bestimmten Blende zu fotografieren, um eine gewisse Unschärfe im Bild oder bei mehreren Personen eine größere Tiefenschärfe zu erzielen, gibt es weitere Möglichkeiten auf dem Weg zum nicht verwackelten Bild. Du kannst zum Beispiel mit der Einstellung des ISO-Wertes die Lichtempfindlichkeit deiner Kamera anpassen. Manche Kameras haben einen separaten „ISO-Knopf, bei anderen findest du die Einstellung im Menü.
Links die grobe Auflösung im dunklen Raum, rechts die feine im hellen
In dunklen Räumen musst du die Lichtempfindlichkeit erhöhen. Probiere aus, bis zu welchem Wert deine Kamera brauchbare Ergebnisse liefert. Wenn du die Anpassung übertreibst, werden die Bilder sehr körnig, was du dann besonders bei vergrößerten Motiven unangenehm sehen kannst.
Bei Sonnenlicht kannst du mit ISO 200 fotografieren. Je nach Grad der Dunkelheit kannst du die Lichtempfindlichkeit bis ISO 800 oder mehr hochschrauben.
Ein spannendes Bild lebt vom Hell und Dunkel der Komposition.
Bei strahlendem Sonnenschein brauchst du nur eine sehr kurze Belichtungszeit, um genug Lichtausbeute zu haben, in dunkleren Lichtsituationen ist es umgekehrt. Muss aufgrund Lichtmangels der Verschluss zu lange geöffnet bleiben, um genug Licht einzulassen, wird dein Bild unscharf. Oberstes Gesetz ist es also, eine passende Belichtungszeit zu finden, indem du die Blende oder Lichtempfindlichkeit anpasst.
Benutzt du beispielsweise ein 50-mm-Objektiv, kannst du mit ruhiger Hand noch Bilder bis zu einer Belichtungszeit von 1/50 sec hinbekommen, ohne zu verwackeln, bei einem 85-mm-Objektiv sollte der Verschluss aber nicht länger als 1/100 sec geöffnet sein.
Belichtungszeit 1/200 sec
Schnell fließendes Wasser ist bei kurzer Verschlusszeit scharf
Bei schnellen Motiven wie rennenden Kindern oder Sportaktivitäten solltest du eine kurze Verschlusszeit anstreben, damit du kein Problem mit Bewegungsunschärfe deines Modells hast.
Dieser Effekt lässt sich besonders gut mit fließendem Wasser zeigen. Bleibt der Verschluss zu lange geöffnet, verschwimmt das bewegte Medium zu unscharfen Schemen. Wenn du eine kurze Belichtungszeit wählst, wirkt das Wasser in dem Moment wie eingefroren.
TIPP: BEWEGTE MODELLE
Je schneller sich die Person im Bild bewegt, desto kürzer sollte deine Verschlusszeit sein, um dein Modell scharf abzubilden und Bewegungsunschärfe zu vermeiden.