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Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist eine entscheidende Voraussetzung für Vitalität und Wohlbefinden. Unsere heutige Ernährung mit viel Fast Food und Zucker begünstigt jedoch einen Säureüberschuss, der langfristig zu Krankheiten führt. Das Prinzip der Säure-Basen-Balance ist ganz einfach: Man isst wenig säure-, jedoch reichlich basenbildende Lebensmittel, sodass ein Basenüberschuss entsteht. Die Erfolgsautorin Doris Muliar hat über 110 leckere Rezepte für den Thermomix® erarbeitet, die nach genau diesem Prinzip funktionieren. Der Einstieg gelingt Ihnen mithilfe der praktischen ein- bis zweiwöchigen Basenkur. Danach können Sie die basische Ernährung auch langfristig in den Alltag integrieren. Da sie nicht auf Verzicht beruht, ist sie für die ganze Familie geeignet. Von Frühstücksporridge über weizenfreie Brot-Alternativen bis Gemüseburger und »Hirsotto«: Die Rezepte schmecken großartig, sind bebildert sowie mit Nährwertangaben und Schrittfür-Schritt-Anleitungen versehen. Alle Rezepte wurden mit dem Thermomix® TM5 entwickelt und getestet. Unabhängig recherchiert, nicht vom Hersteller beeinflusst.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 160
Doris Muliar
mit dem Thermomix®
Über 110 Rezepte zum Entsäuern, Abnehmen und Genießen
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen
Wichtige Hinweise
Sämtliche Inhalte dieses Buches wurden – auf Basis von Quellen, die die Autorin und der Verlag für vertrauenswürdig erachten – nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und sorgfältig geprüft. Alle Rezepte in diesem Buch wurden für den Thermomix® TM5 entwickelt und mit diesem getestet. Bitte beachten Sie: Der Mixtopf des Thermomix® TM5 ist größer als der des TM31 (Kapazität von 2,2 Litern anstatt 2,0 Liter beim TM31). Daher dürfen aus Sicherheitsgründen die Rezepte aus diesem Buch nur dann mit dem TM31 nachgekocht werden, wenn die Mengen angepasst wurden. Achten Sie auf die Füllstandsmarkierungen und überschreiten Sie die maximale Füllmenge nicht. Der Verlag und die Autorin haften für keine nachteiligen Auswirkungen, die in einem direkten oder indirekten Zusammenhang mit den Informationen stehen, die in diesem Buch enthalten sind. Thermomix® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Vorwerk & Co. KG. Diese Publikation ist kein offizielles Lizenzprodukt der Vorwerk & Co. KG.
Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie eine Mehrfachbezeichnung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind somit geschlechtsneutral zu verstehen.
Originalausgabe
10. Auflage 2024
© 2018 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Türkenstraße 89
D-80799 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
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Redaktion: Caroline Kazianka
Umschlaggestaltung: Laura Osswald
Umschlagabbildungen: Vorderseite: Shutterstock: ponsulak, gillmar, ffolas, Maram, aimy27feb, Anna Shepulova, Yulia Davidovich, zarzamora, Iryna_Kolesova, Mahara; Rückseite: Shutterstock: Attika, ffolas, Maram, Vorontsova Anastasiia, Anna_Pustynnikova, Aleksandr Gogolin, Nataliya Arzamasova, Ian 2010
Satz: inpunkt[w]o, Haiger (www.inpunktwo.de)
eBook: ePUBoo.com
ISBN Print 978-3-7423-0331-8
ISBN E-Book (PDF) 978-3-95971-827-1
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-95971-826-4
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.rivaverlag.de
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Vorwort
Zehn Punkte für Ihre Sicherheit
Zum Umgang mit diesem Buch
Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
Rezepte
Frühstück – Porridge und Müsli
Chia-Pudding
Amaranth-Porridge
Buchweizen-Porridge mit Himbeeren
Dattelcreme
Apfel-Dinkel-Porridge
Mandeldrink
Quinoa-Porridge mit Granatapfelkernen
Quinoa-Porridge mit Beeren, Bananen und Nüssen
Hirse-Porridge mit Kürbis
Hirse-Porridge mit Trockenfrüchten
Avocado und Banane mit Erdmandelflocken
Erdmandel-Porridge mit Beeren
Himbeerjoghurt mit Kokos
Beerenobst mit Chia-Joghurt
Beerenjoghurt mit Cashewkernen
Knuspermüsli
Frühstück – Smoothies
Ananas-Bananen-Smoothie
Schokodrink mit Früchten
Tomatensaft mit Paprika und Basilikum
Tomatensaft mit Melone und Erdbeeren
Rote-Bete-Smoothie mit Apfel
Variante: Kiwi und Orangensaft
Smoothie mit Trauben, Spinat und Apfel
Apfel-Kiwi-Smoothie mit Gurke
Smoothie aus Grünkohl und Ananas
Variante: Heidelbeeren und Mandeldrink
Apfel-Brokkoli-Smoothie
Grapefruit-Smoothie mit Banane und Minze
Frühstück – Basische Aufstriche
Süßlupinen-Creme
Haselnuss-Schoko-Creme mit Banane
»Mandella«
Marmelade mit getrockneten Feigen
Brokkoli-Pesto
Maronenmarmelade
Rote-Bete-Aufstrich
Blumenkohlaufstrich
Avocado-Hummus
Salate
Weißkohl-Möhren-Salat mit Sonnenblumenkernen
Quinoa-Salat mit Avocado und Bohnen
Bulgur-Salat mit Minze
Brokkolisalat mit Äpfeln und Walnüssen
Brokkoli-Quinoa-Salat mit Süßkartoffeln
Grünkohl mit Orangen und Senfdressing
Rotkohlsalat mit Möhren und Rosinen
Amaranth-Salat mit Gurken und Paprika
Rote-Bete-Salat mit Weißkohl und Möhren
Linsensalat mit Ananas und Avocado
Sprossensalat mit Avocado-Mousseline
Gefüllte Paprika mit Taboulé
Möhrensalat mit Quinoa und Bulgur
Basensuppen
Basisches Gemüsebrühepulver
Basische Gemüsepaste für Brühe
Klare Gemüsebrühe mit Pilzen
Rote-Bete-Gemüse-Suppe
Möhren-Orangen-Suppe
Spinat-Rucola-Suppe
Möhren-Kohlrabi-Suppe mit Buchweizen
Sauerkrautsuppe mit Hirse
Grünkohlsuppe mit Minze und Mandeln
Erdmandelsuppe mit grünem Spargel
Klare Suppe mit Weißkohl und Möhren
Brokkolisuppe mit Kartoffeln und Pinienkernen
Basischer Borschtsch
Radieschensuppe mit Avocado
Kartoffel-Brokkoli-Suppe mit Möhren
Tomaten-Paprika-Suppe
Spargelsuppe mit Kresse
Herzhafte Eintöpfe und Gemüsegerichte
Sauerkrautpuffer
Grünkohl-Kartoffel-Eintopf mit Granatapfelkernen
Lauch-Eintopf mit Möhren und Reis
Eintopf mit Wurzelgemüse
Aubergineneintopf mit Oliven
Paprikaeintopf
Möhren-Kartoffel-Gulasch
Sauerkrauteintopf mit Paprika und Sellerie
Buchweizen mit Champignons
Auberginen-Curry
Kichererbsen-Maronen-Eintopf
Quinoa-Eintopf »mexikanisch«
Brokkoli-Quiche mit Kokos-Cashew-Creme
Zucchini-Fritters mit Kräuterjoghurt
Grünkohlküchlein
Spinat-Pancakes
Kartoffeln mit »Mayonnaise«
Süßkartoffelpüree mit Nüssen
Blumenkohlpüree
Kartoffel-Brokkoli-Püree
Kartoffeln in Paprika-Tomaten-Sauce
Blumenkohlpizza
Polenta mit Pilzen
Ris- und andere »Ottos«
Blumenkohlreis mit Gemüse
Spargel-Risotto
Bulgur-Risotto mit Roter Bete
Dinkel-Risotto mit grünen Bohnen und Rucola
Graupen-Risotto mit Gemüse und Champignons
Graupen-Kürbis-Risotto
Quinoa mit Pilzen und Möhren
Hirsotto mit Brokkoli, Möhren und Paprika
Geflügel und Fisch
Hühnersuppe mit Brokkoli
Hähnchenbrust auf Grünkohl mit Quinoa
Spinat-Curry-Topf mit Hähnchenbrust
Putenragout mit getrockneten Aprikosen und Erbsen
Putenfrikassee
Lachseintopf mit Möhren und Kartoffeln
Curry-Makrele mit Kokos und Papaya
Fischbällchen auf Kürbisgemüse
Desserts mit natürlicher Süße
Couscous mit Trockenfrüchten
Veganes Fruchteis – Basisrezept
Mangopudding mit Chia-Samen
Buchweizen-Bananen-Küchlein
Rhabarberkompott mit Kokos
Bananen-Mandel-Eis mit Trockenobst
Basische Schokolade Grundrezept
Trinkschokolade
Für Gesundheit und Wohlbefinden sollten Basen und Säuren im Körper in einem ausgewogenen Verhältnis vorhanden sein. Ein Zuviel an Säuren, hauptsächlich hervorgerufen durch tierische Proteine und wenig Bewegung, ist ebenso wenig gesund wie ein kompletter Verzicht auf Säure fördernde Lebensmittel. Ausgewogenheit ist das Zauberwort, an dem wir uns beim Entwerfen der Rezepte in diesem Buch orientiert haben.
Zwar macht es Sinn, für einen Entlastungstag oder für die Einführungswoche auf Säure bildende Lebensmittel zu verzichten (auch dafür gibt es Rezepte), im Allgemeinen aber wird ein Verhältnis von 80 Prozent Basenbildner zu 20 Prozent Säurebildnern empfohlen.
Wir haben nur wenige Fleisch- und Fischrezepte in dieses Buch aufgenommen, es steht Ihnen aber natürlich frei, zu den Beilagen- und Gemüserezepten ein kleines Stück Geflügel oder mageres Fleisch zu braten.
Am Anfang des Buchs befinden sich ausführliche Tabellen mit Angaben, welche Lebensmittel rein basisch sind, auf welche der Körper besonders sauer reagiert und welche sie deshalb nicht oder nur in kleinen Mengen essen sollten. Sie sehen dort aber auch, dass es »gute« Säurebildner gibt, die für Ihre Eiweißversorgung während der Kur auf dem Speiseplan stehen sollten.
Wir haben Vorschläge zusammengestellt für Basentage, zum Beispiel als Entlastung nach besonderen Schlemmereien. Es gibt einen Plan für eine Woche Basenkur sowie eine Verlängerungswoche und Tipps, wie Sie es im Alltag vermeiden können, Ihren Körper zu sehr zu übersäuern.
Im Rezeptteil finden Sie dann Frühstücksideen als Alternativen zum gewohnten Brot und Müsli, Salate, Suppen und Eintöpfe, viele Gemüse als Hauptgericht und Beilage, Risotti mit und ohne Reis, Couscous-Variationen und zu guter Letzt auch noch Süßes, ganz ohne zusätzlichen Zucker.
Wahrscheinlich sind Sie bestens vertraut mit dem Thermomix® und haben ihn schon längst in Ihren Kochalltag integriert. Wenn Sie Ihren Thermomix® aber längere Zeit nicht verwendet haben: Lesen Sie sich bitte noch einmal die Gebrauchsanleitung gut durch. Zur Sicherheit haben wir hier die wichtigsten Bedienungsund Sicherheitsfragen für den TM5 kurz zusammengefasst.
1. Wenn Sie etwas zerkleinern oder pürieren: Setzen Sie immer den Messbecher ein. Beim Zerkleinern von Nüssen, Gemüse oder anderen harten Lebensmitteln könnten sonst Teile herausgeschleudert werden. Beim Pürieren von heißen Suppen besteht Verbrennungsgefahr durch Spritzer! Verwenden Sie auch den Spritzschutz, wenn Sie vier oder mehr Portionen Suppe kochen – auch da kann es spritzen.
2. Bei heißem Mixtopf-Inhalt (über 60 °C) nicht sofort im Turbo-Modus pürieren und die Drehzahl nur langsam erhöhen.
3. Beachten Sie die maximale Füllstandsmarkierung im Mixtopf. Er ist für 2,2 Liter ausgelegt.
4. Der Mixtopfdeckel entriegelt automatisch nach Ende der eingestellten Garzeit. Versuchen Sie nicht, ihn gewaltsam zu öffnen.
5. Beim Dampfgaren mit dem Varoma darf der Messbecher nicht eingesetzt werden – es kann sonst kein Dampf entweichen.
6. Bei Verwendung des Varoma muss der Dampf zirkulieren können. Lassen Sie daher immer einige Schlitze im Boden frei. Geben Sie genügend Wasser für die Dampfentwicklung in den Mixtopf. Setzen Sie stets den Varoma-Deckel auf und achten Sie darauf, beim Öffnen nicht mit dem heißen Dampf in Berührung zu kommen.
7. Der Rühraufsatz (Schmetterling) zum Schlagen von Eischnee oder Sahne darf nur bis höchstens Stufe 4 verwendet werden. Der Spatel darf bei Verwendung des Schmetterlings nicht eingeführt werden.
8. Bitte niemals ein anderes Rührwerkzeug als den Spatel in die Deckelöffnung einführen. Der Spatel ist mit seinem »Kragen« so konstruiert, dass er nicht mit den Messern in Berührung kommen kann.
9. Wenn Sie den Mixtopf zum Reinigen auseinandernehmen, gehen Sie äußerst vorsichtig mit dem Mixmesser um – die Messer sind höllisch scharf, es besteht Verletzungsgefahr.
10. Wenn Ihr Thermomix® keinen festen Platz in Ihrer Küche hat, stellen Sie ihn immer auf eine rutschfeste, ebene Arbeitsfläche. Beim Zerkleinern oder beim Rühren von Teigen könnte der Thermomix® durch Unwucht in Bewegung geraten. Bleiben Sie bei diesen Arbeitsschritten neben dem Gerät.
Einige wichtige Hinweise:
– Alle Rezepte sind für den TM5 konzipiert.
– Die Mengenangaben für das Gemüse beziehen sich auf unvorbereitete Ware.
– Mit Zwiebel meinen wir immer eine mittelgroße Zwiebel. Sonst ist angegeben: große oder kleine Zwiebel.
– 1 EL Öl schlägt bei den Nährwertberechnungen mit 15 g zu Buche.
– Milch und Joghurt verwenden wir in der Variante mit 3,5 % Fett.
– Als Frischkäse nehmen wir den mit 20 % Fett, obwohl auch Varianten mit weniger Fett angeboten werden.
Bei jedem Rezept finden Sie ausführliche Nährwertangaben, die nach dem Bundeslebensmittelschlüssel berechnet sind. Kcal steht hierbei für Kalorien, E für Eiweiß, F für Fett und KH für Kohlenhydrate.
Außerdem sind die Rezepte verschiedenen Kategorien zugeordnet:
rein basisch
mit guten Säurebildnern
neutral
Wichtig zu wissen: Saurer Geschmack wie zum Beispiel in Zitrusfrüchten oder Apfelessig bedeutet nicht, dass damit eine saure Reaktion im Organismus stattfindet. Süßes hingegen wie Zucker und andere Kohlenhydrate übersäuern den Körper jedoch sehr wohl.
Chemisch gesehen sind Säuren Stoffe, die positive Wasserstoffionen (H+) abgeben. Ihre Gegenspieler, die Basen, dagegen können H+-Ionen aufnehmen und damit die Säuren neutralisieren.
Je mehr H+-Ionen – in unserem Fall von Nahrungsmitteln – in den Organismus abgegeben werden, desto saurer die Reaktion. Die Säuren verteilen sich in unseren Körperflüssigkeiten, die dann einen entsprechenden pH-Wert aufweisen.
Mit dem pH-Wert wird der Säuregehalt gemessen. Er reicht von 1 (stark sauer, zum Beispiel Salzsäure) bis 14 (stark basisch, etwa eine Natronlauge). Verwendet werden für Säure-Basen-Messungen sogenannte Indikatorstreifen aus der Apotheke. Damit kann der Säuregehalt im Urin festgestellt werden, was aber nur bedingt Auskunft gibt über die verbliebene Säurelast im Körper.
Ein pH-Wert von 7 ist neutral. Unser Organismus verfügt über sogenannte Puffersysteme, die eine zu hohe H+-Konzentration wieder ins Gleichgewicht bringen. Wobei besonders der Blut-pH-Wert mit 7,4 konstant gehalten wird.
Mit jeder normalen Mahlzeit nehmen wir auch Nahrungsmittel auf, bei deren Abbau H+-Ionen (positiv geladene Wasserstoffionen) entstehen, die säurelastig sind. Damit diese Säuren neutralisiert werden können, müssen auch basenbildende Substanzen auf den Teller. Also: Zu einem säurebildenden Stück Fleisch oder einer Portion Nudeln gehören auch immer ausreichend basenbildende Nahrungsmittel, hauptsächlich Gemüse.
Ein Ausgleich zwischen Säuren und Basen im Körper ist wichtig für das Funktionieren sämtlicher Systeme. Zu viel Säure kann nämlich Enzyme blockieren oder Zellmembranen verändern, was auf Dauer krank macht.
Die wichtigsten Wächter über den pH-Wert im Körper sind die Nieren. Sie entfernen überschüssige Säuren, die mit dem Urin entsorgt werden. Deshalb ist es eigentlich unmöglich, allein mit den Teststreifen aus der Apotheke Rückschlüsse auf den pH-Wert des gesamten Körpers zu ziehen. Die Papierchen liefern allenfalls einen groben Überblick: Morgens gemessen, werden Sie einen eher sauren Urin haben (ca. 6,5 pH), da ja die Nieren über Nacht fleißig gearbeitet haben. Liegt Ihr pH-Wert aber im Lauf des Tages weiter unter 7, kann das ein Hinweis auf eine Übersäuerung Ihres Körpers sein.
Überschüssige Säure und ihre Abbauprodukte, wie Kohlendioxid, werden auch über die Atemluft abtransportiert. Ebenso puffern Knochen, Blut und Muskel überschüssige Säure ab.
In einem gesunden Körper funktioniert das reibungslos. Durch Umwelteinflüsse und zu viel und gedankenloses Essen kann dieser Mechanismus jedoch aus dem Takt geraten.
Ganz einfach: Wer ständig zu viele säurebildende Nahrungsmittel zu sich nimmt, überstrapaziert seine Puffersysteme, die sich dann nur noch darauf beschränken, den pH-Wert des Bluts auf dem lebenswichtigen Niveau von 7,4 zu halten. Das ist schlecht für Muskeln, Gewebe und Gelenke, die in diesem Fall übersäuern. Schlimmstenfalls werden Cellulitis, Gicht, Nierensteine, Knochenabbau und Allergien begünstigt. Das allgemeine Wohlbefinden sowie erholsamer Schlaf werden gestört. Neuere Forschungen weisen darauf hin, dass von dieser Dysbalance auch Psyche und vegetatives Nervensystem betroffen sein können.
Nun entsteht Übersäuerung aber nicht von heute auf morgen. Der Körper kann hin und wieder eine Nudelparty, einen Grillabend oder eine Tortenschlacht wegpuffern.
Eher macht uns eine schleichende Übersäuerung (latente Azidose) zu schaffen, bei der körpereigene Basenreserven verbraucht werden. Das sind diejenigen Mineralstoffe, die überschüssige Säuren neutralisieren, wie Kalzium, Natrium, Magnesium, Kalium und Eisen. Diese fehlen dann in Knochen und Gewebe.
Das Problem der Übersäuerung war vor zwei Generationen noch völlig unbekannt. Tierische Nahrungsmittel kamen zu dieser Zeit nicht jeden Tag auf den Tisch, und die Lebensmittelindustrie hatte unsere Küchen noch nicht erobert. Zudem wurden Säuren durch körperliche Arbeit und Alltagsbewegung schnell wieder ausgeschwitzt.
In der Wissenschaft wird die basische Wirksamkeit eines Lebensmittels in PRAL gemessen (Potential Renal Acid Load – potenzielle über die Niere ausgeschiedene Säurelast). Ganz einfach gesagt: Je positiver dieser Wert ist, umso mehr Säurewirksamkeit hat das Lebensmittel.
Umgekehrt: Befindet sich der PRAL-Wert im negativen Bereich, enthält das Lebensmittel negativ geladene Wasserstoffionen und ist damit basenbildend.
Basen haben die tolle Eigenschaft, Säuren, die im Stoffwechsel entstanden sind, zu neutralisieren – zumindest bis zu einem gewissen Grad. Als Faustregel für die tägliche Ernährung gilt: ein Teil (20 Prozent) Säurebildner zu vier Teilen (80 Prozent) Basenbildner. Angenommen, Sie haben 100 g Fisch auf Ihrem Teller, dann sollten etwa 400 g Gemüse dazukommen. Denn fast alle pflanzlichen Lebensmittel wirken durch den hohen Mineralstoffgehalt basisch.
Ihr Basenhaushalt wird aber nicht nur durch das Essen gesteuert. Auch Ihre Getränke spielen eine große Rolle. Gemüsesäfte und Fruchtsäfte ohne zusätzlichen Zucker wirken basisch. Milch und ihre Produkte (auch Molke) sind wegen ihres Gehalts an tierischen Eiweißen als Säurelieferanten einzustufen.
Während einer Kur oder für einen Entlastungstag sollte man auf Säurebildner – mit Ausnahme eventuell der »guten« Säurebildner (siehe Seite 16) – komplett verzichten.
Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt kann durchaus beim Abnehmen helfen, da basische Lebensmittel in der Regel kalorien- und fettärmer sind als Säurebildner.
Mit zwei bis drei Wochen Basenfasten können Sie etwa vier Kilogramm abnehmen, ohne umständlich Kalorien zu zählen oder strenge Verbote einzuhalten. Sie müssen lediglich belastende Lebensmittel (siehe Tabelle Seite 18) weitgehend meiden und auf ungesunde Dinge wie Alkohol, Fastfood oder Zucker verzichten. Beginnen Sie das Vorhaben jedoch langsam und nehmen Sie sich für den Anfang eine Woche vor, machen eventuell eine Pause und steigen dann wieder ein. Wenn Sie sich gut fühlen mit der basischen Ernährung, hängen Sie gleich eine zweite Woche dran. Es gibt keinen Zwang, kein Muss und auch keine strengen Vorschriften.
Sie müssen auch nicht vor lauter Begeisterung wochenlang nur basisch essen. Das wäre zu einseitig und schwierig im Alltag. Außerdem wollen wir ja nicht alle säurebildenden Lebensmittel an sich verdammen. Denn auch sie sind mit ihrem Eiweiß-, Eisen- und Kalziumgehalt Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Außerdem werden die Säurebildner auf dem Teller, wie etwa Fleisch oder Fisch, durch reichliche Gemüseportionen ja neutralisiert.
Als gute Säurebildner bezeichnet man die Lebensmittel, deren positive Eigenschaften den säuretreibenden Effekt überwiegen. Es macht natürlich einen großen Unterschied, ob Sie die empfohlenen 20 Prozent Säurebildner in Form von weißen Brötchen oder Zuckerwatte zu sich nehmen oder ob Sie Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte mit ihren Vitalstoffen genießen.
Zu den guten Säurebildnern gehören Hülsenfrüchte, Mais, Nüsse und Ölsaaten. Weizen in seiner meist industriell verarbeiteten Form ist zu meiden. Dinkel, eine Weizenart, hingegen gilt in kleinen Mengen als gesunder Säurebildner. Alle anderen Getreide und vor allem Pseudogetreide können ohne Bedenken, vorzugsweise in Bioqualität, gegessen werden.
Kleine Portionen tierische Produkte (aber nur aus biologischer Landwirtschaft!) können auch noch zu den guten Säurebildnern gezählt werden. Gute Säurebildner (siehe Tabelle Seite 18) werden gerne mit rein basischen Lebensmitteln kombiniert und ergänzen diese um wichtige Nährstoffe wie zum Beispiel Proteine.
Wir wissen, dass Proteine (Eiweiß) lebenswichtig sind und vom Körper nicht selbst hergestellt werden können. Daher müssen sie mit der Nahrung zugeführt werden. Problematisch allerdings ist deren Säurelast. Vor allem, wenn man zum Eiweiß (Fleisch, Fisch) auch noch Säurebildner wie Teigwaren und Reis isst.
Ein Mangel an Säuren kommt im Körper so gut wie gar nicht vor, denn die Säuren entstehen ganz von selbst als Abfallprodukte bei der Atmung (Kohlensäure), Muskelbelastung (Milchsäure), Verdauung der Nahrung (Aminosäuren) oder beim Abbau von Körperzellen (Harnsäure). Stress lässt Salzsäure entstehen, Gerbsäure kommt vom Kaffee, Nikotin und Umweltbelastungen – das alles kann unseren pH-Wert Richtung Säure katapultieren.
Beeinflussen können wir die Entstehung der Säuren in unserem Körper in erster Linie durch unsere Nahrung. Als »schlechte« Säurebildner gelten neben Fleisch, Fleischprodukten, Fisch und Meeresfrüchten alle Arten von Softdrinks, alles, was Zucker und Weißmehl enthält, sowie Eier und Milchprodukte. Kritisch sind auch Fertigprodukte, vor allem wegen der Zusatzstoffe, die den Stoffwechsel irritieren. Die Säuren dieser Lebensmittel kommen zur den körpereigenen Säuren noch obendrauf. So muss der Körper an seine gespeicherten Mineralstoffdepots, um seinen pH-Wert wieder zu neutralisieren.
BASISCHE UND NEUTRALE LEBENSMITTEL
GEMÜSE
Artischocken
Auberginen
Blattsalate
Blumenkohl
Bohnen, grüne
Brokkoli
Chinakohl
Erbsen
Feldsalat
Fenchel
Grünkohl
Gurken
Kartoffeln
Knoblauch
Kohlrabi
Kürbis
Lauch
Lauchzwiebeln
Mangold
Möhren
Paprikaschoten
Pastinaken
Petersilienwurzeln
Radieschen
Rettich
Rhabarber
Rosenkohl
Rote Bete
Rotkohl
Rucola
Sellerie (Knollen- und Bleichsellerie)
Sojasprossen
Spargel
Spinat
Steckrüben
Süßkartoffeln
Tomaten
Weißkohl
Wirsing
Wilde Kräuter
Wirsing
Zucchini
Zwiebeln
OBST
Äpfel
Ananas
Aprikosen
Avocado
Bananen
Birnen
Erdbeeren
Feigen
Grapefruit
Heidelbeeren
Himbeeren
Johannisbeeren
Kirschen, sauer und süß
Kiwi
Mango
Nektarinen
Papaya
Pfirsich
Pflaumen
Quitten
Stachelbeeren
Weintrauben
Zitrusfrüche (alle)
NÜSSE UND SAMEN
Chia-Samen
Erdmandeln
Fenchelsamen
Kokosnuss
Kreuzkümmelsamen
Kürbiskerne
Leinsamen
Mandeln
Maronen
Paranüsse
Sesamsaat
Sonnenblumenkerne
PILZE
Austernpilze
Champignons
Kräuterseitlinge
Pfifferlinge
Shiitake
Steinpilze
GETREIDE, PSEUDOGETREIDE
Amaranth
Buchweizen
Dinkel
Hirse
Quinoa
HÜLSENFRÜCHTE
Kichererbsen
TROCKENFRÜCHTE
Aprikosen
Datteln
Feigen
Rosinen
ÖLE
Kokosöl
Leinsamenöl
Olivenöl, kalt gepresst
Rapsöl
Alle Sprossen und Keime
Kräutertees
GUTESÄUREBILDNER
Agavendicksaft
Apfeldicksaft
Apfelessig
Birnendicksaft
Butter (neutral)
Dinkel
Eier in Bioqualität
Fisch (Süßwasser)
Gerste
Granatapfel
Grüne Kräutertees
Haferflocken (bio)
Haselnüsse
Kakaopulver
Kamut
Kichererbsen
Kidneybohnen
Linsen
Macadamianüsse
Maismehl (Polenta)
Mandeldrink
Nussöle
Pinenkerne
Reis (Vollkorn)
Reisdrink
Sojadrink
Sonnenblumenöl
Vollkorn-Teigwaren
Vollkornreis
Vollkornbrot
Walnüsse
Weiße Bohnen
SCHLECHTE SÄUREBILDNER
Ahornsirup
Alkohol
Brot, Brötchen
Cashewnüsse
Eier (außer bio)
Geflügel
Essig
Fisch (außer bio und Süßwasser)
Fleisch
Fleischbrühe
Früchtetee
Grüne Kräutertees
Hefe
Honig
Kaffee
Käse (alle)
Kekse
Konserven
Kuchen
Margarine
Meeresfrüchte und Schalentiere
Milch
Milchprodukte (alle)
Müslis (Fertigprodukte)
Pistazien
Proteindrinks
Schokolade (außer selbst gemacht)
Seitan-Produkte
Senf
Softdrinks
Sojaprodukte
Sojasauce
Speiseeis
Süßstoff
Tee (schwarz)
Teigwaren (außer Vollkorn)
Wurst
Zucker
Wir haben hier die wichtigsten und gebräuchlichsten Lebensmittel in drei Tabellen zusammengefasst. Im Internet und anderen Veröffentlichungen werden Sie recht unterschiedliche Tabellen finden – wir haben versucht, hier alle Gemeinsamkeiten zu erfassen.
Lassen Sie sich von den verschiedenen Interpretationen, was nun basen- oder säurebildend ist, nicht irritieren. Wenn Sie Ihre Ernährung auf viel Gemüse und Obst konzentrieren und Zucker meiden, sind Sie auf der sicheren Seite. Lassen Sie vorübergehend alle tierischen Produkte weg, leben Sie noch basischer. Verzichten Sie auch noch auf Alkohol, Kaffee und schwarzen Tee, werden Sie zum Basenheld! Und wie wir bereits zuvor gezeigt haben: Säurelastiges lässt sich durch Basenüberschüssiges neutralisieren!
Auch wenn Sie sich nicht strikt einer Basenkur unterziehen wollen, zu oft auswärts essen müssen oder eine Familie mitversorgen, die über ungewohnte basische Rezepte – zu Unrecht! – die Nase rümpft, können Sie mit geringen Umstellungen schon viel erreichen:
– Essen Sie wenig Fleisch und Fisch, jeweils einmal pro Woche eine kleine Portion davon reicht.
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