Beautiful Places Bayern - Britta Mentzel - E-Book

Beautiful Places Bayern E-Book

Britta Mentzel

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Beschreibung

Bavaria is beautiful. Klingt wie ein Wahlslogan, beschreibt aber perfekt die Reisezielauswahl unseres Travelguides. Folgen Sie uns an Orte, die Bayern so lebenswert bayrisch machen: etwa ins Augsburger Schaezlerpalais mit einem Abstecher in die Puppenkiste, zu den Oberammergauer Schleierfällen inklusive Besuch der nahen Schaukäserei oder zum Sternenzelt über dem Himmeldunkberg in der Rhön. Allesamt ausgewählt schöne Ziele in Bayern!

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Seitenzahl: 195

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Britta Mentzel

Beautiful Places

BAYERN

Zeitlos schöne Ziele vom Main bis zu den Alpen

INHALT

Themengebiete

Unser Nachhaltigkeitskodex

Übersichtskarte

Vorwort

Willkommen in Bayern

Der perfekte Tag

Meine 10 Lieblingsorte

Bayerns beste Feste

OBERBAYERN

1Kloster Seeon – St. Lambert und Klostersee

2Tachinger See – Picknick bei St. Coloman

3Berchtesgaden – Die Wimbachklamm

4Chiemgauer Alpen – Hinauf auf den Hochgern

5Tegernsee – Olaf Gulbransson Museum

6Mittenwald – Meditationshaus Kranzbach

7Graswangtal – Schloss Linderhof

8Die Ammer – Quellen und Schluchten

9Murnau – Stadt, Moos und Ähndl

10Steingaden – Die Wieskirche

11Wessobrunn – Tassilolinde

12Die Isar – Bayerns Gebirgsfluss

13München – Die »Alte Utting«

14München – Der Odeonsplatz

15Raitenhaslach – Der Klostergasthof

16Freising – Der Dom

17Altmühltal – Wacholderheide Gungolding

18Willibaldsburg – Das Jura-Museum

BAYERISCH-SCHWABEN UND DAS ALLGÄU

19Sielenbach – Kirche Maria Birnbaum

20Augsburg – Das Schaezlerpalais

21Gersthofen – Ballonmuseum

22Donauwörth – Käthe Kruses Puppenwelten

23Kempten – Der Rathausplatz

24Oberstdorf – Durch die Breitachklamm

25Lindau – Ein Leuchtturm am Bodensee

FRANKEN

26Dinkelsbühl – Das Gesamtensemble

27Nürnberg – Johannis-Friedhof

28Nürnberg – Zeitungs-Café Hermann Kesten

29Ansbach – Orangerie und Hofgarten

30Würzburger Residenz – Tiepolos Treppenhaus

31Bad Kissingen – Pfad der Baumgiganten

32Himmeldunkberg – Sternenpark Rhön

33Amorbach – Die Stumm-Orgel

34Ebrach – Der Steigerwald-Baumwipfelpfad

35Bamberg – Rosengarten an der Residenz

36Bayreuth – Markgräfliches Opernhaus

37Pottenstein – Die Tropfsteinhöhle

OBERPFALZ UND NIEDERBAYERN

38Weiden in der Oberpfalz – Kirche St. Josef

39Amberg – Das Luftmuseum

40Blaibach – Das Konzerthaus

41Regensburg – Die Steinerne Brücke

42Donau – Durchbruch und Kloster Weltenburg

43Passau – Dom St. Stephan

44Dreisessel – Das Dreiländereck

45Finsterau – Freilichtmuseum

46Landshut – Die Burg Trausnitz

Register

Bildnachweis

Impressum

Der Tegernsee ist einer von 200 Seen in Bayern, aber sicher einer der schönsten. Richtung Süden zu sehen: Rottach-Egern und der Wallberg

Hut ab! In Bayern werden Traditionen bis heute gepflegt – hier beim Allgäuer Viehscheid. Auch im Winter ein herrlicher Anblick: die Theatinerkirche am Münchner Odeonsplatz. Meditationsplatz im Wald: Kengo Kumas spektakuläre Holzarchitektur bei Mittenwald. Exotik auf 1870 Metern: das Königshaus auf dem Schachen. Bescheidene Schönheiten: Küchenschellen im Altmühltal

Der Fries am Alten Rathaus der Inselstadt Lindau zeigt einen Festzug während des Reichstags 1496.

Ein Prosit! Auf den entspannten Abend im Biergarten von Schloss Blumenthal. Höchst ungewöhnlich: die Kirche St. Josef in Weiden in der Oberpfalz. Kostbares Welterbe: der Bühnenraum des Markgräflichen Opernhauses von Bayreuth. Freie Fahrt: auf dem Donau-Radweg. Moderner Klangkörper: das Konzerthaus in Blaibach

THEMEN

GENUSS

2Picknick am Tachinger See

13»Alte Utting«, München

15Klostergasthof Raitenhaslach

23Rathausplatz von Kempten

28Zeitungs-Café Hermann Kesten, Nürnberg

29Orangerie Ansbach

33Orgelspiel in Amorbach

39Luftmuseum Amberg

40Konzerthaus Blaibach

SEHENSWÜRDIGKEITEN – KULTUR

1Kloster Seeon

5Olaf Gulbransson Museum Tegernsee

7Schloss Linderhof

10Wieskirche bei Steingaden

14Odeonsplatz, München

16Der Freisinger Dom

18Jura-Museum, Eichstätt

19Kirche Maria Birnbaum, Sielenbach

20Das Schaezlerpalais, Augsburg

21Ballonmuseum in Gersthofen

22Donauwörth mit Käthe Kruse

25Der Leuchtturm von Lindau

26Das Gesamtensemble in Dinkelsbühl

27Friedhof St. Johannis, Nürnberg

30Treppenhaus der Residenz Würzburg

35Rosengarten der Residenz Bamberg

36Markgräfliches Opernhaus Bayreuth

38Kirche St. Josef, Weiden in der Oberpfalz

41Steinerne Brücke in Regensburg

43Passau

45Freilichtmuseum Finsterau

46Burg Trausnitz

NATUR

3Wimbachklamm

6Meditationshaus Krün

9Murnau am Staffelsee

11Die Tassilolinde von Wessobrunn

12Die Isar

17Gungoldinger Heide im Altmühltal

24Breitachklamm

42Die Donau in der Weltenburger Enge

TOUREN – AKTIVITÄTEN

4Auf den Hochgern

8Zu den Ammerquellen

31Pfad der Baumgiganten, Bad Kissingen

32Sterne schauen am Himmeldunkberg

34Baumwipfelpfad Steigerwald bei Ebrach

37In die Teufelshöhle bei Pottenstein

44Wanderung am Dreisessel

Alle Wetter! Bayern bietet Ziele für jede Jahreszeit und sämtliche Wetterlagen: ein heißer Tag in Kempten im Allgäu; ein Kulturausflug in die Würzburger Residenz, um das Deckenfresko zu bestaunen; das Naturwunder Tassilolinde bei Wessobrunn und eine herbstliche Wanderung zu den typischen Wollsackverwitterungen am Gipfel des Dreisessels im Bayerischen Wald.

UNSER NACHHALTIGKEITSKODEX

Die Welt birgt viele Wunder, Abenteuer und spektakuläre Aussichten, die wir gerne erkunden möchten. Doch sie ist auch leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Hier ein paar Tipps, wie wir unsere Welt nachhaltig entdecken können:

Die Hauptsaison meiden: Wenn wir nicht gerade auf die Ferienzeiten angewiesen sind, können wir der Umwelt einen großen Gefallen tun, indem wir in der Nebensaison verreisen. Damit tragen wir zu einer gleichmäßigeren Auslastung der Umwelt und der Infrastruktur bei, und der Urlaub wird dazu auch noch wesentlich entspannter.

Die Aufenthaltsdauer dem Reiseziel anpassen: Je weiter das Reiseziel ist, desto länger sollte der Aufenthalt sein. Dadurch lernen wir die Region nicht nur intensiver kennen, sondern stärken sie ganz nebenbei noch durch unsere Ausgaben vor Ort. Anfahrtsintensive Tagesausflüge sollten besser vermieden werden, das bedeutet nur Stress, sowohl für die Umwelt als auch für uns selbst.

Auf umweltschonende Verkehrsmittel setzen: Wo es möglich ist, reisen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Das reduziert nicht nur die Luftverschmutzung, sondern schont auch unsere Nerven. Falls das nicht geht, helfen verschiedenste Plattformen dabei, den CO2-Ausstoß auszugleichen, vor allem, wenn das gewünschte Reiseziel nur mit dem Flugzeug zu erreichen ist.

Nur dort parken und campen, wo es erlaubt ist: Selbst, wenn wir uns noch so vorbildlich verhalten und unseren Aufenthaltsort so hinterlassen, wie wir ihn vorgefunden haben, stören wir den Lebensraum von Wildtieren und hinterlassen Spuren und Gerüche. Auch Lagerfeuer entzünden wir ausschließlich an den dafür vorgesehenen Stellen und achten dabei auf Waldbrandstufen und Naturschutzgebiete.

Ressourcen gewissenhaft nutzen: Manche Umweltressourcen sind bereits knapp, endlich sind auf jeden Fall alle. Um sie zu schonen, sollten wir sparsam mit ihnen umgehen, gerade in Gegenden, in denen zum Beispiel Wasser oder Strom nicht im Überfluss vorhanden sind.

Ein guter Gast sein: Nachhaltig unsere Umgebung zu erkunden bedeutet auch, der hiesigen Flora und Fauna mit Respekt zu begegnen. Pflanzen sollten auf keinen Fall gepflückt werden, aber sie stehen uns bestimmt gerne Modell für das eine oder andere Foto. Das Gleiche gilt für wilde Tiere: Wir füttern sie nicht, halten Abstand und beobachten sie aus der Ferne.

Auf den Wegen bleiben: Wer die vorgegebenen Wege verlässt, dringt nicht nur in die Rückzugsräume heimischer Arten ein, sondern trägt auch dazu bei, dass sich neue Wege bilden, was zur Erosion des Bodens führt.

Abfall wieder mitnehmen: Plastikverpackungen jeglicher Art, Dosen, Flaschen und Papiertaschentücher (es dauert Jahre, bis sich ein einzelnes Taschentuch vollständig abgebaut hat!) gehören nicht in die Natur, sondern artgerecht entsorgt. Am besten gleich eine wiederverwendbare Brotdose oder Trinkflasche mitnehmen. Dazu zählen natürlich auch Toilettenpapier und der Inhalt von (Chemie-)Toiletten. Entsprechende Entsorgungsstationen finden sich überall.

Lokal kaufen: Dadurch lernen wir Land und Leute besser kennen und unterstützen die regionale Wirtschaft, außerdem sind regionale Produkte meist auch preisgünstiger und qualitativ hochwertiger.

So wie wir die Umwelt respektieren, wollen wir auch unseren Mitmenschen und deren Kultur Respekt entgegenbringen, gerade im Hinblick auf Traditionen, Religion oder typische Gebräuche. Ein Lächeln etwa oder ein paar Worte in der Landessprache können Berge versetzen!

VORWORT

EIN LAND WIE KEIN ANDERES

Tief in Traditionen verwurzelt und voller Lebenslust, reich an Attraktionen und gesegnet mit herrlichen Landschaften – Bayern kann sich glücklich schätzen! Und seine Besucherinnen und Besucher auch: Ihnen bietet der Freistaat vom Main bis zu den Alpen zahlreiche »Beautiful Places«, darunter viel Überraschendes.

In Passau wird der Barock lebendig: Seit mehr als 350 Jahren ist die Stadt die reine Pracht.

Ein Gipfel für alle: Der Hochgern in den Chiemgauer Alpen empfiehlt sich als ideales Wanderziel.

Keine Gegend ist nur voll schöner Plätze – aber in Bayern gibt es zumindest ziemlich viele davon. So viele, dass selbst in einem Buch mit 46 Kapiteln und ebenso vielen Tipps eine große Menge dessen ungenannt bleibt, was der Erwähnung unbedingt wert wäre. Mächtige Bauten wie Neuschwanstein und kleine wie Münchens St. Nepomuk, berühmte Gärten wie der in Veitshöchheim oder versteckte wie hinter dem Medizinhistorischen Institut in Ingolstadt, höchste Berge wie die Zugspitze oder tiefste Seen wie der Königssee mit seinen 190 Metern eiskalter Bläue bis zum Grund. Für manche Menschen ist vielleicht ein Museum wie das Porzellanikon in Wunsiedel einer der schönsten Plätze im Freistaat, zwischen all den menschengemachten Pretiosen. Oder ist nicht sowieso die Natur die größte Künstlerin? Gebührt dem romantischen Rothenburg nicht ein fester Platz unter den schönsten Places, und verdient nicht ein historisches Langzeitprojekt wie die Burghausener Burg Beachtung? Alle bisher genannten Orte kommen jedenfalls in diesem Buch nicht vor, aber sie zählen ja ohnehin zu Bayerns Besuchermagneten.

Zwischen Himmel und Höhle

Stattdessen folgt die vorliegende Auswahl dem Wunsch, die Dimensionen anzudeuten, in denen Bayern Entdeckungen bietet: von der Höhle bei Pottenstein bis auf den knapp 2000 Meter hohen Jenner bei Berchtesgaden, von den Orgelklängen in Amorbach bis zum Wasserrauschen der Breitachklamm, von der unerreichbaren Perfektion barocker Kunst in der Wieskirche bis zum sensationell modernen Klangkörper des Konzerthauses in Blaibach. Es geht darum, wunderbare Orte neben den tausendfach genannten vorzustellen und die Neugier auf die kleinen Sensationen zu wecken, auch wenn sie nicht in Hochglanzaufmachung daherkommen oder ein wenig abseits liegen.

Eine Burg mit Geheimnis: Die Burg Trausnitz über Landshut birgt traumhafte Malereien.

Wer kennt den Hochgern, einen bezaubernden und leicht zu besteigenden Gipfel der Chiemgauer Berge, und wer hat bereits das Bier im Klosterbräuhof Raitenhaslach probiert, gebraut nach der Rezeptur von 1286? Bei manchen empfohlenen Plätzen sind es die Details, die berühren: weinende Putten, das bescheidene Bauernhäuschen im hintersten Winkel des Bayerischen Waldes, ein Kind, dessen Gesicht Tausende von Puppen schmückt. Bei anderen – wie etwa in Dinkelsbühl oder auf Nürnbergs Johannis-Friedhof – beeindruckt das Gesamtensemble. Und wer wollte nicht für mächtige Bäume oder duftende Rosengärten schwärmen? In diesem Buch ist Platz für das Kuriose – was verbirgt sich hinter einem Luftmuseum? Wieso ist Landshuts Burg Trausnitz leer? – wie für das Historische: Wo findet man das älteste Tier in Bayern? Und wie kommt ein byzantinisches Kirchlein in die schwäbische Provinz?

Die Bewertung dessen, was schön ist, kann nur subjektiv sein – aber sich an objektiv Nachvollziehbares halten. Passau, die fragile Stadt zwischen Donau und Inn, galt schon vor einem halben Jahrtausend als überirdisch schön. Und Kengo Kumas Meditationshaus am Hotel Kranzbach bei Krün könnte noch in 500 Jahren begeistern. Bayern zwischen Himmel und Höhle und in Bausch und Bogen: Dieses Buch zu den Beautiful Places im Freistaat ist eine Einladung, sich auf den Weg zu machen. Und dabei wenigstens nochmal so viele schöne Plätze zu entdecken!

Britta Mentzel

WILLKOMMEN IN BAYERN

SEITENBLICKE AUF BAYERN

Im größten deutschen Bundesland leben mehr als 13 Millionen Einwohner – Tendenz steigend. Für die ungebrochene Attraktivität Bayerns sprechen landschaftliche, lebensartliche sowie wirtschaftliche Argumente. Und jede Menge andere Gründe.

FAKTEN ZUM FREISTAAT

Zu den vielen Dingen, die Bayern besonders auszeichnen, gehören sicher die Unterschiede in der Wahrnehmung: Für die meisten Einwohnerinnen und Einwohner kommt kein anderes Bundesland als Wohn- und Lebensort in Frage, da mag der Rest von Deutschland noch so sehr den Kopf darüber schütteln, dass hier seit fast 60 Jahren die gleiche Partei regiert oder dass der Dialekt zum guten Ton gehört – obwohl ihn immer weniger Menschen sprechen. Nach der Anzahl der Quadratkilometer Fläche wie auch der Bevölkerung hat Oberbayern im Freistaat die Nase vorn, gefolgt (nach Einwohnern) von Schwaben und Mittelfranken.

3,3PROZENT

betrug die Arbeitslosigkeit im Juli 2023, trotz leicht steigender Tendenz bedeutet das fast Vollbeschäftigung. Die niedrigsten Quoten haben die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen und Pfaffenhofen.

188MAL

fand die Wiesn bisher statt. Das größte Volksfest der Welt zog 2023 bei herrlichem Wetter 7,2 Millionen Gäste an – ein neuer Spitzenwert für die 18 Tage dauernde XXL-Wiesn. »Nur« 6,5 Millionen Liter Bier wurden ausgeschenkt, deutlich weniger als 2019 – dagegen lag die Maß Wasser im Trend. Mehr als 3200 Gegenstände blieben liegen, darunter ein Fußballpokal und ein Hochzeitsgeschenk.

4 GLETSCHER

gibt es noch in Bayern, der Südliche Schneeferner an der Zugspitze hat diesen Status 2022 verloren. Zu den verbliebenen Gletschern gehören der Nördliche Schneeferner, der Höllentalferner, der Watzmann- und der Blaueisgletscher.

7 LANDRÄTINNEN

stehen 64 Landräte im Freistaat gegenüber. Ähnlich selten kommen Oberbürgermeisterinnen vor: 3 in den 25 kreisfreien Städten des Freistaats. Nach der Landtagswahl im Oktober 2023 sitzen 51 Frauen im Parlament, die Frauenquote beträgt 25,1 Prozent.

14,60 EURO

kostet die durchschnittliche Nettokaltmiete pro Quadratmeter in München im Jahr 2023. Das sind fast 25 Prozent mehr im Vergleich zu 2019 und mehr als doppelt so viel wie in Dessau. Für Neubauwohnungen müssen Münchner mehr als 20 Euro für den Quadratmeter zahlen – der deutsche Spitzenwert.

1,9 MIO. EINWOHNER

hat Bayern seit 1990 dazugewonnen, das entspricht einem Zuwachs von 17 Prozent. Derzeit leben rund 13,4 Millionen Menschen in Deutschlands Südosten, mehr als in ganz Belgien. Vor allem die Zuwanderung aus dem Ausland ist Ursache der Entwicklung, fast jede(r) Dritte hat einen Migrationshintergrund. Auch bei der Binnenwanderung liegt Bayern vorn.

1,069 LITER

war das exakte Maß der Maß. Was heute reichlich krumm erscheint, entsprach Anfang des 19. Jahrhunderts einer Maßkanne und vereinheitlichte die bis dato munter divergierenden Füllmengen. Erst seit 1872 passt genau ein Liter Bier in die gut gezapfte Maß.

92 MIO. ÜBERNACHTUNGEN

zählten die bayerischen Hotellerie- und Gastbetriebe im Jahr 2022. Mehr als 34 Millionen Menschen verbrachten hier ihren Urlaub – das entspricht einem Zuwachs um 75 Prozent bzw. 51 Prozent im Vergleich zum Corona-Jahr 2021. Trotz dieser beachtlichen Gewinne lagen die Werte allerdings unter dem Spitzenjahr 2019. Rund 550 000 Menschen leben in Bayern direkt oder indirekt vom Tourismus, das entspricht etwas mehr als 7 Prozent aller Erwerbstätigen. Im Rekordjahr 2019 gaben die Besucherinnen und Besucher rund 47,5 Milliarden Euro im Freistaat aus. Bayerns beliebteste Sehenswürdigkeit? Die BMW-Welt in München.

DER PERFEKTE TAG

Das Fünf-Seen-Land ist ein lohnendes Ziel für viele Tage. Doch wer es ganz eilig hat, kann die Höhepunkte von Starnberger und Ammersee, von Pilsen-, Wörth- und Weßlinger See auch in wenigen Stunden erleben – und abends auf seine Kondition anstoßen.

Schnell rüber: Die Fährfahrt zur Roseninsel dauert nur wenige Minuten. Am Ufer des Starnberger Sees lebten schon zur Steinzeit Menschen.

Die Mühe lohnt: Am Ende des »Heiligen Bergs« wartet der Kloster-Biergarten von Andechs.

Freie Sicht: An klaren Tagen reicht der Blick – hier von Tutzing aus – weit über den Starnberger See bis zu den schneebedeckten Alpengipfeln.

Hohe Kunst: Zwischen Bernried und Feldafing steht das Buchheim-Museum mit seiner exquisiten expressionistischen Sammlung.

8 UHR – AUFTAKT AM AMMERSEE Vor der schnellen Runde im Fünf-Seen-Land schadet ein wenig Besinnung nicht. Für das Marienmünster von Dießen versammelte der ab 1728 amtierende Propst alle Künstler, die im südbayerischen Barock Rang und Namen hatten. Entstanden ist ein lichtes, fröhliches Kirchenwunder.

9 UHR – VON DIESSEN BIS HERRSCHING SCHIPPERN Vier neue Dampfer fahren über den Ammersee, optisch angelehnt an den 1920er- und 1930er-Jahre-Schick. Die schöne Passage über den südlichen See führt von Dießen über Riederau nach Herrsching.

10 UHR – NACH ANDECHS PILGERN Eine Wanderung von etwa anderthalb Stunden durch das urwüchsige Kiental zwischen Herrsching und Erling sorgt für Auslauf und Appetit. Knapp 150 Höhenmeter verteilen sich auf vier Kilometer – am Ende führen ein paar Treppenstufen auf den Heiligen Berg.

12 UHR – EINE BROTZEIT IM KLOSTER-BIERGARTEN Die wunderschöne Rokokokirche ist das eine, die acht selbstgebrauten Biersorten in Bräustüberl und Biergarten ein anderes Argument für die Mittagspause in Andechs.

14.30 UHR – MUSEUMSBESUCH IN BERNRIED Lothar-Günther Buchheim war ein streitbarer Mensch, ein vielseitig begabter Künstler und ein begnadeter Sammler. In seinem Museum der Phantasie bei Bernried am Starnberger See hat er exquisite Bilder deutscher Expressionisten zusammengetragen. Die Museumsarchitektur gleicht einem Schiff.

15 UHR – ABSTECHER ZUR ROSENINSEL Schmachten mit Sisi und Ludwig: Angeblich haben die Kaiserin und der Kini hier ein Schäferstündchen verbracht. Nur 170 Meter vom Ufer entfernt, kann man zur Insel rudern, schwimmen oder sich übersetzen lassen.

19 UHR – SPEISEN BEIM FISCHMEISTER Zehn Schritte hinter dem Bootssteg Ambach, am ruhigeren Ostufer des Starnberger Sees, serviert der Fischmeister bayerisch-mediterrane Gerichte, an lauen Abenden auch im Biergarten.

21 UHR – SONNENUNTERGANG IM PARADIESWINKEL Türkisblau ist das Wasser im Wörthsee, kühl das Getränk im Gasthof Woerl und farbenfroh der Himmel am idealen Sonnenuntergangsplatz zwischen Steinebach und Schlagenhofen. Dießen liegt nur 20 Taxi-Kilometer entfernt.

Ein Traum am Abend: der Sonnenuntergang im Paradieswinkel am Wörthsee

MEINE 10 LIEBLINGSORTE

DER JENNER: Mit 1874 Metern Höhe ist der Gipfel des Jenner einer der höchsten Aussichtsbalkone des Landes. Vis-à-vis macht sich der Watzmann breit, tief unten schimmert der Königssee, und ringsum reihen sich markante Gipfel (Kap. 3/Tipp).

WEIL … Deutschlands schönster Berg auf Augenhöhe liegt

DONAU-DURCHBRUCH, WELTENBURG: Der große Strom macht sich zwischen den Felsen vor Kelheim ganz dünn, um durch die Weltenburger Enge zu passen. Vor dem natürlichen wartet ein menschengemachtes Wunder: die Asam-Kirche von Kloster Weltenburg (Kap. 42).

WEIL … hier Fluss und Frömmigkeit harmonieren

DER HAFEN VON LINDAU: Auch Bayern hat einen Leuchtturm: Er schmückt seit knapp 170 Jahren die Hafeneinfahrt von Lindau. Im Inselstädtchen am Bodensee wiegen sich die Palmen an der Uferpromenade, während der Schnee auf den nahen Bergen glänzt (Kap. 25).

WEIL … mehr Süden im Norden nicht geht

KONZERTHAUS, BLAIBACH: In einem verschlafenen Ort im Bayerischen Wald gelingt dem Konzerthaus dreierlei: Es holt Künstler, die das Publikum begeistern, es belebt die Ortsmitte, und es löst schwierige Bauplatzbedingungen brillant (Kap. 40).

WEIL … zeitgenössische Architektur hier perfekt klingt

JURA-MUSEUM, EICHSTÄTT: Noch Dino oder schon Vogel? Der Archaeopteryx gibt die Antwort im modernen Naturkundemuseum auf Eichstätts Willibaldsburg. Eine weitere Attraktion wartet vor ihren Mauern: der Bastionsgarten (Kap. 18).

WEIL … Urgeschichte ganz nah kommt

ODEONSPLATZ, MÜNCHEN: Residenz, Feldherrnhalle und Theatinerkirche bilden die Kulisse für den wahren Stadtmittelpunkt. Ein Platz voller Bedeutung – und ein großer Selbstdarsteller (Kap. 14).

WEIL … er Münchens Pracht auf kleinem Raum zeigt

PFAD DER BAUMGIGANTEN, BAD KISSINGEN: Bayern hat viele schöne Wälder und einige Baumwipfelwege, aber die 200 Jahre alten Baumgiganten rücken alles in die richtige Perspektive: wir unten und die Natur himmelhoch (Kap. 31).

WEIL … man stille Reichtümer schätzen lernt

BREITACHKLAMM, OBERSTDORF: Die Breitach ist nur gut 20 Kilometer lang, aber sie hat seit dem Ende der Eiszeit die tiefste Felsschlucht Mitteleuropas geschaffen: 1600 Meter lang und bis zu 200 Meter tief (Kap. 24).

WEIL … sie auch im Winter ein Erlebnis ist

MARKGRÄFLICHES OPERNHAUS, BAYREUTH: Das Schatzkästlein der Markgräfin Wilhelmine ist seit 1750 original erhalten – ein Logentheater mit drei Rängen aus Holz, kostbar ausgestaltet von einem italienischen Dekorationskünstler und nur selten bespielt (Kap. 36).

WEIL … hier Weltkulturerbe entzückt

OLAF GULBRANSSON MUSEUM, TEGERNSEE: Zeichner, Kumpel, Lebenskünstler – Olaf Gulbransson hat die Menschen durchschaut und ist trotzdem ihr Freund geblieben. Das kleine Museum zeigt seine feine Strichkunst. Und draußen funkelt der Tegernsee (Kap. 5).

WEIL … es drinnen und draußen kaum schöner geht

Britta Mentzel ist am liebsten mit dem Fahrrad im Fünf-Seen-Land unterwegs.

BAYERNS BESTE FESTE

Es muss nicht immer das Oktoberfest sein – der Freistaat lebt seine Traditionen allerorten und nimmt sie zum Anlass für viele schöne Festtermine im Jahresverlauf. Die vorgestellten Veranstaltungen bieten nur eine bescheidene Auswahl aus einem Kalender voller Feste, die regionales Flair und bayerische Lebensart zusammenbringen.

FRÜHLING

SEEPROZESSION STAFFELSEE

Seen gibt es viele im Freistaat, doch nur eine Seeprozession: Jedes Jahr zu Fronleichnam setzen nach der Messe in der Seehausener Kirche St. Michael Geistliche und Gläubige in festlich geschmückten Booten zur Insel Wörth über und pilgern zur Kapelle St. Simpert. Fronleichnamsgänge sind in Oberbayern seit dem 13. Jahrhundert belegt, die Seeprozession aber ist eine Erfindung des 20. Jahrhunderts: Sie stammt von 1935.

PFINGSTRITT BAD KÖTZTING

Er ist Teil des Immateriellen Kulturerbes von Bayern und eine reine Männersache: Den Pfingstritt zu Bad Kötzting bestreiten 700 ausschließlich männliche Wallfahrer. Sie erinnern damit an das Jahr 1412, als ein Geistlicher einem Sterbenden unter dem Schutz Kötztinger Burschen die Sakramente ins sieben Kilometer entfernte Steinbühl brachte.

ERLANGER BERGKIRCHWEIH

Bayerns ältestes Bierfest fand schon statt, als die Wiesn noch in den Sternen stand. Am 21. April 1755 schlug die Geburtsstunde der Bergkirchweih. Damals wurde der Pfingstmarkt aus der Altstadt auf den Burgberg verlegt – näher ans Bier in den Felsenkellern.

SCHÄFFLERTANZ MÜNCHEN

Die Landeshauptstadt gilt nicht gerade als Faschingshochburg und hält sich aus den tollen Tagen weitgehend heraus. Echte Begeisterung aber weckt alle sieben Jahre der Schäfflertanz. Seine Tradition geht auf das Pestjahr 1517 zurück, als die Fassmacher die Münchner Bürger durch ihren Tanz aufgeheitert haben sollen. Die Saison der rot, schwarz und grün gewandeten Schäffler reicht von Dreikönig bis zum Faschingsdienstag.

SOMMER

RUETHENFEST LANDSBERG AM LECH

Alle vier Jahre übernehmen die Kinder das Regiment: Beim Ruethenfest Mitte Juli zeigen rund 1000 junge Darstellerinnen und Darsteller in historischen Kostümen Szenen der örtlichen Geschichte und gestalten die Festumzüge. Das Ruethenfest erinnert seit 1647 an den Auszug von Kindern und Lehrern vor die Stadt, um frische Frühlingszweige zu brechen.

NÖRDLINGER MESS’

Das größte Volksfest Nordschwabens füllt Mitte Juni für neun Tage die Kaiserwiese mit 200 Ständen, Fahrgeschäften und Publikum – einige Zehntausend sind es jedes Jahr.

BAMBERGER SANDKERWA

Fünf Tage im August feiert die komplette Bamberger Altstadt Sandkerwa rund um das zentrale Spektakel am Sonntag, das Fischerstechen auf der Regnitz. Vollständig heißt die 1951 begründete Kirchweih »Sand-Elisabethen-Kerwa«.

FRÄNKISCHES WEINFEST VOLKACH

Gut 50 000 Feierfreudige besuchten zuletzt das größte fränkische Weinfest in seinem 73. Veranstaltungsjahr. Die wichtigste Zahl: Es gab 120 Frankenweine zu verkosten.

HERBST

PASSAUER HERBSTDULT

Bischof Konrad I. hat den Mund nicht zu voll genommen: »Auf ewige Zeiten« erlaubte er 1164 seinen Passauern einen zweiwöchigen Jahrmarkt. Seine Schäfchen nahmen ihn beim Wort, verlegten die Dult vom Hochsommer auf Anfang September und gedenken seitdem in Bierzelten und Fahrgeschäften des spendablen Bischofs. Und weil’s so schön ist, gibt es im Mai noch eine weitere Dult auf dem Dultberg an der Dreiländerhalle.

ALLGÄUER VIEHSCHEID

Mitte September ist Zeit für den Almabtrieb: In Balderschwang, Gunzesried, Bolsterlang und Obermaiselstein gibt es ihn vier Mal innerhalb einer guten Woche.

WINTER

LINDAUER HAFENWEIHNACHT

Im Advent wird ganz Lindau zur »Weihnachtsinsel«. Höhepunkt entlang der Uferpromenade ist die vierwöchige Hafenweihnacht.

OBERBAYERN

Im Süden Berge, in den Städten Kultur und dazwischen herrliche Landschaften

So schön kann es gehen: Auf den Hochgern gelangen Wanderer ohne allzu große Mühe.

1

KLOSTER SEEON – ST. LAMBERT UND KLOSTERSEE

MEISTERLICHES ENSEMBLE

Dass Pfalzgraf Aribo I. und seine Frau Adala diesen Ort wählten, um 994 ein Kloster zu gründen, verwundert nicht: Das Inselchen im Seeoner See hat eine betörende Lage, ist gleichermaßen vor Feinden geschützt wie von der Natur begünstigt. Wer hier die moderne Seminar- und Tagungsstätte besucht, kann sich freuen!

Die Kuppeln der Kirche St. Lambert überragen den Klosterkomplex am Seeoner See.