Beef Tartare - Literatur-Quickie - Clemens Berger - E-Book

Beef Tartare - Literatur-Quickie E-Book

Clemens Berger

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Beschreibung

Kurze Geschichten. Spannend erzählt. Einfach gut. Sie hatten sich über einen Roman unterhalten, in dem der Kopf des Romanschriftstellers vom Rumpf getrennt dem vom Rumpf getrennten Kopf seines Hundes gegenüber auf einen Stuhl platziert wird, während der Körper längst nicht mehr als ein solcher zu erkennen ist. Vorsicht vor diesem literarischen Vexierspiel von Clemens Berger, in dem der Leser sich zwischen Vision und Wirklichkeit verlaufen wird. Der Literatur-Quickie – das schnelle Lesevergnügen für Zwischendurch von Deutschlands besten Autorinnen und Autoren. Jetzt als eBook: „Beef Tartare“ von Clemens Berger. dotbooks – der eBook-Verlag.

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Seitenzahl: 26

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Über dieses Buch:

Sie hatten sich über einen Roman unterhalten, in dem der Kopf des Romanschriftstellers vom Rumpf getrennt dem vom Rumpf getrennten Kopf seines Hundes gegenüber auf einen Stuhl platziert wird, während der Körper längst nicht mehr als ein solcher zu erkennen ist. Vorsicht vor diesem literarischen Vexierspiel von Clemens Berger, in dem der Leser sich zwischen Vision und Wirklichkeit verlaufen wird.

Der Literatur-Quickie – das schnelle Lesevergnügen für Zwischendurch von Deutschlands besten Autorinnen und Autoren.

Über den Autor:

Clemens Berger wurde 1979 geboren und wuchs in Oberwart auf. Er studierte Philosophie in Wien. Neben früheren Werken veröffentlichte Berger zuletzt Gatsch/Und jetzt. Zwei

Stücke, Und hieb ihm das rechte Ohr ab und Das Streichelinstitut. Sein Stück Engel der Armen wurde 2011 im Staatstheater Darmstadt uraufgeführt.

Der Autor im Internet: www.clemensberger.at

Der Literatur-Quickie Verlag im Internet: http://www.literatur-quickie.de

***

eBook-Ausgabe Mai 2013

Die Printversion erschien 2012 bei Literatur-Quickie, Hamburg

Copyright © der Printausgabe 2012 Literatur-Quickie, Hamburg

Copyright © der eBook-Ausgabe 2013 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München

Titelbildabbildung: Sven Paustian

Bearbeitung der Titelbildabbildung: Sandra Heinrichs

ISBN 978-3-95520-229-3

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Clemens Berger

Beef Tartare

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Es waren Tage schlechter Nachrichten. Am Abend unserer ersten Begegnung scherzte ich mit Hubert Scheibl über den zerstückelten, in Plastiktüten in die Spree geworfenen Tätowierer aus Hallein, dessen Geschichte die lokalen Zeitungen umtrieb. Der junge Mann war von einem Kollegen aus den Vereinigten Staaten bestialisch ermordet worden, Familie und Freunde konnten sich die Tat nicht erklären, wir versuchten es auf unsere Art. Andere mögen das in einen Kausalzusammenhang setzen mit dem, was geschehen sollte; ich halte nichts von dergleichen Hokuspokus, auch wenn ich mich heute ungern unserer Geschmacklosigkeiten entsinne.

Zu seiner und meiner Verteidigung seien der rote Wein, die Blaue Gans, die späte Stunde und ein für manche möglicherweise unangebrachter Humor angeführt, dem allein wir zutrauten, den Horror bannen zu können. Wir spannten einen Bogen zur japanischen Tätowierkunst, rätselten über jene Verstorbenen, deren kunstvoll gestochene Häute abgezogen und anderswo zur Konservierung aufgespannt wurden, wir sprachen über die um sich greifende Mode des Zerstückelns (der eine schwor auf Husqvarna, die andere bevorzugte Black and Decker), die auch vor Künstlern keineswegs Halt macht. »Vor Schriftstellern«, korrigierte Hubert Scheibl und klopfte mir grinsend auf die Schulter. Im Aufzug, der uns von der Festung in die Stadt gebracht hatte, hatten wir uns über einen Roman unterhalten, in dem der Kopf des Romanschriftstellers vom Rumpf getrennt dem vom Rumpf getrennten Kopf seines Hundes gegenüber auf einen Stuhl platziert wird, während der Körper längst nicht mehr als ein solcher zu erkennen ist. Wir kamen zur verblüffenden Erkenntnis, dass manche Menschen zutiefst böse sind.