Belgravia (5) - Verabredungen - Julian Fellowes - E-Book

Belgravia (5) - Verabredungen E-Book

Julian Fellowes

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Beschreibung

John Bellasis und Susan Trenchard beginnen eine Affäre. Inzwischen häuft Johns Vater enorme Spielschulden an, die sein Leben in Gefahr bringen. John glaubt, der Schlüssel zur Lösung aller Finanzprobleme liege womöglich in der merkwürdigen Begeisterung, die seine Tante für den jungen Charles Pope entwickelt hat. Aber um mehr darüber herauszufinden, sucht er nach einem Spion.

Julian Fellowes, der Autor von "Downton Abbey", entführt die Leser ins 19. Jahrhundert. Im Mittelpunkt steht eine unerhörte Liebesgeschichte. Fellowes lässt dabei die Zeit Charles Dickens‘ lebendig werden, zeigt, wie sich der alte englische Adel und die Händler, die mit der Errichtung des Commonwealth reich und mächtig geworden sind, arrangieren müssen. Dabei ist ganz in der Nähe des Buckingham Palastes das teuerste Viertel Londons, Belgravia, entstanden.

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Seitenzahl: 53

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Buch

London, 1841. James Trenchard ist ein ehrgeiziger Mann, der sich mit seinem Baugewerbe einen gewissen Wohlstand erarbeitet hat. Vor 25 Jahren starb seine Tochter im Kindbett. Ihr Sohn Charles, Spross einer heimlichen Liaison mit einem Mann aus dem Hochadel, wurde in die Obhut eines Geistlichen gegeben und seine Herkunft vertuscht. Jetzt droht das Familiengeheimnis enthüllt zu werden. Einzig die beiden Großmütter Anne Trenchard und Lady Brockhurst können den Enkelsohn vor üblen Machenschaften bewahren. Trotz des unterschiedlichen gesellschaftlichen Standes müssen sie gemeinsam für den Enkel einstehen. Können sie das Geheimnis um Charles’ Herkunft lüften und alles zum Guten wenden? Und wird er die Frau heiraten können, die er liebt, obwohl sie einem anderen versprochen ist?

Autor

Julian Fellowes wurde 1949 in Ägypten geboren, wuchs in England auf und studierte in Cambridge. Er ist Schauspieler und preisgekrönter Autor von Romanen, Drehbüchern und Theaterstücken; für »Gosford Park« wurde er mit einem Oscar ausgezeichnet, die Serie »Downton Abbey« hat ihn weltweit berühmt gemacht. 2009 wurde er in den Adelsstand erhoben. Julian Alexander Kitchener-Fellowes, Baron Fellowes of West Stafford, lebt mit seiner Frau Emma im Südwesten der englischen Grafschaft Dorset.

Auf Deutsch liegen außerdem seine Romane »Snobs« und »Eine Klasse für sich vor«.

Julian Fellowes

Belgravia

Verabredungen

Roman

Aus dem Englischen von Maria Andreas

C. Bertelsmann

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Die Originalausgabe erschien 2016 unter dem Titel »Belgravia« im Verlag Weidenfeld & Nicolson, an imprint of The Orion Publishing Group Ltd., London.1. Auflage

Copyright © 2016 by Julian Fellowes

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2016

beim C. Bertelsmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Umschlaggestaltung: bürosüd, München, unter Verwendung eines Motivs von The Orion Publishing Group, London

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-20728-1V001www.cbertelsmann.de

Was zuvor in Belgravia geschah …

Auf einer Soiree bei Lady Brockenhurst bekamen Anne und James Trenchard ihren Enkel Charles Pope persönlich zu Gesicht. Alle Gäste des Abends waren von dem jungen Mann bezaubert – vor allem Maria Grey. Doch James befürchtete, dass Anne, ohne es zu wollen, den Keim für den Untergang der Familie Trenchard gelegt hatte.

Verabredungen

Susan Trenchard lag im Bett und lauschte den Kirchenglocken von All Saints in Isleworth. Ab und zu drangen auch Laute vom Fluss herüber: Rufe der Fährmänner, das Platschen eines Ruders. Sie sah sich im Zimmer um. Es war nicht wie eine bescheidene kleine Unterkunft eingerichtet, sondern wie ein Raum in einem herrschaftlichen Haus, mit schweren Brokatvorhängen, einer klassischen Kamineinfassung und einem prächtigen Himmelbett, das sie so bequem fand. Eine andere Frau wäre vielleicht misstrauisch geworden angesichts der Entdeckung, dass John Bellasis ein kleines Haus in Isleworth unterhielt, mit einem Esszimmer, einem großen und luxuriös eingerichteten Schlafzimmer und sonst nicht viel mehr, abgesehen von einem Küchenbereich und wohl auch einer Kammer für den nahezu stummen Mann, der sie umsorgte. Dieser Hausdiener stellte bei ihrer Ankunft keine Fragen, sondern servierte einfach ein köstliches Mittagsmahl und geleitete sie dann in das Schlafzimmer, in dem die Vorhänge bereits zugezogen waren und ein Kaminfeuer brannte. Auch das hätte sich als kleiner Hinweis deuten lassen, dass er diese Art von Rendezvous ein wenig zu gut kannte und Susan nicht ganz wohl dabei hätte sein sollen. Doch sie fühlte sich so satt und zufrieden – zufrieden wie schon seit Jahren nicht mehr –, dass sie ihr momentanes Glück nicht hinterfragen mochte. Sie rekelte sich.

»Du solltest dich anziehen.« John stand am Fuß des Bettes und knöpfte seine Hose zu. »Ich muss in die Stadt zu einem Dinner, und auch du solltest rechtzeitig zurück sein, um dich umzuziehen.«

»Muss das sein?«

Susan richtete sich im Bett auf. Ihr kastanienbraunes Haar schlängelte sich in Locken über ihre glatten weißen Schultern. Sie blickte zu John auf und biss auf ihre pralle Unterlippe. In dieser Stimmung war sie ziemlich unwiderstehlich und wusste es auch. John kam herüber und setzte sich zu ihr, strich ihr mit dem Zeigefinger seitlich am Nacken entlang und zeichnete den Schwung ihres Schlüsselbeins nach, während Susan die Lider schloss. Er umfasste ihr Kinn und küsste sie.

Welch außergewöhnliche Trophäe, diese Susan Trenchard! Ihre Begegnung bei der Soiree seiner Tante war reiner Zufall gewesen, völlig ungeplant, doch Susan war sein bester Fang in dieser Saison. Er glaubte, dass sie ihn tatsächlich wochenlang amüsieren könnte.

Dass sich ihr Abenteuer so einfach in die Tat umsetzen ließ, hatte er Speer zu verdanken, Susans Zofe. Für eine so hagere, unansehnliche Person zeigte sie eine bemerkenswerte Bereitschaft, an der Verführung ihrer Herrschaft mitzuwirken. Nicht, dass Susan wirklich viel Überredung gebraucht hatte, schon gar nicht, wenn sie es mit einem Mann wie John zu tun hatte, der in Schlafzimmerkünsten so bewandert war. Er hatte schon immer einen scharfen Blick für Frauen gehabt, die mit großer Wahrscheinlichkeit fremdgehen würden. Kaum hatte er Susan an jenem Abend in Brockenhurst House angesprochen, hatten sich ihre Langeweile und ihre mangelnde Zuneigung für ihren Mann bemerkbar gemacht. Er brauchte ihr nur ein wenig zu schmeicheln, ihr zu sagen, wie hübsch sie sei, zu ihren Meinungen interessiert die Stirn zu runzeln, und schon konnte er sicher sein, dass er sie von Oliver Trenchard, dem man den Schwächling von Weitem ansah, weglocken konnte. Frauen waren doch recht schlicht gestrickt, dachte er jetzt, als er in ihre hellblauen Augen sah. Sie mochten vor Unentschlossenheit hin und her schwanken, mochten schockiert und entrüstet tun, doch er wusste, dies waren nur Phasen, die zu durchlaufen sie sich verpflichtet fühlten. Von dem Moment an, als Susan über seine Witze lachte, wusste er, dass er sie haben konnte, wann immer er wollte.