Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Besser Leben: Wie Du mit NLP und Hypnose Dein volles Potenzial entfalten kannst – inklusive praxisnaher Übungen für mehr Lebensqualität und Erfolg Fühlst Du Dich oft gestresst und überfordert? Möchtest Du endlich die Kontrolle über Dein Leben übernehmen und Dein volles Potenzial entfalten? Chris Mulzers Buch Besser Leben bietet Dir einen wissenschaftlich fundierten Leitfaden, um Dein Denken und Handeln durch die mächtigen Techniken von NLP (Neurolinguistische Programmierung) und Hypnose nachhaltig zu verändern. Mit über 30 Jahren Erfahrung führt Mulzer Dich Schritt für Schritt durch transformative Prozesse, die Dir helfen, alte Denkmuster zu durchbrechen und neue, positive Gewohnheiten zu etablieren. Dieses Buch bietet praxisnahe Übungen und Techniken, die Dir helfen, Stress abzubauen, Deine emotionale Intelligenz zu steigern und Dein Selbstbewusstsein zu stärken – beruflich wie privat. Entdecke, wie Du Deine Kommunikation mit anderen Menschen verbessern, emotionale Blockaden lösen und Dich von alten Ängsten und Unsicherheiten befreien kannst. Warum Du dieses Buch lesen solltest: - NLP-Techniken für den Alltag: Lerne, wie Du mit einfachen Methoden Dein Unterbewusstsein umprogrammierst und Dich auf Erfolg und Lebensfreude ausrichtest. - Hypnose leicht gemacht: Finde heraus, wie Du mit Selbsthypnose Deine Ziele klar definierst und den Weg zu mehr Selbstbestimmung und Gelassenheit findest. - Praktische Übungen: Nutze sofort umsetzbare Übungen, um Dein Denken zu verändern, innere Stärke aufzubauen und Deine Lebensqualität zu verbessern. - Persönliche Entwicklung: Verlasse alte Gewohnheiten und Ängste und entwickle ein neues Mindset, das Dich zu Höchstleistungen bringt. - Ganzheitlicher Ansatz: Profitiere von bewährten psychologischen Prinzipien und Methoden, die Deine persönliche Entwicklung in allen Lebensbereichen fördern. Verändere Dein Leben noch heute! Besser Leben ist der Schlüssel zu einem erfüllteren, stressfreien Leben voller Erfolg, innerer Ruhe und Selbstvertrauen. Warte nicht länger – nimm Dein Glück selbst in die Hand!
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 445
Veröffentlichungsjahr: 2024
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Besser Leben
Der Schlüssel zu mehr Glück und Erfolg: Innere Blockaden lösen, Selbstbewusstsein stärken und alle deine Ziele erreichen durch effektive NLP-Techniken und einfache Psychologie
Chris Mulzer
KIKIDAN
»Du kannst es einfach haben – wenn Du kannst.«
Chris Mulzer
EIN WICHTIGER HINWEIS:Hole Dir Dein Bonus-Workbook!
Bevor Du dieses Buch liest, stelle sicher, dass Du Dir die
kostenlosen Bonus-Inhalte von meiner Website
herunterlädst. Du Findest diese Ressourcen und evtl.
Updates zum Buch unter:
kikidan.com/besser-leben
Besonders hilfreich für Dich ist das begleitende Bonus-
Workbook mit kompakten Übungen für jedes Kapitel. Sie
werden Dir helfen, das in diesem Buch Gelernte in Dein
Leben zu integrieren.
Außerdem kannst Du Dir dort meinen Newsletter, die
kikidan Impulse sichern. Darin gebe ich Dir wöchentlich
kostenlose Gedankenanstöße für Dein besseres Leben.
Und solltest Du durch das Lesen Interesse an einem
meiner Workshops bekommen: Du bekommst mit diesen
Bonus-Inhalten zusätzlich einen Gutschein über 10% Rabatt auf Deine erste Workshop-Teilnahme.
Herzlich Willkommen
Ich bin Chris Mulzer.Ich bin Lehrer für NLP und Hypnose und lebe in Berlin. In meinem gegenwärtigen Lebensabschnitt führe ich Workshops auf dem Gebiet der Hypnose und der Persönlichkeitsentwicklung mit NLP in Berlin durch. Darüber hinaus bilde ich Nachwuchstrainer aus.
Mein Lehrstil ist offen, direkt, immer unterstützend, energisch anpackend und stark ergebnisorientiert. Ich glaube, dass Du alles erreichen kannst, was Du Dir an Zielen im Leben vorgenommen hast, und ich kann Dir auch zeigen, wie Du dies erreichst. Meine Workshops zielen auf die Entwicklung eines selbstbestimmten Lebens. Dazu nutze ich viele verschiedene didaktische Methoden sowie Grundtechniken und Formate aus dem Modell von NLP.
Vielen Dank für Dein Interesse. Dieses Buch, das Du gerade in Deinen Händen hältst, ist eine Verdichtung meiner Aufzeichnungen und Erkenntnisse der letzten 30 Jahre. Erlaube mir, das »Du« für Deine Anrede zu benutzen. Wir beschäftigen uns oft mit sehr privaten Fragen und werden uns deshalb im Verlaufe der Zeit sehr nahe kommen. Darüber hinaus habe ich mir die Freiheit genommen, für einen einfachen Lesefluss in vielen Fällen das Maskulinum statt einer gegenderten Form zu nutzen.
Gebrauchsanweisung
Dieses Buch ist ein Lesebuch. Mit seinen Inhalten wirst Du Dich auseinandersetzen müssen. Die einzelnen Kapitel sind so gestaltet, dass Du das Buch irgendwo aufschlagen und einfach mit dem Lesen beginnen kannst. Du wirst jedes Mal profitieren. Lege es deshalb neben Dein Bett und nimm es vor dem Schlafengehen zur Hand. Oder nimm es mit in den Urlaub. Oder lies darin, wenn Du eine konstruktive Zeit mit Dir verbringen willst.
Ich stelle Dir oft unbequeme Fragen, deren Beantwortung Dich im Leben weiterbringen soll. Meine Antworten führen Dich allerdings in eine Art von »Unendlicher Geschichte«. Wenn Du glaubst, der Nebel Deiner Uneinsichtigkeit habe sich gelichtet, findest Du Dich bereits im Prozess der nächsten Erkenntnisstufe wieder.
Dein Leben ist im ständigen Wandel und Du und Deine Flexibilität, Ihr beide werdet beim Lesen immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden. Wenn Du mit meiner Meinung nicht übereinstimmst, macht das nichts! Nimm meine Ansichten als Anregung zum Nachdenken. Schließlich will ich Dich zu einem SELBSTbestimmten Leben motivieren.
Bestimmt kennst Du das: Du liest ein Buch, streichst etwas an und fragst Dich nach einem oder zwei Jahren, wenn Du wieder an diese Stelle blätterst, warum Du diese Stelle angestrichen hast. Vielleicht stand das Thema bei Dir damals einfach an. Liest Du das Buch heute, würdest Du etwas anderes anstreichen. Oder doch wieder dasselbe?
Es kann sein, dass ich das gleiche Thema in unterschiedlichen Abschnitten thematisiere. Beachte, dass es meist mit sehr unterschiedlichen Blickwinkeln und in unterschiedlichem Kontext passiert. Einmal mag es um die Veränderung Deiner Glaubenswelten gehen, ein anderes Mal um eine Technik, mit etwas Unerwünschtem besser umzugehen, und wieder ein anderes Mal mag das Thema Bestandteil einer Strategie sein, die ich Dir auf unbewusster Ebene vermitteln möchte. Beachte: Du lernst Aspekte des Modells von NLP in diesem Buch mit angewandten NLP-Techniken kennen, die ich zwischen den Zeilen versteckt habe.
Mein Rat: Gehe die Lektüre entspannt an. Auch wenn Du gerne möglichst vieles auf einmal aufnehmen möchtest, lass Dir Zeit. In jeder Seite steckt mehr, als Du vielleicht glaubst. Gib Dir Zeit für Deine Entwicklung, mache die angebotenen Übungen und genieße die Reise durch dieses Buch und die damit verbundenen Erkenntnisse.
Fühle Dich frei, einfach im Buch zu blättern und Dich überraschen zu lassen. Schmökere hier und da und lasse Dich beeindrucken. Wenn Dich etwas nicht interessiert, überblättere es einfach. Ein fortlaufendes Lesen ist nicht erforderlich. Gib Dir beim Lesen eine Chance.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Lesevergnügen!
Besser leben? Die großen Fragen!
Woher kommst Du? Wohin gehst Du? Und was passiert dazwischen? Jeder Mensch, der denken kann und im Leben seinen Platz finden will, stellt sich irgendwann solche »großen Fragen«. Religion ist die Instanz, die diese Fragen seit Anbeginn der Menschheit beantwortet. Eigentlich. Wäre da nicht der Aspekt, dass Religion von Menschen betrieben wird und deshalb Menschlichkeiten an der Tagesordnung sind. Es geht dann häufig um Macht und darum, andere Menschen für seine Zwecke untertan zu machen.
Viele Leser schreiben mir, weil sie auf die eine oder andere Art und Weise Orientierung suchen in einem Leben voll von Ablenkung, Tempo und Amoralität. Sie wollen Antworten jenseits der Beeinflussung durch Medien, Religion, Gesellschaft und den Staat. Als selbstbestimmter Mensch wirst Du nicht darum herumkommen, Dir eine Meinung zu bilden. Wenn Du Dich und Deine Umgebung aufmerksam beobachtest, fallen Dir wahrscheinlich eine Menge Ungereimtheiten auf, die sich mit reiner Logik und schlüssigem Denken nicht auflösen lassen.
Da berichten beispielsweise Menschen, die dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen sind, von außergewöhnlichen Erlebnissen, die sie kurz vor dem Exitus wahrgenommen haben (wollen). Berichte darüber kannst Du zu Abertausenden finden, es gibt Bücher und Dokumentarfilme darüber. Zu viele Menschen haben Ähnliches erlebt, um solche Erlebnisse als Spinnereien des sterbenden Körpers und des Gehirns abzutun.
Die Geheimlehren vieler Religionen vermitteln Techniken, die es Eingeweihten erlauben, in tiefen Zuständen der Meditation ihren physischen Körper zu verlassen und sich auf Reisen in andere Welten zu begeben. Die Berichte davon sind spärlich – eben geheim. Manche Menschen erreichen dann durch eine Veränderung ihres Bewusstseinszustandes und mit Willenskraft, was andere Menschen an der Schwelle des Todes erleben.
Es brauchte schon einen nüchtern denkenden und analysierenden Charakter wie Robert Monroe↗, damit rationales Licht in dieses mystische Dunkel kam. Er war ein US-amerikanischer Geschäftsmann, Autor und Programmdirektor beim Rundfunk. In seinen Büchern berichtet er von einem »Unfall«, der dazu führte, dass er seinen physikalischen Körper verließ und sich auf metaphysische Reisen begab. Seine Erkenntnisse faszinierten ihn so, dass er Methoden entwickelte, die es jedem Menschen erlauben, den physikalischen Körper zu verlassen und Erfahrungen zu machen, wie sie vorher nur Eingeweihten erlaubt waren.
Auch ich begab mich auf die Reise und meine, eine Ahnung von dem Ort und von der Welt zu haben, in der wir existieren, bevor wir hierher auf die Welt kommen – und wohin wir zurückgehen werden. Es ist ein Ort der unendlichen Liebe voller Harmonie. Meine außerkörperlichen Erfahrungen nahmen mir die Angst vor dem Tod und gaben meinem Leben einen tieferen Sinn.
Meine Erfahrungen teile ich üblicherweise nicht. Ich halte sie aber auch nicht geheim. Ich spreche nur wenig darüber, weil ich mit Worten nicht vermitteln kann, was ich erlebt habe. Wenn Dich dieses Thema interessiert, musst Du Dich selbst auf den Weg begeben und Deine eigenen Erfahrungen machen. Meine Erfahrungen, von denen ich hier berichte, motivieren Dich vielleicht, selbst zu experimentieren und Einblick zu bekommen in die Welten jenseits unserer Weltenrealität.
Eine gute Möglichkeit dazu stellte für mich die Beschäftigung mit Robert Monroes »Gateways«↗ dar. Dies ist eine Anleitung für außerkörperliche Erfahrungen. Es braucht Zeit, Geduld und Energie, die Techniken zu meistern. Der Lohn für mich jedoch war beträchtlich: Erkenntnis.
Diese Erkenntnisse möchte ich mit Dir teilen. Einige meiner Aussagen mögen Dir im Trubel des Alltags vielleicht vage oder trivial erscheinen. Für mich sind sie die Grundlage des Lebens.
Alles entwickelt sich zum Besseren
Ich habe für mich erkannt, dass sich die Welt ständig zum Besseren verändert. Langsam zwar, aber erkennbar. Das bedeutet, dass die Welt heute ein »besserer« Platz zum Leben ist, als sie es beispielsweise vor 100 oder vor 1000 Jahren war. Klingt das übertrieben?
Wir neigen dazu, unsere vergangenen Erlebnisse mit dem rosaroten Schleier des positiven Vergessens zu überziehen. So sagen viele ältere Menschen: »Früher war alles besser!« nur deshalb, weil sie negative Erlebnisse ausgeblendet oder tatsächlich vergessen haben. Und selbstverständlich werden die eigenen Leistungen überhöht dargestellt. Am Ende war jeder klapprige Großvater vor seinen Enkeln ein verkappter Indiana Jones, Don Juan oder Albert Schweitzer.
Was in den Sphären außerhalb dieser Welt passiert, erzählt mir: Da, wo Du herkommst und wo Du hingehen wirst, ist es unendlich und unbeschreiblich schön. Du wirst geboren und kommst hierher auf die Erde – und plötzlich steckst Du in all den Limitierungen von Zeit und Raum fest. Plötzlich funktioniert die nonverbale Kommunikation nicht mehr, die alles Lügen und alle Unaufrichtigkeit überflüssig machen würde. Plötzlich ist der Raum nicht mehr von den Schwingungen der unendlichen Liebe erfüllt, stärker als alle anderen Gefühle. Stattdessen bist Du eingezwängt in Deinen physikalischen Körper und schutzlos den negativen Gefühlen ausgesetzt. Und dann gibt es auf dieser Welt so viel Leid, Gier, Missgunst, Aggression und was nicht sonst noch alles. »Was ist dann der Sinn des Lebens? Wieso bist Du eigentlich nicht gleich dort ›oben‹ geblieben? Macht irgendetwas einen Sinn, wenn Du sowieso eines Tages sterben wirst?«
Ich meine, Du bist hierher auf diese Welt gekommen, um zu lernen, mit all dem Kram auf eine positive Art und Weise umzugehen. Deshalb habe ich mich auf den Weg gemacht und eine Art von Schule für positive Gefühle ins Leben gerufen. Ein Ergebnis davon hältst Du gerade in Deinen Händen. Ich finde es bedauerlich, dass Du nicht schon in der Grundschule gelernt hast, Deine Gefühle selbst zu bestimmen. Glücklicherweise gibt es eine solche Schule jetzt. Sie heißt: Mein NLP-Practitioner. Mit dem Modell von NLP als Träger habe ich Werkzeuge an der Hand, mein Vorhaben schnell und effektiv umzusetzen.
Den ersten Sinn in Deinem Leben könntest Du also darin erkennen, Dich von Deinen schlechten Gefühlen zu emanzipieren und zu lernen, mehr positive und gute Gefühle zu entwickeln. Das ist ein Unterfangen, das für Dich ein Leben lang wundervolle Arbeit der Weiterentwicklung bedeutet. Dazu musst Du Dich allerdings erst einmal auf den Weg machen. Nehmen wir also an, Du hättest Dich entschieden, Dich auf den Weg zu machen.
Limitierung und Lernen
Dann hast Du Dich entschieden, Dich von Deinen schlechten Gefühlen zu emanzipieren und in Zukunft mehr positive Gefühle zu haben. Dabei hilft Dir meine nächste Erkenntnis: die Qualität Deiner Entscheidungen bestimmt, welche Art von Leben Du führen wirst. Ich habe noch niemanden mit einem aufregend erfolgreichen Leben über den Sinn des Lebens räsonieren hören. Von diesen Menschen höre ich:
»Au ja, mehr davon!«
Und das ist gut. Wenn Du also über die negativen Aspekte Deiner Existenz nachdenkst und Dich fragst, ob »das alles« überhaupt Sinn macht, dann ist es höchste Zeit, Dich zu entscheiden, dass Du ab jetzt sofort mehr gute Gefühle haben willst. Deine bewusste Entscheidung wird das Räderwerk des Universums in Gang setzen und wird Dir präsentieren, was zu tun ist.
Wünsche formulieren
Ich finde es sehr spannend, dass viele Menschen dieses wichtige Gesetz des Universums sträflich vernachlässigen oder ignorieren. Ich bin der festen Überzeugung, dass es eine Kraft im Universum gibt, die für Deine positive Entwicklung zur Verfügung steht. Sie organisiert mit langem Atem und unglaublich feinsinnigen Strategien Dein Fortkommen. Das tut sie, ob Du es nun wahrhaben willst oder nicht.
Es ist viel geschrieben worden über das Thema der »Wünsche ans Universum«. Ich gebe Dir hier klare Anweisungen, wie Du Deine Wünsche formulieren und abschicken kannst, damit sie das Universum auch erfüllen kann. Meine erste, wichtigste Erkenntnis: Der Wunsch, eine Million Euro zu bekommen, wird tatsächlich vom Universum schnurstracks in die Wege geleitet. Meist sind jedoch die Voraussetzungen, die das Universum für notwendig hält, um Deinen Wunsch zu erfüllen, für Dich so abwegig, dass Du sie weder erkennst noch zu befolgen gedenkst. So wirst Du aus Sturheit und mangelnder Flexibilität ewig auf die Summe warten.
Dein möglicher Wunsch nach persönlicher Selbstverwirklichung bringt Dir meistens sehr viel leichter erkennbare Vorschläge. Sie zu befolgen ist auch weit weniger schwierig. Vielleicht steht dann am Ende Deiner Reise zur Selbsterkenntnis die Wahrnehmung, dass Geld für ein glückliches und erfülltes Leben nicht die Voraussetzung ist. Und wahrscheinlich wird dann das Geld wie von selbst fließen!
Immer wieder zum Lernen kommen
Auch die alten östlichen Kulturen haben erkannt, dass Dein Sein auf Erden den Zweck hat, die eine oder andere Lernerfahrung zu machen. Die Summe dieser Erfahrungen wird Dich der weisen Erleuchtung näher bringen. Damit Du Dich hin zum Samadhi↗ entwickelst, brauchst Du nicht ins Kloster zu gehen oder Dich in die Einsiedelei zurückzuziehen. Das Universum hat ja etwas vor mit Dir. Es meldet sich im Alltag mit vielen Zufällen und gibt Dir für Deine Entwicklung jede Menge interessanter Hausaufgaben. Wenn Du Deine Hausaufgaben machst, treibst Du Deine karmische Entwicklung voran. Es entspricht jedoch den Gesetzen des freien Willens, dass Du die subtilen Vorschläge durchaus ignorieren kannst. Du kannst Dich entscheiden, lieber bequem zu leben, statt Persönlichkeitsentwicklung zu betreiben. Du kannst Karriere machen und Kohle verdienen. Das ist Deine Entscheidung. Und vielleicht verläuft Dein Leben durchaus normal und zufriedenstellend. Vielleicht wirst Du am Ende eher von Erfolg und Besitz als von Glück im Leben sprechen. Vielleicht erwartest Du das auch gar nicht. Hauptsache Kohle, die macht das Leben doch so viel angenehmer. Und dann ist das Leben plötzlich zu Ende und Du magst Dich fragen:
»War es das nun?
War das alles, was das Leben für mich bereitgehalten hat?«
Keine Angst, Du wirst Deine Chance in einem nächsten Leben erneut bekommen. Du kannst Dich in einer anderen Zeit und in einem anderen Leben erneut entscheiden. Und vielleicht kapierst Du dann endlich den tieferen Sinn Deines Lebens und entscheidest Dich, im Einklang mit den Gesetzen des Universums zu leben.
Begreife Dich im Verlauf der Geschichte
Vielleicht hast Du schon einmal etwas über die Goldmacher des Mittelalters gelesen. Sie versuchten Gold herzustellen – und scheiterten daran. Jeder Atomphysiker kann Dir erklären, dass dies in unserer Zeit kein Problem mehr darstellt. Jeder Schüler weiß heute mehr über Chemie als der klügste Mensch im Mittelalter! So verhält es sich mit vielem Wissen, das Dir heute selbstverständlich ist. Ist unsere Gesellschaft deshalb am Ende der Fahnenstange angelangt? Keineswegs. Was die Strategien zum Erlernen der nonverbalen Kommunikation und die allgemein geltenden Regeln für ein friedliches Zusammenleben angeht, befinden wir uns, leider, noch immer im finstersten Mittelalter. Wenn ich mir überlege, welche wunderbaren Formen des Zusammenlebens möglich wären, wenn ich die Gedanken jedes meiner vielen Gegenüber kennen würde. Lüge, Neid, Missgunst wären weder nötig noch möglich.
Wenn ich mich in der Welt umsehe, bestärkt mich dies in meinem Wunsch, Menschen mehr Sensibilität beizubringen. Ich tue alles in meiner Macht Stehende, den Grundstein dafür zu legen. Dann wird es vielleicht irgendwann selbstverständlich, in der Grundschule zu lernen, die Gedanken Deiner Mitmenschen zu lesen und ein Leben mit ausschließlich positiven Gefühlen zu leben.
Eines Tages …
Was das für Dich bedeuten kann
Dies sind einige meiner Erkenntnisse. Dazu kommt eine Haltung der Neugierde zum Leben. Ich glaube alles, was mir andere Menschen erzählen, damit ich zu neuen Verhaltensweisen finde. Ich glaube allerdings keinem Menschen blindlings. Wenn ich nicht selbst die praktische Erfahrung machen kann, die den Erzählungen und Glaubenssätzen anderer Menschen zugrunde liegt, ist kein Postulat für mich von Dauer. Ich habe mich im Leben immer bemüht, alle Erfahrungen, die Licht in das Dunkel der großen Fragen des Lebens bringen können, selbst zu machen.
Mit diesem Buch möchte ich Dich ermuntern, es mir gleichzutun. Wenn Du in einer ruhigen Minute Deine Wünsche ans Universum richtest, wirst Du erstaunt sein, welche abenteuerlichen Entwicklungen Dein Leben nehmen kann – wenn Du dazu bereit bist.
Dann werden wir vielleicht eines Tages bei einer Tasse Tee unsere Erfahrungen austauschen. Du magst vielleicht zu anderen Erkenntnissen über das Leben gekommen sein. Eines jedoch ist sicher: Du wirst Dich keine Minute gelangweilt haben.
Also, worauf wartest Du: Mach Dich auf den Weg!
NLP wird Dein Leben einfacher machen
Für viele Menschen haben die drei Buchstaben N, L und P fast etwas Magisches an sich. Und oft schon soll dieses NLP ja als Retter in allerlei Not gedient haben. In diesem Abschnitt habe ich Hinweise darüber gesammelt, wie Du beginnen kannst, NLP nutzbringend auf Dein Leben anzuwenden.
Kürzlich sprach ich mit Rudi, einem guten Bekannten. Er beklagte sich über seine neue Freundin: »Chris, die hat Hummeln im Hintern! Keine Minute kann sie still sitzen und immer sucht sie sich was zu tun. Die trägt mir noch die ganze Ruhe aus dem Haus!« Interessanterweise kam das Gespräch mit Gerda, seiner Freundin, ein paar Tage später auf das gleiche Thema. Bei ihr lautete die Zusammenfassung so: »So lieb der Rudi auch ist, er ist einfach ein Lahmarsch! Immer sitzt er nur rum und will nix machen. Na ja, wenigstens im Bett klappt es ganz gut!« Schon sind wir mitten im Modell von NLP gelandet.
Was ist NLP?
Zwar sind meine Botschaften, Ratschläge und Tipps in diesem Buch auch ohne eine tiefer gehende Beschäftigung mit dem Neuro Linguistic Programming möglich. Vielleicht fragst Du Dich jedoch,was manche der verwendeten Fachworte bedeuten mögen. Nimm die folgenden kurzen Erläuterungen als eine Art von Brille, durch die Du meine Ratschläge betrachten kannst. Alle verweneten Fachworte habe ich ausführlich im Glossar erklärt. Dazu findest Du hinter jedem Fachwort einen kleinen Pfeil ↗. Wenn Du ihn hinter einem Wort findest, kannst Du im Glossar am Ende des Buches nachschlagen und findest die Erklärung dazu.
NLP-Definition
NLP ist ein Sprach- und Kommunikationsmodell mit Ansätzen aus der Psychologie, der Hypnose und den Sprachwissenschaften. Diese Definition klingt für viele Menschen nicht wissenschaftlich, sie ist es auch nicht. NLP ist weder eine Wissenschaft noch eine Sekte. NLP ist eine Sammlung nützlicher Tipps und Tricks aus der Schatzkiste der Neurowissenschaften, der kognitiven Psychologie, der Hypnotherapie, des gesunden Menschenverstandes und einigem mehr.
Das Modell von NLP entstand in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts aus dem Bedürfnis heraus, Psychotherapeuten festgelegte Verfahrensanweisungen zu liefern, die ihren Erfolg in der Therapie gewährleisten sollten. Sehr früh jedoch erkannte man, dass sich die Ansätze aus diesem Modell mit seinen Glaubenssätzen, Techniken und Formaten auch sehr erfolgreich in anderen Bereichen anwenden ließen.
Für mich ist NLP hauptsächlich ein sehr wirksames Werkzeug. Mit seiner Anwendung gebe ich Dir Hilfestellung bei Deiner persönlichen Entwicklung, hin zu einem selbstbestimmten und glücklichen Leben.
Die hilfreichen NLP-Grundannahmen
Man nennt sie die »Zehn Gebote des NLP« oder auch »NLP-Axiome«. Und sie stellen das Fundament des Modells dar. Ich garantiere Dir, wenn Du die NLP-Grundannahmen beherzigst, kommst Du weder in den Himmel noch wirst Du heiliggesprochen. Das Nachdenken über die Grundannahmen und ihre Integration in Dein Leben kann Dir dabei helfen, wertvolle Einsichten über Dich zu gewinnen und die alltägliche Kommunikation einfacher und effektiver zu gestalten. Hier sind sie:
# 1: Die Bedeutung Deiner Kommunikation liegt in der Reaktion, die Du erhältst.
# 2: Ändere den Prozess Deiner Wahrnehmung, nicht den Inhalt.
# 3: Alle Mittel für Deine Veränderungen sind bereits in Dir vorhanden.
# 4: Deine Landkarte ist nicht die Landschaft.
# 5: Dein positiver Wert als Mensch bleibt konstant.
# 6: Es gibt eine positive Absicht hinter jedem Verhalten.
# 7: Es gibt einen Kontext, in dem jedes Verhalten nützlich ist.
# 8: Alle Ergebnisse Deiner Veränderung sind etwas, das Du erreicht hast.
# 9: Alle Unterscheidungen in Bezug auf Dein Verhalten sind durch die fünf Sinneskanäle darstellbar.
# 10: Wenn das, was Du tust, nicht funktioniert, tue etwas anderes.
Welchen Nutzen bringt Dir eine Beschäftigung mit NLP?
Eine wichtige Grundannahme ist die Nummero vier:
»Deine Landkarte ist nicht die Landschaft.«
Der Satz bedeutet, dass Deine Wahrnehmung einer Situation NICHT die Situation selber darstellt. Wie das Beispiel auf der vorigen Seite mit Rudi und Gerda gut illustriert: zwei Menschen, zwei verschiedene Wahrnehmungen der gleichen Situation.
Wir könnten nun trefflich darüber streiten, wer von beiden recht hat. Wichtig ist, dass jeder der Beteiligten von der Wahrheit seiner Aussage überzeugt ist. Das führt zu vielen Missverständnissen und in der Folge wird bei ähnlichen Situationen viel gestritten. Mit den Mitteln von NLP, dem Heranziehen der Grundannahmen sowie einigen Übungen kannst Du den verschiedenen Sichtweisen von Rudi und Gerda auf den Grund gehen und ich werde Dir zeigen, wie sie ihr Problem ein für alle Mal lösen können.
Wichtig ist mir, dass Du auch mit meinen angebotenen Übungen experimentierst. Damit lernst Du am schnellsten. Letztlich wird Dir Dein zunehmenes Wissen über die Anwendung von NLP dazu dienen, so etwas wie eine Gebrauchsanweisung für Dein Gehirn zu entwickeln. Mit dem, was Du in diesem Buch erfährst, wird sich Dein Leben zwangsläufig verändern. Das geschieht ganz ohne Manipulation – einfach nur durch das Wissen, das Du Dir aneignest.
Ein Beispiel gefällig? Stelle Dir vor, ich würde Dir beweisen, dass schlechte Gefühle allesamt ihren Ursprung in Dir haben. Nicht bei Deinem Partner, der wieder einmal etwas Falsches gesagt hat, nicht bei Deiner angeblich so karrieregeilen Kollegin.
Erfahrungen sammeln und anwenden
Nach einiger Zeit der Beschäftigung mit dem Modell von NLP werden die wichtigen Erkenntnisse und Techniken von der bewussten Anwendung Deines Wissens zu unbewusstem Wissen geworden sein. Die NLP-Anwendungen werden Teil Deines Lebens geworden sein und Deine tägliche Entscheidungsfindung positiv beeinflussen.
Wahrscheinlich lässt Du dann Deine Mitmenschen mehr sein, wie sie sind. Du kümmerst Dich lieber um Deine eigenen, möglichst guten Gefühle. Das wird oft nur gegen den Widerstand Deiner Umgebung gehen. Immer nur gute Gefühle – das macht viele Deiner Mitmenschen misstrauisch.
Schon bald wirst Du feststellen: Sich mit dem Modell von NLP zu beschäftigen ist nicht nur spannend und nützlich, sondern macht auch eine Menge Spaß. Dabei steht nicht die Manipulation anderer Menschen im Vordergrund, sondern vielmehr eine Menge an positiven persönlichen Erfahrungen und die Justierung eigener Einstellungen, die Dein Leben verändern.
Ja, wir leben in tollen Zeiten
Nicht alles ist so schlecht, wie Du oft glauben magst. »Früher war alles viel besser!« Vor ein paar Tagen hörte ich zwei achtjährige Jungs auf dem Spielplatz diesen Satz zueinander sagen. Vielleicht ist es Dir im Alltagstrubel nicht aufgefallen, aber nach meiner Ansicht lebst Du in der besten aller bisherigen Zeiten. Einen kleinen Überblick der vielen Vorteile unserer Gegenwart präsentiere ich Dir in diesem Kapitel. Vielleicht inspiriert er Dich, das Leben noch mehr von der positiven Seite her zu betrachten.
TOLL 1: Dein langes Leben
Hättest Du als Jäger in der Steinzeit gelebt, würde Deine durchschnittliche Lebenserwartung etwa 30 Jahre betragen haben. Selbst um das Jahr 1800 lag die durchschnittliche Lebenserwartung erst etwa fünf Jahre höher, nämlich bei 35 Jahren. Die Säuglings- und Jugendsterblichkeit war hoch. Mehr als die Hälfte aller jungen Menschen erreichte das Erwachsenenalter nicht.
Nimm dagegen das Jahr 2010, aus dem wir die aktuellsten gesicherten Zahlen für Deutschland besitzen: Die durchschnittliche Lebenserwartung lag bei über 75 Jahren! Das ist doch ein guter Ausgangspunkt. Und wichtiger: Es gibt Erkenntnisse, wie Du diese Lebenserwartung erreichen oder noch steigern kannst. Willst Du die großen Geheimnisse erfahren? Lies weiter!
Einer der wichtigsten Einflussfaktoren für ein langes Leben ist Deine Beziehung. Lebe in einer harmonischen und glücklichen, auf gegenseitige Angebote ausgerichteten, emanzipierten Liebesbeziehung. Das ist der wichtigste Faktor für Dein langes und glückliches Leben. Gewöhne Dir das Rauchen ab – oder erst gar nicht an. Nimm ab – oder erst gar nicht zu, indem Du moderat und fettarm isst. Bewege Dich mehr – oder fang erst gar nicht mit der körperlichen Faulheit an. Halte Deinen Körper und Deinen Geist flexibel. Ja, das weiß doch jedes Kind. Es wäre tatsächlich so einfach …
Wenn Du Dir nach der Erkenntnis der obigen Zeilen ein langfristiges persönliches Programm für Dein langes Leben zurechtgelegt hast, kannst Du Dir die Frage stellen, was Du mit diesem langen Leben anfangen willst.
TOLL 2: Das Wissen der Welt
Es ist für Dich in der heutigen Zeit ohne Weiteres möglich, auf das Wissen und die Erfahrung vergangener Zeiten in einem Maße zuzugreifen, wie es noch vor wenigen Jahrzehnten nicht einmal vorstellbar war. Ein paar Beispiele gefällig?
Du kannst Dich ständig weiterbilden oder ein Bewusstsein dafür entwickeln, was gerade in der Welt passiert. Wie? Du kannst alle großen Zeitungen der Welt in jedem Augenblick auf Deinen Tisch bekommen. Meist in Englisch. Das sprichst Du nicht? Das Internet hält Tausende von Lehrfilmen bereit, um Dich in diese weltweit genutzte Sprache einzuführen oder sie zu verbessern. Die großen Universitäten vieler Länder haben eine Vielzahl ihrer Kurse und Seminare frei zugänglich ins Internet gestellt. Kunstgeschichte, Musik, Technik, Mathematik … alles, wofür Du Dich interessierst, ist für Dich nutzbar. Soll ich weitermachen?
Fast alle großen Museen haben ihre wichtigen Werke als hochauflösende Digitalaufnahmen im Internet bereitgestellt. Wenn Du willst, kannst Du Dir die Mona Lisa so genau ansehen, dass Du jeden Schwundriss im Craquelé (siehe Wikipedia: Craquelé) oder die feinen Details der einzelnen Pinselstriche bemerkst. Velázquez, van Gogh, die Decke der Sixtinischen Kapelle – alles steht auf einen Klick bereit. Nicht nur die Werke, sondern ausführliche Erklärungen über Maltechnik, Ikonographie, Inhalt und Bedeutung der Werke. Und hier hört es längst nicht auf.
Mit Deinem Mobiltelefon oder einem ganz normalen Computer kannst Du Dir ganze Bibliotheken urheberrechtsfreier deutschsprachiger Bücher aus dem Internet herunterladen. Das ist fast die gesamte deutsche Literatur-
geschichte, bis weit in den Anfang des 20. Jahrhunderts hinein. Meinen Goethe, den oft zitierten Büchner und viele andere lese ich in freien Minuten erneut, mit viel Interesse und Spaß an der Sache – und natürlich auch mit frischem Blick.
Sollte Dir das nicht reichen, stellt Dir das Buchportal von Google weitere 40 000 000 Bücher (in Worten: vierzig Millionen!) zur Verfügung. So viel fasst keine reale Bibliothek unserer Zeit. In der Deutschen Bibliothek in Berlin stehen etwa 24 Millionen Publikationen bereit. Apropos Publikationen: Noch am Anfang des 19. Jahrhunderts – also zu Goethes Zeiten – dauerte es oft Jahre, bis es über Veröffentlichungen von kritischen Artikeln zu einer Rückmeldung, Diskussion und Auseinandersetzung über ein Thema kam. Das ging im 20. Jahrhundert auch nicht wesentlich schneller. Und heute?
Wissenschaftliche Artikel sind sofort nach ihrer Veröffentlichung im Internet einem großen Kreis von Wissenschaftlern nützlich. Auch die lesende Zielgruppe hat sich vergrößert. Mein kikidan-Newsletter erreicht wöchentlich mehr als 20 000 Leser. Goethe war zufrieden, wenn er bei der Veröffentlichung eines neuen Werkes 1000 Exemplare verkaufte. Das sagt nichts über die Qualität aus, jedoch viel über eine treffsichere Erreichbarkeit.
TOLL 3: Die Welt ist klein geworden
Der Maler Emil Nolde und seine Frau Ada packten am 1. Oktober 1913 ihre Koffer und reisten mit dem Zug über Warschau nach Moskau. Danach weiter mit der Transsibirischen Eisenbahn über den Ural und Sibirien in die Mandschurei. Und weiter über Shenyang und Seoul nach Busan, von wo aus sie eine Fähre nach Fukuoka in Japan nahmen und dann per Eisenbahn nach Osaka weiterreisten. Die Reise dauerte etwas über einen Monat und kostete, auf die heutige Kaufkraft umgerechnet, etwa 7000 Euro pro Person.
Wenn ich morgen reisen wollte, steht mir eine ähnliche Strecke über Moskau und Peking zur Verfügung, allerdings per Flugzeug. Die Reise würde etwas über 18 Stunden dauern und in der billigsten Variante circa 500 Euro kosten. Es ist deshalb kein Wunder, dass sich heutzutage 18-jährige »Abenteurer« nach dem Bestehen ihrer Abiturprüfung mit gespartem Taschengeld und genügend Sponsoring ihrer Eltern auf den Weg machen und für eine Zeit lang die Welt erkunden.
Familienurlaube in Thailand, Amerika, Afrika oder sonst wo auf der Welt zählen zur Normalität. Du brauchst nur einmal am Ferienbeginn den nächsten Flughafen zu besuchen. Du hast heute die einfache Möglichkeit, große Strecken schnell zu überwinden. Auch dies ist ein Ausdruck dafür, dass die Welt für Dich kleiner geworden ist.
Eine E-Mail versendest Du heute ohne große Gedanken rund um die Welt und erwartest ein paar Minuten später die Antwort. Telefonieren mit der dazugehörigen Bildinformation über Facetime, Zoom oder andere Anbieter ist zu einem kostenlosen, weltumspannenden Vergnügen geworden.
Angebote gibt es genug
Vielleicht ist es mir gelungen, Dir etwas von dem Optimismus zu vermitteln, der mich befällt, wenn ich darüber nachdenke, was mein Leben gerade so positiv macht. Ein großer Nachteil ist es für die meisten Menschen allerdings, dass diese wunderbaren Angebote eben genau dies sind: ANGEBOTE. Du wirst tatsächlich entscheiden müssen, wie Du Deine freie Zeit nutzt. Willst Du eine Stunde sinnlos bei Facebook daddeln oder Dich mit einem guten Buch aus vergangenen Zeiten beschäftigen?
Du musst auch entscheiden, ob Dir ein Selfie mit Freundin vor der Mona Lisa ausreicht oder ob Du Dich wirklich einmal mit der Kunst des Sfumato und dem Leben Leonardo da Vincis beschäftigen willst. Wenn Du nicht weißt, was oder wer hinter beiden Namen steckt, musst Du entscheiden, ob Du Dich darüber informieren willst. Die Angebote sind reichlich vorhanden. Wieso entscheiden sich trotzdem die weitaus meisten Menschen lieber für gedankenlosen Konsum als für ein selbstbestimmtes Handeln?
Gibt es eigentlich genug für alle?
Das bringt mich gleich zum nächsten Thema. Schlag nur einmal die Zeitung auf und lies ein paar Überschriften. Schon geht es los: »Dürrekatastrophe: nicht genug Wasser« – »Überbevölkerung: nicht genug Platz« – »Armut in der Gesellschaft: nicht genug Geld«. Einer meiner Freunde beklagte sich bei mir, nachdem er seinen Job gewechselt hatte, über seine 4800 Euro Nettoverdienst. »Wie soll ich davon nur leben?« Bemerkst Du schon, worauf ich hinauswill?
Niemand liest offensichtlich gerne Nachrichten darüber, wie gut es uns gerade geht. Niemand macht sich gerne Gedanken darüber, was alles funktioniert und wie viel wir tatsächlich »haben«. So verwundert es nicht, dass Du schon von klein auf zum Nachdenken über all das angeleitet wirst, was Du nicht hast. Diese Haltung bestimmt große Teile der Gesellschaft – und wahrscheinlich bestimmt sie auch Dich. Deshalb ist es an der Zeit, Dir über das Thema »Mangel« Gedanken zu machen. Allerdings komme ich von der anderen Seite.
Opfer Deiner Programmierung
Ich formuliere als Frage:
Gibt es genug für alle auf dieser Welt?
Das ist eine nicht ganz einfach zu beantwortende Frage, wenn Du in den Denkkategorien bleibst, die Dir mit Deiner Erziehung, in den Medien und der allgemein herrschenden Ansicht präsentiert werden. Die Medien zeichnen mit dem Fokus auf Hungersnöte, Kriege, Staatspleiten und Katastrophen kein sehr positives Bild von unserer Zeit. Ich formuliere die Frage deshalb etwas ausführlicher:
Darf ich mich im relativen Luxus, in dem ich lebe, wohlfühlen und ihn genießen?Darf ich ungestraft gute Gefühle haben? Vielleicht nehme ich ja jemand anderem ein gutes Gefühl weg, das er möglicherweise dringend bräuchte?Solche Fragen erscheinen Dir vielleicht unnötig, sind jedoch für viele Menschen von Bedeutung. Gerade die letzte Frage höre ich oft. Sie wird mir in Workshops gestellt, wenn ich Techniken vermittle, langfristig gute Gefühle zu haben. Natürlich gibt es begrenzte Ressourcen auf der Welt. Wie kämen sonst die Preise für Rohstoffe und Edelmetalle zustande?
Auf diesen Seiten thematisiere ich allerdings immaterielle Güter: Glück, Erfolg, Zufriedenheit. Ich glaube fest daran, dass es von diesen Gütern für Dich und für jeden Menschen auf dieser Erde so viel gibt, dass es für alle reicht. Und dass dann noch so viel davon übrig ist, dass es für alle Zukunft reichen würde. Du willst ja sicherlich auch für Deine Zukunft mehr als genug Glück und Erfolg haben können.
Dies ist mein fester Glaube und ich habe ihn zum Zentrum meiner Lebensweise gemacht. Leider jedoch glauben das viele Menschen nicht. Zuerst bearbeite ich deshalb die Frage, ob es genug gute Gefühle für alle gibt. Diese Frage begegnet Dir in vielfältigen Verpackungen. Da gibt es zum Beispiel den Kollegen, der seinen »Schatz« an Wissen eifersüchtig hütet. Er macht aus seinem vagen Halbwissen Geheimnisse, als gäbe es nicht genug Wissen für alle. Da gibt es den Teilnehmer an einem Workshop, der den überreichen Schatz an guten Gefühlen, mit denen wir vom ersten Tag an experimentieren, ganz alleine und nur für sich haben will. Da gibt es den aufgebrachten Teilnehmer, der während eines Workshops zu mir kommt und sich beklagt, ein Teilnehmer hätte ihm sein gutes Gefühl genommen und ihm dafür schlechte Gefühle eingepflanzt …
Schleichender Egoismus und Unwillen zum Teilen – Du merkst schon, die Liste kannst Du beliebig lang gestalten. Allen Beispielen jedoch liegt eine Haltung zugrunde: Es gibt nicht genug für mich. Das Modell von NLP bietet Dir einen hervorragenden Ansatz, mit diesem Thema umzugehen:
Es ist der »Was-wäre-wenn …?«-Rahmen↗.
Was wäre zum Beispiel, wenn es …
… genug gute Gefühle für alle auf dieser Welt gäbe?… deshalb so viele gute Gefühle nur für Dich gäbe, dass Du glatt zerplatzen würdest, wärest Du ihnen plötzlich gleichzeitig ausgesetzt?… nötig wäre, die überschüssigen guten Gefühle an andere Menschen weiterzugeben, gerade weil Du so viele davon hast?… als direkte und indirekte Folge auch genug Energie, Essen, Liebe, Freude, Geld und was nicht noch alles gäbe?Was wäre, wenn Du nur eine Strategie finden müsstest, wie Du diesen Überreichtum für Dich nutzbar machen kannst? Dann läge es wieder einmal an Dir. Denn dann hast Du bereits begonnen, den generativen Ansatz Deines Lebens zu verstehen. Dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zur Korrektur Deiner Sprache. Schließlich spiegelt Deine Sprache auch Deine Welt wider.
Also: Was wird geschehen, wenn Du den Konjunktiv, die Möglichkeitsform, mit seinen »wäre«, »hätte«, »würde«, in die aktive Form des »ist«, »habe«, »werde«, überführst?
Dieser generative Ansatz wird eine wichtige Grundlage in Deinem Leben werden. Du kannst Dich zu dieser Lebenseinstellung entscheiden und damit bereits den Bereich der Anwendung einer simplen NLP-Technik verlassen.
Der generative Ansatz zusammengefasst
Ich fasse nochmals die Erkenntnisse der letzten Seiten zusammen. Ich rate Dir, sie als Glaubenssätze in Dein Leben zu übernehmen. Also: Es gibt genug von allem auf der Welt. Weil es genug von allem gibt, kannst Du Dich entscheiden, mehr von dem zu tun, was Dir im Alltag gute Gefühle macht, und weniger von dem, was Dir schlechte Gefühle macht. Du kannst glauben, hier auf Erden Dein Leben zu leben, um diesen Ansatz zu verwirklichen und ihn zum Wohle für Dich und Deine Mitmenschen in allen Lebensbereichen umzusetzen.
Dabei hilft Dir auch NLP: Lerne die Tehnik des Future Pace↗. Darin versetzt Du Dich oder Dein Gegenüber in eine Situation in der Zukunft und kannst assoziiert↗ neues Verhalten üben. Sei großzügig mit Dir und Deinen Mitmenschen. Du kannst geben, so viel und solange Du willst. Du hast unerschöpfliche Ressourcen.
Ein weiterer Rat: Stelle Dir vor, Deine guten Gefühle wären sehr ansteckend. Beginne gleich damit, jeden Menschen mit Deiner positiven Energie zu bestrahlen. Jedem Menschen, dem Du begegnest, kannst Du ein klein wenig bessere oder sogar viel bessere Gefühle machen. Experimentiere mit Neugierde, Spaß und vielen unterschiedlichen guten Gefühlen! Ehrliche Komplimente sind ein hervorragender Anfang.
Dies bringt mich an den Anfang des Abschnitts zurück. In allen Jahrhunderten gab es Menschen, die nicht bereit waren, in hergebrachten Denkmustern zu denken. Sie waren Rebellen der jeweiligen Gesellschaft. Aus diesen Menschen haben sich schon immer jene rekrutiert, die weltverändernde Lösungen gefunden haben, während andere in ihrem Mangel feststecken. Du kannst Dich nun entscheiden: Willst Du zu jenen gehören, die glauben, immer zu wenig zu haben? Oder willst Du mit Deiner neuen Haltung an spektakulären Lösungen des »Genug für alle« arbeiten?
Was Du im Leben wirklich brauchst
In diesem Abschnitt präsentiere ich Dir eine kleine Reflexion über das Wichtige im Leben. In jedem Jahr findet sich eine kleine Gruppe an Menschen zusammen, die für eine längere Zeit intensiv an der Entwicklung ihrer Persönlichkeit arbeiten wollen. Mit meinen »Trainern« unternehme ich abenteuerliche Reisen in alle Welt. Mit einigen dieser Trainer besuchten wir vor nicht allzu langer Zeit in Thailand Felsenhöhlen, die den frühen buddhistischen Einsiedlern als Unterkunft dienten. Als Nachtlager musste der blanke Fels herhalten. Felsige Überhänge schützten vor Regen und die nötige Nahrung spendeten die Bewohner der nahe liegenden Dörfer oder der nahe gelegene Urwald.
Bei der Weiterreise ergab sich eine fruchtbare Diskussion über das, was »man« wirklich im Leben braucht. Ich finde, Du verbringst Deine Tage mit so vielen unreflektierten Ansprüchen an Dich und an Deine Umgebung. Was hast Du im Leben nicht schon alles gebraucht? Und wie oft warst Du enttäuscht, als Deine Wünsche nicht in Erfüllung gingen? Ich glaube, es ist an der Zeit, grundsätzlich darüber nachzudenken, was Du wirklich brauchst
im Leben.
Du möchtest Dir also Deine Wünsche erfüllen. Folge mir dazu auf einen kleinen Umweg. Selbst wenn Du heute das Essen und Trinken auslässt, selbst wenn Du nicht schläfst, wird morgen die Sonne am Horizont aufgehen. Und wieder wird nur ein Bruchteil Deiner Wünsche erfüllt sein. Und das gilt für übermorgen und auch für den Tag danach. Wahrscheinlich wird die Sonne wieder am Horizont erscheinen, wenn Du schon längst nicht mehr lebst, und wahrscheinlich werden die meisten Deiner Wünsche auch dann nicht erfüllt worden sein.
Ich ziehe aus dieser Erkenntnis eine große Beruhigung. Wenn es wieder einmal wild durcheinandergeht in meinem Leben, weiß ich mit Sicherheit, dass dieses große Kontinuum existiert.
Ein Besuch im Schlaraffenland
Im Angesicht der buddhistischen Felsenwohnungen stellte ich zur Diskussion, wie frei Du sein könntest, wenn es Dir gelänge, Deine Ansprüche auf ein Minimum zu reduzieren. Du kannst an den Felsen relativ einfach die drei ersten Ebenen der Maslowschen Bedürfnispyramide↗ befriedigen: Nahrung, Kleidung und Wohnung. Zumindest könntest Du das an diesem besonderen Ort. Dort herrscht eine beständige Temperatur von über 30 °C. Ein Tuch, um Deine Blöße zu bedecken, ist alles, was Du an Kleidung brauchst. Wenn Du eine gute Geschichte erzählen kannst, wird Dir dafür sicher jemand ein solches Tuch überlassen.
Gehe in den Urwald und komme nach einer Stunde mit genügend Früchten zurück, um für den Tag satt sein zu können. Du wirst also nie Hunger leiden müssen. Es wächst immer genug auf den Bäumen, um mehr als einen Menschen täglich satt zu machen. Wenn Du dreimal täglich essen willst, hast Du deinen Bedarf mit einer Stunde Aufwand gedeckt.
In Thailand habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mich in kurzer Zeit daran gewöhnen kann, auf hartem Boden zu schlafen. Nach ein paar Tagen der Gewöhnung ist es ganz leicht, erholsamen Schlaf zu finden. Wenn die Regenzeit kommt, kann es sein, dass Dein Lager nass wird. Die Mönche haben deshalb Abflussrinnen und Tropfkanten in den Fels gegraben. Sie blieben so auch während der nassen Jahreszeit im Trockenen.
Nehmen wir also einmal an, Du hättest Dich entschlossen, mit dieser maximalen Freiheit und Anspruchslosigkeit zu leben. Dann hättest Du jetzt alles, was Du zum Leben brauchst. Ein bis zwei Stunden Aufwand pro Tag – und Du kannst tun und lassen, was Du willst. Auch nach einer gehörigen Portion Schlaf von vielleicht acht Stunden, bleiben Dir noch 14 Stunden maximaler Freiheit, die Du mit Sinn und Inhalt füllen könntest.
Was tust Du, wenn Du diese Freiheit hast?
Und, was würdest Du nun tun? Was wäre, wenn Du in Deinem Leben diesen Freiheitsgrad erreicht hättest? Alles, was Du jetzt denkst oder sagst, wird vermutlich mit den Ansprüchen der Jetztzeit und mit den damit verbundenen Möglichkeiten zu tun haben. Also: Was würdest Du tun?
In den sozialen Medien existiert der Begriff der »Bucketlist«. Das ist eine Liste an Erlebnissen, die Du im Leben einmal machen willst. Das wird Dich für eine Weile beschäftigen. Und wie ist es mit dem, was Du besitzen willst? In der buddhistischen Lehre spielt Besitz eine untergeordnete Rolle. Und selbstverständlich kannst Du Dich fragen, ob all das, was Du Deinen Besitz nennst, nicht eigentlich DICH besitzt. Für unsere von Besitz geprägte Zeit ist es sicher eine gute Idee, zu einer Haltung zu finden, die es Dir erlaubt, Deinen Besitz genießen zu können. Diesen Genuss ohne Abhängigkeit kannst Du zu einer Deiner guten Eigenschaften machen, Abhängigkeit von Deinen Besitztümern zu einer schlechten.
Vielleicht willst Du in einer ruhigen Minute auch darüber nachdenken, ob und wie die vielen Ansprüche, die Du an Dich, an Deine Umgebung und an Dein Leben stellst, tatsächlich dazu beitragen, Dich glücklich zu machen. Du kannst davon ausgehen, dass es eine Menge Menschen gibt, die ein direktes Interesse daran haben, dass Du möglichst materiell und mit vielen Besitzansprüchen lebst. Deshalb wird Konsum und Besitz in unserer Gesellschaft als positiv dargestellt. Ein selbstbestimmtes Leben setzt die Interessen anderer Menschen an Deinem Konsum in ein vernünftiges Verhältnis zu dem, was Du
wirklich brauchst.
Das gute Verhältnis zum eigenen Anspruch
Betrachte einmal all die Gegenstände, die Dich umgeben und die Du besitzt. Betrachte sie mit der Haltung, sie plötzlich nicht mehr zu haben. Was davon kannst Du einfach loslassen, was fällt Dir schwer, loszulassen, und worauf willst Du unter keinen Umständen verzichten? Würde Dich der Verlust aller Gegenstände in Deinem Leben zu einem anderen Menschen machen?
Und wie verhält es sich mit Deinen geistigen Besitztümern? Ich meine damit die Ansprüche an Dich und Deine Umgebung. Wenn Du in einer ruhigen Minute einmal Deine Ansprüche überprüfst, wirst Du herausfinden, wie viele davon unnötig oder sogar hinderlich sind.
Ich behaupte: Ohne diese Ansprüche würde Dein Leben ziemlich einfach werden. Dann würdest Du allerdings auch darüber nachdenken müssen, was Du mit all der gewonnenen Freiheit anfangen willst. Und wenn Du noch ein paar Minuten länger nachdenkst, wird Dir dämmern, dass Du gar keine Felsenwohnung brauchst, um zu einem einfachen Leben zu gelangen.
Die Freiheit, die Du suchst, sie findet nämlich in Deinem
Kopf statt …
Veränderung ist … und bleibt
Wozu ist Veränderung gut? Mal angenommen, ich verspräche Dir, dass Dein Leben in Zukunft selbstbestimmt verlaufen wird: Ist es auch das, was DU willst?
Für viele Menschen ist Selbstbestimmung eine Last. Sie lassen sich durchs Leben treiben und treffen ihre Entscheidungen so, wie sie sich eben als notwendig gerade präsentieren. Den Weg des geringen Widerstandes zu gehen, daran ist erst einmal nichts Falsches und ich will diese Einstellung auch nicht als gut oder schlecht bewerten. Ich sage Dir jedoch voraus, dass Du Dir irgendwann einmal die große Frage stellen wirst: »Was will ich vom Leben?«
Willst Du dann erkennen müsssen, dass Du Dich bis
dahin durch Dein Leben treiben hast lassen? Oder willst Du Dein Leben aktiv gestalten und verändern?
Es scheint die Tendenz des Lebewesens Mensch zu sein, sich unaufwendig und mit möglichst wenig Veränderung sicher durchs Leben zu bewegen. Diese Tendenz findest Du auch in Deinem Leben wieder. Jede Form von Versicherung beispielsweise ist eine Art von Ablasszahlung zur Vermeidung des Unvermeidlichen: von Veränderung und dem Eintreten unvorhersehbarer Ereignisse. Veränderung halte ich für einen Bestandteil des Lebens und ja, in meinen Glaubenssätzen markiere ich die Fähigkeit zur Veränderung als eine gute Eigenschaft. Auch die alten Griechen erkannten die Bedeutung der Veränderung.
»Nichts ist beständiger als der Wandel!«
Diese Erkenntnis notierte der griechische Dichter Heraklit bereits im fünften Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Und er war bestimmt nicht der Erste, der dies erkannte. Im Modell von NLP wird der Wandel thematisiert – in Form von Flexibilität↗, der idealen Haltung zum Thema Veränderung. Zwischen den Zeilen aller NLP-Grundannahmen kannst Du einen wichtigen Satz lesen:
Das Individuum mit der größten Flexibilität in seinem Verhalten dominiert die jeweilige Situation.
Bequem versus Veränderung
Deine Haltung zu Veränderung wird von zwei gegenläufigen Faktoren bestimmt:
1. Der Notwendigkeit, Dich zu verändern
2. Deiner Unwilligkeit, Dich zu verändern
Ohne Veränderung kein Leben. – Das müsste das logische Ergebnis Deines Denkprozesses sein, wenn Du über das Thema »Veränderung« nachdenkst. Wie kommt es aber, dass Du diesen Grundsatz so häufig nicht achtest und Unwilligkeit und Bequemlichkeit das Ruder übernehmen? Liegt das wirklich nur an Deiner mangelnden Selbstdisziplin?
Ein Ansatz für eine schlüssige Erklärung findet sich in Deinem Reptiliengehirn, in der Medulla oblongata. Dort finden sich die wichtigsten Überlebensprogramme aus der Frühzeit der Entwicklung des Homo sapiens. Alle Prozesse, die dort verarbeitet werden, sind fest verdrahtet und finden auf der reflexiven, subbewussten Ebene statt. Dort laufen Programme ab, die Du bewusst nicht beeinflussen kannst. Die Steuerung Deiner Organe, die Verdauung und auch der Fortpflanzungstrieb haben dort ihren Ursprung. Sicherlich kennst Du den Zustand, wenn Dein Gehirn wieder einmal zwischen Deine beiden großen Zehen rutscht und all Dein Denken nur noch ein Ziel hat: Fi…en.
Eine gute Ausrede für Dich
Auch Deine Fähigkeit, aus wenigen, gleichartigen Erlebnissen eine Tendenz zu generalisieren, stammt aus diesen Regionen. Diese Fähigkeit ist gut für Dich, wenn Du nicht jedes Mal prüfen willst, ob bei einem Schritt vorwärts der Boden trägt. Sie ist schlecht für Dich, wenn Du nach zwei erfolglosen Bewerbungsgesprächen auf die zwanzig nächsten schließt.
So verhält es sich auch mit der Veränderung. Möglichst wenig Veränderung in Dein Leben zu lassen ist so lange gut, wie das, was Du tust, dazu führt, dass Du am Leben bleibst. Statistisch gesehen ist das, was Du bereits überlebt hast, gut geeignet für ein weiterhin erfolgreiches Überleben. Das hat Dein Reptiliengehirn gelernt, klammert Deinen freien Willen aus und nimmt keine Rücksicht darauf, ob sich das Resultat gut oder schlecht anfühlt.
Daher kommt es, dass Menschen, die an Depression leiden, trotzdem Handlungen wiederholen, die ihre Depression verstärken. Sie führen Programme aus dem Reptiliengehirn aus, die es ihnen schwer machen, neues Verhalten anzunehmen und umzusetzen.
In jedem von uns steckt im Prinzip ein fauler Mensch. Nichts zu einer positiven Veränderung Deines Lebens beitragen ist einfach. Eine gute Ausrede ist schnell zur Hand. Aus dem Bett zu springen und Deinen Tageslauf beginnen? Nur ein Viertelstündchen! Bei Übergewicht weniger essen? Aber wenn’s mir doch so gut schmeckt! Die eigene Trägheit mit Fitness überwinden? Kann ich auch morgen noch tun!
Wahrscheinlich kennst Du viele solcher Ausreden. Siefallen Dir ja über den Tag hinweg in Mengen ein. Eine sehr häufige:
»Nur noch dieses eine Mal!«
Das ist eine der häufigen Ausreden, aus denen sich Drogensucht speist.
Veränderung ist gut, aber …
Ich fasse zusammen: Veränderung ist gut. Das kannst Du als Lebensprinzip annehmen. Du bist jedoch auf der tiefsten Ebene Deines Verhaltens darauf programmiert, so wenig wie möglich Neues zu tun. »Keine Experimente!«, sagt Dein Reptiliengehirn. Du schaffst Dir deshalb für Deine Bequemlichkeit jede Menge Ausreden. Das hilft Dir im Alltag leider nicht weiter. Vor allem, wenn Du Wert auf Entwicklung legst und ein selbstbestimmtes, erfolgreiches Leben führen willst.
Zum Glück gibt es im Modell von NLP eine Menge an Techniken und wunderbaren Tricks, die Deine Tendenz zur Bequemlichkeit erfolgreich unterlaufen. Die Technik des Ankerns↗ oder verschiedene, subbewusste Motivationsstrategien helfen Dir dabei.
Wie Deine Realität durch Sprache entsteht
Kommunikation ist ein Prozess, bei dem ZWEI Seiten Informationen liefern. Beide Seiten erwarten ein bestimmtes Ergebnis aus diesem Prozess. Aus eigener Erfahrung weißt Du bestimmt, dass sich dieser Prozess oft in eine Richtung entwickelt, die mit dem Begriff »missverständliche Kommunikation« viel zu schwach beschrieben ist. Was also tun, Damit Du möglichst viele dieser Missverständnisse in der täglichen Kommunikation aus dem Weg räumst?
Das kennst Du vermutlich: Wenn jemand Neues ins Team kommt, gibt es häufig zu Beginn oft Missverständnisse in der Kommunikation. Der eine meint, das gesagt zu haben, was er sich dachte, und ist höchst erstaunt, dass die andere etwas völlig anderes verstanden hat.
Ich schlage Dir zu Beginn dieses Abschnitts eine kleine Übung vor:
1. Du brauchst Dich und zwei weitere Mitspieler.
2. Zwei der Mitspieler verlassen kurz den Raum.
3. Der verbliebene Spieler bekommt Stift, Papier und zwei Minuten Zeit und malt ein einfaches Bild.
4. Der Zweite bekommt nach seinem Eintreten dieses Bild zu sehen und hat 30 Sekunden, um es sich so gut wie möglich einzuprägen.
5. Der Dritte wird hereingerufen, bekommt Stift und Papier. Er hat nun fünf Minuten Zeit, ein Bild zu malen, das der Zweite ihm aus dem Gedächtnis beschreibt.
Der Dritte zeichnet das Bild nach den Vorgaben des Zweiten.
Viel Spaß! Ich empfehle Dir, zuerst diese Übung zu machen und dann weiterzulesen. Fertig?
Meist ist das Ergebnis lustig und geprägt von vielen Missverständnissen. Bestimmt kennst Du das Kinderspiel der »Stillen Post«, das auf ganz ähnlichen Prinzipien fußt und sich darauf verlässt, dass Missverständnisse in der Kommunikation auftauchen. Kommunikation funktioniert eben auf mehreren Ebenen. Dazu gibt es ein funktionales Kommunikationsmodell, das die Vorgänge auf einfache Weise erklärt.
Das »Vier-Seiten-Modell«von Friedemann Schulz von Thun indentifiziert vier Ebenen der Kommunikation.
1. Auf der SACHEBENE vermittelst Du alle nötigen Fakten und Daten einer Nachricht. Die Kommunikation lässt sich auf bestimmte Hauptwörter reduzieren (Metamodell im NLP↗), als Ergebnis auf die Frage: Was genau …?
2. Bei der SELBSTKUNDGABE gibst Du Deine momentane Stimmung, Deine heimlichen und offenen Motive und Deine positiven und negativen Gefühle und Gedanken preis. Obwohl Du es nicht beabsichtigst, bezieht Dein Gegenüber diesen Aspekt der Kommunikation oft auf sich selbst und fühlt sich von Dir persönlich angegriffen.
3. Auf der BEZIEGUNGSSEITE gibst Du über Deine Mimik und Gestik Hinweise. Ein flirtender Augenaufschlag oder ein ernster Blick – so zeigst Du Deinem Gesprächspartner, was Du von ihm hältst. Dies bestimmt, zu einem großen Teil, auch seine Bewertung der Nachricht.
4. Mit jeder Kommunikation willst Du etwas bei Deinem Gegenüber erreichen. Im APPELLASPEKT nimmt Dein Gegenüber auf dieser Ebene Befehle, Wünsche und Ratschläge wahr und bezieht diese auf sich.
Damit Dein Gegenüber alle Aspekte Deiner Botschaft verstehen kann, muss sein Gehirn das, was er aus Deiner Kommunikation wahrnimmt (Deine Gedanken- und Gefühlswelt), für sich interpretieren. Dabei kommt es oft zu Fehlinterpretationen, die Du jedoch leicht ver-meiden kannst.
Das Vier-Seiten-Modell – Beispiele
Ein Beispiel beschreibt ein Ehepaar, das gemeinsam im Auto an der Ampel wartet. Die Ampel springt von Gelb auf Grün um. Der Mann fährt nicht sofort los. Seine Frau meldet sich zu Wort und sagt: »Die Ampel ist grün!« Was kann die Bedeutung dieses Satzes sein?
1. Sachebene: Die Ampel hat auf Grün umgeschaltet.
2. Selbstkundgabe: Ich bin ungeduldig und möchte, dass Du unsere Zeit nicht unnütz vertust.
3. Beziehungshinweis: Muss ich mich schon wieder um Dich kümmern? Du benötigst meine Hilfe, wenn ich mit Dir gemeinsam im Auto fahre.
4. Appell: Trödle nicht – fahr endlich los – gib Gas!
Es gibt noch viele Möglichkeiten der Interpretation. Du hast Dir wahrscheinlich bereits eine eigene zurechtgelegt. Dieser Vorgang ist ein klares Beispiel dafür, wie viele mögliche Aspekte der Interpretation ein ganz normaler Satz haben kann. Ein weiteres Beispiel: Du willst etwas kaufen, und es fehlen Dir 20 Euro. Du bittest einen Freund oder eine Freundin, Dir das Geld zu leihen. Du fragst Deinen Freund: »Kannst Du mir bitte 20 Euro leihen?«
1. Sachebene: Kannst Du mir bitte 20 Euro leihen?
2. Selbstkundgabe: Mir fehlen 20 Euro, ich brauche das Geld von Dir.
3. Beziehungshinweis: Wir sind ja gute Freunde. Deshalb frage ich Dich nach dem Geld. Du bekommst es selbstverständlich zurück.
4. Appell: Gib mir 20 Euro!
Das Vier-Seiten-Modell für den Alltag
1. Beobachte für etwa eine Woche, wie Du mit Deiner Partnerin, Deinem Partner oder Deinen Freunden redest. Nimm die vier Aspekte des Schulz von Thun’schen Modells zu Hilfe.
2. Zeichne mit dem Mobiltelefon ein kurzes Gespräch mit einem Freund auf. Selbstverständlich informierst Du ihn darüber.
3. Zeichne eine Tabelle mit fünf Spalten auf ein Blatt Papier oder nutze fünf Spalten in einer Tabellenkalkulation auf Deinem Computer. Das erste Feld steht für den gesprochenen Satz, die weiteren vier Felder stehen für je eine der oben genannten Kommunikationsebenen.
4. Übertrage das Gespräch in die erste Spalte. Jeder Satz kommt in ein Kästchen. Das Gespräch sollte aus organisatorischen Gründen maximal zwei bis drei Minuten dauern. Analysiere jeden gesprochenen Satz und übertrage ihn in die jeweilige Spalte.
5. Jetzt wird es interessant: Kopiere die Spalte mit den übertragenen Gesprächssätzen in ein neues Dokument und lasse die vier Spalten für die einzelnen Aspekte des Kommunikationsmodells frei. Bitte Deinen Freund, das gesamte Gespräch auf seine Weise zu bewerten.
6. Setzt Euch zusammen und vergleicht die einzelnen Sätze des Gespräches. Interessant wird es bei den »weichen« Bewertungen des Beziehungsaspektes oder der Selbstkundgabe.
Mit dieser Übung kannst Du feststellen, wie viel halluzinatorische Interpretation Du einer Aussage Deines Gegenübers hinzufügst. Im Modell von NLP bemühst Du Dich, erfundene Bewertungen ganz zu vermeiden. Du lernst, auf der Basis Deiner Sinneswahrnehmungen zu arbeiten.
Das Vier-Seiten-Modell war das erste Kommunikationsmodell, mit dem ich gearbeitet habe. Es hat mir geholfen, bevor ich mich mit NLP beschäftigt habe. Ich finde auch heute noch, dass Dir seine Einfachheit und seine klare Struktur helfen können, ein stärkeres Bewusstsein für die Komplexität alltäglicher Kommunikation zu bekommen.