Brauchen wir das Zeug? - Sabine Wolf - kostenlos E-Book

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Sabine Wolf

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Lebensstil
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Haben Sie schon mal intensiv die Werbeblättchen durchgesehen, die jedes Wochenende in Millionen Haushalten verteilt werden? Ich schon... Und ein paar Highlights habe ich mal näher unter die Lupe genommen. Viel Spaß beim nächsten Einkauf :-) PS: Das Buch hieß vorher "Dinge, die Welt nicht braucht"

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Sabine Wolf

Brauchen wir das Zeug?

satirische Gedanken über sinnlosen Konsum

Allen Zusteller*innen gewidmet, die den Müllberg jede Woche verteilen müssen...BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Shopping-Wahnsinn

Bekommen Sie auch jedes Wochenende diese Wahnsinns-Werbeflut zugestellt?? Oder gehören Sie zu den (vernünftigen) Leuten, die einen Aufkleber am Briefkasten haben, auf dem "Bitte keine Werbung" steht? Sehr gut, wirklich löblich!! Und dass meine ich völlig unironisch.

 

Ich freute mich früher immer auf diese paar Blättchen. Als ich in die Lehre ging (damals war Kohl noch Kanzler) fühlte ich mich immer so wahnsinnig erwachsen, wenn ich zu den zwei/drei Leuten gehörte, die sich für die Wochenangebote des nächstgelegenen Supermarktes interessierten, und eifrig die Angebote auf eine kurze Liste schrieb, bei denen ich durch großzügige Vorratshaltung clever sparen konnte (also hauptsächlich Chips, Schokolade und das gute Shampoo). Markentaschentücher kamen selbst im Sonderangebot nicht auf die Liste, da der Discounter günstiger war. Im Laufe unserer drei Lehrjahre erhöhte sich mit jedem Auszug die Anzahl der Lehrjahrskollegen, die auf No-Name-Produkte zurückgriffen. Lehrgeld ist halt knapp.

 

Mittlerweile bin ich genervt von der ganzen Werbung. Ich freue mich nicht mehr auf das Blättchen, das ich durchblättern kann, sondern werde erschlagen von einer Flut an Reklameheftchen, die ich abarbeiten muss. Und zwar rechtzeitig!! Damals zu meiner Lehrzeit konnte ich tatsächlich aussuchen, ob ich montags, dienstags, mittwochs, donnerstags oder freitags einkaufen wollte. Der Samstag kam für mich nie infrage, da ich es selten schaffte, vor 13.00 Uhr einzukaufen. Wie auch, wenn ich mich erst gegen 11.30 Uhr aus dem Bett quälte und dann gaaaanz gemütlich fertigmachte? Mein Frühstück an dieser Stelle mit aufzuführen scheint mir übertrieben, da es aus zwei Toast mit Marmelade bestand und zeitlich nicht wirklich ins Gewicht fiel....

 Ja, damals schlossen die Geschäfte der Stadtteile samstags um 13.00 Uhr. Nur die Innenstädte hatten länger auf - bis 14.00 Uhr. Es sei denn, es war gerade der erste Samstag im Monat - langer Samstag, da schlossen die Innenstadt-Geschäfte erst um 18.00 Uhr. Rückblickend schon erstaunlich, dass damals niemand verhungert ist oder nackig durch die Gegend laufen musste, wo doch schließlich heute die nackte Panik ausbricht, sollte ein Feiertag auf Samstag oder Montag fallen!! Dann bemühen sich die meisten Städte, mit einem verkaufsoffenen Sonntag dafür zu sorgen, dass die Kauflust nicht 48 Stunden lang zum Erliegen kommt. Da ich im Ruhrgebiet wohne, müsste ich also zur Befriedigung sonntäglicher Kaufsucht nur googeln, welche der umliegenden Städte an diesem Sonntag geöffnet hat. Weit fahren müsste ich vermutlich nicht.

Die Betonung liegt allerdings auf "wenn". Also wenn bei uns verkaufsoffener Sonntag ist, gehe ich mit Vorliebe am nächsten Montag bummeln. Da habe ich die Stadt dann ganz für mich alleine. Denn den Sonntags-Wahnsinn mit verstopften Autobahnen (Wirklich!! Werfen Sie mal einen Blick auf die Staus, wenn im CentrO (für Nicht-Ruhrpottler: ein Shopping-Center in Oberhausen) verkaufsoffener Sonntag ist!! Dann staut sich die Warteschlange bis auf die A 42!!!), nicht vorhandenen freien Parkplätzen, übervollen Cafés, zugemüllten Umkleidekabinen und genervtem Verkaufspersonal (kann ich gut verstehen) tue ich mir nicht mehr an. Montags ist dann alles leer. Gut, Verkaufspersonal findet man dann genauso wenig, weil die Leute ja schließlich auf die verlängerten Öffnungszeiten verteilt werden und wir alle den Euro trotz überlanger Öffnungszeiten nur einmal ausgeben können.