Breeds - Jacobs Sehnsucht - Lora Leigh - E-Book

Breeds - Jacobs Sehnsucht E-Book

Lora Leigh

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Beschreibung

Vor sechs Jahren wurde Faith von ihrem Geliebten Jacob verlassen, nun erhält sie den Auftrag, den Breed zu suchen. Obwohl sie sich geschworen hat, nicht noch einmal seiner sinnlichen Anziehungskraft zu erliegen, lodert das Feuer der Leidenschaft mit unverminderter Kraft, als sie einander wiederbegegnen. Doch dann kommt es zu einem Anschlag auf Faith, und sie braucht Jacobs Hilfe, um zu überleben.

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

Widmung

Prolog

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Epilog

Die Autorin

Lora Leigh bei LYX

Impressum

LORA LEIGH

Breeds

Jacobs Sehnsucht

Roman

Ins Deutsche übertragen

von Silvia Gleißner

Zu diesem Buch

Seit nunmehr sechs Jahren haben Faith und Jacob sich nicht mehr gesehen – nicht seit jener verhängnisvollen Nacht in den Laboren des Genetics Council, in der die Hölle losbrach und so viele der Breeds flüchten konnten. Seither lebt Faith in unstillbarer Sehnsucht nach Jacob, der damals spurlos verschwand. Als ihr Rudelführer Faith den Auftrag erteilt, den Breed zu finden, ist sie zwiegespalten. Auch wenn sie noch immer sehr intensive und leidenschaftliche Gefühle für den attraktiven Alpha hegt, würde Faith dennoch am liebsten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Jacob ließ sie damals ohne eine Erklärung zurück – eine Tatsache, die sie am liebsten für immer vergessen würde. Und sie hat sich geschworen, seiner sinnlichen Anziehungskraft nicht noch einmal zu erliegen. Als sich Jacob und Faith jedoch wiederbegegnen, kommt alles anders, und sie finden erneut in einem Rausch der Gefühle zueinander. Doch alte Feinde lauern in den Schatten und warten nur darauf, sie für immer zu zerstören …

Gewidmet meiner Kritikergruppe. Oh ja, ihr wisst, wen ich meine. Ihr Leute seid der HAMMER! Vor allem Terri, die unübertroffene Korrekturleserin. Danke für alles, was du tust.

Prolog

Irgendwo in der näheren Zukunft

Breeds-Versuchslabor, Mexiko

Jacob kam aus der kleinen Dusche, die zu seiner Zelle gehörte, ein Handtuch um die Taille geschlungen, in der Hand ein anderes, mit dem er sein langes Haar trocknete. Das heiße Wasser hatte die vom täglichen Training strapazierten Muskeln gelockert. Doch die unbestimmte Vorahnung, die ihn schon seit Tagen erfüllte, konnte seine Anspannung nicht lindern.

Das Gefühl pochte in seinen Eingeweiden und löste eine Beklemmung in ihm aus. Der kalte Hauch einer Warnung schien sein ganzes Dasein zu durchdringen, und er konnte ihn nicht abschütteln. Es war ungewöhnlich, dass sein sechster Sinn sich derart nachdrücklich zu Wort meldete, wenn er sich nicht gerade auf einer der blutigen Missionen des Councils befand. Normalerweise verhielt sich seine hochsensible Fähigkeit, Gefahr zu wittern, ruhig, solange er im Labor eingesperrt war. Doch jetzt ließ sie ihm die Brust eng werden und jagte ihm einen Schauer der Warnung über den Rücken.

Dieser hoch entwickelte sechste Sinn war etwas, das er sorgfältig geheim hielt. Mit jedem Monat wurden die Vorahnungen stärker, und die Entwicklung ursprünglich latenter Fähigkeiten rückte immer mehr in sein Bewusstsein, auf eine Weise, die ihn ständig aus dem Gleichgewicht brachte. Es wäre nicht gut, wenn seine Schöpfer davon wüssten. Die Weiterentwicklung eines außergewöhnlichen Sinnes konnte durchaus zum letzten Sargnagel für die Wolf-Breeds werden. Ein Leben als genetisches Experiment war schon hart genug, und Jacob würde es vorziehen, wenn es nicht noch härter werden würde.

Wenn es so weiterging wie bisher, würde man sie ohnehin beseitigen, noch bevor das Jahr vorüber war. Trotz all der Jahre blutiger Drills und grausamer Lebensbedingungen hatten die Breeds nicht die Gefühle von Hass und blutdürstiger Grausamkeit entwickelt, die ihre Schöpfer sich erhofft hatten. Abgesehen von den Gefühlen ihren Schöpfern gegenüber. Jeder Breed in diesen Zellen würde den Mitgliedern des Councils, den Wissenschaftlern und Soldaten, die hier ihre abartige Macht ausübten, die Kehle herausreißen, bekäme er die Chance dazu.

Beim Gedanken an seine Wärter hallte ein lautloses Knurren in seinem Kopf, als er seine kleine Zelle betrat. Doch kaum hatte er die Schwelle des Badezimmers übertreten, blieb er wie angewurzelt stehen. Er hob den Kopf, und seine Nasenflügel weiteten sich beim Anblick der wütenden jungen Frau, die auf der dicken Matratze in der Ecke seiner Zelle saß. Diese Frau sollte nicht hier sein.

Einen Augenblick lang loderte Verlangen in ihm auf, stechend und unvermittelt. Ein besitzergreifender Instinkt, den er unbedingt hinter einer Maske der Gleichgültigkeit verbergen wollte. Doch mit jedem Tag fiel es ihm schwerer, die animalischen Instinkte zu verstecken, die jedes Mal um ihre Vorherrschaft kämpften, wenn er sich in ihrer Nähe befand.

Zorn erfüllte sein Herz, als sich diese Erkenntnis in seinen Verstand brannte. Der Tag, dessen Kommen er gefürchtet und dem er zu entgehen gehofft hatte, war nun da. Er warf einen Blick durch die gläserne Trennwand, die seine Zelle von der seines Rudelführers trennte. Wolfe erwiderte seinen Blick, und Jacob erkannte Besorgnis und Zorn in dessen wütenden Augen.

Wolfe, der Rudelführer der kleinen Gruppe Wolf-Breeds, schickte ihm mit seinem verschlossenen und düsteren Blick eine lautlose Warnung. Dann sah Jacob nach links zu Aiden, der an der gegenüberliegenden Wand seiner eigenen Zelle lehnte, mit stoischer Miene und Wut in den grauen Augen. Die Frau in Jacobs Zelle war von derselben Frau geboren worden wie Aiden. Die beiden waren mehr als nur Rudelgefährten, sie waren Blutsgeschwister. Eine Beziehung, die Aiden ernst nahm. Auf seinem Rücken trug er mehr als nur eine Narbe von Vorfällen, bei denen er seine Schwester vor den Grausamkeiten der Soldaten im Labor beschützt hatte.

Jacob richtete den Blick wieder auf die Frau. Sie hatte die Fäuste geballt und Tränen in den Augen. Vorsichtig atmete er ihren Duft ein und kam beinahe ins Wanken, als er ihre Lust wahrnahm. Heiß und süß, verlockend. Nie in seinem Leben hatte er einen so starken und zugleich so feinen Duft des Verlangens gespürt. Als sei ihr Körper in Aufruhr vor Sehnsucht, trotz des Zorns, der in Wellen von ihr abstrahlte. Der Duft umschmeichelte seine Sinne, streichelte sie und erhitzte seinen Körper. Das Tier in ihm brüllte fordernd, und er versuchte verzweifelt, den heißhungrigen Ruf zu bändigen.

Er war geschockt und verwirrt. Ihr Duft jagte ihm einen unerbittlichen Impuls des Verlangens durch den Körper, und nur mit extremer Selbstbeherrschung konnte er seinen Schwanz davon abhalten, auf der Stelle zu reagieren. Das Blut rauschte durch seine Adern und sandte die erotische Botschaft an empfindsame Nervenenden und entfachte urtümliche Triebe. Seine Frau. Der Gedanke brannte sich in seinen Verstand ein. Sie gehörte ihm! Und trotz seiner Angst um sie und das Rudel sollte er seinen Anspruch offen deutlich machen. Er konnte den immer stärker werdenden Drang, genau das zu tun, nicht länger unterdrücken.

Sie trug das übliche Baumwollhemd und eine weiße kurze Hose. Schwer atmend hoben und senkten sich ihre Brüste unter dem Shirt, die vollen Hügel prall und von harten kleinen Knospen gekrönt. Sein Schwanz unter dem Handtuch zuckte, erregt vom Duft wachsenden Verlangens, der ihm in die Nase stieg. Der Mund wurde ihm wässrig bei dem unvermittelten Gedanken, sie zu kosten und seinen Kopf zwischen diesen glatten Schenkeln zu versenken, die deshalb so seidig weich blieben, weil er die Lotion dafür aus seinem heimlichen Geldvorrat bezahlte. Er wollte seine Zunge in sie stoßen und den üppigen, süßen Saft naschen, von dem er wusste, dass er ihn dort finden würde. Seine Zunge pochte buchstäblich vor Verlangen.

Jacob schüttelte den Kopf. Er kannte sie zu gut und wusste, dass sie noch nicht bereit für seine Sehnsüchte war. Faith war eine Rudelgefährtin und wurde regelmäßig mit ihm zusammen trainiert. Sie war noch etwas unausgereift für ihre achtzehn Jahre und voller Zorn, aber mit ihren großen schwarzen Augen und dem dichten schulterlangen, rotbraunen Haar war sie ziemlich hübsch. Ihr Körper war zierlich, schmal und anmutig. Sie war feingliedrig gebaut und insgesamt wirkte sie recht zerbrechlich. Doch sie war auch geschmeidig und durchtrainiert, und sie war stärker, als sie aussah, das wusste er. Trotzdem hatte er Angst, dass sie nur zu leicht unter den Begierden, die in ihm tobten, zerbrechen könnte.

Vorsichtig wandte Jacob sich von ihr ab und blickte durch die Stahlgitterstäbe, aus denen Vorderseite und Tür seiner Zelle bestanden, nach draußen. Dort stand Bainesmith, die leitende Wissenschaftlerin des Labors. Ihre kleinen schwarzen Knopfaugen glitzerten zufrieden, als sie ihn mit über den winzigen Brüsten verschränkten Armen beobachtete. Ihre herben, asiatischen Gesichtszüge zeigten einen Ausdruck begieriger Freude.

Jacob hatte sie oft genug gevögelt, um die wachsende Erregung in ihrer teuflischen Miene zu sehen. Und er wusste, wäre Faiths Verlangen nicht so überwältigend, könnte er den Gestank der Abartigkeit dieser Frau wittern.

Delia Bainesmith war die am meisten gehasste Wissenschaftlerin von allen im Breed-Labor. Ihre Machtgier würde sie noch alle vernichten, dachte Jacob oft. Sie betrachtete die Breeds als ihre ganz persönliche Todesschwadron, und ihre Wut über deren Weigerung, mit leidenschaftlichem Blutdurst zu töten, würde ihnen allen bald den Tod bringen. Jacob wusste, wenn er nicht extrem vorsichtig war, dann wären er und Faith die Ersten, die ihren dämonischen Bestrafungen zum Opfer fielen.

Er hob fragend eine Augenbraue. »Ist sie aus einem bestimmten Grund hier, Bainesmith?«

Die Wissenschaftlerin verzog amüsiert die schmalen Lippen. Das Miststück, so nannten sie sie. Ihre sadistischen Freuden, mit denen sie ihnen das Leben zur Hölle machte, waren nur allzu gut bekannt. Sie alle trugen Narben von der Peitsche, die sie höchstpersönlich schwang, wenn einer von ihnen ihr Missfallen erregte. Sie alle hatten den widerlichen Geruch der Begierde nach ihnen, den die Frau an sich hatte, schon kennengelernt. Den Gestank ihrer Verderbtheit.

»Sie ist ein Geschenk, Jacob«, erklärte das Miststück spöttisch. »Ganz bereit für dich. Ich erwarte, dass du es ihr heute Nacht besorgst.«

Jacob warf wieder einen Blick auf Faith. Trotz des Duftes, der von ihr ausging, erschien sie ihm nicht gerade willig. Er kratzte sich abwesend am Oberkörper und registrierte die hungrige Gier in Bainesmiths Augen, als er sich ihr wieder zuwandte.

»Ich dachte, ich wäre dein persönliches Spielzeug.« Er sah sie mit diesem verschleierten, halb wütenden Blick an, der sie, wie er wusste, heißmachte.

Er konnte es sich nicht erlauben, sein Verlangen zu zeigen, nicht jetzt, und er wollte der Wissenschaftlerin absolut keinen Grund geben, auf Faith loszugehen. Es war schon höllisch genug, die berechnende Frau, die ihrer aller Leben beherrschte, zu manipulieren. Ihm war klar, wenn er auch nur die geringste Zuneigung oder Vorliebe für Faith zeigte, dann wäre ihr Leben nichts mehr wert. Der Gedanke an die vielen Möglichkeiten, mit denen Bainesmith sie verletzen konnte, jagte ihm Angst ein. Diesem Risiko durfte er sie nicht aussetzen, denn sie wurde zunehmend wichtiger für sein eigenes Überleben.

»Ich habe beschlossen, dich ein wenig zu teilen.« Bainesmith zuckte mit den Schultern, aber Jacob konnte den Zorn in ihren Augen sehen. Verdammt, womit zur Hölle hatte er sie denn jetzt wieder verärgert? »Und mach mir nichts vor, mein wilder Wolf. Ich habe gesehen, wie du unsere kleine Faith beobachtest. Ich bin sicher, du wirst eine wundervolle Zeit mit ihr haben.«

Jacob versuchte mühsam, eine gleichgültige Miene aufzusetzen und eine milde Belustigung in seinen Blick zu legen. Er war nicht vorsichtig genug gewesen; wie es schien, hatte er irgendwie seine Zuneigung für die junge Frau offenbart.

»Ich bin ziemlich müde, Delia«, seufzte er und klammerte sich dabei fieberhaft an irgendeine Möglichkeit, das zu verhindern, von dem er wusste, dass es kommen würde. »Wie wäre es mit morgen? Sie ist ja recht hübsch, aber deine Trainingsübungen werden auch jeden Tag anstrengender.«

Bainesmith zuckte mit den schmalen Schultern, doch in ihren Augen schimmerte bösartiges Vergnügen. »Wann auch immer, Jacob.« Das selbstzufriedene Lächeln auf ihren Lippen machte ihm Sorgen. »Aber ich lasse sie einfach mal hier bei dir. Tu, was du willst.«

Er kniff die Augen zusammen, als sie sich scheinbar gleichgültig abwandte. Die Soldaten, die sie begleiteten, grinsten, folgten ihr aber auf dem Fuße wie abgerichtete Köter, die sie ja auch waren. Die Lichter wurden gelöscht, sodass nur noch die dämmrige Beleuchtung übrig blieb, die jede Zelle zur persönlichen Nutzung besaß.

»Kann mir mal jemand sagen, was hier los ist?« Jacob sah erst Faith an, dann die beiden Männer links und rechts seiner Zelle.

Wolf schnaubte angewidert, aber der Blick, den er Faith zuwarf, war voll zornigem Mitgefühl. »Sie haben sie unter Drogen gesetzt.«

Jacobs Herz hämmerte.

»Drogen?« Er sah sie wieder an, während sie auf ihrer Lippe kaute, die Knie näher an ihre Brust zog und schützend die Arme um ihre Beine schlang.

Jacob unterdrückte einen derben Fluch. Den Frauen, die man ihm und den anderen brachte, wurde ein Aphrodisiakum verabreicht, um dafür zu sorgen, dass sie erregt und in der Lage waren, den Penis eines Breeds, der dicker als normal war, aufzunehmen. Doch noch nie hatten sie gewagt, ihm eine so junge Frau zuzuführen.

Der sexuelle Drill hatte begonnen, als sie noch sehr jung gewesen waren. Es war ein Teil ihrer Ausbildung, jede Art von Gegner zu besiegen, dem sie sich gegenübersahen. Faith war die älteste weibliche Breed, doch mit dieser Art Lektionen hatte man bei ihr noch nicht begonnen. Jacob hatte mit Grauen an den Tag gedacht, an dem es so weit wäre. Und er fürchtete, er würde der Erste in einer ganzen Reihe von Sexpartnern für Faith sein. Rasender Zorn stieg in ihm auf. Eher würde er sterben, als zuzulassen, dass irgendein anderer sie anfasste. Er wusste, wenn irgendein anderer es wagen würde, Faith anzufassen, nachdem er sie als die Seine angenommen hatte, wäre seine Raserei genau so, wie dieses blutdürstige Biest Bainesmith es sich ersehnte.

»Was ist der Grund für das alles?«, fragte er Wolfe wütend. »Warum beginnen sie ihr Training auf diese Art?«

Der Rudelführer knurrte verärgert, und auch sein Zorn wuchs. Er zog die Oberlippe hoch und entblößte scharfe Reißzähne.

»Das ist kein Training, Jacob«, stieß er hervor. »Bainesmith ist überzeugt, dass sie bei Faith eine Empfängnis erzwingen kann. Dass es nur das Aphrodisiakum braucht, um einen Eisprung auszulösen, und dass der geringe Anteil normalen Spermas, das wir besitzen, ausreicht, um sie zu befruchten.«

Jacob sah in Faiths Gesicht, während Wolfe sprach. Blankes Entsetzen stand in ihren schwarzen Augen, und ihr Körper bebte.

»Die wollen, dass ich ein Kind vergewaltige und schwängere?« Jacob lachte spöttisch. »Was, glauben die, könnte mich dazu bringen?«

Der Duft von Faiths Erregung erreichte all seine Sinne, und sein Körper reagierte sofort darauf. Aber er bestimmte, wen er vögelte, nicht die bösartige, von Größenwahn getriebene Ärztin. Und er würde todsicher kein Kind zeugen, das sie dann quälen konnte.

Wolfe knurrte. »Das Aphrodisiakum war stark, Jacob. Willst du sie leiden sehen? Und wir wissen doch beide, dass Faith durchaus willig gewesen wäre, wenn du dich ihr genähert hättest.«

Faiths Gesicht wurde flammend rot. Jacob sah den Rudelführer verdrossen an, doch der antwortete nur mit resigniertem Schulterzucken. Sie alle wussten von Faiths Zuneigung für ihn. In den letzten Monaten, als ihr Körper heranreifte, hatte sie kein Geheimnis daraus gemacht. Sie hatte mehrmals offen mit ihm geflirtet, ihn gereizt, um ihre Anziehungskraft auf ihn zu testen. Eine Anziehungskraft, auf die er nicht reagieren wollte, bis sie älter und die Gefahr von Bainesmiths Zorn nicht mehr existent war.

Zorn durchflutete ihn. Sie war noch Jungfrau, und trotz ihres koketten Verhaltens in letzter Zeit war sie scheu und befangen im Umgang mit anderen. Wenn er sie nahm, ließe sich das nicht vor den Augen anderer verbergen. Keine Chance, ihrem Schamgefühl Rechnung zu tragen. Er kannte die Soldaten, er kannte Bainesmith, und ihm war klar, sie würden diese Nacht dazu benutzen, um das Mädchen auf jede erdenkliche Weise zu quälen.

»Ich will das nicht«, stieß sie schließlich hervor, als Jacob sie mitfühlend musterte. »Ich wollte dich nicht aus Mitleid, Jacob.«

Wut klang in ihrer Stimme mit, ebenso wie die ungewollte Hitze der Erregung. Tränen glitzerten in ihren Augen und auf ihren Wimpern. Jacob konnte das quälende Verlangen, den Schmerz der Emotionen in ihren Augen erkennen. Er verzog das Gesicht und unterdrückte den Drang, vor Elend aufzuheulen. Welcher Dämon hatte nur etwas so Bösartiges wie Bainesmith hervorbringen können? Gott helfe ihnen allen, aber er war gezwungen, Faiths Unschuld zu zerstören und damit das letzte Quäntchen an Liebenswürdigkeit, das sie noch besaß. Nach dieser Nacht würde sie nichts anderes mehr als Scham und Wut kennen.

Jacob sah wieder Wolfe an. Was sollte er tun? Wie sollte er sie jetzt beschützen? Wolfe wusste von seiner Zuneigung für sie, er kannte Jacobs Sorgen. Was zur Hölle sollte er jetzt tun?

Wolfe wandte sich ab und verschwand mit resigniertem Kopfschütteln in den einzigen privaten Bereich seiner Zelle. Jacob drehte sich zu Faiths Bruder um und sah den Zorn in seinen Augen wie dunkle Gewitterwolken.

»Jacob.« Aidens Stimme war ein hartes, warnendes Grollen. »Wenn du ihr wehtust, bringe ich dich um.«

Jacob fuhr sich frustriert mit der Hand durchs Haar.

»Verdammt, Aiden, denkst du denn, ich würde sie absichtlich verletzen?«, fragte er zornig. »Was verlangst du von mir, das ich tun soll?«

Aiden richtete den Blick auf seine Schwester, und Jacob erkannte darin eine hilflose Wut, ohnmächtigen Beschützerdrang, der Geist und Körper des anderen beherrschte. Er kannte den Zorn des Bruders, denn er war dem kalten harten Kern in seiner eigenen Brust sehr ähnlich. Faith würde für diese Nacht mit ihm leiden müssen, das war ihm klar.

Jacob fühlte, wie sich sein Kiefer anspannte, als er einen überaus derben Fluch unterdrückte. Seine Hände zitterten beinahe vor Verlangen, Faith zu berühren, doch sein Herz schmerzte, zersprang in Stücke bei dem Gedanken daran, was morgen kommen würde.

»Ich würde von dir verlangen, dass du alles tust, um sie zu beschützen«, sagte Aiden wütend, bevor er sich umdrehte und in sein privates Badezimmer verschwand.

Es würde keine Möglichkeit geben, ihre Schreie zu dämpfen, doch zumindest könnte sie sicher sein, dass diejenigen, denen sie am Herzen lag, den Akt nicht mit ansahen. Trotzdem verschafften sie ihr damit nur den Anschein von Privatsphäre, und sie wussten von der Scham, die sie am nächsten Morgen empfinden würde.

Und Wolfe wusste, wie Jacob sich fühlte. Nur Stunden zuvor hatte Bainesmith ihre eigene Tochter aus Wolfes Zelle gezerrt, nachdem sie versucht hatte, ihn dazu zu zwingen, mit ihr zu schlafen. Ihre eigene Tochter. Die Frau war ein Dämon, der Hölle selbst entsprungen.

Jacob seufzte müde. Sein Schaft war hart und steif, und der Duft von Faiths Erregung ließ ihn anschwellen wie noch nie bei einer der Frauen, die man ihm gebracht hatte. Doch Faith zog ihn schon seit Monaten magisch an. Er kannte sie, doch er begehrte sie trotzdem. Sie war ein Teil seines Rudels und ein Teil dessen, was er war. Irgendwann hätte er sie ohnehin genommen. Jacob wusste seit fast einem Jahr, dass der Augenblick kommen würde, an dem Faith unter ihm liegen würde. Er hätte es vorgezogen, ihr die Wahl zu lassen, ihr einen Zustand der Erregung zuzugestehen, den sie kontrollieren konnte. Er hätte sie vorsichtig mit den blindwütigen Trieben vertraut gemacht, anstatt sie mitten ins kalte Wasser zu werfen.

Verdammtes Miststück Bainesmith, fluchte er im Stillen. Wie sollte er die Sanftmut dieser Frau bewahren, in der Brutalität der Welt, in die sie hineingeboren war?

»Faith.« Er kam auf sie zu, kniete sich vor die Matratze und starrte ihr in die übermäßig glänzenden Augen, die ihn mit so viel Verletzlichkeit betrachteten. »Es tut mir leid.«

Sie biss sich auf die Unterlippe und sah zu ihm auf, und Jacob spürte, wie sich sein Herz zusammenzog, als er die Gefühle in ihrem Blick sah. Er legte den Finger auf ihre Lippen, bevor sie etwas sagen und diese Gefühle aussprechen konnte. Wahrscheinlich glaubte sie an Liebe, an »Glücklich bis ans Lebensende«, trotz der Realität ihres Lebens. Er konnte die Träume in ihren Augen sehen, ihren Glauben daran, dass er dafür sorgen würde, dass alles gut wurde. Was sollte er nur tun, wenn er sie nicht schützen, wenn er sie nicht vor dem Elend bewahren konnte, von dem er wusste, dass es ihr bevorstand?

»Keine Schwäche, Faith«, flüsterte er lautlos und erinnerte sie damit an die Mikrofone in den Zellen, während er zugleich wünschte, er müsste es nicht tun. Auch wusste er genau, dass Kameras sie beide beobachteten, doch die würde er nicht erwähnen. Sie wusste Bescheid. Es ging nicht anders. Sogar die Badezellen waren ähnlich ausgerüstet.

Eine Träne lief ihr über die Wange. Er spürte, wie ihr Körper zitterte, fühlte ihren inneren Schmerz, und ihm war zum Heulen zumute.

»Vertrau mir, Faith. Entspann dich, ich will dir nicht wehtun«, sagte er, ließ die Hände an ihre Beine gleiten und half ihr, sich auf der Matratze auszustrecken.

Sie war reglos, fast starr, als er sie praktisch zwang, sich auszustrecken und niederzulegen. Er war wütend auf Bainesmith, auf sich selbst und auf Faith. Auf Bainesmith wegen ihrer Grausamkeit, auf sich selbst wegen seiner Schwäche und auf Faith, weil sie an ihn glaubte.

Langsam streckte sie sich aus, und Tränen liefen ihr über das Gesicht und nässten ihr Haar, das wie dunkles Feuer an ihren Schläfen lag. Er hasste die Tränen, und er hasste sich selbst, weil er wusste, dass dies nicht die einzigen Tränen bleiben würden.

Jacob legte sich neben sie, drückte seinen Mund an ihr Ohr und zog sie in seine Umarmung. Schmal und zierlich, zerbrechlich, lag sie in seinen Armen. Er streichelte ihren Rücken, ihre Hüften, und versuchte, ihr die Angst zu nehmen.

Doch er durfte sie nicht beruhigen. Er durfte ihr keine Freundlichkeit zeigen, denn das würde man später gegen sie verwenden. Bainesmith genoss es, die Schwächen anderer auszuschlachten. Sie genoss es, sie gegeneinander auszuspielen. Er durfte nicht zulassen, dass Faith ein Schwachpunkt war, denn dann wäre ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert.

Ein Zittern durchlief ihren Körper, und sie wimmerte, als er seine Lippen auf die zarte Haut an ihrem Hals drückte. Er fühlte die Hitze ihrer Haut, als ihre Erregung wuchs.

»Ich habe Angst«, flüsterte sie mit zitternder, tränenerstickter Stimme. »Was haben die mit mir gemacht, Jacob?«

»Du musst keine Angst haben, Faith«, versprach er und wollte bei dem unglaublichen Gefühl von Wonne, das ihm die Berührung ihres Körpers bescherte, am liebsten knurren. »Entspann dich. Es wird nicht lange dauern. Vertrau mir.«

Ihr stockte der Atem, und sie kämpfte darum, die Tränen zu unterdrücken. »Ich vertraue dir, Jacob«, versprach sie.

Er drehte ihren Kopf zu sich, und das Vertrauen und die tiefen Gefühle, die er in ihren Augen sah, ließen ihn aufstöhnen, bevor er seine Lippen auf ihren Mund drückte. Ihre Wimpern schlossen sich flatternd, und sie stöhnte hungrig auf. Sie öffnete den Mund für ihn, und ihre Zunge spielte ohne Scheu mit der seinen. Jacob zuckte zusammen, als ihn eine unglaubliche Woge der Lust überrollte.

Er packte sie an der Hüfte, rollte sie auf den Rücken und schob sich über sie. Seine Lippen schlossen sich um ihre Zunge und sogen zart daran, und sie bäumte sich unter ihm auf. Immer wieder ließ er seine Zunge in ihren Mund gleiten und ermunterte sie so, dasselbe zu tun. Du liebe Güte. Er schauderte, und sein Griff wurde stärker, als sein Körper mit einem plötzlichen Aufwallen von Verlangen erbebte, für das er keine Erklärung hatte. Er wusste nur, dass ihr Aroma und ihre Berührung sein Verlangen immer weiter steigerten, etwas, das keine andere Frau in seinem ganzen Sexleben je bewirkt hatte.

Seine Hand wanderte von ihrer Hüfte an die großen Knöpfe ihres Hemdes, begierig, sie zu öffnen, damit er ihre Brust umfassen konnte. Sie war warm und prall, die Brustwarze eine harte kleine Knospe, die sich verlangend in seine Hand schmiegte. Sie schrie seinen Namen und wollte zugleich den Aufschrei dämpfen, indem sie sich an seine Schulter drückte, als er die kleine Knospe mit den Fingern kniff. Sie war wie Feuer in seinen Armen, und seine Selbstbeherrschung war plötzlich wie weggeblasen.

Noch nie hatte Jacob erlebt, dass er seine sexuellen Triebe nicht unter Kontrolle halten konnte. Es hatte nie eine Rolle gespielt, wie groß das Verlangen der jeweiligen Frau war, wie drängend sie seinen Namen gerufen hatte – seine Selbstbeherrschung hatte nie gewankt. Doch jetzt, mit dieser zierlichen Jungfrau, die bebend unter ihm lag, spürte Jacob, wie sein eigener Körper zitterte.

Seine Lippen glitten von ihrem Mund über das zarte, eigensinnige Kinn, einen Hals entlang, so weich, dass er ein unfassbares Verlangen verspürte, daran zu knabbern und ihre Haut, das Mädchen, zu markieren. Sein Mund hielt an der Stelle inne, wo Hals und Schulter ineinander übergingen, und er konnte das Verlangen nicht länger unterdrücken. Grob knabberten seine Reißzähne an ihr, kratzten über die Haut, und sie bäumte sich heftig in seinen Armen auf und rief wieder seinen Namen. Er bedeckte die Wunde mit den Lippen, um jeden Schmerz, den sie vielleicht spüren mochte, mit seinem Speichel zu lindern.

Nachdem sein Trieb, sie zu markieren, befriedigt war, wandte er sich nun ihren prallen Brüsten zu. Sie waren gekrönt von hellrosa, leicht aufgerichteten Knospen, und er umfasste einen der blassen Hügel, sodass er noch praller und erregender wurde.

»Jacob!« Ihr Aufschrei klang verzweifelt, als er den Kopf senkte und die heiße Perle mit seinem Mund liebkoste.

Wieder bog sie sich ihm entgegen, was es ihm leichter machte, ihr das Hemd auszuziehen, das er dabei fast zerriss. Dann glitten seine Hände an die Kordel ihrer Hose, lösten sie und schoben die Hose über die Hüften nach unten, um begierig seine Finger in ihren weichen Schoß eintauchen zu lassen.

Ihr Duft war berauschend. Er konnte spüren, wie das Blut durch seine Adern rauschte, wie sein Schwanz pochte. Verdammt, was machte sie nur mit ihm?

Er fuhr mit der Zunge über einen ihrer Nippel, während sie sich die Hose vom Körper streifte, widmete sich dann dem anderen und drückte dabei ihre Beine auseinander. Das köstliche Vergnügen, sie zu berühren, raubte ihm beinahe den Atem. Immer härter wurden ihre Knospen unter seiner Zunge, erglühten und röteten sich unter seinem saugenden Mund.

»Langsam«, stöhnte er auf, als sie die Hände in sein Haar grub und sich enger an ihn drängen wollte.

Doch bei ihr gab es kein Langsammehr. Erregung, zum Teil natürlichen Ursprungs, zum Teil wegen der Drogen, wallte durch ihren Leib. Er fühlte, wie sie an ihn gedrängt zitterte, hörte ihre verzweifelten Aufschreie in seinen Ohren. Jacob kämpfte gegen das Verlangen und das Drängen seiner eigenen Instinkte an. Er wollte, dass ihre gemeinsame Zeit eine Zeit der Wonne für sie war, nicht eine Zeit hastiger Erleichterung. Wenn er ihr schon sonst nichts zu geben hatte, so wollte er ihr die Erinnerung an sein Verlangen nach ihr geben, an seine Sehnsucht, ihr so viel Wonne wie möglich zu bereiten.

Seine Hand streichelte über ihren Bauch, und seine Finger zitterten vor Faszination, als er immer näher an die glatte Haut zwischen ihren Beinen glitt. Breeds, männlich wie weiblich, hatten keine Behaarung im Genitalbereich. Es gab keine Erklärung dafür, doch als sein Finger die perfekt glatte Haut ihrer Schamlippen berührte, schoss sein Blutdruck in die Höhe. Er konnte fühlen, wie das Blut in seinen Adern kochte und durch seinen Körper rauschte, als stünde er wie sie unter Drogen.

Wie weicher warmer Sirup bedeckte ihr Nektar die seidige Haut. Seine Finger glitten durch die schmale Öffnung und verteilten die weiche Süße, während seine Lippen von ihren Brüsten an den Bauch glitten, unaufhaltsam zu der duftenden Hitze zwischen ihren Beinen.

»Jacob?« Verwirrung und Leidenschaft lagen in ihrer Stimme, als er sich nach unten bewegte und ihre Beine noch weiter spreizte, entschlossen, die flüssige Perfektion ihres wachsenden Verlangens nach ihm zu kosten.

»Es ist okay, Faith.« Er beherrschte sich mit aller Gewalt, um nicht aufzukeuchen, sondern seinen Tonfall gleichmäßig und beruhigend zu halten. »Langsam, Baby. Ich will dich nur kosten. Nur kosten, Faith.«

Er glitt zwischen ihre Schenkel und sah ihr in die großen dunklen Augen. Sie war high vor Lust. Ihr Körper war durchdrungen von der wachsenden Hitze ihres Verlangens und der drängenden Lust, die sie überflutete. Eine Lust, die er entschlossen war, bald zu lindern. Denn er hatte absolut keine Chance, sich noch lange zurückzuhalten. Aber zuerst – zuerst musste er sie kosten.

Er senkte den Kopf, fuhr mit der Zunge durch ihren süßen Sirup, und er konnte den Laut der Befriedigung, der an ihrer Haut vibrierte, nicht unterdrücken. Ihre Scham bebte, und er konnte sehen, wie ihr Lustknopf pochte. Sie schmeckte süß und erdig, wie der Duft der Berge nach einem Sommerregen. Und er sehnte sich nach mehr.

Jacob ließ sich von seiner Lust leiten und kostete ihre zarte Haut mit hungrigen Lippen und begieriger Zunge. Er genoss die Süße ihres Schoßes und ließ seine Zunge in die enge Öffnung zwischen ihren Beinen dringen, als der Orgasmus sie in aller Heftigkeit traf. Ihr Körper erbebte und ließ noch mehr des süßen Saftes in seinen Mund ergießen. Je mehr er von ihr naschte, umso mehr brauchte er. Sie war heiß, machte ihn süchtig, und erst jetzt wurde ihm klar, dass er ein verhungernder Mann gewesen war.

Während seine Zunge leidenschaftlich immer wieder in sie eindrang, ließ er seine Hand, mit der er ihre zarten Schamlippen geteilt hielt, durch ihre Nässe gleiten und hielt an der samtweichen Öffnung ihres Pos inne. Aufstöhnend drückte er dagegen. Dann stieß er seine Zunge noch härter in ihre Vagina und hörte ihren Aufschrei, als sein Finger gleichzeitig von hinten in die eindrang.

Jetzt gab es kein Halten mehr. Instinkt und Lust beherrschten ihn, und obwohl er gegen den unglaublich starken Trieb in sich ankämpfte, war die Wonne stärker als jeder Gedanke an Rücksicht und Sanftmut. Er erhob sich auf die Knie. Seine Hände glitten an ihre Hüften, und obwohl er verzweifelt versuchte, behutsam zu sein, fürchtete er, dass er ihr dennoch wehtun würde.

»Dreh dich um«, grollte er, packte ihre Hüften und drehte sie auf den Bauch. »Auf die Knie.« Es gab kein Warten und kein Halten mehr.

Sie kam auf die Knie, schrie vor Erregung auf, und er hörte ihr Flehen. Ihre Hüften drängten sich näher an ihn, und die festen Hügel ihrer Pobacken spannten sich immer wieder an. Die kleine Poöffnung lag entblößt vor seinem Blick, und darunter lockten die weichen, glitzernden Lippen ihrer Scham.

Sie war sein! Der Gedanke brannte sich in seinen Verstand ein. Seine Frau und sein Körper, und urplötzlich war ihre völlige Unterordnung das Einzige, was zählte. Völlige Unterordnung. Ganz gleich, was er sich ersehnte oder was er brauchte. Sein Finger glitt an ihren Po, dessen Öffnung von den reichen Säften ihres Körpers gut eingeölt war. Er schob den Finger hinein und befeuchtete sie noch mehr. Dann zog er ihn wieder zurück, nahm eine Tube mit Gleitmittel von einem Regal an der Seite und bereitete sie weiter für ihn vor. Er musste sie beherrschen, ihren Körper dominieren. Erst dann würde er ihre Scham darunter in Besitz nehmen und seinen Samen in sie verströmen. Doch zuerst – zuerst musste sie lernen, wer ihre Lust beherrschte.

Er bewegte sich ruckartig, seine Triebe ließen sich kaum noch bändigen. Um sie auf das Kommende vorzubereiten, konnte er nicht mehr tun, als die empfindsame Stelle zu dehnen, erst mit einem, dann noch einem zweiten kräftigen Finger. Er sah zu, wie sie ihn aufnahm, wie die empfindlichen Muskeln sich dehnten und seine Finger fest umklammerten, als er sie vor- und zurückbewegte.

»Jacob«, schrie sie drängend auf, als er seinen Schwanz an ihre hintere Öffnung führte.

Jacob rang mit sich, als er sah, wie groß sein Schaft war und wie klein die Öffnung, durch die er eindringen wollte. Es war möglich. Er hatte es schon viele Male zuvor mit anderen Frauen getan. Aber noch nie mit einer Jungfrau. Niemals mit einer Frau, die nicht wusste, was auf sie zukam. Sie drückte sich seiner kräftigen Eichel entgegen, warf den Kopf hin und her, und ihr Körper zitterte unter seinen Händen. Er kämpfte gegen den Drang an. Er kämpfte gegen das verzweifelte Verlangen an, das sich durch seine Lenden fraß, bis sie sich ihm noch weiter entgegendrängte.

Seine Eichel schob sich in ihren engen Po, und sie schrie auf. Vor Schmerz oder Lust? Er konnte es nicht sagen, und er hatte nicht länger die Kontrolle, es zu hinterfragen. Er drückte seine Erektion tiefer in sie und spürte, wie ihre festen Muskeln ihn umgaben und seinen Schaft massierten. Nur flüchtig registrierte er einen heißen Schwall Flüssigkeit, der sich in ihre Enge ergoss. Das war kein Orgasmus. Er wusste, dass er noch nicht kam, aber er spürte noch einen Schwall und wieder und die Flüssigkeit wirkte wie ein Gleitmittel, das ihn bis zum Anschlag eindringen ließ.

Sein Körper, so viel größer als der ihre, schob sich über sie wie eine Decke, seine Lippen glitten an ihren Nacken und fanden dort zielsicher das Mal, das er ihr zuvor zugefügt hatte. Er hörte das Grollen in seiner Kehle vibrieren, kämpfte um Zurückhaltung und kapitulierte dann doch vor einem Drang, so unbändig, dass er ihn innerlich zerriss.

Er öffnete den Mund und bohrte seine Reißzähne in ihre seidige Haut, während sie unter ihm aufschrie, ihr Körper sich aufbäumte, ihm entgegen, und ihr Flehen seine Seele zerschmetterte. Inzwischen rief sie immer wieder seinen Namen, wie ein Mantra, flehend. Ihre Aufschreie klangen in seinen Ohren, bis er fühlte, wie alles um ihn herum explodierte. Der Raum erzitterte, strahlend helles Licht brach herein, während zugleich Leitungen mit zischendem Dampf barsten. Die Erde bebte, und Wände fielen ein, in einer Kaskade aus Dampf, berstendem Glas und Schreien.

1

Sechs Jahre später

Sie fühlte, dass Jacob sie beobachtete. Sie konnte es immer fühlen, wenn er sie beobachtete. Solange Faith denken konnte, hatte sie Erinnerungen an Jacob und seine hellen blauen Augen, die ihr folgten, wohin sie auch ging. Oder besser, ihr gefolgt waren, bis zu ihrer aller Flucht aus dem Labor. Bis er sie vor sechs Jahren verlassen hatte.

Doch seit seiner Rückkehr vor einigen Wochen war er immer in ihrer Nähe. Er war wie ein Schatten und machte sie befangen und nervös. Sie war kein Enforcer, sondern Kontaktperson der Sicherheitskräfte der Rudel. Sie handelte Frieden zwischen den Rudeln aus und übermittelte Informationen von den verschiedenen Informanten unter den Mitgliedern des Genetics Council, das immer noch im Geheimen in Amerika existierte. Sie war kein Killer. Sie war auch kein Soldat. Nicht, dass sie ihren gegenwärtigen Job nicht beherrschte. Sie konnte tun, was sie tun musste. Aber Jacobs offensichtliche Besorgnis, dass sie es nicht könnte, machte ihr zu schaffen.

Sie waren Wolf-Breeds. Gezüchtet in einem Labor, aufgewachsen unter den kalten, gefühllosen Blicken der Wissenschaftler, Ärzte und Soldaten, die dort Dienst taten. Bei der Zeugung hatte man ihre DNA verändert, ihr Geschlecht festgelegt, ihre Stärke gesteigert, ihre Sinne modifiziert. Faith fragte sich, ob den Wissenschaftlern, die sie erschaffen hatten, überhaupt klar gewesen war, was sie zu erwarten hatten. Sie wusste, dass die Soldaten, die ihnen gerade auf den Fersen waren, keine Ahnung hatten, worauf sie sich da einließen.

Mit schmalen Augen, die Automatik eng an sich gedrückt, beobachtete Faith die Soldaten, die sich leise über den Berg bewegten. Sie erinnerte sich an so viele mehr wie diese. Die Soldaten im Labor. Die, die sie zu Boden gedrückt hatten, während Bainesmith ihr die Drogen injizierte, die dann ihren Körper quälten und sie vor Verlangen fast in den Wahnsinn trieben. Dieselben Soldaten, die ihren Bruder Aiden Wochen davor grausam ausgepeitscht hatten, weil er sie daran gehindert hatte, sie zu vergewaltigen. Soldaten, die das Leben der Rudelmitglieder in jeder Hinsicht zur Hölle gemacht hatten. Sie alle hatten den Tod verdient.

Zum Glück bewegten sich die Soldaten derzeit nicht in ihre Richtung. Es waren zwei Teams, jedes bestehend aus sechs Mann, die die untere Region des Berges durchkämmten. Faith war halbwegs zuversichtlich, dass die sie nicht finden würden, aber man konnte nie wissen. Sie legte den Finger an den Abzug. Es wäre so verdammt leicht, sie auszuschalten. Mit einer einzigen Kugel könnte sie den Kerlen den Kopf wegblasen, und niemand würde sie vermissen. Sie waren böse. Mit rabenschwarzer Seele schimpften sie Faith ein Tier und waren doch selbst mehr Tier als sie.

Faith fühlte das Adrenalin durch ihren Körper rauschen, und Zorn und Wut, die sie erfüllten. Sie waren hier, um sie zu vernichten, um ihr Rudel zu vernichten, und da sollte sie auch noch Gnade zeigen. Gnade, um sich das Wohlwollen einer Regierung zu sichern, die insgeheim den Horror der Genlabore noch unterstützt hatte. Gnade, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Im Augenblick allerdings ging ihr Vorrat an Gnade rasch zur Neige.

»Alles okay, Faith?« Jacobs Stimme drang leise durch das Headset an ihrem Ohr.

Faith atmete tief durch und bemühte sich, ihren rasenden Herzschlag und den Hass zu beruhigen, der den Wunsch in ihr weckte, den Wald mit Kugeln zu durchlöchern. Schreie hallten in ihren Ohren wider, und Erinnerungen, düster und brutal, drohten sie zu überwältigen.

»Aiden, übernimm ihre Position …«

»Lass das«, zischte sie ins Mikro. »Ich hab alles im Griff, Jacob.«

Ihre Stimme klang hart und kalt. Eine Sekunde lang stellte sie sich das Aufblitzen von Hitze und Zorn vor, das ihr Tonfall in seinen Augen ganz sicher ausgelöst hatte. Noch einmal tief durchatmen. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, um sich vom Zorn beherrschen und ihre Emotionen so gefährlich an die Oberfläche steigen zu lassen.

»Drei sondern sich ab und kommen den Berg hoch«, meldete sie und beobachtete dabei sorgfältig die getarnten Gestalten, die sich durch den Wald bewegten. »Sehen wie Kundschafter aus.«

Sie konnten es sich nicht erlauben, die Soldaten zu weit den Berg hinaufkommen zu lassen. Die Hütten waren zwar gut verborgen, aber nicht unmöglich zu finden. Allerdings standen sie außerhalb des Rudelterritoriums, sodass es schwieriger war, deren Standort abzusichern.

»Ich habe sie.« Bei Aidens Stimme verzog sie vor Zorn den Mund. Natürlich, er war näher dran, aber ihr Drang nach Gewalt befeuerte ihre Enttäuschung.

»Wir wollen sehen, ob wir einen Weg finden, sie zurückzudrängen, ohne auf Konfrontation zu gehen oder unsere Anwesenheit preiszugeben«, erklärte Jacob leise. »Ich finde keinen Gefallen an dem Gedanken, einen neuen Berg als Schlupfwinkel finden zu müssen. Wir schlagen nicht zu, solange sie die Grenze zu den Hütten nicht überschreiten. Nicht vergessen.«

Die Mahnung war an sie gerichtet, das war Faith klar. Außerdem war es ein Befehl, sich in Bewegung zu setzen.

Sie blieb in Deckung und begann einen langsamen Abstieg parallel zu den Soldaten, die sich suchend durch den Wald bewegten, ganz so, als erwarteten sie, einen von ihnen hinter einem Baum versteckt zu entdecken. Oder auf einem Baum, oder in einem Busch. Schwachköpfe allesamt.

Faith behielt sie im Auge, die Schusswaffe in Bereitschaft, den Finger am Abzug. Sie kaute auf ihrer Lippe und wünschte, diese Mission wäre bald vorbei und Wolfe und seine Gefährtin in Sicherheit, sodass sie nach Hause zurückkehren konnte, zurück zu den Annehmlichkeiten, mit denen sie sich dort umgeben hatte. Auch wenn die nur ein schwacher Trost waren. Ein Ersatz für den Mann, der nie zurückgekehrt war, doch im Augenblick war das alles, was sie hatte.

Das pochende Mal an ihrer Schulter erinnerte sie daran. Jacobs Mal. Ihr Blut rauschte, und ihre Vagina zog sich sehnsüchtig zusammen. Faith rang um Atem. So war es ihr schon einmal ergangen. Als die gnadenlosen Bastarde ihr diese Drogen verabreicht hatten, sodass ihr Körper und ihr Verstand sie verrieten. Ihr Puls hämmerte, tobte wie üblich, schonungslos und alles verzehrend, als sie daran dachte.

Ihr stockte der Atem.

»Faith.« Seine Stimme war leise und sanft, aber sie hörte den befehlenden Unterton. »Bleib hinter mir, Faith.«

»Mir geht es gut«, flüsterte sie und stolperte beinahe, als die düsteren Erinnerungen sie überfluteten.

War es Traum oder Realität? Wie oft hatte sie ihre Erinnerung an jenen Abend hinterfragt? Jacob und seine Stimme, hart und düster, voller Verlangen, als er sie berührt hatte. Seine Hände waren nicht grob gewesen, doch auch nicht sanft. Sein Mund war gierig, seine Zunge zerstörerisch gewesen, als sie über ihre Scham gestrichen und in sie eingedrungen war.

Und dann seine Hände, härter und rauer, als er sie umgedreht und vor sich positioniert hatte, als er sie vorbereitet hatte, nicht für das Eindringen, das sie erwartet hatte, sondern für eine animalischere und viel dominantere Inbesitznahme, als sie sich je hatte vorstellen können.

Ein Geräusch rechts von ihr, leise, aber warnend, ließ sie alarmiert herumfahren, als sie auch schon angegriffen wurde. Einen Augenblick lang wusste Faith nicht, ob es Realität oder ihre Erinnerung war, die sie unter dem Gewicht des schweren Männerkörpers zu Boden gehen ließ, während harte Hände ihre Brüste packten. Sie konnte Jacob in ihrem Ohr schreien hören, Schüsse erklangen, Schreie Verwundeter.

Sie ließ ihre Waffe fallen, wand sich unter dem schweren Körper vor, kam auf die Füße und zog ihren Dolch aus der Scheide an ihrem Oberschenkel. Als sie sich dem Bastard gegenübersah, der seine Waffe auf ihr Gesicht richtete, grinste sie.

Heißer, rasender Zorn jagte durch ihre Adern, als sie knurrte und ihm dabei einen deutlichen Blick auf ihre gesunden Reißzähne gewährte. Sie knurrte tief und drohend und erschrak dabei schon fast vor ihrer eigenen Kühnheit. Doch der Tod schreckte sie jetzt nicht, nicht mehr. Ganz im Gegensatz zu all den verschwendeten Jahren, die noch vor ihr lagen, Jahre ohne ihren Gefährten.

»Mach schon«, flüsterte sie, »du stirbst so oder so.«

Sein Finger krümmte sich um den Abzug. Faith zuckte zusammen, als ein Schuss die plötzliche Stille durchschnitt und Blut um sie herum spritzte. Nicht ihr Blut. Das des Soldaten. Sie stand still und reglos da, als er zu ihren Füßen niederfiel, die Augen vor Überraschung weit aufgerissen.

Schwer atmend sah sie auf. Jacob stand da, etwa zehn Meter von ihr entfernt, groß und grimmig. Seine Augen waren vor Wut zusammengekniffen. Sein Gesicht war wie aus kaltem, hartem Marmor gemeißelt, als er das Blut betrachtete, das ihr auf Gesicht und Hals gespritzt war. Er holte tief Luft und knurrte. Ein tiefer, animalischer Laut, der in ihrem Unterleib widerhallte. Seine strahlend blauen Augen glitzerten im dunklen Gesicht, und seine Züge waren so angespannt, dass er regelrecht grausam wirkte.

Faith wich zurück.

»Geh.« In seiner Stimme klangen Wut, Lust und Schmerz mit. »Wir müssen zu den Hütten. Das sind Soldaten von Bainesmith. Mit dir befasse ich mich später.«

2

Dr. Delia Bainesmith war tot. Das war alles, was jetzt zählte. Ihrer Verbreitung des Bösen durch die Veränderung menschlicher DNA war nun Einhalt geboten. Dem grausamen, bösartigen Vergnügen, das sie im Schmerz der Breeds gefunden hatte, war ein Ende gesetzt. Und nun, mit Hope auf seinem Schoß, war Wolfe endlich wieder mit der Gefährtin vereint, die er vor sechs Jahren aufgegeben hatte.

Jacob, sein Stellvertreter und Anführer der Sicherheitskräfte des Rudels, wendete sich ab und rang mit seinen widerstreitenden Gefühlen von Freude und Neid seinem Rudelführer gegenüber. Wolfe hatte fast zu lange gewartet, um die Frau zu beanspruchen, die er einst verlassen musste. Doch jetzt würden sie die Jahre, die sie verloren hatten, nachholen und wiedergutmachen können.

Jacob verbat es sich, noch einen Blick auf das Paar zu werfen, als er die Hütte verließ. Zorn und Verlangen stritten in seinem Inneren, die Erregung war ein ständiges Pulsieren in seinem Schwanz, das ihn quälte. Aber der Grund dafür war nicht die Frau in Wolfes Armen, sondern die, die ihn draußen erwartete.

Als er die Tür hinter sich schloss, verließ Faith ihre Position am Ende des Hauses und musterte ihn mit ihren dunklen Augen, als er auf sie zukam. Sie war eine Wolf-Breed mit einem festen Körper und ebensolchen Muskeln. Ihre Brüste zeichneten sich hoch und fest unter dem schwarzen T-Shirt ab, das sie zu schwarzen Jeans trug, ihr rötlich-braunes Haar wirkte wie aus Seide und umrahmte ihr schmales Gesicht derart, dass sie zugleich verletzlich und unantastbar wirkte.

»Geht es ihnen gut?«, fragte sie, als er sich ihr näherte.

Jacob knurrte und fletschte warnend die Zähne, als sie vor ihm zurückwich. Immer ging sie rückwärts, nie vorwärts.

»Wenn nicht, hättest du es erfahren«, entgegnete er gereizt, denn er war mal wieder wütend auf sie.

»Meine Güte, bist du genervt. Du beißt mich ja gleich!«, fauchte sie ihn an und runzelte die Stirn. »Das war eine ganz normale und vernünftige Frage.«

»Von einer höchst unvernünftigen Frau«, warf er ihr schroff vor. »Geh zurück in die Hütte und ruh dich aus. Du hast seit Tagen nicht mehr geschlafen, und ich kann den übermüdeten Ausdruck in deinen Augen nicht mehr sehen.«

Die Ringe unter ihren Augen und die Furcht, die aus ihrem Blick sprach, fraßen sich in seine Seele. Sie war immer noch schmal und zierlich, und ihr Anblick ließ ihn vor Begierde zittern. Der Gedanke, wie sehr er sie damals verletzt haben musste, ließ ihn vor Furcht schaudern.

»Ruh du dich doch aus!«, erwiderte sie trotzig. Ihr Körper war augenblicklich hellwach, und der Duft des Zorns, der in ihr pulsierte, lag in der Luft. »Schreibe ich dir etwa vor, wie oft du schlafen musst?«

Er sah sie voller Liebe an und kämpfte dabei gegen das Bedürfnis, die Hände nach ihr auszustrecken und sie an sich zu drücken.

Stattdessen fuhr er sie an: »Tu, was ich sage!«

»Vergiss es, Jake, jetzt schläfst du mal …«

»Keine Sorge, der Tag wird kommen, an dem genau das passieren wird, Faith. Bis du damit umgehen kannst, schlage ich vor, du haust erst mal ab, und zwar sofort. Wenn nicht, könntest du erfahren, wie es sich anfühlt, wenn dein Gefährte dich ohne deine Erlaubnis besteigt«, ließ er seinem Zorn freien Lauf. Ihr ständiger Trotz reizte das Tier in ihm.

Er sah, wie sie blass wurde. Entsetzen spiegelte sich in ihrem Blick, und eine Sekunde später rannte sie los. Er fluchte zum Gotterbarmen und fuhr sich mit den Händen durchs Haar, während er das Tier in sich niederrang, das danach verlangte, sie zur Strecke zu bringen. Er konnte es nicht, und er würde es nie können. Sie war seine Gefährtin, und doch würde ihm ihre Berührung für immer versagt bleiben. Sein verzweifeltes, unendlich trauriges Heulen hallte über den Berg und durch seine Seele.

Jacob verfluchte Bainesmith, das Labor und Faith. Das waren die drei Gründe, warum er sich ferngehalten hatte, von seinem Rudel und von der Frau, die ihn lockte und quälte. Und zwei der Gründe waren dafür verantwortlich, dass er wieder gehen würde.

Er konnte sich selbst, seiner Beherrschung, nicht trauen. Immer wieder musste er daran denken, dass er die Kontrolle verloren hatte, als er Faith das erste Mal genommen hatte. Und er konnte der Furcht, die sie nun vor ihm hatte, nicht ins Auge sehen. Er sah sie in ihrem Blick, jedes Mal, wenn er in ihre Nähe kam; er hörte sie in ihrer Stimme, wenn sie mit ihm redete, und er hasste das. Er hasste es, die Angst zu hören, und er hasste sich selbst dafür, dass er schuld daran war.

Er ging zu dem Jeep, der ein paar Meter weiter auf ihn wartete, bereits gepackt und fahrbereit. Wolfe würde ihn nicht länger brauchen. Die anderen konnten das Chaos beseitigen, und Wolfe würde sie schon bald alle packen und verschwinden lassen. Für Jacob gab es nicht mehr viel zu tun. Er startete den Motor, starrte zu der Hütte, in der Faith sich aufgehalten hatte, und schüttelte den Kopf. Verdammt, wenn sie nur etwas älter wäre, etwas erfahrener. Wären sie doch nur geboren und aufgezogen statt erschaffen und ausgebildet worden. Hätte er doch nur bleiben können …

Faith sah zu, wie der Jeep sich von der Hütte entfernte und kniff vor Zorn und Schmerz die Augen zusammen, als Jacob verschwand. Er würde nicht zurückkommen. Sie wusste es. Ihr Gefährte. Ein Gedanke wie stilles Hohngelächter.