Bretagne Reiseführer Michael Müller Verlag - Marcus X. Schmid - E-Book
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Bretagne Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Marcus X. Schmid

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Locker aufbereitet, übersichtlich gestaltet und gespickt mit praktischen Informationen erweist sich der Reiseführer Bretagne von Marcus X. Schmid als profunder Begleiter beim Trip durch den nordwestlichen Zipfel Frankreichs. Es entführt den Leser in eine Region, in der es viel zu entdecken gibt: wilde Klippen und feinsandige Buchten, wunderschöne Inseln, verwunschene Wälder und Moore, alte Burgen, stille Dörfer und eine 2.000 Kilometer lange Küstenlinie mit zahllosen schönen Badeplätzen mit Blick aufs tosende Meer. Die Bretagne ist mehr als Küste, Strand und Meer: Vom Besuchermagneten Mont-Saint-Michel und imposanten Monumenten aus der Frühgeschichte, über aussichtsreiche Wanderwege entlang an zahllosen Badebuchten oder durch zerklüftete und windumtoste Landschaften bis hin zu flachem Heideland. So abwechslungsreich wie Frankreichs Nordwesten selbst ist der Reiseführer und damit auch Ihr Urlaub: Surfer finden die besten Spots, Freunde der bretonischen Küche kulinarische Geheimtipps von bodenständig bis edel und Familien mit Kindern eine tolle Mischung aus Badestränden, Kultur und Freizeitangeboten. Entdecken Sie das wohl schönste "Ende der Welt" ("Finistère"), wie die Römer das bretonische Land auch nannten. Darum unser Reiseführer Bretagne 600 Seiten mit 278 Farbfotos, 41 Karten samt Eisenbahnnetz sowie mehr als 200 beschriebene Orte machen den Reiseführer Bretagne zu einem unentbehrlichen Begleiter für Ihren individuellen Frankreich-Urlaub - und das schon in seiner zwölften Auflage. Alles akribisch vor Ort für Sie recherchiert und ausgesucht. Hervorgehobene Geheimtipps lassen Sie das Land abseits bekannter Pfade erleben und machen es zu Ihrer zweiten Heimat. Die Bretagne in der Übersicht Die herausnehmbare Karte verschafft Überblick. Die nördliche Küste mit Mont-Saint-Michel, Côte Emeraude, der Bucht von Saint-Brieuc, Trégor und Côte de Granit Rose, Saint-Malo, Côte des Bruyères und die Côte du Léon. Die Westküste mit Pays de Abers, Rade de Brest und Crozon-Halbinsel - die absolute Perle des Finistère-Departments -, Douarnenez und die Sizun-Halbinsel. Die Südküste mit Côte de Cornouaille, den Megalithfeldern um Carnac, Côte du Morbihan und Côte D'Amour. Schließlich das Landesinnere mit Carhaix-Plouguer und Rennes. Was tun im Bretagne-Urlaub Ob entspanntes Genießen der französischen Lebensart oder Baden im Meer, Sonnen am Strand, Surfen, Segeln, Wandern und Radfahren - in der Bretagne ist alles möglich. Reiche Kultur und vielfältige Natur, dabei immer genug Raum für individuelles Reisen - mit den besten Geheimtipps für Ihren Urlaub abseits der touristischen Sehenswürdigkeiten. Genau so, wie sie es von Büchern aus dem Michael Müller Verlag gewohnt sind. Die Bretagne sei "sehr schön und gar nicht so weit von Frankreich entfernt", so urteilte der französische Humorist Coluche. Erfahren Sie in unserem Reiseführer Bretagne, warum es sich lohnt, Frankreich zu durchqueren. 5 Fakten, die Sie über die Bretagne garantiert noch nicht kannten - Im bretonischen Städtchen Pont-Aven kommen auf die 3.000 Einwohner ganze 80 Galerien. Das könnte fast ein Weltrekord sein. - In Frankreichs Nordwesten steht das älteste Gezeitenkraftwerk der Welt. - Im bretonischen Ploërmel gibt es eine Uhr, deren Zeiger für eine Umdrehung ein ganzes Jahrtausend braucht. - Auf der französischen Halbinsel ist der unsterbliche Meistermagier Merlin begraben. - Das Stethoskop wurde in der Bretagne erfunden.

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Seitenzahl: 1056

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Marcus X. SchmidOrientiert in der BretagneDie Bretagne ist …Erlebnis Kunst und KulturDie SträndeUnterwegs in der BretagneNordküsteWas anschauen?Was unternehmen?Wo baden?Bucht von Mont-Saint-MichelMont-Saint-MichelPontorsonDolCombourgCancaleCôte d’EmeraudeSaint-MaloDinardDinanSaint-LunaireSaint-Briac-sur-MerLancieuxSaint-Jacut-de-la-MerNotre-Dame-du-GuildoSaint-Cast-le-GuildoFort La LatteCap FréhelBucht von Saint-BrieucSables-d’Or-les-PinsErquyPléneuf-Val-AndréLamballeMoncontourSaint-BrieucQuintinChâtelaudrenGuingampUmgebung von GuingampBinicSaint-Quay-PortrieuxPaimpolPloubazlanecIle de BréhatTrégor und Côte de Granit RoseTréguierPontrieuxPlougrescantPerros-GuirecPloumanac’hTrégastelTrébeurdenPleumeur-Bodou – CosmopolisLannionCôte des BruyèresLe YaudetSaint-Michel-en-GrèveCorniche de l’ArmoriqueLocquirecSaint-Jean-du-DoigtPlougasnouUmgebung von PlougasnouCairn von BarnenezCôte du LéonMorlaixCarantecSaint-Pol-de-LéonRoscoffIle de BatzPlouescatBrignogan-PlageNotre-Dame du FolgoëtWestküsteWas anschauen?Was unternehmen?Wo baden?Was sonst noch?Pays des AbersPlouguerneauLiliaAber Wrac’hAber BenoîtPloudalmézeau und UmgebungAber IldutLampaul-PlouarzelPlouarzelRade de Brest und Crozon-HalbinselLe ConquetSaint-MathieuPlougonvelinIle d’OuessantBrestSaint-RenanLanderneauPlougastel-DaoulasAbtei von DaoulasLe FaouLandévennecArgolLe FretCamaretCrozonMorgatTelgruc-sur-MerSaint-NicUmgebung der Halbinsel CrozonDouarnenez und die Sizun-HalbinselLocronanDouarnenezHalbinsel SizunSüdküsteWas anschauen?Wo baden?Was sonst noch?Côte de CornouaillePays BigoudenQuimperBénodetFouesnantConcarneauIles de GlénanPont-AvenLe PoulduQuimperléCôte du MorbihanLorientUmgebung von LorientIle de GroixRivière d’EtelHalbinsel QuiberonBelle-Ile-en-MerIle d’HouatIle d’HoëdicCarnacLa Trinité-sur-MerSaint-PhilibertAuraySainte-Anne-d’AurayGolf von MorbihanVannesHalbinsel von RhuysDamganLa Roche-BernardCôte d’AmourGuérandeLa TurballePiriac-sur-MerLa BauleBatz-sur-MerLe CroisicGrande BrièreDas LandesinnereWas anschauen?Was unternehmen?Der OstenVitréLa Guerche-de-BretagneFougèresRennesBécherelRedonRochefort-en-TerreDie BrocéliandePaimpontTréhorenteucPlélan-le-GrandPloërmelMalestroitJosselinDer WestenPontivyRohanBaudLac de GuerlédanLanrivainKergrist-MoëlouLe Faouët und UmgebungCarhaix-PlouguerChâteauneuf-du-FaouHuelgoatCalvaire-Tour im Elorn-Tal und in den Monts d’ArréeNachlesen & NachschlagenGeographie und GeologieKlima und ReisezeitFlora und FaunaGezeitenBevölkerungReligionVolkskunstMusikSpracheWirtschaftGeschichteAnreiseVerkehrsmittel vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches von A bis ZEtwas FranzösischGesprächeMinimalwortschatzUnterwegsRund ums AutoUnterkunftBank/PostEinkaufenSehenswertes/geographische BegriffeAllgemeine ZeitbegriffeTageszeiten, Tage, Monate, JahreszeitenZahlenHilfe/KrankheitSpeiselexikonÜber dieses BuchPräambelImpressumFotonachweisWas haben Sie entdeckt?Vielen Dank!Übersichtskarten und PläneZeichenerklärungBretagne – ÜbersichtIndex
Alles im Kasten
AusternzuchtKorsarenBertrand DuguesclinDie sündige Nacht der VergebungDer heilige KéOperation BonapartePierre Loti und die IslandfischerThéodore BotrelSt-Yves – Anwalt der ArmenErnest RenanCaplan & Co – Literatur in der PampaSt-Pol AurélienCôte des LégendesEine halberotische WetteDer gottgefällige Narr von Le FolgoëtIm Aber-LandLeuchttürmeDer HeiratsantragStrawberry Fields forever?Der Heilige und die Hexe – das Lied von St-RonanYs – das Atlantis der KeltenDie BigoudenhaubeDie Erfindung des StethoskopsFayencenPaul GauguinEin Papst flieht nach CarnacMonarchist bis zur letzten StundeAbélardSalzReetdachdeckerMadame de SévignéVom Tuch zum SchuhDie ArtussageMerlinDer GralDer Papst von PloërmelDie Schlacht der DreißigKatel Gollet – die Sünde in FrauengestaltDie Bretagne zeigt FlaggeWas ist was? Kleines Glossar für den KirchenbesuchPlou, Ker, Tre, Lan, Loc – hat alles SinnWas heißt was? Kleines Glossar zu steinzeitlichen ReliktenAnne, Herzogin der BretagneDie Stempelpapierrevolte – der bretonische BauernkriegDie ChouannerieFrankreich – Hinweise für AutofahrerTipps für die Jungfernfahrt mit dem HausbootHotel-KategorienCampingplatz-KategorienCrêpes selbst gemachtDie Kunst, eine Auster zu öffnenFest-nozLesestoff für Wanderer
Kartenverzeichnis
NordküsteBucht von Mont-St-MichelMont-St-MichelDolCancale – ZentrumCôte d’EmeraudeSt-Malo – ÜbersichtSt-Malo – Ville CloseDinardDinanSt-Cast-Le-GuildoBucht von St-BrieucErquyPléneuf-Val-AndréLamballeSt-BrieucGuingampSt-Quay-PortrieuxPaimpol – ZentrumIle de BréhatTrégor, Côte de Granit Rose und Côte des BruyèresTréguierPloumanac’h und Perros-GuirecTrégastel-PlageLannionCôte du Léon und Côte des LégendesMorlaixCarantec und UmgebungSt-Pol-de-LéonRoscoffIle de BatzBrignogan-PlageWestküstePays des ArbersRade de BrestIle d’OuessantBrestLanderneauCôte de CornouailleDouarnenez – ÜbersichtDouarnenez – ZentrumSüdküsteQuimper – ZentrumBénodetConcarneau – ÜbersichtConcarneau – ZentrumQuimperléCôte du MorbihanIle de GroixHalbinsel QuiberonQuiberon – ZentrumBelle-Ile-en-MerCarnac – ÜbersichtCarnac – ZentrumAuray – ZentrumVannesCôte d’AmourLa BauleGrande BrièreLandesinneres, ÜbersichtLandesinneres, der OstenVitréFougèresRennesRedon – ZentrumCircuit de BrocéliandePloërmelLandesinneres, der WestenPontivyLac de GuerlédanEisenbahnnetzZeichenerklärungBretagne – Übersicht
Unterwegs mit
Marcus X. Schmid
Geboren und aufgewachsen in der Schweiz, im etwas öden Mittelland zwischen Zürich und Bern. Der fehlende Blick aufs Matterhorn oder in die Sonnenstube Tessin hat seine spätere Reisetätigkeit erheblich begünstigt. Studium in Basel, in Erlangen und im damaligen Westberlin, dort selbst die akademischen Weihen in Germanistik, Komparatistik und Politologie empfangen. Lebt und arbeitet freiberuflich als Autor und Übersetzer in der französischsprachigen Schweiz.
Wenn ich eine Artischocke auf dem Teller habe, jedes Blatt einzeln wegzupfe und in die Vinaigrette tunke, mit den Zähnen den essbaren Teil herausziehe, mich schließlich mit Messer und Gabel über den Boden der Artischocke hermache, dann vermischt sich der zartbittere Geschmack auf meinem Gaumen mit Bildern von Artischockenfeldern bei Saint-Pol-de-Léon. Wenn ich mit dem richtigen Werkzeug in der Hand gegen eine sperrige Auster kämpfe, so blitzt ein Bild aus Cancale auf: Dort öffnete auf dem Markt ein Austernzüchter mit seinen von der Arbeit zerschnittenen Händen sekundenschnell eine Muschel nach der anderen. Wenn sich bei Sturm die Bäume vor meinem Fenster biegen, kommt mir die windumtoste Pointe du Raz in den Sinn, wo ich kaum Luft kriegte, und der Orkan vor meinem Fenster wird plötzlich harmlos.
Die Erinnerung ist stets auch Vorfreude auf die nächste Reise in diesen erstaunlichen Landstrich, auf neue Entdeckungen, neue Begegnungen und Gespräche. Und auch auf kulinarische Exkursionen. Mit Blick auf Reisende, die für all das keine Zeit haben und die Sehenswürdigkeiten im Schnelldurchlauf abhaken, schreibt der empfindsame Rilke, er würde denen den Vorzug geben, „welche als erste, weit überragende Erinnerung mitbringen: das gute Kotelett, welches sie gegessen haben; denn sie bringen doch wenigstens eine aufrichtige Freude mit, etwas Lebendiges. Eigenes. Intimes.“ Bon voyage!
In eigener Sache
Aufgrund der Pandemie und deren Folgen sind unsere Recherchen vor Ort im einen oder anderen Fall nur eingeschränkt möglich, sodass die entsprechenden Angaben unter Vorbehalt stehen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Orientiert in der Bretagne
Die Region im Profil
Die Bretagne ist ...
Zackige Felsen, ein stürmisches Meer und stoische Leuchttürme sind beliebte Plakatmotive, mit denen für die Bretagne geworben wird. Doch der Landstrich bietet weit mehr: Schlösser in einsamer Heidelandschaft, schmucke Städtchen und unzählige Badestrände.
♦ Rund 3,3 Millionen Menschen wohnen in der Bretagne - doppelt so viele wie in Mecklenburg-Vorpommern.
♦ Die Bretagne ist rund 27.000 km2 groß - fast so groß wie Brandenburg.
♦ Rennes, die bretonische Hauptstadt, ist 1400 Straßenkilometer von Berlin entfernt - fast so weit wie Rom.
♦ Rennes liegt knapp über dem 48. Breitengrad - so südlich wie München.
... sehr schön und zudem gar nicht so weit entfernt von Frankreich ...
... so urteilte der große französische Humorist Coluche (1944-1986) und traf damit den Nagel auf den Kopf: Irgendwie liegt die Bretagne doch nicht so richtig in Frankreich. Wenn Deutsche in die Bretagne fahren wollen, müssen sie stets erst Frankreich durchqueren. Das dauert, aber das Ziel lohnt den langen Weg.
... ein Land der Querköpfe
Darauf sind die Bretonen fast ein bisschen stolz. Notfalls trotzen sie der Pariser Regierung, indem sie tonnenweise Blumenkohl auf die Straßen kippen. Bretonische Bauern lassen sich nicht alles gefallen, was in Paris ausgebrütet wird. Deshalb gelten die bretonischen Querköpfe in Frankreich oft als Holzköpfe. In Deutschland ist man nicht klüger, man hält sich an den Ostfriesen schadlos.
... ein Land, in dem es mehr regnet als anderswo
Der Satz gehört eindeutig zu den Vorurteilen derer, die die Bretagne schlechtreden wollen. Die bretonische Antwort darauf: „Es regnet nur auf Idioten, der Kluge verschwindet in der nächsten Bar.“
... das Ende der Welt
„Finis terrae“ (das Ende der Welt), sagten die Römer, als sie den westlichsten Zipfel der Bretagne erreichten und ehrfürchtig auf die gewaltigen Wogen des Atlantiks starrten. 1492 bewies Kolumbus, dass dem nicht so ist: 1534 segelte der Bretone Jacques Cartier in 20 Tagen von Saint-Malo nach Neufundland (heute Kanada). Wie schon Obelix, der sich in den bretonischen Wäldern mit Wildschweinen eindeckte, wusste: „Die spinnen, die Römer!“
Die Nordküste
Der Klosterberg Mont-Saint-Michel gehört zu den beliebtesten Reisezielen ganz Frankreichs; er liegt direkt hinter der bretonischen Grenze in der Normandie. Weiter westlich trotzen die Mauern von Saint-Malo der Flut. Dinard - der alten Korsarenstadt gegenüber - verströmt englisches Flair. Vor Paimpol, der Stadt der Islandfischer, liegt die Insel Bréhat, vor Roscoff die Insel Batz - auf beiden sprießt, dank des Golfstroms, mediterrane Vegetation. Ein Höhepunkt jeder Bretagnereise ist ein Spaziergang an der Rosa-Granit-Küste, wo die Natur bizarre Felsformationen schuf.
Die Westküste
Die Wogen des Atlantiks greifen hier unzählige Landspitzen an. Bei stürmischem Wetter ist ein Spaziergang auf der Pointe du Van oder der Pointe du Raz buchstäblich atemberaubend. Wer’s noch wilder mag, schifft sich auf die Ile d’Ouessant ein - am besten bei Sauwetter. Brest, die zweite Großstadt der Bretagne, ist der wirtschaftliche Pol des Westens. Mit der ersten städtischen Luftseilbahn Europas, die ins öffentliche Verkehrsnetz eingebunden ist, kann man dort den Penfeld-Fluss überqueren und durch den Glasboden auf die Schiffe hinuntersehen. Bevor man die Halbinsel Sizun erreicht, lädt das autofreie Locronan zu einem Spaziergang ein: pures Mittelalter.
Die Südküste
Hier ist der Gezeitenunterschied geringer als an der Nordküste. Das begünstigt den Badetourismus, der sich in Carnac und auf der Halbinsel Quiberon Paradiese geschaffen hat. Für Abwechslung sorgen die riesigen Menhir-Felder von Carnac. Oder man lässt sich durch den Golf von Morbihan schippern und unternimmt einen Spaziergang auf den schmalen Wegen der Ile aux Moines. Die Halbinsel Guérande ist bekannt für ihre Salzfelder, das „weiße Gold“ wird vor Ort verkauft. Im Hinterland lockt der von Kanälen durchzogene Naturpark der Grande Brière - eine verwunschene Gegend, die sich am besten mit der Barke erkunden lässt.
Das Landesinnere
Weideland und Heide wechseln sich ab, mittendrin unzählige Dörfer. Größere Wälder, die zu romantischen Kurzwanderungen einladen, findet man bei Huelgoat und in der Brocéliande, wo die Artus-Legende lebendig wird. Im Osten lohnt die Haupt- und Universitätsstadt Rennes einen Besuch: Museen und ein reges Kneipenleben. Im Westen führt die „Calvaire-Tour“ zu umfriedeten Pfarrbezirken mit großartigen in Stein gehauenen Kunstwerken. In der Nähe von Carhaix-Plouguer sollen dereinst auf einem Wiesengelände alle bretonischen Heiligen - also 999 an der Zahl - als überlebensgroße Granitskulpturen zusammenkommen. 2022 waren schon über 160 zusammengekommen.
Perlen abseits der Hauptrouten
Erlebnis Kunst und Kultur
Vermutlich gehören die Megalithfelder von Carnac oder die Océanopolis von Brest zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Bretagne. An vielen sehenswerten Örtlichkeiten wird jedoch keine Besucherstatistik geführt, da sie kostenlos zugänglich sind. Oft sind es die kleinen Perlen abseits der Hauptrouten, die manchmal nicht einfach zu finden sind.
In der Kunst der Bretagne spielt der Granit eine Hauptrolle. In Kirchen und umfriedeten Pfarrbezirken, in Mahnmalen und Skulpturen vom christianisierten Menhir bis zur römischen Venus - überall ist es der harte Stein, dem die Künstler die feinsten Formen entlocken.
Der bildhauernde Geistliche
In Rothéneuf, einem Ortsteil von Saint-Malo, findet sich an der Felsenküste ein wahrhaftiges Bilderbuch. In jahrelanger Arbeit hat dort ein 1910 verstorbener Pfarrer aus dem Granit Figuren geschlagen: dämonische Fratzen, Piraten und Mordgesellen mit schiefen Mündern, auch eine unschöne häusliche Szene, bei der ein tobender Ehemann seine Frau an den Haaren zerrt und ihr einen Tritt in den Hintern verpasst. Knapp 300 Figuren sind auf 500 Quadratmeter Felsen verteilt.
Die Mauer der verschollenen Islandfischer
In Ploubazlanec, einem Örtchen nördlich von Paimpol, erinnert am Friedhof eine Mauer an die verschollenen Islandfischer. Die „Grande Pêche“ vor den Küsten Islands und Neufundlands war im 19. und auch noch im 20. Jahrhundert ein wichtiger Erwerbszweig in Paimpol. Die Fahrten waren entbehrungsreich und gefährlich. Rund 100 Schiffe versanken in den eisigen Fluten, mehr als 2000 verschollene Fischer zählte man über all die Jahre. Viele sind an der Mauer namentlich aufgelistet, als Jüngster ein 12-Jähriger.
Der christianisierte Menhir
Obelix band eine rosafarbene Schleife um einen Hinkelstein und schenkte diesen seiner Angebetenen. Wozu die Menhire sonst noch gut waren, ist noch nicht ausgedeutet. Den Christen jedenfalls waren die heidnischen Steine ein Dorn im Auge, und so meißelten sie gelegentlich aus der Spitze eines Menhirs ein Kreuz heraus, um die Überlegenheit ihrer Religion zu demonstrieren. Ein eindrückliches Beispiel einer solchen Denkmalschändung ist der Menhir von St-Uzec.
Ein gottgefälliger Narr macht Karriere
Mitten im Wald bei Le Folgoët lebte im 14. Jahrhundert ein elternloser, geistig wohl zurückgebliebener Mann namens Salaün - ein harmloser Bursche, der sich für das Brot, das man ihm zusteckte, stets artig mit „O itron guerhet Mari“ (Gegrüßt seist Du, erhabene Maria) bedankte. Einen anderen Satz hörte man zeitlebens nicht aus seinem Mund. Nachdem man ihn zu Grabe getragen hatte, wuchs aus diesem bald eine wunderschöne Lilie mit der goldenen Aufschrift „Ave Maria“ - Grund genug, hier eine Kirche mit den Ausmaßen einer Kathedrale zu bauen. Heute gehört der „Grand Pardon de Notre-Dame-de-Folgoët“ am ersten Septembersonntag mit rund 20.000 Pilgern zu den großen Wallfahrten der Bretagne.
Harmonie in Stein
Kein spektakulärer Calvaire, wie man ihn auf der klassischen Calvaire-Tour zu sehen bekommt, sondern ein schlichter umfriedeter Pfarrbezirk, ein Beinhaus und eine Quelle, die verschiedene Becken speist. Das äußerst gelungene harmonische Calvaire-Ensemble aus Granit steht im Dörfchen Le Grouanec.
Der Turm auf dem Kopf
„Mémé fait sa coiffe“ (Oma macht ihre Haube). In einem Dokumentarfilm zeigt eine alte Dame, wie die bis zu 33 Zentimeter hohe Bigoudenhaube gebaut wird - gar nicht so einfach, und das jeden Morgen. Der Kurzfilm ist Teil der neuen Dauerausstellung im Musée Bigouden von Pont-L’Abbé, das die Welt der Bigoudenfrau zeigt und wie sie in den 1960er Jahren aus der dunklen Bauernstube in die blütenweiße Resopal-Küche umgezogen ist.
Auf der Suche nach dem Gral
Was hat der Gral in einer christlichen Kirche zu suchen? Henri Gillard, Mitte des letzten Jahrhunderts Dorfpfarrer von Tréhorenteuc, hatte ein Faible für die Artus-Legende. Bei der Erneuerung der Kirchenfenster 1945 wünschte er sich ein Zusammenspiel von keltischen und christlichen Motiven. Die beauftragten Künstler lösten die Aufgabe mit Bravour, bei den Kirchenoberen sorgten die neuen bunten Glasfenster jedoch für Unmut. Späte Anerkennung: 20 Jahre nach dem Tod des kunstsinnigen Pfarrers wurde seine Statue vor der Kirche enthüllt.
Die entschärfte Venus
Eine Venus-Statue aus römischer Zeit brachte im 17. Jahrhundert den Bischof von Vannes auf die Palme. Seit Generationen schon hatten Frauen aus der Umgebung in der Hoffnung, endlich schwanger zu werden, ihren Körper an der Statue gerieben, schließlich ist die Venus ein Symbol der Fruchtbarkeit. Dann wurde dem Bischof das Treiben zu bunt, er ließ die Figur kurzerhand in den nahen Fluss werfen - wo sie natürlich wieder herausgefischt wurde. Schließlich wurden Steinmetze beauftragt, die nackte Venus mit dem Meißel zu bearbeiten und sie notdürftig einzukleiden. Die nun entschärfte Venus ist heute in der Nähe des Örtchens Quinipily zu sehen.
Unterwegs in der Bretagne
Nordküste
Der „heilige Berg im Meer“, Saint-Malo, aufregende Wanderwege, Monumente aus der Frühgeschichte der Menschheit, Badebuchten ohne Zahl - die Nordküste lockt mit zahlreichen Schönheiten und Möglichkeiten für einen entspannten Urlaub.
Im Hinterland warten sympathische alte Städtchen, deren Plätze eine Kulisse abgeben könnten für Mantel- und Degen-Filme mit klappernden Bauernkarren.
Die dem Ärmelkanal zugewandte bretonische Küste hält verschiedene Szenarien bereit, stets aber ist der Gezeitenwechsel ein wichtiger Mitspieler. Eine besondere Rolle kommt ihm in der Bucht von Saint-Michel zu, wo man in Cancale das Spiel der Natur zu nutzen weiß und Austern züchtet. Weiter westlich trotzen die Mauern von Saint-Malo der Flut, während Dinard, nur durch die Mündung der Rance von der Korsarenstadt getrennt, das gediegene Flair eines englischen Seebads verströmt.
Von Dinard aus führt die bei Badeurlaubern beliebte Côte d’Emeraude (Smaragdküste) in die Bucht von Saint-Brieuc und weiter nach Paimpol, von wo aus die mutigen Islandfischer in See stachen - und oft nicht mehr zurückkamen. Ein unvergesslicher Höhepunkt an der Nordküste ist ein Spaziergang auf dem berühmten Zöllnerweg der Côte de Granit Rose (Rosa-Granit-Küste). Hier hat sich die Natur als Bildhauerin ausgetobt und zahllose verspielte, skurrile Figuren geschaffen. Weiter westlich ist Roscoff einen Stopp wert. Das Klima hier ist dank des Golfstroms außergewöhnlich mild; auf der vorgelagerten Insel Batz trifft man auf eine Pflanzenwelt, die man eher im mediterranen Raum als an Frankreichs Nordküste vermutet. Weniger spektakulär und entsprechend einsamer ist die Côte du Léon, die im Westen von tiefen, fjordartigen Einschnitten zerfurcht ist.
Im Hinterland lohnt das mittelalterliche Dinan, auf einem Felsplateau über der Rance gelegen, einen Besuch. Schöner als die Autofahrt dorthin ist die Schifffahrt von Saint-Malo oder Dinard auf der Rance. Ein weiterer Abstecher in mittelalterliches Gemäuer bietet sich bei St-Brieuc an: Das kompakt von einer dicken Mauer eingeschnürte Städtchen Moncontour gäbe die ideale Kulisse für einen Mantel-und-Degen-Film ab.
Was anschauen?
Mont-Saint-Michel: Der „heilige Berg“ im Meer gehört zu den Top-Attraktionen ganz Frankreichs und ist entsprechend von Besuchermassen überflutet. Der Kirchen- und Klosterkomplex auf einem Granitblock ist ein architektonisches Meisterwerk.
Saint-Malo: Die Hafenstadt, reich geworden durch verwegenes Korsarentum und damit verbundenem blühenden Handel, im Zweiten Weltkrieg zerstört und nach alten Plänen wiederaufgebaut, zeigt eine komplett ummauerte Altstadt. Den besten Blick auf die Stadt und aufs offene Meer erhält man bei einem Mauerspaziergang.
Cairn von Barnenez: Die Megalithanlage ist das größte Relikt der Jungsteinzeit in der Bretagne. Noch bis 1955 diente der 75 Meter lange und fast 30 Meter breite Koloss als Steinbruch. Dann entdeckte man, dass man auf ein riesiges Grabmal mit mehreren Grabkammern gestoßen war.
Was unternehmen?
Neben dem berühmten Zöllnerweg der Rosa-Granit-Küste bieten sich noch andere aufregend schöne Wanderungen an.
Vom Leuchtturm des Cap Fréhel verlaufen mehrere Wanderwege rund um das Kap, einige schwindelerregend nah am steil abstürzenden Felsen. Eine Fortsetzung führt zum benachbarten Fort La Latte, eine vom Meer umtoste Bilderbuchburg mit zwei Zugbrücken.
Bei Plougrescant führt eine Wanderung am vielfotografierten „Haus zwischen den Felsen“ vorbei zum „Gouffre“ (Schlund), dem nördlichsten Punkt des bretonischen Festlands, wo das Wasser unablässig gurgelt und gegen Granitbrocken ankämpft.
Wo baden?
Cancale hat mehrere Strände, darunter die Plage de Port Mer, genügend nah am Hafen, um nach dem Bad gleich noch ein paar der berühmten Cancalaiser Austern zu verdrücken.
Genau so schön wie der Renommierstrand von Dinard, die Plage de l’Ecluse, ist die Grande Plage des benachbarten Örtchens Saint-Lunaire, die gerne auch von Kite-Surfern aufgesucht wird.
Vor oder nach dem Spaziergang auf dem Zöllnerweg lädt der Hauptstrand von Perros-Guirec, die Plage de Trestraou, zum Bade, sie ist jedoch meist brechend voll. Ruhiger geht es weiter westlich an den Stränden von Trégastel zu.
An der Côte du Léon ist Carantec ein beliebtes Zentrum des Badetourismus, die Halbinsel ist rundum von Stränden gesäumt.
In Brignogan-Plage lassen sich Badefreuden mit einem Besuch des Museumsdorfs Meneham verbinden.
Bucht von Mont-Saint-Michel
Hauptattraktion der Bucht von Mont-St-Michel ist der „heilige Berg“, der ihr den Namen gegeben hat. „Mit seiner Dom-Tiara und seinem Festungspanzer ist der Mont-St-Michel im Meer das, was Cheops in der Wüste ist“, schrieb der Romancier Victor Hugo über die einzigartige Klosteranlage.
Noch zu Lebzeiten des Dichters wurde ein Damm gebaut, der den heiligen Berg mit dem Festland verband, um dem zunehmenden Tourismus gerecht zu werden. „Der Mont-St-Michel muss eine Insel bleiben“, forderte Victor Hugo. Erst das 21. Jahrhundert gab ihmrecht. Seit 2015 steht der Mont-St-Michel wieder komplett im Wasser - zumindest für 40 Tage im Jahr - und zieht 2,5 Millionen Besucher jährlich an. Damit steht der „heilige Berg“ nach Versailles und dem Eiffelturm an dritter Stelle der französischen Tourismusmagneten.
Mont-Saint-MichelRégion Normandie
Seit über tausend Jahren strömen die Menschen zum Mont-St-Michel. Früher waren es Gläubige, die dem Erzengel Michael ihre Aufwartung machten, heute kommen Touristen, um das steinerne Ensemble zu bestaunen.
Der weltberühmte Klosterberg erhebt sich pyramidenförmig 157 m hoch über einer endlosen, von Prielen durchzogenen Schlick- und Meerlandschaft. Eine architektonische Meisterleistung des Mittelalters: Auf einem Granitblock, etwa 900 Meter im Umfang und 75 m hoch, gestalteten romanische und gotische Baumeister einen einmaligen Kloster- und Burgkomplex.
Bis in die jüngste Zeit verhinderten der 1879 errichtete Damm zum Berg und Parkplatzflächen, dass der Couesnon sich ins Meer ergießen konnte, Sand- und Schlickablagerungen waren die Folge. Trotz des extremen Gezeitenunterschieds von bis zu 13 Metern erreichte die Flut den Klosterberg nur noch selten. Nach 2005 wurden gewaltige Anstrengungen unternommen, um den von der UNESCO in die Weltkulturerbeliste aufgenommenen Mont-St-Michel wieder präsentabler zu machen. Die Parkplätze wurden abgerissen, der Fluss hat wieder freie Bahn, ein Staudamm am Cuesnon lässt bei Ebbe zusätzliche Wassermassen einströmen. Heute ist der Mont-St-Michel nur noch mit dem Pendelbus oder zu Fuß über eine 720 m lange Passerelle, knapp über dem Meeresspiegel, erreichbar - außer an rund 40 Tagen im Jahr: Dann ist die Springflut so hoch, dass der Steg unter Wasser liegt.
Geschichte
Die Legende führt ins Jahr 708 zurück. Bereits zweimal ist Aubert, dem Bischof von Avranches, der Erzengel Michael erschienen, um eine Kirche für sich anzumahnen. Der Gottesmann will anfangs nicht hören, doch einige schmerzhafte Kopfnüsse des streitbaren Engels überzeugen den Zweifler schließlich. Auf dem hoch aus dem Wald von Scissy ragenden Mont Tombe (Berg des Grabes, ein keltischer Bestattungsplatz) lässt er eine kleine Kirche zu Ehren des Erzengels errichten. Doch kaum haben die Bauarbeiten begonnen, überrollt eine Springflut das Land. In einer riesigen Woge stürmt die See heran, taucht den Wald in die Fluten des Ozeans und überschwemmt das tiefgelegene Land. Fortan ist der Berg mit dem Kirchlein von Wasser umgeben.
Im 10. Jahrhundert werden die Fundamente eines gigantisches Bauprojekts gelegt: Im Lauf zweier Jahrhunderte wächst auf der Felspyramide im Meer ein zunächst romanischer, ab 1212 gotischer, himmelstürmender Klosterkomplex heran. Immer mehr Pilger strömen auf den heiligen Berg und tragen zum Reichtum der Abtei bei. Das Kloster boomt, Augenzeugenberichte über Wunder auf dem Mont vergrößern sein Ansehen zusätzlich. Alle kommen, Adelige und reiche Bürger, Bauern und Arme. Sogar im Hundertjährigen Krieg (1339-1453) versiegt der Pilgerstrom nicht. Die englischen Truppen, die auf dem 3 km entfernten Mont Tombelaine eine Garnison unterhalten und mit Ausnahme des befestigten Klosterbergs die ganze Bucht kontrollieren, verdienen durch die Ausstellung von Passierscheinen tüchtig mit.
Der Niedergang beginnt gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Mit der Einführung des Nießrechts können auch weltliche Herren als Äbte eingesetzt werden, das Kloster verkommt zu einer lukrativen Pfründe. Die mönchischen Sitten verrohen, die von den Pilgern überwiesenen Almosen fließen statt in die Kassen der Abtei in die Privatsäckel der Äbte. Die Mönche führen ein mondänes Leben. Sie tragen Seide und Spitze, gehen zur Jagd, halten sich Konkubinen und pressen die Bauern im Umland aus. Während der Religionskriege brennt ein Abt mit der Kasse des Klosters durch.
Die von den Humanisten des 16. und 17. Jahrhunderts kritisierte Heiligenverehrung des Mittelalters läutet das Ende der Abtei ein: Aus einer gut besuchten Pilgerstätte wird ein königliches Gefängnis. In den tiefen, schlecht belüfteten Holzkerkern und schweren Eisenkäfigen schmachten unbotmäßige Akademiker, kritische Literaten und Revolutionäre. Der Mont-St-Michel bleibt unter wechselnden Herrschaftsverhältnissen bis 1863 ein gefürchtetes Zuchthaus.

Berühmter Besuchermagnet

Das Jahr 1865 bringt einen Neubeginn. Die Diözese von Coutances führt wieder eine Wallfahrt durch, 1874 wird der Klosterberg unter Denkmalschutz gestellt. Die heruntergekommenen Gebäude werden renoviert, und 1969 ziehen wieder ein paar Benediktiner ein, um dem Berg neues religiöses Leben einzuhauchen. Diese wurden 2001 von Mönchen und Nonnen der Gemeinschaften von Jerusalem abgelöst. Sie zählen zu den 33 Einwohnern des Mont-St-Michel, der seinen eigenen Bürgermeister stellt.
Sehenswertes
Befestigungsanlage: Den einzigen Zugang zum heiligen Berg bildet die Porte de l’Avancée, das Tor des mächtigen Vorwerks, das in den ersten Hof führt; hier befindet sich das Wachgebäude aus dem 16. Jahrhundert. Die Porte du Roi, mit einem imposanten Fallgitter versehen, öffnet sich zu einem zweiten, fachwerkgesäumten Platz; rechts zeigt sich die Maison de l’Arcade, die einst den Soldaten des Abts als Unterkunft diente. Gleich daneben führt eine Treppe zur Wehrmauer hinauf: Ausblicke auf die Ostseite. Der Nordturm, unterhalb der großen Treppenflucht zur Abtei, ist der beste Platz, um die einbrechende Flut zu beobachten.
Rechts der Treppe gelangt man durch eine schmale Pforte in den Klostergarten auf der Nordseite. Ein Parkweg windet sich unter der abweisend-mächtigen Wand des Klosters zwischen alten Bäumen und bunten Blumenbeeten hinauf zur Plattform vor der Klosterkirche. Bei Ebbe bietet sich ein außergewöhnliches Panorama: Tief unten, am Fuß des heiligen Berges, erblickt man die granitene Chapelle St-Aubert, dahinter zerfließt eine endlose, von Prielen durchzogene Sandwüste am Horizont, und wo Himmel und Erde zu verwachsen scheinen, schimmert flach der Ozean.
Grande Rue: Die „Hauptstraße“ führt hinter dem Platz nach den beiden Festungshöfen steil zur Abtei hinauf. Die Fachwerkhäuser aus dem 15./16. Jahrhundert beherbergen Restaurants und Souvenirläden; statt der früher üblichen Devotionalien und Antiquitäten gibt es heute vorzugsweise Plastikschnickschnack. Im oberen Teil geht die gepflasterte Gasse in Treppen über. Auf der linken Seite erhebt sich die Eglise St-Pierre, ein Stück zurückversetzt das Haus der Tiphaine.
Eglise St-Pierre: Die Pfarrkirche des Dorfs stammt aus dem 11. Jahrhundert, ihre Ausstattung besteht zum größten Teil aus Stücken, die aus dem Klosterkomplex ausgemustert wurden. In der rechten Seitenkapelle thront hinter einem Kerzenmeer eine versilberte Sankt-Michael-Statue. Schwere, damastene Pilgerfahnen schmücken Empore und Seitenwände.
Haus der Tiphaine: 1360 wurde Bertrand Duguesclin (→ Dinan) zum Gouverneur von Pontorson ernannt und damit zum weltlichen Chef des Mont-St-Michel. Im Haus der Tiphaine lebte seine Gattin Tiphaine Raguenel, er selbst war meist auf Feldzügen unterwegs. Ihren Strohwitwenaufenthalt füllte Tiphaine mit karitativen Tätigkeiten und dem Studium der Astrologie aus. Heute wird das alte Gebäude als Museum genutzt: Stilmöbel (z. T. 14. Jh.), Gemälde, Wandteppiche und manches rare Juwel, das Pilger dem Kloster schenkten.
Abtei: Der Klosterkomplex auf der Spitze des granitenen Kegels entstand über mehrere Jahrhunderte. Das zentrale Problem war der Bau einer ausreichend befestigten Plattform rund um die Felsspitze, die einerseits das 100 m lange Kirchenschiff der Abteikirche tragen und andererseits genügend Raum bieten sollte, um Mönche, Gäste und Vorräte unterzubringen. Die Baumeister knackten dieses Problem mit einem gewagten Konzept: Auf den Fuß des nackten Granits wurde Stockwerk auf Stockwerk gesetzt, Gewölbe auf Gewölbe, bis die Felsspitze schließlich so weit verbreitert war, dass man eine Kirche daraufsetzen konnte - eine Glanzleistung statischer Berechnung und architektonischer Gestaltung.
Drei Bauperioden lassen sich stilistisch unterscheiden. Das Kloster der normannischen Herzöge wurde mit der Kirche Notre-Dame-sous-Terre 966 im karolingischen Stil begonnen. Die Kirche, zu Beginn des 11. Jahrhunderts in eine Krypta umgewandelt, bildete zusammen mit zwei anderen Krypten das Stützwerk für die romanische Abteikirche der englischen Könige (zweite Bauperiode 1017-1144). Der dritte Bauabschnitt begann 1212. Finanziert von französischen Königen, entstanden die gotischen Gebäude der sogenannten Merveille, die kurz darauf wegen des Hundertjährigen Kriegs durch Befestigungen erweitert wurden und das heiß umkämpfte, aber nie eroberte Kloster vor Angriffen schützten.
La Merveille: Das Wunder. Der dreigeschossige Klosterbau auf der Nordseite des Bergs, dessen Fundamente die Abteikirche mittragen, ist ein Meisterwerk gotischer Baukunst. In den Jahren 1211-1228 entstand auf den teils durch einen Brand, teils durch bauliche Nachlässigkeiten stark in Mitleidenschaft gezogenen romanischen Bauteilen ein einzigartiger Gebäudekomplex: Hier wohnten die Mönche und die bessergestellten Pilger. Arme Pilger wurden in einem Gemeinschaftsraum untergebracht.
Die Ostseite von oben nach unten: Refektorium, Gästesaal, Almosenhalle. Die Westseite: Kreuzgang, Rittersaal, Vorratsräume (darunter der düstere Kerker). Den besten Eindruck der Merveille erhält man vom Klostergarten aus. Die mächtigen Strebepfeiler, die das gewaltige Bauwerk stützen, sind auf drei Etagen von hohen Fensterreihen durchbrochen. Flankiert wird der festungsähnliche Gebäudetrakt vom Corbin-Turm mit seinem kegelförmigen Dach und engen Schießscharten.
Kreuzgang: Der 1228 vollendete Kreuzgang ist ein weiteres Meisterwerk gotischer Baukunst. 227 schmucklos-schlanke Säulen tragen eine Doppelreihe spitzbogiger Arkaden, deren Rückseiten mit zartem Blattwerk und feinen Rankenmotiven geschmückt sind - dazwischen Fabelwesen und Menschenköpfe, an den Eckpfeilern biblische Szenen und ornamentales Dekor. Der Kreuzgang wird auf der Südseite durch ein zierliches Brunnenhaus (Lavatorium) unterbrochen, in dem früher die Mönche das wöchentliche Ritual der Fußwaschung zelebrierten. Von der Nordseite bietet sich eine gute Sicht auf das endlose Watt der Bucht.
Refektorium: Der ehemalige Speisesaal des Klosters wird durch 56 schmale, von schlanken Säulchen gerahmte Fensterschlitze in ein unwirklich-helles Licht getaucht. Die geometrischen Verzierungen der Buntglasmosaike bilden den einzigen Schmuck des Saales, in dem die Mönche schweigend ihre Mahlzeiten einnahmen. Auf dem Sitz, den der Architekt rechts in der Mauer aussparte, saß ein Bruder und rezitierte während des Essens heilige Texte.
Gästesaal: zwischen 1208 und 1220 erbaut. Hier empfing der Klostervorsteher die reichen und prominenten Besucher. Eine Reihe eleganter Säulen und Spitzbogen teilt das ausladende Gewölbe, große Fenster sorgen für genügend Licht. Zwischen zwei riesigen Kaminen - sie dienten der Zubereitung des Essens - reihte man Tische aneinander, schwere Wandteppiche an der Nordwand trennten den Empfangssaal von den Latrinen für die Hochwohlgeborenen.
Rittersaal: Der Arbeitsraum (Scriptorium) der Mönche - hier wurde kopiert, studiert, geflüstert. Riesige Cheminées beheizten den Raum, der durch Wandteppiche in kleine Parzellen geteilt werden konnte. Seinen Namen erhielt der Saal vom Ritterorden des heiligen Michael, den Ludwig XI. 1469 gründete. Drei Reihen robuster Säulen mit blattwerkverzierten Kapitellen tragen die Decke. Über eine kleine Treppe gelangt man hinunter in die Vorratskeller und in den Almosensaal.
Almosensaal: Unter dem romanischen Gewölbe schliefen die weniger betuchten Pilger. Heute werden hier Postkarten, Bildbände und DVDs verkauft.
Vorratsräume/Kerker: Die düsteren und dunklen Kreuzrippengewölbe, in denen die Vorräte des Klosters aufbewahrt wurden, ruhen auf zwei Reihen dicker Pfeiler. Später entstanden hier schlecht gelüftete, mit schweren Holzbohlen versperrte Kerkerräume, die mit Eisenkäfigen versehen wurden.
Klosterkirche: Die Vierung der Kirche liegt direkt über der Felsspitze des Mont-St-Michel. Das Kirchenschiff ruht auf der zur Krypta umgewandelten Notre-Dame-sous-Terre, deren mächtige Pfeiler den Chor tragen. Die Bauarbeiten begannen 1017, in knapp 130 Jahren entstand eine gewaltige romanische Kirche, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts neu „unterkellert“ wurde und - dank der tragfähigen Fundamente der Merveille - erweitert werden konnte. Nachdem im 15. Jahrhundert der Chor eingestürzt war, begann man mit dem Bau eines neuen Fundaments. Anstelle des romanischen Stützwerks wurden drei neue Krypten errichtet, deren berühmteste, die Krypta der dicken Pfeiler (zehn mächtige Stützpfeiler mit einem Umfang von jeweils fünf Metern), den neuen Chor trägt. 1521 waren die Bauarbeiten abgeschlossen - ein eleganter, lichter, spätgotischer Chor krönt das schlichte romanische Kirchenschiff. Leicht und anmutig erhebt sich der Turm der Kirche, eingefasst von Strebewerk, Balustraden und Türmchen. Der vergoldete Erzengel, der auf der Turmspitze seine Schwingen ausbreitet, stammt von Emmanuel Frémiet, einem Bildhauer des 19. Jahrhunderts.
Abtei: Mai-Aug. 9-19 Uhr, Sept.-April 9.30-18 Uhr, Kassenschluss eine Std. vor Schließung. Bei starker Flut können die Öffnungszeiten variieren. Eintritt 11 €, freier Eintritt für EU-Bürger bis 26 J. Audioguide auch auf Deutsch 3 €. Im Sommer geführte Besichtigung auch auf Deutsch (ca. 75 Min.).
Museen: Das Musée de la Mer et de l’Ecologie und das Archéoscope in der Grande Rue sowie das Musée Historique und das Haus der Tiphaine unterhalb der Abtei geben dem Besucher einen multimedialen Überblick über Geschichte, historische Personen und meereskundliche Themen rund um den Mont-St-Michel.
♦ Tägl. 9.30-17.30 Uhr, das Haus der Tiphaine erst ab 10.30 Uhr. Die Eintrittspreise sind saftig: Pauschalkarte für alle vier Museen 18 €, Erw. 18-25 J. 9 €, bis 18 J. gratis, sonst ab 18 J. pro Museum 9 €.
Basis-Infos
Einwohner 29
Postleitzahl 50170
InformationOffice de Tourisme, gleich hinter dem Eingangstor zum Klosterberg einige Steinstufen hinauf. Prospekte und freundliche Auskünfte. Vorab gibt ein Informationspavillon direkt am großen Parkplatz Auskunft, auch über Pendelbus und Fußgängerwege. März tägl. 9.30-18 Uhr; April-Juni und Sept. tägl. 9.30-18.30 (So nur bis 18 Uhr); Juli/Aug. tägl. 9.30-19 Uhr; Okt. tägl. 9.30-17.30 (So nur bis 17 Uhr); Nov.-Febr. tägl. 10-17 Uhr. Tel. 02.33.60.14.30, www.ot-montsaintmichel.com.
Hin und wegBus: Von Pontorson (Bahnhof) über Beauvoir (ebenfalls Haltestelle) und über die Passerelle mit dem Bus bis vor den Berg - in der Saison tägl. bis zu 11-mal; letzte Abfahrt werktags ca. 20 Uhr, am Wochenende und feiertags früher. Danach bleibt nur noch das Taxi (vorbestellen!).
Parken/Pendelbus Riesiger Parkplatz vor der Passerelle (näher geht nichts). Nur 24-Stunden-Pauschale: Pkw 9,80 € (Hauptsaison 15 €), Wohnmobile 12,90 € (Hauptsaison 18,70 €), Motorrad 5,20 € (Hauptsaison 6,20 €). Im Preis enthalten ist die Fahrt mit dem Pendelbus zum Berg und zurück.
Falls Sie in einem Hotel hinter dem Parkplatz (auf dem Klosterberg oder im „Le Relais du Roy“ oder „Le Vert“) ein Zimmer reserviert haben: Folgen Sie dem Wegweiser für Busse („Route de la Caserne“) und geben Sie dort an der Schranke den Code ein, den Sie mit der Reservierung bekommen haben.
Einkaufen Rund zwei Dutzend Souvenirläden mit einem Großangebot an Geschmacklosigkeiten drängen sich die Grande Rue hinauf. Neben Geschmacklosem findet man auch sehr schöne regionale Keramik - allerdings unverschämt teuer.
Abendbesuch/Wallfahrt Im Juli und August besteht die Möglichkeit, im Rahmen der Parcours Nocturnes den Mont-St-Michel in besonderer Atmosphäre zu entdecken: ein musikalisch untermalter Spaziergang durch die beleuchteten Gemäuer von Dorf und Abtei.
Pélerinage des Grèves, an einem Dienstag in der 2. Julihälfte; die Pilger beschreiten den traditionellen Weg über das Watt zum Klosterberg. Kontakt: Tel. 02.33.48.80.37.
Wallfahrt zu St. Michael, Ende September (an dem Wochenende, das dem 29. September am nächsten liegt) begeben sich die Pilger auf die große Wallfahrt. Neben zahlreichen Messen auch Konzerte mit klassischer und religiöser Musik.
Messe In der Abteikirche versammeln sich Di-Sa um 12 Uhr und So um 11.15 Uhr die weiß gewandeten Mönche und Nonnen des Klosterbergs zum öffentlichen Gottesdienst und singen die Liturgie.
Übernachten / Essen & Trinken
Auf dem Mont-St-Michel gibt es einige Hotels, die sehr teuer und meist ausgebucht sind (Reservierung dringend empfohlen). Etwa 2 km vor dem Kegel ist am Eingang des Damms in einem Ortsteil der Gemeinde Ardevon eine moderne Hotelsiedlung entstanden. Hier ist der Übernachtungsschwerpunkt der organisierten Bustouren. Die dortigen Hotels entlang der Straße sind alle modern ausgestattete Neubauten. Weitere Hotels findet man in Beauvoir, 4 km vom Mont. Auch das 9 km entfernte Pontorson (siehe dort) verfügt über mehrere Herbergen. Zahlreiche Schilder in Beauvoir und Ardevon-Rive weisen auf private Zimmer-Vermieter hin. Die nächsten Campingplätze liegen vor der Passerelle (2,5 km), in Beauvoir (4 km) und in Pontorson (D 976). In der Hochsaison können diese Plätze ausgebucht sein.
Hotels auf dem Mont-St-Michel*** La Mère Poulard, 27-Zimmer-Etablissement, das schon Könige, Präsidenten und berühmte Filmschauspieler beherbergte. Bei Mutter Poulard schläft und speist die Prominenz (→ Essen). Tel. 02.33.89.68.68, lamerepoulard.com. €€€€
*** Le Mouton Blanc, 15 meist kleine, ordentliche Zimmer mit voller Ausstattung. Empfehlenswertes Restaurant. Tel. 02.33.60.14.08, www.lemoutonblanc.fr. €€€
** La Vieille Auberge, mit Terrasse und teils mit Meersicht, 11 Zimmer, Brasserie/Restaurant. Tel. 02.33.60.14.34, www.lavieilleauberge-montsaintmichel.com. €€€
Hotels vor der Passerelle*** Le Relais du Roy, im selben Besitz wie das folgende Hotel Vert. Das zentrale Gemäuer aus dem Mittelalter säumen zwei verglaste Neubautrakte. Stilvoller Empfangssalon mit Kamin aus dem 15. Jh. und Holzbalkendecke. 27 Zimmer im Neubauteil, modern und funktional, einige mit Blick auf den Mont. Großes Restaurant. Geöffnet Mitte März bis Mitte Nov. Tel. 02.33.60.14.25, hotels.le-mont-saint-michel.com/le-relais-du-roy. €€€
** Vert, an der Straße. Modernes 54-Zimmer-Hotel, die billigeren Zimmer in der Motel-Abteilung. 500-Gedecke-Restaurant „La Rôtisserie“. Geöffnet Mitte Febr.-Okt. Tel. 02.33.60.09.33, www.hotelvert-montsaintmichel.com. €€
Hotels in Beauvoir** Le Beauvoir, das stilvolle Landgasthaus links der Straße zum Mont gehört zur Logis-de-France-Familie. 19 ordentliche bis gute Zimmer, empfehlenswertes Restaurant mit reicher Auswahl und Barbetrieb. Geschlossen Mitte Jan. bis Mitte Dez. 9, route du Mont-St-Michel, Tel. 02.33.60.09.39, www.hotel-lebeauvoir.com. €€
** Rose (Gué de Beauvoir), altes Schlossgebäude im Landhausstil, von schönem großem Garten mit alten Bäumen umgeben. 20 einfache Zimmer mit solider Sanitärausstattung, meist mit Bad/WC; auch 4- und 5-Bett-Zimmer. Restaurant. Privatparkplatz. Geöffnet Mitte Febr.-Okt. sowie im Dez. 5, route du Mont-St-Michel, Tel. 02.33.60.09.23, www.hotel-rose.fr. €€
Zimmer Les Vieilles Digues, am Ortsausgang von Beauvoir, altes, schön renoviertes Landhaus am Ortsausgang Richtung Mont-St-Michel. Ein freundliches Wirtspaar, sie aus der Gegend, vermietet 4 geräumige Zimmer, teils im Stammhaus, teils im neuen Nebengebäude, die billigeren mit Bad auf Etage. Geöffnet Mitte Febr. bis Mitte Nov. Route du Mont-St-Michel, Beauvoir, Tel. 02.33.58.55.30, www.lesvieillesdigues.com. €€
Camping* Mont-St-Michel, der dem Mont nächstgelegene Platz gehört zum Hôtel/Motel Vert. Knapp 100 Stellplätze auf Rasenterrain, teilweise Schatten, elektrische Anschlüsse. Geöffnet April-Sept. Route du Mont-St-Michel, Tel. 02.33.60.22.10, www.camping-montsaintmichel.com.
**** Aux Pommiers, umzäuntes Wiesengelände in Beauvoir einige Schritte neben der Durchgangsstraße. Knapp über 100 Plätze, z. T. unter schattigen Apfelbäumen. Nicht unsympathisch, Schwimmbecken, Mountainbike-Verleih, Snackrestaurant mit Tagesgerichten. Geöffnet April-Nov. 28, route du Mont-St-Michel, Tel. 02.33.60.11.36, www.camping-auxpommiers.com.
Ein weiterer Platz in Pontorson (siehe dort).
Wohnmobil Aire du Mont-Saint-Michel, großes Gelände mit über 200 Stellplätzen am Ortsausgang von Beauvoir. Kompletter Service.
La Bidonnière,im Ortsteil Ardevon, dort am Ortsrand gut ausgeschildert. Knapp 50 Stellplätze, sanitäre Anlagen, Wasser, Abwasserentsorgung. Tel. 06.69.45.01.65.
Essen & Trinken Die Bucht des Mont-St-Michel ist bekannt für das Pré-Salé-Lamm (Salzwiesen-Lamm) mit dem würzigen Geschmack der Salzweiden, auf denen die Schafe grasen. Erhältlich ist die Spezialität in jedem Restaurant der Gegend, das etwas auf sich hält.
La Mére Poulard, im gleichnamigen Hotel auf dem Mont-St-Michel. Kulinarische Spezialität des Lokals sind die nach dem Rezept der legendären Anne Poulard (1851-1931) gefertigten Omelettes: In schwindelerregendem Rhythmus schlagen bretonisch behaubte Damen gewaltige Eimassen in glänzenden Schüsseln schaumig und füllen das luftige Omelette in breite Formen. Über Holzkohle gebacken, erfreute die Eierspeise schon Könige und Diplomaten, Größen aus Film und Mode beehrten Mutter Poulard ebenso wie Maler, Chansonniers und Literaten, sie alle hatten genug Geld ... Tel. 02.33.89.68.68.
PontorsonRégion Normandie
Das Städtchen lebt seit Jahrhunderten von den Pilgern und Touristen, die von hier aus das letzte Stück zum „heiligen Berg“ zurücklegen. Baugeschichtlich interessant ist die Kirche Notre Dame, auf Wunsch von Wilhelm dem Eroberer 1050 im romanischen Stil hochgezogen und später gotisch erweitert. Die Westfassade mit zwei romanischen Türmen ist in Europa einzigartig.
Ansonsten bietet Pontorson wenig Spektakuläres. Dem Flaneur fällt vielleicht das verspielt-skurrile „Baumhaus“ auf, das gegenüber dem Bahnhof den Garten einer leerstehenden Villa ziert. Das private Wasserdepot wurde von einem italienischen Architekten im 19. Jahrhundert entworfen.
Für weniger betuchte Touristen ist Pontorson vor allem wegen seines Preisniveaus interessant: Die Kosten für Übernachtung und Essen sind deutlich niedriger als auf dem Mont-St-Michel und in seiner unmittelbaren Umgebung.
Pontorson ist eine Hochburg des vorzüglichen Pré-Salé-Lamms: Die auf den Salzweiden gehaltenen Tiere besitzen durch ihre extravagante Ernährung ein vorzügliches, schon vorgewürztes Fleisch.
Windmühle von Moidrey: Auf halbem Weg zwischen Pontorson und Beauvoir führt rechts ein Sträßchen zu einer im 19. Jahrhundert erbauten Windmühle. Nach ihrer Stilllegung im 20. Jahrhundert diente sie als Scheune, bis sie 2007 restauriert wurde. Heute erfüllt wieder ein Mahlgeräusch das Innere. Der freundliche Müller, der hier seit Jahren tätig ist, verkauft das frisch gemahlene Buchweizen- und Dinkelmehl und führt auf Wunsch sachkundig durch sein kleines Reich.
♦ Mitte Febr. bis Mitte Nov. tägl. 10-12 und 14-18 Uhr. Eintritt 2,50 €, mit Führung (empfohlen) 4 €.
Basis-Infos
Einwohner 4300
Postleitzahl 50170
InformationOffice de Tourisme in der Nähe der Kirche. Sehr hilfsbereit. April-Juni und Sept./Okt. Mo-Sa 9.15-12.30/14-17.30, So 9-13 Uhr; Juli/Aug. Mo-Sa 9-12.30/14-18.30, So 9-13/14-17 Uhr; Nov.-März Mo-Sa 9.15-12.30/14-17.30. Place de l’Hôtel de Ville. Tel. 02.33.60.20.65, www.mont-saint-michel-baie.com.
Hin und wegBahn: Direktverbindungen nach Caen und Rennes.
Bus: Die Busse von Courriers Bretons halten und starten an der Place de la Gare. Pontorson liegt verkehrsgünstig an den Strecken Rennes-Mont-St-Michel und Fougères-St-Malo. Werktags 4-mal nach Rennes, 4-mal nach St-Malo, 3-mal nach Fougères.
Bus nach Mont-St-Michel: Ganzjährig zum Klosterberg ab dem Bahnhof, in der Hauptsaison bis zu 10-mal, in der Nebensaison 7-mal. Aktuelle Abfahrtszeiten (Schwerpunkt am Vormittag) beim Office de Tourisme oder am Bahnhof. Fahrzeit ca. 15 Min.
Einkaufen Für Feinschmecker unter den Selbstversorgern ist das Pré-Salé-Lammfleisch interessant, das Pontorsons Metzger anbieten.
Markt Mittwochmorgen vor dem Rathaus, Juni bis Mitte Sept. auch Sonntagmorgen.
Übernachten / Essen & Trinken
Hotels***Montgomery, im Jagdpavillon seiner Familie fühlte sich Jacques Montgomery bereits 1521 wohl. Heute: efeuumranktes 32-Zimmer-Hotel mit Best-Western-Logo in einem Haus aus dem 16. Jh., Originalausstattung im Stil von Louis XIII bis zurück ins 16. Jh. Viel gediegenes altes Holz in komfortablen Räumlichkeiten. Sehr stilvoll. Mit Terrasse und Blumengarten. 13, rue Couesnon, Tel. 02.33.60.00.09, www.hotel-montgomery.com. €€€
***Ariane, einladendes, renoviertes Haus mit kleiner Spa-Abteilung. Vom Restaurant „Orson Bridge Café“ in der 1. Etage führt eine Außentreppe hinunter zu einer sehr schönen Terrasse (halb Wiese, halb Beton), deren einziger Nachteil die Nähe zur Straße ist: Hinter der Hecke rauscht der Verkehr. Weniger Lärm geht von der Eisenbahnlinie aus, sie wird nur noch wenig befahren. Auf der anderen Seite der Eisenbahngleise unterhält das Hotel im ehemaligen „Hôtel de France“ weitere 10 Zimmer. Auch 3-Bett- und Familienzimmer. 50, bd Clemenceau, Tel. 02.33.60.03.84, www.ariane-mt-st-michel.com. €€€
**La Tour Brette, ordentliches, kleines Familienhotel mit 9 Zimmern, sehr freundlich, einfach und preiswert. Auch Mehrbettzimmer. 8, rue Couesnon, Tel. 02.33.60.10.69, www.latourbrette.fr. €€
Le Grillon, das Crêperie-Hôtel an der Hauptstraße vermietet 5 Zimmer. Einige Billigzimmer mit WC auf Etage. 37, rue Couesnon, Tel. 02.33.60.17.80, www.legrillon-pontorson.com. €€

Privates Wasserdepot (19. Jh.)

Camping***Haliotis, am Westrand des Orts, ausgeschildert. 160 Stellplätze auf Wiesengelände am Ufer des Couesnon. Gut ausgestattet, aber wenig Schatten, dafür sehr schöner, beheizter Swimmingpool (Mai-Sept.). Bei gutem Wetter gesellen sich zu den Campern viele Moskitos. Fahrradverleih. Geöffnet April-Sept. Bd Patton, Tel. 02.33.68.11.59, www.camping-haliotis-mont-saint-michel.com.
Wohnmobil Camping Haliotis (s. o.), kompletter Service.
RestaurantLa Tour Brette, im gleichnamigen Hotel (s. o.). Preiswerte Küche. Austern, Pré-Salé-Lamm, Seeteufel-Filet (mit Sauerkraut und Reis), große Käseplatte hinterher ... Mi Ruhetag. 8, rue Couesnon. Tel. 02.33.60.10.69.
CrêperieLeGrillon, die schmucke Crêperie des gleichnamigen Hotels (s. o.) serviert auch leckere Salate (sehr zu empfehlen: Salade nordique) und Moules frites. Mittags schnell voll, dann ist die Bedienung gelegentlich überfordert. Außerhalb der Saison Mi abends und Do geschlossen. 37, rue Couesnon, Tel. 02.33.60.17.80.
Dol
Die Grande Rue des Stuarts gehört zu den besterhaltenen Altstadtstraßen der Bretagne. Gesäumt wird sie von geschichtsträchtigen Fachwerkhäusern, in denen seit eh und je Alltagsgeschäfte getätigt werden.
Dol liegt auf einer etwa 20 Meter hohen Anhöhe, im Norden der Stadt schließt sich der Marais de Dol an, ein früheres Sumpfgebiet, das noch im 12. Jahrhundert von den Fluten des Ärmelkanals überspült wurde. Der Bau eines Deichs, Zwangsarbeit für Gefangene der Revolutionstruppen, verwandelte die einstige Polderlandschaft in ein fruchtbares Gebiet. Heute liegt Dol inmitten von grünen Weiden, die teils unter dem Meeresspiegel liegen. Hier grasen die berühmten Pré-Salé-Schafe, deren würziges Fleisch zu den Spezialitäten des ruhigen Landstädtchens gehört.
Zu Beginn des 6. Jahrhunderts war hier der britische Mönch Samson an Land gegangen und hatte ein Kloster gegründet, das nach dem 9. Jahrhundert zu einem religiösen Zentrum anwuchs: Dol war die erste und über 350 Jahre lang mächtigste bretonische Bischofsstadt. Dem Erzbischof gehörten weite Ländereien und einträgliche Pfründe, so konnte die Kathedrale von St-Samson zu einer 100 m langen Kirchenfestung im Stil der normannischen Gotik heranwachsen. 1790 endete Dols ruhmreiche klerikale Periode: Die Revolutionäre enthoben den Bischof seiner Ämter und richteten ihn hin. Seitdem gehört die frühere Bischofsstadt zum Erzbistum von Rennes.
Sehenswertes
Grande Rue des Stuarts: Autos brausen durch die Idylle, doch die Hauptstraße, flankiert von weit vorkragenden Fachwerkhäusern, hat ihren mittelalterlichen Charakter über die Jahrhunderte gerettet. Das Haus Nr. 17, die Maison des Petits Palets, heute ein Blumenladen, stammt aus dem 12. Jahrhundert und zählt zu den ältesten Häusern der Bretagne. Hinter den granitenen Stützpfeilern des Erdgeschosses von Nr. 27, der Maison de la Guillotière (13.-15. Jh.), hat sich ein Modegeschäft niedergelassen. Im Haus Nr. 18, der „Hölle“ (Maison de l’Enfer), riskiert der Eintretende allenfalls, im „Pub Le Stuart“ dem Teufel Alkohol in die Klauen zu geraten; das düstere Kellergewölbe des Anwesens stammt aus romanischer Zeit. Wenn es eine Hölle gibt, dann auch ein Paradies: Unmittelbar neben dem Pub stehen die Häuser Le Grand Paradis und Le Petit Paradis - jedes zweite Haus der Straße hat seinen Namen und seine Legende.

In der Grande Rue des Stuarts

Oberhalb vom Rathaus beginnt die Rue Lejamptel, die Verlängerung der Grande Rue. Auch hier stehen einige schöne Fachwerkhäuser, überwiegend Beige- und Brauntöne im Gebälk. An der ehemaligen Auberge Grande Maison erinnert eine Tafel an den großen Romancier Victor Hugo, der hier im Jahr 1836 mit Juliette Drouet, seiner lebenslangen Geliebten, eine Nacht verbrachte. Zwölf Jahre später war im selben Haus - auch nur für eine Nacht - der Leichnam Chateaubriands auf Durchreise zu Gast. Gegenüber, in der schmalen Rue Ceinte, die zur Kathedrale hinaufführt, lebten die Kapitelherren. Ihr Prunkstück war ein 500 Jahre altes Gebäude, in dem heute das Restaurant La Grabotais den Besucher verwöhnt → Essen.
KathedraleSt-Samson: Schon ihre Größe weist auf die frühere Bedeutung hin. Im Lauf von drei Jahrhunderten (12.-15. Jh.) wuchs St-Samson zu einer mächtigen und düsteren Gottesfestung heran. Der linke Turm blieb unvollendet, der rechte wurde erst im 17. Jahrhundert mit einer Spitze gekrönt. An der Südfassade springt die große gotische Vorhalle (13./14. Jh.) weit vor und lockert die schier endlose Wand auf. Der Innenraum der Kathedrale ist überwältigend: Auf fast 100 m Länge überspannen gotische Bögen das steile, 21 m hohe und in drei Etagen gegliederte schlanke Kirchenschiff. Durch das hohe Chorfenster (spätes 13. Jh.) dringt dämmrig-bläuliches Licht und beleuchtet gespenstisch die geschnitzten Chorstühle der Stiftsherren (14. Jh.). Das Chorfenster ist eines der ältesten bretonischen Buntglasfenster. Es überstand die Französische Revolution relativ unbeschadet und erzählt in seinen acht vertikalen Reihen fromme Geschichten in buntesten Farben. Erwähnt sei auch das Grabmal des Bischofs Thomas James im linken Querschiff, eines der ersten bretonischen Renaissance-Denkmäler, das die Florentiner Bildhauerbrüder Giusto im frühen 16. Jahrhundert gestalteten.
Gleich gegenüber der Kathedrale steht die Trésorerie, ein Haus aus dem 16. Jahrhundert, in dem vermutlich früher die Schätze der Kapitelherren verwahrt wurden. Heute ist hier ein lokales Museum untergebracht.

Einsamer Monolith

Cathédraloscope: Direkt gegenüber der mächtigen Kathedrale steht das Museum Cathédraloscope, das eine professionell gestaltete Ausstellung über die Kathedralen des Mittelalters zeigt. Wer wissen möchte, wie es möglich war, solche Bauwerke zu konstruieren, ist hier richtig. Er erfährt anschaulich, wie die Baumeister der Gotik ihre Kathedralen konzipierten. Immer ausgefeiltere Lösungen machten es nach und nach möglich, die statischen Komponenten der Mauern auf das Wesentliche zu beschränken und so dank größerer Fenster Licht in die dunklen Kathedralen zu bringen. Die Abteilung Symbolik im zweiten Stock zeigt größtenteils Reproduktionen von Miniaturen, den Schluss bilden drei Fenster, deren Entstehungsweise der Besucher miterleben kann.
Daneben zeigt das engagierte Team von Médiévalys thematische Ausstellungen, u. a. über den Templerorden oder den mittelalterlichen Weinanbau. Weitere Überraschungen dürfen erwartet werden.
♦ April-Juni und Sept. tägl. 10-13/14-18 Uhr; Juli/Aug. tägl. 10-18.30 Uhr. Eintritt 6,80 €, Audioguide (auch Deutsch).
Umgebung von Dol
Menhir de Champ Dolent: 9,30 Meter ist der Steinphallus hoch. Ein so gewaltiges Monument ist natürlich legendenanfällig. Als sich zwei feindlich gesonnene Brüder mit Waffengewalt um das Erbe ihres Vaters prügelten und das Blut der beiden bereits den Boden der Kampfstätte tränkte, soll der Granitbrocken vom Himmel gefallen sein, um die tobsüchtigen Rivalen zu trennen. Eine Zusatzlegende weiß, dass der Menhir jedes Jahr ein klein wenig tiefer in die Erde einsinkt - und dass das Jüngste Gericht tagen wird, wenn der riesige Monolith ganz versunken ist.
♦ Der Menhir steht an einem Picknickplätzchen unweit neben dem Sträßchen nach Epiniac (D 4), gut ausgeschildert.
Mont Dol: Einsam, steil und unwirklich ragt inmitten des Polders ein 65 m hoher Granitbrocken aus der brettflachen Landschaft. Der gigantische Felsblock 3 km nördlich von Dol ist von lichtem Kastanienwald bestanden, eine schmale Straße führt von der Kirche des Weilers Mont-Dol am Fuß des Berges nach oben. Die Wallfahrtskapelle Notre-Dame-de-l’Espérance, zwei Windmühlen und ein schmales Granitstein-Anwesen mit Restaurant/Crêperie/Café krönen das Plateau. Von seiner Höhe aus, am besten von der Plattform der Notre-Dame-Statue, bietet sich ein wunderschöner Ausblick über das Land. Bei klarer Sicht erkennen Sie rund 40 Kirchturmspitzen, den blauen Strich des Ärmelkanals und den Kegel des Mont-Saint-Michel am Horizont.
Heute werden auf dem Mont Dol Wein, Salami, Käse und Baguette ausgepackt, das Plateau wird als Picknickgelände geschätzt. So idyllisch ging es auf dem Hügel nicht immer zu. In legendärer Zeit soll hier der Erzengel Michael gegen den Teufel gekämpft und gewonnen haben - er warf ihn den Berg hinunter. Erwiesen ist, dass später, in keltischer Zeit, der Mont Dol ein Kultort war. Geomantiker wittern ein Kraftfeld.
Basis-Infos
Einwohner 5700 (Dol)
Postleitzahl 35120
InformationOffice de Tourisme bei der Kathedrale: Juni und Sept. Mo-Sa 10-12.30/14-18, So 14.30-18 Uhr; Juli/Aug. Mo-Fr 10-18, Sa/So 10-13/14-18 Uhr; Okt-Mai Mo-Sa 9.30-13/14-17.30 Uhr. 5, place de la Cathédrale. Tel. 02.99.48.15.37, www.ccdol-baiemsm.bzh.
Hin und wegBahn: Bahnhof rund 1,5 km außerhalb des Zentrums an der Straße nach Combourg. Die Linie Rennes-St-Malo wird mehrmals tägl. bedient, Rennes-Pontorson tägl. 1-mal. Verbindungen auch nach Dinan und St-Brieuc.
Bus: Im Sommer Anschlüsse nach St-Malo und zum Mont-St-Michel.
MärkteWochenmarkt Samstagvormittag in der Rue Lejamptel.
Bio/Regional Bio-Markt in der Markthalle Di 17-20 Uhr.
Übernachten / Essen & Trinken
Hotels**De Bretagne1, mit Blick über die Place Chateaubriand. 13 helle Zimmer. Großzügiges, empfehlenswertes Restaurant. Geschlossen im Februar. 17, place Chateaubriand, Tel. 02.99.48.02.03, www.hotel-de-bretagne35.fr. €€
** De la Gare4, Hotel in Bahnhofsnähe mit 13 hellen Zimmern. Der sehr freundliche Besitzer hat schlechte Erfahrungen gemacht: „Toute disparition de linge sera facturée“ (jegliches Verschwinden von Wäschestücken wird in Rechnung gestellt). Geschlossen in der 2. Oktoberhälfte. 21, avenue Aristide Briand, Tel. 02.99.48.00.44. €€
**Du Tertre, in Mont-Dol, dort neben der Kirche, zu Füßen der Granitkuppe. 9 komfortable Zimmer mit, die billigsten mit WC auf Etage. Rustikaler Frühstückssalon. Geschlossen im Jan. 35120 Mont-Dol, Tel. 02.99.48.20.57, www.hoteldutertre.com. €€
Camping*****Domaine des Ormes, auf der D 795 stadtauswärts Richtung Combourg, nach 7 km links ab in den Wald (ausgeschildert). Fürstliches Feriengelände oberhalb eines längeren Sees mit Bischofsschloss aus dem 16. Jh. Der separate, ehemalige Bediensteten-, Lager- und Stalltrakt wurde renoviert und den Erfordernissen eines modernen Campings angepasst. Beheizter Swimmingpool, Planschbecken, Badestrand am Seeufer, Tennisplätze, Golfgelände zum Üben, Laden, Bar, Restaurant, Disko, Waschmaschinen. Sehr gepflegte sanitäre Anlagen. Fahrräder, Reitpferde und Tretboot. 700 Stellplätze. Geöffnet Mitte April bis Mitte Sept. Epiniac, Tel. 02.99.73.53.00, www.lesormes.com.
**Les Tendières, großzügiger 75-Parzellen-Platz stadtauswärts am Westrand von Dol, ausgeschildert. Am Eingang ein Weiherlein, durch das angenehme Gelände mit Bäumen fließt ein Bach. Efeuüberwachsene Sanitärs, an denen im Sommer Wartezeiten nicht auszuschließen sind - einfach, aber sauber. Auch Bungalow-Vermietung. Und damit es an nichts mangelt: Gleich daneben hat Billig-Lidl eine Filiale eröffnet. Geöffnet Mitte April-Sept. Rue des Tendières, Tel. 02.99.48.14.68, www.campinglestendieres.com.
Aire naturelle La Roche, zu Füßen des Mont Dol, auf der dorfabgewandten Hügelseite. Landleben für ruhige Naturen auf sehr schönem Wiesengelände rund um einen Bauernhof. Gute Sanitärs in der Scheune, Versorgung mit Agrarprodukten vom Erzeuger. 25 Stellplätze. Geöffnet April-Sept. La Roche, 35120 Mont-Dol, Tel. 02.99.48.01.65, camping-mont-dol.com.

Übernachten

1 De Bretagne 4 De la Gare

Essen & Trinken

2 La Grabotais 3 La Table Ronde
Restaurants/CrêperienLa Grabotais2, schmuckes Fachwerkhaus, das auch innen seinen Stil behalten hat. Volltreffer für Leute, die Musketiere mögen. Leckere Fischspezialitäten vom Holzkohlengrill über dem offenen Kamin, z. B. Seewolf mit Estragonsauce. So abends, Mo ganztags geschlossen. 4, rue Ceinte. Tel. 02.99.48.19.89.
La Table Ronde 3, in einem Stadthaus aus dem 15. Jh. Neben gutem Crêpes- und Galettesangebot (z. B. Algen-Galette) auch Grillspezialitäten: Lammkoteletts, Pferdesteak und Rinderspieß schmoren über’m Holzfeuer. Geschlossen Mo/Di, am Sa mittags und im ganzen Januar. 34, Grande Rue des Stuarts. Tel. 02.99.48.06.81.
Combourg
Unterhalb des Châteaus ducken sich schiefergedeckte Fachwerkhäuser am Rand eines langen Teichs. In ihm spiegelt sich seit Jahrhunderten eine aufregende Kulisse: Dächer, Kegel und Türme eines Traumschlosses.
Ansonsten ist Combourg ein geschäftiges Kleinststädtchen, dessen Leben sich hauptsächlich an der kurzen Hauptstraße zwischen der Kirche St-Gilduin und dem Château abspielt - eine angenehme Zwischenstation im ruhigen Hinterland der Bucht von St-Michel.
Bekannt wurde Combourg in der Welt der Literatur: Das Schloss war Wohnsitz von François-René de Chateaubriand (1768-1848), der hier seine Kindheit und Jugend verbrachte und später wohl nicht zu Unrecht behauptete, dass ihn Combourg zu dem gemacht habe, was er war - ein schwermütiger Romantiker.
Château de Combourg: Berühmt wurde das Schloss durch die zwölf Bände umfassenden Memoiren seines Bewohners. In den Erinnerungen von jenseits des Grabes zeichnet der Dichter, Diplomat und Vorläufer der französischen Romantik, François-René de Chateaubriand, ein ausführliches Bild von seinem Leben auf Schloss Combourg. In düsteren Bildern erinnert sich der Erwachsene seiner vollen Hosen, als er eines Tages in einem Turm von einem früheren Schlossherrn erschreckt wurde, der sich in einen schwarzen Kater verwandelt hatte. Fortan hatte der Turm einen Namen (Tour du Chat) und der noch kleine François-René einen Heidenrespekt - der Blick unters Bett vor dem Schlafengehen wurde ihm selbstverständlich.

Für Chateaubriand ein Ort der Albträume

Nur die Tour du More wurde im 11. Jahrhundert gebaut, der Rest der Fassade stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Innenausbau geht auf eine grundlegende Renovierung im 19. Jahrhundert zurück. Lange Zeit war die wehrhafte Burg im Besitz der Duguesclin. Eine Liquiditätskrise zwang die mächtige Aristokratenfamilie Mitte des 18. Jahrhunderts zum Verkauf. Käufer und damit legaler Erwerber des vererbbaren Adelstitels wurde ein im Korsarengeschäft und Sklavenhandel reich gewordener Reeder und Bürger von St-Malo, der Vater des Dichters. Nach dem Tod des Vaters lebte die Mutter mit den beiden Töchtern und dem kleinen François-René alleine in dem düsteren Schloss. Chateaubriands Hang zu schwermütiger Romantik hatte, wie der Dichter in seinen Memoiren gesteht, in der schaurigen Atmosphäre des alten Gemäuers seinen Ursprung.
Bis heute befindet sich das Schloss im Besitz der Chateaubriands und wird von ihnen bewohnt. Um den großzügigen Wohnsitz zu unterhalten, gestattet der Schlossherr das Flanieren im Park (inkl. Besichtigung der Kapelle) sowie den Besuch der Bibliothek und des früheren Salons, der ein paar Kuriositäten aus dem Leben des Dichters zeigt.

Aufgewachsen hinter den Mauern des Schlosses: Chateaubriand

Schloss: April-Juni und Sept./Okt. Mo-Fr 10-12.30/14-18, So 14-18 Uhr; Juli/Aug. tägl. 10-12.30/14-18 Uhr. Besichtigung nur mit Führung (45 Min.) möglich. Eintritt Schloss + Park 9,70 €, nur Park 3,70 €.
Maison de la Lanterne: