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Wer sind wir? Und wer wollen wir sein? Sind wir Jäger des Glücks, Sammler von schmerzlichen Erinnerungen oder Bewahrer von wertvollen Erfahrungen? Wir blicken zurück, sehen, wie die Zeiten sich ändern, verändern uns mit ihnen und staunen manchmal über uns selbst. »Wir sind vergänglich und doch so anhänglich.« Gefühlvoll, reizvoll und mit Humor schreiben die in diesem Band gesammelten Gedichte Briefe an die Zeit.
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Veröffentlichungsjahr: 2021
„Weine jetzt nicht mehr.“
Für J.H.K.
Deutsche Erstausgabe
Covergestaltung: A & K Buchcover,
www. akbuchcover.de
Imprint: Independently published.
Kontakt Autor:
Johanna Schließer
Rotenwaldstraße 159
70197 Stuttgart
Copyright © 2021 Johanna Schließer
Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieses Buches darf ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herausgebers reproduziert oder in einem Abrufsystem gespeichert oder in irgendeiner Form oder auf irgendeine Weise elektronisch, mechanisch, fotokopiert, aufgezeichnet oder auf andere Weise übertragen werden.
1. Von Sehnsucht getrieben
2. Lust verspürt
3. Liebeskummer gehabt
4. Liebe erfahren
5. Voller Angst
6. Mut gemacht
7. Erfahrung gesammelt
8. Weisheit erlangt
9. Gemeinsam gelernt
10. Abschied genommen
11. Streitgespräch mit der Zeit
12. Weitere Bücher und E-Books von Johanna Schließer
Stille Kämpfer
Mit Kissen, Schwein und Erbsenkette
Über die Autorin
Das Leben schmeckt!
Das Leben schmeckt nach süßen Kirschen,
und neben Schmatzen hört man’s knirschen.
Beißen genüsslich und kraftvoll rein.
Oh, Schmerz! Es trifft der Zahn auf Stein.
Drum ist es so mit dem Genuss:
Wer kosten will, auch leiden muss.
Drum traut euch und versucht es nur,
denn Sehnsucht ist der Hunger pur.
Und wer die Früchte nie probiert,
der lebt recht ärmlich und frustriert,
kennt weder Schmerz noch all die Süße,
das einzige Gefühl: stets kalte Füße.
Träume
Unsere größten Träume
verstecken wir in den tiefsten Schubladen,
schaffen dem Alltag die Räume,
wollen allem anderen nicht schaden.
Dort liegen sie über die Jahre,
nicht selten völlig vergessen.
Und neigt sich das Leben dem Ende,
ist’s so,
als habe man sie niemals besessen.
Glück
„Werde glücklich! Sei ganz du!“
So der Leitsatz immerzu.
Die Bücher darüber gibt’s zuhauf,
„Glücklich sein“ steht meistens drauf.
Beantworten die ernsten Fragen
und haben doch nicht viel zu sagen.
Denn eine Frage, die bleibt zurück:
Was zum Teufel ist denn Glück?
Nur was?
Was wir wissen?
Was wir denken!
Was wir glauben
selbst zu lenken.
Was wir begreifen,
was wir erblicken,
lässt uns mal reifen
und mal entrücken.
Die Chance
Ungenutzt vorbeigezogen,
am richtigen Ort zur falschen Zeit.
Die Wahrheit um die Pflicht betrogen,
gewollt, aber noch nicht bereit?
Am Schopf gepackt die falschen Enden.
Noch nicht mal Spatzen in den Händen.
Zum letzten Strohhalm ging kein Griff,
weil man aufs Kleinvieh lieber pfiff.
Wie lang ersehnt, so oft erträumt?
Zur richtigen Zeit am falschen Ort.
So kam sie und zog leis hinfort,
vor lauter Suche glatt versäumt.
Zeig sie mir
Zeig mir die Mitte
und ich deute auf Seiten
von gedanklichen Weiten
mit Unzucht und Sitte.
Zeig mir den Rand
und in jedem Verstand
ist an ihm ein Horizont
mit Licht und Wolkenfront.
Zeig mir die Wahrheit,
ich zeige dir meine.
So entdecken wir Welten,
riesengroße und kleine.
Schauspiel
Verliebt in eine Illusion.
Doch sind wir ehrlich:
Was macht das schon?
Ist ungefährlich.
Eigene Bastion.
Ein Bild oder ’ne Stimme reicht,
Realität dem Traume weicht.
So schaffen wir der Welten zwei
mit viel Gefühl und allerlei
Wünschen, die noch unerfüllt
und alter Sehnsucht ungestillt.
Wenn wir uns selbst jetzt nicht verfielen?
Gewiss – würden mit anderen spielen.
Unvernunft
Meine Träume ertränkte ich in der Realität.
Einer nach dem anderen ersoff.
An der Oberfläche schimmernd ihre Farben.
Verkehrte Welt mit Regenbogen.
Stehe uniformiert am Ufer der Wahrheit
und passe doch nicht
zum grauen Stein der Weisen.
Also springe ich ihnen hinterher.
Und möge ich mit ihnen untergehen.
Sie sind mein!
Vernunft ist etwas für die großen Denker.