Building Speed - Bernd Kofler - E-Book

Building Speed E-Book

Bernd Kofler

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Beschreibung

Ein Instrument bei hohem Spieltempo exakt zu beherrschen und zu kontrollieren, verlangt nicht nur viel Spielerfahrung und Praxis, sondern auch eine bestens trainierte Motorik sowie eine exzellente Technik. Der österreichische Gitarrist und Bestsellerautor Bernd Kofler gibt in diesem Buch wertvolle Tipps aus seiner über 20 jährigen Tätigkeit als Gitarrenlehrer. Das Buch beinhaltet eine Sammlung von gezielten Übungen, die auf eine Optimierung der Spieltechnik und der Handmotorik abzielen, damit beim Spielen ein Maximum an Geschwindigkeit umgesetzt werden kann. Ein Hochgeschwindigkeits-Trainingsprogramm für das Griffbrett, das für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet ist. Alle Übungen sind in Standardnotation und Tabulatur aufgeschrieben. Sie wurden für den Unterricht konzipiert und sind praxiserprobt, können aber selbstverständlich auch von Autodidakten im Selbststudium erarbeitet werden. Die Übungen gibt es als kostenlosen Mp3 Download auf der Website des Autors (www.berndkofler.at).

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Seitenzahl: 53

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Die mp3 Files zum Buch „Building Speed“ findest du auf der Website des Autors unter www.berndkofler.at

INHALT

Impressum

Einführung

Plektren

Plektrumhaltung

Pick Control

Die Übertragungszeit

Synchronisation / Alternate Picking

Dynamik

Inside - Outside Picking

Picking Mechanics

Üben in Zonen

Synchro Pattern

Regelmäßigkeit

Sequence Pattern

Shapes

Legato Technik

Sweeping

Economy Picking

Tapping

String Skipping

Intelligent und sinnvoll üben

Übungs- Plan

Einführung

Geschwindigkeit ist seit jeher ein Aspekt in der Musik, der Komponisten und ausführende Musiker gleichermaßen fasziniert. Schon in der Klassik wurde Geschwindigkeit immer wieder als Ausdrucksform eingesetzt und es entstanden Werke, die Zuhörer und Musiker in ihren Bann zogen. Beispiele dafür sind der Hummelflug (The flight of the bumble bee) von Nicolai Rimski-Korsakoff oder das Capriccio Nummer 5 von Nikolo Paganini. In der heutigen Zeit sind es Leute wie Yngwie Malmsteen, Frank Gambale, Joe Satriani, Steve Vai, Paul Gilbert (um nur einige wenige zu nennen), die durch ihre imposante Technik in ihren zumeist extrem virtuosen Kompositionen beeindrucken.

Ein Instrument auch bei hohem Spieltempo noch exakt zu beherrschen und zu kontrollieren, verlangt jedoch nicht nur viel Spielerfahrung und Praxis, sondern auch eine bestens trainierte Motorik sowie eine exzellente Technik.

Ein Grund dafür, warum Musiker gerne schnelle Soli spielen ist, dass Geschwindigkeit der Musik sehr viel Intensität addiert. Dabei darf man jedoch niemals außer Acht lassen, dass immer die Musik und die Melodieführung im Vordergrund stehen sollen und Tempo nur ein unterstützender Aspekt sein soll.

Das Erarbeiten einer exzellenten Spieltechnik erfordert natürlich Zeit, viele Dinge müssen oft wiederholt werden, bis die feinmotorischen Abläufe in Fleisch und Blut übergehen. Es bedeutet auch, dass man Geduld mit sich selbst haben muss. Manche Dinge funktionieren leider manchmal nicht so schnell wie erhofft, daher ist es bestimmt sinnvoll, sich am Anfang seine persönlichen Ziele in realistisch erreichbare Distanzen zu stecken, um Übungsfrust zu vermeiden.

Bei Übungen, die auf exakten motorischen Abläufen basieren, sollte man langsam beginnen, um sich selbst gut beobachten zu können. Das verhindert das Aneignen von nicht optimaler Technik. In der Folge macht es sonst viel Mühe, schlampig eintrainierte Reflexmuster abzulegen und Bewegungsfolgen zu optimieren. Es gibt aber auch einige wenige Übungen, bei denen es sinnvoller ist, mit einem relativ hohen Tempo zu starten, um dabei überflüssige Bewegungsabläufe, wie zum Beispiel das zu große Ausschwingen der Anschlaghand, unmöglich zu machen.

Zum Üben selbst ist ein Metronom unerlässlich. Mit diesem lassen sich neben sauberen Timing auch die Erfolge messen. Sehr hilfreich kann auch ein Spiegel sein, der so positioniert ist, dass man seine Hände sieht. Durch den anderen Blickwinkel kann man manche Dinge besser beobachten.

Der wichtigste Aspekt ist aber: Gitarrespielen soll Spaß machen!

Da Alternate Pickung (Wechselschlag) die am häufigsten verwendete Spieltechnik ist, widme ich dieser Technik im Buch einen besonders großen Abschnitt. Wenn du die Übungen in diesem Buch erarbeitest, denke immer an den folgenden Spruch:

Man muss gehen lernen, bevor man laufen kann!

Um am Griffbrett auf Tempo zu kommen und dabei sauber zu spielen, sind mehrere Faktoren ausschlaggebend:

Die Synchronisation zwischen linker und rechter Hand

Eine gewisse Regelmäßigkeit in der Bewegungsabfolge

Das Vermeiden überflüssiger Bewegungsabläufe

Die „Übertragungszeit“ der einzelnen Töne zwischen dem Anschlagen und dem Erklingen der Noten

Optimierte Plektrumtechnik (Haltung, Anschlagwinkel)

Die Stärke des Plektrums (nicht zu weich, Tipp: < 1mm)

Die Saitenstärke

Die dazu erforderlichen spieltechnischen Grundlagen kannst du dir mit diesem Buch erarbeiten. Außer deiner Gitarre benötigst du zur Arbeit noch unbedingt ein Plektrum, ein Metronom bzw. eine aliquote Software, einen Verstärker (da reicht ein kleiner Übungsamp), eventuell Schreibzeug, um deine Erfolge auf Papier festzuhalten und vor allen Dingen viel Geduld mit dir selbst, Konzentration und Ausdauer. Die mp3 Files zu dem Buch findest du auf meiner Website unter: www.berndkofler.at

Anmerkung:

Ich werde in diesem Buch auf Gender-Mainstreaming verzichten. Es wird also nicht immer von dem Schrägstrich der Leserin die Rede sein. Ein solches Vorgehen macht das Lesen zur Tortur. Um das Geschlecht zu entscheiden, warf ich eine Münze: Kopf für männlich, Zahl für weiblich - solange, bis Kopf fiel. Im eigenen Geschlecht schreibt es sich nämlich am authentischsten.

Dass in diesem Buch der eine oder andere Anglizismus vorkommt, liegt daran, dass die westliche Musik seit dem letzten Jahrundert vom angloamerikanischen Sprachraum dominiert wird.

Plektren

Plektren gibt es in verschiedensten Formen, Größen, Farben, Stärken und Materialien. Unter Gitarristen werden sie umgangssprachlich auch Pick oder Plek genannt. Die Wahl des optimalen Plektrums ist sehr individuell. Die Form ist eher Geschmacksache als tatsächlich ausschlaggebend für das Spiel. Manche Gitarristen lieben zum Beispiel die gleichschenkelig dreieckige Form, da es bei dieser egal ist, wie herum man das Plektrum hält. Die meisten verwenden jedoch ein tropfen- oder herzförmiges Pick. Einige Plektren weisen zudem eine raue Mitte auf, wodurch die Griffigkeit erhöht wird. Die optimale Größe ist von der Größe der Hand abhängig. Zu klein sollte man das Plektrum nicht wählen, da eine geringe Auflagefläche des Plektrums zwischen den Fingern zu wenig Stabilität für eine sichere Führung bietet. Mit großen Plektren lassen sich bestimmte Techniken wie zum Beispiel Sweeping leichter realisieren. Plektren gibt es aus verschiedensten Kunststoffen (PVC, Delrin, Tortex etc.), Naturmaterialien (Holz, Stein, Horn, Schildpatt) und Metall, mit glatter und rauer Oberfläche. Im direkten Vergleich von Plektren kann man eklatante Klangunterschiede zwischen den Materialien und Stärken feststellen.

Plektrumstärke

Die für Gitarristen üblichen Stärken reichen von 0,38 bis 3 mm. Die Stärke des Plektrums ist spieltechnisch gesehen einer der besonders entscheidenden Faktoren. Zu dünne Plektren verformen sich erst, bevor sie die Saite endgültig anschlagen. Es gibt sie trotzdem, denn sie sind zum Beispiel für akustische Gitarren ideal, wenn das Anschlaggeräusch nicht besonders akzentuiert hörbar sein soll. Als Standard-Plektrumstärke wird in vielen Musikhäusern 0,73 mm empfohlen, da diese Plektren für normales Spielen auf elektrischen und auch auf akustischen Gitarren verwendbar sind. Für Highspeed- Playing sind jedoch Plektren erst ab einer Mindeststärke von 1 mm geeignet, denn nur diese sind hart genug für einen absolut zeitverlustfreien direkten Anschlag.

Plektrumhaltung

Es gibt verschiedene Meinungen darüber, ob es sich positiv auswirkt, jemanden eine ganz bestimmte Plektrumhaltung anzueignen oder eine über viele Jahre gewohnte Haltung umzulernen. Da jede Hand anders gebaut ist, gibt es nicht eine universal gültige, für jeden gleichermaßen gut geeignete Plektrumhaltung. Fakt ist aber, dass es sicher eine günstigere bzw. auch eine weniger optimale Haltung gibt.