Burnout im Cockpit - Roger Reyab - E-Book

Burnout im Cockpit E-Book

Roger Reyab

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Beschreibung

Am 24.03.2015 stürzte ein Airbus über den französischen Alpen ab. Alle Insassen der Maschine kamen bei dem tragischen Ereignis ums Leben. Wer zunächst an eine technische Ursache des Absturzes glaubte, wurde schnell von der alarmierenden Meldung überrascht, dass der Co-Pilot der Maschine den Absturz absichtlich herbeigeführt haben soll. In Windeseile verbreitete sich die Ansicht, dass es sich bei dem Todespiloten um einen psychisch erkrankten Selbstmörder handelte, der 150 Menschen mit sich in den Tod riss. Die sich daraus ergebenden Fragen wurden schnell von den Trauerbekundungen überschattet, die eine Änderung der Sicherheitsrichtlinien vieler Airlines zur Folge hatten. Betroffenheit über den unverständlichen Vorgang war allerorten zu hören uns zu sehen. Der Bundespräsident, die Bundeskanzlerin, Angehörige, Freunde und viele Würdenträger zeigten sich schockiert. Der Todespilot Andreas L. blieb aber ein Phänomen einer unentdeckten Anomalie des Seelenapparates, das sich niemand wirklich erklären konnte.

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Roger Reyab

Burnout im Cockpit

Der Todesflug des Andreas L.

Den Opfern des Unglücks in Anteilnahme und Trauer gewidmet.BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Burnout im Cockpit

Am 24.03.2015 stürzte ein Airbus über den französischen Alpen ab. Alle Insassen der Maschine kamen bei dem tragischen Ereignis ums Leben. Wer zunächst an eine technische Ursache des Absturzes glaubte, wurde schnell von der alarmierenden Meldung überrascht, dass der Co-Pilot der Maschine den Absturz absichtlich herbeigeführt haben soll.

In Windeseile verbreitete sich die Ansicht, dass es sich bei dem Todespiloten um einen psychisch erkrankten Selbstmörder handelte, der 150 Menschen mit sich in den Tod riss.

Die sich daraus ergebenden Fragen wurden schnell von den Trauerbekundungen überschattet, die eine Änderung der Sicherheitsrichtlinien vieler Airlines zur Folge hatten. Betroffenheit über den unverständlichen Vorgang war allerorten zu hören uns zu sehen. Der Bundespräsident, die Bundeskanzlerin, Angehörige, Freunde und viele Würdenträger zeigten sich schockiert.

Der Todespilot Andreas L. blieb aber ein Phänomen einer unentdeckten Anomalie des Seelenapparates, das sich niemand wirklich erklären konnte.

Die erste zwangsläufige Frage, die sich aus den Ereignissen ergibt, ist die, warum der Co-Pilot in seiner seelischen Verwirrung unentdeckt blieb und in verantwortungsvoller Stellung 150 Menschen töten konnte. Bei dieser Fragestellung stößt man zwangsläufig auf die ursächlichen Versäumnisse, die bei den mentalen Testverfahren der Lufthansa üblicherweise Anwendung finden. Man ging bisher davon aus, dass die Piloten der Airlines einem steten und zuverlässigen Screening unterzogen werden, der ihren körperlichen wie seelischen Gesamtzustand analysiert und zeitnah bewertet. Es ist kein Geheimnis, dass Piloten besonderen Anforderungen genügen müssen, da ihre Verantwortung umfassend ist. Nun musste man aber erfahren, dass es einem schauspielerisch offenbar sehr begabten jungen Mann gelungen sein muss, die Psychologen und Ausbilder, die Vorgesetzten und Verantwortlichen zu täuschen und über den wirklichen Seelenzustand im unklaren zu lassen.

Nun wurden einige Erklärungsversuche unternommen, die von Depressionen über Burnout bis zu Geltungssucht und Narzissmus reichten. Ein politisches Motiv wird bis heute ausgeschlossen. Wer sich aber etwas mit den psychischen Krankheitsbildern auskennt, muss konstatieren, dass eine Depression nur unzureichend erklären kann, warum ein Mensch seinen Selbstmord mit dem Tod anderer Menschen verknüpfen möchte. Es gibt bekannterweise verschiedene Formen der Depression.

Ob es sich um eine affektive oder neurotische oder um eine rezidivierende oder latente, ob es sich um eine somatisierende oder substanzindizierte Depression handelt; immer ist eine Depression erst dann eine Krankheit, wenn sie aus objektiv gegebenen Seelenzuständen eine chronische Stresssituation erzeugt. So ist ein Mensch nicht dann depressiv, wenn er objektives Unwohlsein empfindet. Es wäre auch kein menschliches Dasein, wenn man immer nur lachen dürfte. Traurigkeit und Niedergeschlagenheit gehören zum menschlichen Leben. Das Ganze wird erst dann zu einer Krankheit, wenn man keinen Weg aus der Krise findet, der das unwohle Gefühl, der die Frustration beenden kann.

Der gesunde Mensch ist deshalb manchmal schwer vom kranken Menschen abzugrenzen.