Business-Dojo für Führungskräfte - Ronny Schönig - E-Book

Business-Dojo für Führungskräfte E-Book

Ronny Schönig

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Beschreibung

In einer Welt voller Veränderungen und Unsicherheiten ist eine klare, souveräne Führung entscheidender denn je. Doch wie bleibt man ruhig, trifft kluge Entscheidungen und führt sein Team zu Bestleistungen? Der erfahrene Kampfkünstler und Führungsexperte Ronny Schönig zeigt, wie die Prinzipien der Samurai auf Leadership übertragen werden können, um innere Stärke, Fokus und Selbstwirksamkeit zu entwickeln. Was dieses Buch vermittelt:• Innere Ruhe in stürmischen Zeiten – Mentale Stärke bewahren, auch wenn der Druck steigt. • Treffsichere Entscheidungen – Erkennen, welche Kämpfe sich lohnen und wann Loslassen die bessere Strategie ist. • Führung mit Klarheit und Haltung – Den eigenen Führungsstil entwickeln und authentisch umsetzen. • Ein starkes Team formen – Mitarbeiter motivieren und zu Bestleistungen inspirieren. • Den persönlichen Rückzugsort finden – Ein eigenes "Dojo" erschaffen, um Kraft zu tanken. Basierend auf fernöstlicher Philosophie, jahrhundertealten Samurai-Prinzipien und praxisnahen Übungen bietet dieses Buch ein bewährtes 7-Stufen-Programm für nachhaltige Führungserfolge. So heben Sie die eigene Führung auf das nächste Level.

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Seitenzahl: 250

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ronny Schönig

BUSINESS DOJO FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE

Die 7 Stufen zu innerer Stärke und Wirksamkeit

Campus Verlag

Frankfurt/New York

Über das Buch

In einer Welt voller Veränderungen und Unsicherheiten ist eine klare, souveräne Führung entscheidender denn je. Doch wie bleibt man ruhig, trifft kluge Entscheidungen und führt sein Team zu Bestleistungen?Der erfahrene Kampfkünstler und Führungsexperte Ronny Schönig zeigt, wie die Prinzipien der Samurai auf Leadership übertragen werden können, um innere Stärke, Fokus und Selbstwirksamkeit zu entwickeln.Was dieses Buch vermittelt:• Innere Ruhe in stürmischen Zeiten – Mentale Stärke bewahren, auch wenn der Druck steigt.• Treffsichere Entscheidungen – Erkennen, welche Kämpfe sich lohnen und wann Loslassen die bessere Strategie ist.• Führung mit Klarheit und Haltung – Den eigenen Führungsstil entwickeln und authentisch umsetzen.• Ein starkes Team formen – Mitarbeiter motivieren und zu Bestleistungen inspirieren.• Den persönlichen Rückzugsort finden – Ein eigenes „Dojo“ erschaffen, um Kraft zu tanken.Basierend auf fernöstlicher Philosophie, jahrhundertealten Samurai-Prinzipien und praxisnahen Übungen bietet dieses Buch ein bewährtes 7-Stufen-Programm für nachhaltige Führungserfolge.So heben Sie die eigene Führung auf das nächste Level.

Vita

Ronny Schönig praktiziert seit fast 40 Jahren aktiv verschiedene asiatische Kampfkünste und war bis 2011 Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft im Kick- und Thaiboxen. Heute trainiert er Führungskräfte, die ihre geistige Stärke entwickeln und ihre Performance verbessern wollen.

Für meinen Sohn Ray. Möge er auf seinem Weg stets die Kraft finden, mit Mut und Offenheit seinen eigenen Pfad zu gehen und dabei immer seine Werte und sein Herz an die erste Stelle zu setzen.

Für meine Tochter Alisa. Möge sie stets ihre Neugierde wachhalten, ihre Disziplin bewahren. Beides verknüpft sich in ihrem Temperament zu einer wunderbaren Lebensfreude.

Übersicht

Cover

Titel

Über das Buch

Vita

INHALT

Impressum

INHALT

AM ANFANG IST DER GEDANKE

Die Räume im Inneren und Äußeren nutzen

Der Ort der Stille

Auf Tempelstufen schreiten

Kapitel 1

Nicht mehr jung und wild, sondern fokussiert

Die Sache mit dem Glück

Tee trinken und nachdenken!

Klänge der Natur

Aus der Mitte gefallen

Ein Rückzugsort für Macherinnen und Macher: Das Business-Dojo

Kapitel 2

Niemand führt allein

Morgen besser als heute sein

Spuren auf der Seele

Zanshin – Fokus auf das Wesentliche!

Mut ist eine Tugend und das Einhalten von Regeln eine Grundlage für Leistung

Drei Grundwerte, nicht verhandelbar

Kapitel 3

Wo die »Feinde« sind

Nicht jammern, siegen

Das innere Skript umschreiben

In der Deckung bleiben

Aber wo bleibt die Anerkennung?

Die Schattenseite des Egos

Rückzug ins Dojo, damit die Strahlkraft bleibt

Kapitel 4

Das Dojo – ein Raum für die Stille

Ziel: Weltmeister sein

Von Kriegern zu Schöngeistern zu einflussreichen Unternehmern

Das Gold in den Rissen

Die Leistungsspur beginnt im Gehirn

Kapitel 5

Aus dem Schatten ins Licht

Die verborgene Facette der Persönlichkeit

Das Team im Blick

Jürgens Nervenriss

Das Anerkennen der eigenen Grenzen

Kapitel 6

Sieben Tempelstufen beschreiten, um persönlich zu reifen

Die Philosophie der Samurai

Die Tempelstufen im Management

Sich selbst hinterfragen

Das Atmen nicht vergessen

Geduld ist ein Faktor der emotionalen Intelligenz

DIE SIEBEN TEMPELSTUFEN FÜR PERSÖNLICHES WACHSTUM

Das Betreten der ERSTEN TEMPELSTUFE: Erwartung und Handeln – die Energie folgt der Aufmerksamkeit

Das Betreten der ZWEITEN TEMPELSTUFE: Disziplin und Konsequenz – das Ziel muss in die Zellen!

Das Betreten der DRITTEN TEMPELSTUFE: Respekt und Demut – die Grundwerte im Management

Das Betreten der VIERTEN TEMPELSTUFE: Resilienz – vom Wert der seelischen Widerstandskraft

Das Betreten der FÜNFTEN TEMPELSTUFE: Innere Bewegung, äußere Bewegung – alles in der Balance halten

Das Betreten der SECHSTEN TEMPELSTUFE: Entscheidungskraft – den richtigen Impuls spüren

Das Betreten der SIEBTEN TEMPELSTUFE: Inspirare – der Atem als Essenz des Lebens

Kapitel 7

Der Stil macht die Führung

Ein kleiner feiner Unterschied

Emotionale Intelligenz – oder der Atem des Sensei

Die Geschichte von Haruka Nishimatsu und Japan Airlines

Annas Wahrheit

Kapitel 8

Vom Betreten des inneren und äußeren Raums

Die innere Haltung vor dem ersten Schritt

Kapitel 9

Einsamer Wolf oder vergöttert im Team

Einsam glücklich oder im Team geschätzt

Vernachlässigtes Glück

Nicht trennen, sondern verbinden

Mut gehört dazu

ANHANG

Fünf-Minuten-Meditation: Elemente der Kraft – Bön-Morgenreise

Der perfekte Atem: Die Tsa-Lung-Atemübung

Yin und Yang: Die Energie folgt der Aufmerksamkeit

Tai-Chi: Die Stärkung der Selbstwirksamkeit

DANK

ANMERKUNGEN

DER AUTOR

AM ANFANG IST DER GEDANKE

Jedes Buch hat seine Zeit. Jedes Projekt braucht einen Raum, um sich zu entfalten. Nichts lässt sich drängen, kein Erfolg lässt sich erzwingen. Das gilt für Bücher, für Karrieren und auch für Ihr Management in den Unternehmen. Es wird Kämpfe geben, die mit einer Niederlage enden. Auch diese können uns voranbringen.

Wer nur gewinnt, der wird irgendwann den Wert seiner Stärke nicht mehr ermessen, er wird mit der Zeit träge werden. Ein ständiger Verlierer hingegen wird auf Dauer die Karriere riskieren. So gilt es, und das ist die These in meinem Buch, niemals gedankenlos, spontan auf die Tatami, die Kampffläche, zu steigen, niemals den Kontakt zum Gegner zu suchen, ohne zuvor die Energie auf das Beste zu richten, was in Ihnen ist. Ich will, dass Sie nicht nur ein Sieger sind, sondern dass Sie an Charakter und Stärke gewinnen.

Nach über 38 Jahren Kampfsport kann ich behaupten: Ein Sieg setzt immer körperliche, mentale, seelische Vorbereitung voraus, und eine Niederlage wird zu einer sinnvollen Erfahrung, wenn sie am Ende reflektiert wird, wenn jene Korrektur in den Gedanken stattfindet, um einen neuen, besseren Versuch zu wagen. Ich habe diese Vorbereitung studiert, habe von asiatischen Großmeistern gelernt, die neben der Beherrschung von Kampftechniken auch die Persönlichkeitsentwicklung fordern. Es war ein langer Weg, bis ich in die 23. Generation der Drachentorschule aufgenommen wurde, viele Prüfungen hatte ich zu bestehen. Und ich erinnere mich gut daran, dass mein Großmeister sagte: Es sind die Niederlagen, die uns voranbringen, es ist der Schmerz, der uns widerstandsfähig macht.

Nun, ich gebe zu, trotz dieser Demut sind mir die Siege lieber. Trotzdem will ich rückblickend keine Erfahrung missen. Da gibt es den Stolz in mir, als Kampfsporttrainer zahlreiche Weltmeister in meiner Sportschule kämpferisch und charakterlich begleitet zu haben. Und ich empfinde Respekt vor den Gegnern, die in Momenten der Entscheidung besser waren als ich. Denn auch diese Begegnungen haben meinen Geist und meinen Körper geschult. Am Abgrund zu stehen kann manchmal mehr bewirken, als die Arme hochzureißen und zu jubeln. Es kann dem Lebensweg eine neue Richtung geben, auf die das Licht heller scheint als zuvor. Auch davon erzähle ich in diesem Buch.

Sie werden auf den folgenden Seiten ein Konzept kennen lernen, das sich vom üblichen Management unterscheidet. Und gerne greife ich hier vor: Meinem Konzept liegt die Philosophie der Samurai zugrunde, bei jenen klügsten und beständigsten Kriegern der japanischen Geschichte habe ich die Prinzipien für ein wirksames modernes Management erkannt. Sie sind es, die Konzentration vor ein Handeln stellen, die ihre Energie durch Aufmerksamkeit lenken.

Die Räume im Inneren und Äußeren nutzen

Die Zeit für mein Buch ist reif, um Sie, liebe Leserinnen und Leser, aufzufordern, wieder selbstbewusst und zielgerichtet zu agieren, unabhängig von den äußeren Umständen. Sie müssen nicht jeden Kampf annehmen, sondern können entscheiden, welches Wagnis sinnvoll ist und welchem Sie lediglich die kalte Schulter zeigen. Manchmal nämlich gilt es, Dinge loszulassen, die Aspekte der anderen zu ignorieren, sich zu sammeln und zu fragen: Was will ich, was ist mein Bestreben in dieser Sache?

Es kann sein, dass Ihnen bei dieser Frage der Gedanke kommt, es könnte besser sein, abzuwarten oder umzukehren, statt unter dem Beifall der anderen vorzupreschen. Dann ist das der richtige Rat in diesem Moment, denn er markiert Ihr Ansinnen.

95 Prozent Ihrer Absichten entspringen dem Unterbewusstsein. Um dort hinzuhorchen, um diese Energie zu nutzen, empfehle ich Ihnen die Stille. Deshalb will ich Sie mit auf eine innere Reise zu sich selbst nehmen, dort, wo Ihre Stärke sitzt, wo Sie all das beherbergen, was sich bestenfalls in Talent und Sieg manifestiert. Und ich will gleichsam mit Ihnen einen Raum im Außen betreten, dort, wo Struktur und Ordnung, wo Routine und Ihre Pläne vom Siegen entstehen.

Damit wir diese Räume im Inneren und im Äußeren nutzen und mit Aktion füllen können, bedienen wir uns der Werkzeuge, die ich der Kampfkunst entliehen und auf das Management übertragen habe. Im Mittelpunkt all meiner Betrachtungen stehen dabei Sie! Ich will, dass Sie trotz aktueller Widrigkeiten die Aufmerksamkeit auf das Machbare lenken, dass Sie also mit Ihrer Energie haushalten, um keine Ressourcen mehr zu verschleudern. Denn Sie haben nicht endlos viel Zeit, nicht endlos viel Gesundheit zur Verfügung.

Auch das zählt zur Taktik der Samurai, nämlich selbst zu entscheiden, wohin die reine, emotionsbefreite Energie geht. Ja, Sie haben richtig gelesen. Auch wenn es scheinbar modern ist, einem Manager Emotionen anzudichten, ihm zu sagen, dass ein softes Verhalten mehr zählt als die Entschlusskraft, so widerspreche ich diesem Trend. Kein Kampfkünstler verliert sich in Emotionen vor und während eines Einsatzes, eines Konfliktes, eines Wettkampfes. Er kontrolliert seine Angst, seinen Schmerz, hat kein Mitleid, keinen Zweifel. Er hat die Fakten im Blick und den Sieg nah vor Augen. Dazu zieht sich der Kampfkünstler zurück, er betritt seinen Raum, das Dojo, denn er weiß: In der Stille erst wird die Welt wahr.

Der Ort der Stille

Das Dojo ist die eigene Gedankenwelt, und gleichsam ist es die Matte des Wettstreits. Dieses Dojo biete ich in meinen Managementberatungen als stressreduzierendes, persönlichkeitsstärkendes Konzept an. In diesen Minuten des Rückzugs wird das Büro eines Managers zum Ort der Stille, um die Energie zu steuern. Und sollten Sie nun denken, dass sich in Stille kaum die priorisierten Probleme im Job lösen lassen, will ich widersprechen: Ein nervöser Geist hat keine Entschlusskraft, im Gegenteil, er begibt sich in ein Mikromanagement, um Sorgen und Ängste zu kompensieren. Das ist nicht effizient! Wer im Mikromanagement gelandet ist, der wird sich verzetteln, kaum mehr fähig sein, zu delegieren, zu entscheiden, mehr noch, er wird mental erschöpfen, weil eine chronische Überlastung so sicher ist wie der Wechsel der Gezeiten. Kampfkünste wie Tai-Chi oder Karate wären ohne innere Ruhe, ohne das Fokussieren im Moment nicht möglich. So wie Yin und Yang ineinanderfließen, wie keines der beiden je ohne das andere bestehen kann, so brauchen Sie die Momente des Sammelns, um gesund und stark zu bleiben. Anspannung, Entspannung; Fokus und Loslassen.

Aber kommen wir, bevor wir mit dem ersten Kapitel starten, noch einmal zurück zum Dojo. Hier entsteht der erste Gedanke zu einem Prozess. Dieser legt Absicht und Richtung fest, minimiert im besten Fall jegliche Ablenkung, jegliche Störung. Gesteuert wird der erste Gedanke durch den Energiefluss Qi, die Verbindung zwischen Körper und Geist. Beides gesund und stark zu halten, das ist die Aufgabe von Qi. Um die Leistung dieses Energieflusses zu verdeutlichen: Der Mensch denkt laut dem Neurowissenschaftler Dr. Joe Dispenza etwa 60 000 bis 70 000 Gedanken am Tag. Etwa 60 000-mal ist das Qi gefordert.

Welcher Gedanke ist sinnbringend, zielführend? Welcher ist nur ein Störmanöver? Allzu oft schweifen die Gedanken ab, verirren sich in der medialen Welt, dieser Kunstwelt, die Menschen einfängt, umspinnt mit trüben Ideen. Was glauben Sie, würde einem Kampfkünstler widerfahren, würde er sich dieser digitalen Versuchung hingeben? Richtig, er würde seine Klarheit, seine Entschlusskraft, seine innere Stärke mit fremden Inhalten verwässern, er würde den Kampf verlieren, weil er im entscheidenden Moment seine Aufmerksamkeit in die falsche Richtung lenkt.

Auf Tempelstufen schreiten

Lassen Sie sich also für die folgenden Seiten auf eine etwas andere Managementmethode ein, die auf dem Kodex der Kampfkunst baut. In ihm markiere ich jene Prinzipien, die für ein erfolgreiches Management unerlässlich sind: Disziplin, Respekt, Resilienz, Achtsamkeit, Beweglichkeit, Gelassenheit, Entschlusskraft. Diese Prinzipien sind das Herzstück meines Buches, entliehen habe ich sie aus dem Wertekodex der Samurai, dem Bushido und dem später daraus entwickelten DOJOKUN des Karate. Und ich verspreche nicht zu viel, wenn ich schreibe: Meine Analogie der Tempelstufen wird Sie als Manager auf ein höheres Niveau heben, weil Sie authentischer, wacher, gelassener, sportlicher agieren. Sie werden brillieren, weil Ihre Aufmerksamkeit dorthin scheint, wo Ihre Energie positiv, hell, wirksam wird, einzig durch Betreten Ihres Dojos, durch den Abgleich der Prinzipien.

Im inneren Dojo werden Sie den Anfängergeist wieder spüren, werden die kindliche Neugierde aufs Leben wiederentdecken. In Ihrem äußeren Dojo, Ihrem Büro, werden Sie viel öfter als gewohnt die Tür schließen, Hektik, Krach und Ansprüche der anderen draußen lassen, um sich darauf zu besinnen, was wirklich für Sie und Ihr Team zählt. Hinter dieser verschlossenen Tür geben Sie sich in Stille selbst das Versprechen: Ich gebe heute mein Bestes, denn dieses Beste steckt in mir.

Mit diesem einen Gedanken setzen Sie immer den ersten Schritt auf den Weg des Siegers.

Kapitel 1Nicht mehr jung und wild, sondern fokussiert

Sie sind einst aufgebrochen, um Ihrem Management eine ganz besondere Note zu geben. Unverwechselbar und empathisch wollten Sie agieren, mitreißend und voller Elan wahrgenommen werden, Sie wollten Spuren legen, die nur in eine Richtung zeigten, in die des Erfolgs. Gut so. Wie sonst hätten Sie Ihre Aufgaben rocken können als junger, wilder Mensch, der motiviert von der Uni in den Job stolpert, im Kopf die Kreativität und im Rücken das Drängeln, ganz oben auf der Karriereleiter zu landen? Sie lächeln, wenn Sie sich an diese Anfangszeit erinnern, und in dieses Lächeln mischt sich die Wehmut: Nicht mehr ganz so jung und die Wildheit ist irgendwo zwischen Zieledefinitionen und Evaluationen auf der Strecke geblieben, mögen Sie denken.

Bei genauer Betrachtung kommt gar in den Sinn: Die Monotonie hat sich dazwischengeschlichen, und die macht müde. Aber wer kann sich schon in verantwortungsvoller Position eine Auszeit leisten, um die Energiereserven aufzufüllen, um einfach mal loszulassen von den Aufgaben? Ich kenne zahlreiche Manager und Managerinnen, die ähnliche Sätze im Coaching sagen wie: »Früher ging mir alles leichter von der Hand.« Oder: »Ich kann nicht mehr abschalten.« Oder: »Der Druck ist einfach zu groß.« Oder: »Wenn ich nicht stark bleibe, leidet mein Team.«

Die Businesswelt ist komplex und dicht vernetzt, geprägt von allgegenwärtiger Transparenz, während echte Rückzugsorte kaum noch existieren. Mitunter scheint es, als könnten selbst unsere Gedanken digitale Algorithmen beeinflussen – ein Szenario, das wie ein Schreckgespenst aus der Zukunft in die Gegenwart tritt. Ich muss kein Hellseher sein, um zu erkennen: Es fehlen Zeit und Räume für einsame Gedanken, aber ein Mensch kann sich nur in der Stille selbst begegnen. Die digitale Welt ist zu laut, und Ihr Business verfolgt Sie bis in den Schlaf. Wer kennt es nicht, vor der Nacht noch einmal die E-Mails zu checken oder die ersten Handy-Gespräche vor dem Frühstück zu führen? Ein Häkchen mehr auf der To-do-Liste, das ist oftmals der Treiber, nur machen viele Häkchen keinen glücklichen Menschen. Es fehlen dann die Lücken für Überraschendes, für Entscheidendes.

Kein Kampfkünstler würde ohne Pause und Reflexion seine Stärke beweisen können – seine Muskeln würden übersäuern, er würde Schnelligkeit, Geschmeidigkeit einbüßen, auf Dauer würde er sein Spiel verlieren. Sie halten dieses Buch in den Händen, um von den Kampfkünstlern zu lernen, die den Weg des Siegers beschreiten. Davon will ich Ihnen erzählen, denn drei Jahrzehnte habe ich geforscht, wie es gelingen kann, diese Prinzipien auf das Management zu übertragen.

Die Sache mit dem Glück

Für ihre Karrieren investieren Manager viel, nämlich Lebenszeit. Arbeitszeiten von 50 bis 80 Wochenstunden sind nicht die Ausnahme, sie sind die Regel. Und die aktuelle Diskussion um eine 34-Stunden-Woche höhnt in manchen Managerohren wie ein Traumgespinst. Wie bitte schön sollte ein steigendes und immer komplexer werdendes Aufgabenvolumen in der Hälfte der Zeit erledigt werden? Die Wahrheit sieht anders aus. Wo in den 1990er Jahren das Schlagwort der Work-Life-Balance durch die Unternehmen geisterte und um 17.00 Uhr der allgemeine Aufbruch in den Feierabend stattfand, da ist heute die Rede von Überlastung, Stress, Depression und Burnout, von Homeoffice bis in die Nachtstunden hinein.

Wir sollten es nicht länger schönreden, sondern es einmal im Klartext aussprechen: Der Job einer Führungskraft ist nach wie vor ein Garant für Ansehen und Einkommen, so wertet das Stepstone-Magazin eine Umfrage1 aus, aber für das persönliche Glück eignet er sich nur noch bedingt. Man altert schnell im Stress, und man vergisst, dass es diese kleinen bedeutsamen Dinge im Leben gibt, die man erst sieht, wenn der Blick sich in der Weite des eigenen Unbewussten verlieren darf. Besonders vor herausfordernden Aufgaben ist dieser ziellose Blick nach innen eine Phase der Vorbereitung. Er schult nämlich die seelische Widerstandskraft, er gibt das gute Gefühl, dass alles, was Sie für eine Herausforderung benötigen, bereits in Ihnen ist.

Ein Kampfkünstler arbeitet mit solch einer Energie, er steuert die Prozesse weniger nach oktroyierten Methoden, weniger nach einem Mechanismus der Schadensbegrenzung, er will siegen! Immer. Dazu sucht er die Ruhe vor dem Kampf. Dieses abgedroschene einstige Modewort der Work-Life-Balance berührt ihn nicht, denn es wäre wie das Feilen am Felsen, um diesem Felsen eine Kontur zu geben – eben ein aussichtsloses Unterfangen. Denn die Work-Life-Balance verhindert den Kampf, sie hält fest in einer Schonhaltung. Es gilt vielmehr: alles zu geben, aber bitte mit Achtsamkeit, mit jenem Gewahrsein für die Technik, Muskelkraft und Seelenstärke vor einer Handlung.

In unserer Welt, in dieser zunehmend stressentflammten Welt, brauchen Manager keine weiteren Methoden der universitären Lehre, um wieder zu sich zu finden und jenen Siegesimpuls zu spüren, von dem sie aktuell denken, sie hätten ihn verloren. Mehr vom Gleichen bringt keine Veränderung, es schichtet sich vielmehr auf, was ohnehin Stress bedeutet. Was ich damit meine? Ich meine, eine Führungskraft sollte sich die junge Wildheit unabhängig vom Alter und von den Karriereschritten erhalten! Ich meine dieses unverfälschte Gefühl, körperlich, geistig, seelisch im richtigen Energiefluss zu sein, das Siegerlächeln im Gesicht.

Und sollten Sie nun denken: »Das ist mein Bestreben, seit ich aufgebrochen bin«, dann glaube ich Ihnen das. Aber gleichzeitig sage ich Ihnen: Ein Ziel zu haben, das ist noch kein Sieg – und ein Ziel zu erreichen, ist nicht immer Ihre persönliche Erfüllung. Sie müssen den Sinn in dem erkennen, was Sie tun. Sie brauchen dieses unbeschreiblich gute Gefühl im Herzen, genau am richtigen Platz zur richtigen Zeit zu kämpfen. Sehen wir genauer hin.

Tee trinken und nachdenken!

In der Beschleunigung der Zeit lernen wir, mehr zu erledigen, mehr zu wollen, immer weiter nach vorne zu laufen, auch wenn der Atem kurz und flach wird, weil Cortisol im Übermaß durch die Adern flutet und das Herz den Takt nicht halten kann. Fakt ist: Wenn wir solch Getriebene auf der Spur der Karriere sind, machen wir irgendwann schlapp. Die leise Stimme der Vernunft mahnt stetig, aber das Ego ist lauter. Weiter, weiter, fordert es, sonst laufen andere vor dir durchs Ziel. Das scheint mir das Mantra im Management zu sein. Ich höre es zwischen den gesprochenen Zeilen, wenn ein Mann, eine Frau vor mir steht mit hochgezogenen Schultern, die Angespanntheit im Gesicht: »Was soll ich machen? Entweder man ist Teil des Spiels oder man sitzt auf der Wartebank.«

Ich finde, sobald der Atem sich verhaspelt und die Entspanntheit der Muskeln verloren geht, sollte man sich wie ein Samurai zurückziehen, durchatmen, seinen eigenen Takt wiederfinden und sich sehr genau die Antwort auf die Frage überlegen: »Will ich diesen Kampf wirklich, will ich mich darin verausgaben?« Hier denke ich an Anne-Kathrin, eine Frau in den Vierzigern, erfolgsverwöhnt und engagiert, eine Frau, die bislang Großes stemmte. Sie arbeitete im höheren Management eines Klinikverbundes in Deutschland. Der Karriereaufstieg hatte sie erschöpft, sie lebte mit der Angst, für die herausfordernden Aufgaben nicht gut genug zu sein. Wenn sich Angst einmal festsetzt, wird sie schnell zum Parasiten, der sich nicht mehr ohne Weiteres abschütteln lässt.

Auf den ersten Blick erkannte ich an Körperhaltung, nervösen Gesten, an der leisen, schwingungsarmen Stimme: Das ist ernst! Anne-Kathrin steht vor der totalen Erschöpfung. Denn Menschen, die von einer Traurigkeit in eine depressive Phase rutschen, verlieren ihre Kraft in der Stimme, in der Körperhaltung, sie werden in den Bewegungen langsam und fahrig. Nach asiatischer Manier bot ich Anne-Kathrin zunächst einen frisch aufgegossenen Tee an. Das sind wenige Minuten vor dem Coaching, in denen sich beide sammeln, nochmals in sich gehen, bevor sie sprechen.

Nach den ersten Schlucken räusperte sich Anne-Kathrin und erzählte ihre Geschichte der letzten zwei Jahre – und ich war beeindruckt. Wenn ich sie mit drei Adjektiven beschreiben sollte, wären das: ehrgeizig, unermüdlich, kreativ. Aber wie so oft kippen auch diese positiven Merkmale, wenn man sie übertreibt. Zu viel Ehrgeiz wird zu Verbissenheit; Unermüdlichkeit auf Dauer schadet Körper und Geist und überlastet die Systeme; Kreativität, die nicht spielerisch schweben darf, sondern mit Peitschenhieben erzwungen wird, landet im Blödsinn. Kurzum: Anne-Kathrin war dabei, ihre Stärken durch Übertreibung abzuwickeln. Statt innezuhalten und nach gewinnbringender Korrektur zu suchen, statt die Energie in neue Spuren zu lenken, forcierte sie alles durch noch mehr Einsatz. Was verloren ging, war ihre einstige Brillanz. Das spürte sie selbst, das spürten auch die anderen, also reagierte sie mit noch mehr Einsatz an Zeit und Kraft, was wiederum dazu führte, dass sie Freunde, Hobby, Privates vernachlässigte, denn bis spät in die Nacht beantwortete sie Mails oder feilte an Konzepten oder bereitete Meetings vor. Auch mit dem Partner kam es zu Spannungen und am Ende trennte sich das Paar.

An diesem unsäglichen Punkt kam Anne-Kathrin zu mir, sie suche, so ihre Worte, einen Weg aus dem Dilemma. Ihr stiegen Tränen in die Augen: »Ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst, schlafe nicht mehr, grübele nur noch, mir ist die Freude an allem abhandengekommen.« Ich bat sie zu beschreiben, wie genau sie ihre Situation empfinde, worauf sie, ohne zu zögern, sagte: »Ich bin ein Rad, das sich schneller und schneller dreht, und jeden Moment kann die Achse brechen.« Ich erklärte Anne-Kathrin die japanische Methode des Shinrin Yoku, des Waldbadens.

Klänge der Natur

In der Natur, umgeben von mannigfaltigen Nuancen aus Grün und den Geräuschen wie Rascheln, Zirpen, Zwitschern, aus dem Klang der Erde und des Himmels finden Menschen wieder zur Ruhe. Sie tanken Sauerstoff, und gleichsam öffnen sich die Meridiane, jene Knotenpunkte für den ausgleichenden Energiefluss.

Bewegung in der Natur ist wie eine Übung der Achtsamkeit, und wenn wir dieses in den Tag einbauen und sie zur Routine werden lassen, dann gönnen wir uns Momente, die zur Dankbarkeit führen. Wir werden dankbar für das, was ist, für das, was wir sind, für die Schritte, die wir setzen, so erklärte ich ihr die Wirkung des Shinrin Yoku. Anne-Kathrin nahm es an wie ein Rezept, auf dem stand: täglich eine halbe Stunde Bewegung an der Luft. Nach Wochen dieser Routine-Spaziergänge in der Natur trafen wir uns wieder. Anne-Kathrin zeigte nicht mehr diese fahrigen Gesten, auch war ihre Haut durchblutet, es röteten sich sogar die Wangen, als sie mir verriet, dass sich ihr während dieser Bewegung in Ruhe eine Frage aufdrängte: Wofür lebe ich? Was überhaupt ist der Sinn meines Lebens? Diese Frage trug sie mit sich, dachte über die Antwort nach. Ich schmunzelte, als ich das hörte, denn genau dieses Thema hatte ich mir für diese Stunde vornehmen wollen. Im Japanischen nennt man es Ikigai.

Fragenkomplexe, um Ihr persönliches Ikigai zu finden

Übung

VOM FINDEN DES SINNS

Ikigai bedeutet so viel wie: »Wofür es sich zu leben lohnt«. Das Prinzip basiert auf der Emotion der Freude. Wer einen Sinn in den Aufgaben erkennt, der das Herz hell macht und die Energie ungehindert fließen lässt, der befindet sich mitten in seinem Ikigai. Manche nennen es Flow, andere Hingabe an die Aufgabe. Gemeint ist jeweils die Verbindung von Liebe, Talent, Mission und Absicht.

Ikigai geht zurück auf die Frage, die sich Glücksforscher weltweit stellten: »Wann ist ein Mensch wirklich bis in die Zellen hinein zufrieden?« Sie fanden die Antwort auf der japanischen Insel Okinawa, denn dort sind die Einwohner glücklicher und gesünder als irgendwo anders auf der Welt. Auf dieser Insel nämlich gibt es ein Dorf mit dem Namen Ogimi. Es ist aufgefallen, dass die Hälfte der Siebzigjährigen einer Arbeit nachgehen, Rente scheint dort ein Schimpfwort zu sein. Und wer denkt, dass diese Menschen stressgeplagt sind, krank und müde, der irrt. Denn hier leben sogar die meisten Menschen, die die magische Schwelle der hundert Geburtstage überschreiten. Ein Geheimnis? Vielleicht. Vielleicht ist es aber auch die Tatsache, dass diese Einwohner regelmäßig den Sinn ihres Lebens reflektieren und ihr Ikigai kennen. Mehr noch. Sie sind bescheiden. In allen Lebensbereichen gehen sie nie bis zum Anschlag, nie auf einhundert Prozent. Selbst ihren Hunger stillen sie nur zu achtzig Prozent. Sie sind, so will ich sagen, Künstler der Selbstbeherrschung.

Nehmen Sie Stift und Papier zur Hand und reflektieren Sie über:

Was liebe ich und was begeistert mich? Was bereitet mir Freude im Leben? Was erfüllt mich?

Was braucht die Welt, was ich ihr bieten kann? Welcher Bedarf muss gedeckt werden?

Wofür bekomme ich mein Gehalt und werde ich belohnt? Wofür erhalte ich Wertschätzung?

Worin bin ich großartig? Wo liegen meine Talente und Stärken? Was stimmt mich dabei zufrieden?

Dort, wo diese Fragen ineinandergreifen, liegt im Kern Ihr persönlicher Ikigai. Sie werden eine tiefe Dankbarkeit spüren, wenn Sie Ihr Ikigai erstmals benennen, denn es fühlt sich an, als kämen Sie nach langer Abwesenheit zu Hause an.

Tee trinken und nachdenken, das ist übrigens nicht nur meine Empfehlung gegen Stress, sondern auch, um wahre Harmonie zu empfinden. Mit einer Tasse Tee vor sich, den süßlich-herben Duft atmend, sich an sein Ikigai erinnernd, das bringt den Energiefluss aus Yin und Yang wieder in eine Balance – oder um es mit der westlichen Schulmedizin auszudrücken: Sie stärken in Ruhemomenten den Parasympathikus. Das ist jenes für die Entspanntheit zuständige Nervensystem. Das Gegenteil davon wäre es, aktiv zu sein, Aufgaben anzupacken und dem Ziel ein Stück näher zu kommen, auch mal aus der Puste zu geraten, weil man alles gibt, nämlich die mentale und die physische Kraft. Diese Anstrengung erlaubt das zweite Nervensystem, der Sympathikus. Beide sind wichtig, beide halten uns lebendig.

Nur: Gestresste Manager verlernen mitunter, den Wechsel anzustreben. Sie triggern in Dauermanier den Sympathikus, und zwar so lange, bis das Herz zu schnell schlägt und der Atem zu flach wird. Man muss kein Mediziner sein, um zu erkennen, wie sehr dieser Zustand die Körpersysteme überanstrengt. Die japanische Tradition setzt dieser Überlastung das Tee-Trinken entgegen, um Körper und Geist zu synchronisieren. Lassen Sie sehr bewusst täglich wenige Minuten los. Lassen Sie belastende Gedanken ziehen.

In der westlichen Welt ist alles auf Leistung ausgerichtet, die kulturellen und gesellschaftlichen Einflüsse betonen, dass ein Erfolg selbstverständlich sein sollte. Da wird mit Konkurrenten verglichen, da werden Erfolge abgehakt, als wären sie eine Pflichterfüllung. Und die Zukunft macht Angst vor dem Versagen. Stopp. Drehen Sie sich einmal um. Gehen Sie gedanklich den Weg zurück und machen Sie sich bewusst: Da liegt eine steile Strecke bereits hinter Ihnen. Wie viele Hürden haben Sie überstiegen und wie oft sind Sie nach einer Niederlage wieder aufgestanden? Sie haben Resilienz und Zuversicht bewiesen. Um dort zu sein, wo Sie jetzt in dieser Minute den Tee trinken, mussten Sie Fleiß und Disziplin aufbringen – und die Chancen sehen, die sich Ihnen boten. Machen Sie sich das klar! Das war eine bemerkenswerte Leistung, da ist Dankbarkeit und auch Stolz angebracht. Für viele Männer und Frauen, die sich diesen Blick zurück nicht gönnen, die weiter und weiter auf der Stressspur hecheln, könnte die Dankbarkeit wie ein innerer Anker sein.

Sie ist, so will ich sagen, eines der effektivsten Tools in meinem Coaching. Kein Kampfkünstler würde die Dankbarkeit je vergessen. Sie wird wie ein Ritual gepflegt. Mit einer Verneigung vor sich selbst, vor den eigenen Fähigkeiten, sowie mit der Verneigung vor dem Gegner, um ihm Respekt zu zollen, beginnt ein Kampf. Und vielleicht entscheidet die Intensität dieses Gefühls über Sieg und Niederlage.

Nun mag es in unseren Gefilden seltsam anmuten, wenn Sie sich vor einer Auseinandersetzung verneigen. Dennoch sollten Sie die Konzentration auf den Moment trainieren, sollten Sie Dankbarkeit und Aufmerksamkeit hochachten. Ich schlage vor, Sie richten täglich zwei Minuten ein, um in einer kurzen Meditation genau dieses zu tun. Bevor Sie also das nächste Mal Ihre Stimme im Meeting erheben, um Ihre Argumente vorzutragen, bevor Sie sich einem Gespräch mit dem Chef stellen oder Ihr Team auf herausfordernde Aufgaben einstimmen, bevor Sie überhaupt Herausforderung und Stress spüren und dabei der Zweifel sich unbarmherzig in den Vordergrund Ihrer Gedanken schiebt – halten Sie inne. Halten Sie, was immer man von Ihnen fordert, zwei Minuten täglich inne. Sagen Sie sich: Wie wunderbar, dass ich hier sein kann, dass ich diese Herausforderung annehmen kann. Ich bin dankbar dafür und weiß, ich werde mein Bestes geben. In dieser Art verbinden Kampfkünstler im Karate oder Budo oder Tai-Chi den Körper mit dem Geist. Sie werden sich der Bodenhaftung bewusst.

Viele meiner Klienten haben sich diese kleine Übung zur Routine gemacht. Wie das Zähneputzen am Morgen schieben sie diese Dankbarkeitsübung in den Ablauf ein, er ist wie ein Gute-Laune-Kick. Statt Zweifel kommt Freude, statt Ärger empfinden Sie das gute Gefühl, in diesem Moment am richtigen Platz zu sein. Danke, dass ich hier bin. Das reicht. Denn ich halte nicht viel von vorgefertigten Autosuggestionen. Energie lässt sich nicht in aufgezwungene Bahnen lenken. Energie fließt, wenn sie zur Persönlichkeit passt, wenn nah an den Glaubenssätzen korrigiert wird, um endlich dem Charakter eine Wahrheit zu geben.

Hinderliche Glaubenssätze, von der Kindheit eingeimpft, müssen umgeschrieben werden, damit sie sich endlich zum Besten entfalten können. Damit öffnen Sie die Schleusen zum Unbewussten, und Blockaden verschwinden. Deshalb gehe ich später auf die Korrektur hinderlicher Glaubenssätze ein, denn die sind ein Ballast, den Sie nicht mehr mit sich herumschleppen sollten. Und vor allem: Schütteln Sie in herausfordernden Situationen, die Sie bewältigen müssen, jegliche Emotionen ab. Bleiben Sie fokussiert und bleiben Sie pur. Ein Flow im Job, während einer Aufgabe, ein Flow im Sport ist völlig emotionslos. Kein Ärger, kein Stolz, kein Ehrgeiz, keine Angst, sogar Liebe wird nicht empfunden, wenn alles möglich ist, weil der richtige Moment sich mit der Absicht verbindet.



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