Catron - Leseprobe - Anja Berger - kostenlos E-Book

Catron - Leseprobe E-Book

Anja Berger

0,0
0,00 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Leseprobe zum Buch: "Catron, Die Melodie der Sterne" Als die Studentin Kira Sanders einen verzweifelten Hilferuf hinter eine geheimnisvollen Melodie wahrnimmt, hält sie diese zunächst für ein Produkt ihrer Fantasie. Kurz darauf findet sie sich jedoch in einer mittelalterlich anmutenden, halb zerstörten Stadt wieder, die von grauenerregenden Kreaturen heimgesucht wird. Wurde sie gerufen, um die Menschen zu schützen oder verfolgt derjenige, der sie rief, ein gänzlich anderes Ziel? Mit Schrecken erkennt Kira, dass durch ihre Anwesenheit ein Jahrhunderte alter Konflikt zwischen zwei magischen Schulen neu auflebt und dass man von ihr erwartet, sich für eine Seite zu entscheiden.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 37

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

CATRON

Karte

Die Ruhe vor dem Sturm

Verzweiflung

Impressum

CATRON

 Die Melodie der Sterne

Karte

Die Ruhe vor dem Sturm

Aliard

„Nichts ist schwerer, als jemanden mit einer echten Überzeugung, zum Weiterdenken zu bewegen“

Aliard von Quo, magischer Berater des Königs von Dhravannor

Das frühe Licht des Morgens vergoldete die hellen Dächer der Sommerresidenz des Königs in Gae. Eine leichte Brise bewegte die bunten Stofffähnchen, die von der Hauptkuppel zu den Nebengebäuden gespannt waren und Aliard hörte die daran befestigten Glöckchen leise klingeln.

Mögen die Götter die Bitten erhören. An einem solchen Tag erschien es fast, als hätten sie es getan. Ein Tag, der auf diese Weise begann, war zu schön, um sich Sorgen zu machen. Es genügte jedoch, sich von dem erwachenden Leben draußen abzuwenden und nach innen zu lauschen. Die Veränderung der Kraft war deutlich zu spüren. An diesem, wie an jedem anderen Morgen und nicht erst seit gestern. Die Bedrohung hing über allem wie ein dunkles Tuch, welches das reine Licht filterte und den Blick auf das freigab, was hinter der Weltengrenze lauerte. Ein kalter Schauer lief Aliard den Rücken herunter, als er daran zurückdachte, wie er selbst zum ersten Mal davon erfahren hatte. Ein gutes Jahr war es her. Die Verschiebung war nicht von einem Tag auf den anderen aufgetreten, es war eher ein schleichender Prozess. Zunächst ein nagendes Unbehagen, nur wenig später auch bei denen Gewissheit, die über geringere magische Fähigkeiten verfügten. Das Gleichgewicht der Kräfte verschob sich fort vom Licht und hin zur Dunkelheit. Während noch Briefe geschrieben und Boten ausgesendet wurden, stoppte der Prozess so unvermittelt, wie er begonnen hatte. Es gab einen erneuten Stillstand, doch das Gleichgewicht blieb gestört. Trotzdem war jeder in Quo zutiefst erleichtert; abgesehen von Moanir.

»Ich sehe eine Gefahr in dieser aufkommenden Dunkelheit, die mehr ist, als ein diplomatisches Problem. Die Grenzen unserer Welt selbst sind von der Verschiebung geschwächt, wir müssen handeln!«

Das waren Moanir´s Worte gewesen und während alle aufatmeten, froh über das Ende der Verschiebung, hatte er damit begonnen, die Ursache zu suchen. Dabei war er weitergegangen, als jeder andere. Zu weit, wie manche fanden. Erst gestern war ein Brief aus Quo eingetroffen, der Moanir vor allen anderen betraf. Der Ton, den Leandar, der Erzmagier der Schule, darin angeschlagen hatte, war scharf und er sprach genau dieses Problem an. Wie Moanir darauf reagieren würde? Aliard presste die Lippen zusammen. Er musste den Inhalt mit Skjaldan besprechen. Skjaldan kannte Moanir besser als jeder andere Magier Quos und war oft mit ihm gereist. Auch jetzt war er hier, um sich mit ihm zu treffen. Doch wie er seinen Freund kannte, würde es kein leichtes Gespräch werden. Die Tatsache, dass alle Magier Quos dazu verpflichtet waren, ihrem Erzmagier Folge zu leisten, hatte Skjaldan immer schon sehr frei interpretiert.

Mit einem Seufzen wandte Aliard sich vom Fenster ab. Sein Diener hatte ihm im Nebenraum bereits die Robe zurechtgelegt und ein Frühstück gerichtet.

»Ich muss mit Mael Skjaldan sprechen. Möglichst bald.«

Der Mann verneigte sich und verließ den Raum. Aliard widmete sich seinem Frühstück und überflog dabei noch einmal den Brief. Die erneute Lektüre machte es nicht besser.

»Was du behauptest, ist größerer Blödsinn, als im Winter nackt in den Bergen zu wandern!« Skjaldan schnaubte und fegte das Schreiben Leandars mit einer heftigen Handbewegung vom Tisch.

»Dieser Brief«, er stampfte mit seinem Fuß auf und traf dabei exakt die Unterschrift des Erzmagiers, »beweist nur eines. Leandar verbringt zu viel Zeit über Büchern mit schönen Theorien und hat den Bezug zur Welt nahezu vollständig verloren.«

»Skjaldan, achte auf deinen Ton! Leandar ist Quos Oberhaupt. Ich erinnere mich dabei gewesen zu sein, als du den Eid geleistet hast, die Belange der Schule zu vertreten.«

»Die Belange der Schule sind es, Magier auszubilden, die es verstehen, die Menschen zu schützen. Nicht, sich hinter einem Haufen von Büchern zu vergraben und keinen Fuß mehr vor die Tür zu setzen. Was hat Leandar dafür getan, die Verschiebung der Kräfte wieder zu richten? Er liest! Sonst nichts!«

Aliard hatte vorgehabt, mit seinem Freund eine möglichst sachliche Diskussion zu führen. Seit der jedoch Leandars Brief gelesen hatte, war es damit vorbei.

»Er forscht, Skjaldan«, fügte er daher etwas weicher hinzu. »Du sprichst von Quos fähigstem Magier. Und von deinem Lehrer.«

»Fähig? Oh ja, das ist er! Fähig, jegliche menschliche Regung aus sich zu verbannen. Fähig, absolute Perfektion zu verlangen. Stillschweigend, versteht sich. Nie würde er erwähnen, was er erwartet, weil es für ihn selbstverständlich ist. Leider ist er zusätzlich vollkommen unfähig zu erkennen, was getan werden muss. Wir brauchen Hilfe! Das siehst du doch selbst.«

»Ja.« Aliard lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sein Blick strich über die Wandbehänge, aber diesmal gelang es ihm nicht, Ruhe in der Betrachtung der Jagdszenen zu finden. Dann sah er auf den weichen, geknüpften Teppich, auf dem deutlich sichtbar ein schlammfarbener Abdruck der Stiefel seines Freundes zu sehen war. Aliard seufzte.