Quo - Die Dunkelheit zwischen den Sternen - Anja Berger - kostenlos E-Book

Quo - Die Dunkelheit zwischen den Sternen E-Book

Anja Berger

4,5

Beschreibung

XXL- Leseprobe zu Band 2 der "Zwischen Licht und Dunkel" Trilogie. Kira hat den Stein der Dunkelheit geweckt und so unwissentlich ein Amt angetreten, das sie zum Mittelpunkt politischer Intrigen macht. Schlimmer noch, ihr Bekenntnis zu Catron bedeutet gleichzeitig Verrat an ihrem Lehrer und Freund Skjaldan. Gerade dessen Vertrauen benötigt sie jedoch unbedingt. Er ist ihre einzige Verbundung nach Quo, dem Ort, den sie erreichen muss, damit sie das Gleichgewicht der magischen Kräfte wiederherstellen kann. Gelingt es ihr nicht, ihn von ihrer Aufrichtigkeit zu überzeugen, droht ein verheerender Krieg. Bei dem Versuch, das Schlimmste zu verhindern, trifft Kira auf einen gefährlichen Gegner, dessen Machtgier alles Erreichte zu zerstören vermag.

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Seitenzahl: 80

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Inhalt

Was bisher geschah

Dunkelheit

Konsequenzen

Am Hof

Impressum

Was bisher geschah

WAS BISHER GESCHAH

Für alle neuen Leser:

Natürlich ist es bedeutend schöner, eine Reihe mit dem ersten Band zu beginnen. Das ist in diesem Fall das Buch: »Catron - Die Melodie der Sterne.« Der vorliegende zweite Band beginnt genau dort, wo »Catron« endet - mit Kira beim Stein der Dunkelheit. Wer sich nicht mehr genau erinnert, wie sie dorthin kam, oder wer mit diesem Band in der »Zwischen Licht und Dunkel« Trilogie neu beginnt, für den habe ich hier eine Kurzzusammenfassung erstellt. Alle anderen beginnen einfach in Kapitel 1.

Als die Studentin Kira Sanders einen verzweifelten Hilferuf hinter einer geheimnisvollen Melodie wahrnimmt, hält sie diese zunächst für ein Produkt ihrer Fantasie. Kurz darauf findet sie sich jedoch in einer mittelalterlich anmutenden, halb zerstörten Stadt wieder, die von grauenerregenden Kreaturen, heimgesucht wird.

Zunächst will sie nur zurück nach Hause, lässt sich dann aber überreden zu bleiben und zu helfen. Mit Skjaldan, der es sich zur Aufgabe gemacht

hat, ihre magischen Fähigkeiten auszubilden, begibt sie sich auf die Reise nach Quo, der Schule des Lichts. Doch Skjaldan ist nicht der einzige, der sich für Kira interessiert. Unterwegs werden sie durch Shadar abgefangen, der alles daran setzt, Kira in die konkurrierende magische Schule, Catron, zu holen.

Von Skjaldan getrennt ist Kira bei ihrer Flucht vor Catrons Magiern auf sich allein gestellt, findet aber Hilfe bei einer Gauklertruppe, die sie bei sich versteckt. Ihre Tarnung fliegt bei einem Auftritt der Truppe auf und es gelingt Shadar, Kira nach Catron zu holen. Dort bemüht man sich, ihr die Kraft der Dunkelheit nahe zu bringen, was erst glückt, nachdem sie einige Zeit im dortigen Tempel verbringt. Bei ihrer Aufnahme

in die Schule kommt es jedoch zum Eklat, als ein Ratsmitglied von ihr verlangt dem Licht abzuschwören. Kira sieht in dieser Situation keine andere Möglichkeit als den versammelten Magiern die Melodie des Lichts, vorzuspielen, um sie von der Richtigkeit ihres Tuns zu überzeugen. Damit weckt sie unbeabsichtigt den seit vierhundert Jahren in Catron ruhenden

Stein der Dunkelheit, der sie vor eine schwerwiegende Entscheidung stellt. Ist Kira bereit, das Amt des Magiers der Weltenkraft anzunehmen, das seit Jahrhunderten brach liegt? Es wird ihr ermöglichen, die Aufgabe zu lösen, für die sie in diese Welt gerufen wurde, doch es zieht sie auch immer tiefer in den Konflikt der beiden magischen Schulen hinein.

Dunkelheit

DUNKELHEIT

Kira

»Wenn sie hören, was ich diesmal vorhabe, kann ich nur hoffen,

dass sie mich nicht auf der Stelle töten.«

Kira Sanders, ehemalige Musikstudentin, angehende Magierin der Weltenkraft, Catron, Aidris

Dunkelheit umschloss sie wie ein Mantel, hüllte sie ein und erfüllte sie mit dem Gefühl von Geborgenheit.

Gleichgewicht ... an diesem Ort fehlte das Licht, doch das trug sie in sich. Deshalb konnte sie überhaupt hier sein. Nicht Licht oder Dunkelheit, beides war nötig, um das Gleichgewicht zu erreichen, das die Welten schützte. Mit dieser Gewissheit ergab alles einen Sinn. Der Ruf Moanirs, der sie in diese Welt gebracht hatte, die Angriffe der Dunklen und ihre Reise mit Skjaldan, dass Shadar sie auf dem Pass abgefangen hatte und ihre anschließende Flucht vor Catrons Rat. Wie groß war ihre Angst vor der Dunkelheit gewesen!

Genauso groß, wie mein Unwissen. Kira seufzte, als sie sich erinnerte, wie der Rat sie im Tempel eingesperrt und mit dem Tod bedroht hatte, damit sie darüber nachdachte. Ob Nouh mit ihrer Antwort zufrieden war? Beinahe hätte Kira laut gelacht, aber hier, beim Stein der Dunkelheit, war nicht der Ort dafür ... Zudem wusste sie in keiner Weise, wie der Rat es aufnehmen würde, dass sie den Stein geweckt hatte. Schon gar nicht, was die Magier von den Konsequenzen hielten, die sich daraus ergaben.

Nachdem ich gerade geschworen habe, hier zu lernen, muss ich nach Quo, um den Stein des Lichts zu wecken. Gleichgewicht ... es ist meine Aufgabe, das Gleichgewicht der magischen Kräfte dieser Welt zu richten, und ich habe keine Ahnung, wie ich das anstellen soll!

Kira schloss die Augen. Eine sinnlose Geste, da sie in der alles einhüllenden Dunkelheit ohnehin blind war. Die werden mich diesmal tatsächlich umbringen!

Trotzdem konnte sie nicht einfach in diesem Raum bleiben. Der Rat hatte vorher jeden ihrer Schritte überwacht und sicherlich wartete auch jetzt jemand vor dieser Tür. Sunnaras, Jabin oder Mahir? Das waren die Namen der Ratsmagier, die ihr laut Shadar positiv gegenüberstanden. Diese drei und Shadar selbst.

Was, wenn sie Skjaldan jetzt sofort geistig kontaktierte und ihn bat, sie nach Quo zu holen? Es war möglich, er hatte es bei ihrem letzten Kontakt angeboten, sogar darauf gedrängt ... Das würde einiges leichter machen und womöglich konnte der Stein sie vor dem Rat schützen?

Nein. Sie hatte Shadar versprochen, ihren nächsten Kontaktversuch nach Quo mit ihm abzusprechen. Musste er es erfahren? War es möglich, dass der Stein sie abschirmte, ihre Magie vor dem Rat verschleierte? Problemlos, da war sie sich sicher, nur verschöbe so etwas das Gleichgewicht noch weiter.

Kira seufzte und stand auf. Catrons Rat hatte die Melodie der Sterne, das Lied des Lichts gehört. Alle acht Ratsmitglieder waren Zeugen geworden, wie die Töne mit der Melodie der Dunkelheit verschmolzen und sich ergänzten, nicht aufhoben. Das Licht der Sterne und die Dunkelheit hinter ihnen bildeten eine Einheit. Sofern der Rat das erkannt hatte, mussten sie ihr helfen, nach Quo zu kommen.

Es war anstrengend nach der Zeit in der Dunkelheit wieder zu sehen. Kira blinzelte zwischen zusammengepressten Lidern in den Raum.

Ja, der Rat hatte jemanden hier postiert, um auf sie zu warten. Mahir ...

Jetzt, wo sie ihn ansah, ging er ein paar Schritte auf sie zu, blieb jedoch kurz vor ihr stehen. Seine Bewegungen waren nicht so flüssig wie sonst, wirkten zögerlich und beinahe ängstlich. Kira wollte seine Hände greifen um ihn zu begrüßen, doch gerade als sie ihn erreichte, wich er seitlich aus und lief vor ihr zur Tür. Kira folgte ihm.

Zum Glück war es draußen bereits dunkel. Die gleißende Helligkeit der Wüstensonne hätte sie auf keinen Fall ertragen können. Ihr Begleiter sah sich hektisch um und griff nach ihrem Arm. Auch diese Bewegung führte er nicht zu Ende. Als sie ihn ansprechen wollte, nickte er mit dem Kopf zum Ratsturm und überquerte im Laufschritt den Hof. Kira musste rennen, um ihm zu folgen. Erst als sich die Tür zu Sunnaras Bibliothek hinter ihnen schloss, lehnte sich Mahir an eine Wand. Sichtlich erleichtert sah er zu Shadar, Abedin und Sunnaras hinüber, die an einem Tisch saßen.

»Gut … Wir sind hier.«

Seiner Stimme war die Anspannung anzuhören.

»Was ist los, ist etwas passiert?« Kira sah überrascht von einem zum anderen.

Shadar sah sie an und brach in Lachen aus.

»Das …«, er hatte Mühe zu sprechen. »Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts.« Er schüttelte den Kopf und holte mühsam Luft. »Dir ist nicht zufällig aufgefallen, dass du den Stein der Dunkelheit geweckt hast?«

»Shadar!«

Sunnaras lehnte sich zurück. »Bitte beherrsche dich. Mahir, Kira, setzt euch.«

Als sich sein Blick auf Kira richtete, war die Spannung deutlich zu fühlen.

»Dass du den Stein der Dunkelheit geweckt hast, ist ... in der Tat ... unerwartet. Ich hoffe, du verstehst, dass wir ein paar Fragen an dich haben?«

»Zum Beispiel, was du nun vorhast zu tun?« Shadar beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf seine Knie.

Sämtliche Blicke ruhten auf ihr. Das war es, was den anderen Angst bereitete? Aber wovor sorgten sie sich? Eigentlich hatte sie angenommen, dass man sich in Catron über diesen Aspekt freute. Immerhin handelte es sich um der Stein der Dunkelheit. Wusste der Rat, dass sie gehen wollte.  Es führte kein Weg daran vorbei. Besser sie sprach es gleich aus, als lange damit zu warten.

»Ich muss nach Quo. Der Stein des Lichts …«

Es klirrte. Der Becher, den Mahir in der Hand gehalten hatte, zerbrach auf dem Steinfußboden. Der Tee bildete eine Lache, die niemand wahrzunehmen schien. Alle starrten sie an, als hätten sie einen Geist gesehen und Sunnaras erschrecktes Keuchen war für einen Moment der einzige Laut im Raum.

»Nein, Kira, das …«, er verstummte und starrte sie mit blankem Entsetzen in den Augen an.

Nervös zog sie die Unterlippe zwischen die Zähne.

»Ich weiß, dass ich erst vor wenigen Stunden den Eid geleistet habe, in Catron zu lernen. Das will ich auch, nur jetzt, wo ich meine Aufgabe gefunden habe …«

»Nach Quo zum Stein des Lichts? Das ist gefährlich und es betrifft nicht dich allein, hast du bedacht, was das bedeutet?« Der Blick, mit dem Shadar sie fixierte war eindringlich.

»Ich weiß.«

Etwa ein Jahr bis Indorain hatte Quent gesagt. Vielleicht ging es mit einem Pferd schneller? Oder mit einem Schiff? »Es ist viel, worum ich bitte, aber falls Ihr Elmaryn und Melian freilassen würdet, könnte ich mit ihnen reisen. Niemand aus Catron ...«

»Was?« Shadar sah sie fassungslos an.

»Ich verspreche später hierher zurückzukehren und zu lernen. Ich schwöre es, wenn nötig, nur zuerst muss ich nach Quo.«

»Kira!«

Sunnaras lehnte sich vor und ergriff ihre Hände. »Das ist Wahnsinn. Erst recht nur mit Melian und Elmaryn.«

Alle sahen sie an. Sunnaras hielt ihre Hände so fest, dass es schmerzte.

»Ich …«

Kira begann und brach gleich wieder ab. Sie musste und würde gehen. Diesmal durfte der Rat sie nicht zurückhalten. Sollte sie Skjaldan bitten? Lieber wollte sie  die Erlaubnis des Rates haben.

»Ich weiß nach meinem Kontakt mit dem Stein, dass nicht ich es bin, die die Dunklen besiegen kann, doch ich werde in der Lage sein, sie aufzuhalten. Die Steine können mir die Kraft geben, wenn ich …«

»Die Dunklen. Natürlich!«

Shadars Stimme klang gepresst. Seine Hand krampfte sich um den Saum seiner Robe. »So also!«

Sunnaras sah zu Boden und Mahir legte den Kopf in die Hände. Er wirkte unendlich traurig.

»Die Dunklen«, sagte er leise. »Und dafür bist du bereit nach Quo zu ziehen?«

»Ihr kennt meine Erinnerungen, ihr wisst, was diese Wesen anrichten. Ich kann etwas tun und jetzt weiß ich, was das ist. Warum begreift das niemand?« Kira sah verwirrt von einem zum anderen.

»Was die Dunklen tun, ist nichts dagegen, was du auslösen wirst, sobald du nach Quo ziehst!«

Das Kissen schlitterte über den Boden, als Shadar abrupt aufstand. Er trat vor Kira und fasste sie an den Schultern. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt.

»Hast du darüber nachgedacht, was ein Krieg bedeutet? Noch dazu einer unter Magiern?«