Charlies Truhe - J.P. Conrad - E-Book

Charlies Truhe E-Book

J.P. Conrad

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Beschreibung

Du spielst gegen die Zeit! Wir liefen uns zufällig über den Weg. Ich hatte Charlie seit Jahren nicht mehr gesehen. Er lud mich zu sich ein, auf ein paar Drinks. Wir lachten und quatschten über die alten Zeiten. Es war ein angenehmer Abend. Bis Charlie mir diese alte Truhe zeigte. Ich hätte besser nicht fragen sollen, was sich darin befand.

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Seitenzahl: 40

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Titelblatt

Impressum

»Charlies Truhe«

© 2022 J.P. Conrad, alle Rechte vorbehalten.

Umschlaggestaltung: Perpicx Media Design, www.perpicx.de

Veröffentlichung:

© 2022 Suspense Verlag

Höhenstraße 18, D-61267 Neu-Anspach

E-Mail: [email protected]

ISBN: 978-3-910463-18-9

Prolog

Vollkommen in die Arbeit vertieft, saß Charles an seinem kleinen Schreibtisch im Studentenwohnheim. Er machte sich emsig Notizen aus einem Fachbuch über Histologie, die in der anstehenden Klausur seines Medizinstudiums Thema sein würde. Getrieben von seinem unbändigen Ehrgeiz, ackerte er bereits seit vier Stunden ohne Unterbrechung. Doch nun signalisierte ihm sein Körper, allen voran seine brennenden Augen, dass es Zeit war, eine Pause einzulegen. Er streckte sich und sah auf die Uhr: Es war bereits kurz nach Mitternacht. Die Geräuschkulisse aus den angrenzenden Räumen war inzwischen abgeebbt. Wo sich wohl sein Zimmernachbar rumtrieb? Er hatte ihn seit dem Nachmittag nicht mehr gesehen. Aber es war ihm auch ganz recht gewesen; so hatte er in Ruhe und ohne Ablenkung büffeln können. Wenn sein Kommilitone, mit dem er sich eigentlich recht gut verstand, es vorzog, Party zu machen, statt zu lernen, war das sein Bier.

Plötzlich ging das Licht der Leselampe auf dem Tisch aus. Von einer Sekunde auf die andere saß Charles in absoluter Dunkelheit. Zunächst glaubte er, die Glühbirne hätte ihren Geist aufgegeben. Aber als er sich umsah, schlussfolgerte, dass es sich um einen Stromausfall handeln musste: Die digitalen Ziffern des Weckers an seinem Bett leuchteten ebenfalls nicht mehr. Stirnrunzelnd stand er auf und lugte durch die Jalousien am Fenster. Draußen schien alles in Ordnung zu sein. In einigen Fenstern auf der gegenüberliegenden Seite brannte Licht; ebenso in den Laternen im Hof des Campus. War irgendwo eine Sicherung rausgeflogen? Er seufzte bei dem Gedanken, um diese Zeit den Hausmeister wachklingeln zu müssen.

In diesem Moment hörte er ein Geräusch. Das leise Knarren der Holzdielen. Und dann Schritte, die näher kamen. Charles ’ Herz schlug unwillkürlich schneller. Er fuhr herum und spürte den heißen Atem einer Person in seinem Gesicht. Im nächsten Augenblick wurde er gepackt und ihm wurden die Hände auf den Rücken gedreht.

»He, was soll die Scheiße? « Er versuchte sofort, sich zu befreien, aber, wer immer es war, der ihn festhielt, hatte deutlich mehr Kraft als er. Schnell begriff Charles, dass es zwei Personen sein mussten, die mit ihn im dunklen Zimmer waren. Während ihn die eine, deutlich spürbar, mit beiden Händen an den Unterarmen fixierte, bekam er etwas über seinen Kopf gezogen; es fühlte sich wie ein Jutesack an. Panik ergriff ihn unvermittelt; die Atmung beschleunigte, sein Herz raste. »Aufhören, sofort! Bitte!«, flehte er. Sein Körper machte dicht, wurde steif. Jetzt drängten ihn die beiden Unbekannten in eine Richtung. Langsam stolperte er vor sich hin, hatte aber aufgrund seiner durch die Klaustrophobie ausgelöste Angstattacke keine Chance, sich zu wehren. Er war in seinem eigenen Körper gefangen.

Sie blieben stehen. Charles vernahm ein lang gezogenes, hohes Quietschen, das ihm bekannt vorkam. Er realisierte jetzt, was da mit ihm passieren sollte. »Nein, bitte! Nein, tut das nicht! Bitte!«, bettelte er angsterfüllt unter dem Jutestoff. Doch sein Flehen wurde nicht erhört. Man drängte ihn weiter; er stolperte über einen Absatz. Seine Hände wurden losgelassen,aber er bekam sofort einen kräftigen Stoß, der ihn gegen eine Metallwand prallen ließ. Mit den zitternden Fingern seiner schweißnassen Hände tastete Charles um sich; sie fühlten nur kaltes Metall. Nach allen Seiten. Und dann schwankte auf einmal alles um ihn herum. Es wusste aber, dass es nicht das Schwindelgefühl war, das ihn in seiner Panik überkommen hatte. Zuerst wurde er nur leicht gegen die Wand gepresst, dann immer kräftiger. Seine Füße hoben vom Boden ab, sein Kopf stieß unsanft an. Tränen rannen Charles über das Gesicht. Er schrie mit heiserer Stimme um Hilfe, trommelte mit den Fäusten gegen die seinen Körper umschließenden Wände, die sich wie Pressen anfühlten, die ihn zerquetschten. Er lag jetzt waagerecht, wurde hin und her geschüttelt. Dumpfes, hämisches Gelächter drang an sein Ohr. Bemerkten die denn nicht, dass er Angst hatte; Todesangst? Sein Körper zog in diesem Moment die Notbremse; er ließ Charles in eine rettende Bewusstlosigkeit fallen.

I.

»Hey, schön, dass du da bist«, begrüßte mich mein alter Freund und Studienkollege Charlie überschwänglich und mit einem breiten Grinsen. »Komm rein, na los!«

Ich folgte seiner Aufforderung und betrat das äußerst beeindruckende Stadthaus in Bayswater. Schon von außen ließ es keinen Zweifel daran, dass sein Bewohner gut situiert sein musste. Und dieser Eindruck setzte sich im Inneren fort: Stuck, Marmor und edles Holz, wohin man sah. Dass Charlie es einmal weit bringen würde, war mir immer klar gewesen.