Criminal - Alec Cedric Xander - E-Book

Criminal E-Book

Alec Cedric Xander

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Beschreibung

Sexy, frech, unersättlich und süchtig nach Schuhen.Das Leben von Lucy Hoffmann könnte verrückter nicht sein.Sie ist gierig nach Sex und schafft es sogar, ihren besten Freund, der eigentlich auf Kerle steht, zu verführen. Um ihre Traumwohnung zu bekommen, wickelt sie obendrein den Makler Mikel um die Finger, der sich augenblicklich in sie verliebt. Doch Lucy will keine Beziehung führen, sie will sich lieber austoben und Männer glücklich machen.Nach reichlicher Überlegung, ob sie es ihrem besten Freund, der als Escort tätig ist, gleichtun soll, bewirbt sie sich erfolgreich in einem Bordell. Lucy lernt Frauen kennen, von denen eine verrückter zu sein scheint als die andere. Sie erlebt wilde Nächte mit zahlender Kundschaft und witzige Abenteuer mit ihren Freundinnen. Ihr Leben scheint perfekt, bis ihr unanständiger Lebensstil sie geradewegs in ein großes Schlamassel befördert. Plötzlich sieht sich Lucy mit Dingen konfrontiert, die sie niemals für möglich gehalten hat.

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Seitenzahl: 365

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CRIMINAL

Lucys nasses Schlamassel

ALEC CEDRIC XANDER

Copyright © der deutschen Ausgabe:

X-Scandal Books (2022)

Anschrift: X-Scandal Books, No51 Bracken Road, Carlisle Offices, Sandyford,

Dublin, D 18 CV 48

Irland

E-Mail: [email protected]

Webseite: www.gaybooks.eu

www.alec-xander.com

ORIGINALAUSGABE: August 2013

Korrektorat: MvS & L. Franke

Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise (!), ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet. Das kostenlose Verbreiten des E-Books, die kostenpflichtige Verbreitung oder die Weitergabe an Dritte sind untersagt und werden bei Verstoß mit einer Anzeige geahndet.

Handlung, Charaktere und Orte sind frei erfunden.

Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig.

Im realen Leben gilt verantwortungsbewusster Umgang miteinander!

INHALTSVERZEICHNIS

PROLOG

1. KAPITEL

2. KAPITEL

3. KAPITEL

4. KAPITEL

5. KAPITEL

6. KAPITEL

7. KAPITEL

8. KAPITEL

9. KAPITEL

10. KAPITEL

11. Kapitel

12. KAPITEL

13. KAPITEL

14. KAPITEL

15. KAPITEL

16. KAPITEL

17. KAPITEL

18. KAPITEL

19. KAPITEL

20. KAPITEL

21. KAPITEL

EPILOG

Danksagung

BÜCHER VON ALEC XANDER

DEDICATED TO PAUL WESLEY

PROLOG

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

wenn ihr erlaubt, würde ich mich euch gerne kurz vorstellen. Mein Name ist Lucy Hoffmann, ich bin jetzt 29 Jahre jung – also kurz vor der großen Drei, die mich alt machen wird –, und lebe derzeit ein ziemlich normales Leben. Das war allerdings nicht immer so, denn in meiner Jugend und vor allem in meinen Zwanzigern, war ich als männerfressender Vamp namens Glory bekannt. Kein attraktiver Junge war vor mir sicher. Mir war auch nichts zu peinlich und meine Aussprache war gelinde ausgedrückt asozial. Ich lebte stets gegen alle Regeln, tat nur das, wonach mir war. Im Grunde kannte ich keine Grenzen – bis, nun ja … Bis mir viele komische Sachen widerfahren sind. Einige urkomisch, andere weniger lustig. Und dann war da auch noch die Liebe. Über die Anfänge dieser Zeit würde ich euch gerne erzählen. Das Geld fürs Sportstudio könnt ihr euch übrigens sparen, denn mit meiner Geschichte, das verspreche ich euch, werdet ihr genug lachen und eure Bauchmuskeln ordentlich trainieren.

Ich wünsche euch allen ein feuchtes Vergnügen.

Eure Lucy

1. KAPITEL

Pech für mich. Da stand ich meiner Mutter also gegenüber. Brüllen konnte sie und das, ohne Luft zu holen. Es war also kein Wunder, dass ihr viel zu runder Kopf hochrot angelaufen war. Aus meiner Perspektive sah sie total lustig aus. So aufgedunsen und klein. Meine neuen, blauen Plateau-Pumps, die mit schönen Strasssteinchen verziert waren, ließen mich um ganze 14,5 Zentimeter größer werden. Muddern war also auf Busenhöhe und hatte nach diesem interessanten Gespräch sicherlich einen verspannten Nacken, was mir aber egal sein sollte. Schließlich hatte sie niemand dazu gezwungen, mich so doof von der Seite anzumachen. Ab und zu flog auch mir ein wenig Speichel ins Gesicht, was ich sehr appetitlich fand. Immer, wenn Moppelchen lauter wurde, klatschte sie mit der Hand auf den Küchentisch. Jedes Mal zuckte ich zusammen, als ob jemand geschlagen werden würde. Ehrlich gesagt verstand ich sie nicht. Klar, ihre Worte hörte ich, aber warum sie sich so künstlich aufregte, konnte ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.

„So kann es nicht weitergehen!“, meckerte Mutter außer sich. „Du hast weder einen Schulabschluss noch eine Ausbildung, geschweige denn einen Job!“

Okay, ein Musterbeispiel an Tochter war ich wirklich nicht.

„Du bist 24, Kind! Aus dir kann nie etwas werden, wenn du so weitermachst!“

War ja klar, dass dieser Spruch kommen musste. „Aber Mutter“, seufzte ich und fuhr mir gelangweilt durch das lange Haar, dessen Ansatz ich erst frisch blondiert hatte.

„Nichts aber Mutter!“, grantelte sie. „Außerdem!“ Plötzlich griff sie mir an den Jeansrock. „Wie läufst du eigentlich schon wieder rum?!“ Mit einem abfälligen Blick musterte sie mich.

„Ähm …“ Nachdenklich schaute ich an mir herab. „Ganz normal.“

„Das nennst du normal?!“ Blitzartig bückte sie sich und glotzte mir zwischen die Beine! „Wenigstens trägst du ein Höschen.“

„Was zur Hölle?!“

„Was ziehst du auch solch einen billigen Fummel an?“

„Ich finde ihn toll.“

„Viel zu kurz“, stellte sie mit entgeisterter Miene klar.

Gleichgültig zuckte ich die Achseln.

Ehrlich, was wollte sie denn? Ich sah nun mal gut aus und versteckte mich nicht. Dass Vanessa, also meiner Mutter, so reagierte, war aber nichts Neues. Sie war eifersüchtig, das konnte ich an ihrem Ausdruck erkennen. Sie hätte wohl selbst gern solch ein sexy Outfit getragen, aber bei ihrer Figur hätte das hundert pro total bescheuert ausgesehen. „Du siehst aus wie eine …“, sie hielt inne und versuchte, sich zu beruhigen. „Kein Wunder, dass dich die anderen als Schlampe betiteln.“

„Das geht mir so was von an meinem Popöchen vorbei.“

Die Alte schüttelte nur den Kopf. „Ich verstehe dich nicht, mein Kind.“

„Ich dich auch nicht. Kann ich jetzt in mein Zimmer gehen?“

Unerwartet meinte sie: „Ich gebe dir jetzt zwei Wochen.“ Sie sah mich dabei dermaßen feindselig an, dass ich ein wenig Schiss bekam.

„Wozu zwei Wochen?“

„Dir eine Wohnung zu suchen.“

„Wie jetzt?“ Hatte ich mich etwa verhört? „Du willst mich rausschmeißen?“

„Du bist unerträglich geworden“, behauptete sie. „Ich will dich nicht mehr hier haben.“

Nun war ich wirklich geschockt. „Wer macht denn dann den Haushalt?“, fragte ich herausfordernd. „Und wer geht für dich einkaufen, häh? Und wer wird dich beruhigen, wenn dich wieder mal ein Mann verlassen hat?“

„Auf deine Hilfe kann ich verzichten.“

„Ach! Jetzt auf einmal kann die liebe Mutter auf meine Hilfe verzichten, ja?“

„Ich brauche dich nicht länger.“

„Hast du das damals auch zu Papa gesagt, kurz, bevor er dich verlassen hat?“ Hätte ich doch lieber meine Klappe gehalten, denn mit einem Mal bekam ich eine gepfeffert. Erschrocken starrte ich sie an.

„Halt deinen Vater da raus!“

„Du hast mir eine geknallt!“ Fassungsloser hätte ich nicht dreinschauen können.

„Such dir eine Wohnung“, wiederholte sie ermahnend.

Genervt stemmte ich die Hände in die Hüften. „Und von welchem Geld soll ich leben?“

„Geh zum Arbeitsamt.“ Sie machte auf den Absatz kehrt.

„Von den paar Kröten kann ich doch nicht leben!“, maulte ich, während mein Blick auf Mamas pummeligen Hintern klebte. Der ist aber auch gigantisch!

„Ist das mein Problem? Nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder.“

Irgendwie hatte ich gewusst, dass sie Oliver erwähnen würde, schließlich war er sowieso der Beste überhaupt. 21 Jahre jung, Abitur und dann ein Studium. Zugegeben: In den letzten Jahren hatte Oliver sich zu einem echt heißen Typen entwickelt. Scheiße nur, dass wir Geschwister sind. Zu gerne hätte ich ihn mal in mir gespürt. Fuck! Wie der mir früher immer auf den Piss gegangen war. Lucy hier und Lucy da. Oft hatte ich für ihn den Kopf hinhalten müssen, und ganz plötzlich miaute mein Kätzchen, wenn wir uns begegneten.

„Die Nachbarn reden auch schon über dich“, meinte Mutter noch.

„Sollen sie doch!“

„Deine ganzen Männerbekanntschaften ….“

Endlich verstand ich, worauf sie hinaus wollte. „Willst du mir vielleicht irgendetwas mitteilen?“

„Du machst doch für jeden Typen die Beine breit!“

In diesem Moment hätte ein Zug durch meinen Mund fahren können. So ganz stimmte dies nämlich nicht. Klar, ich liebte Sex und hatte diesen am liebsten täglich und gerne auch mit verschiedenen Männern, aber doch nicht mit jedem. Ein wenig wählerisch war selbst ich. Abgesehen davon, gab ich mich nur meiner Lust hin. Ich lebte mein eigenes Leben. Sollten die anderen doch prüde sein und bis zur Hochzeit Jungfrau bleiben. Sie waren nicht ich, und ich war keine von denen. Gott sei Dank, denn wenn, dann wäre ich ja auch eine von diesen Zombies gewesen, die sich alles vorschreiben ließen.

„Nimm Geld dafür“, rief sie mir noch zu, bevor die Wohnzimmertür zuknallte.

Ich schnaubte und stöckelte in mein Zimmer. Gekonnt schmiss ich mein Haar über die Schulter und schüttelte mich einmal. Ohne Scheiß, Mama ging mir voll auf die Eierstöcke, aber vielleicht hatte sie ja ein bisschen Recht mit dem, was sie gesagt hatte. Zumindest mit der Wohnung. Es wäre sicher nicht schlecht, wenn ich etwas mehr Platz hätte, dachte ich. 14 Quadratmeter sind nämlich echt nicht viel. Vor allem, wenn man wirklich viele Schuhe besitzt. Ja, ich hatte einen Schuhtick, doch welche Frau hat den nicht? Selbst mein bester Freund Joe hatte einen. Sneakers in allen Farben und Formen besaßer. Apropos Joe …

Joe war 25 und lebte bei seinem Vater Hans. Dem war die Anwesenheit seines Sohnes allerdings egal, denn Hans war ein verzweifelter Alkoholiker, der nicht über den Tod seiner Frau hinwegkam. Sie hatten ein so schönes Leben geführt. Ein eigenes Haus und einen Sohn, der immer lieb und brav gewesen war. Wenn sie gewusst hätten, wie Joe wirklich tickte, dann hätte seine Mutter sicherlich schon früher ins Gras gebissen. Hans saß meistens im Wohnzimmer in seinem gemütlichen Sessel und trank sein Bierchen, während seine Augen wie gebannt das Geschehen im Fernsehen verfolgten. Fraglich nur, ob er die Handlungen, die sich dort in der Flimmerkiste abspielten, auch wirklich mitbekam oder ob er mit den Gedanken bei seiner bereits verwesten Perle war. Joe war das Verhalten seines Vaters irgendwann zu blöd geworden. Nach drei Jahren hatte er es aufgegeben, sich um seinen Dad zu kümmern, und sich komplett von dem psychisch Labilen zurückgezogen. Im Keller hatte Joe sich sein eigenes Reich hergerichtet. Es war eine wirklich schöne Bude. Lichterketten schmückten die hölzernen Wände, eine eigene kleine Bar mit vielen Leckereien, eine sehr gemütliche Couch, Flachbildfernseher … ach, und ein begehbarer Kleiderschrank. Ernsthaft: Joe hatte einen Kleidungsfetisch. Abgesehen von den zig Sneakers trug Joe gerne Unterwäsche. Richtig scharfe Teile. Enge Hosen, zerfetzte Jeans, fest anliegende Oberteile, glitzernde Shirts … Ja, Joe deckte gerne von hinten und ich fand es toll, denn mich beglückten seine 21 Zentimeter auch hin und wieder. Joe und ich waren zusammen aufgewachsen, oder wie er immer sagte: „Wir sind gaymeinsam gewachsen.“ Ja, Humor besaß er genug. Wir waren zusammen im Kindergarten und in der Grundschule gewesen. Während unserer Kindheit, so mit 11 Jahren, hatten wir mal nackig herumgealbert. Es war lustig gewesen, bis er sich abrupt hinter mich gehockt und an meinem Ohrläppchen herum geknabbert hatte. Irgendwann hatte ich dann etwas zwischen meinen Beinen gespürt. So hatte das Ganze mit uns angefangen. Versaut, richtig dirty – ich weiß. Mit 14 hatte er mir dann gestanden, dass er auf Typen stand. Allerdings mochte er nur eine ganz besondere Sorte von Jungs, was wahrscheinlich auch der Grund dafür war, dass ich mit ihm schlafen konnte. Schlank mussten die Kerle sein und natürlich blond. Auf keinen Fall größer als Joe. Ich fand ja, dass Joe ziemlich wählerisch war. Klar, er sah gut aus, doch mit dieser Einstellung würde er nie den Richtigen finden. Joe war ein ganz Lieber und hatte echt fette Augenbrauen. Aber sie passten zu ihm, genauso wie die vielen Muttermale, die seinen Körper schmückten. Sein Dreitagebart und seine kurzen, schwarzen Haare ließen ihn richtig maskulin wirken. Er war keiner von diesen Schwulen, die man in eine Schublade hätte packen können. Keine gebrochenen Handgelenke und keine Husche. Joe war sehr männlich. Den Beweis dazu fand man in seinem Schritt. Einen wunderschönen, langen, dicken und beschnittenen Angelhaken. Fette Hoden, die tief bis zum Anus hingen und bei jedem Stoß schön gegen die Pobacken klatschten. Ich liebte Joe, und er liebte mich. Wir waren unzertrennlich und vertrauten einander blind. Allerdings wurden wir nie ein Pärchen, und darüber war ich echt froh. Ich wollte keinen Partner. Erst recht keinen schwulen Joe, der seinen Hintern gerne mal einem dürren Typen entgegen streckte. Natürlich freute ich mich für ihn, wenn er tief in mir war und dabei dieses beschwingte Strahlen im Gesicht hatte, während ein anderer in ihm herum stocherte. Doch mehr als beste Freunde zu sein, die jede nur mögliche Sexpraktik ausprobierten, konnte ich mir nicht vorstellen und er sich sowieso nicht. Oft kuschelten wir uns aneinander oder lagen einfach nur da. Wir philosophierten dann übers Leben oder schauten in die Glotze.

Nach dem Streit mit meiner Alten wollte ich zu ihm, um mich abzureagieren. Doch was sollte ich anziehen? Mein süßer Homo mochte es, wenn ich unterm Röckchen nichts trug. Und wenn ich ehrlich sein soll – ich mochte es noch viel mehr, besonders im Sommer. Sobald ein kleiner Windzug von unten kam und so langsam zwischen meinen Pobacken und meinem Honigtopf entlang wehte, dann wurde mir immer total warm. Da Joe mit seinen fast 180 Zentimetern ziemlich groß war, behielt ich meine schicken Schühchen lieber an. Eine enge, weiße Bluse – natürlich ohne BH, damit man meine Nippel auch schön erkennen konnte.

Da war er also: der herrliche Wind. Scheiße, wurde mir auf dem Weg zu Joe warm. Die Blicke der schweißbedeckten Straßenarbeiter amüsierten mich. Sie pfiffen mir hinterher und schauten mich lüstern an.

„Hey, Schnegge“, rief einer. „Mal Lust auf Schweinereien?“ Seine Zunge zappelte lüstern. Ich drehte mich zu ihm um und warf ihm ein Küsschen zu. „Geil!“, kam es von ihm, während ich mit einem gekonnten Hüftschwung weiter lief.

An Joes Haustür angelangt öffnete ich schnell einen Knopf meiner Bluse, damit mein Homo direkt zwischen meine beiden schlagenden Argumente gucken konnte. Außerdem zog ich den Rock zurecht und richtete mein Haar. Schließlich wollte ich gut aussehen. Viel Make-up hatte ich noch nie gebraucht. Meine Haut war fast makellos. Meine blauen Augen betonte ich jedoch jeden Tag, genau wie Joe, dessen hellbraunen Äuglein stets so schön schimmerten. Allerdings trug er nur ein wenig Kajal auf. Scheiße! Joe war echt verdammt sexy! Ich schellte und wartete.

Die Tür wurde geöffnet. Joe begrüßte mich und entblößte dabei vollkommen gerade, weiße Zähne. „Lucy!“ Er umarmte mich. „Schön, dich zu sehen.“

„Hi, Schatz“, lächelte ich und gab ihm ein Küsschen auf den Mund. Ich musterte sein Outfit. Viel war es ja nicht gerade, was er trug. Blau-weiße Sneakers, weiße kniehohe Socken und so eine trendige Unterwäsche mit Aussicht auf den blanken Popo. Noch heute frage ich mich, was die Schwulen andauernd mit ihren weißen Socken haben. Wie so oft erstaunte mich Joes Verpackung. Sein Gehänge war umhüllt von diesem lockeren Baumwollstoff und wackelte bei jeder Bewegung hin und her. Bei schlaffen 16 Zentimetern war es aber auch kein Wunder. „Dir ist wohl warm“, schmunzelte ich.

„Nicht nur das“, erwiderte er und bat mich herein. Kurz äugte ich auf seinen Knackarsch, während er dabei war, die Tür zu schließen. „Wie geht es dir?“

„Du hast ja keine Ahnung, was bei mir zu Hause schon wieder abgeht.“

„Lass uns erst einmal nach unten gehen“, schlug er vor und ging voran. Mädels, seine Rückenmuskulatur war der Wahnsinn! Stumm folgte ich ihm in sein Reich und nahm sofort auf seiner Couch Platz. Leise Musik schallte durch die Bude. Ein Schwuler, der ständig nur Weiber hörte. Mariah Carey, Britney Spears und Christina Aguilera. Wie schwul war Joe eigentlich wirklich? Schon oft hatte ich mir diese Frage gestellt. Schließlich war ich kein Typ, und trotzdem beglückte er mich regelmäßig Es musste an meiner Pussy und meinem schön glatt rasierten Poloch liegen. Gezüngelt hatten wir nämlich nie.

„Was ist los?“, erkundigte er sich und setzte sich neben mich.

Ich schlug die Beine übereinander und guckte ihn entnervt an.

„Sweety? Was hast du?“

„Meine Mutter“, begann ich, zu erzählen, und griff hastig nach einer Zigarette, von denen er immer haufenweise auf dem Tisch liegen hatte. Eigentlich rauchte ich nicht. Also nicht wirklich. Nur, wenn ich bei Joe war, und das war ich ziemlich oft. Okay, ab und zu auch, wenn ich allein war. Meistens in stressigen Situationen. „Sie will, dass ich binnen zwei Wochen ausziehe!“

Joe rieb sich über die sportliche Brust. Das tat er dauernd. Leicht selbstverliebt war er schon, aber das wäre wohl jeder Typ, wenn er einen solch endgeilen Body besitzen würde. „Und von was sollst du leben?“

„Arbeitsamt“, erwiderte ich mit den Augen rollend.

„Okay. Aber vielleicht ist das gar nicht mal eine so schlechte Idee.“ Meine böse Miene verunsicherte ihn. „Ich meine … überleg doch mal: Dann kannst du endlich mal abschalten und hast dein eigenes Reich, so wie ich.“

Mit dem Blick auf Joes Vitrine, in der viele Dildos und Hardcore DVDs standen, stellte ich mir eine eigene Wohnung vor. All das hätte ich auch besitzen können, wenn ich der Aufforderung meiner Mutter nachgekommen wäre. „Ja, vielleicht hast du ja Recht. Aber was ist, wenn ich so schnell keine Bude finde? Soll ich dann etwa auf der Straße übernachten?“

„Du weißt doch ganz genau, dass du dann zu mir kommen kannst.“ Charmanter hätte er es nicht sagen können. Offenbar war Joe rattig. Bei warmen Temperaturen wurde er immer zur lüsternen Bestie. Er griff nach einer Zigarette und zündete sie sich an. Und während er es tat, blinzelte er heimlich auf meine Brüste. Er hatte mir mal gestanden, dass ihn meine Melonen an eine traumhafte Rammelkiste erinnern würden. Kurz darauf hatte er seinen Boybolzen solange zwischen meine Titten gerieben, bis es aus ihm herausgeschossen war. Seine Suppe war mir ins Gesicht geklatscht. Scheiße, war echt geil gewesen. Ja, ich war ein ganz böses und versautes Mädel.

„Das ist echt lieb von dir. Aber zu wem muss ich denn dann jetzt gehen, wenn ich eine eigene Bude will?“

„Als Erstes“, sinnierte er und pustete den Qualm nach oben hin aus, „solltest du natürlich zum Arbeitsamt und denen sagen, dass du von zu Hause raus musst, keinen Job hast und auf deren Hilfe angewiesen bist und ….“

„Ganz schön viele Unds“, unterbrach ich ihn seufzend. „Müssen die mir denn helfen?“

„Natürlich müssen die das. Wer nichts hat, der braucht eben Unterstützung.“

„Vermitteln die mir dann nicht so einen doofen Job, auf den ich eigentlich gar keine Lust hab? Putzen oder so?“

„Ach, Lucy!“, sagte er mit einem Anflug von Sarkasmus in der Stimme. „Du hast weder eine Ausbildung noch einen Schulabschluss. Was könnten die dir schon vermitteln?“

„Womit wir wieder bei der Putze wären. Vielleicht schicken die mich ja aber auch wieder zur Schule“, gab ich entsetzt zurück.

„Mit 24?“

„Was weiß ich“, nörgelte ich und lehnte mich nach hinten. Ich schloss die Lider und ließ langsam den Kopf kreisen. Joe sollte denken, dass ich Verspannungen hatte. Mir war nach seinen männlichen Händen auf meiner leicht verschwitzten Haut.

„Kopfschmerzen?“, fragte er. Mein zustimmendes Summen schien ihm Sorgen zu bereiten. „Komm her.“ Er winkelte ein Bein an. Ich lehnte mich gegen seine Brust und ließ mich von ihm massieren. Kräftige Hände kneteten sanft meinen Nacken. „Das wird schon alles werden“, versicherte er mir.

„Ich hoffe es!“, murmelte ich und zog die Beine an. Seine linke Hand wanderte unter meine Bluse und kraulte meinen Bauch.

„Keine Sorge!“, hauchte er mir ins Ohr. „Wenn du in zwei Wochen immer noch keine Wohnung gefunden hast, dann kommst du eben so lange zu mir.“

„Ja!“, flüsterte ich. „Dann komme ich.“ Und wie ich kommen werde, freute ich mich im Geiste. Joes Hand wanderte über meinen Schenkel, immer weiter nach unten zu meinen Brötchen.

„Du trägst ja heute gar kein Höschen“, bemerkte er grinsend.

„Kennst mich doch.“ Dreckige Gedanken nahmen mir jede Vernunft. Man sagt ja, dass viele Männer oder die meisten, stets nur mit dem Schwanz denken würden. Mit was dachte ich dann aber, wenn ich mal wieder geil wie ein Hengst war? Mit meiner Familiengruft?

„Lust auf eine innerliche Abkühlung?“

Konnte ich dem widerstehen? Nein, natürlich nicht. Wisst ihr, was ich so toll an Joes Pracht fand? Sein Sack hing tief und war wie sein Lustpfahl schön rasiert. Nur seine Schamhaare, die behielt er und das machte mich tierisch geil. Noch geiler fand ich nur, dass er mich befriedigte und mir einen vaginalen Orgasmus schenken konnte. Ja, richtig, Mädels! Vaginal! Viele Frauen erreichen den ja nie, doch wenn ich so wie von Joe beglückt wurde, dann hatte ich noch ganz andere Höhepunkte. Wenn Joe und ich miteinander intim wurden, benutzten wir nie ein Kondom. Ich liebte Sperma zu sehr, um darauf verzichten zu können. Keine Sorge. Immerhin nahm ich die Pille, um nicht schwanger werden zu können, und gesund waren wir beide ebenfalls. Meine Leidenschaft zum Sperma begann schon in jungen Jahren. In der Schule hatten wir auf der Toilette eine Kabine, in der ein Loch war. Anfangs irritierte es mich, bis ich begriff, dass es sich um ein Gloryhole handelte. Schnell hatte ich auch den Spitznamen Glory weg. Viele dachten, dass wenn sie mich so nennen würden, sie mich damit kränken, doch dem war nicht so. Mir gefiel der Name sehr und ich verbrachte die Pausen unglaublich gern auf dem Klo.

Aber zurück zu Joe und seinem Fleischbolzen. Joes Vorsaft war, ungelogen, so viel wie bei manchen Typen eine ganze Ladung Sperma. Sein Gestöhne hätte schwuler nicht sein können, was mich wiederum richtig in Fahrt brachte. Immer, wenn wir es miteinander trieben und er mich von hinten nahm, wurde mein Scheidengewebe prächtig stimuliert. Der A-Punkt wurde hervorragend angeregt. Viele Frauen würden so etwas, wie ich es tat, niemals machen. Sie finden es abartig. Warum? Analsex brachte mich bei Joe immer zum Orgasmus. Bei Männern soll der passive Analverkehr angeblich noch geiler sein. Mehrmals hatte ich mich schon gefragt, wie das gehen sollte. Denn geiler als das, was Joe mit mir machte, ging es eigentlich nicht mehr. Außerdem sollen Frauen aufgrund ihrer Anatomie anfälliger für anorektale Störungen sein …

Nach Luft japsend saßen wir auf der Couch und lachten gleichzeitig auf.

„Das war der Wahnsinn!“, gestand er.

„Oh, ja“, stimmte ich ihm zu. „Du, Joe?“

„Ja?“

„Sag mir, dass ich die einzige Frau bin, die du jemals beglücken wirst.“

„Du bist die Einzige“, versprach er. Genau das wollte ich hören. Ich wusste ja, dass es keine andere gab, aber es war trotzdem immer wieder schön, zu hören, dass ich die einzige Frau war, die den schwulen Joe zum Orgasmus bringen konnte.

Joe erhob sich „Ich werde mal duschen gehen. Muss ja gleich schon zur Arbeit.“

„Ist gut.“ Während mein Homo sich säuberte, dachte ich über meine Zukunft nach und fragte mich, ob mir ein Beruf, wie Joe ihn ausübte, ebenfalls Spaß machen könnte. Joe arbeitet in einem Nachtklub als Go-go-Tänzer. Das Klischee, dass Schwule sich immer und überall ausziehen mussten, erfüllte er total. Okay, nicht jeder Homo präsentierte sich in einem Hauch von Nichts, aber auch nicht jeder Schwule konnte es sich erlauben. Eigentlich kein Wunder, dass Joe solch einen durchtrainierten Body besaß. Stundenlang tanzte er an der Stange. Viel Geld verdiente er übrigens damit. Das, was ihm manchmal zugesteckt wurde, war mehr, als ein Arbeitsloser in einem Monat zur Verfügung hatte. Aber ich als Tänzerin an der Stange? Allein der Gedanke brachte mich zum Schwitzen. Außerdem wäre ich mit Sicherheit irgendwann geil geworden und hätte es mir höchstwahrscheinlich noch auf der Bühne selbst gemacht. Joe hatte aber noch einen anderen Beruf: Stricher oder auch Escort Boy. Nach seinen heißen Tanzeinlagen befriedigte er Herren jeder Altersklasse im Red Sin – so nannte sich der Puff, in dem er seit einigen Jahren arbeitete. Ab und an erzählte mir Joe von seiner Tätigkeit, ging dabei aber nie richtig ins Detail, was mich nur umso mehr reizte, diesen Job ebenfalls auszuüben. Doch eines nach dem anderen. Erst einmal war die Wohnung an der Reihe.

Auf dem Heimweg überlegte ich, was ich beim Arbeitsamt sagen sollte. Soll ich mich freizügig anziehen oder doch eher wie die meisten etwas spießiger? Diese Frage verflog schnell, als mir mein Bruder entgegen kam. Mein Körper entflammte wie bei einem Waldbrand. „Bruderherz!“ Freudig fiel ich ihm um den Hals.

„Hey, Schwesterchen.“ Statt mich ebenfalls zu herzen, klopfte er mir zweimal sanft auf den Rücken. Unerwartet spürte ich, dass etwas meinem Bein herunter floss. War das etwa Joes Saft, der aus meinen Löchern strömte? Zum Glück wurde es bereits dunkel. Wenn das jemand gesehen hätte, der hätte doch gedacht, dass ich mich einpullern würde!

„Wohin willst du?“, erkundigte ich mich. In Olivers Augen hätte ich mich am liebsten eingewickelt.

„Ich treffe mich gleich noch mit Claudia.“

„Oh!“ Mehr brachte ich nicht über die Lippen, denn ich konnte diese Claudia, seine Perle, auf den Tod nicht ausstehen. Sie durfte meinen Bruder in sich spüren, ich nicht! Obendrein war sie eine Klugscheißerin, die dennoch ziemlich dumm war.

„Und wohin willst du?“, fragte er mit dezenter Stimme.

„Nach Hause“, antwortete ich.

„Gut. Wir sehen uns später.“ Und schon ging Oliver weiter. Leider waren lange oder gar tiefgründige Unterhaltungen noch nie seine Stärke gewesen und falls doch, dann wollte er sie nur nicht mit seiner Schwester führen.

Ich sah Oliver solange nach, bis er in der Dunkelheit verschwunden war. Okay, ich starrte auf seine Kiste, die so schön von links nach rechts wackelte. Mann, was ich diesem Kerl doch nachschmachtete. Laut Gesetz war und ist es verboten, aber ich wollte ja keine Beziehung mit ihm führen oder irgendwelche Kinder zeugen. Ich wollte nur Sex mit ihm machen. Nicht mehr und nicht weniger. Irgendwann, schwor ich mir, irgendwann mein lieber Oli, werde ich an deinem Lolli nuckeln und du wirst es bereuen, es nicht schon vorher mit mir getrieben zu haben. Unwillkürlich musste ich kichern. Ich war aber auch ein versautes Stück! Ach ja, dachte ich auf dem Heimweg, das Leben kann so schön sein. Vor allem, wenn man befriedigt ist.

2. KAPITEL

Ach ja … Für das Arbeitsamt wollte ich ganz besonders schön aussehen. Meine Lippen betonte ich mit einem Volumen verstärkenden Rouge Odyssee Lippenstift, ein wenig Make-up von Jade – nur, um noch ein bisschen frischer und gesünder auszuschauen –, ein heller Lidschatten und ein wenig Kajal. Heller Nagellack im French Style und schöne, breite Kreolen. Meine Haare stylte ich zu einer eleganten Hochsteckfrisur. Am Oberkopf hatte ich einzelne Strähnen toupiert und festgesteckt. Die Längen hatte ich offen gelassen und mit einem großen Wickler gestylt. Ein wenig Glanzspray und fertig war die glamouröse Frisur. Nun fehlte nur noch die Kleidung, denn ich war nackt. Ich entschied mich für eine eng anliegende Lederhose mit Reißverschluss und eine schwarze Bluse mit tiefem Ausschnitt. Dazu meine Stiletto-Langschaftstiefel in Schwarz und einen weißen Gürtel sowie ein paar silberne Ketten um den Hals und um die Handgelenke. Fertig war ich – und zwar mit den Nerven. Bis zwölf Uhr hatte das Arbeitsamt geöffnet, und es war bereits kurz vor Elf. Schnell packte ich das Nötigste in meine Ebony Canvas Tasche: Handy, Geldbörse, Sonnenbrille, Lippenstift …

Auf dem Weg zum Arbeitsamt spielte ich ständig an einer Locke herum. Dauernd stellte ich mir die Frage, was ich sagen sollte. Waren die Mitarbeiter bei der ARGE wirklich so schlimm, wie es Joe mir mal erzählt hatte? Ich hoffte nicht, denn wenn doch, dann war ich geradewegs auf dem Weg in die Hölle.

Kaum beim Arbeitsamt angelangt, kam mir so ein seltsamer Mann entgegen. Er hatte verfilztes, graues Haar und war, mit Verlaub, ziemlich asozial gekleidet. Abgesehen davon war er von einem unsichtbaren, nach Alkohol stinkendem Nebel umgeben, der sich rasch in meiner Nase einnistete und mich zum Niesen brachte. Ich schüttelte mich theatralisch und betrat das Gebäude. Es war wirklich riesig und vor allem eines: leer. Da war keine Menschenseele. Wo waren nur die ganzen Arbeitslosen, von denen man immer dermaßen viel hörte und im Fernsehen sah? Verwundert zuckte ich die Achseln und begab mich zum Empfangsschalter, an dem eine mollige Frau mit kurzem Haar saß. Ich stellte meine schicke Tasche ab und begrüßte sie freundlich: „Einen wunderschönen guten Morgen.“ Keine Reaktion. Hat sie mich nicht gehört? Erneut wünschte ich ihr einen guten Morgen und achtete darauf, dass ich dabei auch ja nicht zu leise klang. Wieder reagierte sie nicht. Stattdessen tat sie so, als ob sie mit zwei Papierblättern beschäftigt sei. Will die mich verarschen? „Hallo?!“, sagte ich nun etwas unfreundlicher. „Hey!“ Aus einem Reflex heraus schlug ich auf den Tresen. Langsam blickte sie zu mir auf und gaffte mich dabei dermaßen bescheuert an, dass ich ihr nur zu gern eine gedonnert hätte.

„Ja, bitte?“, fragte sie völlig desinteressiert.

Ich lächelte, um nicht ganz so zornig zu wirken. „Hallo, ich bin die Lucy, die Lucy Hoffmann, und ich bin hier, weil ich einen Job suche.“ Sie erwiderte nichts. „Sie können mir da sicherlich weiterhelfen, nicht?“

„Wenn Sie Arbeit suchen, dann sind Sie hier auf jeden Fall richtig.“

„Freut mich! Und können Sie mir jetzt einen Job vermitteln?“ Plötzlich begann sie unverschämt zu kichern. Was sie mir damit sagen wollte, wusste ich nicht, doch es störte mich. „Wieso lachen Sie?“

„Neulinge!“, schmunzelte sie und schaute wieder auf ihre blöden Blätter.

Nun reichte es mir. „Hallo?!“

„Sie müssen ins zweite Obergeschoss“, meinte sie gelassen. „Gucken Sie einfach, wer für Sie zuständig ist.“ Sie winkte mich weg.

„Aber hier steht doch Anmeldung“, wies ich sie mit dem Blick auf das große Schild neben mir hin.

„Wenn Sie einen Job suchen …“

„Jaja“, plapperte ich ihr dazwischen und nahm meine Tasche. Einen schönen Tag wünschte ich dieser Nippeltante nicht mehr. Auf dem Weg in die zweite Etage wurde ich fast von einem jungen Mann mit blondem Haar überrannt. Mann, konnte der Fluchen! Schon jetzt war meine Laune ziemlich tief gesunken, doch das sollte mich nicht davon abhalten, nach einem Ansprechpartner zu suchen. Neben den Türen hingen jedes Mal Schilder mit den Namen der Sachbearbeiter und die Buchstaben, für die sie zuständig waren. A-De, Di-Fu und so weiter. Ich lief von einer Tür zur nächsten. Wo zum Henker war mein Buchstabe? Es war verwirrend. Dann endlich, nachdem ich schon fast aufgeben wollte, fand ich ihn. „Frau Kurz“, las ich leise und klopfte ein bisschen aufgeregt an. Durch die Milchglastür erkannte ich, dass sich jemand in dem Raum aufhielt, doch auf eine Antwort wartete ich vergebens. Anstatt erneut anzuklopfen, drückte ich die Klinke herunter und betrat den Raum. Wieder eine mollige Frau, dachte ich und lächelte sie an. „Guten Morgen.“

Fragend gaffte die Rothaarige mit dem kurzen Haar zur Wanduhr und meinte allen Ernstes: „Guten Morgen? Früh aufstehen kennen Sie wohl nicht?“ Sie lachte und klang dabei wie ein kleines Mädchen, das sich gerade erst einen Joint reingezogen hatte.

„Ähm, wie auch immer“, nuschelte ich. „Ich bin die Lucy. Lucy Hoffmann“, stellte ich mich vor und blinzelte auf dieses greisenhafte Oberteil, das die Frau trug. So viele Blumen und Röschen, das mir fast schlecht wurde. Geschmack besaß diese Person wirklich nicht.

„Schön!“ Gleichgültig verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Haben Sie denn einen Termin?“ Sie musterte mich mit einem Blick, den nur Weiber können: voller Neid.

„Nein, den habe ich nicht, aber …“

„Dann habe ich auch keine Zeit.“ Rasch wandte sie sich ihrem Rechner zu.

Ein „Oh“ flog mir aus dem Mund, während ich ihren so gut wie leeren Schreibtisch betrachtete. „Aber Sie haben doch jetzt sicherlich nichts zu tun.“

„Wie kommen Sie auf die Idee, dass ich nichts zu tun hätte?“, stutzte sie.

„Nun ja“, sinnierte ich, als ich auf die Kaffeetasse spähte, aus der Dampf entwich. „Es ist niemand hier.“

„Aber vielleicht habe ich gleich Termine“, gab sie etwas patzig zurück.

„Gleich ist aber nicht jetzt“, stellte ich klar und schloss die Tür hinter mir. „Also, es geht auch ganz schnell.“

Verdutzt sah sie mich an. „Um was geht es denn?“

„Wie ich schon sagte, bin ich die Lucy, die Lucy Hoffmann, und ich bin hier, weil ich einen Job suche.“

„Das ist mir klar.“ Ständig nickte sie. „Und wie kann ich Ihnen dabei helfen?“

Vielleicht hat sie ja einen dieser Ticks? „Ähm“, überlegte ich, „Sie sind doch für die Joblosen verantwortlich oder bin ich im falschen Zimmer?“

„Sie sind bei mir schon richtig, aber inwiefern kann ich Ihnen dabei helfen?“

„Wie meinen Sie das?“ Ich wusste es wirklich nicht.

„Sie suchen einen Job?“

„Ja, das tue ich.“

„Haben Sie es schon mal mit Eigeninitiative versucht?“

Eigen … was? Ein Wort, das mich durcheinanderbrachte. Sicherlich kannte ich es, aber ich benutzte es so selten, dass ich es kaum aussprechen konnte. „Mit was?“

Genervt rollte sie die Augen. „Waren Sie schon mal bei mir?“

„Nein, ich bin neu hier. Ich suche einen Job, oh, und eine Wohnung.“

„Ach!“, stieß sie plötzlich so laut aus, dass ich erschrak. „Eine Wohnung suchen Sie also auch noch?“ Warum sie die Behausung so komisch betonen musste, wollte mir nicht dämmern.

„Deswegen bin ich hier.“

„Na“, schmunzelte Frau Kurz, „dann setzen Sie sich mal.“

„Gerne.“ Stehen wollte ich wirklich nicht mehr. Nachdenklich betrachtete sie mich. Nach einigen wortlosen Sekunden fragte ich: „Wollen Sie mich nur anglotzen oder auch etwas sagen?“ Meine Worte schienen ihr nicht zu passen, denn ihr Gesicht formte sich zu einer grimmigen Fratze. Unartige Lucy! Warum war ich auch immer so ungeduldig?

„Um überhaupt erst mal zu wissen, ob Sie wirklich diese Lucy sind, benötige ich Ihren Ausweis.“

„Aber gerne“, lächelte ich und kramte in meiner Tasche nach meiner Geldbörse, und während ich es tat, löcherte Frau Kurz mich mit Fragen.

„Wie alt sind Sie?“

„24.“

„Wo leben Sie gerade?“

„Zuhause.“

„Das ist mir schon klar. Wo ist dieses Zuhause?“

„Bei meiner Mutter.“ Warum sie jetzt genervt stöhnte, verstand ich nicht. Hatte wohl einen schlechten Tag die Alte.

„Haben Sie eine Ausbildung?“

„Nein.“

„Aber Sie haben einen Schulabschluss, ja?“ Sie klang fast schon verzweifelt.

„Nein.“ Ich überreichte ihr meinen Ausweis.

„Sie haben keinen Schulabschluss?“, fragte sie und sah sich mit einem skeptischen Blick meinen Ausweis an. Wahrscheinlich war sie total neidisch auf mein Passfoto, denn anders, als die meisten Bürger, lächelte ich auf dem Bild.

„Nein, aber das sagte ich ja schon.“

„Sie sind 24“, erwähnte die Sachbearbeiterin.

„Ja, und verdammt gut aussehend, finden Sie nicht?“ Warum ich das von mir gab, wusste ich selbst nicht. Es war einfach so aus mir herausgekommen.

Frau Kurz zog spöttisch eine Augenbraue nach oben und hüstelte zweimal. „Als was haben Sie denn bisher gearbeitet?“, erkundigte sie sich und tippte dabei meine Daten in den Rechner. Sah schon ulkig aus, wie sie die Buchstaben nacheinander suchte.

„Nichts.“

„Wie nichts?“, fuhr sie mich unerwartet an. „Sie werden ja doch wohl schon mal gearbeitet haben?“

„Nein, bisher habe ich nicht gearbeitet. Warum sollte ich auch?“

„Na, um vielleicht nicht vom Staat abhängig zu sein?“

„Noch bin ich ja nicht abhängig und abgesehen davon, will ich es ja auch gar nicht sein.“

„Sie sind hier bei mir.“

Verwundert blickte ich mich um. „Ja, das bin ich. Ich bin hier bei Ihnen und sitze hier auf diesem Stuhl, der ehrlich gesagt ziemlich ungemütlich ist.“

Vertieft schaute sie in ihrem Rechner nach. „Haben Sie denn wenigstens schon ALG 2 beantragt?“

„Nein, aber das können wir ja gleich machen, sofern Sie mir jetzt keinen Job anbieten können. Ich brauche ja Geld und eine eigene Wohnung.“

„Sie stellen sich das Ganze total leicht vor, oder?“

„Ist es das nicht?“, fragte ich. „Antrag ausfüllen, in den Rechner gucken und …“

Frau Kurz unterbrach mich mit einer schallenden Lache. „Sie sind ja knuffig.“

„Ähm, ich weiß, aber ich bin ja jetzt nicht hier, um mir Komplimente machen zu lassen.“

Sie schüttelte langsam ihren Kopf. „Was denken Sie, was ich bin?“

„Eine Frau?“, rätselte ich mit gerunzelter Stirn.

„Sie können nicht einfach hier herkommen und denken, dass ich Ihnen sofort einen Job anbieten kann.“

„Wieso denn nicht?“

„Weil ich Sie erst einmal kennenlernen und auch herausfinden muss, wo Ihre Stärken liegen. Sie sagten mir außerdem, dass Sie keinen Schulabschluss haben. Wieso haben Sie keinen? Sie sind 24 und haben keinen Abschluss.“ Sie redete ohne Punkt und Komma, was mich stark an meine Mutter erinnerte. Waren sie etwa miteinander verwandt?„Wieso haben Sie keinen Abschluss?“

„Weil ich keinen habe“, entgegnete ich.

„Ja, aber warum denn nicht?“ Frau Kurz klang ausnahmslos verzweifelt. „Sie sind doch schon 24!“

Hätte ich ihr etwa sagen sollen, dass ich die Schulstunden lieber auf dem Klo verbrachte, anstatt zu lernen? Ging es diese Fremde irgendetwas an? „Und?“ Ich fragte mich allen Ernstes, warum sie das ständig wiederholen musste.

Wieder schüttelte sie den Kopf. „Das kann ja was werden mit Ihnen.“

„Glory“, sagte ich, korrigierte mich aber schnell selbst. „Ich meine Lucy. Sie brauchen mich nicht dauernd zu siezen.“

Frau Kurz schnaubte. „Du raubst mir jetzt schon den Verstand.“

Schön, fluchte ich im Geiste. Hat wohl schon jemand vor mir getan. „Wieso?“

„Ich werde dir jetzt einen Termin geben. Und wenn ich dies getan habe, gehst du bitte ins Erdgeschoss und beantragst erst einmal Hartz 4.“

„Ins Erdgeschoss?“, fragte ich. „Kann ich das denn nicht auch bei Ihnen tun?“

Frau Kurz verneinte dies und glotzte mir folglich tief in die Augen.

Diese Frau hat ja mal voll krasse Glubscher, dachte ich und versuchte, mir mit aller Macht das Lachen zu verkneifen. „Wieso kann ich es denn …“

„Weil ich“, unterbrach sie mich, „nicht dafür verantwortlich bin. Ich kann dir nur einen Job anbieten.“

„Ja, cool!“, freute ich mich schon. „Was denn?“

„Wenn du ALG 2 beantragt hast und das nächste Mal zu mir kommst.“

„Aber Sie sagten doch gerade, dass …“

„Hättest du mich ausreden lassen, dann …“

Jetzt fiel ich ihr ins Wort. „Und wann ist der Termin?“

„Ich kann dir nächste Woche Donnerstag etwas anbieten.“

„Heute ist Dienstag.“ Begeistert war ich wirklich nicht.

„Früher geht es eben nicht! Dann hättest du eher herkommen müssen, aber darüber können wir uns das nächste Mal unterhalten.“

„Übers früher herkommen?“, stutzte ich.

Die Sachbearbeiterin ließ den Kopf hängen. „Nein, über den Job.“

„Und zu wem muss ich, um Geld zu beantragen?“

„Hartz 4?“

Nein, dachte ich genervt. Den Koffer mit den Millionen. „Ja, was denn sonst?“

„Das ist Raum 24, bei Frau Behn.“

Und schon wieder eine Frau, fluchte ich innerlich mit einem gequälten Lächeln.

„Und wenn du das nächste Mal kommst“, sie verstummte kurz und stierte auf den Bildschirm, „um 9:00 Uhr, dann reden wir erst einmal über deinen Abschluss.“

„Den ich nicht habe“, erinnerte ich sie absichtlich.

„Und genau das müssen wir ändern!“ Ihr Tonfall war grauenvoll.

„Okay, können wir dann ja machen.“ Ich stand auf und verabschiedete mich trotz der Unfreundlichkeit nett von ihr. „Ich wünsche einen schönen Tag.“

„Frau Behn“ rief sie mir zu meiner Verwunderung nach.

„Danke, ich habe es verstanden“, sang ich förmlich, während ich die Tür schloss. „Blöde Gans!“, flüsterte ich und ging zurück ins Erdgeschoss. Dort suchte ich nach der geheimnisvollen Frau Behn, die mir Geld geben konnte. Die Tür fand ich schnell, doch als ich diese öffnen wollte, klatschte ich unbeabsichtigt mit der Stirn dagegen. „Bitte?!“ Entgeistert sah ich auf das Schild, das an der Tür hing. „Täglich von neun bis elf. Termine nur nach Absprache.“ Tief atmete ich durch. „Nur nach Absprache? Das ist doch jetzt ein Scherz!“ Frustriert kniff ich die Lippen zusammen und schnaubte.

Auf dem Heimweg fluchte ich dauernd vor mich hin und kaufte mir erst einmal eine Schachtel Zigaretten. Mir war total danach. „Doofe Kuh“, stammelte ich, als ich der Kioskverkäuferin gegenüber stand.

„Bitte?!“, muckte sie.

„Was?“, zuckte ich zusammen und verstand erst nach einigen Sekunden, was los war. „Nein, nicht Sie“, entschuldigte ich mich verlegen und klärte sie rasch auf. „Diese Gans vom Arbeitsamt. Die sind ganz schön unfreundlich da.“

„Und deshalb bin ich froh“, erklärte die runzelige Verkäuferin stolz, die vom Aussehen schon im Rentenalter hätte sein müssen, „dass ich diesen Kiosk besitze.“

„Freut mich für Sie“, sagte ich mit heuchlerischem Anstand. Dabei hätte ich sie am liebsten geohrfeigt, obwohl sie mir nichts getan hatte.

„Man verdient zwar nicht viel, aber man kann davon leben“, laberte sie mich voll. „Aber Sie sind ja noch jung und können alles erreichen.“

„Wie meinen Sie das?“

„Na …“, sie überlegte einen Moment und meinte ganz locker: „Sie sind sexy. Hätte ich solch einen Körper und vor allem diese Hupen, dann …“

„Dann was?“ Doch anstatt zu antworten, zwinkerte sie mir nur frech grinsend zu und überreichte mir die Zigaretten. „Na denn“, murmelte ich und bezahlte.

Ferner wünschte sie mir noch einen schönen Tag und sah mich dabei ziemlich begierig an.

Meine Befürchtung war, dass diese alte Trulla auf mich stand. Etwas schneller als sonst ging ich davon und zündete mir einen der schmackhaften Sargnägel an. Wie gut das doch tat. Erleichtert pustete ich den Qualm aus und begab mich in aller Ruhe zu einem nahe gelegenen Park. Dort machte ich es mir auf einer Bank gemütlich und guckte ein paar Kindern beim Spielen zu. Kinder, dachte ich, ich will nie welche haben. Vorsichtig zupfte ich meine Bluse zurecht, öffnete einen Knopf, damit meine Ballons auch ein wenig Sonnenlicht abbekamen und atmete tief die warme Sommerluft ein. Lange saß ich dort und rauchte eine nach der anderen. Andauernd grüßten mich ältere Herren, die mit Krückstock unterwegs waren und mir ständig auf den Ausschnitt glotzten. Ab und zu hielt ich Ausschau nach einem jüngeren Mann, aber da war keiner. Nur alte Knacker, und dann, gänzlich unerwartet, erkannte ich ihn – Joe! Mein bester Freund lief mit nacktem Ober-körper, bekleidet mit einer hautengen, weißen Leggins und blau-weißen Sneakers durch die Gegend. Selbst aus der Entfernung zeichnete sich seine fette Schlange unter dem Stoff ab. „Joe!“, rief ich.

Fragend schaute er in meine Richtung und kam auf mich zu gesprintet. „Lucy?“ Er blieb völlig verschwitzt vor mir stehen. „Was machst du denn hier? Vor allem um diese Uhrzeit?“

„Ich war doch beim Arbeitsamt“, frischte ich sein Gedächtnis auf. „Und dann bin ich hierhergekommen.“

„Wartest du auf jemanden?“

„Nicht wirklich.“

„Und, wie war‘s?“, fragte er sich am Sack kratzend.

Schmunzelnd spitzte ich die Lippen. „Was ist das eigentlich schon wieder für eine Hose?“

„Schick, nicht?“ Joe drehte sich einmal im Kreis. „Trag ich oft zum Sport.“

Meinen Augen wollte ich nicht trauen. „Dreh dich noch mal um“, wünschte ich und erhob mich. Joe kam meiner Aufforderung nach. Staunend starrte ich auf seinen Protzkasten, der zur Hälfte von einem durchsichtigen Stoff umhüllt war. „Man sieht ja deinen halben Arsch!“

„Cool, nicht?“, lächelte er.

„Mein Homo ist so exhibitionistisch veranlagt“, stellte ich abermals fest.

„So wie Glory“, meinte er und äugte sinnlich auf meine Möpse. Seine Zunge fuhr über seine Oberlippe.

„Bist etwa geil?“, fragte ich belustigt.

Joe zog seine Mundwinkel nach oben. „Wie könnte ich bei diesem Anblick nicht rattig werden?“

Ich schielte zu seinem Schritt, in dem die Beule immer größer wurde. Sein Zapfhahn zuckte regelrecht. „Zu dir?“, fragte ich ohne Umschweife.

„Muss ich drum betteln?“, fragte er mit Schmollmund und grapschte mir unverhofft an die Hupen. Sanft knete er sie durch.

„Joe“, sagte ich errötend mit dem Blick auf die vielen Kinder, „doch nicht hier.“

„Warum denn nicht?“, fragte er gelassen und trat näher heran. „Ist doch nur Sex.“ Genussvoll begann er meinen Hals zu küssen.

Zu gern hätte ich alles um uns herum vergessen, aber dazu sollte es leider nicht kommen und dies lag nicht nur an den nervigen Kindern, die mit Sex echt noch nicht konfrontiert werden sollten. Ausschlaggebend war die ältere Dame, die uns unerwartet mit ihrer grauenhaften Stimme aufschreckte.

„Unerhört!“, maulte sie und glotzte Joe auf den Hintern. „Du Perverser, du! Schämen solltest du dich!“ Dass sie wie eine Irre mit ihrer billigen Handtasche auf Joe einzuschlagen begann, hatten wir nicht erwartet. „Nackte Haut ist eine Sünde! Man darf sie nicht in der Öffentlichkeit zeigen! Du Perverser, du!“

„Hey!“, beschwerte Joe sich und wich mit erhobenen Händen zurück.

„Hätte Gott gewollt, dass man sich so präsentiert, dann hätte er nicht die Kleidung erfunden!“

Nun musste ich mich einmischen. Als ich ihr gegenüberstand, kam ich mir vor wie ein Riese. „Was fällt Ihnen denn ein?“ Am liebsten hätte ich ihr auf den Kopf gespuckt. Nicht die feine englische Art, ich weiß.

Sie musterte mich kurz und sagte voller Zorn: „Flittchen!“

Joe verzog die Mundwinkel „O weh.“ Er wusste, dass ich solche Beleidigungen von alten, verbitterten Tussen nicht ausstehen konnte.

„Wie war das bitte?“

Schnell nahm Joe mich bei der Hand. „Komm, Süße.“ Mühevoll versuchte er, mich von dieser Faltenfratze wegzuziehen.

„Begegne mir nicht noch einmal!“, warnte ich die Frau, die mit einem ihrer hässlichen Beine ohnehin schon im Grab stand. „Ich beobachte dich, Alte!“

„Beruhige dich!“, bat Joe. „Lass sie doch reden.“

„Ist doch wahr! Was will diese dumme Planschkuh denn von uns?“

„Ist gut jetzt.“ Sein Versuch, mich zu besänftigen, schlug fehl. Aus diesem Grund fasste er mir einfach mal an die Titten.

Das verwirrte mich und ich sah überrascht auf seine ansehnlichen Hände. „Was wollte ich sagen?“

Frech grinste er mich an. „Wie war es beim Arbeitsamt?“

„Lass mich bitte mit jemandem prügeln!“

„Doch so schlimm, ja?“

„Du hast ja keine Ahnung!“, seufzte ich und begann zu erzählen. Meine kleine Schwuppe schien das alles wenig zu überraschen.