D9E - Der Loganische Krieg 6 - Alessandra Reß - E-Book

D9E - Der Loganische Krieg 6 E-Book

Alessandra Reß

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Beschreibung

Die großen Lichtgestalten der Rebellion sind tot, aber der Krieg ist dadurch nicht beendet. Dana nutzt die allgemeine Unsicherheit, um ein umstrittenes Forschungsprojekt durchzusetzen: Eine Genveränderung soll es Loganern ermöglichen, Kreaturen zweifelsfrei zu erkennen und eine Unterwanderung so unmöglich machen. Doch ausgerechnet Vidar und Sarinya, einst Danas engste Vertraute, setzen alles daran, das Projekt zu verhindern – wohlwissend, dass auch sie sonst enttarnt würden.

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Alessandra Reß

Eine Ahnung von Freiheit

D9E – Der Loganische Krieg (6)

(c) 2018 Wurdack Verlag, Nittendorf

www.wurdackverlag.de

Lektorat & Covergestaltung: Ernst Wurdack

Inhaltsverzeichnis
Eine Ahnung von Freiheit
D9E – Die Neunte Expansion (Hauptreihe)
D9E – Der Loganische Krieg
Armin Rößlers Argona Universum

Der Schlag schickte Neera zu Boden. Eisengeschmack erfüllte ihren Mund, und sie biss die Zähne zusammen, als ein heftiger Schmerz durch ihre Knie fuhr. In Erwartung eines weiteren Schlags spannte sie sich an, doch die Kreatur über ihr begnügte sich mit einer Mischung aus Lachen und Fauchen.

Vorsichtig stand Neera auf und sah dem anderen ins Gesicht. Es brauchte nicht ihre Fähigkeiten, um ihm seine Wut anzumerken. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt, seine Haut war gerötet, und er stand da wie zum Sprung bereit. Doch was Neera mehr Sorgen bereitete, waren sein Grinsen und dieses Glitzern in seinen Augen. Die Loganer hatten es wenigstens nicht genossen, ihre Gefangenen zu foltern. Oder sie hatten es besser verborgen.

»Was soll das?«, fragte sie ruhig.

»Ich gebe dir nur, was du verdienst, Verräterin!« Die Kreatur holte aus, doch Neera sprang zur Seite und der Schlag ging dieses Mal ins Leere.

»Ich habe niemanden verraten!«

»Eine Lügnerin bist du also auch noch.« Die Augen der Kreatur verengten sich zu Schlitzen. »Du warst dort! Ich persönlich habe gesehen, wie du aus dem Gebäude gekommen bist – nur Sekunden, bevor das ganze verdamme Ding in die Luft geflogen ist. Loganische Nutte!« Erneut holte er zum Schlag aus, erneut wich Neera aus, doch seine Faust traf sie an der Schulter und sie stolperte zurück, gegen die Wand des Raums, in dem man sie untergebracht hatte.

»Es war ein Zufall!«, rief sie zum gefühlt tausendsten Mal. Wenige Stunden nach der Explosion, die Raluk Khan und Pakh Chaser das Leben gekostet hatte, waren die Wachen erschienen, um Neera gefangen zu nehmen. Immer und immer wieder hatte sie beteuert, nur zufällig im Gebäude gewesen zu sein, aber vergeblich. Langsam verstand sie, warum.

»Du warst das also?«, fragte sie. »Du hast behauptet, ich wäre das gewesen und hast die Wachen zu mir geschickt?«

»Ich habe das nicht nur behauptet«, entgegnete der Mann. »Ich habe es gesehen!«

Neera schüttelte den Kopf. »Ich war nicht einmal in der Nähe von Pakh oder Raluk, ich habe nur nach meiner Freundin gesucht, sie –«

»Ja ja.« Der andere winkte ab. »Du behauptest, diese Vikki gesucht zu haben. Nur komisch, dass seit Tagen niemand etwas von ihr gehört hat. Was ist, hat sie Wind von deinem Plan bekommen? Hast du sie deshalb beiseite geschafft?«

»Ich habe Vikki nichts getan«, fauchte Neera, dann holte sie tief Luft. Nur die Ruhe …

»Wer bist du überhaupt?«, fragte sie.

»Kannst du das nicht in meinen Gedanken lesen?«

»So funktioniert das nicht«, entgegnete sie.

Er lachte. »Nein, sonst hätte ich dich eben wohl nicht getroffen, was? Darf ich mich vorstellen?« Er verbeugte sich vor ihr. »Jaern mein Name. Ich bin als Wache drüben am Lager eingeteilt. Deshalb habe ich dich auch gesehen, wie du herumgeschlichen bist.«

»Am Lager? Am Waffenlager?«

Jaern nickte.

Das Schloss hinter ihm klickte, und ein Mann steckte den Kopf zur Tür herein. »Reicht jetzt, Jaern«, sagte er. »Komm, die kriegt ihre Strafe schon noch früh genug.«

Jaern verzog das Gesicht und warf einen Blick auf Neera, zuckte dann aber mit den Schultern. »Wir sehen uns noch, meine Liebe«, versprach er, ehe er den Raum verließ.

Die Tür fiel ins Schloss und Neera seufzte. Das war er also, der neue Zusammenhalt zwischen den Kreaturen.

***

Der Pathologe zog die Plane zurück, sodass das Gesicht des Toten sichtbar wurde.

Lysander schluckte.

»Sie kennen den Mann?«, fragte der Wächter, der ihn hergeführt hatte.

Lysander nickte. »Raphael Chula. Einer meiner Mitarbeiter.«

»Er wurde am Flussufer gefunden, außerhalb der Stadt«, erklärte der Wächter. »Ist wahrscheinlich einige Kilometer runtergetrieben.«

»Was ist geschehen?«

Der Mann zuckte mit den Schultern. »Das versuchen wir noch herauszufinden.«

»Es war jedenfalls nicht der Fluss, der ihn getötet hat«, warf der Pathologe ein und zog die Plane noch ein Stück nach unten, bis die Schusswunde auf der Brust des Toten sichtbar wurde. »Nicht der Erste, den ich hier in letzter Zeit so liegen hatte.«

Lysander spürte die Blicke der beiden Männer auf sich, nickte aber nur und sagte: »Er hat zwei Schwestern in Hanson, soweit ich weiß.«

»Das Institut wird dafür sorgen, dass sie benachrichtigt werden«, entgegnete der Wächter. »Nun haben wir ja einen Namen und eine Identität. Ich muss Sie bitten, morgen zur Wache zu kommen.« Er tippte etwas auf seinem Pad. »Wir brauchen noch ein paar Informationen von Ihnen. Adresse und Uhrzeit sende ich Ihnen zu.«

»In Ordnung.«

»Dann können Sie jetzt gehen.«

Lysander warf einen letzten Blick auf Raphaels Leiche, überlegte, ob er um einen Moment mit ihm allein bitten sollte. Doch dann drehte er sich um und ging hinaus.

Draußen wartete Skender. »Und?«, fragte er.

Lysander ging wortlos an ihm vorbei. Erst als beide den Gleiter erreichten, sagte er: »Wie wir befürchtet hatten.«

»Scheiße.« Skender seufzte. »Was ist passiert?«

»Er wurde erschossen.« Lysander schüttelte den Kopf. »Kannst du dir das vorstellen? Raphael … ausgerechnet Raphael! Wie kann jemand auf die Idee gekommen, er wäre eine Kreatur?«

Skender hob die Augenbrauen. »Du glaubst, er wurde ermordet, weil ihn jemand für eine Kreatur gehalten hat?«

Lysander zuckte mit den Schultern. »Das ist doch immer der Grund, oder? Die Leute drehen durch … Jemand braucht sie nur schief anzugucken und sie schießen schon.«

Einen Moment lang herrschte Schweigen zwischen beiden. Dann fragte Skender: »Und was, wenn das nicht der Grund für Raphaels Tod war?«

»Wie meinst du das?«

»Na ja … Er war damals an unserem Coup in DiCasia beteiligt. Was, wenn …?« Er ließ die Frage unvollendet.

Lysander dachte darüber nach, schüttelte dann aber den Kopf. »Das ist lange her. Und DiCasia hat längst größere Probleme.«

»DiCasia vielleicht schon.«

»Ach, fahr schon los«, verlangte Lysander. »Ich will endlich heim. Es gibt viel zu erledigen.«

***

»Dana Kasaraie«, sagte Ethan Mailor und erhob sich von seinem Sitz, »sobald das alles hier vorbei ist, und wir die Situation auf Saxum unter Kontrolle haben, werden Sie sich dafür verantworten müssen, unsere Warnungen in den Wind geschlagen und ohne unser Wissen Kreaturen konditioniert zu haben!«

Sarinya warf einen Blick auf ihre Vorgesetzte neben sich. Dana hatte sich zurückgelehnt, ein süffisantes Lächeln lag auf ihren Lippen. Sie saß leicht erhöht gegenüber den übrigen Institutsleitern und ihren Sekretären – dieser Platz stand dem Ersten Rat zu.

»Das werde ich gerne tun, Ethan«, antwortete sie. »Derzeit allerdings sieht es nicht danach aus, als wäre das alles hier in absehbarer Zeit vorbei. Während Sie sich nämlich hinter scheinheiligen moralischen Bedenken versteckt haben –«

»Sie bezeichnen mich als scheinheilig?«, unterbrach Ethan sie, eher fassungslos als wütend.

»Aber natürlich tue ich das! Sie haben akzeptiert, dass wir das Alter der Kreaturen künstlich limitieren, sie in unseren eigenen Interessen genetisch beeinflussen und versklaven. Aber die Konditionierung sollte dann plötzlich falsch sein?« Dana schüttelte den Kopf. »Seien Sie doch ehrlich zu sich selbst, Ethan. Sie hatten Angst und wollten Ihr Gewissen beruhigen, das ist alles. Aber indem Sie die Körper der Kreaturen beeinflusst haben, ohne auch ihren Geist zu kontrollieren, haben Sie ihnen etwas in die Hand gegeben, das stärker ist als all unsere Waffen.«

Ethan verschränkte die Arme. »Ich bin gespannt.«

»Leidenschaft. Freiheitswille. Die Überzeugung, im Recht zu sein. Und das sind sie sogar, nicht wahr? Man kann ihnen nicht verübeln, dass sie alles daran setzen, ihre Peiniger von Saxum zu vertreiben und uns zu schädigen, wo sie es nur können.«

»Häretikerin!«, rief Kybele Jarill und ballte die Fäuste.

»Einigermaßen überraschend, das von einer Frau zu hören zu bekommen, die sich noch vor kurzem vehement für eine friedliche Lösung eingesetzt hat«, entgegnete Dana unbeeindruckt.

»Und wenn es so ist?«, fragte Hjelgar Zerohm, der die Auseinandersetzung mit zusammengekniffenen Augen beobachtete. »Wenn die Kreaturen im Recht sind? Sollen wir unsere Siebensachen packen und ihnen das Feld überlassen?«

»Seien Sie nicht albern. Wir – die Loganer – werden die Kreaturen vernichten. Restlos. Wir werden jede Einzelne von ihnen jagen, auf Logus, auf Saxum, und wenn nötig bis in die letzten Ecken des Weltalls. Aber damit uns das gelingt, müssen wir endlich bereit sein, die Fesseln zu lösen, die uns erst an diesen Punkt gebracht haben.«

»Was haben Sie vor?«, fragte Ethan.

»Genveränderungen«, entgegnete Dana. »Doch dieses Mal wird es uns nicht darum gehen, die Probanden schneller oder stärker zu machen. Dieses Mal nehmen wir uns den Geist vor. Meine Konditionierungen hätten einwandfrei funktioniert, wenn nicht ein Gegenmittel in Umlauf gebracht worden und es zu unerklärlichen Befreiungsaktionen gekommen wäre.« Sie warf Kybele einen Blick zu. »Aber ich zumindest habe aus meinen Fehlern gelernt. Ich schlage vor, dass wir eine neue Generation von Kreaturen schaffen – eine, deren Geist uns gehorchen muss, und deren Aufgabe es sein wird, ihre Genossen zu verraten und zu vernichten.«

»Sie geben einfach nicht auf, oder?« Ethan seufzte.

»Verehrte Erste Rätin«, meldete sich Olavia Uquor zu Wort, »selbst wenn wir diesen Konditionierungen zustimmen, wird es Jahre dauern, eine neue Kreaturengeneration heranzuzüchten.«

»Nicht wenn wir sie aus vorhandenen Kreaturen gestalten«, hielt Dana dagegen.

»Und wo wollen Sie die Kreaturen dafür herbekommen?«, fragte Kybele. »Ich weiß nicht, ob Sie es schon mitbekommen haben, aber – wir können nicht mehr einfach nach Saxum spazieren und ein paar Arbeiter mitnehmen.«

»Dessen bin ich mir bewusst«, entgegnete Dana. »Deshalb werden wir noch eine zweite Genveränderung vornehmen, dieses Mal an uns selbst – an den Loganern.«

»An uns?« Kybele lachte nervös auf. »Wollen Sie uns auch noch konditionieren?«

»Nein. Aber ich möchte es jedem Loganer zweifelsfrei ermöglichen, eine Kreatur zu erkennen. Und ich möchte jedem Loganer die Möglichkeit nehmen, eine Kreatur zu unterstützten. Mit der Genveränderung, die mir vorschwebt, wird es keine Verräter mehr in unseren Reihen geben, und keine Kreatur wird sich mehr unter uns verstecken können. Wir konnten keine elektronischen Kreaturenscanner entwickeln – dann machen wir uns eben selbst zu welchen.«

***

Die beiden Kreaturen mieden Neeras Blick, als sie sie aus dem Wagen zogen und zum Gebäudeeingang eskortierten. Ein Fremder hätte es vielleicht als Verlegenheit interpretiert, doch Neera roch den Angstschweiß der beiden. Das Gerücht, die Emotionswächter seien in der Lage, die Gedanken der Menschen in ihrer Umgebung zu beeinflussen, hielt sich offenbar hartnäckig. Wenigstens hatten sie Neera nicht gefesselt.

Eine Flügeltür führte die drei in den Verhandlungsraum, einen weiten Saal, von dem mehrere Treppen und Türen abgingen. Solche Häuser kannte Neera sonst nur aus Nomoto. Offenbar hatte Mickey Jones sich das Haus eines loganischen Offiziers zur neuen Zentrale auserkoren.

Neera erkannte den nunmehr alleinigen Rebellenanführer sofort. Er saß am anderen Ende des Saals auf einem Stuhl, der fast verschwand unter Mickeys riesenhaftem Körper. Um Mickey herum standen seine Berater und Leibwächter, aber auch Schaulustige warteten im Saal. Neera spürte die aufgestaute Wut, sah sie in den zu Schlitzen verengten Augen der Anwesen und den geballten Fäusten. Sie konnte nur hoffen, dass die anwesenden Wachen die Meute zurückhielten, ehe die beschloss, selbst Recht zu sprechen.

Neeras eigene Begleiter stoppten erst wenige Meter vor Mickey. Eine Weile herrschte Schweigen, dann sagte er: »Das ist also die Frau, die zwei der wichtigsten Schlüsselfiguren unserer Rebellion in die Luft gejagt hat.«

Aus der Menge drangen Fauchen und Beschimpfungen. Neera musste schreien, um sich Gehör zu verschaffen. »Ich hatte damit nichts zu tun«, rief sie. »Warum sollte ich? Ich habe auf Logus gegen die Loganer gekämpft, ich –«

»Hast du das?«, unterbrach Mickey sie.

»Natürlich, ich –«

»Ich habe mir deine Berichte durchgelesen«, fuhr Mickey fort, ohne auf Neera zu achten. »Besonders interessant fand ich deine Kontakte zu einer Gruppe von Loganern, die sich als Anti-Utilare bezeichnet.«

»Sie haben uns geholfen«, erklärte Neera und leckte sich über die Lippen. Die Richtung, in die diese Verhandlung lief, gefiel ihr nicht besonders.

»Haben sie das.« Mickey wandte den Blick zu seinen gefalteten Händen. »Es ist nur eigenartig … Dutzende von Kreaturen wurden nach Logus gebracht. Aber nur drei sind zurückgekehrt.«

Er hob den Kopf und Neera zuckte zusammen. Da waren sie wieder, die Bilder aus Sanchez. Von den Toten, von Zacks sinnloser Aktion.

»Bei einem unserer Kämpfe kam es zu hohen Verlusten«, gab sie zu. »Aber einige von uns sind auch aus freien Stücken auf Logus geblieben. Die Anti-Utilaren haben manchen sogar loganische Identitäten besorgt.«

»Verräter!«, rief jemand hinter Neera, und andere griffen das Wort auf, bis ein Sprechchor entstand. Die Menge verstummte erst, als Mickey einen Arm hob.

»Neera, gemeinsam mit Tarik Umbra hast du geholfen, den Widerstand zu einer Zeit voranzutreiben, als unsere Rebellion noch in den Kinderschuhen steckte. Dafür genießt du meinen Respekt. Ich fürchte jedoch, die Neera, die nach Logus entführt wurde, ist nicht dieselbe, die zurückgekehrt ist.«

»Was willst du damit sagen?«, flüsterte Neera.

»Ich weiß – nicht zuletzt dank dir – von den Konditionierungen, die auf Logus an einigen unserer Brüder und Schwestern vorgenommen wurden. Ich kann niemandem von den Betroffenen einen Vorwurf machen und verspreche, dass die Verantwortlichen für diese Verbrechen zahlen werden. Vor allem aber kann ich nicht zulassen, dass Konditionierte auf Saxum herumlaufen und noch immer die Befehle dieser Loganerin befolgen. Gerade eine konditionierte Emotionswächtern ist ein unberechenbares Risiko.« Mickey erhob sich von seinem Stuhl und stellte sich vor Neera. Er musterte sie, ehe er sagte: »Dieses Risiko lässt sich nur auf eine Art aus der Welt schaffen: durch den Tod der Konditionierten.«

***

»Dana?«

Die Angesprochene ging weiter den Flur entlang, wandte aber den Kopf zu Sarinya.

»Was gibt es?«

»Sama, Sie haben erklärt, eine Genveränderung an den Loganern vornehmen zu wollen, die es … ihnen nicht nur möglich macht, Kreaturen zu erkennen, sondern sie auch zwingt, sie anzugreifen, wenn ich es richtig verstanden habe.«

Dana nickte.

»Aber wenn die anderen Ihrem Vorschlag zustimmen und diese Gen-Manipulation zulassen … was wir dann aus mir?«

»Was meinst du?«

Sie waren zwar allein, befanden sich aber im Herzen von Hanson – gut möglich, dass sie überwacht wurden. Daher antwortete Sarinya nur: »Ich wäre auch davon betroffen.«

»Natürlich«, antwortete Dana und lächelte. »Das wären wir alle.«

Sie erreichten die Räume, die der Delegation aus Nomoto zugedacht waren. Sarinya nickte ihren Kollegen zu und folgte ihrer Vorgesetzten, bis sie ihr Schlafzimmer erreichten, in dem sie allein waren. Erst hier fragte Dana: »Du fühlst dich doch als Loganerin, oder?«

Sarinya zuckte mit den Schultern. »Ich kenne nichts anderes. Nomoto ist meine Heimat.«

Danas Lächeln flackerte kurz, ehe sie sagte: »Dann wird alles, was du kennst, vergehen, wenn es den Kreaturen gelingt, uns zu unterwandern. Die Manipulation an den Loganern kann uns retten – unsere Wirtschaft, unsere Kultur, unsere Heimat. Doch auf dem Weg dahin werden Opfer nötig sein.«