Dark Side of his Heart - Nancy Salchow - E-Book

Dark Side of his Heart E-Book

Nancy Salchow

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Beschreibung

Der Programmchef eines großen Fernsehsenders und eine junge Frau, die glaubt, ihren Traumjob gefunden zu haben. Eine folgenschwere Begegnung ... Kenneth Du arbeitest für mich. So einfach ist das. Wenn du auf der Suche nach Anerkennung und netten Worten bist, bist du bei mir verkehrt. Ich bezahle dich – also behandele ich dich so, wie es mir passt. Nicht nur in der Firma, sondern auch nach Feierabend. Lea Ja, er ist mein Boss. Und ja, er ist ein Mistkerl. Trotzdem sehe ich etwas in seinen Augen, das mich nicht loslässt. Einen weichen Kern, der dringend vor seinem eigenen kalten Herz gerettet werden will. Eigentlich ist Lea selbstbewusst und ganz und gar nicht auf den Mund gefallen, doch ihr neuer Boss, Programmchef Kenneth Bosley, macht sie mit seiner Arroganz und Kaltherzigkeit sprachlos. Aber so sehr sie ihn auch verabscheut, in seinen Augen sieht sie etwas, das nicht zu seiner eiskalten Art passt. Etwas, das sie geradezu magisch anzieht. Ein Geheimnis, dem sie unbedingt auf die Spur kommen möchte. Auf der Suche nach Antworten lässt sich Lea auf ein gefährliches Spiel aus Lust und Leidenschaft ein, bei dem sie eigentlich nur verlieren kann – oder? Dieser Roman enthält heiße Szenen, ist in sich abgeschlossen und lässt dich hoffentlich mit einem Lächeln zurück.

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Inhaltsverzeichnis

Widmung

Über das Buch

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Für dich

Impressum

Nancy Salchow

Dark Side of his Heart

Liebesroman

Widmung

Ich widme dieses Buch all denen, die wissen, was es heißt zu lieben. Denen, die den Schmerz kennen, aber auch die Hoffnung, die Sehnsucht und die Gewissheit, die eigenen Gefühle erwidert zu wissen.

Es gibt so viele Arten zu lieben und so viele Wege, die Liebe zu finden. Aber eines haben all diese Wege gemeinsam: Sie lohnen sich immer.

Und wer die wahre Liebe tatsächlich noch nicht kennengelernt hat, findet vielleicht eine leise Ahnung von ihr in diesem Buch. Das würde mich freuen.

In Liebe

Eure Nancy Salchow

Über das Buch

Der Programmchef eines großen Fernsehsenders und eine junge Frau, die glaubt, ihren Traumjob gefunden zu haben. Eine folgenschwere Begegnung ...

Kenneth

Du arbeitest für mich. So einfach ist das. Wenn du auf der Suche nach Anerkennung und netten Worten bist, bist du bei mir verkehrt. Ich bezahle dich – also behandele ich dich so, wie es mir passt. Nicht nur in der Firma, sondern auch nach Feierabend.

Lea

Ja, er ist mein Boss. Und ja, er ist ein Mistkerl. Trotzdem sehe ich etwas in seinen Augen, das mich nicht loslässt. Einen weichen Kern, der dringend vor seinem eigenen kalten Herz gerettet werden will.

Eigentlich ist Lea selbstbewusst und ganz und gar nicht auf den Mund gefallen, doch ihr neuer Boss, Programmchef Kenneth Bosley, macht sie mit seiner Arroganz und Kaltherzigkeit sprachlos.

Aber so sehr sie ihn auch verabscheut, in seinen Augen sieht sie etwas, das nicht zu seiner eiskalten Art passt. Etwas, das sie geradezu magisch anzieht. Ein Geheimnis, dem sie unbedingt auf die Spur kommen möchte.

Auf der Suche nach Antworten lässt sich Lea auf ein gefährliches Spiel aus Lust und Leidenschaft ein, bei dem sie eigentlich nur verlieren kann – oder?

Dieser Roman enthält heiße Szenen, ist in sich abgeschlossen und lässt dich hoffentlich mit einem Lächeln zurück.

Anmerkung: Diese Geschichte entstand abseits des Corona-Virus. Deshalb gelten hier Abstands- und Hygieneregeln nicht so, wie wir sie in der Corona-Krise kennengelernt haben. Diesen Hinweis versteht ihr besser, wenn ihr die Szene gelesen habt, in der sich Lea und Kenneth kennenlernen. :-)

Prolog

Kenneth

Wie wunderschön sie ist.

Ihre Haut wirkt so weich, ihre Lippen so sinnlich, dass sich alles in mir danach sehnt, sie einfach zu küssen.

Hier und jetzt – und am besten immer wieder.

Doch ich weiß, dass die Schatten meiner Vergangenheit zu viel Macht haben. Selbst jetzt noch.

Also sage ich gar nichts und starre einfach nur hinaus aufs Meer und ignoriere die Tatsache, dass sie nur wenige Zentimeter neben mir steht.

»Warum tust du das, Kenneth?«

Ihre Frage wird vom Rauschen der Wellen beinahe verschluckt.

»Was tue ich denn?«, frage ich, ohne sie dabei anzusehen.

»Warum bist du so ein verdammtes Arschloch? Immer und immer wieder?«

»Wenn du mich für ein Arschloch hältst, bist du möglicherweise zu sensibel«, antworte ich in unverwandtem Tonfall. Mittlerweile bin ich geübt darin, das zu sagen, was zu dem Image passt, das ich mir mühsam erarbeitet habe. Trotzdem fühle ich mich schuldig, als sie sich abwendet und ich sie im Augenwinkel davongehen sehe.

»Irgendwann wirst du es sicher bereuen, niemanden an dich heranzulassen«, ruft sie mir auf halber Strecke zu.

Doch ich antworte ihr nicht. Stattdessen ruht mein Blick auf der Endlosigkeit des Meeres, während ich mich bemühe, jeden Anflug von Reue zu verdrängen.

Kapitel 1

Lea

Ich liebe die Luft nach einem warmen Sommerregen. Alles fühlt sich dann wie neu geboren an. Der Tag, das Leben, man selbst. Alles eben.

In langsamen Schritten gehe ich den Steg entlang, während unter meinen Füßen das alte Holz knarrt. Ian, der neben mir geht, schaut schon beim Gehen über die Stegbrüstung hinaus aufs Meer. Derselbe gedankenverlorene Blick, den er immer hat, wenn wir am Wasser spazieren gehen.

Als wir das Ende des Stegs endlich erreicht haben, beugen wir uns beinahe synchron über das Brüstungsholz.

»Morgen also«, sagt Ian, während er aufs Wasser schaut.

»Morgen«, wiederhole ich. »Hoffentlich kann ich heute Nacht überhaupt schlafen.«

»Nur nicht nervös werden, Schwesterchen. Es ist ein Job wie jeder andere auch. Du packst das.«

»Ein Job wie jeder andere auch?« Ich schaue ihn an. »Hast du irgendwas nicht mitbekommen? Ich werde die Assistentin des Davina-TV-Programmchefs? Hast du überhaupt eine Ahnung, was das bedeutet?«

»Trotzdem.« Ian hebt kaum merklich die Augenbrauen. »Ein Job wie jeder andere. Du solltest deine Nervosität echt ein bisschen runterschrauben, sonst kippst du noch vor deinem neuen Chef um.«

Als er meinen neuen Chef erwähnt, wandern meine Gedanken augenblicklich zu seinem Foto, das ich gestern auf der Webseite des Senders gesehen habe. Das rostbraune, leicht gewellte Haar wirkt beinahe rebellisch, die dunklen Augen sind dabei so eindringlich, dass sie mich selbst jetzt noch verfolgen. Vielleicht liegt es aber auch an seinen breiten Augenbrauen, die ihn besonders männlich und geheimnisvoll wirken lassen.

Trotz des edlen Anzugs sieht man, wie trainiert sein Oberkörper ist. Er ist für seinen hochrangigen Job relativ jung, gerade mal 31, also nur vier Jahre älter als ich. Und doch scheint er ganz genau zu wissen, was er will und erwartet – anderenfalls hätte er wohl kaum so einen wichtigen Posten.

»Lea?«

Ians Stimme scheint in diesem Moment aus einem anderen Universum zu kommen. Erst jetzt wird mir bewusst, wie lange ich geschwiegen habe.

Erschrocken räuspere ich mich. »Was ist?« Ich schaue ihn an.

»Hat es dir die Sprache verschlagen?«, fragt er lachend.

»Tut mir leid, ich war wohl gerade mit den Gedanken woanders.«

»Du bist also schon voll bei der Arbeit, noch bevor du überhaupt angefangen hast, was?«

Ich grinse. »Kann man so sagen.«

Er lächelt leicht. Dieses ganz besondere, in sich ruhende Lächeln, das ich schon seit unserer Kindheit von ihm kenne. Vielleicht ist es mir aber auch deshalb so vertraut, weil wir Zwillinge sind und ich ohnehin immer ganz genau weiß, was er gerade denkt.

In diesem Moment denkt er zum Beispiel, dass ich mich völlig unnötig verrückt mache. Und vermutlich hat er recht.

»Und wie ist er so?« Er schaut erneut über die Brüstung in die Ferne. »Dein neuer Boss, meine ich.«

»Keine Ahnung«, murmele ich gedankenverloren.

»Wie, keine Ahnung?«

»Na ja, die Personalchefin hat mich eingestellt. Ich lerne Kenneth Bosley erst morgen kennen.«

»Kenneth Bosley?« Ian lacht. »Ein ungewöhnlicher Name für den Programmchef eines Senders, der seinen Hauptsitz in Rostock hat.«

»Na ja, wenn ich das richtig recherchiert habe, ist sein Vater Amerikaner. Aufgewachsen ist er allerdings hier in Deutschland.«

»Verstehe.«

Wieder schaut er aufs Meer hinaus. Während ich Ian so betrachte, wird mir einmal mehr bewusst, wie ähnlich wir uns zumindest äußerlich sind.

Sein Haar, das im Gegensatz zu meinen hüftlangen Wellen, sehr kurz gehalten ist, ist so dunkel, dass man auf den ersten Blick meinen könnte, es sei kohlschwarz. Genau wie meines. Seine Schultern sind eher schmal, ebenso wie sein Gesicht und der Rest seines Körpers. Auch das haben wir gemeinsam, denn was auch immer wir essen, wir nehmen so gut wie nicht zu. Eine Tatsache, die mich meistens freut, während sie Ian eher nervt, weil er sich einfach zu schmächtig findet, gleichzeitig aber keine Lust auf Muskeltraining hat.

»Dann wirst du also künftig hautnah dabei sein, wenn entschieden wird, ob es eine neue Show über rosenverteilende Kerle oder gestrandete Z-Promis gibt?« Ian dreht sich um und lehnt sich mit dem Rücken gegen die Brüstung.

»So ein Sender ist das nicht.« Ich drehe mich ebenfalls um und stütze mich mit den Ellenbogen auf die Umrandung. »Aber trotzdem muss man als TV-Sender im Netflix-Zeitalter natürlich bei den Fernsehformaten mitmachen, die die TV-Sender von den Streamingdiensten unterscheiden. Und manchmal gehören da eben auch Realityformate dazu.«

»Du redest ja schon so, als wärst du seit Jahren im Geschäft.«

»Ich habe mich halt sehr ausführlich informiert.«

»Und es hat die in der Personalabteilung nicht gestört, dass du bisher noch nie beim Fernsehen gearbeitet hast?«

»Na ja, ich muss ja keine weitreichenden Entscheidungen treffen, ich bin nur die Assistentin. Immerhin habe ich schon als Assistentin bei zwei Radiosendern gearbeitet. Und ansonsten«, ich streiche mir übertrieben theatralisch eine Strähne hinters Ohr, »wird sie sicher meine umwerfende Ausstrahlung überzeugt haben.«

»Oh, das wird es sein.« Lachend pufft er mir mit dem Ellenbogen in die Hüfte. »Hoffentlich erleben sie da keine böse Enttäuschung.«

»Na, hör mal ...« Ich kneife ihm in den Arm. »Werd mal nicht frech, Freundchen!«

Wir lachen und drehen uns wieder um, um unsere Blicke erneut über das Meer wandern zu lassen. So, wie wir es schon unzählige Male zuvor getan haben. In Momenten wie diesen spüre ich unsere besondere Bindung ganz besonders. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass wir beide noch immer in Rerik leben und unsere Wohnungen sogar im selben Wohngebiet liegen. Während unsere Eltern mittlerweile nach Wismar gezogen sind, um fußläufig mehr erreichen zu können als hier in Rerik, stand für Ian und mich von Anfang an fest, dass wir in dem Ort bleiben, in dem wir aufgewachsen sind. Hier, wo man das Meer regelrecht in der Luft schmecken kann. Hier, wo die Zeit beim Blick auf das Wasser manchmal stehen bleibt. Einfach so.

Dafür nehmen wir es auch gern in Kauf, für unsere Jobs täglich längere Fahrtstrecken zurücklegen zu müssen. Ian für seinen Job in der Verwaltung der Wismarer Werft und ich für meine bisherigen Assistentinnen-Jobs in den unterschiedlichsten Unternehmen.

»Und du bist dir sicher, dass du immer bis nach Rostock pendeln willst?«, fragt Ian wie aufs Stichwort, als hätte er gerade meine Gedanken gelesen.

»Erst mal schon«, antworte ich. »Ich fände es ein bisschen früh, mir dort eine Wohnung zu suchen. Außerdem weißt du, wie sehr ich an Rerik hänge. Am liebsten würde ich für immer hier bleiben. Außerdem stehe ich nicht so darauf, in der Stadt zu leben.«

»So groß ist Rostock nun auch wieder nicht«, antwortet Ian.

»Ach komm schon«, ich runzele die Stirn, »als würdest du dort wohnen wollen. Du bist doch genauso Dorfpflanze wie ich.«

Er grinst, weil er weiß, dass ich recht habe.

Und während wir uns erneut in einem für uns typischen Schweigen verlieren, wandern meine Gedanken erneut zum morgigen Tag und der immer wiederkehrenden Frage, wie mein neuer Boss so sein wird – und ob seine Persönlichkeit mit seinem beeindruckenden Foto mithalten kann.

Kapitel 2

Kenneth

»Nein, Lenny, vergiss es. Ich werde die Produktion nicht verschieben. Du hast die Hand ins Feuer für die Crew gelegt, jetzt überleg du dir auch, wie es weitergeht ... Komm schon, Lenny, mit diesen Argumenten kommst du mir jedes Mal. Nicht genug Zeit, nicht genug Geld – dann improvisier halt. Wofür bezahle ich dich eigentlich, wenn ich mich doch im jeden Scheiß selbst kümmern muss? ... Nein, ich bleibe dabei: September geht’s los. Jetzt haben wir Juli. Da hast du noch mehr als genug Zeit für einen Plan B. Meinetwegen auch Plan C oder X, Y, Z. Hauptsache, du hast überhaupt einen Plan.«

Ohne eine weitere seiner fadenscheinigen Ausreden abzuwarten, knalle ich den Hörer auf und atme tief durch.

»Bin ich eigentlich nur von Idioten umgeben?«, murmele ich vor mich hin, als ich plötzlich merke, dass die Tür offen steht und mich Maria, im Rahmen stehend, mit abwartendem Lächeln betrachtet.

Wie sie so dasteht in ihrem knielangen Kostüm, das ihren schlanken Körper umschließt, mit dem schmalen Hals und dem grauweißen Pixie-Cut, der die fast sechs Jahrzehnte, die sie auf dem Buckel hat, gekonnt überspielt, wird mir einmal mehr bewusst, dass sie – als gute Seele des Senders – die vermutlich einzige Person ist, auf die man sich wirklich verlassen kann. Und für einen Moment vergesse ich schon wieder, worüber ich mich gerade eben noch aufgeregt habe.

»Was ist, Maria?« Ich schaue von meinem Schreibtisch auf.

»Ich bringe dir deine neue Assistentin«, antwortet sie in ruhigem Tonfall. »Schon vergessen, dass sie heute anfängt?«

Tatsächlich ertappe ich mich dabei, dass ich diese Tatsache verdrängt hatte.

»Oh«, stoße ich aus, »ähm ... nein, habe ich natürlich nicht. Schick sie rein.«

Maria dreht sich um und sagt etwas zu jemandem hinter sich, offensichtlich zu meiner neuen Assistentin, von der ich mir ehrlich gesagt nicht allzu viel erhoffe. Bisher hat noch jede von ihnen irgendwann das Handtuch geworfen, weil es ihnen »zu anstrengend« war, für mich zu arbeiten. Ich nenne das »natürliche Auslese«, denn was soll ich mit Heulsusen und übersensiblen Frauen, denen die Farbe ihres Nagellacks wichtiger ist als ihr Job?

Ich habe mich bereits wieder dem Show-Konzept auf meinem Schreibtisch zugewandt, als ich plötzlich die Tür zufallen höre. Erst jetzt schaue ich wieder auf und sehe sie ein paar Meter vor mir stehen.

Für einen kurzen Augenblick halte ich die Luft an.

Hübsch waren sie bisher ja alle, aber diese Frau hat neben ihrem guten Aussehen und den langen dunklen Haaren, die auf ihre schneeweiße Bluse fallen, eine Ausstrahlung zu bieten, die mir den Atem raubt.

Ihre katzengrünen Augen scheinen regelrecht zu leuchten, sodass ich mich kurzzeitig frage, ob sie farbige Kontaktlinsen trägt. Doch je mehr ich mich in ihrem Blick verliere, desto klarer wird mir, dass sie echt sind.

Ihr Lächeln ist selbstbewusst und doch schleicht sich immer wieder ein Hauch von Unsicherheit auf ihre hübschen Lippen.

»Hallo«, sagt sie schließlich, »Sie sind also Kenneth Bosley.«

»Wir duzen uns hier alle«, antworte ich mit emotionsloser Stimme. Derselbe Tonfall, in den ich verfalle, wann immer mich die altvertraute Angst überkommt. Die Angst, dass jemand in mein Innerstes schauen könnte. Die Angst, verwundbar zu wirken.

»Verstehe«, antwortet sie mit einem Lächeln. »Na dann«, sie kommt näher und streckt mir die Hand entgegen, »ich bin Lea Porter. LEA«, wiederholt sie mit Nachdruck, offensichtlich auf das Duzen anspielend. Doch so freundlich sie mich auch anlächelt, ich bin nicht in der Lage, ihre Hand zu nehmen und ihre Begrüßung zu erwidern. Irgendetwas sagt mir, dass mich allein diese Berührung verraten könnte. Dass sie mich gläsern und durchschaubar machen würde. Also sage ich gar nichts, stehe auf und gehe ungerührt an ihr vorbei, um mein Sakko vom Garderobenhaken neben der Tür zu nehmen.

»Es wird Zeit, dass wir gehen«, sage ich in unverwandtem Tonfall.

Kapitel 3

Lea

Hat dieser Kerl gerade ernsthaft meinen Handschlag ignoriert? Während ich ihm über den schier endlosen Flur des Senders folge, frage ich mich, ob ich im falschen Film bin.

Klar, Chefs sind manchmal anstrengend, aber nicht mal die Hand zur Begrüßung reichen? Was stimmt denn nicht mit dem?

Ich folge ihm zu den Fahrstühlen des mächtigen Gebäudes, das schon allein wegen seiner fast komplett gläsernen Front umso mächtiger wirkt. Routiniert drückt er die Knöpfe und betritt den Aufzug. Schweigend stelle ich mich neben ihn und verschränke die Hände vor meinem Schoß, während sich die Tür schließt und wir ins Erdgeschoss fahren.

Ganz ruhig bleiben, Lea. Er ist dein Boss. Wenn er ein Arschloch sein muss – bitteschön. Du bist professionell genug, um damit umgehen zu können.

---ENDE DER LESEPROBE---